Beide sind rund 3 Jahre alt, Silver hat bis vor knapp einer Woche mit seinem Bruder Knox zusammengelebt und war jetzt, wo Knoxi nicht mehr lebt allein.
Vor der Haustür hatte ich mich beim Kräutersammeln mit unserem Briefträger darüber unterhalten, von dem ich wusste, dass er auch Renner hat.
Aus seinen ehemals 6 Jungs waren mittlerweile 3 geworden, von denen sich zwei gut verstehen, derdritte aber allein saß, weil die drei zusammen sich immer wieder in die Wolle bekommen hatten.
3 Jahre sind für Renner die durchschnittliche Lebenserwartung. Wenige werden bis zu 5 Jahre alt, einzelne Methusalems haben es wohl auch schon auf 7 Jahre gebracht, aber das ist wirklich sehr, sehr selten.
Tja - und weil wir jetzt zwei dreijährige haben, die allein leben müssen - was für Renner wirklich nicht erstrebenswert ist, paarweise ist doch am schönsten - haben wir beschlossen, dass ich es mit der VG versuche.
Da Renner - vor allem natürlich adulte Jungs - sehr revierbezogen sind und dass auch bis zum Tod verteidigen gegen fremde Tiere, muss man hier sehr langsam vorgehen.
Es gibt verschiedene Methoden, die alle ihre Vor-und Nachteile haben, für die VG von zwei erwachsenen Böcken fallen aber einige direkt weg.
(Solche Dinge wie "mit Maggi einreiben und in einer kleinen Kiste unter Stress setzen, weil Stress schweißt zusammen" würden vermutlich mit dem Tod mindestens einer Maus enden...)
Die "Kleinraummethode" wäre z.B. eine Möglichkeit, eine erwachsene mit einer sehr jungen Maus zu vergesellschaften. Hier ist die Gefahr von Revierkämpfen sehr gering, da sich die kleinen unterwerfen, schon zum Selbstschutz...
Ich versuche es jetzt mit der "Trenngittermethode", wobei ich auch das langsam angehen lasse und die zwei Jungs erstmal nur die Aquarien tauschen lasse.
Jeden Tag werden sie einmal umgesetzt, so dass sie sich langsam im Geruch annähern, ohne aber direkt in Kontakt zu treten.
Das werde ich etwa eine Woche lang machen, danach kommen sie mit einem Trenngitter ins große 100cm Aquarium.
Das Gitter ist zweischichtig, sprich: auf einem Holzrahmen ist auf beiden Seiten Kaninchendraht angebracht, so dass sie sich zwar sehen und riechen können, aber noch genug Abstand zwischen den Gittern ist, dass sie sich nicht gleich die Nasen oder Füße abbeißen können.
Und hier müssen wir dann wirklch schauen, wie sich´s entwickelt...wie lange sie brauchen, dass der Artgenosse akzeptiert wird.
Wenn sie irgendwann friedlich auf beiden Seiten des Gitters bleiben und man das Gefühl hat, sie suchen auch die Nähe des anderen, dann wird das Gehege wieder umgebaut und das Trenngitter begrenzt einen kleinen Teil des Aquas, in den beide Mäuse kommen.
Da sind wir dann wieder beim Kleinraum - nur mit einer längeren Vorgeschichte.
Nach und nach kann der zugängliche Aquabereich dann wieder vergrößert werden, denn je größer das Revier, desto größer ist die Gefahr von Kämpfen...Bei Rennern ist das leider so...

Aber das ist jetzt erstmal Zukunftsmusik.
Wir sind jetzt im Stadium des ersten Aqua-Tausches. Und die erste Nacht im fremden Revier haben beide Jungs gut überstanden.
Ich berichte weiter - wenn ihr wollt...