Ich habe eine noch recht muntere „Halbrentner-Bande“ mit 3 Weibern (7 (kastriert), 5 ½ (kastriert) und 4 ½ Jahre) und einem Bock (5 ½ Jahre, kastriert). Letzterer – Karlchen - hat besagtes Problem; der Krankheitsverlauf:
Maßnahme: Korrektur der Zähne (Narkose, durch Schleifen) inkl. Kürzen der unteren Schneidezähne („zur Erholung“).
Verlauf post-OP: gut, frisst sofort mit Appetit (zunächst gestifteltes Obst/Gemüse, nach zwei Tagen aber wieder normal). Keine Medikamente; nur Metacam direkt nach der OP.
Maßnahme: Schädel-CT zeigt sehr brüchigen Zahn; wird gezogen. Leider war der Zahn derart brüchig, dass er beim Ziehen so unglücklich abgebrochen ist und die Wurzel nicht ganz entfernt werden konnte. Ansonsten: Kein Abszess, keine Kieferveränderung erkennbar; alle anderen Zähne o.B.
Verlauf post-OP: gut, frisst sofort mit Appetit; zunächst gestifteltes Obst/Gemüse, nach etwa 7 Tagen aber wieder normal). Nur am zweiten Tag nach der OP war ihm anscheinend etwas übel – außer Kräutern und Leckereien hat er nichts gefressen. Im Anschluss wieder normal.
Medikation: Einige Tage Metacam; einige Tage Spülen der Wunde bis Wundverschluss.
Verlauf post-OP: frisst zunächst einigermaßen; ab 7.04. steht Karlchens Leben auf der Kippe – Verdauung steht still, Untertemperatur, Freßverweigerung. Mit Hilfe von Rotlicht, MCP, Kräutern und kleinen Haselnussbaumstückchen und Bauchmassagen fängt er langsam wieder an zu fressen; ab 10.04. geht es deutlich aufwärts. Jeden Tag Infusionen.
Medikation wegen Abszess: Baytril (zunächst gespritzt, ab 11.04. oral; Metacam (etwa 7 Tage), Wundspülung und Leukasekegel.
Verlauf post-OP: Wie Anfang April, nur nicht ganz so dramatisch.
Medikation: Metacam, so lange Bedarf besteht, Baytril (bzw. Enroflaxin, da Gabe durch Injektion), 1 Woche lang täglich Infusionen und tägliche Wundreinigung inkl. Leukase-Kegel-Gabe.
Es ist übrigens erstaunlich, wie schnell er lernt, Heu und Gräser ohne untere Schneidezähne zu futtern… den Rest gibt es gestiftelt bzw. in Streifen geschnitten.
Hat jemand noch einen Tipp?
P.S.: Fütterung: Wiese (nach Möglichkeit ad lib), Heu (ad lib). Weiterhin Salate, Knollengemüse, Apfel, Kräuter (inzwischen wegen Karlchen wieder dauerhaft) in getrockneter, gelegentlich frischer Form (bin wegen extrem hoher Kalziumwerte aller vier Tiere gerade am Probieren, woran es liegen könnte und hatte als Test die Kräuter daher restriktiver gegeben und mit der Heuherkunft experimentiert), Möhrengrün, Laub/Äste etcetc. – nicht alles ständig ad lib., aber so, dass nach Möglichkeit immer zwei/drei Frischfuttersorten vorhanden sind.