Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht. Solltest du Interesse daran haben bei deiner Tierart genau in Erfahrung zu bringen, ob entsprechende Pflanzen nun gut oder schlecht für sie sind, bitten wir dich im entsprechenden Forum eine direkte Frage zu stellen.
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Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von lapin » So 24. Apr 2011, 10:23

Immer wieder kann man lesen, dass Rainfarn eine erhöhte Vergiftungsgefahr darstellt.
Ja selbst bei Hautkontakt besteht schon diese Gefahr.

Ich selber habe letztes Jahr immer mal wieder Rainfarn mit angeboten und ich bin mir sicher, da sie leicht zu verwechseln sind ohne Blüte, habe ich statt Gänsefingerkraut auch regelmäßig Rainfarn mit dazwischen gehabt.
Weder ich, noch meine Kanichen hatten jemals Probleme.

Ist das Panikmache, weil diese Pflanze ein großes Spektrum an Hilfe aufweist:
Appetitlosigkeit
Blähungen
Eingeweidewürmer
Gelenk- und Nervenschmerzen
Magen- und Darminfektionen
Pilze
Regelstörungen
Rheuma
Ungeziefer
Verdauungsstörungen
Verstopfungen
Würmer

Wir handhabt ihr das?
Großen Bogen drum oder weiterhin geben?

Wenn geben, rationiert oder ad libitum?

Konntet ihr schon Erfolge vermelden?


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von schweinsnase77 » So 24. Apr 2011, 10:31

Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Wirkstoffgehalt je nach Standort und klimatischen Verhältnissen stark schwankt. Ich füttere ihn täglich (so 2-3 Handvoll) und er wird gerne gefressen, ohne das man irgendwelche Auswirkungen bemerkt. :freu:

Mein Fazit:

Entweder enthält der Rainfarn hier wenig Wirkstoffe, oder meine Bande hat Panzereingeweide :hot: :hot:

Als Wurmmittel würde ich ihn nicht nehmen....eben wegen dem unsicheren Wirkstoffgehalt.

Und ja...es ist Rainfarn (riecht man auch)


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von lapin » So 24. Apr 2011, 10:34

Stimmt Rainfarn hat ja einen sehr intensiven würzig, leckeren Geruch (ich mag ihn :D)...
also ich gehe heute wieder Rainfarn besorgen...:freu:

Ich würde es meinen 4 Freigängern auch ad libitum anbieten, da ich bei ihnen 100% auf ihr Selektierverhalten vertraue!


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Re: Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von Alex » So 24. Apr 2011, 10:46

Hallo,

ich selber bin ja eine ganz große Pflanzenliebhaberin und auf meinen Kräuterexkursionen versuche ich die Lust und die Liebe an den Pflanzen bei den Teilnehmern zu wecken.
Dabei habe ich auch oft das Thema Pyrrolizidinalkaloide.
Früher habe ich das Thema immer runter gespielt, weil ich es hasse, wie Pflanzen immer als gefährlich dargestellt werden.
Dann musste ich das Thema mal für eine Tierärztetagung vorbereiten und habe mich wirklich, wirklich intensiv damit beschäftigt.
Es gibt ja so viele Gegenargumente gegen seine Giftigkeit und die Gefahren werden sehr aufgepuscht. Allerdings, nachdem ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt hatte und auch mal die echten Ursprungstexte gelesen hatte, musste ich lernen auch mal beide Seiten zu betrachten.

Erstens - ja, es kommt auf Standort, Tageszeit und Jahreszeit an, wieviele PAs drin sind.
Zweitens - PAs sind tatsächlich auf Dauer und bei hoher Dosierung giftig für die Leber und fördern Tumore.
Drittens - ja die Tests die gemacht wurden sind schrecklich und nicht auf den Menschen übertragbar.
Dennoch - wer von Euch kann sagen, ob er richtig dosiert?
Wenn ihr Euren Tieren diesesen Instinkt uneingeschränkt zusprecht, dann OK. Aber haben die denn immer?
Ein angeschlagener Organismus kann Schaden davon tragen. Es sterben viele Tiere und auch Menschen an PAs.
Nicht jede Tierart ist gleichermaßen anfällig und manche kommen gut damit klar. Kaninchen besser als Pferde.

Ich will nur sagen, PAs sind vorhanden und man sollte wissen was man tut und wie man dosiert.
Und nur Tieren, die tatsächlich instinktiv selektieren, sollte man damit füttern.

Liebe Grüße
Alex



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Re: Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von schweinsnase77 » So 24. Apr 2011, 10:57

Alex hat geschrieben: Nicht jede Tierart ist gleichermaßen anfällig und manche kommen gut damit klar. Kaninchen besser als Pferde.


Liebe Grüße
Alex

Kaninchen sind ja auch m Gegensatz zu Pferden "Standweider", die oft relativ kleine Reviere haben. Da kann man es sich schlichtweg nicht leisten große Unverträglichkeiten zu entwickeln. Hat meiner Meinung nach eher weniger mit Selektionsfähigkeit zu tun, sondern ist vielmehr schlichte Notwendigkeit, bei weltweiter Verbreitung.


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von Isa » So 24. Apr 2011, 11:10

Ich habe keine Erfahrung mit Rainfarn, da ich ihn schlichtweg hier noch nirgends gefunden, bzw. übersehen habe. :hm:
Gänsefingerkraut hingegen habe ich schon angeboten, mit dem Wissen es IST tatsächlich Gänsefingerkraut. (--> Blüte!)

Ich wusste gar nicht, dass Rainfarn und Gänsefingerkraut sich so ähnlich sehen.
Kann mir mal jemand Fotos vom Rainfarn zeigen?
Und auch den Geschmack, Geruch, möglichen Standort beschreiben?
:)


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Re: Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von Miss Marple » So 24. Apr 2011, 12:06

Zum Umgang mit verändertem Wirkstoffgehalt kann ich zu Efeu was sagen. Meine Tiere haben letztes Jahr immer mal wieder etwas Efeu gefressen. Zum Jahresende wurde fast immer drauf gepinkelt, sobald ich Efeu, von verschiedenen Standorten, in den Stall gelegt habe. Murx schrieb damals, bei ihr sei es genau so. Der Wirkstoffgehalt scheint "jenseits von gut und böse zu sein." https://www.tierpla.net/post111327.html?hilit=gut%20b%C3%B6se%20efeu#p111327" onclick="window.open(this.href);return false;
Dies Jahr scheint der Wirkstoffgehalt vom Efeu jenseits von Gut und Böse zu sein ... die Jungkaninchen fressen vom Efeu nur noch die Stiele und - was mich sehr erstaunt hat, die RINDE! Und selbst die Meerschweinchen und alten Kaninchen mögen nur wenig Efeu futtern - ungewöhnlich wenig ... das ist für mich auch nicht mehr damit zu erklären, daß sie die letzten Wochen und Monate fast immer Efeu bekamen, so wenig wurde Efeu glaubs noch nie gefuttert ...
Ab Februar diesen Jahres wurde ab und zu wenigstens wieder reingebissen.
Ich werde bei Sachen wie Rainfarn auch immer nur mit einer Minimaldosis starten und dann langsam erhöhen und dabei immer beobachten.


"Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages."

geklaut


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Re: Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von lapin » So 24. Apr 2011, 13:37

@ Isa:
https://www.tierpla.net/pflanzen-f393/kleines-pflanzchen-sehr-auffallige-blatter-t7402.html" onclick="window.open(this.href);return false; > konkret: https://www.tierpla.net/post95227.html#p95227" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Rainfarn und seine Vergiftungsgefahr

Beitrag von Isa » So 24. Apr 2011, 13:58

Danke lapin!!
Wow, die sehen sich ja tatsächlich teuflisch ähnlich auf den ersten Blick.
Rujos Vergleichsbild ist klasse in dem verlinkten Thread. :top:
Also dann weiß ich, wo Rainfarn wächst. Hätte ich vor längerem fast mal gepflückt, weil ich dachte es sei Gänsefingerkraut oder gar Schafgarbe. :arg: Habs dann aber gelassen aus Unsicherheit.


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