Mir fielen sofort jede Menge Geschichte von ihm ein. - leider auch sein trauriges Ende.

Er war etwas ganz Besonderes und hat unser Leben in einer Art bereichert, wie keine unserer Katzen es je tat.
Er war die perfekte Katze: hat nix kaputt gemacht, nicht geklaut, ging nirgends ´rauf, hat die Krallen nie benutzt, war unglaublich schmusig (er wollte ständig auf den Arm


Sir Smokelot (Smokey) trat ganz unvorbereitet in unser Leben.
Ich war in der Innenstadt einkaufen und kam gerade aus einem Laden, als ich ein junges Mädchen sah, das am Straßenrand hockte und ein schreiendes Kätzchen hielt.
Ich dachte das Kätzchen wäre angefahren, aber das Mädel meinte, es schreit, weil es vor den vorbeibrausenden Autos und LKWs Angst hat.
Das Kätzchen war dem Mädchen über einen Kilometer aus dem Randbezirk nachgelaufen, sie wusste nicht wem es gehörte und sie könne es nicht mitnehmen.
Ich bot mich an, das Kätzchen zum Tierheim zu bringen.
Das hatte natürlich zu und so nahm ich den kleinen Kerl mit nach Hause. Auf dem Weg besorgte ich noch schnell Kittenfutter und Klostreu.
Zu Hause untersuchte ich den Kleinen - Er war ungefähr 5 Monate alt, mager, hatte wundgelaufene Pfötchen und offensichtlich einen gebrochenen Zeh, der schief verheilt war.
Wir fütterten ihn teelöffelweise im halbstündlichen Abstand, damit sein Magen nicht rebelliert und quartierten ihn bei unseren Töchtern im Zimmer ein.
Venga haben wir erst mal ferngehalten, damit wir das Katerchen in der fremden Umgebung nicht noch zusätzlich stressen.
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Da er sich von Anfang an so verhielt, als ob er noch nie woanders gewohnt hätte, wollte ich ihm am nächsten Tag Venga vorstellen.
Unsere Große hat den Kater auf den Arm genommen und ich hieß Venga "sitzt" machen.
Der Kater fing sofort an zu strampeln und Julia ließ ihn los, damit er flüchten kann.
Aber er flüchtete nicht - er lief schnurstracks auf Venga zu "Das sind Beine mit Haaren, das ist Mama" und schlängelte laut schnurrend um Vengas Beine. Sie hat ihn abgeleckt und die beiden wurden die besten Freunde, nahezu unzertrennlich.

Jedes Mal, wenn sich Smokey mit einem anderen Kater gekloppt hat, hat Venga solange gebellt, bis ich sie ´rausließ, damit sie Smokey beistehen konnte. Sie hat den Fremden verscheucht und dann Smokey abgeschüffelt und untersucht, dann hat sie ihn ´reinbegleitet. Er hat Vengas Hilfe waidlich ausgenutzt und mit jedem Kater Streit angefangen.
Wenn wir Gassi waren, wollte Smokey mit. Da wir über mehrere Straßen mussten, habe ich ihn meistens im Haus gelassen. Dort stand er dann schreiend hinter der Haustür.

Manchmal bekam er ein Geschirr um und durfte uns begleiten.

Er lief mit wie ein Hund, immer schön an Vengas Seite.

Leider durfte Smokey nur 3 Jahre bei uns bleiben. Nach kurzer schwerer Krankheit musste ich ihn einschläfern lassen.

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und hier jetzt die Geschichte, die zum Titel passt:
Smokey war ein Held
... oder größenwahnsinnig?
Venga war läufig und entsprechend zickig. Sie ging an unserer Einfahrt auf eine Airdaileterrier-Hündin los und veranstaltete ´ne typische Weiberkeilerei. Der Besitzer des Terriers und ich, konnten die Beiden sofort wieder trennen.
Während wir die pöbelden Hunde festhielten und ich mich wortreich entschuldigte, kam auf einmal Smokey angerannt, bremste ca. ´nen Meter vor dem 5x größeren, fremden und vor allem wütenden Hund, blähte sich auf, mit allem pipapo: gesträubtes Fell, Flaschenbürste, auf Zehenspitzen staksen, Breitseite zeigen...


So´ne Rettungsaktion hätte ich meinem Süßen nie nicht zugetraut.

Mal ehrlich, welcher Kater ist so bescheuert und mischt sich in ´nen Hundestreit ein.
Das muß Liebe sein ...oder Heldentum ...oder Größenwahn. Wahrscheinlich alles zusammen.

Ich war und bin mächtig stolz auf ihn.
Ich glaub, er war keine Katze - er war ´ne Hutze.

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