Fasanerie Wiesbaden
Moderator: Murx Pickwick
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Fasanerie Wiesbaden
Wie so viele Tierparks entstand auch die Fasanerie Wiesbaden aufgrund der Jagdleidenschaft der Blaublütigen ... 1750 baute der ehrwürdige (oder auch weniger ehrwürdige, wie auch immer) Fürst Karl von Nassau-Usingen eine Fasanenzucht auf, um seinem Hobby fröhnen zu können. Sein Sohn hatte nix Besseres zu tun, wie kurz nach Tod von Fürst Karl das Jagdgebiet und damit auch die Zucht des Jagdwildes ein paar Kilometer weiter weg auf die Platte zu legen. Netterweise durfte nun der Oberförster ins nun leerstehende Jagdschlößchen einziehen.
Am 1. Juli 1912 übernahm die Stadt Wiesbaden die ehemalige Fasanenzucht samt Schlößchen ... es sollte dennoch bis zum 31.03.1955 dauern, bis die Stadt endlich die Tore öffnete und nun die Fasanerie erstmalig als Tier- und Pflanzenpark den Wiesbadenern zur Verfügung stellte.
Das gesamte Gelände konnte kaum gewartet werden, es fehlte an allen Ecken und Enden an Geld ... aber Engagement war da. Um den Tierpark zu retten, wurde ein Förderverein ins Leben gerufen, der seit 1995 in einer beispiellosen Manier Gelder heranschafft und den Park auf ein Niveau gehoben hat, was sich sehen lassen kann! Zusätzliche Einnahmen kommen aus dem ehemaligen Jagdschlößchen, was nun als Restaurant umgebaut ist und eine sehr exquisite Küche vorzuweisen hat.
Noch heute ist der Park frei ... und damit das so bleibt, daß mein allerliebster Lieblingspark kostenlos begangen werden kann, meine Bitte ... benutzt das Spendenboxerl am Eingang ... nicht, daß ich hier Werbung machen will oder so ...
Gleich rechts neben dem Eingang befindet sich der Haustierteil der Fasanerie - und damit ein Glanzstück der Tierhaltung, ein Kaninchen-Meerschweinchen-Gehege. Für die Meerschweinchen reicht dieses Gehege absolut aus, sie haben dort viele Versteckmöglichkeiten, es ist sehr schön strukturiert, für die Kaninchen könnte es größer sein ... dementsprechend mondkraterlandschaftsmäßig sieht das teilweise auch aus.
Es gibt für kleine Menschlein kleine Durchschlüpfe, wo sie hineinkrabbeln können und durch Fensterscheiben die Kaninchen und Meerschweinchen auf Augenhöhe bestalken können - ist äußerst interessant bei den Kiddies, es war mal wieder so viel los, daß ich keine Chance hatte, da zu photografieren - trotz Regenwetter übrigens!
Fortsetzung folgt ... wie üblich, irgendwann
Am 1. Juli 1912 übernahm die Stadt Wiesbaden die ehemalige Fasanenzucht samt Schlößchen ... es sollte dennoch bis zum 31.03.1955 dauern, bis die Stadt endlich die Tore öffnete und nun die Fasanerie erstmalig als Tier- und Pflanzenpark den Wiesbadenern zur Verfügung stellte.
Das gesamte Gelände konnte kaum gewartet werden, es fehlte an allen Ecken und Enden an Geld ... aber Engagement war da. Um den Tierpark zu retten, wurde ein Förderverein ins Leben gerufen, der seit 1995 in einer beispiellosen Manier Gelder heranschafft und den Park auf ein Niveau gehoben hat, was sich sehen lassen kann! Zusätzliche Einnahmen kommen aus dem ehemaligen Jagdschlößchen, was nun als Restaurant umgebaut ist und eine sehr exquisite Küche vorzuweisen hat.
Noch heute ist der Park frei ... und damit das so bleibt, daß mein allerliebster Lieblingspark kostenlos begangen werden kann, meine Bitte ... benutzt das Spendenboxerl am Eingang ... nicht, daß ich hier Werbung machen will oder so ...
Gleich rechts neben dem Eingang befindet sich der Haustierteil der Fasanerie - und damit ein Glanzstück der Tierhaltung, ein Kaninchen-Meerschweinchen-Gehege. Für die Meerschweinchen reicht dieses Gehege absolut aus, sie haben dort viele Versteckmöglichkeiten, es ist sehr schön strukturiert, für die Kaninchen könnte es größer sein ... dementsprechend mondkraterlandschaftsmäßig sieht das teilweise auch aus.
Es gibt für kleine Menschlein kleine Durchschlüpfe, wo sie hineinkrabbeln können und durch Fensterscheiben die Kaninchen und Meerschweinchen auf Augenhöhe bestalken können - ist äußerst interessant bei den Kiddies, es war mal wieder so viel los, daß ich keine Chance hatte, da zu photografieren - trotz Regenwetter übrigens!
Fortsetzung folgt ... wie üblich, irgendwann
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Gegenüber den Kaninchen und Meerschweinchen befinden sich die Schafe und Ziegen ... eigentlich nix Besonderes von dem Platz und der Haltung her, außer, daß man eigentlich von fast überall vom Weg aus Schafe in "freier Wildbahn" photografieren kann - oder es zumindest so aussehen lassen kann
Das könnte doch glatt auch ein Urlaubsphoto aus Griechenland sein, oder nicht?
Leider darf hier gefüttert werden, Futter gibts am Eingang - und irgendwie mögen Schafe und Ziegen dieses pelletierte Futter sagenhaft gerne (und noch lieber die Happen, die verbotenerweise von Zuhause mitgebracht werden und verfüttert werden ... das Problem eines jeden Tierparks, der Füttern zuläßt).
Die Folge, die Schäflein standen alle unschön gleichmäßig am Gitter verteilt und haben sich mästen lassen, nix mehr mit der Illusion von weiter, freier Wildbahn und Urlaub in Griechenland - nicht mal phototechnisch ...
Etwas weiter kommen dann schon die Schweine - eine vorbildliche Unterbringung mit Unterstand, Suhle und bissi Gesträuch als Schattengeber, etwas, was endlich für die kommerzielle Schweinemastproduktion verbindlich eingeführt werden sollte, aber leider nicht einmal für die Bioschweinemast allgemein üblich ist ... auch die Schweinerasse ist was Besonderes, sind es doch eine alte Mastschweinerasse, die Bunten Bentheimer Schweine.
Für heutige Begriffe sind sie allerdings zu fett, man mag einfach kein geschmackvolles, fettes Fleisch mehr, man mag lieber mager, magerer, am geschmacklosesten, direkt aus der Schweinefabrik ... zumindest wird das man so eingeredet ...
Die im Schweinegehege wohnhafte Schönheit war allerdings offenbar der Meinung, es ist Muttertag, und es regnet, da hat auch sie ein Päuschen vom Gestalkt werden verdient, und hat sich kurzerhand in ihren Unterstand zurückgezogen und ward nicht mehr gesehen ...
Das könnte doch glatt auch ein Urlaubsphoto aus Griechenland sein, oder nicht?
Leider darf hier gefüttert werden, Futter gibts am Eingang - und irgendwie mögen Schafe und Ziegen dieses pelletierte Futter sagenhaft gerne (und noch lieber die Happen, die verbotenerweise von Zuhause mitgebracht werden und verfüttert werden ... das Problem eines jeden Tierparks, der Füttern zuläßt).
Die Folge, die Schäflein standen alle unschön gleichmäßig am Gitter verteilt und haben sich mästen lassen, nix mehr mit der Illusion von weiter, freier Wildbahn und Urlaub in Griechenland - nicht mal phototechnisch ...
Etwas weiter kommen dann schon die Schweine - eine vorbildliche Unterbringung mit Unterstand, Suhle und bissi Gesträuch als Schattengeber, etwas, was endlich für die kommerzielle Schweinemastproduktion verbindlich eingeführt werden sollte, aber leider nicht einmal für die Bioschweinemast allgemein üblich ist ... auch die Schweinerasse ist was Besonderes, sind es doch eine alte Mastschweinerasse, die Bunten Bentheimer Schweine.
Für heutige Begriffe sind sie allerdings zu fett, man mag einfach kein geschmackvolles, fettes Fleisch mehr, man mag lieber mager, magerer, am geschmacklosesten, direkt aus der Schweinefabrik ... zumindest wird das man so eingeredet ...
Die im Schweinegehege wohnhafte Schönheit war allerdings offenbar der Meinung, es ist Muttertag, und es regnet, da hat auch sie ein Päuschen vom Gestalkt werden verdient, und hat sich kurzerhand in ihren Unterstand zurückgezogen und ward nicht mehr gesehen ...
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Eigentlich sollten nun auf der rechten Seite die Greifvögel kommen ... aber, wie immer, wenn ich in die Fasanerie komme, sind die Greifvögel nicht zu besichtigen, diesmal wegen Bauarbeiten. Ich kann an der Stelle nur jedem raten, der in der Fasanerie Greifvögel sehen will, sprecht euch mit mir ab, damit ihr nicht zur gleichen Zeit wie ich den Park besichtigt, ansonsten werdet ihr die Greifvögel nie zu Gesicht bekommen ...
Also gehen wir den Rundweg weiter zu den Wisenten ... naja, immerhin hab ich diese beim Spachteln bestalken können, während sie sonst eigentlich nur irgendwo möglichst weit weg vom Besucher in der Gegend rumliegen und wiederkäuen.
Irgendwie scheinen Wisente den ganzen lieben langen Tag nix anderes zu tun, wie zu fressen und zu dösen ...
Also gehen wir den Rundweg weiter zu den Wisenten ... naja, immerhin hab ich diese beim Spachteln bestalken können, während sie sonst eigentlich nur irgendwo möglichst weit weg vom Besucher in der Gegend rumliegen und wiederkäuen.
Irgendwie scheinen Wisente den ganzen lieben langen Tag nix anderes zu tun, wie zu fressen und zu dösen ...
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Als nächstes lohnt es sich, nicht dem Rundweg weiter zu folgen, sondern den Weg direkt zum Aussichtsturm bei den Wölfen und Bären zu nehmen ... und hier begegnet einem etwas ganz Besonderes, Wolf und Bär werden in einem Riesengehege gehalten! Nur Nachts werden die Bären aus Sicherheitsgründen weggesperrt - man kann hier also eine ganze Reihe von Abwehrverhalten und Vertreibungsversuchen seitens der Wölfe gegenüber den Bären beobachten, die man sonst nirgendwo zu Gesicht bekommt, insbesondere, wenn man pünktlich zur morgendlichen Fütterung ankommt!
Und - man bekommt fast regelmäßig beim Füttern das typische Wolfsbellen mit, was sich doch in einigen Punkten vom Hundegebell unterscheidet und nur in Gefahrensituationen zu hören ist. Beispielsweise lassen Wölfe nur einen Bell-Laut vernehmen und sind dann wieder für ne ganze Weile lang still, Hunde reihen die Bell-Laute zu Bell-Serien zusammen, die teilweise auch außerhalb von Gefahrensituationen zu einem stundenlangen, nervtötenden Bell-Stakkato ausgeweitet werden können, insbesondere durch Frust durch Bewegungsmangel.
Wölfe zeigen eine sehr spezielle Bell-Mimik und leiten den Bell-Laut durch eine sehr spezielle Gestik ein, Hunde dagegen können überraschend anfangen zu Bellen, ohne es zuvor angekündigt zu haben.
Das Bellen der Wölfe klingt deutlich leiser und heiserer, wie das Bellen eines Hundes.
Eine weitere Besonderheit ist, daß hier unverkreuzte eurasische Wölfe (Canis lupus lupus) und europäische Braunbären (Ursus arctos arctos) gehalten werden. In den meisten Tierhaltungen finden sich entweder Wölfe mit unbestimmten Unterartenstatus (zu gut deutsch, wilder Mix aus allem, was da ist) oder sogar unerkannte Wolfs-Hund-Hybriden ... insbesondere unter dem Namen Timberwolf laufen immer noch viele Wolfs-Hund-Hybriden, die nur langsam aus den Haltungen verschwinden. Ansehen tut man es als Laie den wölfischen Mischlingen nicht an ...
Bei den Bären hat man normalerweise eine etwas andere Situation ... früher hatte man besonders große, beeindruckende Bären zeigen wollen, so wurden sehr oft Kodiakbären (Ursus arctos middendorffi), Grizzlybären (Ursus arctos horribilis) und Kodiak-Grizzlybärenmischlinge als Braunbären ausgestellt, inzwischen werden zunehmend Waisenkinder, die (meist durch Fehlverhalten der Menschheit) in freier Natur entstehen, an die Tierparks verkauft. Damit dürfte die meistgehaltenen Braunbärenunterart in Menschenobhut der Kamtschatkabär (Ursus arctos piscator) sein.
Und - man bekommt fast regelmäßig beim Füttern das typische Wolfsbellen mit, was sich doch in einigen Punkten vom Hundegebell unterscheidet und nur in Gefahrensituationen zu hören ist. Beispielsweise lassen Wölfe nur einen Bell-Laut vernehmen und sind dann wieder für ne ganze Weile lang still, Hunde reihen die Bell-Laute zu Bell-Serien zusammen, die teilweise auch außerhalb von Gefahrensituationen zu einem stundenlangen, nervtötenden Bell-Stakkato ausgeweitet werden können, insbesondere durch Frust durch Bewegungsmangel.
Wölfe zeigen eine sehr spezielle Bell-Mimik und leiten den Bell-Laut durch eine sehr spezielle Gestik ein, Hunde dagegen können überraschend anfangen zu Bellen, ohne es zuvor angekündigt zu haben.
Das Bellen der Wölfe klingt deutlich leiser und heiserer, wie das Bellen eines Hundes.
Eine weitere Besonderheit ist, daß hier unverkreuzte eurasische Wölfe (Canis lupus lupus) und europäische Braunbären (Ursus arctos arctos) gehalten werden. In den meisten Tierhaltungen finden sich entweder Wölfe mit unbestimmten Unterartenstatus (zu gut deutsch, wilder Mix aus allem, was da ist) oder sogar unerkannte Wolfs-Hund-Hybriden ... insbesondere unter dem Namen Timberwolf laufen immer noch viele Wolfs-Hund-Hybriden, die nur langsam aus den Haltungen verschwinden. Ansehen tut man es als Laie den wölfischen Mischlingen nicht an ...
Bei den Bären hat man normalerweise eine etwas andere Situation ... früher hatte man besonders große, beeindruckende Bären zeigen wollen, so wurden sehr oft Kodiakbären (Ursus arctos middendorffi), Grizzlybären (Ursus arctos horribilis) und Kodiak-Grizzlybärenmischlinge als Braunbären ausgestellt, inzwischen werden zunehmend Waisenkinder, die (meist durch Fehlverhalten der Menschheit) in freier Natur entstehen, an die Tierparks verkauft. Damit dürfte die meistgehaltenen Braunbärenunterart in Menschenobhut der Kamtschatkabär (Ursus arctos piscator) sein.
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Vom Wolfsbärengehegeaussichtsturm aus geht es wieder zurück auf den Rundweg, vorbei an Luchsen und Rehen ... während ich mit Katzen generell kein Glück habe, sie scheinen etwas gegen meine Einstellung zu haben, nach denen alle Katzen in Wirklichkeit Außerirdische sind, welche die Weltherrschaft an sich reißen wollen, sind die Huftiere einschließlich der angeblich ach so scheuen Rehe deutlich kooperativer.
Dementsprechend gibts von den Luchsen nur ein einziges, nicht sehr schönes Familienbild mit Mama und ihren Halbwüchsigen ...
Die Fasanerie beteiligt sich übrigens an einem Artenschutzprojekt zum Erhalt des europäischen Luchses (Lynx lynx lynx). Daher wird man jedes Jahr Junge bei den Luchsen beobachten können. Das Gehege ist groß genug, als daß sich die Luchse aus dem Stalkbereich der Menschheit heraushalten kann, wenn sie das wollen, aber natürlich deutlich kleiner, wie ein durchschnittliches Luchsrevier in freier Natur. Mir scheinen sich die Luchse allerdings in der Fasanerie sehr wohl zu fühlen ... soweit ich das beurteilen kann, heißt das ...
Die Rehlein wiederum haben so ihre festen Zeiten, wann sie wo zu finden sind ... und da sie sich mehr oder weniger das meiste Jahr über aus dem Wege gehen, befinden sie sich nur selten auf einem Fleck. In der Fasanerie werden in einem (für die Rehhaltung!) sehr kleinem, überschaubaren Gehege eine Ricke und ein Bock gehalten, die sich offenbar abgesprochen haben, wann wer denn im dortigen Häuschen ne Portion Extrafutter fressen darf, wer wann wie wo äsen darf und wer wann in dem kleinen Wäldchen am Rande des Geheges ruhen darf ...
Vergleicht man übrigens dieses superkleine Rehgehege mit nem Durchschnittsgehege für ein Damwildrudel, ist dies sehr weitläufig und groß ... Rehe brauchen sehr viel Platz, man kann nur wenig Rehe überhaupt einsetzen, sie brauchen zudem eine äußerst vielfältige Pflanzenernährung, um gesund zu bleiben - kurzum, Rehe werden inzwischen nur noch selten gehalten, man findet sich eher in unserer gut aufgeräumten Forst- und Agrarlandschaft wieder.
Übrigens - ob es Tierquälerei ist, Rehe zu halten oder nicht, bleibt dahingestellt, denn die freilebenden Rehe haben schon lange nix mehr zu lachen, denn normalerweise sollte ihr Biotop im Sommer so aussehen:
Hochgewachsenes Gras auf den Wiesen bis zu den Geweihspitzen!
In der Fasanerie wachsen sogar Teufelskrallen wild ... und viele andere, selten zu findende Kräuter. Und das findet sich, im Gegensatz zur "freien Wildbahn", auch Ackerbau und Forsten genannt, hier in dem kleinen Gehege in der Fasanerie in Wiesbaden. Hier brauchen die beiden Eingesperrten sich nicht mal bücken, um zu fressen!
In unserer aufgeräumten Kulturlandschaft hungern gerade die Rehe im Sommer zunehmend, dank zeitlich genormter, großräumiger Radikalmahten und zunehmender Turbowiesen mit nur wenigen Ungräsern und Unkräutern zwischen dem Weidelgras und Stangenwald statt Naturverjüngung mit vielfältigen Baumarten. Sie rächen sich, indem sie im Winter systematisch die Bäume schälen und im Frühjahr und Sommer durch Verbiß eine jegliche zaghafte Naturverjüngung seitens einsichtiger Forstwirte verhindern ...
Rehe sind kleine Schlüpfer, die in einer hohen Wiese optisch verschwinden. Wenn sie sich ein wenig recken, können sie allerdings gut über die Grasspitzen hinwegsehen, ohne daß man sie groß sehen kann ... es hat halt auch seine Vorteile, klein zu sein
Die Dame war übrigens, wenn sie nach kleinbleibenden Kräuterchen in der Wiese tauchte, von meinem Standort aus so gut wie nicht mehr zu sehen ...
Dementsprechend gibts von den Luchsen nur ein einziges, nicht sehr schönes Familienbild mit Mama und ihren Halbwüchsigen ...
Die Fasanerie beteiligt sich übrigens an einem Artenschutzprojekt zum Erhalt des europäischen Luchses (Lynx lynx lynx). Daher wird man jedes Jahr Junge bei den Luchsen beobachten können. Das Gehege ist groß genug, als daß sich die Luchse aus dem Stalkbereich der Menschheit heraushalten kann, wenn sie das wollen, aber natürlich deutlich kleiner, wie ein durchschnittliches Luchsrevier in freier Natur. Mir scheinen sich die Luchse allerdings in der Fasanerie sehr wohl zu fühlen ... soweit ich das beurteilen kann, heißt das ...
Die Rehlein wiederum haben so ihre festen Zeiten, wann sie wo zu finden sind ... und da sie sich mehr oder weniger das meiste Jahr über aus dem Wege gehen, befinden sie sich nur selten auf einem Fleck. In der Fasanerie werden in einem (für die Rehhaltung!) sehr kleinem, überschaubaren Gehege eine Ricke und ein Bock gehalten, die sich offenbar abgesprochen haben, wann wer denn im dortigen Häuschen ne Portion Extrafutter fressen darf, wer wann wie wo äsen darf und wer wann in dem kleinen Wäldchen am Rande des Geheges ruhen darf ...
Vergleicht man übrigens dieses superkleine Rehgehege mit nem Durchschnittsgehege für ein Damwildrudel, ist dies sehr weitläufig und groß ... Rehe brauchen sehr viel Platz, man kann nur wenig Rehe überhaupt einsetzen, sie brauchen zudem eine äußerst vielfältige Pflanzenernährung, um gesund zu bleiben - kurzum, Rehe werden inzwischen nur noch selten gehalten, man findet sich eher in unserer gut aufgeräumten Forst- und Agrarlandschaft wieder.
Übrigens - ob es Tierquälerei ist, Rehe zu halten oder nicht, bleibt dahingestellt, denn die freilebenden Rehe haben schon lange nix mehr zu lachen, denn normalerweise sollte ihr Biotop im Sommer so aussehen:
Hochgewachsenes Gras auf den Wiesen bis zu den Geweihspitzen!
In der Fasanerie wachsen sogar Teufelskrallen wild ... und viele andere, selten zu findende Kräuter. Und das findet sich, im Gegensatz zur "freien Wildbahn", auch Ackerbau und Forsten genannt, hier in dem kleinen Gehege in der Fasanerie in Wiesbaden. Hier brauchen die beiden Eingesperrten sich nicht mal bücken, um zu fressen!
In unserer aufgeräumten Kulturlandschaft hungern gerade die Rehe im Sommer zunehmend, dank zeitlich genormter, großräumiger Radikalmahten und zunehmender Turbowiesen mit nur wenigen Ungräsern und Unkräutern zwischen dem Weidelgras und Stangenwald statt Naturverjüngung mit vielfältigen Baumarten. Sie rächen sich, indem sie im Winter systematisch die Bäume schälen und im Frühjahr und Sommer durch Verbiß eine jegliche zaghafte Naturverjüngung seitens einsichtiger Forstwirte verhindern ...
Rehe sind kleine Schlüpfer, die in einer hohen Wiese optisch verschwinden. Wenn sie sich ein wenig recken, können sie allerdings gut über die Grasspitzen hinwegsehen, ohne daß man sie groß sehen kann ... es hat halt auch seine Vorteile, klein zu sein
Die Dame war übrigens, wenn sie nach kleinbleibenden Kräuterchen in der Wiese tauchte, von meinem Standort aus so gut wie nicht mehr zu sehen ...
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Die Wildschweine waren ziemlich relaxt, als ich vorbeikam:
Übrigens hab ich bei der Sau das erste mal etwas gesehen, was ich so eigentlich von den Schweinen nicht kenne ... die Dame hielt mit einem ihrer Klauen Futter fest, um es besser abbeißen zu können:
Die Sau führt übrigens momentan Frischlinge ...
Nächste Station ist ein riesiges Gehege mit Rotwild, Muffelwild und Damwild.
Ich muß sagen, lange hab ich mich hier nicht aufgehalten, es sind ja nu fast schon "Allerweltsarten", wenn man mal so die Tierparks ansieht, welche sich mit der heimischen Fauna beschäftigen und es sind Arten, die man gewöhnlicherweise auch schnell und leicht photografiert bekommt.
Das Muffelwild hat sich ziemlich bedeckt im Wald gehalten:
Lämmchen war auch zusehen gewesen, ich hatte jedoch keine Geduld, da noch auf den richtigen Schuß zu warten ...
Die Damhirsche treiben schon neue Geweihe, sehen jedoch momentan noch sehr struppig aus, sie sind voll im Fellwechsel. Interessant sind übrigens für Mutationsliebhaber die unterschiedlichen Fellfärbungen, die man in der Fasanerie beim Damwild beobachten kann, von cremeweiß bis schwarz ist alles vorhanden.
Auch die Rothirsche sehen zum Teil noch sehr gerupft aus, weil sie mitten im Fellwechsel stehen:
Dafür ist die Rothirschmännlichkeit schon deutlich weiter mit dem Geweih, es wird nicht mehr lange dauern, bis die Hirsche ihr Geweih fegen werden und den weichen, blutreichen Bast vom fertigen Geweih entfernen werden.
Aber auch so sehen sie langsam recht majestätisch aus:
Ansonsten ließ sich das Rotwild in seiner Mittagssiesta nicht im geringsten stören.
Übrigens hab ich bei der Sau das erste mal etwas gesehen, was ich so eigentlich von den Schweinen nicht kenne ... die Dame hielt mit einem ihrer Klauen Futter fest, um es besser abbeißen zu können:
Die Sau führt übrigens momentan Frischlinge ...
Nächste Station ist ein riesiges Gehege mit Rotwild, Muffelwild und Damwild.
Ich muß sagen, lange hab ich mich hier nicht aufgehalten, es sind ja nu fast schon "Allerweltsarten", wenn man mal so die Tierparks ansieht, welche sich mit der heimischen Fauna beschäftigen und es sind Arten, die man gewöhnlicherweise auch schnell und leicht photografiert bekommt.
Das Muffelwild hat sich ziemlich bedeckt im Wald gehalten:
Lämmchen war auch zusehen gewesen, ich hatte jedoch keine Geduld, da noch auf den richtigen Schuß zu warten ...
Die Damhirsche treiben schon neue Geweihe, sehen jedoch momentan noch sehr struppig aus, sie sind voll im Fellwechsel. Interessant sind übrigens für Mutationsliebhaber die unterschiedlichen Fellfärbungen, die man in der Fasanerie beim Damwild beobachten kann, von cremeweiß bis schwarz ist alles vorhanden.
Auch die Rothirsche sehen zum Teil noch sehr gerupft aus, weil sie mitten im Fellwechsel stehen:
Dafür ist die Rothirschmännlichkeit schon deutlich weiter mit dem Geweih, es wird nicht mehr lange dauern, bis die Hirsche ihr Geweih fegen werden und den weichen, blutreichen Bast vom fertigen Geweih entfernen werden.
Aber auch so sehen sie langsam recht majestätisch aus:
Ansonsten ließ sich das Rotwild in seiner Mittagssiesta nicht im geringsten stören.
- Hasilein
- Planetarier
- Beiträge: 2415
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
- Land: Deutschland
- Wohnort: NRW
- Hat sich bedankt: 453 Mal
- Danksagung erhalten: 323 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Boah, so ein richtig dicker Brummbär ist ja dabei!
Vielen Dank für die schönen Bilder und die Texte!
Die Rehbilder finde ich besonders schön.
Vielen Dank für die schönen Bilder und die Texte!
Die Rehbilder finde ich besonders schön.
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
@Hasilein: Danke fürs Lob
So, der Rundgang geht weiter ... gegenüber dem Riesengehege ist platzmäßig gesehen das Kontrastprogramm aufgebaut, eine Waldkatzenvoliere ... die größte Waldkatzenvoliere übrigens, die ich bislang in Tierparks gesehen hab, dennoch jedoch sehr klein und übersichtlich.
"Wie lange will die da denn noch rumstehen und mich beglubschen?"
Ist ja auch verständlich, denn die lieben Waldkätzlein sind Meister im Ausbrechen, Meister im Verstecken und Meister im Nichtgesehenwerden - je größer das Katzendomizil, desto weniger Katz wird Mensch sehen. Der Vorwurf, da sind ja nur Hauskätzchen drin, wandelt sich also recht schnell zu dem Vorwurf, da sind ja gar keine Kätzchen drin ... also zu groß und unübersichtlich darf das Katzendomizil nicht werden, sonst wird es irgendwann benutzerunfreundlich.
Nun steht die europäische Waldkatze kurz vor der Ausrottung, nach wie vor ... man weiß nicht, wie stark die Kätzlein wirklich mit Aussterben beschäftigt sind, da es verdammt schwer ist, überhaupt festzustellen, wo die Kätzchen überhaupt noch zu finden sind - nicht, weil sie mit ner fetten Hauskatz verwechselt werden könnten, das ist an der Sache noch das geringste Problem - sondern das die Kätzlein wildlebend dazu neigen, sich gar nicht blicken zu lassen und auch so gut wie keine Spuren hinterlassen!
Selbst ein Panther, selber Meister der Tarnung, ist ein wahres Trampeltier und eine äußerst auffällige Katz im Vergleich mit unserer Waldkatz!
Die Waldkatzen werden also in einem internationalen Programm nachgezüchtet - in solch kleinen Volieren, wie in der Fasanerie in Wiesbaden und in deutlich kleineren Domizilen. Geht auch wunderbar, werden genügend Versteckmöglichkeiten eingebaut, fühlen sich die Kätzlein recht wohl und zeigen sich auch ... nur bekommen nun leider die Zahmsten der Waldkatzen die meisten Jungen! Es findet also durch diese kleinen Volieren eine Zucht auf zahmes Hauskätzchen statt, ohne daß man das eigentlich will ... wenn man das vermeiden will, müßten die Waldkatzen in genauso großen Gehegen gehalten werden, wie sie inzwischen für Luchse sich immer mehr einbürgern! Tja ... und in solch großen Gehegen sieht man sie nicht mehr ... letztendlich läßt sich dann nicht mal mehr feststellen, ob überhaupt noch Waldkatzen im Gehege sind, weil die Kätzlein in solch großen Gehegen recht schnell zu Selbstversorgern werden und nicht mehr an die ausgelegten toten Mäuse gehen.
So, der Rundgang geht weiter ... gegenüber dem Riesengehege ist platzmäßig gesehen das Kontrastprogramm aufgebaut, eine Waldkatzenvoliere ... die größte Waldkatzenvoliere übrigens, die ich bislang in Tierparks gesehen hab, dennoch jedoch sehr klein und übersichtlich.
"Wie lange will die da denn noch rumstehen und mich beglubschen?"
Ist ja auch verständlich, denn die lieben Waldkätzlein sind Meister im Ausbrechen, Meister im Verstecken und Meister im Nichtgesehenwerden - je größer das Katzendomizil, desto weniger Katz wird Mensch sehen. Der Vorwurf, da sind ja nur Hauskätzchen drin, wandelt sich also recht schnell zu dem Vorwurf, da sind ja gar keine Kätzchen drin ... also zu groß und unübersichtlich darf das Katzendomizil nicht werden, sonst wird es irgendwann benutzerunfreundlich.
Nun steht die europäische Waldkatze kurz vor der Ausrottung, nach wie vor ... man weiß nicht, wie stark die Kätzlein wirklich mit Aussterben beschäftigt sind, da es verdammt schwer ist, überhaupt festzustellen, wo die Kätzchen überhaupt noch zu finden sind - nicht, weil sie mit ner fetten Hauskatz verwechselt werden könnten, das ist an der Sache noch das geringste Problem - sondern das die Kätzlein wildlebend dazu neigen, sich gar nicht blicken zu lassen und auch so gut wie keine Spuren hinterlassen!
Selbst ein Panther, selber Meister der Tarnung, ist ein wahres Trampeltier und eine äußerst auffällige Katz im Vergleich mit unserer Waldkatz!
Die Waldkatzen werden also in einem internationalen Programm nachgezüchtet - in solch kleinen Volieren, wie in der Fasanerie in Wiesbaden und in deutlich kleineren Domizilen. Geht auch wunderbar, werden genügend Versteckmöglichkeiten eingebaut, fühlen sich die Kätzlein recht wohl und zeigen sich auch ... nur bekommen nun leider die Zahmsten der Waldkatzen die meisten Jungen! Es findet also durch diese kleinen Volieren eine Zucht auf zahmes Hauskätzchen statt, ohne daß man das eigentlich will ... wenn man das vermeiden will, müßten die Waldkatzen in genauso großen Gehegen gehalten werden, wie sie inzwischen für Luchse sich immer mehr einbürgern! Tja ... und in solch großen Gehegen sieht man sie nicht mehr ... letztendlich läßt sich dann nicht mal mehr feststellen, ob überhaupt noch Waldkatzen im Gehege sind, weil die Kätzlein in solch großen Gehegen recht schnell zu Selbstversorgern werden und nicht mehr an die ausgelegten toten Mäuse gehen.
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Gleich in der Nähe sind weitere Vertreter der Raubtierfamilie ausgestellt, in einer großen Voliere Waschbären und Marderhunde, in einer genauso großen Voliere Rotfüchse ... leider sind die Tiere hinter Gittern gut weggesperrt und es gibt keine Fensterscheiben oder Aussichtstürme, die einen gitterfreien Photografenblick auf die Tiere zulassen.
Das Ergebnis ist etwas frustrierend:
Das Ergebnis ist etwas frustrierend:
- Hasilein
- Planetarier
- Beiträge: 2415
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
- Land: Deutschland
- Wohnort: NRW
- Hat sich bedankt: 453 Mal
- Danksagung erhalten: 323 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Wunderschön, werd ich nur gleich emotional...
Ich muß echt meine Augen reiben. Die sieht genauso aus, wie meine verstorbene Viva . Hachja...
Aber es ist doch gar nicht so leicht, die vor die Linse zu kriegen, oder?
edit: geht sich um die Wildkatzen...
nochma edit: Hatte den Text nicht ganz gelesen, wegen Suppe rühren...
O.K. sie zeigen sich...
Ich muß echt meine Augen reiben. Die sieht genauso aus, wie meine verstorbene Viva . Hachja...
Aber es ist doch gar nicht so leicht, die vor die Linse zu kriegen, oder?
edit: geht sich um die Wildkatzen...
nochma edit: Hatte den Text nicht ganz gelesen, wegen Suppe rühren...
O.K. sie zeigen sich...
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Sagen wir mal so ... ich habe in verschiedensten Tierparks Stunde um Stunde vor Volieren, Gehegen etc verbracht, wo an der Tafel stand, daß Waldkatzen drin seien ... nach vielen Jahren ist es mir letztes Jahr das erste Mal im Tierpark Weilburg gelungen, eine Aufnahme eines Waldkatzenkopfes in einer Baumhöhle zu photografieren ... allerdings hatte ich mein Tele noch nicht. Die Aufnahme ist selbst mit Rausvergrößern nicht vorzeigefähig.
Vor dieser Katzenvoliere habe ich "nur" insgesamt drei Stunden verbracht, ich bin da immer wieder hingelaufen in der Hoffnung, die Katzilis mögen sich doch endlich mal zeigen - und das möglichst so, daß ich nicht nur ihre Schwanzspitze photografieren kann ... bei den Luchsen blieb ich gerade mal ne Stunde.
Immerhin, diese Geduld wurde belohnt - und mit Tele ist es auch kein Problem mehr, mal kurz ne Katz auf irgendeinem meterhohen Baumstamm oder am anderen Ende der Voliere zu photografieren, was die Sache deutlich einfacher macht.
Also selbst das "sie zeigen sich" ist da relativ ... irgendwie ...
Immerhin kam die eine der beiden Katzen bis vor das eine von drei Fenstern, durch die man photografieren kann - da entstand dann das Bild der putzenden Katz. Das hätt ich sogar mit dem Normalobjektiv aufnehmen können!
Übrigens - Tierpark Weilburg hat ein fast so großes Gehege, oben offen, für die Katzen ... die hatten das Problem, daß solange sie nur zwei, drei Versteckmöglichkeiten da drin hatten und kaum weitere Strukturierung, um den Katzen das Ausbrechen so schwer wie nur irgend möglich zu machen, waren die Katzen so gut wie nie zu sehen ... als der Tierpark allerdings anfing, da mehr Struktur reinzubringen, hohle Baumstämme und sowas halt auszulegen, lassen sich die Waldkatzen bisweilen tatsächlich dazu herab, sich auch mal blicken zu lassen.
Als nächstes kommt man zur ersten begehbaren Vogelvoliere - oder besser gesagt, zu den ersten zwei begehbaren Vogelvolieren. Und noch weiter eingeschränkt, wären die Bauarbeiten bei den Greifvogelvolieren nicht gewesen, hätte man diese auch begehen können - so aber waren die beiden alten Fasanenfreivolieren tatsächlich die beiden ersten begehbaren Volieren.
Die erste dieser beiden Volieren war ursprünglich für Fasane konzipiert ... da war auch ein Fasan drin, ich vermute, entweder Goldfasan im Ruhekleid oder weiblicher Goldfasan, aber das liebe Tierchen war nicht sonderlich begeistert von der Idee, sich ablichten zu lassen und verschwand recht schnell im Dämmerlicht des Blätterwaldes. Ist nämlich sehr buschig in den beiden Volieren ...
Dafür hab ich Türkentäubchen entdeckt ... und verblüffenderweise auf dem Bild mit dem Türkentäubchen eine tote Maus ... an der Stelle frag ich mich, für wen in dieser Voliere die Maus wohl bestimmt war, denn ich hab da keine mäusefressenden Vögel gesehen und Greifvögel werden sie bestimmt nicht mit Türkentäubchen vergesellschaftet haben, das klingt irgendwie unlogisch.
Zum Trost für den entgangenen Fasan entdeckte ich wenigstens einen anderen Hühnervogel, ein Helmperlhuhn.
Kurze Zeit später kam dann auch der Partner aus dem Gesträuch, nun hatte ich zwei Helmperlhühner (ich kam mir vor, wie Graf Zahl ^^).
Aber mit den Perlhühnern hörte es noch nicht auf, eine Pfauenhenne zeigte sich ganz verschüchtert ...
Als dann eine Familie die Voliere betrat, versperrte prompt Herr Pfau den Weg ... aber auf ganzer Linie! Wir waren gezwungen, eine ganze lange Weile dem Balzgehabe diesen Hahnes zuzuschauen ...
Unter raschelnden Zittern seiner Federschleppenpracht drehte und wendete er sich, um unter gutem Licht sein Farbenspiel auch richtig zur Geltung zu bringen ...
Um das Auge nicht zu sehr durch die glänzende Farbenpracht zu ermüden, zeigte er immer wieder sein werthes Hinterteil - frei nach dem Motto, auch ein Rücken kann entzücken.
Nur, um sich nach angemessener Zeit (und gut abgepaßtem Sonnenloch) wieder zurückzudrehen ...
... und mit gleißendglänzender Farbenpracht den Zuschauer erneut zu beeindrucken und zu verblüffen.
Welcher Stolz und Adel aus den Augen spricht - dieser Pfau weiß, wie schön er ist!
Selbst die zufällig vorbeilaufende Perlhuhnhenne wird versucht zu beeindrucken ... allerdings eher mit mäßigem Erfolg.
Perlhuhnhenne: Was für ein häßlicher Vogel! Hat nen viel zu kleinen Kopp und nicht mal Kehllappen!
Nun ... die offensichtliche Abfuhr ließ allerdings Herrn Pfau noch weiter aufdrehen, mit ekstatischem Rascheln und weit nach vorn geneigtem Rad (immer die besten Sonnenstrahlen ausnutzend, selbstverfreilich), wendete sich der Herr dem Perlhuhn nach in der Hoffnung, sie möge doch endlich selbst erkennen, was für ein toller Vogel er doch sei!
Dabei zeigte er auch gleich eine Besonderheit, denn wir haben es nicht mit einem gewöhnlichen wildfarbenen blauen Pfau zu tun, sondern mit einem Schwarzflügel, einer Farbmutation bei den Pfauen!
In der nächsten Voliere fand sich auch prompt eine weitere Pfauenmutation, nämlich ein gescheckter Pfauenhahn.
Wenn dieser Pfau vom dämmrigen Licht aus dem Gehölz ins Freie hinaustrat, wo die Sonne schien, leuchtete sein Gefieder in dunklem Tiefmetallischblau auf.
In dieser Voliere begegnete mir dann auch ein Phasan, der sich sogar ablichten ließ ...
Nächstens werde ich mir für diese beiden Volieren mehr Zeit mitbringen, denn es sollen sich da auch Kolkraben drin aufhalten, die ich aber nicht gesehen hab. Vielleicht entdecke ich ja dann noch mehr Vögel.
Vor dieser Katzenvoliere habe ich "nur" insgesamt drei Stunden verbracht, ich bin da immer wieder hingelaufen in der Hoffnung, die Katzilis mögen sich doch endlich mal zeigen - und das möglichst so, daß ich nicht nur ihre Schwanzspitze photografieren kann ... bei den Luchsen blieb ich gerade mal ne Stunde.
Immerhin, diese Geduld wurde belohnt - und mit Tele ist es auch kein Problem mehr, mal kurz ne Katz auf irgendeinem meterhohen Baumstamm oder am anderen Ende der Voliere zu photografieren, was die Sache deutlich einfacher macht.
Also selbst das "sie zeigen sich" ist da relativ ... irgendwie ...
Immerhin kam die eine der beiden Katzen bis vor das eine von drei Fenstern, durch die man photografieren kann - da entstand dann das Bild der putzenden Katz. Das hätt ich sogar mit dem Normalobjektiv aufnehmen können!
Übrigens - Tierpark Weilburg hat ein fast so großes Gehege, oben offen, für die Katzen ... die hatten das Problem, daß solange sie nur zwei, drei Versteckmöglichkeiten da drin hatten und kaum weitere Strukturierung, um den Katzen das Ausbrechen so schwer wie nur irgend möglich zu machen, waren die Katzen so gut wie nie zu sehen ... als der Tierpark allerdings anfing, da mehr Struktur reinzubringen, hohle Baumstämme und sowas halt auszulegen, lassen sich die Waldkatzen bisweilen tatsächlich dazu herab, sich auch mal blicken zu lassen.
Als nächstes kommt man zur ersten begehbaren Vogelvoliere - oder besser gesagt, zu den ersten zwei begehbaren Vogelvolieren. Und noch weiter eingeschränkt, wären die Bauarbeiten bei den Greifvogelvolieren nicht gewesen, hätte man diese auch begehen können - so aber waren die beiden alten Fasanenfreivolieren tatsächlich die beiden ersten begehbaren Volieren.
Die erste dieser beiden Volieren war ursprünglich für Fasane konzipiert ... da war auch ein Fasan drin, ich vermute, entweder Goldfasan im Ruhekleid oder weiblicher Goldfasan, aber das liebe Tierchen war nicht sonderlich begeistert von der Idee, sich ablichten zu lassen und verschwand recht schnell im Dämmerlicht des Blätterwaldes. Ist nämlich sehr buschig in den beiden Volieren ...
Dafür hab ich Türkentäubchen entdeckt ... und verblüffenderweise auf dem Bild mit dem Türkentäubchen eine tote Maus ... an der Stelle frag ich mich, für wen in dieser Voliere die Maus wohl bestimmt war, denn ich hab da keine mäusefressenden Vögel gesehen und Greifvögel werden sie bestimmt nicht mit Türkentäubchen vergesellschaftet haben, das klingt irgendwie unlogisch.
Zum Trost für den entgangenen Fasan entdeckte ich wenigstens einen anderen Hühnervogel, ein Helmperlhuhn.
Kurze Zeit später kam dann auch der Partner aus dem Gesträuch, nun hatte ich zwei Helmperlhühner (ich kam mir vor, wie Graf Zahl ^^).
Aber mit den Perlhühnern hörte es noch nicht auf, eine Pfauenhenne zeigte sich ganz verschüchtert ...
Als dann eine Familie die Voliere betrat, versperrte prompt Herr Pfau den Weg ... aber auf ganzer Linie! Wir waren gezwungen, eine ganze lange Weile dem Balzgehabe diesen Hahnes zuzuschauen ...
Unter raschelnden Zittern seiner Federschleppenpracht drehte und wendete er sich, um unter gutem Licht sein Farbenspiel auch richtig zur Geltung zu bringen ...
Um das Auge nicht zu sehr durch die glänzende Farbenpracht zu ermüden, zeigte er immer wieder sein werthes Hinterteil - frei nach dem Motto, auch ein Rücken kann entzücken.
Nur, um sich nach angemessener Zeit (und gut abgepaßtem Sonnenloch) wieder zurückzudrehen ...
... und mit gleißendglänzender Farbenpracht den Zuschauer erneut zu beeindrucken und zu verblüffen.
Welcher Stolz und Adel aus den Augen spricht - dieser Pfau weiß, wie schön er ist!
Selbst die zufällig vorbeilaufende Perlhuhnhenne wird versucht zu beeindrucken ... allerdings eher mit mäßigem Erfolg.
Perlhuhnhenne: Was für ein häßlicher Vogel! Hat nen viel zu kleinen Kopp und nicht mal Kehllappen!
Nun ... die offensichtliche Abfuhr ließ allerdings Herrn Pfau noch weiter aufdrehen, mit ekstatischem Rascheln und weit nach vorn geneigtem Rad (immer die besten Sonnenstrahlen ausnutzend, selbstverfreilich), wendete sich der Herr dem Perlhuhn nach in der Hoffnung, sie möge doch endlich selbst erkennen, was für ein toller Vogel er doch sei!
Dabei zeigte er auch gleich eine Besonderheit, denn wir haben es nicht mit einem gewöhnlichen wildfarbenen blauen Pfau zu tun, sondern mit einem Schwarzflügel, einer Farbmutation bei den Pfauen!
In der nächsten Voliere fand sich auch prompt eine weitere Pfauenmutation, nämlich ein gescheckter Pfauenhahn.
Wenn dieser Pfau vom dämmrigen Licht aus dem Gehölz ins Freie hinaustrat, wo die Sonne schien, leuchtete sein Gefieder in dunklem Tiefmetallischblau auf.
In dieser Voliere begegnete mir dann auch ein Phasan, der sich sogar ablichten ließ ...
Nächstens werde ich mir für diese beiden Volieren mehr Zeit mitbringen, denn es sollen sich da auch Kolkraben drin aufhalten, die ich aber nicht gesehen hab. Vielleicht entdecke ich ja dann noch mehr Vögel.
- Hasilein
- Planetarier
- Beiträge: 2415
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
- Land: Deutschland
- Wohnort: NRW
- Hat sich bedankt: 453 Mal
- Danksagung erhalten: 323 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Oh, was für schöne Bilder!
Das Türkentäubchen vor seinem Mahl .
Die Perlhühner schreiten da irgendwie so urig...Klasse Photo!
Und dann der Pfau. Dieses Blau und dei Pfauenaugen, herrlich .
Das Türkentäubchen vor seinem Mahl .
Die Perlhühner schreiten da irgendwie so urig...Klasse Photo!
Und dann der Pfau. Dieses Blau und dei Pfauenaugen, herrlich .
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Geht man aus den Vogelvolieren raus, ist direkt gegenüber gleich das Fischottergehege ... hier züchtet die Fasanerie europäische Fischotter als Erhaltungszucht. Allerdings gibt es ein Problem damit für die Zuschauer - die Europäer sind nämlich, im Gegensatz zu ihren nordamerikanischen Vettern, nachtaktiv ... ein Tribut an die jahrhundertelange Ausrottungskampagnen, was sich an Fischotter tagsüber zeigte, wurde gnadenlos gekeult, abgeschossen, mit Steinen beschmissen und sonstwie zu Tode gebracht, wer nicht vorsichtig genug war, wurde in Schlingen gefangen, ertränkt, zu Tode geschliffen oder den Hunden zum Spielen lebendig, aber schwer verletzt, vorgesetzt.
Die Zeiten waren für die Fischotter nicht schön ... und übrig blieb in Europa einzig, wer nachtaktiv und äußerst scheu war - und genau so gebärden sich die europäischen Fischotter noch heute, scheu, nachtaktiv, unnahbar - alles andere wie selbstvergessend im Sonnenlichte spielend zum Goudi der Zuschauer.
Vielleicht habe ich mal an einem anderen Tag mehr Glück und bekomme mehr von den Fischottern zu sehen ...
Die Zeiten waren für die Fischotter nicht schön ... und übrig blieb in Europa einzig, wer nachtaktiv und äußerst scheu war - und genau so gebärden sich die europäischen Fischotter noch heute, scheu, nachtaktiv, unnahbar - alles andere wie selbstvergessend im Sonnenlichte spielend zum Goudi der Zuschauer.
Vielleicht habe ich mal an einem anderen Tag mehr Glück und bekomme mehr von den Fischottern zu sehen ...
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Von den Fischottern aus gehts weiter zu den Teich- und Stelzvögeln ... und vor diesen Vögeln sind seit Neuestem auch die Nutrias, europäischen Nerze (auch wieder eine Erhaltungszucht) und Frettchen in Wildfarben (sog. Iltisfretts) und anderen Farben zu sehen.
Gut ... ich gebs zu, von den Nerzen und Frettchen hab ich nur die leeren Volieren bestaunen dürfen, die haben sich zum Muttertag zurückgezogen - war ihnen wohl zuviel Streß mit den vielen Kiddies, die dort mehr oder weniger schreiend vorbeizogen.
Dafür waren die Nutrias draußen ... gleich mehrere Farbformen und äußerst beeindruckenden, tief orangenen Zähnen.
Ich finde, man sieht den Nutrias ihre Stachelschweinverwandschaft an ... irgendwie haben die Köpfe eine entfernte Ähnlichkeit mit Meerschwein und Co ...
Allerdings sitzen die Augen und die Ohren selbst für Stachelschweinverwandte extrem weit oben - eine Anpassung an die schwimmende Lebensweise dieser Nager.
Eine weitere Anpassung ans Wasser sind die Schwimmhäute an den Hinterfüßen, welche die Füße irgendwie ein wenig wie Entenfüße aussehen läßt.
Anders, wie Biber, haben Nutrias allerdings nach wie vor lange Rattenschwänze, da hat sich noch gar nix angepaßt
Die in der Fasanerie gehaltenen Farben sind wildfarben (Ich hab leider beim Photo nicht aufgepaßt, der sieht durch die Lichteinstrahlung aus wie Grönländer)
Grönländer
und beige.
Wenn man keinen Streß hat, macht man sich Streß - gilt auch für Nutrias.
Der beige Nutria hat sich nen Leckerbissen ergattert, der wildfarbene Nutria will selbstverfreilich nun das gleiche Stück, eine wilde Jagd beginnt (die allerdings äußerst ruhig abläuft, trotzdem die Nutrias recht schnell geschwommen sind).
Was so ruhig im Wasser liegt, ist der fliehende beigefarbene Nutria ... es war kein plätschern und nix zu hören, die Nutria schwimmen, als wenn sie mit unsichtbaren Fäden gezogen werden.
Übrigens ... wer genau hinschaut, erkennt, was unter anderem gefüttert wird.
Hier sieht man es auch noch mal ... eine Kohlrabi ist die Beute - kurzerhand, die Wiesbadener Nutrias bekommen Kohl! Auch wenn es nur der Kohlrabi ist, den ich dort gesehen hab.
Faszinierend ist bei den Nutrias - schwarze Haut, schwarze Ohren, schwarze Nase, dunkle Augen ... aber weiße Vibrissen! Sogar die wildfarbenen Nutrias haben weiße Vibrissen. Dies ist neben dem Schwanz eines der Hauptunterscheidungsmerkmale zum vom Kopf her ähnlich aussehenden Biber.
Hier sieht man wieder die Meerschweinverwandschaft ...
"Wo waren wir gerade? Ach ja ... also, ..."
Gut ... ich gebs zu, von den Nerzen und Frettchen hab ich nur die leeren Volieren bestaunen dürfen, die haben sich zum Muttertag zurückgezogen - war ihnen wohl zuviel Streß mit den vielen Kiddies, die dort mehr oder weniger schreiend vorbeizogen.
Dafür waren die Nutrias draußen ... gleich mehrere Farbformen und äußerst beeindruckenden, tief orangenen Zähnen.
Ich finde, man sieht den Nutrias ihre Stachelschweinverwandschaft an ... irgendwie haben die Köpfe eine entfernte Ähnlichkeit mit Meerschwein und Co ...
Allerdings sitzen die Augen und die Ohren selbst für Stachelschweinverwandte extrem weit oben - eine Anpassung an die schwimmende Lebensweise dieser Nager.
Eine weitere Anpassung ans Wasser sind die Schwimmhäute an den Hinterfüßen, welche die Füße irgendwie ein wenig wie Entenfüße aussehen läßt.
Anders, wie Biber, haben Nutrias allerdings nach wie vor lange Rattenschwänze, da hat sich noch gar nix angepaßt
Die in der Fasanerie gehaltenen Farben sind wildfarben (Ich hab leider beim Photo nicht aufgepaßt, der sieht durch die Lichteinstrahlung aus wie Grönländer)
Grönländer
und beige.
Wenn man keinen Streß hat, macht man sich Streß - gilt auch für Nutrias.
Der beige Nutria hat sich nen Leckerbissen ergattert, der wildfarbene Nutria will selbstverfreilich nun das gleiche Stück, eine wilde Jagd beginnt (die allerdings äußerst ruhig abläuft, trotzdem die Nutrias recht schnell geschwommen sind).
Was so ruhig im Wasser liegt, ist der fliehende beigefarbene Nutria ... es war kein plätschern und nix zu hören, die Nutria schwimmen, als wenn sie mit unsichtbaren Fäden gezogen werden.
Übrigens ... wer genau hinschaut, erkennt, was unter anderem gefüttert wird.
Hier sieht man es auch noch mal ... eine Kohlrabi ist die Beute - kurzerhand, die Wiesbadener Nutrias bekommen Kohl! Auch wenn es nur der Kohlrabi ist, den ich dort gesehen hab.
Faszinierend ist bei den Nutrias - schwarze Haut, schwarze Ohren, schwarze Nase, dunkle Augen ... aber weiße Vibrissen! Sogar die wildfarbenen Nutrias haben weiße Vibrissen. Dies ist neben dem Schwanz eines der Hauptunterscheidungsmerkmale zum vom Kopf her ähnlich aussehenden Biber.
Hier sieht man wieder die Meerschweinverwandschaft ...
"Wo waren wir gerade? Ach ja ... also, ..."
- Hasilein
- Planetarier
- Beiträge: 2415
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
- Land: Deutschland
- Wohnort: NRW
- Hat sich bedankt: 453 Mal
- Danksagung erhalten: 323 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Coole Photos von den Nutrias!
Hier leben sooo viele wild...aber so auf deinen Photos kommen die echt gut rüber!
Hier leben sooo viele wild...aber so auf deinen Photos kommen die echt gut rüber!
- Heike
- Globaler Moderator
- Beiträge: 6099
- Registriert: Fr 18. Mai 2012, 19:49
- Land: Deutschland
- Wohnort: 41569 Rommerskirchen
- Hat sich bedankt: 1550 Mal
- Danksagung erhalten: 1231 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Ich liebe deine Tierbilder. Du hast das Talent jedes Tier total eindrucksvoll darzustellen. Ich kann deshalb nicht schreiben, welches Tierbild mir am besten gefällt. Vielen Dank, dass du uns an deinem Ausflug teilhaben lässt
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Ich werd noch richtig eingebildet durch euer Lob
(... d. h. wenn ich es nicht schon längst bin ... muahahahahaha)
So ... es fehlt noch die Stelzvogelwiese, die hab ich euch bislang unterschlagen.
Zuerst das für mich erstaunlichste überhaupt, was mir auf der Stelzvogelwiese begegnete ... eine Frau kam mit Eimerchen und trat mitten in den für Menschen gesperrten Vogelbereich, um die Vögelchen zu füttern. Eigentlich dachte ich an Fisch, denn kleine Fische werden sowohl von Störchen, als auch Fischreihern gefuttert - und beides kommt auf der Stelzvogelwiese vor.
Nun ... es waren keine Fische, die sie da verteilte, das fiel mir allerdings erst auf, nachdem ich die Bilder bearbeitete:
Mir ist absolut neu, daß Fischreiher auch Mäuse fressen ... allerdings bestätigt die Wikipedia diese Art der Fütterung:
Fischreiher fressen also tatsächlich natürlicherweise Mäuse!
Dieser Graureiher war auf Jagd und stakste gemütlichen Schrittes durchs Wasser, bis auch er was fand und blitzschnell zustieß.
Hier noch ein Jungreiher, der sein Erwachsenenkleid noch nicht angelegt hat.
Und nochmal der gleiche Jungreiher, nun stand er allerdings etwas photogener in der Weltgeschichte rum (den Jungreiher hab ich eh nur langsam laufen und dann in den möglichsten Posen eingefroren rumstehen gesehen ... vielleicht war es ja gar kein lebender Vogel, sondern ein Roboter ... o.O)
Auf dieser Stelzvogelwiese tummeln sich auch einige Entenvögel, so beispielsweise Graugänse.
Jedem, welcher der Kükenschar zu nahe kam, wurde sofort angedroht ... nun, wer will sich schon mit ner ausgewachsenen Gänsedame anlegen?
Von den übrigen gefiederten Bewohnern offenbar niemand, selbst die sonst eher ruppigen Störche weichten vorsichtshalber aus, wenn Mama Gans mit ihrer Brut ankam.
Aber wenn Mama Gans mal nicht mehr mit der schweren Aufgabe, fremde Vögel von ihrer Nachkommenschaft fernzuhalten, beschäftigt war, war sie sehr umgänglich und friedlich.
Als Vertreter der in Deutschland eingeschleppten Gänsevögel war die Nilgans ausgestellt - und ich bin endlich zu akzeptablen Bildern der Nilgans gekommen!
Bisher hatte ich da nämlich weniger Glück ...
Die Nilgänse hielten sich übrigens nicht nur vorschriftsmäßig auf der Stelzvogelwiese auf, ein Pärchen belebte eine zukünftige Blumenwiese im Eingangsbereich des Parks und fand es total witzig, das Verbotsschild, bitte nicht Betreten, das wird ne Blumenwiese, geflissentlich zu übersehen ...
Dafür gabs bei den gesetzestreuen Nilgänsen auf der Stelzvogelwiese genau wie bei den Graugänsen Nachwuchs.
Ein weiterer, eigentlich bei uns nicht heimischen, Vertreter der Gänsevögel ist die Nonnengans, auch Weißwangengans genannt.
Ende der 90er Jahre meinten ein paar Nonnengänse aus der Russisch-Baltischen Population, daß es in ihrer Heimat viel zu kalt und unstet zum Brüten ist, die Waterkant sei da viel besser geeignet - so gibt es nun inzwischen einige Brutkolonien auch in Deutschland, genauer gesagt an den Küsten von Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Immerhin brüten inzwischen in Mitteleuropa (einschließlich den Niederlanden, wo sie sich inzwischen aus angesiedelt haben), 2200 - 2800 Brutpaare.
Nun ... in der Wiesbadener Fasanerie sind sie nur mit gestutzten Flügeln zu halten ... ansonsten würden sie sich wohl eine bessere Bleibe suchen.
Diese Stockente hab ich in flagranti beim Schlafen erwischt ... es ist schon manchmal unglaublich, wie wenig sich Vögel von Menschenmassen beeindrucken lassen, wenn sie genau wissen, daß dort, wo sie sich aufhalten, nie ein Mensch seine thumben Füße hinsetzen wird!
Weißstörche hab ich in der Fasanerie als äußerst ruppig kennengelernt, sie greifen eigentlich fast alles an, einschließlich Fischreiher, insbesondere dann, wenn es um Futter geht.
Die Angriffe selbst gingen so schnell, da kam ich nicht mehr mit dem Scharfstellen hinterher bzw hatte zumeist auch das Pech, daß zuviel Laub zwischen mir und den Vögeln war - also gibts nur ruhige, friedliche Störche auf meinen Bildern zu bewundern.
Nun ... bei diesen Gänsen hab ich erstmal an Bläßgans gedacht - aber irgendwie hatte ich Bläßgänse als viel, viel größer in Erinnerung.
Der tatsächliche Name dieser schmucken Gänse ist eigentlich logisch - es handelt sich nämlich nicht um Bläßgänse, sondern vielmehr um Zwerggänse.
Eine Entenvogelart fehlt nun, trotzdem ich sie eigentlich auf der Stelzvogelwiese entdeckt hatte, das ist die Brandgans ... aber die zwangsangesiedelten Exemplare hatten etwas gegen bestalkt werden und hatten sich dezent zurückgezogen gehabt. Es war partout nicht möglich, nen guten Schuß zu tätigen ... (zumindest nicht, ohne die Wege zu verlassen) *seufz*
Als letztes könnte ich noch einige Pflänzli, die ich im Park entdeckt hab, zeigen ... wenn ihr wollt.
(... d. h. wenn ich es nicht schon längst bin ... muahahahahaha)
So ... es fehlt noch die Stelzvogelwiese, die hab ich euch bislang unterschlagen.
Zuerst das für mich erstaunlichste überhaupt, was mir auf der Stelzvogelwiese begegnete ... eine Frau kam mit Eimerchen und trat mitten in den für Menschen gesperrten Vogelbereich, um die Vögelchen zu füttern. Eigentlich dachte ich an Fisch, denn kleine Fische werden sowohl von Störchen, als auch Fischreihern gefuttert - und beides kommt auf der Stelzvogelwiese vor.
Nun ... es waren keine Fische, die sie da verteilte, das fiel mir allerdings erst auf, nachdem ich die Bilder bearbeitete:
Mir ist absolut neu, daß Fischreiher auch Mäuse fressen ... allerdings bestätigt die Wikipedia diese Art der Fütterung:
Quelle: [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Graureiher]Wikipedia Lemma Graureiher, abgerufen am 13.05.2014[/url]Er frisst auch Ratten und Schermäuse, die er – wie auch die anderen Nahrungstiere – im Ganzen verschlingt. Auf Wiesen wartet er stocksteif stehend auf Feldmäuse und verzehrt gelegentlich auch Eier und Jungvögel.
Fischreiher fressen also tatsächlich natürlicherweise Mäuse!
Dieser Graureiher war auf Jagd und stakste gemütlichen Schrittes durchs Wasser, bis auch er was fand und blitzschnell zustieß.
Hier noch ein Jungreiher, der sein Erwachsenenkleid noch nicht angelegt hat.
Und nochmal der gleiche Jungreiher, nun stand er allerdings etwas photogener in der Weltgeschichte rum (den Jungreiher hab ich eh nur langsam laufen und dann in den möglichsten Posen eingefroren rumstehen gesehen ... vielleicht war es ja gar kein lebender Vogel, sondern ein Roboter ... o.O)
Auf dieser Stelzvogelwiese tummeln sich auch einige Entenvögel, so beispielsweise Graugänse.
Jedem, welcher der Kükenschar zu nahe kam, wurde sofort angedroht ... nun, wer will sich schon mit ner ausgewachsenen Gänsedame anlegen?
Von den übrigen gefiederten Bewohnern offenbar niemand, selbst die sonst eher ruppigen Störche weichten vorsichtshalber aus, wenn Mama Gans mit ihrer Brut ankam.
Aber wenn Mama Gans mal nicht mehr mit der schweren Aufgabe, fremde Vögel von ihrer Nachkommenschaft fernzuhalten, beschäftigt war, war sie sehr umgänglich und friedlich.
Als Vertreter der in Deutschland eingeschleppten Gänsevögel war die Nilgans ausgestellt - und ich bin endlich zu akzeptablen Bildern der Nilgans gekommen!
Bisher hatte ich da nämlich weniger Glück ...
Die Nilgänse hielten sich übrigens nicht nur vorschriftsmäßig auf der Stelzvogelwiese auf, ein Pärchen belebte eine zukünftige Blumenwiese im Eingangsbereich des Parks und fand es total witzig, das Verbotsschild, bitte nicht Betreten, das wird ne Blumenwiese, geflissentlich zu übersehen ...
Dafür gabs bei den gesetzestreuen Nilgänsen auf der Stelzvogelwiese genau wie bei den Graugänsen Nachwuchs.
Ein weiterer, eigentlich bei uns nicht heimischen, Vertreter der Gänsevögel ist die Nonnengans, auch Weißwangengans genannt.
Ende der 90er Jahre meinten ein paar Nonnengänse aus der Russisch-Baltischen Population, daß es in ihrer Heimat viel zu kalt und unstet zum Brüten ist, die Waterkant sei da viel besser geeignet - so gibt es nun inzwischen einige Brutkolonien auch in Deutschland, genauer gesagt an den Küsten von Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Immerhin brüten inzwischen in Mitteleuropa (einschließlich den Niederlanden, wo sie sich inzwischen aus angesiedelt haben), 2200 - 2800 Brutpaare.
Nun ... in der Wiesbadener Fasanerie sind sie nur mit gestutzten Flügeln zu halten ... ansonsten würden sie sich wohl eine bessere Bleibe suchen.
Diese Stockente hab ich in flagranti beim Schlafen erwischt ... es ist schon manchmal unglaublich, wie wenig sich Vögel von Menschenmassen beeindrucken lassen, wenn sie genau wissen, daß dort, wo sie sich aufhalten, nie ein Mensch seine thumben Füße hinsetzen wird!
Weißstörche hab ich in der Fasanerie als äußerst ruppig kennengelernt, sie greifen eigentlich fast alles an, einschließlich Fischreiher, insbesondere dann, wenn es um Futter geht.
Die Angriffe selbst gingen so schnell, da kam ich nicht mehr mit dem Scharfstellen hinterher bzw hatte zumeist auch das Pech, daß zuviel Laub zwischen mir und den Vögeln war - also gibts nur ruhige, friedliche Störche auf meinen Bildern zu bewundern.
Nun ... bei diesen Gänsen hab ich erstmal an Bläßgans gedacht - aber irgendwie hatte ich Bläßgänse als viel, viel größer in Erinnerung.
Der tatsächliche Name dieser schmucken Gänse ist eigentlich logisch - es handelt sich nämlich nicht um Bläßgänse, sondern vielmehr um Zwerggänse.
Eine Entenvogelart fehlt nun, trotzdem ich sie eigentlich auf der Stelzvogelwiese entdeckt hatte, das ist die Brandgans ... aber die zwangsangesiedelten Exemplare hatten etwas gegen bestalkt werden und hatten sich dezent zurückgezogen gehabt. Es war partout nicht möglich, nen guten Schuß zu tätigen ... (zumindest nicht, ohne die Wege zu verlassen) *seufz*
Als letztes könnte ich noch einige Pflänzli, die ich im Park entdeckt hab, zeigen ... wenn ihr wollt.
- Hasilein
- Planetarier
- Beiträge: 2415
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
- Land: Deutschland
- Wohnort: NRW
- Hat sich bedankt: 453 Mal
- Danksagung erhalten: 323 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Ja bitte, Pflänzlis...Die vorherigen Bilder waren ja auch wieder sehr ordentlich. Also wieder ein Lob!
(Was passiert denn nach "eingebildet"? )
(Was passiert denn nach "eingebildet"? )
- Murx Pickwick
- Planetarier
- Beiträge: 11688
- Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 289 Mal
- Danksagung erhalten: 1721 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Was nach eingebildet passiert?
hmmm ... gute Frage, werdet ihr ja dann sehen, wenn ihr noch mehr lobt
Die Pflänzlis hatte ich eigentlich schon bereit gemacht zum hier vorstellen, aber irgendwie kam ich nicht mehr dazu, sie hier zu veröffentlichen, warum auch immer.
Nun - ich will das jetzt einfach mal nachholen ...
Bei den Nutrias wachsen wunderschöne Sumpf-Schwertlilien.
Übrigens - sie gelten zwar als giftig, tatsächlich aber werden sie schadlos von Degus gefressen - und das auch noch mit wachsender Begeisterung!
Besonders schön sind auch die Sumpf-Vergißmeinnicht, welche das Becken der Nutrias umrahmen.
Am Wegesrand vor allem in den von alten Bäumen bestandenen Bereichen finden sich sehr viele weiße Lichtnelken.
hmmm ... gute Frage, werdet ihr ja dann sehen, wenn ihr noch mehr lobt
Die Pflänzlis hatte ich eigentlich schon bereit gemacht zum hier vorstellen, aber irgendwie kam ich nicht mehr dazu, sie hier zu veröffentlichen, warum auch immer.
Nun - ich will das jetzt einfach mal nachholen ...
Bei den Nutrias wachsen wunderschöne Sumpf-Schwertlilien.
Übrigens - sie gelten zwar als giftig, tatsächlich aber werden sie schadlos von Degus gefressen - und das auch noch mit wachsender Begeisterung!
Besonders schön sind auch die Sumpf-Vergißmeinnicht, welche das Becken der Nutrias umrahmen.
Am Wegesrand vor allem in den von alten Bäumen bestandenen Bereichen finden sich sehr viele weiße Lichtnelken.
- Bigfoot63
- Globaler Moderator
- Beiträge: 2431
- Registriert: Do 30. Dez 2010, 10:17
- Land: Deutschland
- Hat sich bedankt: 244 Mal
- Danksagung erhalten: 498 Mal
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Fasanerie Wiesbaden
Tolle Bilder und da muss ich sagen, wie immer.
Die schlafende Stockente ist mein Favorit.
Dein Auge für Motiv und Moment ist genial
Die schlafende Stockente ist mein Favorit.
Dein Auge für Motiv und Moment ist genial