Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

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Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Nightmoon » Di 17. Nov 2009, 18:15

Was denkt Ihr, wie groß sollten Gassirunden bei einem kleinen, mittleren oder großen Hund sein. Muss man auch Rassen unterschiedlich ansehen? Was wäre für wen in etwa angemessen, ausreichend und gesund?
Ich frage das deshalb, weil ich ja das Problem mit Tessa habe. Sie hat ein vergrößertes Herz, um es mit den Worten des Tierarztes zu sagen, sie hat ein Herz, wie ein Rottweiler. Dazu kommt, dass sie Arthritis hat. :(

Tessa war noch nie ein typischer Schoßhund, obwohl sie rel. klein ist. Das heißt, ich habe sie auch nie "verhätschelt". Wir gingen ausgiebige Runden und sie hatte dabei jede Menge Spaß, egal ob es gerade Sommer oder Winter war oder ob es regnete oder die Sonne schien. Sie lief und lief und lief.... meistens kamen wir so auf mind. 4 bis 5 Stunden am Tag, die wir auf Achse waren. Manchmal auch mehr.
Normal hätte ich es wissen müssen, dass wir hätten abtrainieren müssen, da ich selber ziemlich aktiver Leistungssportler war und das Problem mit Herzvergrößerungen kenne, aber ehrlich - mir kam es nie in den Sinn, dass es bei Tieren ja genauso ist. :schäm: Das tut mir wirklich richtig leid und ich könnte mich.... :sauer:
Dennoch bemühe ich mich jetzt, wo ich es weiß, dass man bei Hunden genauso aufpassen muss bzw. Gegenmaßnahmen machen muss, dass es Anderen nicht genauso ergeht, wie meiner Tessamaus.
Aber, wenn ich gefragt werde, was denn für eine Gassirundengröße für einen Hund als richtig und angemessen erscheint, dann muss ich leider passen. Nicht einmal mein Tierarzt konnte mir sagen, wieviel Meter/Kilometer in etwa richtig wäre. :hm:
Wisst Ihr es? :grübel:
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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von chien » Di 17. Nov 2009, 18:54

Ich denke auch dafür gibt es kein Maß.
Im Grunde ist es doch so, solange es kein Leistungssport ist, ist die Länge auch egal. Du kannst doch nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass ein 2 std. Gassigang anstrengend für einen Hund ist. Ein fitter Hund geht 2 Std.ohne Probleme und hat sich dabei noch nicht einmal angestrengt, ein unfitter Hund ist nach 15 min bereits überfordert.

Man muss seinen Hund kennen um auszumachen wo sind seine Grenzen, wenn man 25% unter der Grenze bleibt, wird es niemals zu einer Überforderung kommen, egal in welcher körperlichen Verfassung der Hund gerade ist.

Bei Tessa, die gewohnt ist ausgiebig spazieren zu gehen, wird es gar nicht mal gut sein wenn du es zurück fährst. Ich würde mal genau darauf achten, wo Tessa anfängt zu schwächeln und die Grenzen einfach darunter halten. Mit dem Alter wird bei ständiger Beobachtung diese Grenze eh stetig weiter runterfallen;)

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Nightmoon » Di 17. Nov 2009, 19:11

Tja, aber da ist ja gerade das Problem. Tessa war nie, außer einmal offensichtlich geschafft oder sowas. Sie wäre am Liebsten den ganzen Tag draußen gewesen und hätte Fröschen hinterher gejagt, sich durch Schneeverwehungen gebuddelt oder in in der Erde rumgewühlt. :hm: Ich habe sie nie bewusst zu Extremleistungen gezwungen, hab mit ihr Agiklity betrieben oder sonst eine Sortart. Auch musste sie nie neben einem Fahrrad herlaufen oder bei einem Ausritt hinterher hetzen. Im Gegenteil, ich ließ sie das Tempo bestimmen. (Aber nicht die Richtung... :jaja: ) Wenn sie sich auf der Wiese rumkugeln wollte, okay, dann hat sie sich eben dort rumgewälzt. Wollte sie das Ufer am Bach erkunden, dann sind wir am Bach gewesen oder sie ist durch den See gepaddelt oder in wilder Buschenei/Wald/Feld/Hügel rauf und Hügel runter - von Bergen konnte man da ja nicht wirklich reden. :jaja: Sie wollte immer laufen laufen laufen und ich hab sie gelassen, weil sie enormen Spaß daran hatte. :hm:
...und jetzt haben wir die Quittung dafür. :heul: Versteht Ihr, was ich damit meine?
Könnte man eine gesunde Strecke in Länge, für eine bestimmte Größe/Rasse in etwa ausmachen - so als Richtlinie?
Wo fängt Leistungssport für einen Hund an und wo endet er? Oder wo vermeide ich ihn wie?

Beschäftigung ist nicht gleich Bewegung. ;)

Dass ich einen kleinen Hund nicht am Fahrrad (oder hinter) laufen lasse, das sollte eigentlich Jedem klar sein, dennoch sieht man es immer wieder. :arg: Da finde ich, ist es offensichtlich, dass es früher oder später gesundheitliche Probleme geben muss.
Ein Hund ist nunmal so, dass er seinem Herrchen und Frauchen bis in den Tod folgen würde, wenn und solange er kann.
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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von chien » Di 17. Nov 2009, 19:29

..und jetzt haben wir die Quittung dafür. Versteht Ihr, was ich damit meine?
Ich glaube nicht, dass das vergrößerte Herz ausschließlich damit zu tun hat, dass du mit ihr immer so ausführlich Gassie gegangen bist. In ihrem Alter ist ein vergrößertes Herz auch nichts außergewöhnliches und sollte es ihr zu schaffen machen, kann man das mit Meds gut in Griff kriegen.

Mich würde interessieren, wie es festgestellt wurde, EKG und Röntgen oder nur EKG oder wie ?
Könnte man eine gesunde Strecke in Länge, für eine bestimmte Größe/Rasse in etwa ausmachen - so als Richtlinie?
Wo fängt Leistungssport für einen Hund an und wo endet er? Oder wo vermeide ich ihn wie?
nee, wie oben geschrieben, änder bitte nicht zuviel, beobachte sie und du merkst schnell bis wohin du bedenkenlos gehen kannst.

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Grashüpfer » Di 17. Nov 2009, 19:35

Leider kann ich dir deine Frage so wie du es wünschst nicht beantworten. Aber ich denke auch, dass man nicht jeden Tag z. B. 4 Stunden gehen kann. Ich persönlich achte auch immer auf die Tagesverfassung meiner Hunde und deshalb variieren bei mir auch die Spaziergänge in der Länge. Auch würde ich ja niemals 4 Stunden nur bergauf laufen oder bei 30 Grad im Schatten zu lange laufen. Also die Länge hängt auch irgendwie von der "Beschaffenheit" des Weges ab, vom Wetter (nicht wegen mir, sondern wegen den Hunden) und was man alles auf dem Spaziergang mit einbaut. Versteckspiele, Suchspiele, Laufspiele.

Aber ich glaube, wenn man seinen Hund gut kennt, kann man da auch gut einschätzen, wie lange man an welchem Tag mit ihnen weg kann. Grundsätzlich würde ich sagen, wenn der Hund zu Hause nur rum bellt oder unruhig ist, war der Spaziergang zu kurz. Wenn er danach "3 Tage" schläft, war es halt zu lange.

Ganz ehrlich bei Tess sehe ich das so: Wenn sie laufen, rennen und toben will, dann lasse sie. Wenn sie dabei eines Tages tot umfallen sollte, dann hat sie doch aber ein wunderbar erfülltes Leben bei dir gehabt und es ist doch schöner beim spielen, toben, rennen zu sterben, als daheim evtl. leidend oder aus "Langeweile".
Entschuldigung, wenn ich das so direkt sage, aber ich sehe das eben so.
"Dass einmal das Wort Tierschutz geschaffen werden musste,
ist eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung."

(Theodor Heuss)

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Nightmoon » Di 17. Nov 2009, 19:37

Der Tierarzt meinte, dass es durch zu viel Bewegung kommt. Auch er erklärte es mir anhand eines Leistungssportlers. naja, davon kann ich ja selber ein Lied singen.

Er hat es durchs abhören zuerst bemerkt, weil sie schon Wasser eingelagert hatte und danach haben wir ein Röntgenbild machen lassen, wo es überdeutlich zu sehen war, weil es bereits so gut, wie an der Luftröhre anstößt. Wenn Wasser dazu kommt, dann stößt es schon an, das sah man deutlich auf dem Röntgenbild. Was es heißt, wenn die Luftröhre durchs Herz gegen die Wirbelsäule gedrückt wird brauche ich wohl nicht erklären. Deswegen ist es unter anderem auch wichtig, dass sie nie zu viel auf einmal zu futtern bekommt, immer schön auf kleine Mahlzeiten verteilen und öfter mit ihr rausgehen...
Sie bekommt ja schon genügend Medikamente und ist supergut damit eingestellt. Alles dazu kannst Du hier lesen [url=http://www.tierpla.net/wikipet-hunde/vergroszertes-herz-wasser-der-lunge-starker-durchfall-t407.html]Vergrößertes Herz, Wasser in der Lunge...[/url].
Mir ging es jetzt darum, wie kann man soetwas vermeiden?

Edit:
Danke Sunshine,
Die 4 bis 5 Stunden waren auf 4 bis 5 Gassirunden verteilt. Es kam also vor, dass wir schon Morgens 1,5 Stunden unterwegs waren und Mittags wieder so lange und und und... also nie am Stück.

Heute schafft sie oft nur ein bis zwei größere Runden, die anderen zwei bis 3 sind nur Kurze oder sie liegt, wenn es ihr angenehm ist nur so herum, Hauptsache draußen. Ich hab Tessa noch nie zu irgend etwas gezwungen, sie durfte die Länge viele Male selbst bestimmen, denn die Zeit nahm ich mir immer für sie.
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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von chien » Di 17. Nov 2009, 19:44

Mir ging es jetzt darum, wie kann man so etwas vermeiden?
kann man nicht und die Aussage das es ausschließlich von zu viel Bewegung kommt stimmt auch nicht, es gibt Hund mit vergrößertem Herz die sogar zu wenig als zu viel Bewegung hatten. würde ja jeder sportlicher Hund gefährdet sein und das stimmt einfach nicht. Man könnte sich jetzt die Umkehrfrage stellen, wie alt wär Tessa bzw. wie wär ihr Gesundheitszustand heute mit wesentlich weniger Bewegung? Vielleicht gäbe es sie gar nicht mehr ;)
Wär sie jetzt 7 oder so, könnte man vielleicht ähnliche Schlüsse ziehen, aber in ihrem Alter denke ich eher nicht ;)

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Gast Luder » Di 17. Nov 2009, 19:56

Ich denke aber nicht das jeder Hund solche Probleme bekommt wenn er viel oder zuviel Bewegung bekommt. Denke das das auch mit dem Anlagen des Hundes zusammenhängt.

Wobei ich 4-5 Stunden täglich schon für ne Menge halte. Gerade für einen kleineren Hund.

Je mehr Bespaßung/Aktivität ein Hund geboten bekommt, umso mehr fordert er letztlich auch ein. Das finde ich, sollte man nicht unterschätzen.

Sunny ist 54 cm hoch. Sie bekommt von langen, ausgiebigen Runden bis zu kurzen Pipirunden alles geboten. Inkl. am Fahrrad laufen. Was ich übrigens auch für kleinere Hunde, solange es auf sie abgestimmt ist, nicht schlimm finde.
D.h. sie hat keine Erwartungshaltung an eine Runde. Es gibt natürlich fast tägl. mind. eine große Runde dabei, aber wenn ich allein bin mit den Kindern muss auch das ab und an ausfallen.

Dafür gibt es dann, wenn wieder mehr Zeit ist, auch mehr größere Runden :D

So würde ich es auch mit jedem weiteren Hund halten.

In meinen Augen gibt es keine Richtlinie für eine Zeiteinheit. Man muss es von dem Hund abhängig machen. Ein JRT braucht mit Sicherheit mehr Bewegung als eine Bordeaux-Dogge und das obwohl ein JRT kleiner ist.
Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Nightmoon » Di 17. Nov 2009, 20:09

@ Chien, es wurde bei ihr ja erst Anfang Sommer 2008 diagnostiziert, da war sie etwas über 11 Jahre. Vorher war davon nichts zu merken.
Warum denkst Du, dass Hunde ein zu großes Herz auch von anderen Sachen bekommen können? Oder besser wodurch sonst? :grübel:

@ Luder, ich fand 4 bis 5 Stunden nicht zu viel, zumal wir kaum strammen Schrittes gelaufen sind und es "nur" 2 große Runden gab. Jede größere Gassirunde bestand bei Tessa aus Erlebnis, Spaß, Bewegung, Entspannung und Grips fördern, um es mal salopp auszudrücken. Die kleinen Runden waren oft die, wo es nur ums Geschäft ging und ein bisschen Bewegung.
Wir verbrachten gerade im Sommer viele Stunden am Wasser, ich saß oder stand bis zum Hitzschlag in der Sonne :schwitz: und Tessa amüsierte sich im kühlen Wasser. :lach: Im Winter - klar, da zählte die Bewegung mehr, dass sie nicht auskühlte.

Eine Bordeauxdogge braucht echt weniger Bewegung, als ein Jack Russell? :shock: Das hätte ich nicht gedacht. Wieso ist das so oder woher weiß man das/erkennt das? :lieb:
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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Gast Luder » Di 17. Nov 2009, 20:23

Naja Bordeaux-Doggen sind ja nu recht massige, ungelenke Tiere. Eine Bekannte hat zwei davon. Und die sind froh wenn ihre Runde beendet ist.
Ein JRT ist ein hyperaktiver Hans-Dampf-in-allen-Gassen.

Mit einem JRT können die nicht mithalten. Sie laufen zwar auch gern, haben dann aber relativ schnell die "Schnauze" voll
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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von chien » Di 17. Nov 2009, 20:44

Warum denkst Du, dass Hunde ein zu großes Herz auch von anderen Sachen bekommen können? Oder besser wodurch sonst?
Das kann ernährungsbedingt kommen, das kann auch aus einer Schilddrüsen UF kommen, Rassespezifische bzw. genetische Veranlagung, auch andere organische Störungen, z.B. Niere etc. können zu eine Veränderung des Herzes führen.

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von SentryDog » Di 17. Nov 2009, 21:23

Hi!

Da fällt mir auch was zu ein, von wegen, sehr sportlicher Hund im Alter.


Für meine alte Huskylady ist ihr 15ten Lebensjahr angebrochen.
Sie hat ihr ganzes Leben im Gespann gearbeitet und war immer schon ein sehr aktiver Hund, das letzte Mal eingespannt mit 12 Jahren.
Im Sommer bewegt sich sich verhältnismäßig wenig, dafür an kalten Tagen und allgemein in der kalten Jahreszeit sehr viel ... hey, die Dame läuft mit über 14 noch locker 2-stündige Spaziergänge und ich muss da genauso sputen wie vor 10 Jahren, um hinterher zu kommen!
Sie ist allgemein nicht mehr so schnell, hat nach 2 Minuten Spielen keine Lust mehr, schweres Gelände geht nur noch langsam und manchmal machen ihr auch Spondyloseschübe zu schaffen.
Aber nichtsdestotrotz, der Hund ist fitt.

Sportlerherz ist genauso eine Veranlagungssache, wie es auch von Krankheiten oder Überbelastung kommen kann. Natürlich muss man einen extrem trainierten Hund abtrainieren, aber ein Hund, der sich nur im Rahmen seiner "Möglichkeiten" bewegt, wird weder trainiert (also seine Leistungsgrenzen langsam erhöht) noch in irgend einer Form "extem" trainiert!



Ne, es gibt absolut keine Richtlinien, mit welchem Hund man wie viel raus muss.

Prinzipiell ist es so:

Es gibt "Laufhundetypen", die von sich aus einen enormen Bewegungsdrang besitzen und bei denen durch körperliche Aktivität, Rennen, Springen und Toben eine gewisse Serotoninausschüttung erfolgt.
Liegt auf der Hand, das so ein Hund mit mehr Bewegung, und sei es Fahrradtouren, Gespannziehen oder ausgibiges Spiel mit ähnlich veranlagten Hunden auf geeigneten, großen Flächen, zufriedener ist als mit den üblichen Gassirunden.
Nein, nicht nur zufriedener ... für ihn ist diese Art der Auslastung geeigneter als anderes.

Andere Hundetypen sind mehr auf ihre Sinnesleistungen orientiert - Fressen, um nur mal ein häufig gefundenes Beispiel zu nehmen.
Für sie ist Bewegung ein Beiwerk, wichtig für ihren Organismus und auch die Fitness, aber eben ... Beiwerk.
So einem Hund tut man mehr Gefallen, wenn man ihn zwar ordentlich bewegt, ihm aber Auslastung seiner Sinne verschafft - Nasenarbeit, Denkspiele, Hundesport ...
So einem Hund wird bei 2 Stunden Spaziergang regelrecht langweilig, wenn man nicht gerade ein anspruchsvollen Abenteuerspaziergang draus macht und für einen Kilometer schon mal ne Stunde braucht!

Und natürlich schleppt ein Hund, der von seinem Gebäude her nicht der begnadeste Athlet ist, sich selber ganz anders durch die Gegend als ein "Laufhund" - wem wird die Bewegung als solches mehr Befriedigung bringen?



Just my 2 cent.


Grüße,
Sentry
"Jeder sieht gerne einen guten Kämpfer. Die wenigsten wollen sehen, wie er gemacht wird." (Shaolin Mönch)

Those who fear the darkness yet don't know the cruelty of light.

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Nightmoon » Di 17. Nov 2009, 21:44

:grübel: Aber die Schilddrüse haben wir regelmäßig überprüfen lassen und die war immer topfit. Auch jetzt, vor Kurzem sagte der Bluttest aus, ihre Schilddrüse sei, wie von einem jungen Hund. Nieren und Leber arbeiten altersgerecht. Der Rest alles schick. :top: Also kann ich das schon theoretisch ausschließen. Außer halt mit ihren Ohren, da hat sie seit Neuestem Probleme.

Nicht, dass Du denkst, dass ich Dich hier madig machen will, ich wüsste nur zu gerne, wie ich/oder Andere so etwas bei ihrem Hund/en verhindern kann/können. Es ist doch schlimm, wenn Hunde so eine Erkrankung haben, zumal Viele von ihnen daran jämmerlich ersticken oder innerlich regelrecht ertrinken. :heul:
Und wenn mir dann gesagt wird, dass es durch zu viel Bewegung kommt, dann frage ich mich halt, wieviel Bewegung gut ist, um das zu vermeiden.

@ SentryDog
Bei Tessa ist es auch so, dass es im Sommer langsamer geht, als in der kalten Jahreszeit. das hatte mir der Tierarzt bei Tessa schon vorausgesagt, dass Herzpatienten im Winter wenig, bis keine Probleme haben. Die Wärme ist das große Übel, welche denen extrem zu schaffen macht.
Meine Erfahrungen sind jetzt dahin gehend, wenn sie sich nur wenig oder gar nicht bewegt, kommt das Wasser wieder, rennt sie zu viel, kriegt sie Probs mit ihren Gelenken, ebenso, wie bei nasskaltem Wetter. Asthmawetter macht ihr ebenso zu schaffen usw... Aber dennoch, jetzt scheint es das A&O zu sein, dass sie sich bewegt. Nur über die Menge kann mir auch Niemand etwas sagen. Ich versuche es nach ihrer Verfassung abzuschätzen, ob ich sie etwas antreiben muss oder ausbremse. Bisher geht es recht gut und wir scheinen richtig zu liegen, aber das ist ja nicht das Maß, was ich einem gesunden Hund bieten würde, bzw. was ich ihr früher geboten hab.
Tessas Körperbau ist ganz gewiss nicht der Optimale und zum Laufhund gleich gar nicht, aber auch nicht zum Springerhund, weil sie nach vorn hin "tiefer gelegt" ist. Sie ist sprunggewaltig, aber sie darf/durfte nirgends runterspringen, weil die Vorderbeine zu kurz sind. Sie hätte sich den Kiefer eingehauen. Was sie leider einmal beinahe geschafft hat. Glücklicher Weise war die Höhe nicht zu hoch, somit ging es gerade nochmal gut und blieb bei einer leichten Platzwunde am Unterkiefer. Sie sprang im hohen Bogen über meine Arme drüberweg aus dem Auto und landete dabei recht unsanft. Mir blieb dabei fast das Herz stehen.

Naja, ich denke, dass eine gute Mischung aus allem bei den Hunden immer gut ankommt. Nur über das Maß... da bleibt uns wohl nicht anderes übrig als zu hoffen, dass man sie nicht überstrapaziert.

Nach den großen Runden hat Tessa auch nicht länger gelegen oder geschlafen als sonst oder hatte Muskelkater - deswegen dachte ich auch nie dran, dass sie überstrapaziert sein könnte.
Ein bisschen Muskelkater hatte sie nur nach ihrer Beinchen-OP, als sie wieder angefangen hat, damit zu laufen, aber das ist ja denke ich normal.
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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Die Wilde7 » Mi 18. Nov 2009, 06:50

Bei uns hier kommt es auch viel aufs Wetter an .... uuuuund auf die Rasse!

Die BordeauxDogge z.B. mit der kann man im Sommer keine 4 Stunden laufen, Sindy hingegen würde bei brütender Hitze 6 Stunden laufen, die Rottis (mit ihrem schwarzen Fell) sind auch relativ schnell erledigt aber nur im Sommer, im Winter geht das auch.

Klein Dipsy rannte schon immer egal wie lange wir laufen waren mit, mir würde jetzt nicht ein einziges mal einfallen das klein Dipsy schlapp gemacht hat, selbst als wir noch auf dem Hundeplatz tätig waren und da immer viel und lang auch mit ner Gruppe Hunde gelaufen sind z.B. Maiwanderungen, war die klein Dipsy dabei und hat immer excellent durchgehalten :D

Moonie ich denke halt auch im Alter, da brauchen die nicht mehr all so viel Bewegung.
Snoopy z.B. der läuft zwar noch ne gute Stunde mit, aber dann merkste doch schon das es ihm nun langsam reichen würde!
Ich würd ihr die Bewegung geben, wo Du denkst die ist angemessen, Du erkennst ja an Tessa wie sie mag und wie sie nicht mag!

Und ich glaube auch nicht wie Chien das es damit was mit dem vergrößterem Herzen zu tun hat.
Meine letzte Schäferhündin hatte im Alter auch ein vergrößertes Herz, ich glaube fast, das das für alternde Hunde sogar normal ist. (Aber ich weiß es nicht genau, hab mich damit noch nicht so auseinandergesetzt)

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von serafina » Mi 18. Nov 2009, 07:00

Ich bin mir sicher das es was mit dem Alter zu tun hat.
Ich bin ja noch in einem anderen Forum für Bernersennen Hunde. Ich verfolge täglich die Abläufe und Krankheitsverläufe der Tiere. Alle sind da einer Meinung,das ab einem gewissen Alter die Gassirunden kleiner werden.
Die Gassirunden kann man zeitlich nicht bestimmen. Jeder Hund ist anders und auch in unterschiedlichen Verfassungen. Wer sich mit seinem Tier auskennt,wird sehr schnell merken wie viel und oft sein Hund laufen will.

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Dogmaniac » Mi 18. Nov 2009, 10:54

Gassi gehen an sich ist eine reine frage des Trainings. Wenn ich mit meinem Hund täglich 2 Stunden am Stück gehe, oder mehr, und das stetig aufgebaut habe, dann wird der Hund auch im hohen Alter noch diese Stunden laufen. Natürlich soll man einen Hund nicht bis zur Müdigkeit tot laufen, aber jeder kennt seinen Hund am besten und weiß was er ihm zumuten kann.

Ich bin ja nicht so der Gassi geher, und halte auch nicht viel davon seine Hunde so zu konditionieren, ich habe nicht jeden Tag so viel Zeit um Stunden spazieren zu gehen, bzw. kann man ja auch mal Krank werden und dann? Hat man einen bettelden, unsausgelasteten Hund vor sich. Ich sehe das gerade bei ner Freundin. Die steht sogar morgens um 5 Uhr auf damit sie 2 Stunden mit den hunden rad fahren kann. Vormittags geht dann ebenfalls nochmal jemand 2 Stunden mit den Hunden raus und sie nach der Arbeit auch nochmal ne stunde! Jetzt hatte sie nen Autounfall und hat ein Schleudertrauma und mächtige Rückenschmerzen, kann beide Hunde nicht gleichzeitig ausführen, und kann eben auch dementsprechend nur Pipirunden mit denen gehen. Die Hunde lassen ihr in der Wohnung keine Ruhe und sind völlig nervig, herzlichen Glückwunsch!

Ne mal im Ernst, wenn man mit seinem Hund, ob er nun ein Herzproblem hat oder nicht, immer die gleiche Stunden und Kilometerzahl geht, dann ist das für ihn kein Problem. Gerade ein Herzpatient kündigt es an wenn er nicht mehr kann, er muss nicht immer gleich Tot umfallen. Solange der Hund Leistungsstark ist hätte ich da keine Bedenken.

Ich kenne eine alte Frau, ide ist jetzt 75, und hat eine Schäferhündin die 13 ist, hat auch ein Herzleiden, die beiden gehen jeden Tag ihre 20-30km Gassi
www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

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Re: Wie groß sollten Gassirunden für Hunde sein?

Beitrag von Nightmoon » Mi 18. Nov 2009, 16:04

Danke für Eure Antworten. :D
Also wie es aussieht, kann man wirklich nicht festlegen oder pauschal sagen so und so ist es okay oder schädlich.
Ich hab deshalb gefragt, weil mich das schlechte Gewissen gegenüber Tessa plagt. Ich hab mir echt das Hirn zermartert und überlegt, wann ich sie wo überfordert hätte. :hm: Mir ist nichts eingefallen, außer das eine Mal, aber die liegt bestimmt schon an die 7 - 8 Jahre oder so zurück und war mir eine Lehre. Von da an wusste ich ja auch ganz genau auf was ich bei ihr achten musste und ich habe sie nie zum Laufen gezwungen.

:shock: 20 bis 30 km? Wow.... das ist wirklich eine ganze Menge. Da würde ja eher ich schlapp machen. :jaja:

Dogmaniac hat geschrieben:Ich bin ja nicht so der Gassi geher, und halte auch nicht viel davon seine Hunde so zu konditionieren, ich habe nicht jeden Tag so viel Zeit um Stunden spazieren zu gehen, bzw. kann man ja auch mal Krank werden und dann? Hat man einen bettelden, unsausgelasteten Hund vor sich.
Ich hab Tessa damit nicht absichtlich sozusagen konditioniert. Sie wollte das ganz einfach so.
Die Zeit, um mit ihr ausgiebig spazieren gehen zu können, die nahm ich mir. Dafür stand ich Morgens entsprechend eher auf und zwischendurch, die kleine Runde erledigte mein Sohn. Wenn ich von der Arbeit kam, dann schnappte ich mir wieder Tessa und ging die nächste große Runde. Für mich war es ein schönes Abschalten von der Arbeit und für Tessa Spaß und was erleben, weil wir nie die selben Runden gegangen sind. Logisch, die Möglichkeiten dazu hat auch nicht Jeder, aber bei uns gab es die halt.
Das mit dem Kranksein kenne ich auch. Ich war 1,5 Jahre so ziemlich außer Gefecht gesetzt und die meiste Zeit ans Bett gefesselt oder in Krankenhäuser und Rehakliniken. In der Zeit mussten mein Sohn und mein damaliger Mann halt ran. Ab und an half auch die Nachbarin aus, wir waren und sind eh befreundet. Logisch, ich war heilfroh, dass sich das so machen ließ. Dennoch, auch als meine Krankheit damals langsam ins Akute überging und ich oftmals vor Schmerz nicht aus den Augen gucken konnte, war es sehr anstrengend, aber solange ich noch aus dem Bett kam, bin ich auch mit Tessa rausgegangen. Ich sah dabei bestimmt aus, wie der Glöckner...aber das war mir Wurst. Ich bin halt so und Tessa wich mir nicht von der Seite. Sie war so zauberhaft in der ganzen Zeit - ohne sie wäre ich bestimmt verzweifelt . :liebe:
Für mich gibt es nur ein "ich kann nicht", wenn ich nicht mehr aufstehen kann. Ich hoffe, dass ich das nie mehr erleben muss.

Danke nochmal für Eure lieben Antworten. :top:
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