Häsin vorsorglich kastrieren?

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Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Venga » Do 16. Feb 2012, 06:16

Feli hat geschrieben:
Venga hat geschrieben:Potente Kater bilden einen Katerkopf aus
Was ist das?
Kastraten, besonders Frühkastraten haben eher die gleiche Kopfgröße/-Form wie die weibliche Katze.
Potente Kater haben etwas massigere Köpfe, mit kräftigen Backen.
Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, wenn du ältere unkastrierte Kater siehst, weißt du was ich meine.
Das ist das letzte wo Kater zulegen, bevor sie ganz ausgewachsen sind.
Vergleichbar mit den ausgeprägten Backen beim Kuder oder der Mähne des Löwen.
LG
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Kim » Do 16. Feb 2012, 06:45

Ich möchte nur einmal in die Runde Schneisen, dass, wenn der Rammler nur sterilisiert wird und seine Triebe behält, er die Häsin dauerhaft Rammeln würde, was unweigerlich vermehrte Scheinschwangerschaften zur Folge hätte.

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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Feli » Do 16. Feb 2012, 07:00

Danke Venga. Wusste ich noch gar nicht, dass es sowas gibt. Hab in meinem Leben aber auch noch nicht mit sehr vielen Katzen und Katern zu tun gehabt.

Ach, Entensusi meinte Rammler sterilisieren? Leute, Leute, ich komm net mehr nach, aber ich bin die Woche geistig auch anderweitig völlig ausgelastet... SORRY Entensusi, meine Leitung ist die Tage sehr, sehr lang.

Nun mal für mich: Kastra: Eier ab. Sterilisation: Samenleiter durch und mehr net? Also quasi die Vasektomie des Kaninchens? Also er könnte noch kommen, aber net mehr scharf schießen?

Meine Güte, das ist noch viel barbarischer als ich dachte :D. Kastriert man ist der Sexualitrieb ganz hinüber, seh ich ja gut an meinem Roi. Sterilisiert man, dann haste Weibchen die ständig denken sie wurden gedeckt und dann muss man die früher oder später Kastrieren, weil häufig scheinschwanger ist ja blöd.

Also wenn ich das nu halbwegs richtigs durchdenke, ist Sterilisation beim Rammler zwar der eventuell noch kleinere Eingriff, führt aber mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zum größeren Eingriff bei den Weibern - da hat man ja gar nix gewonnen, außer eben, dass es keinen Nachwuchs gibt.

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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Entensusi » Do 16. Feb 2012, 08:01

Weißt, mir ist das alles völlig klar und schlüssig - in unserem System. Weil wir Tiere halten.
Darum ist es für uns selbstverständlich geworden, den Tieren den Sexualtrieb zu nehmen.
Beim Geflügel habe ich eine andere Sichtweise. Es gibt zwar, meines Wissens, eine "Pille fürs Huhn", die aber auch nur das Eierlegen unterdrückt. Ansonsten müssen wir einfach damit leben. Dass es einen Männerüberschuss gibt. Dass wir das Huhn/die Ente "entglucken" müssen, manchmal 3 - 4 mal im Jahr.
Und ein Huhn leidet darunter genauso wie ein schweinschwangeres Kaninchen, auch gesundheitlich. Und es gibt die verschiedensten Möglichkeiten damit umzugehen, die aber allesamt unnatürlich sind.
Denn das natürliche wäre, die Tiere Nachwuchs zeugen zu lassen.
Kompromisse...

Ich fürchte, im Grunde meines Herzens bin ich doch eigentlich eine "Tierrechtlerin".
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Una » Do 16. Feb 2012, 08:26

Ich lasse kein Weibchen vorsorglich kastrieren. Bisher wurden alle meine Weibchen gesund alt, auch ohne Kastration. Wenn es natürlich medizinisch notwendig wäre, würde ich die Häsin kastrieren lassen.
Wegen Bequemlichkeit (zuviel Gerammel, Urinspritzen, Buddeln usw.) würde ich erst recht ein Kaninchenweibchen nicht kastrieren lassen.
Liebe Grüße

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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von saloiv » Do 16. Feb 2012, 08:34

Das Tiere unter ihrer Sexualität leiden, dieses Argument finde ich immer etwas komisch. Wie sieht es denn mit Menschen aus, die in keiner Partnerschaft leben und ihre Sexualität nicht ausleben, leiden sie auch unter ihrem Geschlechtstrieb? Wohl kaum. Das rechtfertigt meines Erachtens nicht so einen Eingriff.
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Feli » Do 16. Feb 2012, 08:44

Da hast du recht Entensusi. Irgendwie ist das alles ziemlich bitter. Es spricht einfach so viel gegen eine Haustierhaltung.

Da bemüht man sich um seinen Tieren so gut wie es geht und im Rahmen der eigenen Vorstellungen das perfekte Leben zu bieten und dann scheitert man daran, und das finde ich ziemlich elemantar, dass man irgendeines davon vorsätzlich verletzten muss (eine OP ist ja genau das, eine gewollte Verletzung des Körpers). Da die Vermehrung aus völlig nachvollziehbaren Gründen, ebenfalls im Sinne des Tierschutzes, nicht erwünscht ist, muss man Tiere vorsätzlich eines ihrer existenziellen und grundlegenden Organen berauben und damit GANZ MASSIV in die Natur der Tiere eingreifen.

Was gibt es denn eigentlich noch für ein Pro für die Haustierhaltung? Dass sie IMMER egoistisch ist, klar, das gesteht sich jeder mehr oder weniger ein.

Nutztierhaltung ist scheiße, Heimtierhaltung ist scheiße - der einzig "gute" Weg scheint echt nur noch back to the roots, back to Jäger und Sammler zu sein. Willst du einen Chili-Cheese-Chicken Burger essen, jag dir dein Huhn gefälligst im Wald selber, schlachte es, rupf es und bereite es zu. Kannste das nicht, hast du Pech gehabt.

Was wohl aus dieser Welt werden würde, wenn man sie ernährungstechnisch "neu starten" würde? Klar, in 3.000 Jahren wäre die Gesellschaft dann wieder auf dem Stand von heute. Weil ich mir mein Huhn nicht selber jagen würde, würde ich jemandem Geld geben, dass er es für mich tut. Und damit sind wir schnell wieder bei der Nutztierhaltung.

Ich weiß, das ganze hat mit dem ursprünglichen Thema nicht mehr viel zu tun, aber das ist ja im Grunde eh durch.
saloiv hat geschrieben:Wie sieht es denn mit Menschen aus, die in keiner Partnerschaft leben und ihre Sexualität nicht ausleben, leiden sie auch unter ihrem Geschlechtstrieb? Wohl kaum.
Und ob ;)

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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von saloiv » Do 16. Feb 2012, 08:47

Feli hat geschrieben:
saloiv hat geschrieben:Wie sieht es denn mit Menschen aus, die in keiner Partnerschaft leben und ihre Sexualität nicht ausleben, leiden sie auch unter ihrem Geschlechtstrieb? Wohl kaum.
Und ob ;)
Aber nicht so, dass sie sich kastrieren lassen. ;)
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Entensusi » Do 16. Feb 2012, 08:51

saloiv hat geschrieben:
Feli hat geschrieben:
saloiv hat geschrieben:Wie sieht es denn mit Menschen aus, die in keiner Partnerschaft leben und ihre Sexualität nicht ausleben, leiden sie auch unter ihrem Geschlechtstrieb? Wohl kaum.
Und ob ;)
Aber nicht so, dass sie sich kastrieren lassen. ;)
weils halt Beate Dingens gibt und so... ;) Bilbo hat sich auch ein Stofftier hergenommen. :pfeif:
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Venga » Do 16. Feb 2012, 08:54

Das nicht, aber sie sind frei (außer die im Knast) und können sich einen Partner suchen, in ein Bordell gehen.... oder selbst Hand anlegen
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Feli » Do 16. Feb 2012, 08:54

saloiv hat geschrieben:
Feli hat geschrieben:
saloiv hat geschrieben:Wie sieht es denn mit Menschen aus, die in keiner Partnerschaft leben und ihre Sexualität nicht ausleben, leiden sie auch unter ihrem Geschlechtstrieb? Wohl kaum.
Und ob ;)
Aber nicht so, dass sie sich kastrieren lassen. ;)
Nö, die machen es wie Bilbo oder landen beim Psychiater oder im Knast früher oder später. Oder leben damit ein unbefriedigtes Leben zu haben. Was ja in vielen Religionen äußerst erstrebenswert ist, das Leiden ansich.

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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von saloiv » Do 16. Feb 2012, 09:30

Venga hat geschrieben:oder selbst Hand anlegen
Das machen Tiere aber auch. Dazu kann Kaktus was schreiben, bei ihren Chins kann man das ganz gut beobachten. :D
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von RuJo » Do 16. Feb 2012, 10:27

doppelpost 8-)
Zuletzt geändert von RuJo am Do 16. Feb 2012, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von RuJo » Do 16. Feb 2012, 10:28

saloiv hat geschrieben:Wie sieht es denn mit Menschen aus, die in keiner Partnerschaft leben und ihre Sexualität nicht ausleben, leiden sie auch unter ihrem Geschlechtstrieb?
Mal abgesehn davon, dass man hier wie gesagt selber Abhilfe schaffen kann (und ja, es gibt einige wenige Tiere, die das auch machen... würde man das auch einem Kaninchen zugestehen, würde das aber immer darauf hinauslaufen, dass ein anderes Kaninchen eingespannt wird... und zwar ziemlich penetrant), kann man einen Menschen und eine Kaninchen wohl kaum vergleichen. Wie schon gesagt gehört gerade bei Kaninchen die Fortpflanzung und Jungenaufzucht zu den elementarsten Dingen der Welt (im Prinzip sind sie ja immer trächtig egal was sie sonst gerade machen). Die sind in der Hinsicht im Gegensatz zum Menschen, der eine ganz andere Fortpflanzungsstrategie fährt, auf Masse ausgelegt, und instinktiv immer daran interessiert, die zu vergrößern. Ich als Mensch habe schon noch einige andere Dinge, auf die ich mich konzentrieren kann und möchte. Zudem gehöre ich als Mensch zu den extrem wenigen Tieren, die Sex durchaus auch ohne Fortpflanzungsgedanken vollziehen. Ich bin also nicht am Boden zerstört wenn ich irgendwann feststelle, dass ich mich trotz Rammelei (oh Gott, bitte nicht bildlich vorstellen *g*) um keine Jungen kümmern kann, wie es in meinem genetischen Code vielleicht vorgesehen wäre. Selbst bei einem Hund sieht das schon wieder anders aus, der als soziales Jagttier, dessen Beute nicht einfach so unter der Schnauze vor sich hinwächst, auch durchaus noch andere Ziele verfolgt im Leben (und das macht man sich ja zu Nutze, um ihn anderweitig zu beschäftigen). Bei einem Hund/Wolf ist es auch in freier Natur durchaus nicht ungewöhnlich, niemals Junge zu bekommen... bei einem Kaninchen schon.

Ich würde dieses Argument sicherlich nicht als Hauptargument zur Unfruchtbarmachung heranziehen, aber in meinen Augen ist das durchaus ein schlagkräftiges Beiargument.
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von saloiv » Do 16. Feb 2012, 10:51

Das ist aber trotzdem kein Grund, denn wenn ich die Rammler sterilisiere (Sexualtrieb bleibt erhalten) und die Weiber unkastriert lasse, haben beide ihre Sexualität und keiner leidet darunter - und das ganze ohne Nachwuchs.

Mein unkastriertes Weibchen hat und hatte nie einen übertriebenen Sexualdrang unter dem sie gelitten hätte, sie verhält sich völlig normal, außer ca. 1 Scheinschwangerschaft je Jahr, die sie unbeschadet übersteht und die nur 2-3 Tage andauert in denen sie intensiv Nest baut.

Und alle Rammler die ich bisher unkastriert hatte und dann kastriert habe, waren unkastriert auch nicht verhaltensauffällig oder irgendwie anderweitig gestresst.
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Feli » Do 16. Feb 2012, 10:53

Außer die Weiber sind durch den permanenten Akt ständig scheinschwanger...

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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von RuJo » Do 16. Feb 2012, 12:24

Naja, du siehst es so, ich sehe es da doch etwas anders..

das hier
saloiv hat geschrieben: Und alle Rammler die ich bisher unkastriert hatte und dann kastriert habe, waren unkastriert auch nicht verhaltensauffällig oder irgendwie anderweitig gestresst.
Überzeugt mich kein Stück vom Gegenteil. Ich nehme an, die unkastrierten Männchen war dann auch allein oder jedenfalls nicht mit fruchtbaren Weibchen und potenten Rammlern vergesellschaftet. Wenn allein sein nicht auch "unter der Sexualität leiden" ist, was dann? Wie kann man da beurteilen, ob sie auffällig sind, wenn sie keinen Sozialkontakt haben?
Es gibt immer wieder Leute, die meinen unkastrierte Rammler untereinander seien eine akzeptable Konstellation. Die gehen aber in aller Regel irgendwann gründlich schief. Speziell denke ich da gerade an einen Fall einer guten Internetbekannten. Die war von der Meinung nicht abzubringen, ihre beiden Rammler wären unkastriert gut zusammen zu halten. Die Kuschelei und Harmonie ihrer beiden war ihr eBeweis genug, und es ging auch lange sehr gut. Nach etwa drei Jahren knallte es eines Nachts von einer Sekunde auf die andere, beide trugen sehr schwere Verletzungen davon.
Klar knallt es auch mal unter Kastraten, aber in aller Regel nicht so unerbittlich wie unter geschlechtsfähigen Tieren.

Also wenn ich ein Tier unfruchtbar machen lasse, würde ich persönlich grundsätzlich alles ausräumen, weil ich den Vorteil nicht sehe, da nur die Hälfte machen zu lassen, wenn man schon dabei ist. Hier spielen sicher auch persönliche Erfahrungen ein: den einzigen unkastrierten Kaninchenbock den ich kenne, der alt werden durfte, starb letztlich an einem Hodentumor. Unsere erste Hündin (auch bisher die einzige, die alt wurde) starb an einer Gebärmuttervereiterung.
Diese Fälle wären für mich auch nicht zwangsläufig ein Grund, vorbeugend einen Eingriff zu machen. Aber wie gesagt, wenn man aus anderen Gründen eh schon soweit ist, dann in meinen Augen ganz.

Es ist nunmal übliche Vorgehensweise, die Rammler unfruchtbar zu machen.. und dann auf jeden Fall richtig (für mich persönlich).

Wie auch schon gesagt, ich würde den Sexualtrieb allein nicht als Begründung heranziehen, um ein Kaninchenweibchen zu kastrieren, aber wenn sie aus irgendeinem Grund dann schon offen ist, dann sehe ich keinen Grund nur den halben Eingriff zu machen.
Dass sie durch den Behalt ihrer Gebärmutter den Sexualtrieb behält, aber Veränderungen unwahrscheinlich sind, erscheint mir äußerst unschlüssig. Behält sie den Sexualtrieb unverändert sind entsprechende Hormone aktiv.. die Hormone, die Zellen dazu stimulieren können, zu entarten. Natürlich kann dann nichts mehr an nicht vorhandenen Eileitern entarten, aber an der Gebärmutter weiterhin, und meinem Verständnis nach unvermindert.
Soweit ich weiß treten bei Kaninchendamen, ist die OP einmal überstanden, keine Spätfolgen durch eine Kastration auf (wie es zB bei Hündinen der Fall sein kann.. daher muss man hier auch anders abwägen). Also wie gesagt, ich sehe keinen Grund...
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Venga » Do 16. Feb 2012, 12:34

RuJo hat geschrieben:Dass sie durch den Behalt ihrer Gebärmutter den Sexualtrieb behält...
Die Gebärmutter ist nur die Hülle, die die Ungeborenen schützt und ernährt. Sie hat mit den Sexualhormonen und dem Trieb nichts zu tun.
Die Entfernung der Eierstöcke reicht aus, um den Sexualtrieb zu unterbinden.
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von RuJo » Do 16. Feb 2012, 12:52

Das ist eigentlich auch mein Stand der Dinge gewesen. Ich bezog mich hierauf
Venga hat geschrieben:Weil bei einer Sterilisation die Keimdrüsen erhalten bleiben und der Geschlechtstrieb nicht verhindert wird.
bei nochmaligem Lesen fällt mir aber auf, das ich zugegebner Maßen ein bisschen was durcheinander geworfen habe, also nochmal, damit alle Unklarheiten beseitigt werden:
Also, ich sehe keinen Grund nur zu sterilisieren oder nur die Eileiter zu entfernen, und den Gebärapparat drin zu lassen. Ich würde alles raus nehmen lassen (unabhängig davon ob Sexualtriebe bleiben oder nicht). Ich wüsste nicht, welche Funktion eine Gebärmutter nach der Unfruchtbarmachung so unverzichbar machen würde...
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Feli » Do 16. Feb 2012, 12:54

Und welcher Eingriff ist nun als größer/schwerer zu bewerten? Kastration Männlein, Sterilisation Weiblein, Sterilisation Männlein?

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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Mrs Rabbit » Do 16. Feb 2012, 13:20

Ich möchte mal was einwerfen.

Zu den Kaninchen:
Mein Bounty war damals kastriert. Und immer wenn Hope heiß wurde, hat sie sich ihm angeboten. Dann hat Bounty sie direkt bestiegen. Und Hope war glücklich. :jaja: Scheinschwanger war Hope allerdings nur 1x. :lieb:

Bei den Katzen war es ähnlich. Chicco war schon kastriert und Bijou bekam ihre erste Rolligkeit. Nachdem Bijou mehrmals Chicco genervt hat, hat er sie auch irgendwann bestiegen. Bijou ist inzwischen kastriert.

Also ich bin mir nicht sicher, ob durch die Kastra der Sexualltrieb ganz weg ist. :lol:
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von lapin » Do 16. Feb 2012, 13:22

Kann diese Beobachtungen teilen ;)!
Wie viele Frauen wurden alle inneren Geschlechtsorgane entfernt und haben heute immer noch Bock auf Sex...
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Venga » Do 16. Feb 2012, 13:22

Kastration und Sterilisation beim Männchen:
Bei beiden wird der Hodensack geöffnet.
Bei der Sterilisation werden nur die Samenstränge durchtrennt. (uU können sie wieder zusammen wachsen und das Tier bleibt zeugungsfähig)
Bei der Kastration wird der Hoden entfernt, dabei werden mehr Blutgefäße durchtrennt,
Die Dauer der OP ist ungefähr gleich, die Wunde ungefähr gleich groß.
Der Hoden bleibt in der Regel offen, damit Wundwasser abfließen kann und heilt von allein zu.
Am Tag nach der OP bewegt sich das Tier meistens wieder normal.

Bei der Sterilisation des Weibchens wird der Bauchraum eröffnet um an die Eileiter zu gelangen. Auch sie können wieder zusammenwachsen.
Bei der Kastration werden die Eierstöcke entfernt, dabei mehr Blutgefäße durchtrennt.
Die Narbe ist nur wenig/oder nicht größer als bei der Sterilisation.
Bei der Komplettausräumung- Eierstöcke und Gebärmutter- werden auch große Blutgefäße und die Mutterbänder durchtrennt
Die OP ist ungleich schwerer als die vom Männchen.
Der Bauchraum muss vernäht werden.
Das Tier hat einige Tage Bauchschmerzen.
LG
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von RuJo » Do 16. Feb 2012, 13:43

lapin hat geschrieben: Wie viele Frauen wurden alle inneren Geschlechtsorgane entfernt und haben heute immer noch Bock auf Sex...

Noch einmal: Vorsicht beim Vergleich mit dem Menschen! Bei ihm ist Sex mitnichten nur ein Mittel zum Zweck der Fortpflanzung sondern hat viel tiefreichendere soziale Wurzeln.
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Venga » Do 16. Feb 2012, 13:55

Man darf nicht vergessen, dass Rammler, Kater ... die schon einmal gedeckt haben, es nicht vergessen und wissen, wie es geht.
Auch dauert es bis zu 6 Monaten, bis die Hormone vollständig abgebaut sind.
Außerdem haben sie ja nicht den Geruchssinn verloren.
Wenn ein weibliches Tier entsprechend riecht, kann es sein, dass im Gehirn damit bestimmte Handlungen verknüpft werden.


Der SexualtriebDie Lust zum Sex spielt sich beim Menschen vorwiegend im Kopf ab und kann mit Tieren nur schlecht verglichen werden. Sonst würden Männer den Frauen ja ewig brünstig hinterher rennen. ok, manche machen das :X
LG
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von RuJo » Do 16. Feb 2012, 14:06

Venga hat geschrieben:Sonst würden Männer den Frauen ja ewig brünstig hinterher rennen. ok, manche machen das :X
:saphira:
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Mrs Rabbit » Do 16. Feb 2012, 14:19

Man darf nicht vergessen, dass Rammler, Kater ... die schon einmal gedeckt haben, es nicht vergessen und wissen, wie es geht.
Auch dauert es bis zu 6 Monaten, bis die Hormone vollständig abgebaut sind.
Mein Rammler Bounty hatte erst nach 1 1/2 Jahren Kontakt zu einem Weibchen. Und da war er schon seit über 1 Jahr kastriert. Er hatte also vorher noch nie eine andere Dame gedeckt und bestieg Hope trotzdem.

Der Kater wurde auch relativ früh kastriert und hatte nur Kontakt zu Bijou. Er hatte vorher auch keine andere Katze gedeckt oder decken können, da sie Wohnungskatzen waren. Und Chicco hat auch Bijou gedeckt, als sie Rollig wurde.

Auch sehe ich Chicco heute noch wie er mit den Bauers Katzen rumflirtet wenn sie rollig sind. :roll: :hehe:

Also ich denke, den Sexualltrieb verlieren sie nicht ganz.
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Venga » Do 16. Feb 2012, 14:22

Mrs Rabbit hat geschrieben:Also ich denke, den Sexualltrieb verlieren sie nicht ganz.
Ich vermute, das liegt da dran
Venga hat geschrieben:Wenn ein weibliches Tier entsprechend riecht, kann es sein, dass im Gehirn damit bestimmte Handlungen verknüpft werden.
Alles lesen :taetchel:
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von Aellin » Do 16. Feb 2012, 14:34

Hallo,

der Sexualtrieb kommt wohl durch die Nebennierenrinde, die trotz Kastration weiterhin männliche (dann wohl auch weibl.) Hormone produziert :)
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Re: Häsin vorsorglich kastrieren?

Beitrag von RuJo » Do 16. Feb 2012, 15:18

.. Aellin, ich würde hier das Wörtchen "auch" nicht vergessen. Die Nebennierenrinde ist beteiligt, aber nicht der einzige Faktor. Die Hormondrüsen des Genitaltrakts haben einen nicht unwesentlichen Anteil an der Ausprägung des Triebes, sind aber nicht alleinbestimmend.

Was man bei Kaninchen auch nicht vergessen sollte: Rammeln allein ist nicht unbedingt eine sexuell motivierte Handlung, sondern ist ja eben auch Dominanzverhalten.
"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")

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