Jungtiere über Winter draußen ?

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Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Sa 14. Nov 2009, 09:42

Hallo !

Ich habe die Möglichkeit Jungtiere (Hasenkaninchen) aus einem Unfallwurf zu übernehmen, die sind jetzt 8 Wochen alt und kommen aus Außenhaltung. Ich frage mich jetzt trotzdem da sie ja aufgrund ihres Alters noch kein Winterfell entwickeln konnten ob man sie einfach draußen lassen kann oder ob man sie reinholen muß
(was bei mir nicht möglich ist) ? Bekommen Wildkaninchen in der Natur zu diese Jahreszeit überhaupt Junge??


Gruß
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von Nightmoon » Sa 14. Nov 2009, 14:01

Hallo Mausefusses,
mir Wildkaninchen kenne ich mich nicht so gut aus, da kann Dir aber bestimmt noch ein Anderer hier helfen, die selber schon Wildhasen und Wildkaninchen hatten.

Junge Kaninchenbabys, mit 8 Wochen sind zwar noch ziemlich klein, aber wenn sie aus der Außenhaltung stammen, dann dürfte es ihnen nichts oder nur wenig ausmachen. Klar, sie sollten ein paar mit viel Heu und gut isolierte Schutzhütte/-n / Stall zur Verfügung haben, wo sie sich verkriechen können, wenn es ihnen zu kalt wird und damit sie vor Regen ebenso gut geschützt sind.
Sollten sie noch jünger sein oder sehen mickrig aus, so würde ich sie in einen Außenstall tun und notfalls eine Wärmelampe zur Verfügung stellen, dass sie sich da drunter verkriechen können, wenn sie Bedarf haben.
Normal reicht aber ordentlich viel Heu und Stroh aufgehäuft, dass sie sich ihr kuscheliges Nestchen gegen die Kälte "bauen" können.
Wie sieht es denn mit der Geschlechtertrennung aus? Sind das alles Böckchen oder alles Zippen? Nicht, dass Du im Frühjahr eine echte Überraschung erlebst :shock: :jaja: oder ein oder zwei Kaninchenwelpen über den Winter hin alleine sein müssen :( , weil sie unkastriert sind. :hm: Nur mal so als Tipp, für Deine Überlegungen, zu Deinen Unterbringungsmöglichkeiten - die kenne ich ja nicht. :lieb:
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von Nightmoon » Sa 14. Nov 2009, 16:11

Laryana hat geschrieben:Eine Wärmelampe halte ich ehrlich gesagt für kritisch. Die Kaninchen sind die Temperaturen ja gewöhnt und auch wenn sie noch klein sind, gerät durch eine solche Wärmelampe alles durcheinander und wenn die Lampe dann abgeschaltet wird, ist die Umstellung enorm.
Öhm, eine Wärmelampe hängt man selten so hin, dass darunter gleich eine Bullenhitze entsteht. Klar, man muss die dann so aufhängen, dass sie nur wenig Wärme spendet, aber soviel, dass die Kaninchenwelpen nicht auskühlen können.
Da hab ich mich vielleicht nicht genau odr genügend ausgedrückt. So eine Wärmelampe kann man auch nur benutzen, wenn genügend Platz in der Höhe und Breite zur Verfügung steht. Klar, in einer kleinen Box würde ich die auch nicht benutzen.
Laryana hat geschrieben:Dafür gibt es ja eine ganz einfache Lösung:
Geschlechtsbestimmung - Schnipp - Fertig :D
Najaaaaa, jetzt, zu der Jahreszeit würde ich eine Kastration, gerade in der Außenhaltung nicht so gut heißen. Da könnte es mit der Wundheilung Probleme geben (muss nicht, aber kann), weil es draußen öfter nasskalt und matschig ist und das könnte die Gefahr einer Infektion deutlich erhöhen. Ich meine die Hasekaninchen sind ja scheinbar noch recht jung. Dem zur Folge sind die vielleicht öfter am Toben, als ein erwachsenes Nini und nur, weil da vielleicht gerade ein bisschen Pampe ist, springen die im Vollsprint bestimmt nicht drüber weg oder bleiben stehen. Weißte, wie ich es meine?
Selbst Bauern kastrieren ihre Böckchen nicht zum Winter hin - zumindest kenne ich es so.
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von Nightmoon » Sa 14. Nov 2009, 16:17

Laryana hat geschrieben:Wenn die Kleinen kastriert werden müssen, kann man sie auch vorübergehend drinnen in einem unbeheizten Raum unterbringen, der gut gelüftet (natürlich ohne Zugluft) ist.
Ja, aber was, wenn man keinen separaten Raum zur Verfügung hat? :lieb:
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von saloiv » Sa 14. Nov 2009, 18:34

Hallo mausefusses,

Es gibt verschiedene Faktoren, die nach meinen Erfahrungen einen Einfluss haben:
- Winterfell
- Art der Unterbringung
- Was sie gewöhnt sind

Das Winterfell bilden nicht mehr alle Kaninchenrassen aus, viele haben kein wirkliches Winterfell mehr oder so ein schwaches, dass man es fast nicht mehr so nennen kann. Auch diese Rassen kann man problemlos draußen halten.

Die Art der Unterbringung sollte den Kaninchen Bewegung ermöglichen und eine Schutzhütte, wobei diese fast nie genutzt werden. Aber vorsichtshalber gerade für Ungewöhnungen ist es sehr sinnvoll, auch als Wetterschutz.

Ganz entscheidened (fast allein entscheidend) ist, was sie gewöhnt sind. Und diese Kaninchen sidn Außenhaltung gewöhnt. Die Umstellung nach Innen wäre eine größere Umstellung als sie draußen zu lassen. Was man oft ganz gerne vergisst... Die Tiere nach Innen zu holen ist extrem anstrengend, so wie wenn wir in den Süden fliegen, man geht den ersten tag fast ein... Stell dir vor du musst trotzdem einen Pelzmantel am Strand tragen.

Sie sind die Außentemperaturen gewöhnt, also würde ich sie auch draußen lassen, das ist um einiges schonender als wenn du sie reinholst. Falls wir wieder -20Grad bekommen, dann leg ihnen in diesen Nächten eine Wärmflasche spät abends in die Schutzhütte, dann gefriert es in dieser nicht und die Kaninchen können sie aufsuchen. ;)
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Mo 16. Nov 2009, 10:20

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

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Die Tiere nach Innen zu holen ist extrem anstrengend, 
Das hätte ich auch nicht gemacht, meine Angst bestand eher darin das sie einfach draußen erfrieren bzw. krank werden.

Es handelte sich um am 10.10. geborene Tiere aus einem 9er Wurf die momentan ca. 300 gramm wiegen, ich hab mich gegen die Tiere entschieden, es gefällt mir nicht das die Tiere so früh von der Mutter weg sollen und das es so zarte und wohl möglich anfällige Tiere sind.

Ich hätte schon ein großes Gehege und Schutzhütten etc. gehabt, auch das eine VG erst mit 14 oder 16 Wochen stattfinden sollte ist mir bekannt, das Grundwissen soweit ist vorhanden. Ich wußte nur nicht ob so kleine Kaninchen draußen den Winter überleben.

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Hasenkaninchen sind extremgezüchtete mittelgroße Rassen mit einem besonders auffälligem Körperbau:
sehr schlank, recht groß, lange Ohren und ein sehr gebogener Rücken.

Hasenkaninchen sind zwar hübsch anzusehen mit ihrer rotbraunen Fellfarbe, allerdings sind sie eben vom Menschen so extrem gezüchtet worden.
Ich wußte nicht das das extrem überzüchtete Rassen sind, neigen die vielleicht auch noch zu besonderen Krankheiten ?? Eigentlich möchte ich nämlich keine Überzüchteten Tiere haben.

Ich bin auf der Suche nach Tieren zwischen 4-7kg die nicht überzüchtet sind. Habt ihr Tips?? Wie sieht es mit den Deutschen Riesen aus ? Blaue Wiener ??
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von saloiv » Mo 16. Nov 2009, 11:45

Blaue Wiener finde ich sehr schön und eigentlich nicht wirklich überzüchtet. Hasenkaninchen haben diese Anfälligkeit für Gelenkerkrankungen durch die extrem überstreckten Gliedmaßen, aber ich kann dir nicht genau sagen wie hoch sie ist und ob das ins Gewicht fält. Riesen wären sicherlich auch eine tolle Sache und gerade kleine Exemplare werden gerne beim Züchter "aussortiert", daher hast du da sicherlich gute Chancen.

Ja gerade im Herbst würde ich auch darauf achten, dass die Jungen zumindest 10 Wochen bei der Mutter bleiben. Du musst dann ja auch überbrücken bis zur Vergesellschaftung... Und sie dann ewig getrennt zu halten wäre auch kompliziert. Wobei es einen Versuch wert wäre, die Jungen einfach zu integrieren, manche Gruppen akzeptieren Jungtiere einfach, aber falls es nicht so ist und sie die Jungtiere in die Rangordnungsklärereien einbeziehen musst du wieder trennen... Das wäre nur ein Versuch. Manchmal klappt es.
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Mo 16. Nov 2009, 13:41

Vielen Dank für die Antworten.
Ich werde das mit den Hasenkaninchen nochmal überdenken und mich informieren, aufgrund der Überzüchtung. Ich möchte mir nicht wissentlich anfällige Tiere holen.

Ich hätte mich für einen Jungen und ein Mädel entschieden, dann hätte ich die Beiden ja dann noch 6 Wochen trennen müssen währen der Kastrationsquarantäne. Ich hab bei uns noch keinen Tierarzt gefunden der Frühkastras macht (das läßt mich vermuten das es auch einfach nicht so sinnvoll ist) und ich bin auch nicht wirklich überzeugt davon. Man sagt ja höheres Narkoserisiko, schwierigerer Eingriff....Meine Tierärztin sagte mal das es nur aus Bequemlichkeit für die Halter gemacht wird damit die keine Tiere getrennt halten müssen, sie weigert sich es zu machen. Ich möchte meinem Tier eigentlich keine größeren Risiken aussetzen nur weil ich es nicht 6 Wochen getrennt halten kann/will, was ich im Winter wirklich nicht gern gemacht hätte.
Ich werde dabei bleiben Tiere im Frühjahr anzuschaffen, dann kann ein Bock auch mal alleine 6 Wochen absitzen und muß nicht frieren. Eine VG macht mir als Mensch auch mehr Spaß wenn ich nicht frieren muß sondern mit einem Bier in der Sonne sitzen kann.....

Jungtiere einfach in die Gruppe zu setzen würde ich mich, glaube ich, nicht trauen. Da ist ja so schnell mal was passiert, so schnell kann man gar nicht gucken.
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 16. Nov 2009, 14:52

Warum eigentlich keine Kaninchenjungen gleich vergesellschaften?

Daß man die Kaninchenjungen noch mind. 12 Wochen bei der Mutter beläst - oder wenigstens zum Rammler zugesellt oder in Jungkaninchengruppen hält, liegt einzig daran, daß die Jungkaninchen darauf angewiesen sind, Blinddarmkot gesunder, ausgewachsener Kaninchen, und wenn das nicht möglich ist, wenigstens Blinddarmkot von älteren Jungkaninchen, die schon darmstabil sind, aufzunehmen.
Dazu kommt, daß Jungkaninchen sehr, sehr empfindlich auf einen Wechsel des Infektionsdruckes reagieren - wenn also ein Kaninchen schon mit acht Wochen aus seiner gewohnten Umgebung rausgerissen wird und kilometerweit verschleppt wird, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es krank wird, extrem hoch.

Häsinnen wärmen weder ihre Jungen, sie kommen ja nur zum Säugen einmal in der Nacht (oder bei Störungen bis zu fünfmal) für 10 - 20 min in den Bau, noch sind Jungtiere ab der achten Woche noch auf die Nestwärme angewiesen, wenn genügend geeignete, trockene Verstecke vorhanden sind, kommt ein Teil der Jungen unter natürlichen Bedingungen nicht mal mehr ins Nest zurück, noch lernen sie Sozialverhalten von der Gruppe noch sind sie darauf angewiesen, mit über acht Wochen gesäugt zu werden. Jungkaninchen ab der achten Lebenswoche können ohne Probleme auf sich selbst gestellt in freier Natur überleben und sind dafür voll und ganz ausgerüstet ... naja, fast, denn sie brauchen eben bis ihr Verdauungstrakt stabil arbeitet, noch den Blinddarmkot ausgewachsener Kaninchen, sonst passiert es nur allzuleicht, daß sie Schäden für ihr Leben am Verdauungstrakt davontragen, weil sich die falschen Bakterien im Blinddarm ansiedeln.

Und damit kommen wir zum nächsten Myth, dem der VG nach der 16. Woche ...
Wenn ich ein Jungkaninchen habe, was mit sechs Wochen in irgend nem Zooladen verkauft wird, wo konnte dieses Jungtier denn bitteschön Blinddarmkot klauen?
Wenn ich dieses Tier nun zu mir hole, hab ich ein ewig im Verdauungstrakt empfindliches Tier, wenn ich es nicht sofort zu ausgewachsenen, gesunden Kaninchen lasse ...

Verletzungen bei Rangordnungskämpfen bei nicht geschlechtsreifen Kaninchen kommen nicht vor, es gibt nämlich in dem Alter noch keine Rangordnungskämpfe - die fangen erst in der 16. Woche mit Ausreifung des Geschlechtes an (zumindest bei Zwergkaninchen, die meisten größeren Kaninchenrassen einschließlich der Hasenkaninchen werden im Schnitt erst mit nem halben Jahr geschlechtsreif, Ausreißer nach oben und unten gibts allerdings in jeder Rasse). Jungkaninchen werden schlichtweg von ausgewachsenen Kaninchen erst gar nicht beachtet ... sie werden ignoriert. Und aus diesem Verhalten heraus ergibt sich erst das Problem der Verletzung durch ausgewachsene Kaninchen, sie werden nämlich einfach überrannt, wenn sie da nicht aufpassen. Sind die Käfige oder Volieren zu eng oder haben nicht genügend Versteckmöglichkeiten, kommt das so oft vor, daß die Jungen regelmäßig von den ausgewachsenen Kaninchen über den Haufen gerannt werden. Hierbei kann es durchaus zu Knochenbrüchen und Verletzungen der Haut kommen ... das ist allerdings ein Haltungsproblem, kein VG-Problem! Bei einem entsprechend gut strukturierten Auslauf mit Rennplatz in der Mitte und Verstecken am Rand passiert da nix ... einem Dazusetzen von 8wöchigen Kaninchenjungen zu den ausgewachsenen Tieren steht hier nix im Wege.

Da wäre es doch sinnvoller, wenn man noch keine Kaninchen hat, dann lieber die Finger ganz weg zu lassen, was die Kaninchenhaltung angeht, denn pro Gruppe sollten es eigentlich schon 40qm absolutes Minimum sein (eigentlich ist 40qm pro Gruppe ein einziger Witz für Kaninchen, sie brauchen ab 100qm aufwärts Platz, aber ab 40qm kann man immerhin die Voliere oder das Zimmer so gestalten, daß man aufgrund der Einrichtung noch genügend für die Kaninchen rausschlagen kann und so das Kaninchenleben überhaupt lebenswert ist.)
Im Tierschutz ist das hier ein anderes Problem, es gibt ja so gut wie niemanden, der Kaninchen auch nur die 40qm bieten kann! Hier muß also zwangsweise jongliert werden und für ein Kaninchen, welches vorher in einem Käfig von 60cm Kantenlänge der längsten Seite zubrachte, sind schon 4qm eine wahre Wohltat zu vorher.

Dann noch ein Myth ... die zu dünne Haut der Kaninchenjungen ...
Meine Kaninchenjungen haben mit acht Wochen eine nachweislich dickere und stabilere Haut wie ausgewachsene Kaninchen, die mit Heu oder Kuntibunti ernährt werden ... die Hautdicke ist also ein Problem der Fütterung. Klar, die Haut wird mit dem Alter auch dicker, meine ausgewachsenen Kaninchen haben ne fast unkaputtbare Haut im Vergleich zu den meisten Kaninchen - aber eben nicht nur. Wer hier also die Jungkaninchen entsprechend von Anfang an mit genügend Frischkost versorgt, insbesondere frischen Kräutern, hat automatisch auch nach spätestens einer Woche Kaninchenjunge, welche von der Haut her robuster sind, wie ihre falschgefütterten ausgewachsenen Kameraden in Kinderzimmerkäfigen und Buchten.

Was die Empfindlichkeit der Kaninchen angeht, das kommt viel stärker auf die Linie an, aus der die Kaninchen stammen, der Fütterung und der Platz, welchem die heranwachsenden Kaninchen ausgesetzt sind. So können solch empfindliche Rassen, wie blaue Wiener, durchaus weitaus robuster werden, wenn sie von Anfang an mit Frischkost, viel Kräutern und vor allem in einer 40qm großen Voliere aufwachsen, wie es jemals solch robuste Kaninchen, wie deutsche Widder, in Buchten bei Pelletfütterung werden können.
Kommen die Kaninchen von einem Züchter oder Vermehrer, der nur mit den schönsten Tieren züchtet oder aber nur auf Masse züchtet, ohne darauf zu achten, daß er gerade seinen Zuchtstamm in Grund und Boden züchtet, dann werden diese Kaninchen nicht mal mehr bei optimaler Unterbringung und Fütterung robust sein können, während jemand, der auf Robustheit und Vitalität hin züchtet, Tiere abgibt, die selbst noch in Kinderzimmerkäfighaltung gesund bleiben. Es gibt hier zwar Tendenzen bei den einzelnen Rassen, die Wiener sind beispielsweise allesamt eher empfindlicher, Hasenkaninchen brauchen tendenziell extrem viel Platz, um gesund zu bleiben (einfach aufgrund ihres langen Rückens, die müssen sich richtig strecken können und das können sie nunmal nur, wenn sie auch geradeausrennen können, also ne Rennstrecke von mind. 20m haben!), Zwerge sind tendenziell sehr langlebig und deutsche Widder wiederum tendenziell recht robust, was Fütterung und Haltung angeht und wildfarbene Tiere sind tendenziell in ihrer Robustheit und Vitalität allen farbigen Tieren überlegen.
Nur ... wer sich halt nen deutschen Widder anlacht, welcher in Grund und Boden gezüchtet wurde, der wird nicht viel Freude an dem Tier haben, vollkommen unabhängig davon, wie robust so ein deutscher Widder normalerweise sein mag.

Übrigens ... eine meiner Häsinnen hat vor ca. neun Wochen draußen in einer selbstgebauten Höhle das letzte Mal im Jahr geworfen. Es sind mind. sechs Junge nach vorschriftsmäßigen nicht ganz 6 Wochen das erste Mal aus der Wurfhöhle gekommen und laufen nun absolut frei auf dem Grundstück rum - schon mit sieben Wochen hatten zwei dieser Kaninchen es vorgezogen, lieber in der Werkstatt zu ruhen und sich zu verstecken, nach acht Wochen war die Wurfhöhle verwaist. Die Häsin säugt nun nicht mehr und hat es inzwischen vorgezogen, wieder zurück in Stall zu kommen, die Jungen leben nun eigenständig draußen, werden nun jedoch von mir nach und nach eingefangen und auch in den Stall gebracht, einfach, weil draußen mom nur noch eine scheue Häsin lebt, wo nicht gesagt ist, daß die Jungen tatsächlich an ihren Blinddarmkot herankommen.
Einen der Lütten hab ich schon - er ist absolut robust, hatte keinerlei Schwierigkeiten mit den neuen Verhältnissen im Stall und er ist kaum zu bändigen. Also davor, daß den Kaninchenjungen in dem Alter kalt sein könnte, braucht man keine Angst haben, solange es nur trockene Verstecke gibt, wohin sie sich zurückziehen können.


Fazit:
Wer gesunde Kaninchen haben will, müßte auf folgendes achten:
- Kaninchen aus einer Zucht, die auf Robustheit und Vitalität achtet.
- Kaninchen möglichst aus Weidehaltung mit abwechslungsreicher, kräuterreicher Zukost.
- Jungkaninchen nicht unter 12 Wochen alt, die Jungkaninchen sollten bis dahin entweder bei ausgewachsenen Kaninchen untergebracht sein oder aber in einer Jungtiergruppe mit älteren Jungtieren aufgewachsen sein.
- Genügend Licht - die meisten Wohnungen sind auf Wärmedämmung ausgelegt, nicht auf Kaninchenhaltung. Es ist in diesen Wohnungen zu dunkel zur Kaninchenhaltung, hier brauchts also nen Balkon, wo die Sonne draufscheint, oder aber ne entsprechende künstliche Beleuchtung, welche genügend Licht bringt (10.000 Lux auf den "Sonnenplätzen")
- genügend Platz, das Verdauungssystem eines Jungkaninchens bildet sich nur dann wirklich robust aus, wenn es rennen kann ... 40qm sind hier das absolute Minimum.
- Ausgestaltung des Aufenthaltraumes, also freie Rennstrecken bevorzugt in der Mitte, Verstecke, Aussichtsflächen etc am Rande ... in der Wohnung tuts zur Not auch der Zugang zu einem langen Flur, nur muß das Ende des Flures dann entsprechend interessant gestaltet sein, sonst wird er nicht genutzt.
- Buddelmöglichkeit.
- Frischkosternährung mit möglichst hohem Kräuteranteil und möglichst geringem Weidelgrasanteil.
- bei beengten Platzverhältnissen auf eine ruhige Rasse achten, also Widderkaninchen, weiße Kanichen, Rheinische Schecken, Neuseeländer, Zika oder ähnliches, diese ganzen supertemperamentvollen Kaninchenrassen, wie Zwergkaninchen, deutsche Riesen, Hasenkaninchen etc sind eigentlich eher was für die Garten-, Weide- oder Freilandhaltung und weniger für Wohnung und enge Volieren geeignet.

Was anderes ist es, wenn man Notfallkaninchen ein liebevolles Zuhause bieten will - hierbei geht es doch vielmehr darum, daß es den Kaninchen besser geht wie vorher ... und jeder wird mir Recht geben, ein Leben zu zweit in einer 4qm großen Voliere ist eindeutig besser wie ein Leben allein in einem "riesigen" 1,80m langen käuflichen Kaninchenkäfig oder in einer Buchte mit gerade mal nem halben Quadratmeter ohne Auslauf oder noch schlimmeren ... nur, hat man da ein gesundes, robustes vitales Kaninchen erwischt, kann man sich freuen - die Normalität ist das jedoch leider nicht.

PS: Ja, ich weiß, ich bin die Einzigste, welche dieser Meinung ist ... oder besser gesagt, das ausspricht, was ich letztendlich in den letzten Jahren gelernt und erlebt hab.

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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Di 17. Nov 2009, 10:31

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Verletzungen bei Rangordnungskämpfen bei nicht geschlechtsreifen Kaninchen kommen nicht vor, es gibt nämlich in dem Alter noch keine Rangordnungskämpfe - die fangen erst in der 16. Woche mit Ausreifung des Geschlechtes an 
Das kann ich leider nicht bestätigen. Ich hab schon Jungtiere in eine Gruppe vergesellschaftet und die "großen" sind sehr wohl auf die kleinen losgegangen.
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 17. Nov 2009, 12:59

Dann schau genau hin ...

Wie alt waren die Jungen, handelte es sich um frühreife Jungen? Handelte es sich bei den Jungtieren um Kümmerlinge? Gehandicapte Tiere? Kranke Tiere? War es solch ein Angriff, wie es saloiv von einem ihrer Kaninchen gegenüber Meerschweinchen beschreibt, oder war es wirklich die Rangordnung, Revierbildung etc, war es Vertreiben vom Futter? Lust an der Jagd? Ernstgemeint oder einfach nur Just for Fun?
Möglichkeit einer erblichen Verhaltensstörung? Frustabbau aus Schmerz, wegen zuwenig Platz oder wegen zu großer oder unpassender Gruppe? Futterkonkurrenz?
Oder war es einfach nur ein neugieriges Hinlaufen, was dann in eine wilde Jagd ausartete, weil das Jungtier weggerannt ist? Hat das Jungtier vorher gezwickt oder ist den Alten einfach nur auf den Senkel gegangen? (Es gibt keinen Welpenschutz, auch bei Kaninchen nicht) Futter geklaut?
Oder Marke Killerkaninchen bei, welches auch kleine Raubtiere angreifen würde und das hat dann das Jungtier mit nem Beutegreifer verwechselt?

Die Möglichkeiten, weshalb Kaninchen ohne überhaupt eine Rangordnung festlegen zu wollen oder ein Revier abgrenzen zu wollen, aggressiv werden, sind vielfältig ... nur wer genau hinschaut und lernt zu differenzieren, wird irgendwann erkennen, was wirklich schief gelaufen ist - und kann dann teilweise verdeckte Haltungsmängel oder in ganz seltenen Fällen sogar Fütterungsfehler aufdecken und abstellen.
Alles auf eine Rangordnung zurückführen zu wollen dagegen ist zu einfach.

Gerade, weil Jungtiere von einer Kaninchengesellschaft ignoriert werden, sind Mißverständnisse unter Haltungsbedingungen gegeben, es gibt kein Verständnis zwischen noch nicht geschlechtsreifen Jungtier und ausgewachsenem Kaninchen. Die meisten Kaninchen, die gehalten werden, sind zudem auch noch Secondhandkaninchen mit zumeist unbekannter Vorgeschichte, alte schlechte Erinnerungen mögen im Verhalten von Kaninchen weniger die Rolle spielen, aber ausschließen kann man sie auch bei Kaninchen nicht ...

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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Di 17. Nov 2009, 14:14

Es war von den großen ein "Was hast Du hier zu suchen, das ist meins!"-Gejage.

Ich höre das zum ersten mal das man Jungtiere einfach in eine Gruppe setzen soll, was nicht heißen soll das ich deswegen für falsch halte. Mich würden dazu aber noch mehr Erfahrungsberichte interessieren.

Also vergessen wir jetzt das meist gepresigte: keine VG vor 16 Wochen, neutraler Raum....?
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von saloiv » Di 17. Nov 2009, 14:21

Ich selber teste es immer aus. Oft funktioniert es wirklich wenn die Kaninchen noch nicht geschlechtsreif sind. Man setzt sie einfach in die Gruppe, bietet ihnen Ausweichmöglichkeiten und sie werden aufgenommen.
Manchmal werden sie aber auch verjagdt, so wie Sunny die Meerschweinchen jagdt wenn ich sie in sein Revier setze. Das hat wenig mit Rangordnung zu tun aber könnte den Jungtieren gefährlich werden. Sunny jagdt übrigens auch Katzen, Enten, Hunde... Egal was es ist. :jaja: Er hat sogar mal einen Marder angegriffen, aber da habe ich den Marder verscheucht und einen halben Herzinfarkt bekommen. :rolling:

Wenn sie gejagdt werden, nehme ich sie wieder raus und warte bis sie größer und stärker sind. Wenn nicht, dann bleiben sie in der Gruppe. Daher empfahl ich oben, austzutesten ob die Jungtiere in die Gruppe aufgenommen werden.

In der Natur ist es ja auch nicht anders. Die werdenden Mütter ziehen sich zurück und werfen die Jungen etwas abseits von der Gruppe. Wenn die Jungen das Nest verlassen, kehren sie zurück zur Gruppe und werden aufgenommen.
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Di 17. Nov 2009, 16:06

Kommt es dann später zu entsprechenden Kämpfen oder funktioniert so eine VG von Jungtieren tendenziell immer harmonischer als von Erwachsenen Tieren??

Die Jungtiere einfach in das Gehege der anderen setzen?? Kein neutraler Raum oder so???

Ist die Haut von Jungtieren nicht extrem dünn und daher gefährdet?? (Meine bekommen kein Kuntibunti-Futter)
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 17. Nov 2009, 17:55

Ich lasse, soweit es der Platz zuläßt, die Jungen möglichst lange in der Häsinnengruppe, d. h. die Jungen wachsen mit in der Gruppe auf. Trotzdem habe ich spätestens mit Einsetzen der Geschlechtsreife etwa die Häfte der Jungen, die eindeutig abwandern wollen. Auf der Weide sind solche Jungen dann regelmäßig über den Zaun und kamen nur noch pünktlich zur Fütterung wieder, jetzt im Stall können sie das nicht.

Belaß ich solche Jungen in der Gruppe, gibts Zoff - richtig Zoff. Dabei ist es vollkommen schnuppe, ob es sich um Rammler oder Häsinnen handelt. Im Stall würde es zu echten Beschädigungskämpfen kommen, die bis zum Tode ausgefochten werden würden. Zumindest als ich die Weide noch hatte, konnten die unterlegenen Tiere über den Zaun fliehen, daher ist da nie was passiert.

Ein weiterer recht großer Teil der Jungen macht bei Eintreten der Geschlechtsreife Randale, zwickt die Alttiere und stiftet Unfrieden. Klar, daß sie dann von den Alttieren teils recht heftig zurechtgewiesen werden ... das gibt sich dann nach ner Weile wieder - zumindest auf der Weide, im Stall hab ich das bisher nicht drauf ankommen lassen.

Nur ein kleiner Teil der Jungen fügt sich ...

Verblüffenderweise klappte jedoch auf der Weide eine ganz andere Konstellation, ausgedienter, ruhiger Altrammler und Jungrammler. Hier gab es auch ohne Kastration in der Flegelphase so gut wie keine Jagereien, keine Streitereien etc. Gleiches hatte ich unter Buchtenverhältnissen auch schon beobachten können, Altrammler mit Jungrammlern geht etwa bis zum achten Lebensmonat verhältnismäßig gut ... ich kann allerdings nicht sagen, ob das nun an meinen Kaninchen liegt oder ein allgemeiner Trend ist.
Sobald auch nur eine einzige Häsin in solch einer Rammlerriege ist, geht das ab dem 6. Lebensmonat der Jungrammler gnadenlos schief ... es würde in dem Fall nur dann klappen, wenn die Rammler alle mit Einsetzen der Geschlechtsreife kastriert werden würden und auch der Altrammler kastriert wäre.

Wenn ich mir das so anschaue, erscheint es mir manchmal wie ein Wunder, wenn Leute, die sich Jungkaninchen holen, die Kaninchen noch ein Jahr später in ihrer Kaninchengruppe haben, nachdem die Flegelphase vorbei ist.

Mit der dünnen Haut der Jungkaninchen hängt mit der Ernährung zusammen, sowohl pelletgefütterte als auch kuntibuntigefütterte Kaninchenjunge unter 12 Wochen haben tatsächlich eine papierdünne Haut, die schnell reißt. Nur eine Woche mit kräuterreicher Frischernährung reicht aus, und die Haut ist so dick, wie von den meisten normalen kuntibuntigefütterten Wohnungskaninchen die Haut. Allerdings wird sie nie so dick und reißfest werden, wie von Jungen, deren Mütter schon mit kräuterreicher Frischkost aufgewachsen sind. Solche Jungen bekommen die dicke, stabile Haut praktisch mit der Muttermilch eingeflößt sozusagen :D
Trotzdem passiert selbst unter Buchtenbedingungen recht wenig, da trampelt ja die Häsin mit ihren spitzen Krallen ständig über ihre eigenen Jungen drüber, ist ja kein Platz ... also so empfindlich, wie immer wieder dargestellt, kann selbst die papierdünne Haut der Jungen nicht sein.

Die Knochen sind noch weich, wenn da MAL ein ausgewachsenes Kaninchen drübertrampt, passiert nicht viel. Passiert das jedoch sehr oft, lassen sich Verrenkungen bis hin zu Knochenbrüchen irgendwann nicht mehr ausschließen schließlich werden ja ständig die Sehnen überdehnt, können also die Knochen nicht mehr so zusammenhalten, wie das nötig wär und irgendwann sind dann halt doch Knochenbrüche trotz weicher Knochen möglich. Das Zusetzen von Jungtieren erspart einem halt nicht die Beobachtung der Gruppe ... wenn die Jungen ständig plattgetrampelt werden, gejagt werden oder ähnliches, ist es besser, sie wieder rauszunehmen, bevor was passiert.

Speziell bei noch nicht geschlechtsreifen Kaninchen bringt eine VG auf neutralem Boden gar nix ... eben weil es sich nicht um Rang- oder Revierstreitigkeiten handelt, wenn was schief läuft.

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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Mi 18. Nov 2009, 16:14

Ich komm irgendwie emotional nicht aus der Nummer raus, die jetzige Besitzerin bettelt mich an welche zu nehmen weil ihr meine Haltung so sehr zusagt, das macht mir jetzt natürlich wieder Bauchweh!!!

Also fassen wir mal zusammen: Ich könnte die Tiere zu den anderen 5 setzen, natürlich unter Beobachtung, und müßte nicht mit Rangordnungskämpfen oder Revierverteidigen der alten rechnen??

Ich würde den Bock sobald auch nur die Hoden andeutungsweise zu erahnen sind kastrieren lassen, meist ist das so mit 10 Wochen der Fall, dann ist er ja noch nicht geschlechtsreif und kann wieder zu den Anderen?!

Wärmelampen sind überflüssig, sogar schädlich??

Eine Schutzhütte mit Stroh etc. reicht völlig aus ohne das mir die Tiere erfrieren??
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von saloiv » Mi 18. Nov 2009, 17:23

Dem kann zustimmen,außer diesem Punkt:
Wärmelampen sind überflüssig, sogar schädlich??
Überflüssig in den meisten Fällen schon, aber schädlich nicht unbedingt.
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Mi 18. Nov 2009, 17:37

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Ich würde den Bock sobald auch nur die Hoden andeutungsweise zu erahnen sind kastrieren lassen, meist ist das so mit 10 Wochen der Fall, dann ist er ja noch nicht geschlechtsreif und kann wieder zu den Anderen?!
Das ist auch richtig??
Ich dachte bisher immer Hoden fühlbar bedeutet auch geschlechtsreif. Dem ist aber nicht so??
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von saloiv » Mi 18. Nov 2009, 17:55

Frühkastration solltest du mit ca. 10 Wochen anstreben und ihn dann zum Tierarzt bringen. Der Rammler kann auch geschlechtsreif sein wenn die Hoden nicht zu fühlen sind, daher würde ich mich darauf nicht unbedingt verlassen und eigentlich kastriert man kurz bevor die Hoden absteigen oder wenn sie gerade abgestiegen sind. Willst du die Frühkastration? Sie hat sicherlich Vor- und Nachteile...
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Mi 18. Nov 2009, 18:02

Ja, ich denke schon. Ich hab ja schon eine 5er gruppe und dann nochmal 2 Tiere jeweils einzeln...dann hab ich 3 Gehege mit Kaninchen, das ist doof. Außerdem wurde mir ja auch dazu geraten die Tiere als Jungtiere in die Gruppe zu setzen, ich würde ungerne nachdem sie schon ein paar Wochen zusammen waren den rammler rausnehmen zum kastrieren und diesen dann 6 Wochen alleine halten.
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von saloiv » Mi 18. Nov 2009, 18:11

Ich würde in deinem Fall wohl auch die Frühkastration wählen. Sicherlich ist es erstrebenswert eher eine normale Kastration durchzuführen, weil sie nicht einen ganz so starken Eingriff in den Hormonhaushalt nimmt und das Tier ersteinmal "erwachsen werden kann". Aber der Aufwand und die Umstände wären einfach zu kompliziert... Zick Gruppen und ewiges Theater... So ist es doch etwas praktischer.

Als ich die Riesen holte, war es mir nicht möglich eine Kastrationsfrist einzuhalten und ich habe die Quarantäne damals (mit dem Wissen was passieren könnte durch die Restwahrscheinlichkeit) weggelassen. Allerdings habe ich natürlich schon etwas mitgefibert, eine Frühkastration ist da sicherlich nervenschonender.
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Re: Jungtiere über Winter draußen ?

Beitrag von mausefusses » Do 19. Nov 2009, 09:58

Danke für die zahlreichen Antworten, ich werde wohl vorerst Abstand davon nehmen. Jede Vergesellschaftung ist ja Streß, auch für uns Menschen. Ich hab nun meine 5 gerade vor 4 Monaten zusammengeführt und sie verstehen sich alle prächtig.....man weiß nicht was mit 2 weiteren Tieren passiert....dann dazu noch die Jahreszeit jetzt.....mein Freund hat momentan auch nicht so richtig Lust auf neue Tiere....ich werde mir momentan also etwas Ruhe gönnen und warten. Spätestens im Frühjahr 2011 werden wir 2 neue Kaninchen holen, dann ist mein Freund auch bereit. Wir möchten gerne immer altersmäßig eiine etwas gemischte Gruppe haben daher so im 2-Jahres Abstand neue Tiere dazu.....
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