Impfung, ja wichtig oder Nein Geldgeschäft

[lapin]

...hier und da stößt man immer wieder und auch öfter, auf das große Thema Impfungen.

Was nicht nur in der Humanmedizin zu unterschiedlichen Meinungen führt, ist mittlerweile auch ein Bestand in der Vetmedizin geworden.

Hier gibt es scheinbar nur schwarz weiß, grau scheint nicht als Option vorhanden zu sein.

Die einen halten die Gegner für Verantwortungslos, die anderen halten die sich für Pro aussprechen für wenig belesen, zwecks Nebenwirkungen.

Wie seht bzw handhabt ihr das?
Habt ihr euch damit auch schon mal näher befasst.
Hinterfragt ihr oder vertraut ihr?

Ich muss sagen, aus meinem Bauch heraus und ich bin recht intuitiv, habe ich das impfen meiner Tiere nie zu einem übertrieben wichtigen Aspekt gemacht. Sie sind grundimmunisiert, Auffrischungen gab es keine mehr. (Bin grau unterwegs : )
Allerdings hab ich ein wenig hinterfragt und bin manchen Empfehlungen ggü doch etwas skeptisch.

[Venga]

Wir haben unsere Tiere auch immer nur grundimmunisiert.
Ich bin den Empfehlungen der Vetmedizinherstellern gegenüber sehr skeptisch. Vor allem bei Impfungen mit Seren aus lebenden Erregern.
Selbst unser Tierarzt ist da zurückhaltend, weil nicht alle Impfungen sicher Ansteckungen verhindern.
Auch Floh- und Wurmmittel gebe ich nur bei Befall und nicht vorbeugend.
Wir brauchten seit Jahren beides nicht.
Ich sehe keinen Sinn darin, die Tiere mit Chemie zu belasten, wenn es nicht notwendig ist.

[Murx Pickwick]

Ich hab zum Glück mom nur noch Chinchillas - und die werden nicht geimpft.
Bei Tieren, die gewöhnlicherweise geimpft werden, werd ich mir sehr genau anschauen, was es für Impfungen gibt und welche davon Sinn machen. Beispielsweise macht Tollwutimpfung für Katz und Hund in Deutschland nur noch Sinn, wenn man mit dem Tier irgendwann auch mal ins Ausland verreisen möchte, einige Staaten bestehen auf Tollwutimpfung.

Ich finde allerdings die gesamte Thematik sehr schwierig ... man findet nur wenig Statistiken und Studien, die einem die Entscheidung erleichtern. Und wenn man Studien findet, sind es häufig wenig aussagekräftige Studien.

[lapin]

Ach, für Chinchilla gibt es gar keine Impfungen?
Find ich toll.

Aktuell setze ich mich viel mit dem Thema auseinander bedingt durch mein Kind, hier ist die Konfrontation mit der Thematik sehr hoch und habe da so manch einen Einblick bekommen, den ich mir hätte nie vorstellen können.
Wie gesagt, bin ich so der Bauchtyp, das ging bei den Tieren, aber mit einem Kind ist das gleich ne ganz andere Hausnummer.
So hab ich mir Inhaltsstoffe und Empfehlungen angeschaut und bin Pro und Kontras sowie vielen heißen Diskussionen über das Für und Wider gefolgt. Der pure WAHNSINN.

Das hat mir aber gezeigt, wie stark man doch vertraut und wie selten man hinterfragt hat.

Aktuell wüsste ich nicht, ob ich überhaupt noch grundimmunisieren würde.
Keine Ahnung ob es bei Tieren auch so eine Art Herdenimmunität gibt, wovon man ja gerne spricht.
Also hab ich ne Gruppe von Kaninchen, vllt so 5 Stück, reicht es wenn ich 3 impfe und zack, sind alle geschützt?
Habt ihr euch nen Kopf gemacht, beim treffen mit anderen Hunden, ob der eigentlich geimpft ist?
Denn iwie kann es doch bei Tier nichts anderes als bei Mensch sein?

Habt ihr euch schon mal von einer Impfung eures Tieres den Beipackzettel zeigen lassen?

[claudia]

Ich finde das Thema auch sehr schwierig. Bei Mensch und bei Tier. Man findet für jede Position Argumente, die dafür bzw. dagegen sprechen. Da eine Entscheidung zu treffen, ist nicht einfach und sicherlich sehr individuell. Unsere Kaninchen (mittlerweile alte Herrschaften) werden schon seit Jahren nicht mehr geimpft (allerdings sammle ich das Futter auf unserer eigenen Wiese, auf die kein Wildkaninchen kommen kann). Unsere Hunde sind grundimmunisiert. Und ich bemühe mich, den 3-Jahres-Rhythmus für Tollwut einzuhalten (falls wir doch irgendwann mal in Urlaub fahren wollen würden). Einige andere Impfungen habe ich bei den Havis nun nach fast 4 Jahren ebenfalls auffrischen lassen. Sie hatten die Impfungen gut vertragen (auch jetzt wieder), daher habe ich mich da von der Tierärztin überzeugen lassen. Buffy (14,5 Jahre alt, aus dem Tierheim, mit Tumor im Mäulchen) wurde vom Vorbesitzer so oft geimpft, dass wir ihm das zukünftig ersparen werden. Und bei Pimpfi bin ich noch unschlüssig, sie ist gesundheitlich nicht so stabil. Den Beipackzettel habe ich mir noch nicht zeigen lassen, aber gerade bei den Kaninchen habe ich mir den damals im Internet rausgesucht gehabt. Tatsächlich mache ich mir schon manchmal Gedanken über andere Hunde. Zum Thema Wiederholungsimpfungen: zum Glück kann man den Impfstatus über den Titer kontrollieren lassen (wobei ich nicht weiß, ob das bei allen Impfungen bei Mensch und Tier schon funktioniert), und kann so doch auf so manche Wiederholungsimpfung verzichten. Ich persönlich mache das bzgl. der Hepatitis-Impfung so. Und bzgl. der Hunde werde ich dies vor der nächsten Impfung ebenfalls ansprechen.

[Saubergschweinchen]

Ist ein schwieriges Thema.

Meerschweinchen impft man nicht, da bin ich also fein raus. Aber beim Hund habe ich mich schon intensiv damit befasst und als gelernte TFA habe ich da ja viel ein"geimpftes" Vorwissen mitgebracht. Ich bin schon sicher das heute zu viel geimpft und auch viel zu viele unnütze Parasitenbehandlungen stattfinden. Die Dramen um Bravecto und Co. sind ja nur die Spitze des Eisberges.

Mir war schon bei der Züchterwahl wichtig dass ich keinen 10fach entwurmten und 3fach geimpfen Welpen erhalte. Er wurde vom Züchter nur SHP geimpft, das haben wir aufgefrischt und mit 8 Monaten kam (wegen Auslandsreisen) noch die Tollwut dazu. Die ist nun wieder dran, SHP werde ich nochmal machen lassen und dann nie wieder...die halten ja nachweislich (auch wenn es kein Hersteller dran schreibt) 9 Jahre und länger und damit ich Yoshi dann sein leben lang versorgt.

Zwingerhusten, Leptospirose oder Borreliose impfen wir nicht und aus Überzeugung.

Ansonsten rate ich halt immer zumindest dazu den Impfstoff zu wählen der die längsten Intervalle zulässt, so ist man nur alle 3 Jahre dran für SHPT.