Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

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lapin
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Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von lapin » Fr 16. Apr 2010, 20:55

Jeder kennt die Situation, dass Tier ist krank...
dies passiert meist am Wochenende, zu Feiertagen oder wenn der TA im Urlaub ist...selten, wenn TA erreichbar ist.

Im aktuellen Fall mag ich 2meeris Beispiel aufgreifen...sein Meerschweinchen ist seit 3 Wochen bei ihm...es hat starke Atemgeräusche...keiner weiß so richtig was sie hat, die Vermutung geht von Lungenentzündung bishin zu Herzproblemen. Siet diesen 3 Wochen hat 2meeris Kontakt zu seiner TÄ aufgesucht, die ihn bzw das Meerschweinchen mit Antibiotikum und Husten-, sowie Schleimlöser versorgt.

Nun schlägt aber keines der Medikamente an und wie soll es anders sein, befindet sich die aktuell behandelnde TÄ im Urlaub...einmal konnte er sie noch erreichen und sich auf Empfehlung ein neues Antibiotika geben lassen, jedoch sind weiterhin keine Erfolge zu sehen.
Jeder Tierhalter, kann das Gefühl verstehen, iwo im Stich gelassen zu werden. Kein TA ist so gut, wie der eigene und man ist mehr oder weniger verzweifelt...
Nun kann ich aber, aus einer momentan, gott sei dank, sehr entspannten Position sagen, dass dieser TA doch ein gutes Recht auf sein Urlaub hat :hm:...
Sicherlich sieht man sich selbst immer als einen ganz speziellen Fall, so wird es also auch vielen anderen mit ihren Tieren gehen...somit gebe es doch für TÄ nie frei, Urlaub oder Wochenende...

Ist das das Schicksal eines Tierarztes? Jemand der sich zur Aufgabe gemacht hat, Lebewesen zu helfen, sollte immer abrufbar sein? Oder wie denkt ihr darüber?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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serafina
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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von serafina » Fr 16. Apr 2010, 21:11

Dadurch das ich eh verschiedene Tierärzte habe und mich auch schon von manchen getrennt habe,würde ich sagen sind die alle verschieden. Bei manchen geht alles ums Tier,manch andere sagen ich hab Feierabend,kommen sie morgen wieder.
In der Praxis wo ich schon etwas länger bin,sind insgesamt 4 Tierärztinnen.Die nehmen im Wechsel Urlaub.Somit ist gewährleistet, das immer Jemand da ist und auch immer ein Notdienst vorhanden ist.
Alle sind mit Herz und Seele Tierarzt.Das merkt man am Umgang mit den Tieren.
Welcher TA setzt sich mit Kaninchen auf den Boden um ihnen etwas die Panik zu nehmen? Spielt mit den Hunden um die Angst zu nehmen.Es ist immer toll da hin zu gehen.Hab ich noch nie wo anders erlebt.Vor allem nehmen sie sich viel Zeit.
Ich denke das sie alle noch ein Privatleben haben,weil die Organisation da scheinbar wunderbar funktioniert.
Ich glaube wenn irgendwann kein Leben außerhalb der Praxis mehr möglich ist,macht der Beruf irgendwann auch keinen Spaß mehr.

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Gast0816
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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Gast0816 » Fr 16. Apr 2010, 21:26

Ich kann mich voll in Wolfgangs Lage versetzen, weil, wenns hier brennt, haben die TÄ zu. Ganz schlimm ist es ja, wenn man dauerkranke Tiere daheim hat, weil denen geht immer am WE schlechter, warum auch immer.

Allerdings ist es hier bei uns so, das ein TA immer zu erreichen ist, ich muß mich dann mit dem anfreunden oder nach Leipzig in die Universtäts-TK fahren, was ich einem kranken Tier nun auch nich zumuten möchte.

Zu meinem Haus-TA möchte ich sagen, da kann ich zu jeder Zeit anrufen, auch mitten in der Nacht und auch wegen einem Meerschweinchen, ist er daheim, kann ich kommen, egal ob Wochentags nach Praxisende, Nachts, Sonntags oder Feiertags, das ist kein Problem, da kommt er runter und ich hab das auch schon oft in Anspruch genommen.
Er führt allerdings seine Praxis alleine, hat immer gut zu tun und ist eben auch nur ein Mensch, der mal ne Pause braucht, wir wollen doch auch nich 24 Stunden um die Uhr am arbeiten sein.

In den TK ist es ein wenig anders, da ist außerhalb der regulären Sprechzeiten ein Bereitschaftsienst eingeteilt, die sind dann aber auch mit mindestens 3 - 4 TÄ besetzt, so dass sie nur aller 3 - 4 Wochen Bereitschaft haben.

Wenn ich meinen TA nicht erreichen kann, ruf ich die TK an und da kommt dann ein TA in die Praxis zu einer verabredeten Zeit.

Mit meinem tieren halte ich es wie bei mir selbst, sie haben ihren Stamm-TA und nur wenn ich den nicht erreiche gehe ich in die TK. Er kennt meine Tiere am besten und hat ihre Krankenakte immer griffbereit, was will ich mehr.

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Nightmoon » Fr 16. Apr 2010, 21:31

Also meine Tierärzte geben immer rechtzeitig bekannt, wann sie Urlaub haben. Wenn man dann doch mal den Zeitpunkt nicht mitbekommen hat, dann nennen sie (aufm AB) immer eine würdige Vertretung, wo man getrost hingehen kann. Andersherum habe ich sowas immer mit ihm besprochen, was wenn passiert und er nicht da ist.

Eine Notfall-Handy-Nr. habe ich auch noch und kann so immer irgendwie reagieren. Aber nun ja, hier in der Gegend habe ich zusätzlich noch die Möglichkeiten von einigen Tierkliniken, wo mind. 2 davon einen sehr guten Ruf haben.
Ich hoffe allerdings, dass ich nie in die Verlegenheit kommen muss...

Wenn es möglich ist, dass ich es abschätzen kann, dass zum Wochenende hin sich etwas verschlechtern könnte, dann rufe ich vorsichtshalber bei der Praxis an und lasse mir mitteilen, an wen ich mich wenden kann, falls....
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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Löwenzahn » Fr 16. Apr 2010, 22:35

Hier gibt es einen geregelten Notfalldienst in der Nacht, an Sonn- und Feiertagen. Die Tierärzte haben die Nummer des notdiensthabenden Tierarztes auf Band. An wen man gerät, ist reiner Zufall. Notfalldienst hin oder her, man hat dann den Tierärzten doch regelrecht angemerkt, wie sehr es ihnen gestunken hat, spätabends oder gar an einem Sonntag die Praxis aufzuschliessen und das für ein Meerschweinchen (!!!!) Mir hat sogar mal einer gesagt, wenn er gewusst hätte, dass ich mit einem Meerschweinchen komme, hätte er mich gar nicht erst kommen lassen! Unglaublich!

Nun gibt es bei uns am Ort seit ca 2 Jahren eine 24-Stunden-Notfallklinik, geführt von 5 jungen Tierärzten mit angegliedertem Tierheim und Pferdepensionsstall. Einer der Tierärzte ist IMMER in der Klinik und man kann ohne schlechtes Gewissen wirklich JEDERZEIT anrufen und kann JEDERZEIT vorbei, da es sich offiziell um einen 24-Stunden-Betrieb handelt. Auch da ist natürlich reiner Zufall, an wen der 5 Tierärzte man gerät, drei davon habe ich schon kennengelernt und fand die alle kompetent und nett.

Ausserhalb dieser Klinik haben wir auch noch eine Tierärztin, die ich ganz gut finde, sie hat jedoch NIE Notfalldienst (alleinerziehende Mutter, geht halt einfach nicht).

Jeder Arzt hat das Recht auf ein ungestörtes Privatleben. So ganz unbeschwert ist ein Arzt eh selten, viel zu nahe gehen gewisse Erlebnisse, viel zu viel zu denken geben komplizierte Fälle. Ich arbeite selber im medizinischen Bereich und bin schon mehr als einmal knapp an einem Burnout vorbeigeschlittert. Ehemalige Kollegen von mir mussten den Beruf sogar ganz aufgeben, da sie physisch und psychisch nicht mehr konnten.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 17. Apr 2010, 07:35

Ich denke, wenn man erwartet das sein TA oder sonstige Menschen natürlich auch, in ihrem Job wirklich engagiert sind (immer nach den jeweiligen Möglichkeiten :D ), dann muss man ihnen auch das Recht auf Urlaub/freizeit zugestehen. Allerdings mit der EInschränkung das a) auch vertretung da ist und B) die Halter über Abwesenheit informiert sind.

Sicherlich ist es blöd, wenn ein TA miten in einer Behandlung in Urlaub fährt, aber man muss ja auch fairerweise sagen das Tierärzte keine Hellseher sind und nicht wissen, wann Tiere krank werden. Und nen Urlaub der eventuell lange vorher geplant und gebucht war, wegen einem Tier/Person aufzugeben, solange sich Kollegen drum kümmern können, würde ich nicht im Traum erwarten.

Zumal viele Tierärzte ja auch noch Familie haben. Und ehrlich gesagt würde ich pers. auch im Urlaub nicht ereichbar sein. Mein mann und auch meine Kinder würden mir da was anderes erzählen. 8-)
Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von saloiv » Mo 19. Apr 2010, 00:03

Ich muss auch grundsätzlich sonntags, feiertags, abends oder nachts zum Tierarzt. :jaja: Leider hat mein Tierarzt eine Vertretung die fachlich unaushaltbar ist, aber ich kann voll und ganz nachvollziehen, dass mein Tierarzt nicht 24 Std. in der Klinik weilen möchte.
Er hat Frau und Kinder und sicherlich auch noch Hobbys und nicht zuletzt einige eigene Tiere die auch gepflegt und versorgt werden müssen. Aber ich weiß, dass er sobald er wieder in die Praxis kommt, die Tiere nocheinmal durchschaut und die Diagnosen und Behandlungen überprüft (und bei Abweichungen sich auch beim Besitzer meldet), so dass ich die Vertretung als gute "Notversorgung" ansehe.
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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Tierliebhaberin » Mo 19. Apr 2010, 11:11

Gerade als Leo die schlimme Mandelentzündung hatte,musste ich auch an einem Ostersonntag den TA anrufen.Bei Leo ging gar nichts mehr und ich hab wirklich gedacht das der mir auf der Strecke bleibt wenn das so weitergeht.Er konnte sich nicht bewegen,lag da wie ein nasser Sack.Wenn er denn aufgestanden ist,war ihm schwindelig ohne Ende,lief als wenn er betrunken war.Ich also unseren Tierarzt angerufen und der sagte ganz pampig,das er keine Zeit hätte und ich mir irgendwo ne Notfallnummer raussuchen muss und das er für sowas nu keine Zeit hätte.Keine Hilfe,nichtmal eine Nummer an die ich mich wenden kann.Ich war stinksauer,ich hab mir solche Sorgen um mein Tier gemacht.
Dann nen kühlen Kopf zu bewahren ist gar nicht einfach.Irgendwie hab ich es geschafft mir einen Notdiensthabenen TA raus zu suchen und bin dann dahin,er hatte Leo auch sehr gut geholfen.

Seit diesem Vorfall habe ich den Tierarzt gewechselt,nicht weil er keine Zeit hatte,sondern weil er 1. so pampig war und mich da echt angepöbelt hat und 2. weil er mir nichtmal eine Notfallnummer oder ähnliches gegeben hat.Ich war immer Stammkunde,aber diese Art und Weise war nicht korrekt.

Das TÄ auch mal frei haben ist mir klar und kann ich verstehen.Es sind auch nur Menschen.

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Ziesel » Mo 19. Apr 2010, 12:24

In jedem Beruf gibts geregelte Arbeitszeiten, Feierabend und Urlaub. Warum muss beim TA drüber gesprochen werden? Tierärzte haben Öffnungszeiten, dazu gelegentlich Notdienste und sind oft bereit auch ausserhalb ihrer Dienstzeit zu helfen. Sei es praktische Hilfe, telef. Beratung oder´ne Empfehlung eines Kollegen. Das wird schon als selbstverständlich vorausgesetzt, ist es aber eigentlich nicht !
Für tierische Notfälle gibts´n Notdienst - warum soll also ´n Ta nicht seinen Feierabend/Urlaub genießen können?
Wir akzeptieren wenn ein Geschäft/Amt beispielsweise um 18 Uhr schliesst, dass es da nix mehr gibt und niemand telef. erreichbar ist. Da erwartet nicht mal jemand, dass ihm mitgeteilt wird wo und wie lange er woanders das Benötigte erhält.

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 19. Apr 2010, 12:56

Ich seh schon nen kleinen Unterschied zwischen Dienstleistern bei denen es "nur" um Sachwerte geht (was manchmal ja auch essentiell sein kann) oder aber ob es darum geht das eventuell Leben (egal welcher Art) gefährdet sind.

Ich finde zum Beispiel nicht dass ein TA außerhalb seiner Geschäftszeiten erreichbar sein muss, aber zumindest sollte er nen AB laufen haben auf dem ne Vertretungsnummer vermerkt ist.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Miss Marple » Mo 19. Apr 2010, 13:31

schweinsnase77 hat geschrieben:Ich seh schon nen kleinen Unterschied zwischen Dienstleistern bei denen es "nur" um Sachwerte geht (was manchmal ja auch essentiell sein kann) oder aber ob es darum geht das eventuell Leben (egal welcher Art) gefährdet sind.
Allerdings werden Tiere immer seltener als Leben gesehen sondern als Ware und Sache.
Durchs Forenleben habe ich 2 engagierte Tierärztinnen kennengelernt, die letztendlich aus den Tierkliniken, in denen sie angestellt waren, rausgeschmissen wurden, weil sie dem Tierhalter keine Produkte und Leistungen mehr verkaufen, sondern Tiere behandeln wollten. Besonders in einigen Tierkliniken sind Tierärzte Verkäufer, die der Firmenpolitik folgen müssen. D. h. auch, dass sie sich an vorgegebene Behandlungszeiten halten müssen. Massenhaft Überstunden sind Pflicht. Zeit und Geld für Weiterbildung gibts nicht. Freizeit auch nicht.

@Schweinsnase77: "Veti" kennste ja auch noch. Gerade fristlos entlassen worden.:(

Die Praxis Schweigart dagegen bspw., gehört zu denen, die fast rund um die Uhr geöffnet haben, selten frei macht. Zahnschweinchen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich gehören da zum Praxisalltag. Bei Stau auf der Autobahn wird eben nach Mitternacht behandelt. Das ist eine der Praxen, die bis Ultimo versuchen, die Löcher zu stopfen, die anderswo ignoriert oder gar aufgerissen wurden.

Gäbe es weniger wirtschaftlichen Druck in medizinischen Berufen, mehr gut ausgebildete und weiter gebildete TÄ, gäbe es für uns Tierhalter mehr Alternativen und nicht diese Angst, zu nem inkompetenten, ausgebrannten Notdienst zu müssen.

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 19. Apr 2010, 13:52

Nicht in Hilfsorganisationen :D

Aber du hast schon recht, viele tierarztpraxen sind ja auch nur durch solche "Marketingmaßnahmen" am Leben zu erhalten. Aber das ist im Humanbereich ja leider auch so :autsch:

Was fristlose Entlassungen angeht bin ich immer sehr vorsichtig solang ich nicht beide Seiten kenne.


Das Problem liegt meiner Meinung nach darin, das Tierärzte eigentlich wesentlich mehr auf der Pfanne haben müssen, als normale Ärzte, aber nur nen Bruchteil von dem verdienen. Spezialisierungen lohnen sich eigentlich nur dann, wenn das Familieneinkommen nicht davon abhängt. Und solange diese Problematik besteht werden Kleintiere immer "außen vor" sein. Kein Mensch kann sich soviel Fachwissen in die Birne zwängen und neben bei noch solche Sachen wie Bürokram, Familie und den ganz normalen Alltag bewältigen :hm:
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Ziesel » Di 20. Apr 2010, 10:53

Wenn man mit seinem Tier´n Prob ausserhalb der Öffnungszeiten hat und

a) den Ta nicht telef. erreicht aber der AB informiert wo man sich hinwenden kann - ist das ok?

b) der Ta ist erreichbar, gibt´n paar Ratschläge und die Tel-Nr. des Notdienstes oder ´n zeitnahen Termin - wärt ihr zufrieden?

c) Ta verlässt beispielsweise einen Familiengeburtstag um sich in seiner Praxis das Tier anzugucken - ist man als Halter jetzt dankbar ? Sagt bzw zeigt man das oder ist man eher aufgeregt/besorgt und "vergisst", dass das keine Selbstverständlichkeit ist und meint mit dem Bezahlen ist´s gegessen?

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von schweinsnase77 » Di 20. Apr 2010, 12:16

mit A) wäre ich völlig zufireden
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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Löwenzahn » Di 20. Apr 2010, 13:39

a) ist voll ok! Wird hier auch so gehandhabt von den Tierärzten.
b) hab ich persönlich nichts von. Wenn Notfall, dann brauch ich praktische Hilfe und keine Ratschläge.
c) wär mir gar nicht recht...
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Miss Marple » Di 20. Apr 2010, 13:53

Mir persönlich reicht A vollauf.
Aber es kommt auf die Gegend an, in der ich lebe und ob ich nen Führerschein habe. Von Brandenburgern weiß ich, dass sie im Normalfall nach Berlin kommen, weil es in Brandenburg schlichtweg kaum Tierärzte für Kleintiere gibt. Hund und Katze sind die Grenze. Aber wenn die Kids und Teenager am Wochenende niemanden haben, der sie zum Tierarzt nach Berlin fährt, haben die ein echtes Problem. Die öffentlichen Verkehrsmittel gehen da max. bis in die Touristenecken. Ein Landtierarzt, der immer in Bereitschaft ist, ist dann ein echter aber seltener Segen. Inwieweit dieser Einsatz dann honoriert werden kann, ist auch wieder problematisch, wenn das Taschengeld gerade mal so für die Behandlung reicht.
(Die mobile Tierambulanz Berlin / Brandenburg gibts erst ca. ein Jahr und ne Menge Leute wissen gar nicht, dass es diesen Dienst gibt.)

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von schweinsnase77 » Di 20. Apr 2010, 14:12

Generell bin ich schon der Meinugn das nen TA auch nen hausbesuch machen können sollte.

gerade mit Katzen und z.B. großen schwer kranken Hunden ist es ja doch manchmal schwierig zum TA zu kommen.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von justche » Di 20. Apr 2010, 15:51

Mein Gott, wenn ich das hier so lese,braucht Ihr ja recht oft den Tierarzt.
Ich war mit meinen Ninchen noch nie beim Tierarzt :schäm:
bis auf die Jungs zum kastrieren.
Auch mein Kater war nur einmal dort bis jetzt und er ist 12 Jahre alt.
Gott sei dank war bis jetzt immer alles in Ordnung und alle waren immer fitt :D
Also wenn bei mir ein Notfall käm, ich glaub ich wüßte gar net wie ich da so schnell reagieren sollte
und würde bestimmt erst am nächstmöglichen Tag gehen.
Aber das kann auch vieleicht zu spät sein.

LG
LG Justche

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von Ziesel » Di 20. Apr 2010, 16:23

mmh nö, so oft brauch ich keinen Ta.
Als ich noch mit der linken Pobacke in BRB wohnte, kam der Ta nach Hause (Nachbarn mit Pferden ect) aber da hatte der Hund mal schlimme Ohren, sonst es gabs´ne Impfung...
Seit ich hier wohne war ich selten beim Ta. Ein kranker Köpy und gelegentliche Kotuntersuchung aber seit der Kätzer war ich öfter...allg. Kontrolle, Minimietzhatschi, entwurmimpfenkastrieren...

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Re: Tierärzte und ihr Leben neben dem Beruf

Beitrag von RuJo » Di 11. Mai 2010, 16:58

Also ich habe da wohl einen wahrhaft guten Fang gemacht. Ich bin mit meinen Tierchen in einer Gemeinschaftspraxis von 4 praktizierenden Ärzten.
Auf die gestoßen bin ich, als ich an einem Sonntagnachmittag (wie soll es sonst auch anders sein ;) ) akuten Bedarf hatte mit einer Rennmaus. Einer aus der Praxis hat immer Bereitschaft, das heißt es ist quasi rund um die Uhr jemand erreichbar, der wenigstens Einsicht in die Krankenakte meiner Tiere hat, im Idealfall sie sogar selbst behandelt hat. Ich hatte bis jetzt erst mit zwei der Ärzte Kontakt, die mir beide sehr Kleintierkompetent erschienen. Ich bin absolut zufrieden und fühle mich nicht zuletzt durch das Wissen, immer jemanden im Fall der Fälle erreichen zu können, sehr gut aufgehoben. In manchen Städten wandert die Bereitschaft der Tierärzte ja jedes Wochenende zu einem anderen... das wäre mir nicht so recht um ehrlich zu sein. Zum einen muss man dann jedes mal erst mal rausfinden wer gerade damit dran ist (und leider besprechen doch nicht alles TAs ihren AB jedes WE aktuell), und zum anderen kennt man die Praxen zum Teil ja noch gar nicht... und gerade im Notfall wäre mir schon wohler, wenn ich wüsste, dass mein Ansprechpartner kompetent ist.

justche hat geschrieben: Ich war mit meinen Ninchen noch nie beim Tierarzt :schäm:
bis auf die Jungs zum kastrieren.
LG
Hmm..wie das? ..Ich bin alle halbe Jahre beim TA mit meinen beiden ...zum impfen.
"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")

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