Ernährung Tierheim Kaninchen / Meerschweinchen

[Bigfoot63]

Wie würde man am Besten im Rahmen der Möglichkeiten diese Tiere im Tierheim ernähren.
Die Voraussetzungen die vorliegen :
Gruppenhaltung ( nach Quarantäne )
2 * wöchentlich kann Frifu gekauft werden auf Vorrat.
Kosten dürfen nicht zu hoch sein - täglich Kräuter kaufen fällt weg.
Tiere sollten möglichst keine Probleme mit Fütterung bekommen. Der Zeitaufwand darf nicht zu hoch srin für dss Personal. Damit scheidet Wiese pflücken leider aus. Zweige gibts soweit möglich am Wochenende durch Ehrenamtler...
Die Tiere stammen meist aus Kuntibunti Haltung mit wenig Auslauf.
Die Gehege sind gemischt besetzt d.h manche KA / MS wohnen schon länger darin, andere kommen neu hinzu.
Heu u. Stroheinstreu ist immer vorhanden.

Wie würde man es am besten angehen um möglichst keine gesundheitlichen Probleme zu bekommen...
Welche Futtersorten im Frischfutter Bereich. Trofu gibt es derzeit nicht.

[Hasilein]

Gehölz sollte immer da sein! Dann würde ich versuchen, viel Kohl, und alles was grüne, oder auch rote, wie Mangold, Blätter hat, allerdings wär ich bei Salat vorsichtig , ranzuschaffen. Futtermöhren. Futter - rote Beete kriegt man günstig bei Raiffeisen oder sowas.
Sonnenblumenkerne z.B. würde ich anbieten, damit essentielle Aminosäuren zugeführt werden. Brauchen ja nicht soviel zu sein.
Laubheu würde ich anbieten.
Aber darf ja nix kosten...

Naja, ich weiß nicht...suboptimale Ernährung ist halt auch bei Tierheim-Tieren nicht ausreichend und kann zu gesundheitlichen Problemen führen...

Aber vielleicht willst du ja noch was ganz Spezielles von Murx lesen...

[Bigfoot63]

Danke erstmal. Geäst bekommen wir durch Rückschnitt. Irgendwann ist aber Schluss damit
Würde das klappen nach jahre langrm Kunti Bunti Futter einfach mal auf Kohl umzuschwenken ?
Chinakohl hatte ich mal auf dem Zettel, Möhre, Sellerie ?
Obst zumindest Apfel ?
Die Frage ist auch mit welcher Menge pro kg Nin kalkuliere ich das. Besser einmal füttern oder lieber 2 mal....ich möchte am Ende auch gesunde Tiere. Der neue Besitzer bekommt immer noch Linkliste mit bzgl. des Futters. Das machen wir drn Haltern klar das die optimale Ernährung anders aussieht...

[Mrs Rabbit]

Ich denke Fenchel wäre auch ganz sinnvoll, wenn sie umgestellt werden. Kohl würde ich allerdings "noch" nicht füttern, wenn die Tiere kein Grünzeug kennen.

Ich hatte immer mit Sellerie (mit Kraut), Apfel, Möhre mit Grün, Fenchel und Saaten angefangen. Später kamen dann Salate, Kohl und co. dazu.
Möhrengrün, Kohlrabiblatter bekommt man oft auf Wochenmärkten oder im Laden umsonst. Manche Läden bewaren Gemüse, Obst, Salate und co. auf, die sie nicht mehr verkaufen dürfen, es aber noch nicht in die Tonne schmeißen wollen. Da muss man dann einfach mal fragen. Ansonsten würde ich noch versuchen Laub zu sammeln und das anzubieten.

[Murx Pickwick]

Erst für die Neuankömmlinge Laub, dann Kohl ... und anfangen mit Chinakohl und Kohlrabiblättern. Klappt dann ganz gut.

Pflücken ist tatsächlich zu Zeitaufwendig, aber im Sommer sensen sollte gehen, ihr müßtet dann allerdings ne Wiese oder ähnliches anpachten oder jemanden finden, wo ihr sensen dürft. Eventuell gibts auch Gemeindeland oder Naturschutzwiesen, wo ihr entweder sensen dürft, oder aber wo ihr den Wiesenschnitt bekommt.
In vielen Gebieten in Deutschland gibt es die Pflicht für Wieseneigentümer, daß einmal im Jahr gemäht werden muß - nun brauchen die Eigentümer nicht immer die Wiese, auch hier lassen sich günstige Absprachen treffen.

Ich hatte 30kg Wiese innerhalb von 20min bis 40 min gesenst, wenn die Wiese leicht zu sensen war, teilweise sogar innerhalb von 10min.

Pro Kilo Kanin könnt ihr mit 300 - 500g Frischfutter täglich rechnen, mit Saaten läßt sich da noch ein wenig einsparen, aber nicht sehr viel.
Grundsätzlich, ohne Wiese werdet ihr nicht weit kommen, wenn die Kanin gesund bleiben sollen ... da hat Andreas Rühle leider recht ...

Was mir noch einfällt ... ist zwar nicht ideal, aber man kommt oft kostenlos ran, das ist der Grünschnitt, der an Bundesstraßen etc anfällt - also genau das, woraus auch das Grünmehl für Pellets hergestellt wird. Dieser Grünschnitt ist deshalb so interessant, da hier etliche Kräuter bei sind, die auf der Wiese gar nicht wachsen, ist also trotz der Belastung durch Streusalz etc in solchen Fällen eine gute Ergänzung.
Allerdings ist es meistens so, daß die Ämter zwar einem Bescheid geben, wann sie wo die Straßengräben und die Straßenränder freimachen, aber einsammeln müßt ihr meist selbst.

[Miss Marple]

Kürzlich hatte ich gelesen, wie eine Notstation preisgünstig an jede Menge Gemüse kommt:

Ich hab hier um die Ecke einen Lidl- Markt. Da gehe ich gg. 19 Uhr in der Woche und am Samstag gg. 14 Uhr und 20 Uhr hin, mit Tüte bewaffnet. Im Gemüsemüll findet sich Möhren-, Sellerie-, Kohlrabi- und Blumenkohlgrün. Das sind bei jeder Abholung etwa 5 bis 8 kg aus EINEM Markt. Außerdem darf ich in mehreren Märkten einer anderen Discounter-Kette in die Biotonnen gucken. Das ist zwar eigentlich verboten, wird aber geduldet, solange ich dort alles sauber hinterlasse. Dort hole ich zusammen mit meinem Mann 3 x die Woche jeweils 8 bis 15 kg Gemüse heraus, originalverpackt und gutteils so frisch, daß man es selber essen könnte. Auch Obst und Südfrüchte sind dabei. Das Gemüse wird von mir Zuhause ausgepackt, verlesen, abgewaschen und ordentlich in meine Futterkammer einsortiert. Ich muß wahrscheinlich den ganzen Winter hindurch KEIN einziges Stück Gemüse für meine 30 bis 40 Meerschweinchen (Notstation) kaufen.

https://www.meerschweinchen-ratgeber.de/forum/libutum-t2135899.html" onclick="window.open(this.href);return false;

[Hasilein]

Ja, das kann man versuchen, allerdings reicht das aus den "Mülltonnen" hier z.B. bei Lidl selbst für meine 5 Kaninchen nicht aus. Oft ist nix mehr drin in den Tonnen...
Man muß halt schauen, wie kooperativ die Leute sind.

[Saubergschweinchen]

Das Problem ist hier wirklich der Zeitaufwand. Hätte man Zeit müsste es ja garnichts kosten denn Wiese gibts ja überall und mit der Sense wäre es auch nicht so ein großer zeitaufwand (vorrausgesetzt man kann sensen )
Hier bei uns bekomm ich mit den Resten aus den Supermarktbiotonnen auch keinen satt, da geht ein echter Run. Wir haben viele viele Halter und Züchter in der Umgebung und manche verbringen Stunden im Gemüseabteil vom Kaufland und verlassen den Laden mit 20 Säcken. Das ist mir persönlich nix drum geh ich da meist leer aus.

Was aber fürs Tierheim sicher gut gehen dürfte sind Kooperationen mit Asia/Türken-Gemüsehändlern. Ein mir bekannter Gnadenhof versorgt seine Tiere den gesamten Winter nur mit deren Resten. Hier kann man sicher was erreichen wenn man das Gespräch sucht. Das wäre eine dauerhafte, kostengünstige Quelle wo auch nur 1-2x in der Woche einer hin muss. Was aufgehoben werden soll kann man besprechen und in Verbindung mit einer Werbung/Danksagung auf der HP des TH hat der Laden auch noch was davon.

[Hasilein]

Also Wiese gibt´s hier nicht überall...
Und bei den türkischen Läden gab´s hier meistens nur Müll, so vermatschte Salatblätter und sowas.
Man muß da schon Glück haben.
Oder einen Biolandwirt in der Nähe ausfindig machen, vielleicht gibt´s da ne Kooperation.

[Saubergschweinchen]

Die Landwirte und Hofläden behalten hier alles für sich, die haben meist ne Kaninchenmast oder anderes laufen und haben darum besonders im Winter nix zu verschenken.

Was bei suboptimaler Fütterung auch noch ein paar Defizite ausgleichen kann ist Keimfutter, selbst wenns "nur" Weizenkeime (gibt ja sehr günstig Weizen zu kaufen) sind ist das besser als nix.

[suntrek]

Wenn man mit einem Laden eine Kooperation macht,dass man das aussortiere kriegt wäre gerade auch vom Kostenfaktor echt super.
Ansonsten Wochenmarktstände sammeln auch oder ebend Anbaubetriebe, Bioläden sowas.
Ich sebst bin gerade selbst auf der Suche und hier ist meistens alles schon fest vergeben wenn sie denn abgeben. Bei Supermärkten würde es hier Edeka tun,aber vielleicht sind diese auch etwas anders ind er Reaktion wenn man vom Th kommt. Ich merke ja immer wieder es schwankt auch je nach dem wie viele Tiere man hat wie gut die Kooperation ist.
Aber eine Idee wert ist das alle mal.

Wiese wäre echt optimal nur für Tierheim schwierig vom Zeit her. Wenn man Ehrenamtler hat die das machen würden könnten man so ja versuchen,dass es wenigstens etwas gibt davon.
Ich selbst versorge hier das Th wo ich Bufdi bin auch mit Zweigen und Wiese (da aktuell nicht viel zu holen nur für die Rattis im Hundehaus). Ist man sehr froh drüber.

An Kohl hier im Tierheim wird Kohlrabie gefüttert. Chinakohl denke ich auch.
Aber sonst keine Sorten wobei ich schon diese Einsteigersorten da gut finde.

[Bigfoot63]

Ein sehr grosses Problem sind hier die Biogas Anlagen. Bessere Lebrndmittel gehen sowieso zur Tafel. Wiese ist einfach ein Beschaffungsproblem. Ich kann leider im Winter nur zukaufen. Ehrenamtler für Kaninchen begeistern ist sooo schwer - ich arbeite seit Jahren dran.
Chinakohl ist also gesetzt. Kohlrabie Blätter darf man nur selten mitnehmen. Der Gemüsebauer gibt mur schon mal übrige Sachen aber das ist zu wenig. Ich muss im Durchschnitt mit 25 Kaninchen rechnen.

[Hasilein]

Ja, genau, Keimfutter. Oder eben als Keimfutter Hafer...Kostet das Kilo nen Euro. Nur wer bereitet das Keinfutter zu...?

Hier bei Lidl kommt auch die Tafel, allerdings sind die seeehr wählerisch, hat man mir geflüstert...Ich bekommme auch nur Blättriges, alles andere dürfen die nicht rausrücken.

[Murx Pickwick]

Sch***-Biogasanlagen!
Das sind die größten Energie- und Ressourcenvernichter, die bislang erfunden wurden!
Selbst Atomkraftwerke haben da noch ne positive Bilanz, was die Energieausbeute angeht ... die haben wenigstens "nur" ein Abfallproblem.

Wenn diese Biogasanlagen nicht so massiv von unserem Staat subventioniert werden würden, würde es die überhaupt nicht geben - aber so wird der Bau bezahlt, es werden Zuschüsse gezahlt, daß überhaupt von Mais über spezielle für Biogasanlagen angebaute (und sehr artenarme!) "Naturschutz"wiese bis hin zu Weizen und Roggen in die Biogasanlagen gestopft werden kann und die Betreiber machen zudem Knebelverträge mit den Bauern, die Teilweise über 20 Jahre und länger gehen, wobei der Preis für die Rohstoffe selbst dann nicht an den Marktpreis angepaßt wird, wenn sie durch die durch die Biogasanlagen verursachte Verknappung das Zehnfache kosten!
Tja, wieder einmal zahlt der Steuerzahler genau das, was ihm mehr Schaden zufügt, als daß es was nutzt ...

sry, fürs OT ... wenn ihr in einer Biogasanlagengegend wohnt, kann ich mir leider inzwischen nur allzugut vorstellen, wie schwierig es ist, an Wiese zu kommen - das wird auch im Sommer nicht viel anders sein, leider.

[Bigfoot63]

Ich hasse diese Dinger aus ganzem Herzen. Seit dem sehe ich Maisfelder ohne Ende und am Ende der Saidon hungrige Wildschweine und fröhliche Jägermeister ..
OT ist wichtig
Deswegen muss ich gucken wie ich es mit kaufbaren Sachen hinbekomme....

[Murx Pickwick]

Das heißt aber auch, daß ihr um ein Strukturfutter für die Kanin nicht drumrumkommen werdet - es bringt weniger Nachteile, so ein supplementiertes Strukturfutter zum Gemüse anzubieten, wie die Nachteile, die durch eine einseitige Gemüsekost ohne Wiese entstehen.

Was ich nicht weiß, ist, inwieweit auch eine Sämereienmischung was bringen würde ... es müssen ja genügend Aminosäuren im Futter sein, welche normalerweise in der artenreichen Wiese zu finden sind. Aber es geht auch um die Mineralstoffe und weitere Nährstoffe, die im Gemüse fehlen.
Was fehlt, sind jedoch nach wie vor diverse Bitterstoffe, welche eben in Wiese in rauer Menge enthalten sind und auch für die Gesunderhaltung der Kaninchen wichtig sind - aber da wüßte ich nix, was das ersetzen könnte.

Was wichtig ist, sind oxalsäurehaltige Pflanzen, beispielsweise Mangold. Spinat ist leider für Kuntibuntikaninchen recht problematisch, kann genauso zu Blähungen führen, wie Kohl. Da müßte eigentlich vorsichtig angetestet werden, ob es vertragen wird. Hier kann dir sicher Anita weiterhelfen, sie hat da ne Menge Erfahrung ...

[Bigfoot63]

Strukturfutter wäre kein Problem, wenn mir jemand sagen könnte was ich für eins am besten nehme. Die Inhaltsstoffliste einiger Produkte durchblicke ich nicht. Würde ich sowas täglich geben.
Sämereien in etwa so wie Zuhausé , Fenchelsamen, Schwarzkümmel, Sonnenblumenkerne, Amaranth und Dinkelkorn ?

Bisher fütterten sie dort Möhre 2/3 pro Tier, Eissalat, Paprika, Gurke und Apfel in etwa gleichen Teilen für das letzte Drittel.
Ich habe nun Paprika durch Sellerie und Eissalat durch Chinakohl ersetzt. Seit dem sind weniger Durchfälle aufgetreten. Ich dachte daran Feldsalat dazu zu nehmen und Staudensellerie sofern erhältlich.
Fenchel ist irre teuer in der Regel und von daher kaufe ich dann lieber mehr Chinakohl.
Es gibt 1-2 mal wöchentlich eine trockene Kräuter Laubmischung auf das Heu bzw. in Schalen dazu angeboten.
Die Meerschweinchen bekommen Paprika weiterhin gefüttert.
Das Problem ist einfach, das es am Personal fehlt um jeden einzelne Tiere genau zu beobachten. Daher bin ich drauf angewiesen nur Dinge zu verabreichen die bei den Nins keine weiteren Probleme verursachen.

Wenn ich das jetzt so schaffe, dann könnten wir das als Arbeitsanweisung festlegen und diese Möhre und Heu Nummer ist vom Tisch.
Es muss natürlich alles sehr praktikabel sein, denn im Laufe das Jahres sind im Durchschnitt 450 Kleintiere bei uns zu Gast. Hauptsächlich KA, gefolgt von MS, Ratten und leider auch Cinchillas.

[Hasilein]

Ich hab hier auch ne Biogasanlage vor der Nase und Maisfelder ohne Ende...
Schrecklich.
Allerdings hab ich auch so Wasserschutzgebiete gefunden, die eingezäunt sind, daneben aber alles nicht eingezäunt ist, wie ein naturbelassenens Feld. Dort finde ich immerhin Wiesenampfer, Rotklee, Wilde Möhren, Gräser, Löwenzahn und sowas.

Naja, auf jeden Fall überlege ich auch schon wieder, ob ich nicht ab und an Nösenberger zufütteren sollte, zumindest über den Winter (naja, was man hier so Winter nennt, bei den milden Temperaturen).

Ich bevorzuge Nösenberger, weil ich kein anderes Strukturfutter kenne, welches eine solche Vielfalt an Zusatzstoffen enthält. Was nutzt den Kaninchen ein Futter, z.B. JR Farm, wo nur zwei Vitamine hoch dosiert drin sind, glaub ich... Union Strukturgold hab ich mir noch nicht genau angeschaut.

Hier das Nösenberger:
(Allerdings wird ein großer Teil hier liegengelassen, besonders Luzerne wird wohl gar nicht angerührt. Aber mir geht´s halt darum, daß die Zusatzstoffe aufgenommen werden.)

Zusammensetzung:25% entblätterte Luzerne, 20% Dinkel im Spelz, 17% Johannisbrot, 15% Gerstenflocken, 10% Maisflocken, 6% Möhrenchips, 2% Petersilie, getrocknet, 2% Leinflocken, kalt gepresst, 1% Leinöl, kalt gepresst, 1% Zuckerrübenmelasse

Analytische Bestandteile und Gehalte: 15% Rohfaser, 9,5% Rohprotein, 3,4% Rohfett, 6,8% Rohasche, 0,9% Calcium. 0,4% Phosphor, 0,1% Natrium

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe:12.000 IE Vitamin A aus E 672 Vitamin A, 800 IE Vitamin D aus E 671 Vitamin D3, 40 mg Vitamin E (alpha-Tocopherolacetat), 12,5 mg Kupfer als Kupfer-II-Sulfat, Pentahydrat E 4, 50 mg Eisen als Eisen-II-Sulfat.Monohydrat E 1, 40 mg Mangan als Mangan-II-Oxyd E 5, 60 mg Zink als Zink-Oxyd E 6, 0,9 g Jod als Calcium-Jodat-Hexahydrat E 2, 0,18 mg Selen als Natriumselenit E 8, 0,4 mg Kobalt als bas. Kobalt-II-Carbonat-Monohydrat E 3

[Hasilein]

Und wenn man gezielt Trockenkräuter nach Bitterstoffen auswählen würde? Z.B. Beifuß, Schafgarbe...?
Könnten die Kaninchen das nutzen?

Und Chicoree und Endivien, würde das ausreichen?

[Bigfoot63]

Hatte nicht auch Andreas Ruehle so eine Mischung publiziert ?

[Fredpe]

Meinst du das Kaninatur von Andreas? Das gibt es leider nicht mehr. [emoji30]

[Hasilein]

Echt, da steht die machen Urlaub.
Aber das kann man ja so zusammenstellen.
Beifuß und Schafgarbe war ja auch drin. Kann man ja z.B. auch so bestellen und ne Mischung draus machen mit noch paar anderen Sachen.

Dieser Thread ist sehr interessant:
Es wird dort die Zufütterung von Nösenberger und Co. besprochen...
[url]http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=3005&postdays=0&postorder=asc&start=165[/url]

[Fredpe]

Ja, ich hatte ihn gefragt, gibt es leider nicht mehr.

[Hasilein]

Ah, O.K...I
Ich hab noch was hier.

[Hasilein]

Könntet ihr nicht ab und an Brombeerblätter zufüttern? Das wär doch gut für den Darm/Verdauung. Normalerweise gibt´s die doch an jeder Ecke...

[Bigfoot63]

Ich kann die getrocknet bestellen, aber ...

[Hasilein]

aber?

Ja, dann fallen die ja unter Trockenlaub.
Sind die Kaninchen eigentlich auch draussen im Sonnenlicht? Oder nur drinnen? Wenn sie nur drinnen sind, dann würd ich schon sowas wie Nösenberger zufüttern.
Und Trockenlaub.

Hier kannste ja auch mal schaun...
[url]http://www.hansemanns-team.de/Blattwerk:::73.html[/url]

Das hier find ich auch gut, wegen Topiblättern im Winter. Und Knollen natürlich...
[url]http://www.tierpla.net/post314994.html?hilit=topinambur#p314994[/url]

Ja!
Sollst du!
Topinambur gehört sogar zu den wenigen Pflanzen, die als Heu verfüttert werden können ... sie haben eine ähnliche Funktion wie Laubheu. Frisches Topinamburkraut ist natürlich viel, viel besser.

Wenn du das Topinamburkraut wegen Inulin und anderen Zuckern (nicht Stärke, die ist nur in den Wurzeln) weglassen wolltest, müßtest du konsequenterweise auch Gräser und Kräuter weglassen!
Der Hintergrund, Inulin gehört zu den Fructooligosacchariden und diese werden von Gräsern als Transportzucker verwendet. Der Gehalt dieser FOS, wie sie gerne in der Futtermittelbranche abgekürzt werden, sind in den Gräsern deutlich höher, wie im Topinamburkraut. Auch Einfachzucker kommen in den meisten Gräsern und Kräutern in einer deutlich höheren Konzentration vor, wie im Topinamburkraut.

Nun können weder Kokzidien noch Hefen die FOS verdauen, das haben sie mit den Kaninchen gemein, auch die können mit sowas erstmal herzlich wenig anfangen ... für solch komplexe Zucker, wie FOS, Pektine und einigen anderen Zuckergruppen auch sind andere Bakterien und Einzeller zuständig - und die sitzen im Blinddarm und sind lebensnotwendig fürs Kaninchen! Mit Topinambur (einschließlich der Knollen übrigens) läßt sich die Blinddarmgesellschaft deshalb viel, viel besser aufbauen, wie mit BB und Co ... oder besser gesagt, während es mit der Zuführung von Bakterien (BB!) nicht möglich ist, die Blinddarmgesellschaft aufzubauen und nur möglich ist, sie endgültig aus dem Ruder laufen zu lassen, ist es mit Topinamburkraut und Apfel wiederum ein leichtes, die Blinddarmgesellschaft innerhalb von Stunden bis hin zu wenigen Tagen auf Vordermann zu bringen - je nachdem, wieviel wirklich durch AB und Co geext wurde!

Das Topinamburkraut hat allerdings noch eine sehr nutzbringende Eigenschafte für den Darm ... es enthält einige rauchig schmeckende Fraßschutzstoffe, welche sehr unangenehm für Kokzidien und tödlich für Hefen sind!
Gerade wer Topinambur wegläßt, fördert also erst Kokzidien und Hefen, nicht wer ihn verfüttert!

Die Topiknollen sind übrigens als Winterfutter noch eines für die Kaninchen gesündesten Wurzelgemüsen - einfach aufgrund des hohen Inulingehaltes, welcher die Blinddarmgesellschaft ordentlich anfüttert und so den Kaninchen einen hohen Ausstoß an Bakterieneiweiß verschafft. Und das ganz ohne, daß sich Kokzidien, Hefen, Clostridien oder E. coli dran laben können - die brauchen nämlich genau wie das Kaninchen auch einfacher aufgebaute Zucker, wie sie beispielsweise im Möhrenmark in der Möhre sitzen.

[saloiv]

Ein interessantes Thema...

Ich kann dir evtl. mit meinen Erfahrungen aus der Tierpension weiter helfen (immer ca. 20-40 Kaninchen und Meerschweinchen) und meinen Gedanken die ich mir mal für ein Tierheim gemacht habe.

In der Tierpension ernähren wir die Tiere sicherlich noch einmal im Unterschied zum Tierheim
a) zeitaufwändiger (tägliches Pflücken usw.) und
b) individueller (weil die Gruppen nicht vermischt sind, können wir zwischen Neuankömmlingen und schon eingelebten Tieren unterscheiden.

Trotzdem füttern wir das etwas einheitlicher als man es bei wenigen Hauskaninchen tun würde.

Ich würde solch eine Ernährung anstreben:

Frischfutter:
- Grünfutter vom Bauern (z.B. einen Bauern fragen der täglich für die Kühe mäht ob er eine kleine Menge mit mäht und die abgeholt werden kann - z.B. alle 2 Tage)
- Zweige dauerhaft zur Verfügung (z.B. ein Ehrenamtlicher der 1x wöchentlich Zweige austauscht/erneuert)
- Im Winter Frischfutter von der Tafel (muss dann aber schnell verwertet werden), von Supermärkten oder gekauft.
- Kohl, Klee und Ähnliches höchstens zu etwa 15-20%, dann dürfte es auch für schwierige Tiere verträglich sein
- Anfütterung/Futterumstellung schon in der Quaranäne
- Abwechslungsreiches Grundfutter im Winter aus Endiviensalat (kein Kopfsalat) und anderen Bittersalaten, Gemüsegrün, wenig Kohl (Wirsing, Grünkohl...), Möhren (Futtermöhren-Säcke), Sellerie, Fenchel usw.

Raufutter:
- Zweige (siehe oben)
- Hochwertiges Heu von Ballen (Bauern) - 2. Schnitt/Grummet!
- Stroh

Trockenfutter:
- In diesem Fall würde ich ein Strukturfutter füttern, z.B. Nösenberger gemischt mit Pferdgerecht-Futter (um den Kräuteranteil und die Vielfalt zu erhöhen) - aber rationiert und evtl. auch etwas verstreuen damit es keinen Streut gibt und die mehr beschäftigt sind

Wasser aus Näpfen.

[Hasilein]

Saloiv, ich habe heute noch ein Video von dir gesehen, wo man die angrenzende Wiese/Garten sehen kann. Ich glaub Seppl läuft darüber...
Bei so einem Anblick krieg ich feuchte Augen... Soviel Wiese gibt´s hier ja im gesamten Gebiet nicht...

Bigfoot und ich, wobei Bigfoot noch was besser gelegen, leben in einem Gebiet, wo die Bauern nicht täglich saftige Wiese, Klee, gutes Gras und sowas mähen. Von daher ist das sicherlich das größte Problem - die Wiesensammlerei...