Hallöchen,
die Perlsteißhühner (Eudromia elegans), auch Schopftinamu benannt leben seit diesem Jahr im Leipziger Zoo.
Diese Tiere stammen ursprünglich aus den Grasländern und lichten Wäldern Mittel-Südamerikas.
Interessanterweise sind sie mit den großen Laufvögeln (insbesondere dem Nandu) am nähsten verwandt, obwohl sie optisch eher den Hühnervögeln ähneln und auch nur etwa Hühnergröße erreichen. Wie alle Steißhühner, besitzen auch die Schopftinamus nur einen rudimentären Schwanz, wärend sie einen namensgebenden Federschopf auf dem Kopf mit sich herum tragen.
Fliegen ist nicht ihre Stärke, da auch die Steuerfedern am Flügel nur ansatzweise vorhanden sind, und die Brustmuskulatur nur sehr schwach ausgeprägt ist. Dafür besitzten sie wie die großen Laufvögel einen kräftigen Fuß mit drei nach vorne gerichteten Zehen. Bei Gefahr fliegen sie allerdings steil in die Höhe und lassen sich dann einige Meter weiter wieder zu Boden sinken.
Sie fressen alles, was ihnen vor den Schnabel kommt, von Gräsern und Blättern über Beeren und Früchten hin zu Insekten und Spinnen.
Sie leben gesellig in Kleingruppen von bis zu 30 Tieren. Ein Männchen verpaart sich hier mit allen Weibchen, die ihre Eier in ein gemeinsames Nest legen. Die Brut und Jungenfürsorge obliegt allein dem Männchen. Bereits 3 Wochen nach dem Schlupf sind die nestflüchtenden Jungen selbstständig.
Die Tiere gelten als nicht gefährdet.
Schon in diesem künstlich geschaffenen Kleinhabitat lässt sich erahnen, wie gut diese Tiere in der Natur getarnt sind
Die Federhaube am Kopf dient ganz offensichtlich auch der innerartlichen Kommunikation, und kann aufgestellt oder angelegt werden
im Leipziger Zoo leben die Schopftinamus in einem rundum abgeschlossenen Gehege ohne direkten Kontakt zum Besucher (der Besucher steht in einem dunklen Gang, also dürfte er vom Gehge aus auch nicht zu sehen sein). Da sie sehr schreckhaft sein sollen, ist das vermutlich die idealste Haltungsform für die Tiere.
liebe grüße
Aj
Perlsteißhuhn
- RuJo
- Planetarier
- Beiträge: 1891
- Registriert: So 9. Mai 2010, 18:33
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 101 Mal
- Danksagung erhalten: 65 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Perlsteißhuhn
"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")
- lapin
- Administrator
- Beiträge: 30761
- Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
- Land: Deutschland
- Wohnort: stadtroda
- Hat sich bedankt: 1783 Mal
- Danksagung erhalten: 1080 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Perlsteißhuhn
Der Mann ist die Glucke? Ist ja cool!
Kommt das noch bei anderen Vogeltieren vor?
Das Gehege gefällt mir sehr!
Sind die Männchen farbenprächtiger? Oder wie kann man sie von den Weibchen unterscheiden?
Kommt das noch bei anderen Vogeltieren vor?
Das Gehege gefällt mir sehr!
Sind die Männchen farbenprächtiger? Oder wie kann man sie von den Weibchen unterscheiden?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."
- RuJo
- Planetarier
- Beiträge: 1891
- Registriert: So 9. Mai 2010, 18:33
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 101 Mal
- Danksagung erhalten: 65 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Perlsteißhuhn
Huhu...naja, bei den nächsten Verwandten (Strauß, Emu, Nandu) ist das genauso, auch da führt das Männchen die Jungen. Es ist aber in der Tat eher ein seltenes Verhalten. Es gibt noch ein paar andere Arten, wo das auch so passiert.. oft legen die Weibchen dann mehrfach Eier in Nester verschiedener Männchen. Bei Beutelmeisen kommt das regelmäßig vor (allerdings nicht immer).
Bei Blatthühnchen ziehen zum Beispiel auch immer die Männchen allein auf.
Die Seltenheit dieses Verhaltens berut wohl darauf, dass es für Männchen natürlich schwieriger nachzuvollziehen ist, ob der Nachwuchs tatsächlich von ihm stammt. Unter Umständen investiert er viel Zeit und Mühen in die Aufzucht von Jungen, die nicht sein eigener Nachwuchs sind...
Bei Blatthühnchen ziehen zum Beispiel auch immer die Männchen allein auf.
Die Seltenheit dieses Verhaltens berut wohl darauf, dass es für Männchen natürlich schwieriger nachzuvollziehen ist, ob der Nachwuchs tatsächlich von ihm stammt. Unter Umständen investiert er viel Zeit und Mühen in die Aufzucht von Jungen, die nicht sein eigener Nachwuchs sind...
"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")