Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

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Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » So 22. Nov 2015, 17:20

Bin eben in den Kaninchenauslauf gekommen und habe gesehen, dass eines meiner Tiere an einer merkwürdigen Pflanze fraß, die im Heu gewesen sein muss.

Beim genauen betrachten habe ich dann gesehen, dass kleine getrocknete schwarze Kuigeln drin sind.

Etwas davon hatte er bereits im Maul.
Ich habe es raus geholt und die pflanze gleich weggenommen, weiß jetzt aber nicht wie viel er davon gefressen hat.

Was mache ich jetzt?

Die Pflanze war bereits getrocknet. Sie war im Heu, das ich im Supermarkt gekauft habe.

:shock:

So sieht das aus.

Weiß jemand was das ist?

https://ask.fm/tamagotchiforever" onclick="window.open(this.href);return false;

(Lasst euch nicht von dem Linknamen abschrecken. Ich hatte das mal gemacht, weil ich Tamagotchis sammle)

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Traber » So 22. Nov 2015, 17:52

ich hab keine Ahnung, ich hoffe mal dass es keine Herbstzeitlose ist....

bist du bei facebook?
da gibt es eine Giftpflanzengruppe, deren Mitglieder kennen sich sehr gut aus

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Da4nG3L » So 22. Nov 2015, 17:56

Ich wäre bei einer Pflanze aus dem Heu ja erstmal nicht panisch geworden.
Schaut aber tatsächlich so aus als wenn es Herbstzeitlose sein könnten :shock:
Ab wieviel das schlimm fürs Kaninchen ist weiß ich nicht.

Wenn sich das bestätigt und ein bisschen rumknabbern schon schaden kann, dann würde ich meinem Kaninchen Infusionen geben lassen denk ich.

edit: Die FB Gruppe ist so meine ich von suntrek.
Liebe Grüße,
Sabrina

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » So 22. Nov 2015, 20:46

Es wird in der Tat Herbstzeitlose vermutet. Ich war beim Tierarztnotdienst.

Wir haben Kohletabletten bekommen und Infusionen. Mehr kann man wohl nicht machen.

:hm:

Mache mir totale Sorgen.

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Traber » So 22. Nov 2015, 20:58

das glaub ich, das ist echter Mist.

Es kommt halt auf die Menge an und du weißt ja nicht ob es echt HZL war

wobei halt die Samen und Blätter schon ao aussehen....die war in letzter Zeit ja öfter im Heu

Ich drück die Daumen dass nix passiert!

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » So 22. Nov 2015, 21:01

Danke. Meinst du eine halbe Kohletablette ist zu wenig?

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Traber » So 22. Nov 2015, 21:17

ich weiß es echt nicht ;( sorry

wenn man liest wie viel bzw. wenig Gramm für einen 80kg Menschen schon tödlich sein können dann hast ein Kaninchen da wohl wenig Chancen wenn es _wirklich_ ne Menge davon gefressen hat

aber vielleicht war es ja nur ein halbes Blatt oder so. Oder es war eine harmlosere Pflanze

was haben die denn gesagt beim Tiernotdienst? Du könntest halt auch den Giftnotruf anrufen und einfach fragen, ich weiß nur nicht ob es was bringt, da du es ja nicht weißt

ich nehme an das betreffende Tier zeigt keine Auffälligkeiten?

ich kann leider nur dolle die Daumen drücken

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » So 22. Nov 2015, 21:29

Ihr wisst ja nicht, was ich für eine schei* Angst habe.

Gerade den, den es hauptsächlich betrifft und von dem ich weiß, dass er es im Maul hatte, habe ich so wahnsinnig ins Herz geschlossen.

:heul:

Ich hab so Angst. :heul:

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Da4nG3L » So 22. Nov 2015, 21:50

Tut mir wirklich leid das du nun im Ungewissen bist.
Du hast gesehen das etwas komisches im Maul deines Kaninchens war und du hast für den Ernstfall gehandelt.

Ich drücke ganz fest die Daumen das alles gut geht!
Kohletablette weiß ich nicht wieviel man da gibt. Ich denke falls Durchfall auftritt kannst du da noch was nachgeben.
Hast du Dimetcon oder SabSimplex im Haus falls da was auf euch zukommt?
Wenn du Bauchwphl-Tee da hast (Fenchel-Kümmel-Anis) dann könntest du den zusätzlich zum Wasser noch anbieten.


Ich drück dich mal feste :knuddel:
Liebe Grüße,
Sabrina

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » So 22. Nov 2015, 22:04

Dankeschön. Habe beides da.

Bis jetzt noch keine Auffälligkeiten.

Habe aber weiter Angst.

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Bigfoot63 » Mo 23. Nov 2015, 07:34

Ich hoffe das es eine ruhige Nacht war und es sich bei der Pflanze nicht um HZL handelt

aber es gab da auch schon interessante Dinge zu unter :

https://www.tierpla.net/post331915.html?hilit=Herbstzeitlose#p331915" onclick="window.open(this.href);return false;

vielleicht beruhigt dich das
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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » Mo 23. Nov 2015, 10:08

Danke nochmal an alle die die Daumen gedrückt haben.

Den Tieren geht es unverändert gut. Ich bin heilfroh, dass wir die Nacht überstanden haben und hoffe, dass es auch so bleibt.

Ich richte mich trotzdem an euch.

Ich werde Heusorten, die mit V beginnen, vorerst meiden.

Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Weiß denn jemand, inwieweit sicher ist, dass jetzt nichts mehr passieren kann?

Es sind jetzt 14 Stunden nach der eventuellen Aufnahme.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie das in Zukunft werden soll. Ich kann doch nicht jeden einzelnen Heuhalm kontrollieren. Ich dachte ja, es gäbe Kontrollen fürs Heu

Hab mir den Thread übrigens durchgelesen. Auch wenn Murx schreibt, die Tiere selektieren. Meine haben das nicht, da ich sehr viel Heu gebe und vermutlich zu wenig anderes Futter, da ich oft außer Haus bin und ja von meinem Problemtierchen geschrieben hatte, bei dem sofort die Verdauung umfällt, wenn es etwas anderes bekommt. Von daher: Der These mit der Selektion kann ich nicht zustimmen. Eines der Tiere hatte die Herbstzeitlose bereits im Maul. Habe es aber raus machen können. Ob es noch mehr gefressen hat oder ob die Kohle so gut gebunden hat, weiß ich nicht.

Nur das 14 Stunden danach noch alle leben und es noch keine Auffälligkeiten gab.

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Traber » Mo 23. Nov 2015, 10:14

das ist schon mal gut

ich denke dann seid ihr außer Gefahr, man sagt ja so zwischen 2-6 Std. nach Aufnahme treten Symptome auf

ich glaube sicher kann man nie sein ehrlich gesagt, wir hatten auch schon das Problem in Heu und Heulage am Stall
aber man denkt natürlich dass so kleine und verhältnismäßig teure Tüten mit abgepacktem Heu kontrolliert werden, es gibt da aber nur Sichtkontrollen und die reichen eben oft leider nicht aus wie man sieht

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » Mo 23. Nov 2015, 10:19

Hab gleich nochmal einen Termin beim Tierarzt, weil ich lieber einmal mehr als einmal zu wenig drauf geschaut haben will. Der gestern war ja nicht meiner, zu dem ich sonst gehe.

Ich sehe ja ein, dass man nicht alles kontrollieren kann. Aber dann soll man doch bitte Warnungen oder sonst irgendwas raus geben.

Man stelle sich mal vor, da sind kleine Kinder, die Tiere haben und die guten Gewissens Heu geben und dann sowas.

Die Sache hätte ganz böse ausgehen können.

Ich war ja froh, dass meine Heu fressen. Hab ja mit einem eine Tierarztoddysse durch, weil der immer wieder Probleme hatte und nun lief seit einem halben Jahr alles gut und dann sowas :?

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Emmy » Mo 23. Nov 2015, 15:40

Wie war es denn beim Tierarzt?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da noch was kommt. Alles Gute :daum:
Liebe Grüße von Kerstin

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » Mo 23. Nov 2015, 15:55

Dankeschön.
Tierarzt war gut. Hat nochmal die Bande abgehört. Keine Auffälligkeiten. Soll die Kohle morgen noch geben und dann hoffen wir, alles ist gut gegangen.

Sind auch alle nochmal infundiert wurden.

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 23. Nov 2015, 16:06

Zur Beruhigung ...
1. Kaninchen reagieren deutlich robuster wie Menschen auf Herbstzeitlosengenuß ... das liegt einfach an der Besonderheit ihres Verdauungssystems, viele Giftstoffe, unter anderem auch Alkaloide, werden schon im Magen abgebaut. Auch Colchicin kann im Kaninchenmagen in sehr geringen Mengen abgebaut werden.
2. Kaninchen (und Chinchillas, Meerschweinchen, Ziegen, Degus, Ratten) fressen colchicinhaltige Pflanzenteile nur einmal und nur in so geringen Mengen, daß es ihnen noch nicht schadet. Der Grund hierfür ist, daß das Colchicin schon im Mund anfängt zu wirken - der Mund fängt an in charakteristischer Art und Weise zu brennen. Kaninchen behalten ihr Futter solange im Maul, bis es genügend zerkaut wird - das ist pro Happen lange genug, um dieses Brennen auszulösen - und damit das gesamte Schutzprogramm gegen tödlich giftige Pflanzen anlaufen zu lassen, welches Kaninchen angeboren ist.
Pflanzen, die solches erzeugen, werden oft schon ausgespuckt, bevor sie runtergeschluckt werden. Kaninchen wissen angeborenermaßen, daß Pflanzen, die im Mund brennen, tödlich giftig sind.
3. Wenn Kaninchen zuviel Colchicin aufnehmen, reagieren sie deutlich schneller darauf, wie wir Menschen - schon nach 1 - 4 Stunden bekommen sie heftigen, wässrigen Durchfall, auch bei Konzentrationen, die deutlich unterhalb der tödlichen Dosis liegen. Da diese Durchfälle sehr erschöpfend sind, ist es sinnvoll, das Wasser über Infusionen zu ersetzen - ansonsten sind Infusionen für Kaninchen eher schädlich, als daß sie nutzen.
4. Ich hab mir das Bild mit den Kernen angesehen - auch wenn ich es nicht mit 100%iger Sicherheit sagen kann, es sieht mir eher aus wie Platterbsensamen, die für Kaninchen gesund sind. Herbstzeitlosensamen sehen unregelmäßig braun aus, für mich sehen die Kerne auf dem Bild schwarz aus. Herbstzeitlosensamen haben eine unregelmäßige Oberfläche, die Samen auf dem Bild scheinen eine eher glatte Oberfläche zu haben.
Die Schalenform kann sowohl eine zerrissene Platterbsenschote sein, als auch eine halbe Herbstzeitlosenfrucht ... ich kann die nicht mal voneinander unterscheiden, wenn ich sie im Original in der Hand hab, sry.

Übrigens - Herbstzeitlosen im Heu zeigen ein besonders artenreiches Wiesenheu an ... paradoxerweise sind also die besten Heusorten oft mit Herbstzeitlosen verunreinigt. Das ist für Pferde wohl sehr problematisch, da gibts immer wieder Vergiftungsfälle - ganz anders bei unseren kleinen Giftfressern, da gibt es bislang keinen dokumentierten Fall einer Colchicinvergiftung durch Heu, trotzdem nun schon seit Jahrzehnten herbstzeitlosenhaltiges Heu an Kaninchen und Co verfüttert wird. Auch das wiederum spricht sehr dafür, daß man keine übermäßige Angst vor der Herbstzeitlose im Heu haben muß ... das Risiko einer Herbstzeitlosenvergiftung kann man noch dadurch extrem minimieren, indem man die Kaninchen so lange und so viel mit artenreicher Wiese, Wegrand und Gehölz füttert, wie irgendmöglich und sie über den Winter mit genügend blättriger Frischkost versorgt, so daß das Wiesenheu nicht gefressen werden muß.

Heukaninchen dürften allerdings aufgrund der zu trockenen und zu eiweißarmen Ernährung gefährdet sein, auch wenn es bislang keinen dokumentierten Fall gab - einfach, weil die Gefahr besteht, daß Herbstzeitlose aus Hunger und Eiweißmangel gefressen wird, ungeachtet des warnenden, brennenden Gefühls im Maul.
Da Herbstzeitlose im Heu nicht mal dann ausgeschlossen werden kann, wenn kein Pflanzenteil, was an Herbstzeitlose erinnert, je drin entdeckt wird, ist es hier einfacher, das Risiko mit einer artgemäßen Wiesenernährung zu verringern als zu versuchen, an ein 100% herbstzeitlosenfreies Heu heranzukommen ... das hilft dann auch bei über 99% aller Kaninchen, chronischen Matschkot, gefährliche Koliken etc zu vermindern bzw sogar zu verhindern und tut den Zähnen gut ...

Herbstzeitlose ist einfach eine tödlich giftige Pflanze, mit der wir (und unsere Tiere) leben müssen, wenn sie Wiesenheu bekommen ... und sie tun das in aller Regel auch ohne Probleme zu bekommen.

Kohle solltest du immer im Angebot haben - einfach ne Entgiftungsschale mit Kohlekompremetten und Heilerdestückchen hinstellen und auswechseln, wenn es zu verschmutzt ist, so können sich die Kaninchen nach Belieben bedienen, wenn sie es nötig haben - das kann nämlich auch passieren, wenn sie mal zuviel Pflanzenschutzmittel mitgefressen haben (was übrigens auch mit Gemüse oder eben mit Wiesenheu passieren kann, man sieht es ja dem Futter nicht an, was da an Umweltgiften drin ist).

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » Mo 23. Nov 2015, 16:49

Erst einmal lieben Dank, Murx.

Ich war hin und her gerissen, weil im Internet nur negatives stand und es sofort von allen Seiten hieß, das wäre eine Herbstzeitlose und die Tiere würden jetzt alle sterben und es wäre ein Notfall und ich müsste sofort los.

Da ich so ein Problemtier habe, was viel Heu gewohnt ist, war es natürlich auch derjenige der Tiere, der gleich diese Pflanze mit im Maul hatte und genüsslich darauf herum kaute.

Nach dem Wochenende bin ich um ca. 50 Euro ärmer, habe jetzt aber wenigstens Kohletabletten in der Kaninchenapotheke. Natürlich fressen meine Tiere wieder nur am Wochenende Herbstzeitlose, anstatt an Wochentagen wo man normal in die Sprechstunde zum Tierarzt könnte.

Du denkst also, die Gefahr wäre jetzt erstmal gebannt und ich brauche mir ca. 24 Stunden nach der Aufnahme keine Sorgen mehr zu machen?

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Mrs Rabbit » Mo 23. Nov 2015, 18:00

Ich denke auch, du brauchst dir keine Sorgen mehr machen. Wenn sie davon viel gefressen hätten, hätten sie gestern schon Anzeichen gehabt.
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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 23. Nov 2015, 18:02

Wenn da wirklich ne Vergiftung gewesen wäre, hättest du es spätestens nach vier Stunden nach Aufnahme deutlich gemerkt - flüssiger, starker und schwächender Durchfall fällt einem als Halter auf, vor allem, wenn man eh sensibilisiert ist!

Jetzt - nach 24 Stunden - wird nix mehr kommen, selbst wenn es Herbstzeitlose war, ist es ausgestanden und hat nicht geschadet. Also - aufatmen! :D
Da kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nix mehr :D

Solche Problemtiere, die viel Heu fressen, sind wirklich ein Problem - man kann ihnen ja wohl kaum das gewohnte Heu mal kurz streichen, nur weil da Herbstzeitlose drin sein könnte ... oder nur noch Turbowiesenheu anbieten, was mit annähernd 100% Wahrscheinlichkeit tatsächlich keine Herbstzeitlosen enthält. Man kann nur selbst möglichst viel gesunde Kost anbieten und die Kaninchen sich selbst von heulastiger Kost auf Wiesenkost umstellen lassen.
Ich mein, Kaninchen spüren im allgemeinen, was ihnen Bauchgrimmen verursacht ... und manchmal brauchen sie das Heu offenbar bei der Umstellung noch eine ganze Weile.

Aber selbst bei Heu ist das Brot für Kaninchen, die es noch sehr, sehr viele vor einigen Jahren gab, einfach aufgrund der Propaganda einer falschen Gesundheitskost für Kaninchen, kamen so gut wie keine Dokumentationen vor, die auf Herbstzeitlosevergiftung hindeuten und das, trotzdem auch schon vor 20 Jahren viel Heu auf den Markt kam, welches Herbstzeitlosen auch in größeren Mengen enthielt.
Vermutlich ist die Gefahr einer Vergiftung selbst da gering - läßt sich halt leider beim heutigen Wissensstand nicht ausschließen - oder ich hab einfach noch nicht die richtige Studie gefunden, kann natürlich auch sein.

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » Mo 23. Nov 2015, 18:29

Danke nochmal an alle, die mir die Daumen gedrückt haben. Bin bald verrückt geworden vor Angst.

Alle Köttel sehen nach wie vor gut aus.

Dass mit dem Heu ist schon Mist. Ich habe momentan aber auch keine vertrauenswürdige Wiese in der Nähe und so wie ich mich kenne, sammle ich dann durch meine Tollpatschigkeit bei einer neuen Wiese unter Garantie irgendwas giftiges oder gedüngtes.

Im Sommer hatte ich eine. Aber nachdem mich der Eigentümer angemotzt hat und ich weil ich dort gepflückt habe kurz davor stand eine Anzeige zu bekommen, hab ichs dann lieber gelassen.

Ja, das mit dem Problemhasen ist so eine Sache. Hatte hier ja geschrieben, dass ich über ein Jahr lang immer wieder zum Tierarzt musste, weil er nicht fressen wollte und keiner fand was, bis im Sommer klar war, dass der chronische Verdauungsprobleme hatte. Mit Wiese und Heu haben wir es dann in den Griff bekommen. Wenn ich das jetzt weg lassen, geht dann wieder alles von vorne los und das funktioniert nicht.

Bin jetzt bezüglich des Heus regelrecht paranoid und habe alles ausführlich sortiert. Problem ist eben, dass ich nicht mal sagen kann, von welchem Heubeutel die Herbstzeitlose kam. Tierarzt meinte, ich soll besser alles wegschmeißen. Nur, dass haben sie ja grade gern gefressen und ich kann auch nicht jeden Tag Heu sortieren.

Diese Sache hat mir als ohnehin unsicherer Halterin noch den Rest gegeben. Ausgerechnet ich habe solche Giftpflanzen im Beutel.
Das Heu, das ich im Verdacht habe kam vom Online Shop einer bekannten Zookette und beginnt mit V.

Ich habe jetzt immer noch solche Angst, dass ich irgendwas verseuchtes hingebe.
:hehe:

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 23. Nov 2015, 19:19

Du brauchst kein Heu sortieren und du brauchst kein Heu wegzuschmeißen ... richte dich da nach deinen anderen Kaninchen, was die gern fressen, ist gutes Heu und bleib bei der Fütterung, die deinem Problemtier offensichtlich gut getan hat - und denke dran, Kaninchen mit Pflanzen zu vergiften, ist nahezu unmöglich ... Kaninchen mit einer zu einseitigen oder einer zu gemüselastigen oder zu trockenen Ernährung krankzufüttern dagegen sehr leicht.
Du wirst wohl lernen müssen, mit einem gewissen Restrisiko zu leben - denn nur das bietet deinen Kaninchen die Chance, sich gesundzufressen!
Momentan findet sich übrigens auf Brachland und am Wegrand die bessere Kaninchenkost wie auf den meisten Wiesen ... und wenn du da ausnahmsweise mal sortiert weißen Gänsefuß, Knöteriche, Wegeriche etc verfütterst ...
Normalerweise, wenn man Wiese pflückt, ist das nicht nötig, man braucht nicht mal zu wissen, was auf der Wiese wächst - pflückt man einfach von vorne bis hinten ohne hinzusehen, was man pflückt (oder senst), bekommt man bei artenreicher Wiese automatisch die richtige Kaninchenmischung hin - auch für darmkranke Kaninchen.

Du würdest viel ruhiger schlafen, wenn du gar nix über Herbstzeitlose wissen würdest, würdest einfach ein gutes Heu (mit vermutlich viel Herbstzeitlose drin) verfüttern und nix würde passieren - nun machst du dir selbst Streß, nur weil du weißt, daß Herbstzeitlose in Heu sein kann und oft auch ist (und du vielleicht sogar Herbstzeitlose im Heu gefunden hast) ... bringt das was?
Vertrau deinen Kaninchen!
Du kannst sie schlichtweg nicht vor allem beschützen - aber du kannst ihnen mit Übervorsorglichkeit enorm schaden!

Hast halt dasselbe Problem, wie Mütter, die auch lernen müssen, daß sie ihre kleinen Ableger nicht vor allem schützen können, sondern die Kiddies selbst ihre Welt erforschen lassen müssen - ich glaube, das ist enorm schwer für eine Mutter, vor allem, wenn dann mal tatsächlich was passiert und Sohnemann oder Töchterlein mit aufgestoßenen Knieen, dicken Kratzern im Gesicht und blutenden Wunden an den Händen heimkommt, nur weil der Versuch unternommen wurde, mit dem Radl mit Highspeed die Quadratur des Kreises zu testen ... daraufhin das Fahrradfahren zu verbieten oder ihnen gar das Spielen auf der Straße zu verbieten schießt über das Ziel hinaus ... zu behütete Kiddies verunglücken deutlich häufiger tödlich, wie die ungehobelten Straßengören.

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Re: Giftpflanze gefressen? Dringend- es eilt

Beitrag von wiesenundmöhren » Mo 23. Nov 2015, 19:56

Danke dir.

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