E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerbar

Moderatoren: Bigfoot63, Da4nG3L

Antworten
Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30780
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerbar

Beitrag von lapin » Di 5. Jan 2010, 13:26

Immer noch findet man auf Vermittlungsseiten das Kaninchenschnupfen-Kaninchen und E.Cuniculi "Patienten" zu den NotfallTieren gehören.
Nun ist das ja, weil Kaninchenschnupfen und E.Cuniculi als ansteckend gelten. Bei E.C. weiß man aber mittlerweile, dass dies nur zu einer ganz geringen Prozentzahl zutrifft (ähnlich einem 6er im Lotto).
Wie war das bei Kaninchenschnupfen, auch ansteckend?? Ich dachte nicht?!

Ich kann verstehen das Zahnfehlstellungs Kaninchen schwer vermittelbar sind, da sie einen hohen Zeit- und Kostenaufwand bedeuten...jedoch bei E.Cuniculi und Kaninchenschnupfen versteh ich es nicht. Beides sind Krankheiten, die man in den Griff bekommt und man über Jahre hinweg Ruhe hat und wie gesagt E.C nicht mal wirklich ansteckend ist!

Bei einem Kaninchen das andere (noch unbekannte) Erreger in sich trägt, ist doch das holen aus der Vermittlung für meine Alteinsässigen fast riskanter, da ich eben nicht weiß, was es haben könnte :hm:!
Wie seht ihr das?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
saloiv
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 12303
Registriert: Di 25. Nov 2008, 23:42
Land: Deutschland
Wohnort: Landsberg
Kontaktdaten:

Re: E. Cuniculi + und Schnupfen Kaninchen schwer vermittlerb

Beitrag von saloiv » Di 5. Jan 2010, 13:33

Ich selber habe mindestens zwei Schnupfer in meiner Gruppe (wer weiß ob nicht die anderen auch latent infiziert sind...). Schnupfen ist so weit verbreitet und der überwiegende Teil der Tiere ist latent infiziert, so dass ich nicht zwischen Schnupfer und Nicht-Schnupfer unterscheiden würde. :grübel:

Sunny hatte kurz bevor er zu mir kam E. Cuniculi und war gelähmt. Nach der Behandlung hatte er noch Koordinationsprobleme, war ansonsten aber fit.

Sunny hatte nie wieder einen Rückfall und keiner der anderen Kaninchen hat e.c. bekommen.

Asterix ist trocken und schnupft garnicht mehr. Obelix hatte einen kurzen Schub, ist jetzt aber auch fit und zeigt keine Symptome mehr (nach der Kolloidalen-Silber-Behandlung, ob es Zufall ist weiß ich nicht).

Demnach finde ich es eigentlich überflüssig nach Schnupfen- oder E. Cuniculi-Kaninchen zu unterscheiden.

Klar bleiben die Tiere latent infiziert aber es muss ja nicht wieder ausbrechen. Das ist wie mit Milben: Fast jedes Kaninchen hat ein paar wenige Milben (und sie sind im Heu, Stroh - überall), trotzdem brechen sie aufgrund des starken Immunsystems kaum aus. Sollte man jetzt Tiere die schoneinmal Milben hatten extra setzen?
Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30780
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerb

Beitrag von lapin » Di 5. Jan 2010, 13:35

Das ist genau das was ich mich frage...eigentlich doch eine schon längst überholte, unnötige Panikmache...die den Tieren ein schönes zu Hause vermiest!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
ClaudiaL
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 6581
Registriert: Di 27. Okt 2009, 21:15
Land: Deutschland
Wohnort: Hessen
Kontaktdaten:

Re: E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerb

Beitrag von ClaudiaL » Di 5. Jan 2010, 13:42

Also ich glaube, dass das einfach daher rührt, dass Schnupfer nur zu Schnupfern mit dem gleichen Erreger vermittelt werden. Als damals mein Ninchen gestorben ist, habe ich auch versucht, ein Ninchen mit dem gleichen Erreger zu finden. Das ist fast unmöglich. Außerdem stecken meist noch weitere Erreger dahinter, heißt, ich hätte Klausi noch mehr zugemutet, als er eh schon hat.

Ich habe dann ein (scheinbar) gesundes Ninchen für ihn geholt. Ich denke schon, dass sie die Erreger jetzt in sich trägt. Allerdings ob es ausbricht ist eben fraglich. Meine Einstellung können viele nicht teilen ich weiß. Viele sagen ich mache ein Ninchen krank. Das sehe ich aber anders.

Man sagt ja, dass eh eine hohe Dunkelziffer besteht und viele Kaninchen den Schnupfenerreger in sich tragen, wo man es gar nicht weiß, heißt man weiß eh nicht was man sich nach Hause holt, mal blöde gesagt.

Wobei ich sagen muss, dass ein Schnupfer schon kostenintensiv ist, zumindest meiner.

Bei E.C. verhält es sich denke ich ähnlich.
Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler
(Philippe Djian)

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30780
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerb

Beitrag von lapin » Di 5. Jan 2010, 13:47

Ja, das Tiere zu Notfällen werden, weil sie extrem Kostenintensiv sind, kann ich absolut nachvollziehen...jedoch denk ich, ist es auch ein individuelles Ding...man kann ein Kaninchen gesund aus der Vermittlung holen und man rennt alle Woche zum TA wegen iwelchen Sachen...

Ich find diese Notfall Betitelung für die Tiere sehr schade, ebenso das man die Leute im Glauben lässt, dass ihre Tiere durch die Tiere aus der Vermittlung krank werden könnten!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
ClaudiaL
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 6581
Registriert: Di 27. Okt 2009, 21:15
Land: Deutschland
Wohnort: Hessen
Kontaktdaten:

Re: E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerb

Beitrag von ClaudiaL » Di 5. Jan 2010, 14:03

Ich finde das auch sehr schade, jedoch wenn Du ein vermeintlich gesundes Tier hast, setzt Du keinen Schnupfer dazu, da kann ich die Leute schon auch verstehen, die sich nicht intensiver mit dem Thema auseinandersetzen. Es wird einem ja auch so gesagt.....

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich bei Klausi auch gegen einen Schnupfer mit einem anderen Erreger entschieden habe, ganz einfach aus dem Grund, da er eh schon so starker Schnupfer ist und da noch andere Erreger zumischen? Ich weiß nicht :grübel:
Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler
(Philippe Djian)

Benutzeravatar
saloiv
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 12303
Registriert: Di 25. Nov 2008, 23:42
Land: Deutschland
Wohnort: Landsberg
Kontaktdaten:

Re: E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerb

Beitrag von saloiv » Di 5. Jan 2010, 14:10

Mal als durchgedachtes Beispiel:

Ich hätte einen Schnupfer (der schon ausbrüche hatte aber momentan trocken ist) und suche den idealen Partner.

Version A: Ich hole ein Schnupfer mit gleichen Erreger dazu.
Woher weiß ich das genau? Bei vielen Schnupfern kann man den Erreger nicht bestimmen. Bei allen anderen, bei denen man ihn bestimmt hat, hat man nur den Haupterreger und nicht die Nebenerreger. Man weiß noch nichteinmal ob auch Mykoplasmen und Viren beteiligt sind.
Nun hat man zwei Tiere die sicherlich nicht den gleichen Erreger haben: Sie stecken sich gegenseitig mit den Nebenerregern usw. an. Dadurch, dass sie sowieso durch den Schnupfen geschwächt sind, ist die Ansteckung sehr leicht möglich (geschwächtes Immnunsystem).

Version B: Ich hole mir einen Schnupfer mit anderen Erreger.
Das kommt Version A gleich, sie stecken sich gegenseitig mit den unterschiedlichen Erregern an.

Version C: Ich hole ein gesundes Tier dazu.
Ob es wirklich gesund oder latent infiziert ist, kann man nicht feststellen. Daher kommt es auch Version A und B gleich, aber falls es wirklich gesund ist, hat es ein fittes Immunsystem und steckt sich somit nicht an.

Version D: Ich lasse das Kaninchen alleine.
Soetwas käme für mich nicht in Frage...

Fazit: Egal wie man es macht, es gibt keine gute Lösung und da man nie weiß ob ein Tier wirklich infiziert ist, kann man auch Ansteckungen bnicht ausschließen.

Wie ich vermitteln würde: Ich würde den Besitzern die Krankheits-Vorgeschichte mitteilen und über Risiken aufklären. Speziell zu sortieren wäre nicht sinnvoll.
Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30780
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerb

Beitrag von lapin » Di 5. Jan 2010, 14:13

Lilly hat geschrieben:jedoch wenn Du ein vermeintlich gesundes Tier hast, setzt Du keinen Schnupfer dazu
Ich würde es tun :D! Karli hab ich auch einfach zu meiner E.C Ninchen gesetzt (mittlerweile sind sie zu 4. keines hatte je E.C. Anzeichen) Einfach weil ich es besser weiß...
und in diesem Fall:
Lilly hat geschrieben:da kann ich die Leute schon auch verstehen, die sich nicht intensiver mit dem Thema auseinandersetzen.
setzt man den Leuten ja iwas in den Kopf, was ja so bewiesener Maßen gar nicht existent ist...man macht Tiere zu Notfällen die es gar nicht wären, sondern wie jedes andere Tier aus der Vermittlung auch, nur das man da die Krankheiten kennt, die aber nicht ZWINGEND nachteilig für die eigenen Tiere sein müssten!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11699
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: E. Cuniculi- und Schnupfen- Kaninchen schwer vermittlerb

Beitrag von Murx Pickwick » Di 5. Jan 2010, 14:14

Richtiger wäre meiner Meinung nach eh, daß mit jedem Kaninchen, welches man zu sich holt, die Gefahr der Ansteckung deutlich höher ist, wie bei anderen Tierarten. Kaninchen sind einfach nicht daran angepaßt, über weite Strecken transportiert und in Gruppen mit absolut anderem Krankheitsdruck eingepaßt zu werden.
Auch in der Natur wandern Kaninchen nicht weit, der Inzuchtkoeffizient bei den Wilden dürfte deshalb auch entsprechend hoch sein (findet also viel Inzucht statt) und damit ist eben auch das Immunsystem der Kaninchen an den Ort, wo sie leben, zwar perfekt angepaßt, aber nicht an Orte, wo sie und ihre unmittelbaren Vorfahren noch niemals waren, weil die Gene, welche das Immunsystem steuern, homogener sind wie bei anderen, vergleichbaren Tierarten.

Bei Kaninchen gilt also grundsätzlich, never change a running system, wenn es funktioniert, sollte eben möglichst wenig an der Gruppenzusammenstellung geändert werden ...

E. cuniculi ist letztendlich eine genetische Geschichte - einige haben die Disposition dazu, an Enzephalitozoonose zu erkranken, andere nicht. Wer die Disposition hat, braucht nicht mal dran zu erkranken - aber durch Streß oder schlechter werdende Lebensbedingungen, manchmal auch einfach nur durch veränderten Krankheitsdruck, kann sie ausbrechen.
Hab ich selbst nur vitale, gesunde Kaninchen ohne diese erbliche Immunschwäche, werden meine Kaninchen nie an Enzephalitozoonose erkranken können - die dafür verantwortliche Mikrosporidie ist jedoch vermutlich genauso weit verbreitet, wie beim Menschen der Virus, der für Herpes simplex verantwortlich ist, immerhin ist der schon vergleichsweise uralt und kam schon im Mittelalter in gleicher Form wie heute vor.

Bei den Schnupfern haben wir es vermutlich mit vielen sehr ähnlichen Krankheitsbildern zu tun - einige ansteckend, andere vielleicht durch genetische Disposition besonders empfänglich, oder einfach nur unpassende Genetik zum Ort, wo sich das Kaninchen aufhalten soll - gibt nämlich auch chronische Schnupfer, die ganz ohne Behandlung symptomfrei wurden, nachdem sie an einen anderen Ort verfrachtet wurden.
Niemand weiß, mit was wir es hier tatsächlich zu tun haben - höheres Risiko für die Gruppe, in die der Schnupfer kommt? - Vielleicht ... vielleicht aber auch nicht ... wir wissen es zu gut deutsch nicht.
Auffällig finde ich, daß es auch bei Wildkaninchen immer wieder Schnupfer gibt - theoretisch sollten sie aufgrund ihrer verminderten Vitalität schlechtere Karten haben wie Nichtschnupfer - aber sie halten sich teils ziemlich lange, einige können sich sogar den ersten Rang innerhalb eines Fortpflanzungsreviers erkämpfen, sie bekommen Junge ... vielleicht werden sie im Schnitt nicht so alt wie die anderen, nichtschnupfenden Wilden, aber offenbar ist chronischer Kaninchenschnupfen kein ko-Kriterium für wildlebende Kaninchen.
Schnupfer können jedoch anders, wie die E. cuniculi-Kaninchen, richtig teuer werden, schließlich werden sie bei uns behandelt - wer würde auch schon mit voller Absicht nen schnupfendes Kaninchen zuhause vor sich hinschnupfen lassen?
Das mach ja nichtmal ich ...

Antworten

Zurück zu „Kaninchen Allgemeines“