Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

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Es gibt Meerschweinchenhalter, erfahrene Meerschweinchenhalter und sehr erfahrene Meerschweinchenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Meerschweinchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Miss Marple » Mo 26. Apr 2010, 14:40

Isa hat geschrieben:... und weil ich über die Hintergründe des Nichtpäppelns nichts weiß, da noch nie gehört.
Ich will hier noch mal kurz auf die Hintergründe eingehen.
Der Wissenschaftszweig der Zoopharmakognosie ist noch nicht so alt. Bisher haben Feldforscher sich kaum die Zeit nehmen können, Tiere über Monate zu beobachten. Es ist auch schwer, in der Wildnis Krankheiten durch Augenschein zu diagnostizieren bzw. zu erkennen, was die Tiere bei konkreten Anzeichen prophylaktisch tun.
Im deutschsprachigen Bereich gibt es noch nicht besonders viel: https://de.wikipedia.org/wiki/Zoopharmakognosie" onclick="window.open(this.href);return false;
Im englisch- und französischsprachigen Bereich gibts schon einiges mehr. Ich glaube, Dian Fossey ("Gorillas im Nebel") ist für uns noch das bekannteste Bsp.

Ich kann dieses Buch https://www.tierpla.net/allgemein/pflichtlekture-wild-health-gesundheit-aus-der-wildnis-t5877.html" onclick="window.open(this.href);return false; nur wärmstens empfehlen.
Saloivs derzeitige Sig faßt es sehr gut zusammen:
"Ein Tier weiß normalerweise am besten, was es braucht, denn es hat dieses Wissen durch Anpassung und Lernprozesse erworben. Unter Laborbedingungen haben Mäuse [Anm.: und versch. andere Tiere] gezeigt, dass sie es besser als ihre menschlichen Betreuer verstehen, ihre Nahrung im richtigen Verhältnis zusammenzustellen und dadurch ihren Gesundheitszustand zu optimieren."
Dr. Cindy Engel (Biologin und Dozentin für Umweltwissenschaften an der Open University, England)



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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von saloiv » Mo 26. Apr 2010, 22:58

Meine Signatur wird gelesen. :jaja:

Mal unabhängig von der wissenschaftlichen Seite: Was meint ihr wie viele Tierärzte es gibt, die (aus Unwissenheit) bei Inappetenz immer wie bei Hunden und Katzen verfahren, egal ob vor ihnen ein Meerschweinchen, ein Chinchilla, ein Kaninchen oder auch eine Katze sitzt. Das Tier frisst nichts? Also frisst es eben nichts. Man behandelt fröhlich weiter und wartet bis es wieder frisst.

Die Aspekte die das Meerschweinchen dazu bewegen nichts zu fressen hat ja schon Miss Marple erläutert. Wenn das Tier seine gesamte Energie in die Verdauung steckt, hat es nicht mehr genug Kraft sich zu heilen. Und viele Krankheiten erfodern die gesamte Kraft.

Die Nahrungsverweigerung macht also durchaus einen Sinn, wenn ein Meerschweinchen krank ist. Und sie ist auch nicht gefährlich wie viele unwissende Tierärzte tagtäglich unbewusst beweisen. Und auch einige Halter. Noch vor wenigen Jahren kannte man Zwangspäppeln bei Meerschweinchen noch nicht als Pflichtprogramm.

In der Tierklinik, in der ich momentan arbeite, werden Meerschweinchen nach der Operation mindestens 24 Std. nicht mit Futter versorgt (nichteinmal Heu). Je nachdem wann einer daran denkt erhalten die Meerschweinchen frühestens ein Tag nach der Operation wieder Nahrung. Manch ein Meerschweinchenfreund hätte schon wenige Stunden nach der Operation wieder angefangen wie wild zu päppeln weil das Meeerschweinchen nicht sofort nach Erwachen sich über die Nahrung hermacht und er Angst hat den vermeintlichen Stopfmagen nicht zu füllen so dass es zum Tode kommt. Allerdings ist das ein Irrtum. Meerschweinchen kommen sehr lange Zeit ohne Nahrung aus und die Horror-Geschichten zum Stopfmagen sind irgendwelche herumgeisternden Internetfantasien.

Das Einzige was bei Meerschweinchen die ihre Nahrung verweigern passiert, ist eine Gewichtsabnahme. Diese hat man allerdings auch beim Päppeln im ähnlichen Ausmaß (vielleicht etwas weniger) und sie pendelt sich von alleine nach relativ kurzer Zeit wieder ein. Am Anfang wird sehr viel Gewicht abgebaut, dann nur noch wenig und das Meerschweinchen fängt meist viel schneller wieder mit der Nahrungsaufnahme an als wenn man es päppelt. Päppelmeerschweinchen nehmen oft wochenlang keine Nahrung zu sich, bei fastenden Meerschweinchen sind es nur wenige Stunden/Tage.

Ich würde nicht prinzipiell vom Päppeln abraten sondern vielmehr dazu raten die Tiere zu beobachten und ihnen eine Chance zur Kräftigung durch Fasten zu geben. In manchen Fällen ist Päppeln sinnvoll, in anderen fast schon grob fahrlässig. Und der Päppelwahn ("ein Meerschweinchen muss immer Nahrung aufnehmen") ist unbegründet.

Ich würde es sicherlich nicht so machen wie oben beschrieben, dass man den Meerschweinchen erst garkein Futter anbietet. Sie sollten immer Futter zur Verfügung haben! Das ist wichtig.


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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von Isa » Di 27. Apr 2010, 05:33

Danke Miss Marple und saloiv für die sehr interessanten Beiträge! :5:
Ich hab das -wie schon erwähnt- noch nie so gehört. Es ist Neuland für mich.

Echt unglaublich, was so alles für Mythen rum geistern.
Es wird mir sicherlich gar nicht leicht fallen, im Krankheitsfalle mal nicht zu päppeln, denn es wurde einem jahrelang so in den Kopf gehämmert. :?


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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 07:57

Oh, was hilft ist schlichtweg Selbsterkenntnis. Hast du Hunger, wenn es dir schlecht geht? Würdest du direkt nachner Op ws futtern....garantiert nicht....dir ist dann Speiübel...den meisten meerschweinen auch, das ist nämlich das Problem bei Narkosemitteln. zumal bei der narkose noch nen anderes Problem dazukommt. Die beim Mmeerschwein ja eh schwache Darmperistaltik wird ja auch komplett lamgelegt und muss erstmal wieder hochfahren. Wenn man dann dauert "nachstopft" kann es durchaus passieren das man erstrecht Verdauungsprobleme bekommt.

Wie gesagt ich hab damals mein brandschwein auch nicht gepäppelt. Es war eh fertig mit der Welt und ich wußte schlicht nicht wie ich es Schmerzfrei anfassen sollte :X . nach 2 oder 3 Tagen fasten mit wirklich massiven Gewichtsverlust, hat der Kräutertopf gewonnen. :lieb: Gerade bei verbrennungen ist der Körper ja wahnsinnig mit dem Abbau von den Giften beschäftigt. Da ist einfach keine Energie da um zu futtern und zu verdauuen.


Mit freundlichen Grunzern

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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von Löwenzahn » Di 27. Apr 2010, 08:11

Ich hab schon gepäppelt... zwangsernährt... das Schweinchen MUSS fressen hiess es beim Tierarzt und auch in gewissen Foren. Ich hab's gemacht. Versucht besser gesagt. Obschon mein Gefühl dagegen sprach. So hab ich ein krankes, schwaches Tier noch mehr gestresst und gequält. Gebracht hat es nichts.

Wenn ich Eure Beiträge lese weiss ich, dass ich besser auf mein Gefühl gehört hätte.


Liebe Grüsse, Arletta

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Päppeln/Zwangsernähren = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Isa » Di 27. Apr 2010, 09:33

Das klingt alles total plausibel und logisch.
Ich weiß nur, dass ich in einem zukünftigen Krankheitsfall Probleme haben werde, nicht zu päppeln. :schäm:
Ganz einfach weil es doch recht schwierig ist nicht aktiv zu werden, sondern nur "passiv daneben zu sitzen", während Schwein nix frisst. :schnief:
Mann, wie sehr sich doch manche Dinge im Gehirn fest gebohrt haben und wie sehr wir doch "Gewohnheitstiere" sind.

Aber ich weiß noch letztes Mal, als Mimm so krank war.... sie bekam Baytril und hat dieses überhaupt nicht vertragen. Sie hat komplett das Fressen eingestellt. Päppeln war ein Kampf. Sie wollte das nicht.
Als ich ihr aber Petersilie angeboten habe, hat sie den gierig verschlungen. :freu:
Ich denke sie wusste einfach selber besser als ich, was sie braucht, was ihr Körperchen braucht und verträgt.


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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 09:35

ich stellr immer wieder fest, das ein Großteil der besitzer nicht so sehr Angst vor Blähungen hat, sondern vor der Gewichtsabnahme. Warum soll ein Schwein eigentlich nicht abnehmen? :hm: Cappuccino war runter auf 630g....dann hab ich aufgehört zu wiegen :schäm: aber als er wieder gefuttert hat, ging es teilweise in 50g Schritten am tag wieder bergauf... :freu:


Mit freundlichen Grunzern

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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von Löwenzahn » Di 27. Apr 2010, 09:50

schweinsnase77 hat geschrieben:Warum soll ein Schwein eigentlich nicht abnehmen?
Ach Freunde... ich fühl mich so entsetzlich, wenn ich diesen Thread lese. Was habe ich schon für Fehler gemacht. Hätte ich doch meinem kranken Jonas letzten Dezember ganz einfach einen Kräuternapf hingestellt und hätte auf seine Instinkte vertraut. Hätte ich ihn doch nicht noch gequält mit Päppeleien und täglichen Tierarztbesuchen. Hätte ich ihn doch entweder einfach in Frieden sterben lassen oder in Frieden gesunden lassen. Aber dieses Bewusstsein und diese Kenntnis hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich habe auf falsche Ratschläge vertraut. Obschon ich rein instinktiv wusste, was für einen Fehler ich beging.

Vielleicht könnt Ihr mir nachfühlen.
Obiger Satz von Schweinsnase ist mir so richtig deftig "eingefahren". Weil er so wahr ist.


Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von Isa » Di 27. Apr 2010, 10:08

Geht mir auch so Arletta. :schnief:
Das Thema lässt mich schon den ganzen Morgen nicht los.

Meine "Gegenwehr" zum Nichtpäppeln wäre momentan einfach noch:
- Wenn ein ohnehin schon sehr leichtes Schwein (wie z.B. mein Schlümpfchen, die bis vor kurzem noch 790g wog, jetzt aber durch Gras ad. lib auf 840g zugenommen hat) weiter abnimmt, hat es doch keine Kraft mehr überhaupt weiter zu machen. :?
- Wenn in den Magen nix rein kommt, entstehen doch Gase, Blähungen.
SO wurde es einem zumindest immer eingeredet. :hm:

Als ich vor langer Zeit Fjell und auch mal Schlümpfchen päppeln musste, haben beide das CC gerne angenommen. Wenn sie keine Lust mehr hatten, haben sie sich weg gedreht.
Danach haben sie immer genüßlich Heu o.a. gemampft.
Für MICH sah das dann immer so aus, als wäre das CC kein "Ersatz" zum selbständigen Fressen, sondern eher wie ein Appetitanreger.
Einzig Mimm hatte mir dann Anfang diesen Jahres gezeigt, dass sie nicht gepäppelt werden mag.
Darauf bin ich eingegangen... und es hatte einen SUPER Erfolg!

Mann, da hält man so lange schon Meerschweinchen und versucht alles richtig zu machen...
Und macht doch so viel falsch, weil der Mensch oft zu menschlich und somit auch oft egoistisch denkt. :schäm:


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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von daniii » Di 27. Apr 2010, 10:48

Ich hab mir das alles hier jetzt auch mal durchgelesen und finde das sehr interessant. Ich selbst bin ja auch quasi Dauerpäppler. Meine Merle wurde letztes Jahr von mir nach einer großen Tumoroperation gepäppelt, weil sie abgenommen hatte und nur wenig selbst gefressen hat. Wenn ich mir das hier alles so durchlese, komme ich zu dem Schluss, dass ich mir das Päppeln auch hätte schenken können. Tatsächlich war es so, dass Merle in der Päppelzeit nicht ein Gramm zugenommen hat, sondern erst nach Absetzen des CC. Naja, wenigstens kann ich mich damit trösten, dass das Päppeln für sie kein Stress war, sie hat es oft sogar aus dem Napf genommen und grundsätzlich freiwillig aus der Spritze geschlabbert.
Isa hat geschrieben:Als ich vor langer Zeit Fjell und auch mal Schlümpfchen päppeln musste, haben beide das CC gerne angenommen. Wenn sie keine Lust mehr hatten, haben sie sich weg gedreht.
Danach haben sie immer genüßlich Heu o.a. gemampft.
Für MICH sah das dann immer so aus, als wäre das CC kein "Ersatz" zum selbständigen Fressen, sondern eher wie ein Appetitanreger.
Genau diese Beobachtung habe ich bei Bela auch schon gemacht. Er hat irgendwann die Spritze mit dem CC mit der Pfote weggeschoben, und wenn ich ihn dann zurück zu Merle gesetzt habe, hat er nicht pappsatt in der Ecke gelegen, sondern angefangen zu futtern. Als hätte ich ihn durchs Päppeln dran erinnert, dass man ja mal was fressen könnte.

Das Konzept mit dem Nichtpäppeln ist schon irgendwie plausibel, ich habe es zum Teil ja auch selbst schon erlebt - als Merle mir vor 9 Wochen zum wiederholten Male fast durch eine Tympanie gestorben ist, habe ich mich zusammengerissen und bewusst aufs Päppeln verzichtet, obwohl ich die ganze Zeit dachte, ich muss Nahrung ins Schwein bringen, damit die Gase rausgeschoben werden. Es ging ihr so schlecht, dass ich an dem WE zweimal dachte, ich muss sie gehen lassen, da wollte ich sie nicht noch mit Brei quälen. Nach eineinhalb Tagen hat sie wieder langsam angefangen zu futtern, und das verlorene Gewicht war ein paar tage später auch wieder drauf.

Trotzdem gibt es leider Fälle, wo das Nichtpäppeln einfach nicht funktioniert. Bei Zahnschweinchen weiß man nie hundertprozentig, warum das Tier nicht frisst. Wenn ich dann nicht päppel, hab ich im schlimmsten Fall ein Schweinchen da sitzen, das eigentlich fressen WILL, es aber bloß nicht kann. Da gehts nicht ums Energiesparen, da gehts tatsächlich ums Ernähren.


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Päppeln/Zwangsernähren = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Doro » Di 27. Apr 2010, 11:39

Die Vorwürfe "hätte ich doch nicht" mach ich mir seit letztem Jahr :heul: Meine kleine Helenah musste so leiden, ich hab ihr soviel zugemutet, ihr soviel antun lassen, sie über Wochen gepäppelt, und wofür? Weil ICH wollte dass sie noch ein paar schöne Wochen hat, dass sie weiß wie es ist geliebt zu werden, dass sie spürt sie ist angekommen. Heute weiß ich dass Helenah dass alles schon wusste als ich sie zum ersten Mal im Arm gehalten habe. Ein Augenblick hat ihr wahrscheinlich gereicht nur mir nicht :heul:

Ich bin meiner kleinen Helenah sehr, sehr dankbar. Sie war diejenige die mir gezeigt hat dass ich nicht auf biegen und brechen alles operieren lassen muss, dass ich loslassen muss, das ich nicht auf das hören soll was von einem Tierhalter "gefordert" wird sondern ganz einfach nur auf das was mir mein Tier mitteilt :heul:

Dank Helenah mussten Bruno und Zoe-Joana keine Päppelaktionen oder OP´s mehr überstehen :heul: Ich hatte die Röntgenbilder, die Diagnose und den Blick in ihre Augen :heul: Und ich hab instinktiv das Richtige getan, ich hab sie gehen lassen :heul:

Helenah war nur ein paar Wochen bei mir aber sie hat so viel hinterlassen :heul:



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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 11:50

:stop:

1. Wenn Mmerschweinchen den Päppelbrei selber schlabbern ist das ja quasi kein päppeln mehr....vll. sollten wir uns drauf einigen eher von Zwangsernährung zu reden.

2. Niemand muss sich Vorwürfe machen, weil er im guten glauben dachte, das richtige zu tun.

3. Man kann denk ich auch nie wirklich pauschal sagen, Zwangsernährung ist richtig/falsch. Dafür gibt es zum einen einfach zu wenige "wissenschaftliche" Erfahrungswerte und zum anderen ganz viele Leute die das entweder aus Erfahrung oder einfach aus Überzeugung anders sehen. Ich finde zwar das es Fälle gibt wo päppeln unsinnig ist (wie nach Ops zum Beispiel), bei zahnschweinchen würde ich es aber für grundverkehrt halten nicht zu päppeln.


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Päppeln/Zwangsernähren = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von daniii » Di 27. Apr 2010, 11:54

@ Schweinsnase77: Hast recht, da hab ich wohl Päppeln und Zwangsernähren durcheinandergeschmissen :schäm:

Edit: Wieso ist mein beitrag jetzt ein neues Thema? Ich hab doch auf Antworten geklickt ... :crazy:

Edit 2: Ich vermute mal, meine Beitragerstellung ist mit Moderatorentätigkeit kollidiert ... Jetzt bin ich verwirrt und gehe nach Hause, mein Zahnschwein päppeln ;)
Zuletzt geändert von daniii am So 1. Jan 2012, 10:20, insgesamt 4-mal geändert.
Grund: Weil ich nen neues Thema daraus gemacht habe :p :D!


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Re: Blähschwein mit Vorgeschichte..

Beitrag von Miss Marple » Di 27. Apr 2010, 12:04

Isa hat geschrieben:Es wird mir sicherlich gar nicht leicht fallen, im Krankheitsfalle mal nicht zu päppeln, denn es wurde einem jahrelang so in den Kopf gehämmert. :?
Bei mir war es schlichtweg so, ich war nach 2 Wochen päppeln absolut fertig auf der Bereifung. Ich konnte nicht mehr. Das Tier hat das Päppeln verweigert. Resignation auf beiden Seiten. Mein Kastrat hat sie bewacht. Von sich aus hat sie dann 2 Tage nichts gefressen, jedoch kaum abgenommen. Ich habe gewogen trotz Wiegeverbot von meiner TÄ.
Auf jeden Fall nahm sie aber noch Blinddarmkot auf. Die Menge und die Inhaltsstoffe des Blinddarmkots sollte man in so einer Situation auch nicht unterschätzen.
Nach den 2 Tagen hat sie wieder losgeschmatzt, frei nach dem Motto: "Was guckst Du so komisch? War was?"



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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Doro » Di 27. Apr 2010, 12:08

Bei mir war es aber immer nach OP´s wo ich zwangsgepäppelt habe. Direkt nach der Narkose, so nach dem Motto: Du musst fressen sonst blähst du auf. Das erste Mal wo ich nicht päppeln durfte war bei Bruno nachdem ihm der Backenzahn entfernt wurde. Die OP Ärztin kam raus mit den Worten: Bruno frisst schon wieder ein wenig Salat, bitte NICHT päppeln, solange er von alleine frisst, wenn auch nur wenig, nichts an Brei geben.

Ich muss mal eins loswerden, ich bin diesem Forum hier sehr dankbar, dankbar für die Tipps und die Theorien. Ich lerne gerade wieder neu dazu, und dass obwohl ich gedacht habe ich wüsste schon fast "alles" :schäm: Das, was ich als erstes lernen muss ist wieder meinem Instinkt zu vertauen und nicht dem was andere erwarten. Ich versuch das mal zu beschreiben wie ich das meine. Ich bin ja noch in einem anderen Forum, zur Zeit aber eher selten weil ich das Gefühl habe dort ist die Zeit stehengeblieben :schäm: Ich bin da diejenige mit den meisten Schweinchen. Zum einen wird einem eh nicht zugetraut artgerecht und vor allem reichhaltig zu füttern, zum anderen muss man sich eh immer rechtfertigen was TA Besuche angeht. Wenn ich dann auch noch schreiben würde "ich päppel nicht" würde man dort wahrscheinlich gesteinigt werden. Tja, das ist so mein kleiner Komplex. Ich weiß dass die Leute dort sehr eingefahren sind, ich weiß dass dort sehr viel falsch gemacht wird, ich muss nur für mich selber lernen das "Eingefahrene" abzulegen und zu meinem Handeln zu stehen, auch wenn es von der Norm abweicht.



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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 12:16

*ggg* Ich glaub es gibt ansonsten nur Päppelforen :lol:

Ich werde in dem anderne wo ich schreibe ja schon gesteinigt, wenn ich erkläre das weder Bärlauch, noch Schnittlauch noch Labkraut giftig ist. Aber argumeintier mal gegen Giftdatenbanken..... :grübel:


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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Isa » Di 27. Apr 2010, 13:09

Ich bin ja in dem selben "anderen" Forum wie Doro und auch Arletta (Löwenzahn).
Ganz ehrlich?
Ich habe dort einen Thread aufgemacht und erzähle meine Ernährungsumstellung von rationiert auf ad libitum.
Doro und Arletta schließen sich mit ihren Erfahrungen immer an.
Die ganzen "Stamm"-User dort beteiligen sich entweder GAR NICHT (weil es 1. zu anstrengend ist umzudenken und 2. eh als "falsch" angesehen wird) oder es kommen seltsame Kommentare im Thread oder per PN.
:hm:


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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Miss Marple » Di 27. Apr 2010, 13:47

Isa hat geschrieben:Ich habe dort einen Thread aufgemacht und erzähle meine Ernährungsumstellung von rationiert auf ad libitum.
Ihr seid ja wacker! Ich habe es irgendwann aufgegeben und stecke meine Energie in meine Haltung, Fütterung und lerne hier und in der degupedia.
Heute las ich in einem Meerschweinchenforum schon wieder: "Was nach ca. 15-20 min noch herumliegt, war zuviel." . Sorry, ich ertrage es nicht mehr. :autsch:

Zum Päppeln noch angemerkt: Auch wenn man sich entscheidet, auf das Päppeln zu verzichten, muss man aber darauf achten, dass die Tiere genug Flüssigkeit zu sich nehmen. Den meisten schmeckt ja Heusud ganz gut, besonders, wenn sie krank sind.

Ein anderes Problem ist die fehlende Zahnabnutzung in der Zeit des Nichtfressens / Päppelns.
https://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=8948#8948" onclick="window.open(this.href);return false;
https://www.degupedia.de/board/viewtopic.php?t=637" onclick="window.open(this.href);return false;



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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Löwenzahn » Di 27. Apr 2010, 13:55

...und ich bin in einem Forum gesteinigt worden, weil ich dazu stehe, dass ich TÄGLICH Apfel füttere. Ihr könnt Euch vorstellen, wie es dort zugehen würde, wenn jemand dazu steht, NICHT zwangszuernähren, sondern die Sache dem Lauf der Natur zu überlassen.

Die Differenzierung zwischen Päppeln und Zwangsernähren dünkt mich auch sehr wichtig. Zwischen autonomer Nahrungsaufnahme und Zwingen.

Nach 14 Jahren Schweinchenhaltung hatte ich auch den Eindruck, ich wüsste so ziemlich alles. Aber seit ich hier bin, hat sich meine Einstellung grundlegend geändert. In eine Richtung, die ich schon immer gespürt habe, mich aber weder getraut habe umzusetzen, noch zu formulieren: das sind Tiere und wir können auf ihre Instinkte vertrauen, egal wie lange sie schon domestiziert sind.

Ein Beispiel. Isa, Doro und Elvi kennen die Geschichte aus dem "anderen Forum". Im Februar hat meine Leah von einem Tag auf den anderen aufgehört zu fressen. Der Tierarzt wusste keinen Rat. Und ich war - so schnell nach dem Tod meines Jonas - kraftlos.

Statt sie zu päppeln und mit Antibiotika vollzustopfen, entschied ich mich, Leah einfach in Ruhe zu lassen. Sie hat geschlafen und ich habe damit gerechnet, dass sie nicht mehr aufwachen würde. Am nächsten Morgen hab ich meinen Augen nicht getraut. Mit diesem "iss was????" Blick begrüsste mich eine pausenlos fressende Leah.

Meine Annahme: sie hatte sich im Mund verletzt. Oder hatte ein Aphte oder was ähnlich, was sie gestört hat. Und was frisst meine Leah mit Vorliebe? Kräuter wie Majoran, Oregano oder Salbei. Und wogegen wirken diese Kräuter? Gegen Mundschleimhautbeschwerden.

Solche Erlebnisse lassen mich Vertrauen gewinnen. In die Kraft der Natur. In Instinkte. Und auch an mich selber. Und dieses Forum trägt in der Tat einen grossen Teil dazu bei.


Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Isa » Di 27. Apr 2010, 14:05

Stimmt, entweder werden andere Sichtweisen mit Ignoranz "gestraft" oder aber man wird gesteinigt.

Auch finde den Unterschied zwischen Zwangspäppeln und Zufüttern wichtig.
Für mein Schlümpfchen oder meinen Fjell war es damals ein Zufüttern, welches den Appetit anregte.
Für meine Mimm wäre es ein Zwangsfüttern gewesen, wogegen sie sich sehr gesträubt hat.
Sie hat lieber freiwillig Petersilie gefressen. DAS war in dem Moment ihre Wahl, um auf ihre Art das "giftige" Baytril auszuschwemmen, welches ihr Bauchkrämpfe verursachte.

Zwangsfüttern wird es bei mir nun auch nicht mehr geben! :hehe:

Nach 13 Jahren lerne ich endlich was wirklich richtiges. Etwas das man vorher immer -wie Arletta schon schrieb- gespürt hatte, aber sich nie traute zu tun, da alle immer nur in eine Richtung schwimmen.

Maaaaaaaaaaaaaaann, WO wart IHR hier alle vorher?? :sauer:
:lol:


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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von 2meeris » Di 27. Apr 2010, 14:10

hallo

ich habe jetzt überlegt ob ich was dazu schreiben soll oder nicht ,aber ich mache es einfach mal ,ich finde nicht das ein halter entscheiden sollte ob gepäppelt wird oder nicht ,eigentlich auch kein x beliebiger ta ,
viele erinnern sich vielleicht an die erste geschichte mit wuschel , ich war bei zig tä weil wuschel von jetzt auf gleich das futtern eingestellt hat ,ausser wildes rumraten von irgendwelchen tä warum wuschel nichts futtern tut kam nichts dabei heraus ( ausser das man wuschel die zähne noch zusätzlich im arsch gemacht hat )

erst nach ca eine woche hatte ich ja ne diagnosse ,wuschel hatte ja am hinteren zahn ein grad abstehen der sich ins fleisch gebohrt hat ,und jede bewegung tat ihr so weh ( der hintere mundraum hatte sich ja entzündet ) das sie halt nicht mehr gefuttert hat ,ich habe ja gepäppelt und wuschel wollte auch gepäppelt werden , sie hat schon starken kohldampf gehabt und wenn sie kein bock mehr auf päppeln gehabt hat hat sie sich bemerkbar gemacht ( kopf weggedreht)

was ich meine ist man sollte erst eine diagnosse haben warum das tier nicht futtert (und dazu gehört manchma auch ne 2 und 3 oder 4 meinung )

was wäre gewesen wenn ich nicht zu frau hackert gefahren wäre und sie hätte nicht festgestellt das der hintere mundraum enzündet ist ??

dann hätte es vielleicht noch wochen gedauert bis irgendein ta diese diagnosse gestellt hätte ,und ich hätte wuschel vielleicht verhungern lassen wenn ich nicht gepäppelt hätte

ich finde wuschel ist das beste beispiel sie hätte gerne gefuttert aber sie konnte nicht , 3 tä haben das nicht erkannt ,gott sei dank hat frau hackert es erkannt ,wäre ich nicht da hin gefahren wäre wuschel vielleicht jetzt nicht mehr am leben

nicht jedes tier kann selbst entscheiden ob es futtern will oder nicht

bei uns menschen ist es oft genauso viele menschen würden gerne essen können es aber nicht dafür werden sie künstlich ernährt



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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Miss Marple » Di 27. Apr 2010, 14:18

2meeris hat geschrieben:nicht jedes tier kann selbst entscheiden ob es futtern will oder nicht
Genau, wurde ja hier im Thread schon an ein paar Stellen erwähnt. daniii hat auch mit Bela genau dieses Problem und schrieb:
daniii hat geschrieben:Trotzdem gibt es leider Fälle, wo das Nichtpäppeln einfach nicht funktioniert. Bei Zahnschweinchen weiß man nie hundertprozentig, warum das Tier nicht frisst. Wenn ich dann nicht päppel, hab ich im schlimmsten Fall ein Schweinchen da sitzen, das eigentlich fressen WILL, es aber bloß nicht kann. Da gehts nicht ums Energiesparen, da gehts tatsächlich ums Ernähren.



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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von daniii » Di 27. Apr 2010, 14:21

Doro hat geschrieben:Bei mir war es aber immer nach OP´s wo ich zwangsgepäppelt habe. Direkt nach der Narkose, so nach dem Motto: Du musst fressen sonst blähst du auf.
So war/ist es bei mir auch. Merle hat im August einen Blasenstein mittels Ultraschall entfernt bekommen. Ich hatte sie morgens in der Tierklinik abgegeben und konnte sie wegen der Arbeit erst abends wieder abholen. Einen Tag später war die Kleine komplett aufgegast, Magentympanie. Ist mir fast gestorben. Ich war bis heute der Ansicht, dass das daran lag, dass sie nach dem Eingriff in der Klinik fast acht Stunden nicht gefüttert wurde, noch nicht mal frisches Heu haben sie ihr gegeben. Ob die Aufgasung tatsächlich davon kam, da bin ich mir jetzt gar nicht mehr soooo sicher. Naja, das Zusammenstauchen der Klinik hat trotzdem nicht geschadet, die haben sonst genug andere Fehler gemacht ...

Ich bin ja in die ganzen Foren erst durch Bela gekommen, weil ich konkrete Hilfe und Tipps gesucht habe, da uns ja kein TA helfen konnte. In den meisten Foren, wo ich war, wurde mir meistens nur gesagt, dass die Zähne nach vier Wochen nachgewachsen sind :roll: Insgesamt habe ich auch den Eindruck, dass vieles festgefahren ist. Ich selbst fange ja auch erst jetzt an, umzudenken, weil der herkömmliche Weg uns nicht weiterbringt. Ich bin auch noch nicht wirklich überzeugt davon, dass Belas Fressinstinkte noch wirklich funktionieren und nicht total verkorkst sind ... Naja, abwarten.
@ Löwenzahn: Das mit dem Apfel traue ich mich ja erst gar nicht zu sagen, da warst du aber mutig :lol: Meine Wutzen bekommen schon immer fast täglich Apfel - und hatten jahrelang nie Probleme mit Durchfall oder Blähungen oder Übergewicht. Ich hab immer sofort ein schlechtes Gewissen, wenn ich lese, dass man bloß ein Stück Obst pro Woche verfüttern darf - obwohl es meinen nie geschadte hat, dass sie deutlich mehr bekommen. Dasselbe gilt für Blattsalat - der wurde von Merle und Bela in Massen verdrückt. So ein halber Endiviensalat über den Tag verteilt war da kein Auftrag.

@ 2meeris: Ähnlich war es bei meinem Bela - wochenlang haben mir etliche Tierärzte versichert, dass das Nichtfressen nichts mit dem Zustand seiner Zähne zu tun hat ("Er müsste eigentlich fressen können", hieß es da immer). Die haben auf alles mögliche getippt: Blähungen, Stoffwechselstörung ... Wenn ich auf die TÄ gehört hätte, wäre auch Bela damals verhungert. Und ja - ich habe ihn in der Anfangszeit, als er elende Schmerzen hatte (wofür wir die Ursache - die Zähne - nicht kannten), gezwungen, den Brei zu fressen.


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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von 2meeris » Di 27. Apr 2010, 14:29

hallo

ja das habe ich gesehen das mit wuschel ist auch nur ein beispiel , aber als halter kennt man diese diagnosse vielleicht gar nicht (ich kannte diese ja auch nicht ,erst ne woche später )weil es der ta auch nicht sieht , die stellen dann irgendeine diagnosse ,geben den halter medis mit und der halter denkt er macht jetzt alles richtig ( päppelt nicht weil der ta sagt das sind nur blähungen ) woher will man als halter wissen das man nicht päppeln soll ,weil der ta irgendeine dusselige diagnosse gestellt ( wie z.b das unser kastrat moritz schwanger ist ,kein scherz ist uns passiert )

deswegen meine ich das man erst ne 100 prozentige diagnosse haben sollte und die sollte ein ta auch beweisen können und viele werden es aus eigener erfahrung wissen das viele tä sehr oft mit ihren diagnosse falsch liegen ( gestern erst musste ich wieder was über wuschel erfahren )

ich glaube es ist wierklich sehr schwierig für ein halter selbst zu entscheiden was richtig oder falsch ist ( ich meine das päppeln ) und besonders für laien wie mich ist es noch schwieriger sowas zu entscheiden .
ich glaube ich würde mich immer weider fürs päppeln entscheiden ( aber fürs richtige päppeln ,nicht mit cc oder sowas gekauften )



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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Isa » Di 27. Apr 2010, 14:39

2meeris hat geschrieben: ....
das sie halt nicht mehr gefuttert hat ,ich habe ja gepäppelt und wuschel wollte auch gepäppelt werden , sie hat schon starken kohldampf gehabt und wenn sie kein bock mehr auf päppeln gehabt hat hat sie sich bemerkbar gemacht ( kopf weggedreht)
....
Genau DAS ist der kleine aber feine Unterschied zwischen Zwangsernähren und Zufüttern.
MÖCHTE ein Tier gepäppelt werden, zeigt es dass, indem es freiwillig schluckt, an der Päppelspritze zieht, aus dem Napf schlürft,...

WEIGERT sich ein Tier strikt gegen das Zwangspäppeln, hat es seinen Grund.


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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 14:47

Wie schon gesagt, Meerschweinchen mit Problemen beim Fressen gehören natürlich gepäppelt (da auch gerne mit Spritze, da muss man nämlich das maulnicht so weit aufmachen)

Wenn ein Tier im Käfig rumläuft und Augenscheinlich das Futetr untersucht, will es meist auch fressen 8kann aber dann nicht). Sitzt ein Tier aber am besten noch mit kopf zur Wand im unterschlupf und ist einfach "platt", da es gerade mit ner Entzündung zu tun hat, sollte mn es auch in Ruhe lassen.

Wegen den Ops: Aufgasungen können da immer entstehen, einfach weil der verdauungstrakt ja durch das Narkosemittel selber stundenlang lahmgelegt ist, die Bakterien natürlich aber munter weiter die Cellulose verarbeiten. Es liegt meiner Meinung nach eher daran wie lange die Narkose dauert (und wie empfindlcih das Schwein ist ob Aufgasungen entstehen oder nicht. Allerdings sollte nach der Op natürlich mindestens Heu (besser kräuter) zu Selbstbedienung da sein.


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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von Miss Marple » Di 27. Apr 2010, 14:48

Wuschel, Bela - sie hatten Interesse am Futter.
Ich hatte hier Baycox- und Baytrilschweinchen, alleine der Blick hat gesagt: "Warum tust Du mir das an?" Die Abwehrgesten - ich habe die Tiere gegen ihren Willen zu etwas gezwungen.
:heul:



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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von 2meeris » Di 27. Apr 2010, 14:50

hallo
isa

das hat aber auch ein paar tage gedauert bis wuschel freiwillig aus der spritze gefuttert hat ,wuschel mochte dieses cc nicht ,erst als ich ihr frische sachen püriert habe hat sie freiwillig gefuttert ( also mit der spritze)

auch da sollte man dann nicht zuvoreillig mit der schlussvolgerrung sein das das meeri sich nicht päppeln lässt , vielleicht mag es ein ach nur das cc nicht ( oder die vergleichbaren anderen käuflichen päppelfutersorten ) man sollte den meeri auch die chance geben was anderes auzuprobieren

wie gesagt wuschek hat bei cc den kopf weggedreht udn fing an zu zappeln , sie wollte beim besten willen nicht diese zeug futtern



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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 14:55

schlaues Schweinchen :D


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Re: Päppeln = ein unnötiges Verfahren?!

Beitrag von daniii » Di 27. Apr 2010, 15:05

Isa hat geschrieben:Genau DAS ist der kleine aber feine Unterschied zwischen Zwangsernähren und Zufüttern.
MÖCHTE ein Tier gepäppelt werden, zeigt es dass, indem es freiwillig schluckt, an der Päppelspritze zieht, aus dem Napf schlürft,...

WEIGERT sich ein Tier strikt gegen das Zwangspäppeln, hat es seinen Grund.
Ich bin ja inzwischen auch gegen das ZWANGSpäppeln. Auch bei Bela insistiere ich in der Regel nicht mehr, wenn er mit der Pfote die Spritze wegdrückt oder mir durch Umdrehen signalisiert, dass er nicht mehr mag. Das ist aber inzwischen auch einigermaßen eingespielt und viele Ursachen kann ich mittlerweile auch selbst einschätzen.
In der Anfangszeit hat Bela sich geweigert. Er hatte Schmerzen, er wusste nicht, wie ihm geschah, und neue Futtersorten lehnt er sowieso grundsätzlich erstmal ab. Und es gab Phasen, wo er nur in der Ecke saß und sein Fressen nicht angeschaut hat (nach der Entfernung des Monsterzahns zum Beispiel). Ohne den Zwang würde er heute nicht mehr leben. Aber dass sich das bei Zahnschweinchen mitunter anders verhält, hatten wir ja schon ;)
Bei Bela würde ich bei einer Verweigerung des Breis versuchen, die potentielle Zahnursache zu finden.
Bei Merle würde ich das inzwischen als ein Zeichen werten, dass sie sich selbst hilft (das kriegt sie nämlich eigentlich ganz prima hin, die kleine Maus) oder sich aufgegeben hat :heul:

@ Schweinsnase77: Wegen des Fütterns nach OPs - die haben Merle damals von morgens um acht bis nach 17 Uhr in ihrer vollurinierten Box sitzen lassen, als ich den Deckel aufgemacht hab, bin ich fast umgefallen :sauer:


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