Wenn Katzen dir...

[Mrs Rabbit]

...den letzten Nerv rauben.

Chicco ging gestern Abend raus und kam morgens nicht wieder. Ich dachte mir "Ok, es ist gutes Wetter, vielleicht nutzt er es mehr aus." Gegen 16 Uhr war er immernoch nicht zuhause, da bekam ich ein ungutes Gefühl und suchte ihn. Gerufen, geguckt und gesucht, kein Chicco weit und breit. Also bin ich ins Maisfeld, vielleicht lungert er dort rum und jagt Mäuse. Nix- Chicco bleibt vom Erdboden verschwunden. Bei seinen Kaninchen chillte er auch nicht. Wo steckt er bloss?

Dann dachte ich, "Vielleicht ist er drüben beim Bauunternehmen. Nee kann nicht sein, da ist so viel los und so viel Lärm heute. Dort geht er garantiert nicht hin, er ist schließlich ängstlich und scheu, fremden Menschen gegenüber!" Also weiter nach Chicco gerufen - da war was, ein zartes jämmerliches "mau" kam aus der Halle vom Bauunternehmen. Ich hatte beim Bauunternehmen geklingelt und gefragt ob ich meinen Kater in der Halle suchen darf. Darf ich. Auf den Weg zur Halle rief ich ihn weiter "maaaauuuuu, maaaauuu, JAUL". In der Halle mux mäuschen still, ich bekam keine Antwort. Also bin ich rufend durch die ganze Halle getigert - aber Chicco gab keine Antwort. Draußen nochmal gerufen "JAAAAUUUL". Wo steckt die Nuss denn...
Dann kam ein Arbeiter "Wir haben deinen Kater gefunden, er lungert oben auf dem Dachboden und traut sich nicht raus." Er erklärte mir wo die Treppe zum Dachboden ist und ich rief ihn erneut - stille. Nachdem ich ihn 5x gerufen hatte, bekam ich endlich eine zaghafte Antwort, leider nicht laut genug um ihn genau orten zu können. Je dichter ich an ihn ran kam, umso lauter wurde er. Dann hatte ich ihn gesichtet. Gaaaanz hinten in der Ecke hinter einigen Holzplatten hatte er sich versteckt. Für mich jedoch nicht zugänglich. Nachdem ich ihn 5 Minuten gerufen hatte, kletterte er in meine Richtung. Dann kam ein Arbeiter um etwas zu holen und Chicco verschwand wieder in der Ecke. Nach 10 Minuten kam er dann endlich zu mir und war heilfroh bei mir auf den Arm zu sein. Er drückte sich etwas angespannt an mich und schob seinen Kopf unter mein Kinn - Zeit nach Hause zu gehen. Die ganze Aktion hat 1 1/2 Stunden gedauert.

Abgesehen davon das er völlig eingestaubt war, hier und da etwas schmutz hat und einen Bären Hunger hatte, geht's ihm gut. Nun liegt er halb auf mir drauf und putzt sich, aber vorher musste er mir alles erzählen.
Ich korrigiere, Chicco stand soeben auf und jammerte rum das er wieder raus will.

Katzen - Sie treiben einen manchmal in den Wahnsinn und dennoch lieben wir sie.

[Venga]

So ein Schisser
Hoffendlich war ihm das eine Lehre und er geht nächstes Mal woanders Mäuse suchen.

[lapin]

Chicco ist der, der immer mal länger unterwegs ist oder?
Gibt's den Bauort noch und ähnliche Geschichten oder hat er daraus gelernt?

[Mrs Rabbit]

Chicco ist der einzige der viel unterwegs ist, Bijou ist meistens in der Nähe vom Grundstück.

Ob er daraus gelernt hat, ich weiss es nicht. Er geht gelegendlich immernoch rüber und guckt sich um, jedoch gab es noch keinen zweiten Vorfall. Aber er verschwindet öfter mal, geht irgendwo rein um sich umzugucken, erschrickt sich und traut sich nicht mehr raus. Auch wenn er sich weiter weg auf den Feldern erschrickt sucht er sich das nächst beste Versteck und wartet bis ich ihn gefunden habe.

[lapin]

Das zeigt doch wieder sehr anschaulich und herrlich, dass Katzen ihre Herrschaften wirklich gut erziehen .
Für dich natürlich immer anstrengend.

Man lebt ja doch dauerhaft mit der Verlustangst .

[Mrs Rabbit]

Chicco und mich verbindet ein enges Band, da wo ich hin gehe, dort ist er auch. Er ist mein kleine Seelenkater. Wenn ich in dem Freilauf von den Kaninchen bin, kommt Chicco auch rein. Als wir den hohen Zaun gezogen hatten, weinte Chicco erbärmlich weil er nicht zu mir konnte. Er schlich um den Freilauf rum wie ein eingesperrter Tiger, nur das er ausgesperrt war.