Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

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Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Mugen » Sa 3. Apr 2010, 22:21

entnommen aus: https://www.tierpla.net/erziehung-hunde/martin-rutter-thomas-riepe-und-eure-meinungen-t5882.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Auch finde ich es bezeichnend, daß es nur wenige dieser Größen gibt, welche sich an die Ausbildung von Nutzhunden oder Sporthunden gewagt haben ... warum eigentlich nicht?
Rütter geht ja so weit, dass er sagt, dass ein Border Collie auf keinen Fall als Familienhund gehalten werden darf. Desweiteren hat er sich mal darüber muckiert, dass ein Border Collie, der extrem fehlgeleitetes Hüteverhalten an den Tag legte an Schafe gelassen wurde. Sein Kommentar war irgendwas in der Art von "Ja, was soll der Hund denn da lernen, wenn er 1x im Monat Schafen die Wolle vom Arsch beißt" Das hat mir letztendlich wirklich gezeigt, dass der Gute viel labern kann, aber nicht von allem eine Ahnung hat ^^ Schon gar nicht von spezialisten.
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 3. Apr 2010, 22:27

Na ja mit dem Familienhund hat er nicht wirklich unrecht. Aber andersherum ;)

Je nachdem wie groß die Familie und wie die Altersstruktur aussieht, läuft ein Border wirklich Gefahr darin unter zu gehen. Einfachweil die eit fehlt sich mit ihm zu beschäftigen. Alledings wäre in solchen Familien die meisten hunde ungeeignet :D
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von Mugen » Sa 3. Apr 2010, 22:28

Meine Hunde leben auch bei mir in der Familie. Und? Die sind weder bekloppt noch verhaltensauffällig. Man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Sicher gibt es Leute die mit dem hund nicht umgehen können, aber das haste bei so gut wie allen Arbeitsrassen.
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 3. Apr 2010, 22:34

@Mugen: Wieviele Kinder hast du? Und wie alt sind die?

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich wüßte momentan nicht wie ich mit drei Kids im Alter zwischen 1 und 8, meinem Haushalt und den ganzen Terminen rund um die Kinder nen Hund der nen bischen mehr Anspruch hat, als jeden Tag 3x 30 minuten rauszugehen und ansonsten einfach damit zufrieden wäre " in Familie" zu leben, geracht werden könnte.
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von Mugen » Sa 3. Apr 2010, 22:38

Ich habe gar keine Kinder und ich wusste vorher was für eine Rasse ich mir da ins Haus hole und was das bedeutet. Würde ich Kinder haben und so schon wenig Zeit haben würde mir auch kein Border Collie ins Haus kommen.

Ich glaub das Wort Familienhund wird auch n bissi falsch verstanden. Familienhund bedeutet nicht, dass der Hund keine Beschäftigung bekommt, sondern dass der Hund nicht für die Arbeit GEBRAUCHT wird.
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 3. Apr 2010, 22:45

Das heißt aber doch auchdas du ihn eigentlich schon seinen Fähigkeiten nach forderst, oder?
Und dann wäre er ja schon wieder fast ein Arbeitshund :mrgreen:

Ich denke einfach das nen Border in etwa so viel Zeit braucht wie ein Kind und nicht einfach wie ein "mir fällt gerade keine anspruchslose Rasse ein" nebenherlaufen kann
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von Mugen » Sa 3. Apr 2010, 22:47

Nein. Hüten geh ich nur mit einem von Beiden.
Dennoch gings mir um die Aussage, dass sich Privatmenschen keinen Border Collie halten dürfen, was ich halt grundlegend falsch finde. Sicherlich sollte man sich mit der Rasse auskennen und wissen wie man mit ihr umzugehen hat, aber das ist bei vielen anderen Arbeitsrassen auch so.
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 3. Apr 2010, 22:51

Klar das Privatmenschen keinen Border halten sollten ist blödfug *zustimm*

Aber du machst mit dem anderen doch bestimmt irgendwas anderes außer hüten, oder :grübel:

Man muss mit Bordern ja nicht zwangsläufig hüten, aber ich denke schon das sie mehr Beschäftigung brauchen als nen Neufundländer zum beispiel. ;)
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von Mugen » Sa 3. Apr 2010, 22:52

Ja, klar mach ich mir denen was, aber du hast ja gefragt ob ich die nach ihren Fähigkeiten beschäftige ;)
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von saloiv » Sa 3. Apr 2010, 23:05

Warum sollte ein Border-Collie kein Familienhund sein? Wegen der Gefahr zur Unterforderung?

Ich lebe momentan mit einem Border-Collie und einem Windhundemischling zusammen im Haushalt (auch "Familienhunde") und der Border-Collie ist am wenigsten anspruchsvoll und fügt sich super in die Familie ein. Der Windhundemischling hingegen lässt sich irgendwie garnicht auspowern und ist auch vom Wesen her anstrengender.
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von schweinsnase77 » So 4. Apr 2010, 06:50

Mugen hat geschrieben:Ja, klar mach ich mir denen was, aber du hast ja gefragt ob ich die nach ihren Fähigkeiten beschäftige ;)
Kommunikationsfehler meinerseits. :schäm:

Ich hab ihre Fähigkeiten nicht nur aufs rein hüten beschränkt, sondern dabei gleich an Hundesport und Kopfarbeit gedacht. Ich denke nen Border ist doch zeimlich universell einsetzbar. Oder würdest du sagen es gibt nen Einsatzgebiet wo er überhaupt nicht zu gebrauchen ist?


@saloiv: klar da gibt es immer pers Unterschiede im Wesen des Hundes. Aber generell würde ich sagen das Hunde eigentlich ziemlich "Kopflastig" oder viel Auslauf brauchen in Familien mit kleinen Kindern Gefahr laufen unter zu gehen. :hm:

Wobei ich schon gerne wieder nen Krümelsauger hätte :D , aber momentan ist die Wohnung einfach zu klein.
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von Mugen » So 4. Apr 2010, 13:11

Es kommt halt auf den Hund an. Border Collies sind schon sehr sensibel und einige pushen sich schnell hoch, weswegen viele von ihnen auch im Agility nichts zu suchen haben, weil sie da total aufdrehen. Sie mögen für vieles augenscheinlich taugen, aber vieles macht die Hunde auch einfach bekloppt... Wenn man mal auf Agiturnieren schaut, dann kann man da viele durchgeknallte Hunde sehen, die einfach in diesen Sport nicht reingehören...
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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von serafina » So 4. Apr 2010, 13:39

Ich habe die Sendung gesehen,in der Rütter das mit dem Border Collie äußerte. Es ging aber darin nicht um die Haltung eines Border Collies in einer Familie,sondern in bestimmten Familien. In dieser Sendung war der Hund so dominand, das sogar schon Gefahr für die Kinder bestand.In diesem Fall gebe ich ihm vollkommen recht.
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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Mugen » So 4. Apr 2010, 14:04

Ich hab das in der Sendung nicht gesehen. Ich hab das mal in einem Interview mit ihm gelesen ^^
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Re: Martin Rütter, Thomas Riepe und Co, eure Meinungen?!

Beitrag von die_ansche » So 4. Apr 2010, 15:17

Mugen hat geschrieben:Es kommt halt auf den Hund an. Border Collies sind schon sehr sensibel und einige pushen sich schnell hoch, weswegen viele von ihnen auch im Agility nichts zu suchen haben, weil sie da total aufdrehen. Sie mögen für vieles augenscheinlich taugen, aber vieles macht die Hunde auch einfach bekloppt... Wenn man mal auf Agiturnieren schaut, dann kann man da viele durchgeknallte Hunde sehen, die einfach in diesen Sport nicht reingehören...
Wobei ich sagen muss, dass viele froh sein können, das mit ihnen überhaupt was gemacht wird...Dann doch lieber Agility mit dem Hund als gar nichts.
Es ist doch gar nicht die Frage, ob Familienhund oder nicht, ich versteh den Zusammenhang gar nicht. Der Hund braucht einfach seine Auslastung, seine Beschäftigung, seine Aufgabe, das hat doch mit Familie hin oder her nichts zu tun. Auf keinen Fall sind Arbeitshunde meiner Meinung nach was für eine Familie, die sich das erste Mal einen Hund anschafft. Und auch nicht für welche, wo der Hund nur Mitläufer ist, auch wenn das bei jedem Hund schlimm ist, aber gerade diese Hunde leiden unter dieser Unterforderung besonders meiner Meinung nach.
Schlussendlich kommt es aber auch einfach auf das Wesen eines Hundes an, ob er ein Familienhund ist oder nicht.
Keiner ist unnütz. Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Mugen » So 4. Apr 2010, 15:49

Naja, nichts oder etwas, was dem Hund nicht guttut ist schon recht schwarz/weiß. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass man mit dem Hund nichts machen soll, sondern dass man schauen muss, was für den Hund am besten ist. ;) Nicht jeder Border taugt fürs Agi, würde aber Obi z.B. sehr gut machen, weil da viel mehr Ruhe herrscht... Das meinte ich.
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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Murx Pickwick » So 4. Apr 2010, 16:11

Familienhunde sind Hunde, welche folgende Eigenschaften haben:
- Kommen mit wenig Ausbildung klar und bleiben trotzdem angenehme Hausgenossen
- Brauchen wenig Auslauf
- sind leichtführig und weich
- verzeihen in hohem Maße Ausbildungsfehler
- sind wesensfest
- sind hochgradig menschenfreundlich
- sind umgänglich zu Tier und Mensch

Gebrauchshunde passen da einfach nicht, das sind zum großen Teil Workaholics, Hunde, welche in ihrem Bereich beschäftigt werden müssen. Sie haben oft eine niedrige Reizschwelle, will heißen, sie bleiben nicht ruhig, sondern schnappen schneller mal zu. Wenn Gebrauchshunde unterfordert sind, neigen sie zu Aggressionen gegenüber Mensch und Tier. Gebrauchshunde verzeihen oftmals kaum Ausbildungsfehler.
Border Collies sind nicht nur Gebrauchshunde, sondern zudem auch noch Treibehunde. Sie brauchen eine klare Befehlsgeber-Befehlsempfänger-Struktur ... also genau das, was die wenigsten Familienhunde haben.

Insofern ist es richtig, ein Border Collie ist kein Familienhund, wird nie ein Familienhund sein und sollte nie als solcher gehalten werden!

Wenn jetzt jemand mit seiner 800köpfigen Schafherde zufälligerweise eine Familie mit acht Kindern, 12 Enkeln und unzählbaren Nichten und Neffen hat, muß zwar der Border Collie sich auch in die Familienstruktur einpassen und damit klarkommen (und tut er auch ohne Probleme), aber er wird nicht als Familienhund, sondern als Treibehund gehalten.

Wenn jemand mit seiner achtköpfigen Familie einschließlich Babies, Kleinkindern etc den Border als Rettungshund oder als Sporthund führt, muß der Border sich zwar in die Familie einpassen, aber das ist kein Familienhund und wird auch nicht als solcher geführt!

Wenn der Border im Urlaub einer zwölfköpfigen Familie abgegeben wird und nach vier Wochen wieder zu seinen ursprünglichen Aufgaben zurückkehrt, lebt er für diese vier Wochen noch lange nicht als Familienhund!

Ich denke, genau an diesem Punkt liegt euer Mißverständnis, ein Border ist zwar kein Familienhund, was jedoch keinesfalls ausschließt, daß wenn er als Arbeits- oder Sporthund gehalten wird, sich durchaus in eine Familie einpaßt und durchaus ein angenehmer Familienkamerad und annehmbares Familienmitglied ist ...

Dann kommt noch etwas hinzu, was viele einfach unter den Tisch fallen lassen ... auch in den besten Arbeitshundlinien fallen ab und an Familienhunde - echte Familienhunde! Sie eignen sich zwar nicht als Arbeitshund, aber eine Familie kommt mit einem solchen Hund ohne Probleme klar. Bei den Border Collies fallen solche Familienhunde gar nicht mal sooo selten, sie haben ja schon von Natur aus ein paar Eigenschaften, welche auch Familienhunde haben müssen:
- sie sind leichtführig und weich
- verzeihen Ausbildungsfehler halbwegs
- sind wesensfest
- sind hochgradig menschenfreundlich
- sind umgänglich zu Mensch und Tier
Es gibt also nur die beiden Eigenschaften brauchen viel Auslauf und brauchen solide Grundausbildung, welche sie für einen Familienhund ungeeignet machen ... da brauchts nur wenig Mutationen, um hier nen ausgemacht ruhigen Hund zu bekommen, der demzufolge nur wenig Ausbildung und Auslauf braucht ...

Mit den Agilityhunden gibts nen ganz anderes Problem - die für Agility am besten geeigneten Hunde sind Kleinpudel, Bearded Collie und Border Collie, sie bringen von Hause aus alle Eigenschaften mit, die ein Agilityhund braucht. Nur kommt der Border Collie mit den überdrehten Ausbildungsmethoden, die im Agilitybereich leider vorherrschend sind, nicht klar. Ein Border braucht nicht mit Bällchen und Ersatzobjekt motiviert zu werden, der motiviert sich ganz von allein ... und verzeiht Ausbildungsfehler weitaus weniger gut, wie Pudel oder Bearded Collie.
Es werden jedoch am laufenden Band in der Ausbildung des Borders Ausbildungsfehler gemacht, da die Leute irgendwie den Border mit nem motivationslosen deutschen Schäferhund oder sowas verwechseln ... ein ganz eigenes Problem, was nicht mehr viel mit der Familienhund-Arbeitshund-Problematik zu tun hat, sondern ein ganz eigenes Problem darstellt.

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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Mugen » So 4. Apr 2010, 16:23

Familienhunde sind Hunde, welche folgende Eigenschaften haben:
- Kommen mit wenig Ausbildung klar und bleiben trotzdem angenehme Hausgenossen
- Brauchen wenig Auslauf
- sind leichtführig und weich
- verzeihen in hohem Maße Ausbildungsfehler
- sind wesensfest
- sind hochgradig menschenfreundlich
- sind umgänglich zu Tier und Mensch
Das ist halt Definitionssache ;)
Sobald ein Hund nicht für eine bestimmte Aufgabe GEBRAUCHT wird, ist er ein Familienhund, auch wenn man mit ihm Hundesport oder sonstige Ersatzbeschäftigungen macht.
Dann kommt noch etwas hinzu, was viele einfach unter den Tisch fallen lassen ... auch in den besten Arbeitshundlinien fallen ab und an Familienhunde - echte Familienhunde! Sie eignen sich zwar nicht als Arbeitshund, aber eine Familie kommt mit einem solchen Hund ohne Probleme klar. Bei den Border Collies fallen solche Familienhunde gar nicht mal sooo selten, sie haben ja schon von Natur aus ein paar Eigenschaften, welche auch Familienhunde haben müssen:
in reinen Arbeitslinien fallen Hunde die am Vieh nichts taugen. Aber das hat oft sehr unterschiedliche Gründe und bedeutet keines Falls, dass sie keinen Trieb haben. Oft ist es sogar so, dass wenn gezielt auf "trieblose" Hunde gezüchtet wird, dass sie zwar einen Trieb haben, aber mit diesem nichts mehr anzufangen wissen. Das find ich teile schwieriger zu handhaben, als einen Hund der noch ne Idee hat, wenn er ans Vieh geht. Es gibt im VDH keine direkte Trennung zwischen den Linien. Jedenfalls nicht offiziell. Es wird zwar versucht triebärmere Hunde zu züchten, aber diese Hunde haben teilweise wirklich das Problem, dass sie zwar den Trieb haben, aber nichts damit anfangen zu wissen. Fällt mir grad n bissi schwer das zu erklären. ^^
Mit den Agilityhunden gibts nen ganz anderes Problem - die für Agility am besten geeigneten Hunde sind Kleinpudel, Bearded Collie und Border Collie, sie bringen von Hause aus alle Eigenschaften mit, die ein Agilityhund braucht. Nur kommt der Border Collie mit den überdrehten Ausbildungsmethoden, die im Agilitybereich leider vorherrschend sind, nicht klar. Ein Border braucht nicht mit Bällchen und Ersatzobjekt motiviert zu werden, der motiviert sich ganz von allein ... und verzeiht Ausbildungsfehler weitaus weniger gut, wie Pudel oder Bearded Collie.
Es werden jedoch am laufenden Band in der Ausbildung des Borders Ausbildungsfehler gemacht, da die Leute irgendwie den Border mit nem motivationslosen deutschen Schäferhund oder sowas verwechseln ... ein ganz eigenes Problem, was nicht mehr viel mit der Familienhund-Arbeitshund-Problematik zu tun hat, sondern ein ganz eigenes Problem darstellt.
Es hat nicht unbedingt was mit der Art und Weise der Ausbildung zu tun, sondern auch damit, dass das schnelle Rennen und die schnellen Richtungswechsel einen Border schon kirre machen können. Glaub mir, ich kenne viele Border Collies aus dem Agibereich. Es gibt zwar auch die kompletten Knallköpfe, die schon von Haus aus Gaga gemacht werden, aber es gibt auch die Hunde denen einfach alles am Agi zu viel ist. Sei es, dass sie nicht in der Lage sind anderen Hunden beim Rennen zuzuschauen.
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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Dogmaniac » Di 6. Apr 2010, 11:29

Wie ja schon festgestellt wurde wird die Bezeichnung "Familienhund" völlig falsch interpretiert.

Nehme ich als Beispiel mal wieder meinen über alles geliebten Malinois (um auch mal eine andere Rasse ins Spiel zu bringen ;) ):
Wenn ich mich als Nobody über diese Rasse informieren möchte und auf die Internetseiten der deutschen Zuchtverbände gehe werde ich auf jeder dieser Homepages lesen können das sich der Malinois perfekt als Familienhund eignet! Okay alles klar, Mali= Familienhund!
Nehmen wir mal an meine Interpretation eines Familienhundes ist: Er bekommt sein Fressen, ist nicht mehr als 4 Stunden allein zuhause, geht 3x1 Stunde Gassie am Tag, hat sein Körbchen - Fertig - dann werde ich mit diesem Hund schnell an meine Grenzen stoßen und mein Familiensegen hängt sehr schnell schief, evtl. wird der Hund fresch und knappst die Kinder, ärgert die Nachbarn, zerstört die Wohnung...herrlicher Familienhund!

In meinen Augen ist ein Familienhund ein Hund der in seinen Rasseeigenschaften gefördert wird und ganz nebenbei fähig ist im Alltag mit seiner Familie zusammen zuleben. Der unter schärfsten Bedingungen seinen Trieb einsetzten kann, 100 Prozent gibt, und abends im Bettchen schlafen kann :)

Welche Interpretation teilt der Rassezuchtverband? Ich weiß es nicht, für mich steht fest: Ja der Mali ist absolut ein Familienhund, aber so wie ich Familenhund interpretiere und nicht wie ein blutiger Anfänger der irgendwelche Wunschvorstellungen hat.

Ich denke die Zahl derer die sich einen Hund anschaffen der als vermeintlicher Familienhund angepriesen wird überwiegt, viele dieser Leute werden niemals größere Probleme mit ihren Hunden bekommen weil es einfach Glück gewesen ist das sie mit ihrem Hund zurecht kommen, und die die nicht damit klar kommen sind dann doch eher die Minderzahl OBWOHL sie entweder nicht richtig informiert wurden, oder sich nicht richtig informiert haben. In meisten Fällen von Erziehungsproblemen geht es doch bloß darum: Mein Hund soll kommen wenn ich ihn rufe und nicht in der Leine ziehen. Sicher gibt es viel tiefgründigere Probleme (in den meisten Fällen), aber den Leuten reicht es aus wenn diese zwei Sachen korrigiert werden.

In meinen Augen kann ein Arbeitshund durchaus ein Familienhund sein, Amy ist der beste Familienhund den ich je hatte und ich kenne! ABER eben nur weil sie ihre Arbeitsseite auch ausleben darf!
www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 6. Apr 2010, 11:42

Mit dieser Definition ist ausnahmslos jeder Hund ein Familienhund, ist nämlich nur noch reine Erziehungssache, den Hund an die Familie zu gewöhnen ... also inwieweit braucht man dann überhaupt den Begriff?

Es gibt jedoch die Hunde, welche sich auch in Familien meist problemlos einpassen, trotzdem sich da außer schreiender, spielender Kinder, Fressi und dreimal täglich Schleuderkurs um den Block sich keiner groß drum kümmert. Wie grenzt man diese Hunde von der deutlich größeren Population Hund ab, welche da schon aufgrund ihrer angezüchteten Eigenschaften nicht mehr reinpassen können und mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Dauer Schwierigkeiten machen werden?

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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Mugen » Di 6. Apr 2010, 23:57

Ich frag mich zwar welcher Hund mit sowas Glücklich ist, aber nun. Ich würde mal eher sagen, solche Rassen gehören dann eher zu den Begleit- und Gesellschaftsrassen an.
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Re: Arbeitshunde = Keine Familienhunde?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 7. Apr 2010, 03:16

Wenn ich etwas die letzten Jahre gelernt habe, dann, daß es so gut wie nie darum geht, ein Tier glücklich zu machen ... sondern stets darum, dem Tier beizubiegen, den Menschen glücklich zu machen!
Das ist in der Hundeausbildung nicht viel anders wie in der Kanickelhaltung ... nur relativ wenige Hundeleute sind doch überhaupt nur bereit, auf ihren Hund einzugehen, herauszufinden, was Hundi wirklich braucht zum Glücklichsein und ihm ein wirklich hundegerechtes Leben zu bieten, es wird fast immer etwas da hineininterpretiert, was Hundi nie wollte - damit Mensch sich gut fühlt!

Wenn es nicht so wäre, bräuchte es keine Show-Hundeausbilder, da würden sich sogar die Nachbarn gegenseitig helfen, ihre Tiere glücklich werden zu lassen ... sprichweg, man würde über Beobachtung und miteinander Reden viel, viel lernen. Außerdem käme niemals die Frage nach dem Aussehen des Hundes auf, sondern immer nur die Frage nach dem, was kann ich dem Hundi bieten, was kann er mir dafür bieten, welcher Hund ist somit für mich überhaupt geeignet ... kurzum, ca. 99% aller Probleme, die rund um den Hund auftreten, wären gar keine, da nicht existent.

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