Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Bild

Moderator: Emmy

Antworten
Benutzeravatar
Isa
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 8972
Registriert: So 11. Apr 2010, 12:41
Land: Deutschland
Wohnort: Bietigheim-Bissingen
Kontaktdaten:

Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Isa » Mi 20. Apr 2011, 09:12

Aber das entdecke ich immer wieder. Wenn die Sorge zu groß wird, wird der Glaube an den Schulmediziner und seine heiligen Waffen doch wieder mächtig.
Egal, was man eigentlich im Inneren dazu meint.
entnommen aus: [url]http://www.tierpla.net/viewtopic.php?f=42&t=10477[/url], Zitat von Alex.

Über diese Aussage würde ich sehr gerne eure Meinung hören.
Ich hoffe, keiner fühlt sich angegriffen, denn das ist keinesfalls meine Absicht. :)

Denn wie oft ist es tatsächlich so, das man anderen immer gute Tipps geben kann und im Krankheitsfalle des eigenen Tieres da steht wie der sprichwörtliche "Ochs vorm Berg".
Man selber vergisst, was man vom TA alles wissen möchte, dass man nur mit einer eindeutigen Diagnose Medikament X verabreicht bekommen will, dass man diese und jene Untersuchung machen lassen möchte.

Oft ist man dann tatsächlich so durch den Wind, dass man in den TA zu dem man geht oder in die Schulmedizin allgemein große Hoffnung steckt.
Man ist eigentlich gegen Behandlung X, lässt sie aber dann dennoch machen, weil man so große Hoffnung hat, dass es doch helfen könnte.

Sehr oft erging es mir schon so, wie oben beschrieben.

Wie ergeht es euch? Seid ihr immer in einer Art Hoffnung und teilweise blindem Vertrauen, wenn es um eure eigenen Tiere geht und schüttelt aber im gleichen Fall bei einem anderen Halter mit seinem Tier öfter mal den Kopf?
Bild

Benutzeravatar
halloich
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 7046
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:47
Land: Deutschland
Wohnort: RheinSiegKreis //zwischen Bonn und Köln
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von halloich » Mi 20. Apr 2011, 09:28

Ich habe erst hier duch das Forum gelernt das viele Medikamente, Untersuchungsmethoden sehr schlecht sind und vieles mit Kräutern behandelbar ist.

Das Umdenken ist höllisch schwer :schäm:

Ich hatte bis letztes Jahr ein Glück nie wirklich ernsthaft kranke Tiere.
Letztes Jahr dann 4 auf einmal und alle vier mussten eingeschläfert werden.
Ich hatte drei eindeutige Diagnosen und eine sehr fragwürdige.

Da frag ich mich immer wieder habe ich alles richtig gemacht?
Habe ich zu sehr den Tierärzten vertraut?
Hätte man anders oder überhaupt behandeln können?

Anderen hier im Forum zu raten das Tier einschläfern zu lassen, weil es keine Hoffnung mehr gibt, oder weil das Tier sich anfängt zu quälen ist leicht.
Wenn man selbst vor solch einer Entscheidung steht gehen Herz und Verstand sehr oft sehr unterschiedliche Wege.

Ich denke wenn ein eigenes Tier krank ist, ist der Unterschied zu einem kranken Tier hier im Forum ein gewaltiger Unterschied und man fällt wieder in alte Muster und greift nach jedem Strophhalm.

Zudem steht man unter Stress.
Und bei Stress kann man nicht mehr wirklich rational denken.

Das "Alte" ist halt so im Kopf verankert das es doch wieder durchkommt.
Da kann man auch keinem einen Vorwurf machen.
Da kann man nur hoffen das man gute Tierärzte gerät, die einen wieder auf den richtigen Weg bringen.
Wobei die leider, aus reiner Erfahrung raus, Mangelware sind.
Bild

Benutzeravatar
Doro
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1764
Registriert: So 11. Apr 2010, 12:37
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Doro » Mi 20. Apr 2011, 09:39

Ich habe mit meiner Klinik so ein Glück wie du mit Alex, Isa.
Meine TÄ kennt mich, meine Tiere (ich hatte ja mal sehr viele Meerschweinchen), sie kennt ihre Unterbringung und die Ernährung. Da gehen wir konform. Sie ist Mensch, man kann mit ihr über alles reden, Denkanstöße einbringen, in Ruhe alle Fragen klären, zusammen lachen, über unsere "Patienten" schimpfen und auch zusammen weinen. Vor allem aber in Ruhe eine Therapie erarbeiten. Sie lässt meine Einwände zu, ich aber auch ihre. Alles in allem vertrauen wir uns gegenseitig, sie hat ein großes, teilweise leider nur theoretisches Wissen, fragt aber nach und bildet sich weiter. Ich habe eben die praktische Erfahrung. Sie weiß dass wir alles tun um unseren Schweinchen zu helfen selbst wenn es heißt alle 2 Stunden nachts aufstehen. Ich weiß dass sie nie etwas verabreichen würde was meinen Tieren schadet. Die Grundlage von uns ist Vertrauen welches ungemein bei der Behandlung eines meiner Tiere hilft. Und die Ehrlichkeit auch mal äußern zu dürfen dass eine Therapie vielleicht keinen Sinn mehr macht und man versucht einen Tier die letzten Wochen so angenehm wie möglich zu machen. Das zusammen macht es aus dass ich ihr vertraue und sie mir.

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30801
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von lapin » Mi 20. Apr 2011, 10:43

Sagen wir mal so, ich zähle mich zu den Leuten, die schon einiges erlebt haben, so schnell schmeißen mich Krankheiten oder andere Dinge nicht mehr aus der Rolle und ich kann mit klarem Kopf zur TÄ...

Mein Vater ist gelernter Heilpraktiker, wir sind mit Sachen am "rumexperimentieren", wofür uns andere nen Vogel zeigen würden.

Ich bin dann bei solchen Aussagen wie von Alex immer ganz überrascht, denn würde sie mich und mein Umfeld kennen, würde es nie zu so einem Satz kommen. (er kam ja in meinem Thread ;))

Ich kann ganz klar zwischen Schulmedizin und Homöopathie trennen.
Sachen die bisher OHNE Probleme funktionierten und Brüchebehandlungen werde ich weiterhin der Schulmedizin anvertrauen.
Alles andere mach ich über Homöopathie.

Wenn ich also ein Schnupferkaninchen habe und zig ENTSPRECHENDE/BESTIMMTE Kräuter in das Tier reinbuttere, ich aber keine Änderung erkenne....daraufhin auf ein AB zurückgreife und mein Kaninchen hat nach 2 Wochen wieder Ruhe und blüht auf, dann werde ich auch beim nächsten mal wieder so behandeln.

Das sind reine Erfahrungen auf die ich mich ganz persönlich beruhe.
AB ist für mich nicht deswegen ein Allheilmittel, neeee :D...aber ich weiß wann ich es einsetzen kann und wann nicht.
Nach dem Roi gestern den Entzündungshemmer bekommen hat, kann ich sagen, dass seine Schwellung heute schon an der Vorderpfote zurück gegangen ist...
für mich ein klares Zeichen es ist zumindest nicht falsch ;)!

Ich bin auch für genaue Diagnosen, bevor man das behandeln beginnt, absolut...aber ich denke es spielen noch ne ganze Menge andere Faktoren rein um am Ende doch eine gewisse Entscheidung zur Behandlung zu treffen ohne das Tier komplett zu durchleuchten...Stress schwächt nun mal das Immunsystem.
Das sind Dinge die ICH mit der Zeit für mich gelernt habe und ich trau mir das auch einfach zu :hehe:!

Ich werde Roi während der AB Behandlung Verdauungsfördernde/-schützende Kräuter verabreichen und weiß, laut meinen Erfahrungen, dass das SEHR stimmig ist und wunderbar funktioniert :pfeif:

Ich hoffe man kann rauslesen, dass ich hier nicht ne Lanze fürs AB breche, sondern einfach nur klar machen will, wie distanziert ich die Schulmedizin und gewisse Behandlungsmethoden sehe und in meiner Laufbahn der Kaninchenhaltung ein gewisses Verhältnis den Dingen ggü gelernt habe
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Entensusi
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 6005
Registriert: Sa 9. Okt 2010, 21:41
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Entensusi » Mi 20. Apr 2011, 10:51

Für mich ist es eher so, dass ich mich erst in die Hände der Schulmedizin begebe, wenn ich selber keinen Schimmer mehr habe, was ich tun könnte.
Gerade bei den "Fluchttieren", für die jeder TA-Besuch Stress ist.
Ab dem Moment, muss ich zugeben, bin ich allerdings fast ausgeliefert. Weil es eigentlich nicht "meine Welt" ist, weil ich zwar vieles nachvollziehen und verstehen kann, aber mich wirklich nicht sicher fühle. Und weil der Zustand des Tieres dann meistens schon kritisch ist, und ich panisch bin, sonst würde ich ja gar nicht...
Mit den Impfungen vertraue ich dem Impfplan der Tierärzte, damit kamen wir bisher ganz gut klar.
Wenn es eine länger dauernde Behandlung ist, und Ruhe eingekehrt ist, kann ich mit meiner TÄ gut über alternative Methoden, neue Erkenntnisse etc. sprechen, da ist sie sehr offen.
Ich fühle mich eigentlich in der Humanmedizin viel mehr ausgeliefert, vor allem, weil beim TA weiß ich, dass ich so oder so selber zahle, für mich muss ich immer abwägen, ob ich so viel Geld "übrig" habe oder lieber doch auf die Kassenleistungen gehe.

@lapin: ich kenne viele Besipiele, da ist ein Weiterleben durch Antibiotika oder Kortison erst möglich geworden, ich würde einen Teufel tun und das Zeug verteufeln.. ;)
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

Benutzeravatar
Löwenzahn
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1476
Registriert: Di 13. Apr 2010, 13:22
Land: Schweiz
Wohnort: Au am Zürichsee
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Löwenzahn » Mi 20. Apr 2011, 11:16

lapin hat geschrieben:Das sind Dinge die ICH mit der Zeit für mich gelernt habe und ich trau mir das auch einfach zu :hehe:!
[/i]
Dem Beitrag von Lapin habe ich nichts hinzuzufügen, denn er entspricht von A - Z auch meiner Einstellung, ganz besonders den Satz, den ich als Zitat von ihr rausgreife.

Nach 15 Jahren Meerschweinchenhaltung und leider ein paar viel zu jung verstorbenen Tieren, die von Aerzten regelrecht tottherapiert wurden, habe ich mich entschlossen, das Heft endgültig selber in die Hand zu nehmen. Ausnahme stellt natürlich eine Notfallchirurgie dar, oder die Unmöglichkeit einer genauen Diagnose aufgrund von fehlenden Hilfsmitteln (ich habe zuhause schliesslich kein Röntgen stehen....) oder wenn ich Medikamente brauchen würde, an die ich nicht rankomme (AB-haltige Augensalben zum Beispiel).

Alles andere wird erst mal in Ruhe angeschaut. Durchdacht. Recherchiert. Und dann mineralstofftechnisch / homöopathisch zusammengestellt. Wieder beobachtet. Eventuell neu durchdacht. Etc. Alles möglichst unaufgeregt, denn ja, Stress ist für diese Tiere nun mal echt ein Problem.

Warum mach ich eigentlich diese Weiterbildung gerade zum Mineralstofftherapeuten? Klar, für meinen Job kann ich das gut gebrauchen. Aber wenn ich ehrlich bin: um diese Therapiemöglichkeit gezielter einsetzen zu können zum Wohle in erster Linie für meine Tiere.

Weitere Weiterbildungen werden folgen. Garantiert.

Was mir auffällt: je unaufgeregter und selbstsicherer ich selber werde im Umgang mit Befindlichkeitsstörungen, desto besser geht es meinen Tieren. Ja, und bei der GERINGSTEN Auffälligkeit fängt meine Behandlung jeweils schon an.... und dementsprechend schnell ist die Sache wieder abgehakt.

Meine zwei letzten Tierarztbesuche (beide noch 2010) waren ernüchternd.
Beide Male verliess ich die Praxis kopfschüttelnd.
Und dabei war das doch DIE Nagerspezialistin hier in der Region.
Einmal mit einem AB dabei, einmal mit einem Cortison.
Beides flog in den Müll.

Versteht mich nicht falsch.
Hätte ich eine Alex hier in der Nähe.
Dann würde ich wohl auch wieder Vertrauen fassen.
Die Behandlung von Isa's Pü hat mir alles gesagt: DAS ist wirklich nach meinem Geschmack.
Aber ich habe hier keine Alex in der Nähe.
Liebe Grüsse, Arletta

Benutzeravatar
saloiv
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 12303
Registriert: Di 25. Nov 2008, 23:42
Land: Deutschland
Wohnort: Landsberg
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von saloiv » Mi 20. Apr 2011, 11:32

Ich kann ganz klar zwischen Schulmedizin und Homöopathie trennen.
Sachen die bisher OHNE Probleme funktionierten und Brüchebehandlungen werde ich weiterhin der Schulmedizin anvertrauen.
Alles andere mach ich über Homöopathie.

Wenn ich also ein Schnupferkaninchen habe und zig ENTSPRECHENDE/BESTIMMTE Kräuter in das Tier reinbuttere, ich aber keine Änderung erkenne....daraufhin auf ein AB zurückgreife und mein Kaninchen hat nach 2 Wochen wieder Ruhe und blüht auf, dann werde ich auch beim nächsten mal wieder so behandeln.
Homöopathie ist nicht Phytotherapie... Das wird leider gerne in einen Topf geworfen.

Phytotherapie = Kräuter-/Pflanzenheilkunde, also wenn du dein Kaninchen mit Kräutern oder daraus gewonnenen Medikamenten gesund bekommst.
Homöopathie = Arbeit mit stark verdünnten Stoffen nach Hahnemann.
Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

schweinsnase77
Meerschweinchen Supporter
Meerschweinchen Supporter
Beiträge: 4428
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 21:32
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 20. Apr 2011, 11:33

Ich finde vergleiche zwischen realer Tierarztpraxis und der Vorstellung von Tieren hier im Forum immer sehr schwierig, weil dazu das quasi jeder mediziner seinen eigenen Standpunkt hat auch noch die Tasache kommt, das man virtuell das Tier einfach nicht sieht, und so mit auch gar nicht nachvollziehen kann, was den TA zu der Entscheidung bewogen hat. Manchmal (ich switche jetzt mal in den humanbereich) sind es nur ganz kleine Detaiils und eben auch Erfahrungswerte die das Gesamtbild ergeben. Ich treffe Notfalldiagnosen ganz oft sehr schnell, quasi as dem Bauch heraus, protokolliere dann meist sehr viel konzentrierter und lasse oft auch Angehörigen gegenüber Diagnosedetails weg, die aber für das Gesamtbild wichtig sind.

Was das Thema Schulmedizin angeht.....ich schaue da von Fall zu Fall. Akute Sachen behandle ich grundsätzlich schulmedizinisch. 2 Schweinchen weniger und mehr als 1000 Euro umsonst für alternative Behandlungen lassen mich doch ziemlich pro Schulmedizin sein....wobei es Fehldiagnosen immer gibt.

Auf der anderen Seite: bleibt den meisten Haltern denn beim TA überhaupt eine Wahl?
Die meisten TAs sind nun mal Schulmediziner. Soll ich auf ne alternative Behandlung bestehen, von der er noch weniger Ahnung hat, als von Schweinchen?
Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30801
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von lapin » Mi 20. Apr 2011, 11:35

Danke saloiv :top:

Dennoch seh ich den Begriff Homöopathie > Alternativmedizin schon als ausgleich für die Schulmedizin, die für mich jetzt aber auch reingedanklich die Pflanzenheilkunde mit inbegriffen hatte :pfeif:...

Also ich meine natürlich dann beides nü, Homöopathie und Phytotherapie :D!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Isa
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 8972
Registriert: So 11. Apr 2010, 12:41
Land: Deutschland
Wohnort: Bietigheim-Bissingen
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Isa » Mi 20. Apr 2011, 11:36

lapin hat geschrieben: Ich hoffe man kann rauslesen, dass ich hier nicht ne Lanze fürs AB breche, sondern einfach nur klar machen will, wie distanziert ich die Schulmedizin und gewisse Behandlungsmethoden sehe und in meiner Laufbahn der Kaninchenhaltung ein gewisses Verhältnis den Dingen ggü gelernt habe
Ja, kann man!

Ich finde: Mit dem eigenen Wissen / dem Dazulernen wächst das Misstrauen.
Man vertraut einfach nicht mehr blind, sondern hinterfragt und kritisiert auch manches mal.
Das sehe ich aber nicht als Nachteil für das jeweilige Tier!

Eben weil ich der Schulmedizin nicht mehr 100%ig vertrauen möchte aufgrund vieler negativer eigener Erfahrungen am Tier, mache ich meine THP Ausbildung.
Das heißt aber nicht, dass ich grundsätzlich immer in die eine oder andere Richtung fahren würde.

Pü hat ja derzeit ihre Blasengeschichte. Als ich mit ihr zur TÄ Alex bin, hat Alex mir den Weg der schulmedizinischen und der naturheilkundlichen Behandlungsmöglichkeiten mit Vor- und Nachteilen aufgezählt und mich dann gefragt, wie ich lieber behandeln möchte.
Daraufhin habe ich sie gefragt, wie sei entscheiden würde.
Wir haben uns für AB (Baytril s.c.) entschieden, einfach um mal die grobe Entzündung in den Griff zu bekommen.
(So hab ich dann gelernt, zu Spritzen, wofür ich sehr dankbar bin. :freu: Denn AB oral ist bei Ninchen und Nagern ja so eine Sache!)
Nun behandeln wir phytotherapeutisch weiter, einfach weil es im gesamten schonender ist für den kleinen Körper, schließlich ist es kontraproduktiv, die eine Baustelle durch eine andere, neu durch "Chemie" entstehende zu ersetzen!
Bild

Alex
Gast
Gast
Beiträge: 479
Registriert: Mi 16. Feb 2011, 20:48
Land: Deutschland

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Alex » Mi 20. Apr 2011, 14:52

:freu:

Klasse Isa,


genau so ein Thema wollte ich heute aufmachen....habe nur noch am Titel gehangen ;)

Sodala, nun mal mein Senf.

Ich bin ja positiv überrascht über Eure Aussagen.
Denn, vor nicht allzu langer Zeit war hier mal ein ganz anderer Threat. Da klang das alles ganz, ganz böse und überhaupt dass alle TÄ scheiße sind. ;)

Ich möchte mal versuchen meine Meinung kund zu tun.

In solchen Foren und vor allem hier, haben die meisten ja einen ganz klaren Standpunkt. Man hat immer ein ABER. Egal welches Gesundheitsthema gerade läuft. Ich genauso ;)
Dazu kommt, dass hier offensichtlich Menschen unterwegs sind, die ihre Tiere so natürlich wie möglich halten wollen. Immer wieder wird gegen unnatürliches Verhalten oder Füttern gewettert.
Durchaus verstädlich.
Dann werden immer wieder die Tierärzte angegangen.
Auch verständlich.

Aber wenn es dann um etwas geht, nämlich das eigene Tier, dann ändert sich die Meinung doch schnell.
Dann vertraut man dem TA doch wieder.
Was ich auch prinzipiell gut finde.

Ich bin selber so erschüttert und ärgere mich so sehr über viele Kollegen. Vor allem über die die nur AB und Kortison kennen und nie den Ursachen auf den Grund gehen. Und die die meinen sie könnten alles.
Dennoch gibt es auch gute Kollegen und es ist numal so, dass wir auf der Uni nix über Heimtiere lernen und uns selber fortbilden müssen. Außerdem weiß man einfach auch noch recht wenig.
Das rechtfertigt allerdings keine Scheißarbeit und ein vollpumpen mit AB und Korti.
Das machen viele meiner Kollegen ja auch mit Hund und Katz.

Ich als Phytotherapeutin komme nur immer wieder an diesen Punkt der mich so sehr frustriert.
Aber wahrscheinlich ist das normal so, denn das Behandeln mit Synthetika gehört einfach noch unser Zeitalter, wir sind geprägt und manipuliert.

Seit es Menschen gibt behandeln diese sich mit Pflanzen, mit der Natur. Ich denke auch ziemlich erfolgreich - sonst wären wir wohl alle längst ausgestorben.
Und Tiere tun es auch.
Seit knapp 200 Jahren haben wir Synthetika. Seither ist unsere ursprüngliche Heilform out.
Neuredings wiederentdeckt, aber noch sind wir im Inneren zu sehr an unsere Zeit angepasst.
Immer wieder erlebe ich das. Beispiele:

Auf einer Kräuterwanderung erzähle ich, dass Karde bei Borreliose helfen kann.
Eine Teilnehmerin ist begeistert und gibt das an ihren Bruder weiter. Der leidet unter Borreliose und hat schon alles durch.
Am nächsten Tag gibt mir die Teilnehmerin einen Artikel, ihr Bruder hatte den aus dem Internet gelassen, der das Gegenteil zur Karde behauptet.
Warum, frage ich mich - hat dieser Mann nicht die unendlich vielen Artikel über die Wirkungslosigkeit von Antibiotika bei Borreliose recherchiert? Warum traut er sich nicht an eine Pflanze die absolut ungiftig ist? Warum vertraut er den Ärzten, die aus reiner Verzweiflung AB geben?
Wenn er Karde im Internet recherchiert hat, dann ist er auf viele Seiten gestoßen, die ihre positiven Seiten aufzählen - warum diese Skeptik?? Warum ein Vertrauen in ein Medikament, auch wenn absolut klar ist, dass es sinnlos ist?

Einmal hatte ich einem Menschen ein pflanzliches Präparat gegen Migräne empfohlen. Es ging dabei um einen 12 jährigen Junge der 2 mal die Woche nicht zur Schule konnte und Paracetamol zu sich nahm.
Der Arzt der dem Jungen Paracetamol verschrieb, warnte vor dem pflanzlichen Präparat und riet man solle, wenn man es überhaupt zu sich nehme, regelmäßig die Leberwerte kontrollieren.
Das Präparat enthält in der Ursprungspflanze Pyrrolizidinalkaloide die toxisch für die Leber sind.
Im Präparat sind sie nicht drin.
Paracetamol ist hochgradig lebertoxisch!
Das hat mich erschüttert!!!
(Der Junge hat seine Migräne dank des Präparates verloren)


Eine mir bekannte, sehr schlaue und gute Kräuterfrau hat in der Schwangerschaft AB zu sich genommen weil sie Borreliose hatte.

Ich möchte eines klar stellen. Ich lebe nicht im Mittelalter und auch bin ich dankbar für viele Entwicklungen in der Medizin. AB und auch Kortison können Segen sein. Können Leben retten. Auch ich verwende sie - selbstverständlich. (Manchmal ärgere ich mich danach aber und hätte es lieber anders versucht)
Aber sie werden viel zu häufig angewendet.
Sie haben noch immer den Stellenwert eines Allheilmittels.
Wir haben unserer langen, langen Zeit und Kultur den Rücken zu gedreht und vertrauen heute (im Innersten) doch nur den Synthetika. Wir alle!

Erstaunt hat mich nur, dass es sogar hier so ist.

Ich kann keinen Eurer Fälle tatsächlich beurteilen und ich kann mich nicht einmischen in das Handeln Eurer Ärzte und in Euer Handeln. Ich kann auch nicht bestimmen wann bei Euren Tieren AB nötig ist, oder nicht. Das definitiv nicht!!

Ich habe nur ein Lächeln im Gesicht. Denn bei aller Konsequenz und dem Streben nach Natürlichkeit und Perfektion ....seid auch ihr wie alle anderen Menschen auch.
Und keinen Deut besser, als die Tierärzte die ihr hier so oft verurteilt.

Ich meine einfach das innere Vertrauen in diese Medizin. Es macht mich traurig dass es so unendlich viel größer ist als das Vertrauen in die Natur. Wir haben sie offensichtlich verloren - unsere eigene Natur.

Gerade hier, wo immer wieder unnatürliche Dinge angeprangert werden......
Oder gerade in einem Threat - da wird doch tatsächlich PetDolor wegen seiner Inhaltstoffe bemängelt, aber AB und NSAID sind Okay???
Es stimmt mich traurig.

Denn im Inneren sind wir der heutigen Zeit doch sehr angepasst.

Ich weiß auch schon, was Ihr antworten werdet, darum nochmals.
Auch ich bin Schulmedizinerin und glücklich über unsere heutigen Möglichkeiten.
Dennoch stimmt es mich traurig, dass wir unsere Natur so sehr verloren haben und dass, wenn es um etwas geht, unser angebliches nach außen getragenes "Vertrauen" in die Natur so schnell ins Schwanken kommt.

Ich hoffe Ihr versteht so ein ganz kleines bissi was ich meine?

Und angreifen tu ich niemanden - ich bin nämlich auch einer von Euch ;)

Grüßle
Alex

Benutzeravatar
Isa
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 8972
Registriert: So 11. Apr 2010, 12:41
Land: Deutschland
Wohnort: Bietigheim-Bissingen
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Isa » Mi 20. Apr 2011, 15:23

Angst um unsere Tiere, Angst etwas falsch zu machen oder eine "gute Therapie" abzulehnen.
Diese Angst lässt uns oft so widersprüchlich handeln.
Wir denken das eine, tun aber das andere im Ernstfall.
Und auch wenn wir meinen, einen kühlen Kopf zu bewahren, weil wir so viele Krankheitsgeschichten mit diversen Tieren schon durch haben.... stehen wir direkt in der Praxis beim TA , müssen wir meistens ganz kurzfristig entscheiden mit Ja oder Nein. Tja und dann steht da noch der TA und wirkt seeehr überzeugend.
Und *schwupps* haben wir eine Entscheidung getroffen, die wir im Ruhezustand zuhause vielleicht anzweifeln.


Ebenso wie schweinsnase schon sehr negative Erfahrungen mit der Alternativtherapie gemacht hat, hab ich eben schon sehr viele schlechte Erfahrungen mit der Schulmedizin machen müssen.
Dennoch würde ich mich nie komplett in die eine oder andere Behandlungsrichtung drängen lassen. Es muss individuell entschieden werden! Meine Tendenz liegt aber eindeutig in der Naturheilkunde, sofern möglich! :)
Bild

Benutzeravatar
saloiv
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 12303
Registriert: Di 25. Nov 2008, 23:42
Land: Deutschland
Wohnort: Landsberg
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von saloiv » Mi 20. Apr 2011, 15:28

Oft ist man dann tatsächlich so durch den Wind, dass man in den Tierarzt zu dem man geht oder in die Schulmedizin allgemein große Hoffnung steckt.
Man ist eigentlich gegen Behandlung X, lässt sie aber dann dennoch machen, weil man so große Hoffnung hat, dass es doch helfen könnte.
Hier gibt es leider auch sehr viele Tierärzte mit der Masche "Antibiotikum, Schmerzmittel und "Aufbauspritze", ich gebe ihnen noch Vitaminpulver mit, dass sie bitte täglich über das Futter streuen, dann wird das wieder. Wenn es bis morgen nicht besser wird, noch einmal vorbei kommen.". Deshalb ist mein Vertrauen in Tierärzte mehr als angekratzt. :lol: In dem Sinne auch mein Vertrauen ist die Ausübung der Schulmedizin. Die schulmedizinischen Präparate an sich möchte ich nicht grundsätzlich kritisieren, viele sind in manchen Fällen sehr hilfreich. Und gerade Schmerzmittel sind ein Segen. Aber die Umsetzung oder Anwendung... Da graust es mich regelmäßig. Deshalb schaue ich sehr genau wer meine Tiere behandelt. :jaja: Und wenn der jenige es gut macht, dann kann ich da auch wieder vertrauen. Aber dieses generelle Misstrauen finde ich nicht schlecht, ich denke es hat schon dem ein oder anderen meiner Tiere das Leben gerettet. Denn sehr viele Tiere werden erst durch die tierärztliche Behandlung richtig krank. Was ich schon alles gehört habe... Ein Kaninchen, das an einem recht heißen Tag schlapp herumlag und beim Tierarzt Cortison bekam. Kurz darauf konnte man natürlich auch Infektionen feststellen. Die Interpretation des Tierärztes: Gut, dass sie es so früh gemerkt haben und gleich als es schlapp herumlag gekommen sind, denn ansonsten würde es wohl nicht mehr leben...
Naja, das Kaninchen starb schließlich, an der Infektion. Meine Theorie: Die Hitze hat es einfach schlapp gemacht und es ist leider an einen Tierarzt geraten, der mit Kanonen auf Spatzen schießt. Durch das Cortison wurde der Weg für die Infektion geebnet.

Mich nimmt es auch etwas mit, wenn die eigenen Tiere krank sind (wäre ja auch schlimm, wenn es nicht so wäre), aber nachdem ich so durchweg positive Erfahrungen machen durfte, verhalte ich mich bei meinen Kaninchen auch nicht anders als wie ich es einem anderen Halter mit Tipps empfehlen würde.
Orales Antibiotikum lehne ich beispielsweise zu 100% ab, es lässt sich viel besser subkutan verabreichen. Und auch subkutan spritze ich nicht einfach mal drauf los sondern nur, wenn eine bakterielle Infektion wahrscheinlich ist (die meisten Tierärzte wissen nicht einmal (oder verdrängen sie es?), dass AB nicht gegen Viren hilft).

Allgemein kommen mir Medikamente, die das Immunsystem schwächen oder die Darmflora angreifen nur im absoluten Notfall ins Tier. Weil ich einfach gerade durch diese beiden Komponenten die Tiere stabil halte und eine Heilung ermögliche. Heilung kommt immer von innen. Und das ist das Entscheidende, denn ohne dass mein Tier die Heilung aus sich heraus fördern kann, wird es nicht gesund.

Das Einzige, wo ich völlig auf Tierärzte vertraue, sind chirurgische Eingriffe, besonders nach Unfällen. Ich habe hier einen Tierarzt, der so etwas gut hin bekommt und mir fehlt einfach das Fachwissen um das genau überprüfen zu können. Ich unterstütze dann nur entsprechend mit Arnika, Kräutern usw.

Ich habe aber auch schon orales AB mit nach Hause genommen ohne es wirklich zu wollen und vergessen die Fragen zu stellen, die ich stellen wollte. Etwas durcheinander bin ich bei Krankheiten immer. Aber sobald das ans/ins Tier kommt, bin ich glücklicherweise wieder voll zurechnungsfähig.
Angst um unsere Tiere, Angst etwas falsch zu machen oder eine "gute Therapie" abzulehnen.
Diese Angst lässt uns oft so widersprüchlich handeln.
Wir denken das eine, tun aber das andere im Ernstfall.
Ja, habe ich auch viel rumprobiert... Zuletzt mit Asterix und seinen Abszessen (und das ist ja immer noch Thema). Nachdem aber die OP´s nur verschlechterten, habe ich glücklicherweise noch rechtzeitig die Notbremse ziehen können. :jaja: Ich habe es jetzt zwar schon drastisch verbessern können, aber verpfüscht ist es nun leider schon etwas und es wird Zeit brauchen, bis er wieder ok ist.
Einige Leute haben irgendwann den Erfahrungswert: Je mehr ich zum Tierarzt gehe, desto kränker sind meine Tiere. Das kann man auch in den ganzen Tierschutzforen nachlesen. Soetwas ist echt traurig und liegt einfach daran, dass einige Tierärzte herum experiementieren und viele Fehler machen.
Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

Alex
Gast
Gast
Beiträge: 479
Registriert: Mi 16. Feb 2011, 20:48
Land: Deutschland

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Alex » Mi 20. Apr 2011, 15:32

(die meisten Tierärzte wissen nicht einmal (oder verdrängen sie es?), dass AB nicht gegen Viren hilft).



Ich unterschreibe das!!!

Auch das Wissen der Laien zu Antibiotika ist unfassbar!!!

Und die TÄ die Kortison verspritzen habe ich sowieso gefressen......
Da gibt es nur eine Hand voll Indikationen!!

:top:

schweinsnase77
Meerschweinchen Supporter
Meerschweinchen Supporter
Beiträge: 4428
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 21:32
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 20. Apr 2011, 15:45

@Isa: Ich glaub ich hab mich vorhin nen bischen blöd ausgedrückt.....zuviel Novalgin im Kopf ohne Wirkung :pfeif:

Das eigentliche Problem bei meinen beiden war ja die falsche Diagnose. Nur bei ner AB-Behandlung hätte man es halt schneller gemerkt.

@Alex: Jep. Den Schuh mit den Tierärzten kann ich mir anziehen. Allerdings hab ich da mittlerweile meinen Standpunkt geändert, eben weil mir große Teile der Infos die dem behandelnden TA vorliegen fehlen.

Wegen dem Rest reden wir glaub ich aneinander vorbei. Ich versuchs wenn es mir besser geht nochmal....vll. hat murx bis dahin auch ihre forenpause beendet.
Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

Benutzeravatar
Entensusi
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 6005
Registriert: Sa 9. Okt 2010, 21:41
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Entensusi » Mi 20. Apr 2011, 15:49

Ich finde das auch alles sehr zwiespältig.
Was ist "natürlich"?
Wo fängt es an, wo hört es auf?
Die meisten Medikamente haben ihrer Ursprung in der Natur.. zumindest ihre Wirksamkeit.
Welches Medikament ist jetzt "unnatürlich"? Kortison? Dann muss ich es auch der Natur überlassen, einen Asthmathiker sterben zu lassen - denn manchmal hilft nur noch das. Bzw. der Mensch wäre auf natürliche Wiese sowieso nicht mehr am Leben.
Dadurch dass die Schulmedizin so weit ist, verrennen wir uns immer mehr. Es ist so vieles machbar - und auch meine Qual bei der Euthanasie ist eigentlich eine Folge der Schulmedizin. Hätte es für Trittas Aspergillose nicht das Medikamnt gegeben, hätte ich die Entscheidugn vielelicht gar nciht mehr treffen müssen.
Man kann nur sehr konsequent sein, Beispiel: zwei Schwestern, die eine ließ den Brustkrebs operieren und bestrahlen und lebt noch, die andere, die nur Heilpraktiker an sich hin gelassen hat, lebt nicht mehr.
Vielleicht hatte sie aber weniger Schmerzen? Oder war es der natürlichere Weg?
Sobald man sich auf den "Mix" einlässt, wird es schwierig.
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

Benutzeravatar
Isa
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 8972
Registriert: So 11. Apr 2010, 12:41
Land: Deutschland
Wohnort: Bietigheim-Bissingen
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Isa » Mi 20. Apr 2011, 15:59

Entensusi hat geschrieben:Sobald man sich auf den "Mix" einlässt, wird es schwierig.
Das sehe ich wie du, ganz klar!
Es ist schwierig, aber dennoch machbar und m.E. auch sinnvoll und wichtig!!
Ein Schulmediziner, der die Naturheilkunde absolut ablehnt, kann oft gar nicht "heilen", sondern nur "unterdrücken".
Und genauso umgekehrt: Ein THP muss sich mit der Schulmedizin auseinander setzen und darf sie nicht komplett verteufeln.
In meiner Schule heißt es immer wieder: Wir THPs MÜSSEN mit Tierärzten zusammenarbeiten und oft auch Kunden an sie überweisen. Anders geht es nicht. Denn für vieles BRAUCHEN wir die Schulmedizin. Und diese darf nunmal nur von einem TA ausgeführt / praktiziert werden!
Bild

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30801
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von lapin » Mi 20. Apr 2011, 16:18

Ich möchte eins...
das alle Erfahrungen, die gesammelt werden auch als solche gewertet werden, wenn ich mit einer Sache ein Problem habe, dann ist es, wenn man mich schräg anguckt und mir Widersprüchlichkeit andichtet.

Ich denke wir kennen uns alle ein Stück, es gibt aber auch Leute die kennen einen noch nicht, dann zu urteilen und Leute zu belächeln ist eine häßliche Geste.

Der Tierpla.net steht dafür und das sollte auf gar keinen Fall vergessen werden, in erste Linie den Halter zu sehen, denn er ist der Weg zum Tier.
Und wenn ich dem klar mache, dass sein Handeln ja theoretisch und praktisch total absurd ist, hat man nix erreicht, außer einen gekränkten User der sich anderweitig umsieht.

Ich bin offen für alles, ich lass mir alles erklären, aber auf einer angenehmen Ebene.

Was ich sagen will.
Unterschiedliche Erfahrungen sind dazu da, als Außenstehender am besten filtern zu können.
Solange einem das erlaubt ist, habe ich kein Problem mit anderer Meinung oder konstruktiver Kritik.

Wenn ich sehe, dass ich selbst in diesem Thread wegen meiner Behandlung belächelt werde, muss ich mich fragen, für was man mich hält...weil ne allgemeine Diskussion ist das nicht!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Isa
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 8972
Registriert: So 11. Apr 2010, 12:41
Land: Deutschland
Wohnort: Bietigheim-Bissingen
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Isa » Mi 20. Apr 2011, 16:33

Äh bin ich dir jetzt doch zu nahe getreten mit meinem Thread, den ich ja aufgrund deines anderen Threads eröffnet habe?
Weil das war ja gar nicht meine Absicht!
Es ist doch interessant zu erfahren, wie man selber handelt, andere handeln, wann wir was und wie über andere denken. Das gehört ja alles dazu.
Der eine findet den Therapieweg gut, der andere bevorzugt einen anderen.
Einer hält den TÜV an seinen Tieren für sinnvoll, der andere findet das unnötig und / oder stressig.
etc. etc.

Auf nen grünen Zweig wird man wohl bei der Tierhaltung im Allgemeinen nie kommen. :?
Bild

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30801
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von lapin » Mi 20. Apr 2011, 16:37

Nee nee, persönlich nah ging mir mehr Alex Reaktion, bzw ich empfand sie als Schade, ja eigentlich überflüssig.

Dieser Thread hier ist super und zeigt mir eben auch andere Ansätze auf ;)!
Keine Bange, ich bin zwar sensibel, aber der ist noch in nem vernünftigen Bereich.
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Alex
Gast
Gast
Beiträge: 479
Registriert: Mi 16. Feb 2011, 20:48
Land: Deutschland

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von Alex » Mi 20. Apr 2011, 17:30

Um Gottes Willen Lapin - Dich selber habe ich nie gemeint!!

Es war nur zufällig Dein Thema wo das zum Thema wurde!!!

Manchmal verlieren sich die Aussagen und man missversteht.

Ich belächel nicht Dich!! Ich kann ja Eure Situation gar nicht einsehen. Ich kann mir das gar nich anmaßen!!

Bitte entschuldige, ich habe das überhaupt gar nicht auf Dich bezogen!!!

Benutzeravatar
ClaudiaL
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 6581
Registriert: Di 27. Okt 2009, 21:15
Land: Deutschland
Wohnort: Hessen
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von ClaudiaL » Mi 20. Apr 2011, 17:43

Doro hat geschrieben:Ich habe mit meiner Klinik so ein Glück wie du mit Alex, Isa.
Meine TÄ kennt mich, meine Tiere (ich hatte ja mal sehr viele Meerschweinchen), sie kennt ihre Unterbringung und die Ernährung. Da gehen wir konform. Sie ist Mensch, man kann mit ihr über alles reden, Denkanstöße einbringen, in Ruhe alle Fragen klären, zusammen lachen, über unsere "Patienten" schimpfen und auch zusammen weinen. Vor allem aber in Ruhe eine Therapie erarbeiten. Sie lässt meine Einwände zu, ich aber auch ihre. Alles in allem vertrauen wir uns gegenseitig, sie hat ein großes, teilweise leider nur theoretisches Wissen, fragt aber nach und bildet sich weiter. Ich habe eben die praktische Erfahrung. Sie weiß dass wir alles tun um unseren Schweinchen zu helfen selbst wenn es heißt alle 2 Stunden nachts aufstehen. Ich weiß dass sie nie etwas verabreichen würde was meinen Tieren schadet. Die Grundlage von uns ist Vertrauen welches ungemein bei der Behandlung eines meiner Tiere hilft. Und die Ehrlichkeit auch mal äußern zu dürfen dass eine Therapie vielleicht keinen Sinn mehr macht und man versucht einen Tier die letzten Wochen so angenehm wie möglich zu machen. Das zusammen macht es aus dass ich ihr vertraue und sie mir.
Ich kann mich diesem Beitrag hier eigentlich nur anschließen. Seit ich bei meiner jetzigen TÄin gelandet bin, bin ich total glücklich. Es ist mittlerweile schon richtig freundschaftlich. Ich kann mit ihr alles durchsprechen, auch mal kritisieren, sie kritisiert mal mich, wir gehen alternative Wege, wir reden über Ernährung und vor allem, sie ist einfach nur richtig lieb zu meinen Tieren :lieb:

Ich denke ich hab eine wirklich sehr gute TÄin. Ich stehe der Schulmedizin sowie auch Alternativen offen gegenüber. Ich denke man muss da einfach immer abwägen. Es geht einfach nicht ohne AB und Co. Jedoch muss man es nicht immer gleich "schießen".
Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler
(Philippe Djian)

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30801
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Unser Verhalten im Krankheitsfalle eines Tieres

Beitrag von lapin » Mi 20. Apr 2011, 23:11

Ok....hab vllt auch etwas sensibel reagiert... :hehe: ;)
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Antworten

Zurück zu „Allgemein“