Karnivoren Aufzuchtmilch für Herbivoren und andersrum?!

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Karnivoren Aufzuchtmilch für Herbivoren und andersrum?!

Beitrag von lapin » Mo 25. Jul 2011, 10:27

Egal wo man hinschaut, findet man ein Elternloses Herbivoren Baby wird empfohlen dies mit Karnivoren Aufzuchtmilch groß zu ziehen.

Wie korrekt ist das?

Zusammensetzung zb von Canina Katzenmilch ist:
Milch- und Molkereierzeugnisse, Öle und Fette, pflanzl. Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe

Quelle: https://www.zoo-partner.de/fuer-die-katze/aufzuchtartikel/canina-katzenmilch--150-g-katzenaufzuchtmilch.php" onclick="window.open(this.href);return false;

Um was für Milch handelt es sich da?
Kuhmilch?
Also doch eine Herbivoren Aufzuchtmilch und eigentlich gar nicht so gut für Karnivoren? :shock:

Öle und Fette?! Von was? Pflanzliche? Tierische?

Ich halte es schon für sehr Einflussreich auf die weitere Entwicklung des Tieres.
Gibt es andere/passendere Lösungen?

Wie denkt ihr darüber?
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Re: Karnivoren Aufzuchtmilch für Herbivoren und andersrum?!

Beitrag von saloiv » Mo 25. Jul 2011, 11:05

Das Problem ist, dass man karnivore Milch nicht so einfach wie herbivore im Handel erhält... Eigentlich bekommt man sie so gut wie gar nicht...
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Re: Karnivoren Aufzuchtmilch für Herbivoren und andersrum?!

Beitrag von Curly » Mo 25. Jul 2011, 12:54

Hä...

Karnivor ist doch = fleischfressend, herbivor = kraut- und kräuterfressend, oder?

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Re: Karnivoren Aufzuchtmilch für Herbivoren und andersrum?!

Beitrag von lapin » Mo 25. Jul 2011, 12:59

Für was genau steht denn das hä? :D

Also ich frag mich, wie man Milch von Pflanzenfressenden Säugetieren, Fleischfressenden Säugetieren anbieten kann und ob da nicht wichtige Stoffe fehlen, die gerade in der Zeit der Entwicklung sehr wichtig sind?!
Genauso wäre es andersrum, denn man verkauft ja rein vom Titel her, ja FleischfresserMilch an Leute die ein Pflanzenfresser Baby großziehen möchten.
Vllt sehr wirr, aber es ist tatsächlich so wirr...

Und warum heißt Katzenaufzuchtmilch, Katzenaufzuchtmilch, wenn sie doch eigentlich von einer Kuh kommt?!
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Re: Karnivoren Aufzuchtmilch für Herbivoren und andersrum?!

Beitrag von Curly » Mo 25. Jul 2011, 13:03

Achso...jetzt habe ichs geschnallt...
Du beziehst das aufs milchgebende Tier...

Ich habe zudem gedacht, dass du meinst, dass z.B. Kaninchenjunge
mit Katzenaufzuchtsmilch (wie will man ne Katze melken?) gefüttert werden
und das ja kontraproduktiv wäre.

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Re: Karnivoren Aufzuchtmilch für Herbivoren und andersrum?!

Beitrag von lapin » Mo 25. Jul 2011, 13:05

Aber genauso könnte es man vom Sprachgebrauch her verstehen...
also mal davon abgesehen, dass das Kaninchenjunge nun mit der Katzenaufzuchtmilch recht gut versorgt ist...ist doch das Kitten, für welches ja EIGENTLICH diese Aufzuchtmilch gedacht war, ja rein theoretisch völlig unterversorgt?

Oder was heißen Öle und Fette? :D
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Re: Karnivoren Aufzuchtmilch für Herbivoren und andersrum?!

Beitrag von RuJo » Mo 25. Jul 2011, 15:49

Die Säugermilche unterscheiden sich erstmal nicht grundsätzlich in den Komponenten meines Wissens (es gibt ein paar Milche, die zB spezielle Vitamine enthalten, die in anderen fehlen... aber die groben Inhaltsstoffe sind die gleichen), allerdings sind die Anteile in der Zusammensetzung verschieden.
Wärend einige Tierarten zum Beispiel eher magere Milch produzieren, sind Milche anderer Arten sehr fettreich.

Kaninchenmilch ist zum Beispiel sehr energiereich, besitzt sehr viel Fett... über 3mal soviel wie Kuhmilch (ca 4%), mehr als das doppelte von zB Rehmilch (um die 6-7%)
Hundemilch ist ebenfalls recht fettreich (ca 10%), wenn sie auch hinter der Kaninchenmilch (ca 14%) zurückfällt... aber immerhin besteht hier nur ein Unterschied um die Hälfte, ist also wesentlich nahrhafter.

Insgesamt heißt es nicht, dass Herbivorenmilch für einen speziellen Herbivoren (bleiben wir beim Kaninchen) wirklich die bessere Ersatzmilch darstellt als Milch von einem Carnivoren. Die Ansprüche können trotzdem sehr unterschiedlich sein..

Fette waren hier jetzt natürlich nur ein herausgegriffenes Beispiel.
Ein andere wichtiger Faktor ist Kalzium zum Beispiel. Bei der Aufzucht von Feldhasen kann es zum Beispiel dazu kommen, dass die Tiere überdurschnittlich poröse Knochen haben. Das führt dazu, dass Hasen, die man zu früh von der Milch absetzt Gefahr laufen, sich Knochenbrüche zuzuziehen (und dann kurz vor der Auswilderung doch noch eingeschläfert zu werden). "Zu früh" bedeutet hier nicht im Vergleich zu Naturaufzuchten zu früh... als Orientierungspunkt hat sich ein Gewicht von 1kg erwiesen, dass die Handaufzucht stabil erreicht haben sollte, bevor man entgültig absetzt... Insgesamt macht es Sinn, regelmäßig Korvimin zB zur Milch dazuzugeben. Insgesamt ist aber auch hier wieder die Hundemilch der Kaninchenmilch noch am ähnlichsten (was aber immernoch eine große Kluft bedeutet... Kaninchenmilch ist immernoch weit über das doppelte Kalziumreicher als Hundemilch... Kuhmilch erreicht aber zum Beispiel nur 1/6 bei dem Wert)

Für Rehkitze war zB auch Ferkelmilch Lämmermilch am idealsten bei unseren Aufzuchten, weil die Zusammensetzung der natürlichen einfach am nächsten kam (passt sogar noch besser als Ziegenmilch)

liebe Grüße
Aj

Edit: Sorry, habe mich vertan... mir ist gerade eingefallen, dass wir Lämmermilch gegeben haben! Diese ist in der Tat aber besser als Ziegenmilch.
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