Fragen zur Freilandhaltung

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Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Mo 12. Apr 2010, 13:37

Nachdem sich hier in diesem Forum erstaunlich viele tummeln, die ihren Kaninchen Freilandhaltung gönnen (in anderen Foren sind diese ja eher in der Minderheit), bin ich so frei und würde gerne ein paar Fragen stellen.

Kurze Vorgeschichte:
Die Freilandhaltung beäuge ich (wie viele andere ja auch) recht kritisch/skeptisch. Liegt aber sicher auch an meinem Menschentyp - ich bin immer erstmal skeptisch bevor ich auf einen Zug von Halleluja-Rufenden aufspringe. :pfeif:
Doch im Gegensatz zu anderen versuche ich zu gegebener Zeit mich mit solchen Themen dann auch auseinanderzusetzen.

Meine Plattform bunny-in hat seit gestern eine Unterseite Freilandhaltung, die mir so in der Form jedoch noch nicht wirklich gefällt. Es klingt sehr negativ, statt (so wie es sein sollte) neutral zu sein. Hier würde ich gerne genau auf die Ängste eingehen, die wie ich auch viele andere Halter haben, die ihre Kaninchen aktuell noch in gesicherter Außenhaltung halten. Ich stelle mir das so vor, dass ich die Ängste, die mich (und sicher auch andere Ninhalter) beschäftigen und die auch stets so weitergegeben werden (Giftpflanzen, Fressfeinde, Entwischen, Diebstahl), hier als Fragen formuliere. Mir wäre wichtig das diejenigen antworten, die hier wirklich seit vielen Jahren (mind. 5 Jahre) Kaninchen derart halten.

Ich würde dann quasi das hier von Euch als Info erhaltene dort wiedergeben. Wäre das okay?

Ich hab hier in anderen Thread schon sehr viel gelesen, was mir auch absolut logisch erscheint. Z.B.: Wie das mit den Indischen Laufenten, die tagsüber auch eher nicht von Fressfeinden besucht wurden, aber eben der normale Kaninchenhalter Angst vor jenen hat und sich auf diese beruft. Ich musste das Fressfeinde-Argument als Contra-Punkt heute auch schon von meiner Liste nehmen. :schäm:


Giftpflanzen:
Bei uns im Garten wächst wirklich allerhand und zwar wild. Wir haben "baustellenbedingt" uns relativ wenig mit Unkrautzupfen befasst und es juckte uns die letzten 6 Jahre nicht, wo was wächst. Somit hat sich so einiges über die Jahre angesiedelt, was laut diversen Datenbanken zu den Giftpflanzen gehören. Ackerschachtelhalm, Hahnenfuß und Maiglöckchen mal als Beispiel genannt.
Jetzt kenne ich einige Berichte von Haltern, deren Tiere verendeten eben weil sie von Giftpflanzen fraßen (u.a. Thuja).
Was mir noch nicht einleuchtet: Warum fressen Eure Kaninchen das nicht? :hm:
Ich glaub Du, Murx, hast sogar Efeu angeboten, den ich für giftig halte. Warum vertragen Eure Tiere das und ein anderes fällt (übertrieben geschildert) tot um?
Begeht Ihr Eure Freifläche und entfernt auch mal Giftpflanzen?

Fressfeinde:
Kennen Eure Kaninchen eigentlich Hunde und Katzen, sprich leben diese bei Euch im Haushalt? Denn meine kennen Katzen nicht und die jetzigen Tiere kennen auch Hunde nicht. Als uns einmal eine Katze im Garten besuchte, die sich nur am früheren Freigehege vorbeischlich, drehte meine verstorbene Paula durch und sprang über den Zaun. Hätte ich nicht Minuten später das bemerkt, wäre sie wohl vor lauter Flucht verschwunden.
Wir haben irre viele Katzen, die unseren Garten oft durchqueren. Wir haben auch (wir leben in einem 800 Seelen-Ort) sehr viele Hunde, die von den Besitzern frei laufen gelassen werden. Da wir direkt vis a vis eine große Wiese haben, sind sie oft dort zu finden. Stand bei Euch bislang noch nie ein Hund plötzlich im Garten (die normalen Zäune stellen ja doch eher selten ein Hindernis dar)?

Entwischen:
Wie habt Ihr Euren Garten vorm Entwischen gesichert? Nutzt Ihr Elektrozäune, wie es bei freerabbit abgebildet ist?
Geht Ihr täglich den Garten ab, um unsichere Stellen neu zu sichern?
Graben die Kaninchen überhaupt irgendwas um, sprich legen sie richtige Gänge an? Bislang kenne ich derartiges eher von Außengehegehaltung mit Grabe-Möglichkeit. Bei vielen Freilandhaltungsbildern hab ich solche Erdbewegungen eher nicht gesehen.

Einfangen:
Wie fangt Ihr die Tiere ein? Locken mit Futter? Wobei ich mir denke, dass sie durch das permanente ad libitum Angebot an frischem Grün sich doch sicher von ner z.B. Karotte eher weniger in den Nacht-Unterschlupf locken lassen?



1000 Dank!!!
Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von mausefusses » Mo 12. Apr 2010, 14:11

Also ich halte meine 5 Kaninchen tagsüber im ca. 300-350qm garten und nachts in einem sicheren Gehege.
Der Garten ist mit 1,50 Maschendraht eingezäunt, im unteren bereich ist zusätzlich in 30cm tiefe Volierendraht verbuddelt.

Ich hatte noch nie Probleme mit Giftpflanzen, es wurde schon Efeu gefressen und auch Thujas. Tatsächlich sind Pflanzenvergiftungen recht selten und teilweise müssen enorme Mengen gefressen werden. Geringe Mengen sogenannter Giftpflanzen benutzen die Kaninchen als Selbstmedikation, diese können also auch positiv wirken. Schnupfer z.B. fressen gerne mal etwas Thuja.
Zu den 10 schlimmsten Giftpflanzen zählen:
Eisenhut
Rittersporn
Bilsenkraut
gefleckter und Wasserschierling
Eibe
Herbstzeitlose
Fingerhut
Aronstab
Engelstrompete
schwarzer und bittersüßer Nachtschatten

Diese würde ich nicht in meinem Garten anpflanzen.

Der Unterschied ob ein Kaninchen an Giftpflanzen geht oder nicht liegt vor allem an der Haltung/Ernährung. Ein Kaninchen im eingesperrten Gehege bei rationierter Fütterung würde Giftpflanzen evtl. fressen .
Ein Kaninchen welches ad libitum ernährt wird hat ja diverse Alternativen und entscheidet sich daher nicht für die giftigen Pflanzen.
Zur ad libitum Fütterung findest Du hier einiges: https://www.kaninchenwiese.de/" onclick="window.open(this.href);return false;

Hunde sind noch nicht in unsren Garten eingedrungen, ich hoffe das das auch so bleibt
Die Kaninchen finden im garten diverse Verstecke etc.
Katzen kommen regelmäßig zu Besuch und verstehen sich sehr gut mit den Kaninchen, wenn laufen die Katzen vor den Kaninchen und nicht die Kaninchen vor den Katzen weg. Katzen fressen doch lieber Mäuse als Kaninchen.
Ebenso hab ich noch kein Kaninchen an einen Marder, Adler oder Tierfänger verloren.

Meine Knainchen buddeln überwiegend in der Buddelzone des Geheges, im Garten eher selten. Ich überprüfe das aber täglich und schütte ggf. die Gänge wieder zu.

Abends sind die Tiere meist schon freiwillig im Gehege, das ist für sie ihr Zu Hause. Ich hab eine "Schütteldose" mit getrocknetem Gemüse, wenn ich damit schüttel kommen sie angelaufen wenn sie noch nicht drin sind. Das klappt meistens sehr gut, selten braucht mal einer eine extra Einladung, früher oder später sind aber Alle drin.

Diese Haltung birgt natürlich mehr Risiken als eine Haltung im "Knast", allerdings gibt es den Kaninchen auch ein viel glücklicheres und artgerechteres Leben und das stellt für mich persönlich die Risiken in den Schatten.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Mo 12. Apr 2010, 14:18

mausefusses hat geschrieben: Ein Kaninchen welches ad libitum ernährt wird hat ja diverse Alternativen und entscheidet sich daher nicht für die giftigen Pflanzen.
Zur ad libitum Fütterung findest Du hier einiges: https://www.kaninchenwiese.de/" onclick="window.open(this.href);return false;.
Naja, ad libitum muss man ja nicht extra ernähren, da sie ja bei Freilandhaltung quasi den ganzen Tag sowieso fressen können - sprich das ist doch ad libitum. Oder sehe ich das falsch?
ad libitum heißt ja nur frei nach belieben. Und wenn ich meine Nasen zwischen Karotte und Wiese wählen lasse, dann wählen sie letzteres. Somit kann ich mir Gemüsefütterung schenken.


Seit wann hälst Du die Kaninchen so?

Hast Du den gesamten Garten mit dem Draht unterlegt oder nur dort wo der Zaun ist?
Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von Kim » Mo 12. Apr 2010, 14:53

Obwohl ich nun nicht so reinpasse, da wir noch keine fünf Jahre Kaninchen so halten, antworte ich mal. Freilaufhaltung, sodass die Kaninchen Tagsüber frei im Garten und Nachts im gesicherten Gehege sind, haben wir nun seit Anfang November (oder Ende Oktober) 2006.

Bei den Giftpflanzen ist es denke ich so, dass diese nur dann nicht gefressen werden, wenn die Ad Libitum Ernährung auch dann besteht, wenn die Kaninchen eingesperrt sind (also bei den meisten Nachts). Wenn die Kaninchen Nachts also quasi Ausgehungert werden, werden sie sich, sobald ihnen der Freilauf wieder zur Verfügung steht, auf das erstbeste stürzen, was ihnen in den Weg kommt. Ob dies dann giftig ist oder nicht ist egal, denn die Zeit um den Probebiss durchzuführen nehmen sich die Kaninchen dann nicht.
Mit dem Efeu ist das so eine Sache. In Verbindung mit anderen Pflanzen hat dieser, soweit ich weiß, auch positive Seiten und kann deshalb von den Kaninchen in geringen Mengen aufgenommen werden. Wenn ein Kaninchen aber beispielsweise nur vom Efeu viel frisst, weil es eben vorher hungern musste, ist dies schädlich. Da ad Libitum Ernährte Kaninchen in denen für sie geeigneten Mengen fressen ist dies für unsere nicht schädlich.
Unsere Freifläche ist der 2400qm große Garten, der natürlich von uns auch genutzt wird. Giftpflanzen entferne ich im Normalfall keine. Bei den 10 giftigsten Pflanzen für Kaninchen, die ja bereits aufgezählt wurden, würde ich jedoch schon entfernen, einfach um ein gewisses Risiko zu unterdrücken.

Hunde und Katzen kennen unsere Kaninchen schon. Hunde haben wir selber. Drei Stück die auch unter Aufsicht mit im Garten sind, wenn die Kaninchen Freilauf haben. Das ist eigentlich nicht das Problem, solange es zwischen Hund und Kaninchen funktioniert, sprich die Hunde ein gewisses Grundgehorsam besitzen und die Kaninchen keine schlechten Erfahrungen gemacht haben und somit panisch sind. Katzen hatten wir zu Anfang ein paar mal im Garten. Freigänger aus der Nachbarschaft. Aber mittlerweile machen diese einen Bogen um unser Grundstück, da bei etwa 120kg Hund die Katzen doch respekt bekommen haben. Fremde Hunde hatten wir noch keine im Garten. Unser Grundstück ist aber umzäunt (wir haben recht große Hunde und daher auch etwas höher) und in der Nachbarschaft sind eigentlich nur die Kleinhunde, also keine die über den Zaun kommen. Zwei Seiten des Grundstückes sind mit einem 1,2meter hohem Zaun umzäunt, eine Seite mit einem 1,5meter hohem Maschendrahtzaun und eine Seite mit einem 2meter hohem Sichtschutzwandgezäun.

Das Entwischen war bei uns früher ein Problem, da der Jägerzaun nicht weiter gesichert war. Mittlerweile ist das Grundstück teils mit Maschendrahtzaun, teils mit zuhem Sichtschutzzaun und teils mit einem mit drahtverkleidetem Jägerzaun umzäunt. Dort kommen sie nicht mehr durch und da ist das entwischen auch nicht mehr so das Problem. An sich ist das entwischen auch kein Problem, da Kaninchen sehr teritorialbezogen sind und sich in der Nähe ihres Baus aufhalten., Wenn in dem Freilaufbereich also eine Futterauswahl ist, welche groß genug ist, bleiben die meisten Kaninchen. Sie haben ja an sich auch keinen Grund davon zu laufen.

Das Einfangen ist bisher nicht das Problem. Die 5er Gruppe geht von selbst in ihr Gehege Abends, dass hat sich mit der Zeit so eingebürgert. Mit Sämerein lassen auch ad Libitum ernährte Kaninchen sich im Normalfall recht gut locken zu Anfang und so bürgert sich das mit der Zeit ein. Die 10er Gruppe ist auch recht leicht einzufangen. Ich habe dort mit Gitterelementen auch ein gehege abgezäunt der als Unterschlupf dient. Dort habe ich auch am Anfang reingelockt und mitlerweile hat sich das so eingebirgert das sie von selbst darein gehen zur gewohnten Zeit, sodass ich sie dann rein bringen kann. Wenn sie dann bald entgültig raus ziehen, werden die Gitterelemente stehen bleiben. Sie werden somit das Vorgehege zum eigentlichen Gehege. Das hilft beim Einfangen wahrscheinlich, da sie die Prozedur dann ja bereits kennen.

Diese Art der Haltung bírgt zwar mehr Gefahren, aber ich denke: Lieber ein risikoreicheres Leben auf genug Platz, als ein sicheres und dafür nur halb so glückliches Leben im Hochsicherheitstrakt.

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Mo 12. Apr 2010, 14:58

Mir sind Langzeiterfahrungen ganz bewusst wichtig! Wäre dem nicht so, hätte ich es nicht explizit oben erwähnt. :schäm:

Es wäre daher schon schön, wenn wirklich nur diejenigen mit mehrjähriger Erfahrung antworten! Dankeschön!
Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von lapin » Mo 12. Apr 2010, 15:03

saloiv und Murx sind mehr die Dämmerungsaktiven :jaja:, werden sich bestimmt noch melden ;)!

Ich als Neuling auf diesem Gebiet, kann dir nur dazu sagen, ich verstehe deine Ängste...mir geht es nicht anders und ich kann nicht oft genug lesen, was saloiv und Murx an Erfahrungen mitteilen und welche Beobachtungen sie gemacht haben!
Viele Aspekte der Freilandhaltung die hier aufgeführt worden, zeigen mir mitunter, dass dies eigentlich nur die sicherste Art sein kann, Kaninchen zu halten...
sie lernen das selektieren und sie sind in der Lage besser vor Fressfeinden zu flüchten, da sie erstens mehr Platz haben und 2. keine Sackgassen Bestandteil der Haltung sind!!

:top:!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Mo 12. Apr 2010, 15:10

Ja lapin, ich denke es muss mal klick machen. Wenigstens bin ich schon so weit, dass ich mich herantaste.

Und je mehr Infos ich habe, desto besser kann man das Thema auch beschreiben und Hilfestellung geben.
Bislang ist Freilandhaltung auf den Kanincheninfoseiten ja doch eher selten oder nur zum Teil enthalten. Außer die Seiten befassen sich gänzlich damit, wie freerabbit.
Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von mausefusses » Mo 12. Apr 2010, 16:13

Naja, ad libitum muss man ja nicht extra ernähren, da sie ja bei Freilandhaltung quasi den ganzen Tag sowieso fressen können - sprich das ist doch ad libitum. Oder sehe ich das falsch?
Ad libitum heißt frei nach belieben, das ist richtig. Um das "nach belieben" zu gewähren benötige ich eine reichhaltige Auswahl an Futterpflanzen.
Es kommt also darauf an wie der Garten bewachsen ist. Wächst dort richtige "wilde" Wiese mit diversen Wildkräutern etc. oder nur Rasen? Ist letzteres der Fall muß der Halter entsprechen Wiese, Äste etc. besorgen.
Diese Ernährungsform sollte dann auch nachts im Gehege beibehalten werden.
Im Sommer sind Karotten etc. nicht nötig, im Winter hingegen gibt es sämtliche Gemüse- und Kohlsorten ad libitum.

Ich halte die Tiere seit ziemlich genau 5 Jahren so.

Es sind nicht die ganzen 350qm unterlegt, das wäre auch etwas unrealisierbar und gleichzeitig sinnlos, denke ich. Nur unterhalb des Zauns als seitlicher Schutz. Wenn ein Kaninchen in Mitten der Fläche buddelt ist es doch egal, da kann es ja nicht weg.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von saloiv » Di 13. Apr 2010, 01:08

Hallo Sonja,

es feut mich, dass du neutral an das Thema herangehen möchtest!

Ich habe seit etwa 15 Jahren freilaufende Kaninchen. Freilaufend heißt, dass sie nachts eingesperrt werden (mardersicher) und tagsüber im gesamten Garten unterwegs sind.

Keines meiner freilaufenten Kaninchen ist bisher durch die typischen Freilaufgefahren (Giftpflanzen, Greifvögel etc.) zu Schaden gekommen.

Ich habe auch Freigänger-Katzen. Bei meinen Katzen war bisher das Risiko des Freigangs deutlich höher als bei den Kaninchen. Meine bisherige Bilanz:
Ich habe bisher 4 Katzen gehabt. Zwei dieser Katzen leben noch (sie sind etwa 2 Jahre alt), die anderen starben durch Autos (einmal mit 5 Jahren, einmal mit 15 Jahren).

Der Vorteil bei den Kaninchen ist, dass sie in einem festen Bereich bleiben und nicht durch Autos gefährdet sind.

Giftpflanzen
...waren hier noch nie ein Problem. Oft gehen Leute davon aus, dass ihre Kaninchen nicht selektieren können, da sie z.B. Efeu anknabbern. https://www.tierpla.net/pflanzen-f393/ist-efeu-eine-giftpflanze-oder-als-futter-geeignet-t5741.html?hilit=efeu" onclick="window.open(this.href);return false;
Das ist natürlich der falsche Ansatz. Nur echte Vergiftungen sind ein Beweis, dass ein Kaninchen nicht selektieren kann. Denn oft wissen unsere Hoppelmänner besser als wir, was gut für sie ist.
Ich würde mir nicht unbedingt Eibe in den Garten stellen :jaja: hatte aber immerhin schon andere hoch giftige Pflanzen im Garten (z.B. Rittersporn).
Ich verweise dich mal unter: [url=http://kaninchendorf.dreipage2.de/link_20155095.html]Seletionsverhalten bei Giftpflanzen[/url]
Dort findest du die Erklärung zum Selektionsverhalten.
Als Hinweis solltest du dir z.B. die Pferdehaltung ansehen. Pferde sind bei so gut wie allen Pflanzengiften empfindlicher als viele andere Tierarten. Kaninchen hingegen sind äußerst unempfindlich auf Pflanzengifte. Pferde stehen bei den meisten Haltungen tagsüber (teilweise Tag und Nacht) auf der "Koppel". Entfernt werden nur die wirklich extrem giftigen Pflanzen, wenn überhaupt (je nach Halter/Besitzer). Wenn du eine Tierweide in der Nähe hast, dann mach mal einen Sonntagsspaziergang im Sommer zu so einer Wiese. Schau dir an was abgefressen ist und was stehen bleibt. Auf den meisten Pferdeweiden findest du z.B. hohen Ampfer während der Rest der Weide kahl ist. Wobei gepflegte Weiden oft von Ampfer befreit werden, denn wenn er stehen bleibt und zur Blüte kommt, breitet er sich sehr gut aus. Die anderen Pflanzen sind ja schwach/niedergefressen und weichen so den starken Ampferarten.
Auch Schafe, Kühe, Ziegen, Esel, Lamas usw. werden sehr oft auf Weiden gelassen. Ganz ohne große Giftpflanzenkontrolle. Die meisten Halter kennen wahrscheinlich nichteinmal die meisten Pflanzen.
Natürlich kann es sinnvoll sein, die ganz giftigen Pflanzen zu entfernen. Eibe beispielweise würde ich aus Sicherheitswahn nicht auf mein Grundstück stellen. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme um das letzte Restrisiko zu beseitigen.
Es macht aber auch einen Unterschied, was es für ein Grundstück ist. Wenn ich einen Golfrasen habe und eine Eibe, es ansonsten aber keine Pflanzen gibt, wäre es grob fahrlässig, ein Kaninchen in so einem Garten laufen zu lassen. Habe ich einen großen Garten mit tausenden von Pflanzen, vielen Kräutern und Unkräutern usw. dann sind auch hochgiftigere Pflanzen völlig ungefährlich für Kaninchen. Aber wie gesagt, man muss es ja nicht darauf ankommen lassen. Gerade Eiben würde ich grundsätzlich zumindest kaninchensicher umzäunen.
Naja, ad libitum muss man ja nicht extra ernähren, da sie ja bei Freilandhaltung quasi den ganzen Tag sowieso fressen können - sprich das ist doch ad libitum. Oder sehe ich das falsch?
ad libitum heißt ja nur frei nach belieben. Und wenn ich meine Nasen zwischen Karotte und Wiese wählen lasse, dann wählen sie letzteres. Somit kann ich mir Gemüsefütterung schenken.
Ja, am Tag muss man eigentlich nur bei geschlossener Schneedecke zufüttern (wobei es da auch wieder auf den Garten ankommt), ich würde aber im Winter immer eine Zufütterung empfehlen, denn:
- die meisten Gärten sind kleiner als Kaninchenreviere
- die meisten Gärten sind nicht so vielfältig wie die freie Natur
- nicht jeder mag es, wenn die Kaninchen den Bambus abholzen und den Birnbaum entrinden. :jaja:
Im Sommer können die Kaninchen (je nach Garten) genug finden um sich selber zu versorgen.
Wichtig ist aber die Nachtfütterung. In der Nacht sollten die Kaninchen ad libitum ernährt werden. Das ist zumindest die sicherste Variante.

Entwischen
Kaninchen rennen nicht weg, sie sind ortstreu wie Katzen (sofern sie an diesem Ort schon eine Zeit lang leben). Deshalb habe ich keine Angst, dass mein Kaninchen "weg" ist. Angst habe ich aber vor der ungeschützten Atmosphäre auserhalb meines Gartenzaunes. Vorallem Autos sind eine sehr große Gefahr!
Man übersieht schon ab und zu eine Lücke. Da sichert man brav den Zaun ab und das Kaninchen sitzt trotzdem auf der anderen Seite. :jaja: Wäre jemand auf die Idee gekommen, an das alte Schuppenfenster zu denken? :jaja:
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=DPs-k5oaNyo[/youtube]
Aber gut, die Ausbrüche sind bei dichten Zaun wirkliche Einzelfälle, lediglich das Schuppenfenster bereitete mir Kopfzerbrechen, ich habe ewig gebraucht (und vielemale den Zaun abgelaufen) bis ich darauf kam. :crazy:
Besonders die Seite zur Straße sollte sehr sehr genau abgesucht werden, bevor die Kaninchen freilaufen.
Einfangen:
Einfagen ist ein etwas unglücklich gewählter Ausdruck. Eingefangen werden meine Kaninchen im Alltag nicht, weil sie es hassen. ;) Das abendliche ins Gehege treiben gestaltet sich aus einer Mischung aus treiben und locken. Sehr wichtig ist die Gewohnheit.

Begonnen habe ich indem meine Kaninchen 2 Wochen im Nachtgehege lebten. Dann bekamen sie mit Gitterelementen ein Gehege vor das Gehege. Dieses vergrößerte ich ab und zu bis das abendliche Einpacken zur Gewohnheit wurde und ich den ganzen Garten eröffnete.

Meist ist mindestens die Hälfte der Kaninchen in der nächsten Minute zur Stelle, wenn ich das Futtergeräusch erklingen lasse. Sie haben zwar im Garten viele Kräuter, aber bei der Nachtportion ist nocheinmal eine schöne Auswahl an anderen Kräutern dabei. Das macht sie immer neugierig aufs Nachtfutter.
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Ich wünsche Dir...
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dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Di 13. Apr 2010, 09:29

Danke Viola, das beantwortet viele meiner Fragen.

Bei dem Selektionsverhalten hab ich über meine Ausbildung hinsichtlich Pferden dazu einiges gelernt.
Es stimmt schon, dass diese zum Großteil selektiert fressen. Aber auch hier läuft es über Lernerfahrung und die Weitergabe von den "großen" Pferden auf die Jungpferde. Erlernt ein Pferd es nicht, werden auch Giftpflanzen aufgenommen, die nicht immer ohne Auswirkung bleiben. Sprich es kann zu Vergiftungserscheinungen kommen.

Hier hab ich einfach irgendwo die innere Unruhe, dass meiner Bande ja niemand erklärt hat "Das ist giftig, friss lieber das hier!" :schäm: Klingt komisch und mancher lacht sicher, aber is so. Ich beschönige da nix.
Und Verdauungsprobleme bei Kaninchen behandeln reicht mir in meiner Praxis, das brauch ich bei meinen eigenen Tieren nicht auch noch. :lieb:


Viola, ist Dein Garten einsehbar, d.h. stand schon mal ein unwillkommener Gast in Form eines Hundes im Garten? Das war bei uns leider mal der Fall. An diesem Tag waren jedoch die Kaninchen nicht draußen in dem früheren Gartenfreigehege - zum Glück.
Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von saloiv » Di 13. Apr 2010, 20:03

Hallo Sonja,

ich würde im Vorfeld bevor deine Kaninchen rauskommen mindestens 10 verschiedene Wiesenpflanzen (Löwenzahn, Breit- und Spitzwegerich, Wilde Möhre usw.) anfüttern und ad libitum reichen. Diese würde ich am Anfang auch tagsüber wenn sie unterwegs sind mit anbieten. Das ist die wichtigste Sicherheitsvorkehrung überhaupt. Kaninchen die satt sind (daher die ad libitum-Gabe) und ihre gewohnte, hochwertige Futterauswahl zur Verfügung haben gehen sehr vorsichtig an Neues heran. Zudem kennen sie dann eine Auswahl auf die sie gerne im Bedarfsfall zurückgreifen.

Meine eignen Kaninchen sind alle aus zweiter Hand, keines ist auf der Wiese oder mit Freilauf aufgewachsen, d.h. sie haben nie bei der Mutter gelernt abzuschauen. Das eigene Selektionsvermögen hingegen haben sie extrem verbessert mit der Zeit. Am Anfang wurde der Probebiss wirklich gefressen, mittlerweile spucken sie ihn sofort aus wenn er ihnen komisch schmeckt. Zudem sind auch ihre Geruchsnerven aufgeweckter, sie riechen erst sehr intensiv an allem bevor sie es anrühen, teilweise riechen sie ersteinmal mehrere Tage an der Pflanze.

Ich habe ja auch Kaninchen in der Gruppe die extrem verdauungsgeschädigt waren und die sich im Prinzip selbstkuriert haben. Chronische Blähungen oder chronische Verstopfungen... Teilweise extrem fehlernährt. Aber ich habe sie alle noch vor der Genesung freilaufen lassen. Das war kein Problem, sie haben sich gut mit allen Pflanzen arrangiert. Vergiftungen hatte ich nie.

Die meisten setzen sogar ihre Kaninchen mit Trockenfutterernährung im Sommer auf die Wiese. Oft mit diversen mehr oder weniger giftigen Pflanzen zwischen den Grashalmen.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest kannst du zumindest die 10 gefährlichen Pflanzen aus deinem Garten verbannen. Das ist auch eine sinnvolle, gute, vorbeugende Maßnahme.

Im Garten kannst du sie wenigstens identifizieren, im Heu kannst du Schierling, Jakobskreuzkraut und Co. nicht wirklich ausfindig machen. Ich möchte garnicht wissen wie viel extreme Giftpflanzen durchs Heu ans Kaninchen geraten. Und gerade das Heu (wenig Geruch, trocken, wenig Farbe, ausgelaugter Geschmack) hat kaum Signalwirkung und macht das Selektieren sehr schwer.
Viola, ist Dein Garten einsehbar, d.h. stand schon mal ein unwillkommener Gast in Form eines Hundes im Garten? Das war bei uns leider mal der Fall. An diesem Tag waren jedoch die Kaninchen nicht draußen in dem früheren Gartenfreigehege - zum Glück.
Mein vorheriger Garten war einsehbar mit diversen Nachbarshunden. Irgendwann ist auch mal ein Hund über den Zaun gesprungen, allerdings hat er die Katze als Opfer auserwählt. Meine Kaninchen flüchten aber schon wenn sie nur einen Hudn in der Nähe sehen.

Jetzt momentan lebe ich mit zwei Hunden in einem Haus. der eine Hund hat wenig Interesse an den Kaninchen, der andere ist extrem wild auf sie. :roll: Er steht fast ganztags an der Terassentüre und drückt die Nase platt oder im Garten am Zaun. Denn der Garten ist getrennt. Er kommt über einen der Zäune drüber, muss aber zwei dieser Zäune überspringen um zu den Kaninchen zu gelangen. Das ist natürlich eine Gefahr und er hat es sogar schon einmal gemacht. Allerdings weiß er, dass die Kaninchen absolut tabu sind und ist daher übervorsichtig und hat sich nicht näher an die Kaninchen getraut.
Die Situation hier ist nicht wirklich ideal für die Kaninchen, erst wollte ich sie garnicht freilaufen lassen (wegen den Hunden und dem Zaun etc.) aber nach einer Woche im Gehege (etwa 20m²) haben sie mir so derart leid getan, dass ich sie einfach rauslassen musste. Freilaufkaninchen sind so wahnsinnig fit, interessiert und beschäftigt, ich konnte sie im Gehege garnicht mehr anschauen, so ein schlechtes Gewissen hatte ich.

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Letzten Winter sah es in der Dämmerung wenn es ums Einsperren ging so aus wenn ich vor meine Türe trat.

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Im Herbst:

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Sommer

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Bei der Freilaufhaltung ist jeder Tag ein Erlebnis. Die Kaninchen bekommen unmittelbar die Jahreszeiten mit, fressen im Herbst Fallobst, freuen sich im Frühjahr aufs frische Grün und sprinten im Winter durch den ersten Schnee... Klar, die Gehegehaltung bietet auch einiges aber die Kaninchen stumpfen ab weil sie eben so sicher sind und sich in ihrer Umgebung selten etwas verändert oder bewegt.

Das Pro und Contra beim Kaninchenfreilauf ist wie bei der Katzenhaltung. Ich kann verstehen wenn einzelne Leute die Sicherheit so hoch rechnen und ihre Katze in die Wohnung oder das Kaninchen ins Gehege sperren. Klar, je nach Halter gehen andere Dinge vor und es ist eine individuelle Entscheidung eines jeden Halters. Auch Gehegehaltung kann man schön gestalten, auch wenn sie natürlich nie an die Freilaufhaltung ran kommt (vom Erlebniseffekt). Zudem setzt die Freilaufhaltung auch andere Voraussetzung. Beispielweise muss man IMMER beim Dunkel werden Zuhause sein und die Kaninchen einsperren. Das kann nicht jeder Halter leisten. So kann es sein, dass die Kaninchen auch ab und an drinnen bleiben müssen.
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Mi 14. Apr 2010, 07:11

:freu: Cool, ich hab nen Wildgarten - keinen englischen Rasen! D.h. Löwenzahn, Spitz-/Breitwegerich, diverse Gräsersorten, Walderdbeere, Giersch, Hirtentäschel, Malve, Schafgarbe (und halt was so als Unkraut im nicht gepflegten Garten wächst) sind schon mal vorhanden.

Die Thuja ist nicht mehr. Ansonsten haben wir eigentlich *grübel* keine giftigen Bäume/Sträucher.
Lediglich Bärlauch wächst an einer Stelle und Maiglöckchen, Krokusse und Tulpen sowie Doldiger Milchstern (wachsen wild bei uns).


Die Tipps sind gut, die nehme ich in jedem Fall mit auf! Vielen Dank!!!!!!!

Bevor es bei uns losgeht muss ich eh erst den Zaun abdichten. Die Maschen sind leider zu weit und ich traue meinen Tieren bei "Gefahr" einfach nicht.



Hat jemand von Euch Erfahrung mit einem elektrischen Weidezaun, den freerabbit auf er HP beschreibt?
Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von mausefusses » Mi 14. Apr 2010, 10:40

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Hat jemand von Euch Erfahrung mit einem elektrischen Weidezaun, den freerabbit auf er HP beschreibt?
Ich hab lange überlegt und mich informiert, ich habe mich dagegen entschieden. Zum einen weil es mir zu teuer wurde und zum anderen weil es schon Unfälle gab.
Ich wollte ihn zur Einzäunung für die Thujas, nicht weil die Kaninchen sich an den Pflanzen vergiften sondern weil die Kaninchen immer dahinter langrennen und auch ab und an die Pflanzen mal ohne Absprache mit mir "schneiden". Diese Pflanzen sollen unser Grundstück von sämtlichen Nachbarsblicken abschirmen, daher sind sie so wichtig.
Ich habe mich jetzt für klassischen Volierendraht entschieden, 20 Meter Rolle gibt es für 40-50.- bei ebay.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Mi 14. Apr 2010, 11:01

mausefusses hat geschrieben: zum anderen weil es schon Unfälle gab.
Was denn für Unfälle? So wie ich es der Website freerabbit entnehmen konnte gibts "lediglich" einen ganz "zarten" Schlag. Sie empfiehlt auf ihrer HP auch eine bestimmte Marke.
Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von mausefusses » Mi 14. Apr 2010, 12:33

Es gab schon Kaninchen die sich in dem Zaun verheddert haben, dann immer wieder Stromstöße bekommen haben und letztlich tot aufgefunden wurden...
Problematisch auch wenn mit der Stromversorgung mal was nicht klappt, dann ist der zaun ja kein Hindernis mehr.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von saloiv » Mi 14. Apr 2010, 13:09

Wo hast du von diesen Fällen gehört mausefusses? Denn ich kenne das nur, wenn der Zaun falsch aufgestellt wird, also nicht stramm genug.

@ Sonja du kannst dich ja mal mit Verena Stiess von den freerabbits in Verbindung setzen. Hier im Forum hat soweit ich weiß genau eine Userin den Weidezaun: https://www.tierpla.net/haltung-kaninchen/weidezaun-haltung-t5650.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Dann bin ich mal gespannt wie dein erster Freilauf-Versuch aussieht und wie zufrieden du damit bist! :D
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von mausefusses » Mi 14. Apr 2010, 13:33

Das hab ich nur "ergooglt" . Ob der Zaun richtig oder falsch aufgestellt war weiß daher natürlich nicht.
Bei mir war es vorallem der preisliche Aspekt.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von saloiv » Mi 14. Apr 2010, 13:43

Findest du die ergoogelten Links wieder und könntest sie reinstellen?
mausefusses hat geschrieben:Bei mir war es vorallem der preisliche Aspekt.
Ja, der Weidezaun ist recht teuer... Ich glaube dass er sich nur lohnt, wenn man ihn umstellen möchte (Weidewechselhaltung). Bei festen Gehegen, die nie umgestellt werden, ist er wohl nicht die richtige Wahl, denn dann gibt es oft bessere Alternativen.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von mausefusses » Mi 14. Apr 2010, 14:00

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Findest du die ergoogelten Links wieder und könntest sie reinstellen? 
Hab jetzt mal nur 3 gefunden, ich hatte damals tagelang das I-Net durchforstet für die Infos.


https://www.vgt.ch/news2006/060724-schafweiden.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.tierheilpraktiker.de/tierheilkunde/fallstudien/50-weidezaununfall-eines-pferdes.html" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.stimme.de/suedwesten/polizei/art1495,1800269" onclick="window.open(this.href);return false;

Mein Zaun muß nicht wandern, daher Volierendraht.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von saloiv » Mi 14. Apr 2010, 14:10

Der erste Link führt zum vgt, [url=http://www.vgt.ch/doc/kaninchen/index.htm]der vgt empfiehlt auch die Weidezaunhaltung für Kaninchen[/url].

In dem verlinkten Text geht es um Schafe, aber die Infos sind eigentlich genauso aufs Kaninchen übertragbar.
Immer wieder bleiben Schafe mit dem Kopf in den zu weiten Maschen von Elektroweidezaunnetzen hängen. Zu den ständigen Stromschlägen kommt im Hochsommer der Durst. Nicht selten endet diese Qual erst mit dem Tod. [...] Es werden im Handel auch engmaschigere Zäune angeboten, teils ausdrücklich für Schafe, teils für Geflügel. Diese sind aber naturgemäss etwas teurer als weitmaschige und der falsch informierte Kunde sieht den Vorteil für den Mehrpreis nicht. Besser als Netzzäune sind drei- oder vierfach gespannte Drähte.
Das heißt, es ist sehr wichtig den richtigen zaun zu wählen. Also einen speziellen Kleintierzaun mit sehr engmaschigen Netz.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von mausefusses » Mi 14. Apr 2010, 14:18

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Das heißt, es ist sehr wichtig den richtigen zaun zu wählen. Also einen speziellen Kleintierzaun mit sehr engmaschigen Netz.
Absolut!
Was ich so gesehen hab ist eine Masche von 5 x 7,5 cm das kleinste bei Horizont, das wäre mir persönlich zu groß wenn man z.B. auch junge Kaninchen dabei hat.
Ich hab einmal erlebt wie sich ein kleines Tier in einer Streßsituation durch einen ca. 3cm Spalt geflüchtet hat.....
Die Maschenweite würde ich daher nur bei größeren, ausgewachsenen Tieren benutzen, nicht bei Jungtieren und 1kg Kaninchen.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von saloiv » Mi 14. Apr 2010, 14:24

Ja, auch wegen der Stromstärke würde ich Jungtiere vorsichtshalber nicht im Weidezaun halten. Dazu gibt es glaube ich auch noch keine Erfahrungswerte. Auch wenn der Stromschlag nur sehr sehr leicht ist, sind Jungtiere dafür noch zu zart und klein.

Die Infos vom EWeidezaunhersteller sind übrigens hier zu finden: https://www.horizont.com/agrartechnik/TZ2008DE-__187_.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Do 15. Apr 2010, 09:14

Naja, wenn es blöd läuft kann sich ein Kanin ja sogar in der Heuraufe erhängen. Somit auch in Maschendrahtzäunen, die viele nutzen. Von demher :hm:

Da müsste man sich ja engmaschinge Katzennetze auch um solche Maschendrahtzäune wickeln, um wirklich bissle mehr geschützt sein, doch das macht doch keiner!

Bei uns sind es (bin im Schätzen schlecht) ca. 20-30 m Maschendrahtzaunlänge, die ich quasi mittels nem E-Zaun schützen müsste. Denn dahinter ist eine Riesenwiese. Wenn mir darauf einer unbemerkt abhaut ist die Chance auf Wiedersehen relativ gering. :|
Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von mausefusses » Do 15. Apr 2010, 10:54

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wenn es blöd läuft kann sich ein Kanin ja sogar in der Heuraufe erhängen
Ich denke die Gefaht besteht vor allem bei Feuerkörben bzw. bei Raufen wo der Gitterabstand oben größer ist als unten.

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Somit auch in Maschendrahtzäunen
Das Problem bei dem Elektrozaun ist ja das wenn ein Tier sich darin verfängt ist er zum einen sehr wabbelig und man verheddert sich leicht, zum anderen Gerät das Tier in Panik weil es ständig mit Stromstößen versehen wird.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von bunny-in » Do 15. Apr 2010, 15:01

Es sind schon Kaninchen mit schmalen Köpfen in ner Heuraufe auch erstickt. Kürzlich sogar eines in einem Heusack (Heutasche). Somit ist der Maschendrahtzaun auch ne Möglichkeit. Wenn die Tiere den Kopf zurückziehen und das aber ungünstig machen, bleiben sie hängen. Ergo geraten sie in Panik und dazu brauchts keinen "wabbeligen" Zaun, sondern das geht auch ganz leicht bei festen Materialien. Und ich würde behaupten sicher genauso leicht/oft wie das eben bei Kaninchen mit solch Zäunen geschehen könnte.
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Re: Fragen zur Freilandhaltung

Beitrag von lapin » Do 15. Apr 2010, 15:09

:D Ich denke eure Diskussion geht gerade in die falsche Richtung...
Gefahren gibt es überall...
selbst wenn nirgendwo nen Zaun oder eine Heuraufe ist ;)!

Man kann immer irgendwo zwischen hängen bleiben oder irgendwo reinfallen und stecken bleiben!
Das kann einem aber auch genauso gut in Innenhaltung passieren, wo man denkt an alles gedacht zu haben!

Ich denke mausefusses geht es einfach nur um die zusätzlichen Stromschläge die das Tier erleiden muss, sollte es wirklich darin hängenbleiben...aber wie gesagt, da steckt man nicht drin ;)!

Wir sollten uns also wieder dem eigentlichen Thema zu wenden ;)!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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