Meine Impressionen waren wie folgt:
Es begann damit, dass wir nicht recht pünktlich zur Show kamen, als wir nun so mitten in die Show platzten bekamen wir noch mit, wie der Falkner mit einem (meines Erachtens) Steinkauz auf der Hand durch das Publikum lief und jeder dieses kleine Geschöpf mal eben über das Federkleid streicheln durfte.
Im ersten Moment betrachtete ich diese Show etwas skeptisch (wilde Tiere so nah am Menschen und jeder darf mal anfassen?), doch bei längerer Beobachtung des Tieres konnte man erkennen, dass das Tier nicht festgebunden war am Handschuh, also jederzeit hätte weg fliegen können, ebenso hätte es eine Art von Unzufriedenheit und Nervosität ausstrahlen können, andem war nichts.
Man muss bedenken, dass alle Tiere die dort in der Show ihren Auftritt absolvierten, seit klein auf beim Falkner leben und diesen Menschen als Ziehvater und "Rudelführer" anerkannt haben. Vor Menschen hegen sie keinerlei scheu.
Man kann hier sicherlich etwas weniger von Domestizierung sprechen, als mehr von einer "normalen" Zähmung an die menschliche Hand.
Für das Publikum war es natürlich schön diesem Tier mal sooo nah kommen zu dürfen.



Der kleine Steinkauz war somit eigentlich auch schon fertig. Was vor der Streichelaktion kam, haben wir ja leider verpasst, aber das sollten wir nun anhand von dem anderem "Federvieh" in Erfahrung bringen.
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Man konnte die ganze Zeit rechts von der "Showfläche" 3 Uhus (Bubo bubo) https://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/001/00089/HWG00089.html" onclick="window.open(this.href);return false; beobachten, ihre orangen Augen und der durchdringende Blick zogen einen in einen Bann, der wahnsinnig ist.
Wenn dir so ein wunderschönes, doch recht großes Exemplar mit seinen leuchtenden Augen direkt in deine schaut, raubt es dir deinen Verstand, so nahm ich es zumindest wahr.
Hat euch schon mal ein Schäferhund direkt in die Augen geschaut? Auch in diesen Tieren steckt noch der fixierende Blick der Urtiere, dem Wolf. Auch in den Augen des Uhus war die Urigkeit, wilde Natur und Lebendigkeit zu entdecken...einfach nur faszinierend.


Jetzt wurde es Zeit, das auch sie ihren Auftritt bekommen sollten.
Eine der 3 öffnete ihre weiten Flügel und setzte an zum Flug, fast schon majestätisch schlug sie 3x die Flügel, um dann sachte auf der Faust ihres Ziehvater zu landen, um sich wiederum dort schon die erste Belohnung abzuholen. Es gab Küken...wisst ihr das so ein Uhu 40-60 Stck davon am Tag verputzt Oo!
Er ließ sie immer wieder über die Köpfe der Zuschauer fliegen, ganz dicht gleitete sie über die Menschen hinweg, die sich darüber erfreuten diesen Tieren einmal so nah kommen zu dürfen.
Während dieser Aufführung gab der Falkner viele wichtige/spannende Informationen über diese Tiere wider, schade das einen die Uhus so abgelenkt haben von diesen Informationen

Was ich aber nicht vergessen habe, er fütterte seine Tiere fast aussließlich nur auf seiner Faust. Er sagte das sie in der Lage sind so ein Küken mit einem Haps runter zu schlucken, damit keine Fressfeinde ihr das Futter klauen. Der liebe Falkner, als, wie er selbst sagte größter Fressfeind, versuchte dem lieben Uhu nun die Beute aus dem Schnabel zu "entreißen"...ihr werdets nicht glauben, aber so ein Uhu kann doch tatsächlich ganz schön schimpfen. Sie durfte aber nachher das ganze Küken trotzdem alleine fressen.



VIDEOS:
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=1B-9hPSd2hY[/youtube]
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=50QB1KyThjI[/youtube]
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Jetzt werde ich über etwas berichten, was für MICH wahrscheinlich unter dem ganzen Publikum als einzige diesen Tieren am nächsten kommen ließ.
Die lieben Uhus wurden weggebracht und es wurde Zeit für das Federtier welches dem Falkner seinem Namen verlieh.
Der Turmfalke https://www.falkenwelt.com/" onclick="window.open(this.href);return false; , ein 14 Wochen junges, wirklich schon sehr hübsches Exemplar, dessen Geschlecht noch nicht bekannt war.
Es war extrem auf den Falkner fixiert und ging allen Befehlen prima nach. Er wusste voll wo es lang geht und freute sich immer wieder gierig auf seine Beute stürzen zu dürfen.
Der liebe Falkner stellte sich hinten zu mir, um klein Falke wieder über die Köpfe der Leute düsen zu lassen...
und jetzt ihr lieben kommt etwas wo ich heute noch hin und weg von bin...das kleine süße Geschöpf landete auf MEINER Schulter


Der Falkner rief ihn dann 3x bis er auf seine Faust zurück geflogen war

Soll ich euch mal was erzählen, in dem Moment ging natürlich KEINE Kamera

Das war der Kleine (links):

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Weiter ging es dann mit 2 ausgewachseneren Formen der Turmfalken, begonnen mit einem Männchen (oben auf dem Bild, rechts neben dem Kleinen), welches doch um einiges kleiner als das Weibchen war. Hier wurde mit einem angelartigen Stock gearbeitet, wo sich am Ende der Strippe eine Atrappe von Vogel mit einem Kükenanteil befand. Dieses wurde vom Falkner durch die Luft geworfen, um eine Jagdsituation darzustellen. Natürlich fing der Falke iwann sein Beute und durfte sie fleißig verputzen, dabei breitete er seine Flügel aus und versteckte sich und das Futter dahinter. Der Falkner nannte dies ummanteln, um seine Beute vor Fressfeinden zu verstecken. Auch hier schützte der Vogel mit dieser Gebärde die Beute hauptsächlich vor dem Falkner.
Zu dem Weibchen, was später ähnliche Jagdkünste vollführte erzählte er Geschichten über die Kraft und Geschwindigkeit die in so einem Tier stecken...
angefangen damit, dass Falken im Normalflug so um die 140km/h drauf haben und beim Sturzflug auf 250km/h kommen!
Mit dieser Geschwindigkeit stürzen sie natürlich mit jeder Menge Kraft auf ihre Beute. Dabei sprach der Falkner von soviel Kraft, dass sie nur mit ihren "Händen" (so nennt man deren Krallenfüße, da sie eine Sehne dort haben, die so stark ist, wie die im menschlichen Handgelenk und sich so beim jagen nicht verletzen können) den Kopf eines Feldhasen abtrennen können.
Weiter erzählte er, dass ein junger unerfahrener Falkner mit seinem Falken auf Beutejagd im Wald ging und er seinen Falken immer zu spät los ließ, so dass der Falke seine beute nie bekam. Als es beim 3. mal wohl wieder schief ging, sollte der Falkner nicht ganz ungestraft davon kommen und der Falke stürzte zu diesem nieder, schoß ihm mit seinen Händen vor die Stirn, wodurch der Mann Bewusslos zu Boden ging

links oben der 14 Wochen alte Falke, rechts daneben das ausgewachsene Männchen, unten das Weibchen:

Das Männchen:

Das ummanteln:

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Als letztes der Show trat der Rotmilan https://de.wikipedia.org/wiki/Rotmilan" onclick="window.open(this.href);return false; auf, der, als er nur "losgemacht" wurde, erstmal zum Falkner flog, seine Belohnung abholte und wie ein Hund aus der Luft fing, um dann in das Tal des Burgreviers zu stürzen und den Aufwind mit weit geöffneten Flügeln durchsegelte. Soviel Freiheit aus solch einer Nähe, war überwältigend, die Show wurde dann auch beendet und der gute durfte immer noch rumfliegen, weit weg vom Schlag, aber er kam immer wieder!

Ich muss sagen, eine Erfahrung die man mitnehmen muss. Wer die Möglichkeit hat, einem Falkner über die Schulter zu schauen, sollte sie nutzen und macht nicht den selben Fehler wie ich, lasst euch nicht von den ersten Bildern trügen.
Ein ganz besonderer Dank gilt Herrn Michael Hampl-van der Kolk,
(Kontakt
Adler- & Falkenhof
PF 1150
07419 Bad Blankenburg
Telefon
03 67 41 / 5 74 29)
der uns diese Erfahrungen schenkte, uns den Tieren näher brachte und uns erlaubte entsprechendes Bildmaterial in unserem Forum hochzuladen.