Streichelzootiere leben gefährlich

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Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von Nightmoon » So 23. Okt 2011, 20:15

Ich hab schon im Inet danach gegooglet, finde aber leider keinerlei Berichte mehr darüber.... Sehr merkwürdig! Aber es wurde ja damals schon als Geschäftsschädigend für Zoos, Tier- und Wildparks angesehen, weil ihnen sonst die zahlenden Kunden ausbleiben könnten.

Da wir gerade in einem anderen Thread auf dieses Thema kamen...

Als ich noch in Berlin lebte, gab es mal ein paar Meldungen, über einen Berliner Zoo oder Tierpark. So genau weiß ich das leider nicht mehr.
Es ging jedenfalls dabei um die Tiere, die in Streichelzoos mit Automatenfutter und anderem gefüttert wurden, dass die Kinder sie dabei streicheln konnten, was ja der Sinn der Sache ist.
Ist sicherlich jedem bekannt, wie das abläuft.
Okay, mir geht es gerade gar nicht darum, das die Tiere dort dieses schreckliche Automatenfutter bekommen, mir geht es darum, dass es damals einige Fälle in einigen Streichelzoos gab, wo Tiere verstarben, weil sie durch diese Pelletfütterung zu viel Sand mit aufnahmen.

Jedenfalls gab es damals mehrere Meldungen, aus verschiedenen Zoos und Tierparks, dass einige Tiere, wie Schafe, Ponys und Ziegen auf mysteriöse Weise starben. Diese Tiere wurden obduziert, weil sich die Anzahl auffällig häufte und man Vergiftungen, durch Dritte ausschließen wollte.
Es kam dabei heraus, dass diese Tiere über Jahre!!! Sand mit aufnahmen und dieser in ihrem Mägen verblieb, verklebte und ein Abtransport nicht mehr möglich war. Magen und Darmverschluss waren davon wohl die Folge. Dabei ging es um ein paar Kilo! Sand, der in den Tiermägen gefunden wurde und als ursächlich für deren Tod benannt wurde.
Wie das geht/ging?
Die Tiere wurden üblicher Weise per Hand gefüttert und wurden nach kurzer Zeit richtig aufdringlich, wodurch die Kinder zum Teil Angst bekamen und das Futter (Automatenpellets :roll: ) fallen ließen. Logisch, dass die verfressenen Tierchen sich davon nicht abschrecken ließen, ganz im Gegenteil, es bestärkte ihr rüpelhaftes Verhalten und sie erkämpften sich auf die gröbere Art regelrecht ihr Futter. Was zur Folge hatte, dass zu alt gewordene Tiere entweder aus dem Streichelzoo genommen wurden oder nur noch Tiere bis zu einem bestimten Alter und/oder ordentlichem Verhalten dort belassen wurden.
Naja, der Stärkste überlebt ja bekanntlich, also wurde jeder noch so kleine Krümel von ihnen aufgesaugt, den sie erhaschen konnten. Da die Streichelzoogehege oft oder fast immer mit Sand ausgestreut wurden, nahmen die Tiere mehr oder weniger ungewollt Unmengen von Sand auf.

Das ist nicht mit der gezielten Sandaufnahme zu vergleichen, die einige Tiere, wie Pferde z.B. von alleine tun, um ihre Verdauung mit zu unterstützen.

Außerdem kommt es auch da auf die Erdart an. In den Fällen der Streichelzoos ging es wohl direkt um ganz normalen Sand und normale Erde.
Naja, jedenfalls finde ich es wichtig, dass man auch bei seinen Tieren darauf achtet, dass sie nicht ungewollt Sand bei ihrer Futteraufnahme mit dazubekommen. Der Sand könnte sich auch bei ihnen über einen gewissen Zeitraum im Magen verkleben und ablagern, was zu einem Verschluss führen kann.
Davon Mal abgesehen, Futter- und Wassernäpfe macht man ja auch regelmäßig sauber, dass keine Verunreinigungen, wie Sand, Haare, Futterreste und Fusseln von unseren Lieblingen mit aufgenommen werden kömnnen.
Da mir das Heute bei der Außenhaltung von Kaninchen aufgefallen ist, dass sie ihr Futter direkt vom Sand aus aufnahmen, hab ich etwas dazu geschrieben, wie ich das Futter auch in Außengehege verabreichen würde, denn in Natura fressen die Tiere ja auch kein verschmutztes Futter, sie wählen für sich sauberes Futter aus.
Im Übrigen konnte ich das schon früher beobachten, dass gerade Kaninchen versandetes Gras gemieden haben oder zumindest versehentlich mitgeerntete Wurzeln einfach vorher abbissen und diese dann ignorierten.
Wenn Tiere Sand, Lehm oder Erde brauchen, dann nehmen sie das gezielt auf, aber ungewollte Sandaufnahme scheint mir da nicht so toll zu sein und würde ich versuchen zu vermeiden. :lieb:
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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von lapin » So 23. Okt 2011, 20:50

So ich hab jetzt auch mal google bemüht...
da es ja um meine lieben Tierchen geht, die evtl etwas Sand aufnehmen und daraus erwähnte Probleme entstehen KÖNNTEN :lieb:!

Folgendes habe ich gefunden:

SANDKOLIKEN, was man aktuell dazu findet ist nicht gerade Aufschlußreich...hat was von "Achtung Grasmilben bei Wiesenfütterung, daher lieber lassen" :roll: :
https://www.clever-pets.de/verdauung-pferd/1489-gefahr-durch-grasen-sandkolik.html" onclick="window.open(this.href);return false;
[...]Im Dickdarm des Pferdes verweilt der Futterbrei längere Zeit, um bakteriell zersetzt zu werden. Hier sedimentiert der Sand und bleibt auf der Darmschleimhaut liegen, der Futterbrei ist leichter und wird weitertransportiert. Individuelle Unterschiede in der Dickdarmmotorik führen dazu, dass einige Pferde den Sand ausscheiden können, während andere Pferde zu Sandansammlungen neigen.[...]
Quelle: https://www.pferdeklinik-tappendorf.de/Aktuelle-Themen/Sandkolik" onclick="window.open(this.href);return false;

Behandlung:
https://vmutpp.vu-wien.ac.at/vuw/fodok/suche.publikationen_mug_autoren?sprache_in=de&menue_id_in=206&id_in=124&publikation_id_in=12129" onclick="window.open(this.href);return false;

Das mal zu den Pferden!

Aktuell kann ich nur Einzelfälle im Netz finden zu Kaninchen, die allerdings auch nicht per Autopsie bewiesen wurden :hm:
https://www.meerschweinforum.de/forum/showpost.php?s=39b6236bd862799b056e74c6acec8705&p=2160737&postcount=3" onclick="window.open(this.href);return false;

Helfen sollen auf jeden Fall Flohsamen, da sie Sand binden, das liest man sehr oft.

Meine Kaninchen buddeln und fressen Rundungen in die Baueingänge, sie fressen liebend gerne Graswurzeln und andere Wurzeln...
würde hier eine Gefahr von Sandkoliken bestehen machen sie iwas falsch!

Pferde sind da schon ein anderes Kaliber und wie in vielen mit Kaninchen nicht vergleichbar, daher seh ich bei Kaninchen da jetzt kein Problem...außer man beweist mir das Gegenteil (da reicht nen Obduktionsbericht).

Aber wie ist es bei Meerschweinchen?
Auch da kann man immer nur im Netz lesen, "Bei Pferden ist das so...." und schön wird es übertragen auf alle anderen...

Für mich bleibts VORERST kein Problem...weil in meinen Augen natürlich!
Um mal nochmal das Bild zu zeigen, wie es zu dem Thema kam:


Hier wäre die Aufnahme des Sandes schwindend gering...
da die Auswahl am grünen ohne Sand überwiegt (das mag ich erwähnt haben) :D
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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von Nightmoon » So 23. Okt 2011, 21:10

lapin hat geschrieben:Hier wäre die Aufnahme des Sandes schwindend gering...
da die Auswahl am grünen ohne Sand überwiegt (das mag ich erwähnt haben) :D
Naja, als schwindend gering würde ich es nun nicht gerade bezeichnen, denn ich kenne das mit den Sandkoliken auch nur bei Pferden oder Ponys. Doch in dem Fall der Streichelzoos ging es um Ziegen und Schafe.

Nur Mal zur Erklärung, wenn ein Pferd schon Probs bekommen kann, was ja wesentlich mehr futtern muss, auf die Größe und über den Tag verteilt, dann könnte das für kleinere Tierchen wohl schon wesentlich eher Probs geben, immer auf die Größe der Tiere und die aufzunehmende Futtermenge gesehen. Zumindest sind das meine Befürchtungen dabei und wenn man es verhindern kann, warum nicht?!? :hm:
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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von lapin » So 23. Okt 2011, 21:17

Wir sprechen aber immer noch von unterschiedlichen Tierarten mit unterschiedlichen Vorlieben was die Ernährung betrifft und unterschiedliche Lebensweise...

Kaninchen sind Blattspitzen- und Wurzelfresser...
Blattspitzen heißt, sowie nen Zentimeter ausm Boden schaut, wirds schon weg gemampft...sehr nah am Boden also Sand, die Aufnahme dessen besteht einfach.
Was Wurzeln betrifft wird der Sandanteil enorm sein.

Zudem darf man eben die Buddelei nicht vergessen.
Wenn man sich mal den Bau meiner Bande anschaut:

sind klar die Knabberungen zu erkennen...da wird sicherlich auch Massen an Sand aufgenommen...

Die Verdauung von Kaninchen zu Pferden unterscheidet sich doch ordentlich...das Kaninchen besitzt Enzyme um allerhand zu zersetzen, was dem Pferd fehlt...
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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von Feli » So 23. Okt 2011, 21:22

Ich hab davon auch schon gehört, bin mir nur absolut nicht mehr sicher wo und in welchem Zusammenhang. Obs mal bei Menschen, Tiere und Doktoren war? Auf jeden Fall hatten sie das Tier (ich glaub ja ne Katze) auf dem Op Tisch dann auseinander genommen und aus dem Magen-Darm Trakt Unmengen an Sand rausgeholt.

Ich denke um sowas würd ich mir aber nur bei einem Tier Gedanken machen, bei dem man weiß, dass es hin und wieder oder chronisch Verdauungsprobleme hat. Bei normaler Flüssigkeitsaufnahme sollte der Sand eigentlich einfach mit durchgespült werden.

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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von Sana » So 23. Okt 2011, 21:28

Also ich habe es bis jetz auch nur einmal mitbekommen, dass ein Pferd eine Sandkolik hatte. Sie hatte nur ganz wenig Sand aufgenommen, und wäre daran fast gestorben...Aber bei Kaninchen denke ist, dass es etwas anderes ist, weil sie eben auch buddeln und da doch fast immer etwas sand ins kaninchen kommt?? Wie das bei schafen ist, wei ich auch nicht.. :hm:
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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von saloiv » So 23. Okt 2011, 22:02

Meine Kaninchen lebten ja Jahre lang in einem reinen Sandgehege.

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Das Gemüse war teilweise regelrecht paniert mit Sand. Probleme hatte ich deswegen nie, im Gegenteil, meine Kaninchen fressen sogar Sand und Erde.
-> https://kaninchendorf.dreipage2.de/link_52350431.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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Ich wünsche Dir...
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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von Angel272 » So 23. Okt 2011, 23:23

Ich kann mich nur noch erinnern, dass in einer der Zoogeschichten sowas mal erwähnt wurde.
Dabei ging es um eine vor kurzem geborene Giraffe.
Als das Junge auf die Aussenanlage durfte, musste immer ein Pfleger aufpassen, damit die Giraffe keine Erde/Sand frisst.
Der Pfleger hatte gut was zutun.
An mehr und Details kann ich mich leider nicht mehr erinnern.
LG Angel

Link zur Petition gegen Massentötung der Streuner in Rumänien:
https://www.secureconnect.at/4pfoten.or ... st/130906/" onclick="window.open(this.href);return false;

***********************
http://www.rassekatzen-in-not.de/" onclick="window.open(this.href);return false;

http://www.maine-coon-hilfe.de/" onclick="window.open(this.href);return false;

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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von saloiv » Mo 24. Okt 2011, 00:17

Angel272 hat geschrieben:Ich kann mich nur noch erinnern, dass in einer der Zoogeschichten sowas mal erwähnt wurde.
Dabei ging es um eine vor kurzem geborene Giraffe.
Als das Junge auf die Aussenanlage durfte, musste immer ein Pfleger aufpassen, damit die Giraffe keine Erde/Sand frisst.
Der Pfleger hatte gut was zutun.
An mehr und Details kann ich mich leider nicht mehr erinnern.
Das wundert mich gar nicht, es ist normal das Tiere Sand aufnehmen.
Die meisten Belege gibt es den Wissenschaftlern zufolge für einen schützenden Effekt. So würden insgesamt vor allem schwangere Frauen und Kinder Erde essen, welche beide sehr empfindlich gegenüber Parasiten und Krankheitserregern sind. Besonders weit verbreitet sei die Geophagie zudem in den Tropen, wo Lebensmittelinfektionen sehr häufig sind. Weiters zeigen die Daten, dass Menschen oft dann Erde essen, wenn sie Magen-Darm-Probleme haben.

Die Studie macht laut Young jedenfalls deutlich, dass es sich bei Geophagie nicht um eine bizarre Geschmacksverwirrung handelt: "Es ist eindeutig, dass Erdeessen ein weit verbreitetes Verhalten ist, welches besonders in anfälligen Zeiten oder in einer von Krankheitskeimen durchsetzten Umwelt auftritt."
- https://science.orf.at/stories/1683508/" onclick="window.open(this.href);return false; (auch der Rest des Artikels ist sehr interessant)

- https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S003592031000204X" onclick="window.open(this.href);return false;
Am Macaulay Institute in Aberdeen werden 30 lehmige Kostproben darauf untersucht, „inwiefern sie das chemische Potenzial besitzen, mit giftigen Nahrungsstoffen aufzuräumen. Die Analyse könnte wissenschaftlich bestätigen [...]: Dreck reinigt den Magen.“[1]
- https://de.wikipedia.org/wiki/Erdeessen" onclick="window.open(this.href);return false;

(oder ausführlicher aber auf englisch)
Gilardi et al. confirmed this hypothesis with two sets of bioassays. First, they exposed brine shrimp (the toxicologist's test animal of choice) to extracts of seeds routinely consumed by macaws. Many of the brine shrimp died, confirming the toxicity of the parrots' diet. But mixing the solutions or extracts with soil preferred by parrots reduced the effective toxin loads by 60-70% and improved shrimp survival. Second, Amazon parrots were given an oral dose of the alkaloid quinidine with or without preferred soil, and quinidine levels were measured in the parrots' blood for three hours as absorption took place from the gut. Providing soil along with the quinidine reduced absorbed quinidine blood levels by 60%.
The commonest explanation for geophagy in birds is to provide grit8. Because birds lack teeth, many ingest pebbles or coarse soil with which to grind food in their gizzards. Preferred particle sizes of grit increase with bird size, from 0.5 mm for sparrows to 2.5 cm for ostriches. However, Gilardi et al. found that the soil preferred by Peruvian parrots is very fine: only 5% of it by volume is coarse sand exceeding even 0.05 mm in particle diameter. Most of it is clay less than 0.2 m in particle diameter, and preferred soils contain only a quarter as much coarse sand and nearly twice as much fine clay as rejected soils. So parrots are not eating soil to get grit. On reflection, this is not surprising: parrots have no need for grit because their strong, sharp bills can shred the hardest nuts.

A second function of geophagy, suggested for livestock, wild ungulates, rabbits, butterflies and pregnant women, is to provide essential minerals6,7. Soils sold in Ghanaian markets to pregnant African women are richer in iron and copper than the dietary supplement pills made by pharmaceutical companies specifically for prenatal use. But Gilardi et al.10 found that soils preferred by parrots contain lower available quantities of most biologically significant minerals than non-preferred soils, and much lower quantities than the parrots' preferred plant foods. Hence, unless the parrots are making a big mistake in their taste preferences, they are not selecting soils for mineral content.

A third function of geophagy, proposed for ungulate livestock, is to buffer the rumen contents6. Because parrots lack a rumen, it will come as no surprise that their preferred soils have no more buffering capacity than distilled water.

What, then, do the parrots actually gain from ingested soil? It turns out that they regularly eat seeds and unripe fruits whose content of alkaloids and other toxins renders them bitter and even lethal to humans and other animals. Because many of these chemicals are positively charged in the acidic conditions found in the stomach, they bind to clay minerals bearing negatively charged cation-exchange sites2,3,5,9. That's why experienced tourists visiting destinations with poor sanitation carry medicines such as kaopectate (high in clay minerals) to adsorb the toxins. That's also why peasant farmers and hunter-gatherers throughout the world often mix bitter but otherwise nutritious plant foods (like acorns and wild potatoes) with selected soils before consumption1-3.

Peruvian parrots behave like sophisticated human tourists and hunter-gatherers. Their preferred soils were found to have a much higher cation-exchange capacity than adjacent bands of rejected soils -- because they are rich in the minerals smectite, kaolin and mica. In their capacity to bind quinine and tannic acid, the preferred soils surpass the pure mineral kaolinate and surpass or approach pure bentonite. Clearly, parrots would be well qualified for jobs as mining prospectors.
-https://cogweb.ucla.edu/Abstracts/Diamond_99.html

Sehr viel zu dem Thema findet man auch im Buch Wild Health: https://www.amazon.de/dp/3936188173?_encoding=UTF8&tag=kaninchenerna-21&linkCode=as3&camp=2514&creative=9362" onclick="window.open(this.href);return false;

Tiere nehmen aus mehreren Gründen Erden auf:
- Um Gifte zu neutralisieren, zur Entgiftung
- Um die Darmflora zu kurieren/aufzubauen (auch bei Verdauungsbeschwerden)
- Um bestimmte Stoffe aus der Erde aufzunehmen (Mineralien usw.)
- ...
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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von Entensusi » Mo 24. Okt 2011, 07:50

wie Sand auf Kaninchen/Meerschwinschen wirkt, keine Ahnung...

bei Pferden wurde mal gewarnt, dass man sie nicht auf abgefressene Weiden lassen soll, weil sie dann jeden Grashalm ausgraben und dadurch zu viel Erde/Sand aufnehmen.

Meine Kaninchen fressen Wurzeln, sie buddeln, aber ihr Futter holen sie sich lieber da, wo es "sauber" ist. Wenn also eines der Tiere die Körnerschüssel umwirft, picken die Hühner noch auf, die Kaninchen interessiert es dann nicht mehr.
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von lapin » Mo 24. Okt 2011, 14:51

Karlchen und Jivana haben in der Hütte ja auch Futter ohne Sand...draußen wird bevorzugt gefuttert, die Wahl besteht hier also auch...
hier macht übrigens keiner den Eindruck, als würde er es lieber "sauber" haben...
ich hab hier zig Mulden aufm Grundstück an denen Graswurzeln gefressen werden.

Pferde/Giraffen/Ziegen...sind meines Erachtens EHER miteinander zu vergleichen...als Pferde mit Kaninchen, hier sinds eindeutig 2 paar Schuh!
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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von WELLEN » Di 25. Okt 2011, 14:16

Die Tiere aus dem Streichelgehege wurden ja mit den Pellets gefüttert.
Da das ja schon eine unnatürliche Ernährung war, kann der Sand auch eventuell schlechter ausgeschieden werden und macht mehr Probleme als bei anderem Futter.
Ich stelle mir das so vor: Der Sand verklebt mit dem Pelletbrei und kann insgesamt schlechter ausgeschieden werden. Im Unterschied dazu könnte ein grobfaseriges Gras den Nahrungsbrei voran schieben und so auch den Sand besser raustreiben. So könnte ich mir das erklären.
Könnte also eher wieder die Fütterung Schuld sein als die Steine, wobei Tiere natürlich nicht so viel Steine aufgenommen hätten, also zweimal negativ.

Steine können ja bei der Verdauung auch helfen und das Essen zerkleinern helfen.

Erde/Sand ist aber natürlich nicht gleich Erde/Sand und kann sowohl heilsam und gut sein wie saloivs Links zeigen, kann aber auch giftig und voll von unerwünschten Bakterien sein. Oder eben wie bei den Zootieren.

Ich denke die Tiere machen da normaler Weise aber auch nen Unterschied und fressen 0815-Erde jetzt nicht gezielt, z.B. Lehm aber schon.
Meine Meeris spucken die Holzspäne auch aus und fressen die nicht mit und Karotten, die zu viel Erde dran haben und die Schale ihnen zu dreckig ist, wird auch nicht gefressen. Kann aber auch sein, dass die Schale ihnen generell nicht mundet. ;)

Bei lapins Kaninchen sehe ich jetzt aber kein Problem. :hm:
Denen müsste schon sehr langweilig werden dass sie den ganzen Sand auffressen :)
Außerdem haben sie ja nicht so nen Futterneid und müssen das Essen runterschlingen.

Die Tiere im Zoo haben die Steine bestimmt nur gefressen, weil erstens das Futter schon schlecht gewählt war, da man es leicht mit nem Stein verwechseln kann, und dann noch durch den Futterneid alles wahllos schnell runtergeschlungen wurde.

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Re: Streichelzootiere leben gefährlich

Beitrag von Ziesel » Di 25. Okt 2011, 15:11

Normaler Sand bzw normale Erde fallen bei mir nicht unter allg.Gefahr und ich glaub nicht, dass es was damit zu tun hat, ob die Tiere im Streichelgehege leben oder im "normalen".
Ich denk auch nicht, dass es mit runtergefallenen Pellets zusammenhängt. In meiner Theorie verbleiben eh nicht alle Futtermittel ordentlich im Futternapf bis gemampft wird und an einigen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mal Sand-bzw-Erdreste dran haften bleiben, was ich mir besonders gut bei Frischfutter wie Salaten, Äpfeln, Gurken ect vorstellen kann.
Das passiert doch nicht nur im Streichelzoo, sondern das hat ´n Aussenhalter von Kanin, Huhn, Schaf, Ziege, Vogel, Meeri genauso wie ein Aquarianer der als Bodengrund Sand verwendet oder zB jemand der Terra-Tiere wie Bartagamen ect pflegt, die man auf Sand bzw Erde hält . . bei meinen Lemmis/Robos die ja Töpfe (zB Golli) zur Verfügung haben usw . . .
Die "Gefahr" das Sand von Tieren mit aufgenommen wird besteht damit für mich permanent bei vielen Tieren in der Menschenhaltung wie auch bei Freilebenden und trotzdem werden jetzt nicht alle Wüsten, Wälder, Felder, Gärten , Aussengehege ect gefliest oder parkettiert . .

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