Wie hoch ist das Diabetes Risiko?

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Es gibt Kaninchenhalter, erfahrene Kaninchenhalter und sehr erfahrene Kaninchenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Kaninchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Wie hoch ist das Diabetes Risiko?

Beitrag von Vollblutkaninchen » Fr 6. Aug 2010, 13:45

Hallo ihr Lieben,

da ich gleich einkaufen fahren wollte und auch Äpfelchen und Birnen auf dem Einkaufszettel stehen, fiel mir ein, dass andere Kaninchenforen immer davor warnten davon nicht zu viel zu füttern, da die Kaninchen sonst an Diabetes erkranken. Was sagt ihr dazu? Stimmt das? Wieviel Obst verfüttert ihr? Habt ihr ein Diabetes-Ninchen?

Lg
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Re: Wie hoch ist das Diabetes Risiko?

Beitrag von Miss Marple » Fr 6. Aug 2010, 13:49

Huhu,
das meiste Obst enthält Einfachzucker und wird ohne Zuhilfenahme von Insulin verstoffwechselt. Also sehr gesund und kein Diabetesrisiko.
Hier wird Einiges erklärt:
https://www.tierpla.net/allgemeines-kleinsauger/apfel-auch-fur-diabetes-gefahrdete-kleintiere-geeignet-t5098.html" onclick="window.open(this.href);return false;

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Re: Wie hoch ist das Diabetes Risiko?

Beitrag von Vollblutkaninchen » Fr 6. Aug 2010, 13:54

Dankesehr! Ich werde dann mal einkaufen gehen :D

Lg
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Re: Wie hoch ist das Diabetes Risiko?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 6. Aug 2010, 14:46

Kaninchen bekommen höchst selten Diabetes mellitus ... egal wie man sie füttert. Allerdings neigen Kaninchen, die mit Heu ist das Brot der Kaninchen mangelernährt werden, zu Diabetes renalis ... diese Nierenerkrankung läßt sich mit den üblichen Harnuntersuchungen nicht von Diabetes mellitus unterscheiden, da auch bei Diabetes renalis viel Glucose im Urin zu finden ist und die Symptome mit Diabetes mellitus identisch sind.
Ein weiteres Problem sind bei Blutuntersuchungen die Streßreaktionen ... selbst gesunde Kaninchen erhöhen den Glucosegehalt im Blut bei Streß - macht jedes Säuger. Nur sind Kaninchen noch streßanfälliger wie Katzen!
Da jedoch im Gegensatz zu Katzen den Haltern von Kaninchen selten beigebracht wird, wie sie so einen Bluttest zuhause machen können und zudem meist nur eine einzige Blutprobe genommen wird, ist das Ergebnis für die Katz und sagt nix, aber auch wirklich gar nix, aus! Es gibt also allein in Deutschland im Bereich Diabetes mellitus mehr falschpositive Befunde, wie es weltweit an tatsächlich erkrankten Diabetes mellitus Kaninchen gibt!

Ich selbst füttere Obst im Herbst sehr viel, das bleibt dann einfach liegen ... trotzdem hatte ich bis heute noch kein einziges Tier mit Diabetes - weder mellitus, noch renalis ...

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Re: Wie hoch ist das Diabetes Risiko?

Beitrag von Vollblutkaninchen » Fr 6. Aug 2010, 15:21

Also Heu bekommen meine auch. Derzeit aber noch neben Ananas, Äpfeln und Birne auch noch Wirsing, Lollo Rosso, Eichblatt, Fenchel, Möhren, Möhrenkraut, Sellerie, Selleriewurzel, Chicoree, Chinakohl und Brokkoli. Mittags gibts dann meistens Äste, frisches Grün und Kräuter. Aber nicht ad libitum.
Das Obst wird bei mir nicht liegen gelassen. Eher im Gegenteil, es wird zuerst gefressen. Sind meine Nins dadurch (mehr) gefährdet? Was ist der Unterschied zwischen mellitus und renalis und was bedeutet das überhaupt ( :schäm: )? Was sind Symthome von Diabetes?

Lg
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Re: Wie hoch ist das Diabetes Risiko?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 6. Aug 2010, 16:30

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der das Insulinsystem nicht mehr funktioniert (auch als Zuckerkrankheit bekannt), Diabetes renalis eine Nierenerkrankung.

Bei Beidem hat man als Symptome, daß die betroffenen Tiere deutlich mehr trinken, wie normal, das Glucose im Urin in größeren Mengen zu finden ist, daß Erblindung erfolgen kann (nicht aber muß), schlechtes allgemeinbefinden, schlechte Heilung von Wunden etc., halt alles, was auch beim zuckerkranken Menschen auftreten kann, findet sich bei Diabeteskranken Kaninchen wieder.

Die Besonderheit beim Kaninchen ist, es bekommt sehr viel weniger schnell wie andere Tiere Diabetes mellitus, zeitweise glaubte man sogar, das gäbe es gar nicht bei Kaninchen.

Dafür neigen Kaninchen zu Nierenschäden, wenn sie zu wenig Energie und Eiweiß bekommen - genau das, was eben bei den von vielen Kaninchenschutzvereinen empfohlenen Ernährung passiert. Wenn gesagt wird, ja nicht mehr wie 100g Frischkost, der Rest Heu, dann heißt das, daß das Kaninchen von Ballaststoffen leben muß - denn nix weiter ist Wiesenheu für das Kaninchen! Es kann Heu nicht verdauen! Es scheißt das Heu etwa genau so aus, wie wir Menschen! Und niemand würde von uns Menschen verlangen, uns von Heu zu ernähren ... von Kaninchen wird das verlangt!

Wiesenheu ist deshalb auch das unwichtigste überhaupt an der ganzen Kaninchenernährung - es ist nicht wichtig, daß die Kaninchen Wiesenheu fressen, es ist wichtig, daß sie genügend Frischkost bekommen! Und wo das nicht möglich ist, daß ihnen die fehlende Energie und fehlenden Wirkstoffe in Form von Sämereien und Trockenkräutern geliefert wird! Dann bekommen sie auch keine Diabetes ...

Es gibt ganz selten den Fall, daß Kaninchen mit Diabetes mellitus Typ I geboren werden - dies ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der das Kaninchen kein Insulin herstellen kann. Da Insulin jedoch das einzigste Mittel ist, den Blutzuckerspiegel zu senken, sterben die betroffenen Kaninchen früher oder später, wenn sie kein künstliches Insulin bekommen. Man kann diesen Defekt so gut wie nicht mit Fütterung mehr hinbekommen ... es sind vielleicht grob geschätzt von 10.000 Kaninchen eines, welches diesen Defekt trägt und meistens überleben die betroffenen Kaninchen nicht mal die Absetzphase!

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Re: Wie hoch ist das Diabetes Risiko?

Beitrag von Vollblutkaninchen » Fr 6. Aug 2010, 17:38

Danke Murx! :freu:
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