Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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I. EINLEITUNG
Die Anzahl der Heimtierpatienten in der tierärztlichen Praxis nimmt in den letzten Jahren immer mehr zu. Da das Heimtier als „Familienmitglied“ mehr an Bedeutung gewinnt, sind auch immer mehr Halter zunehmend zur Diagnostik und auch aufwendigen Therapien bereit. Diese Heimtierbesitzer erwarten aber auch fundiertes Wissen über die medizinischen Besonderheiten der einzelnen Tierarten und wünschen die gleichen Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie wie bei Hund und Katze.
Obwohl die Urinuntersuchung zu den grundlegenden diagnostischen Möglichkeiten in der Medizin gehört, wurde bisher noch keine Urinreferenzwertstudie bei Kaninchen und Meerschweinchen durchgeführt. Die wenigen Referenzwertangaben, die existieren, sind lediglich Buchangaben ohne Angabe zugehöriger Studien oder beruhen nur auf Erfahrungen einzelner Autoren, erstellt anhand geringer Tierzahlen.
Ziel dieser Studie war es, labordiagnostische Referenzbereiche für die Urinuntersuchung (Urinspezifisches Gewicht (USG), Urinteststreifenparameter, Sediment, Mikroprotein, Kreatinin und Urin-Protein-Kreatinin-Verhältnis (U-P/C)) bei gesunden Kaninchen und Meerschweinchen zu erstellen. Bei den Urinteststreifen wurden verschiedene Tests (Combur 10 Test® UX (Roche, Mannheim, Deutschland), Multistix® 10 SG (Siemens AG, München, Deutschland), Microalbustix® (Siemens AG, München, Deutschland), Clinitek Microalbumin® (Siemens AG, München, Deutschland)) verwendet, visuell und zusätzlich instrumentell (mit dem Urisys 1100® (Roche, Mannheim, Deutschland) und dem Clinitek Status® Analyzer (Siemens AG, München, Deutschland)) ausgewertet und die Ergebnisse gegenübergestellt. Außerdem wurden verschiedene Uringewinnungsmethoden verglichen und Unterschiede bestimmt. Es wurden Abhängigkeiten von Alter, Geschlecht und Fütterung überprüft, die Angaben mit der aktuellen Literatur verglichen und diskutiert und ihr Einsatz bei Kaninchen und Meerschweinchen für die Veterinärmedizin bewertet.