Anlass zur Frage war die Haltung mit einem Überschuss an Rüden.Kaktus hat geschrieben:Und solch eine Konstellation geht gut? Weil bei den meisten Tierarten wäre eine Überzahl an Männern gar nicht machbar?
Meine Gruppe hat im Verhältnis mehr Rüden als Fähen. Habe aber selbst auch Erfahrung mit einer reinen Rüdenhaltung machen dürfen.
Grundsätzlich ist es bei Frettchen egal, welche Geschlechter man zusammen hält, es kommt rein auf die Sympathie untereinander an.
Die Problematik dabei ist, dass es keine Frettchen in der Natur selbst gibt, da diese reine Züchtungen aus den Wildiltissen sind und es daher keine Studien dazu gibt wie sie in freier Natur leben wie bei anderen Tierarten. Iltisse unterscheiden sich zu Frettchen im Sozialverhalten wie Tag und Nacht, daher ist eine Ableitung nicht machbar. Es ist somit möglich die gleiche sowie auch unterschiedliche Anzahl beider Geschlechter zu halten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Fähen weitaus mehr Zickigkeit an den Tag legen und "ihre" Rüden gut im Griff haben. Auch, wenn sie manchmal sogar halb so groß und schwer sind wie die großen, dicken Rüden. Die große Klappe macht alles wieder wett.

Bei meiner Gruppe kann ich eine annähernde Rangfolge erkennen, wobei man dazu sagen muss, dass Frettchen keine direkte Rangordnung befolgen wie z.B. Hunde. Sie sind dabei viel ungezwungener. In wie weit diese Rangordnung ausgeprägt ist, hängt auch von den einzelnen Tieren ab. Ich habe einen Rüden, der die Gruppe versucht im Griff zu haben und neuen Frettchen das Leben bisher noch etwas schwer macht. Alle neuen Frettchen müssen durch seine Kontrolle. Die aktuelle Vergesellschaftung macht sich deshalb momentan auch etwas schwerer, da ich auch ängstliche und auch sehr sehr freche Tierchen in der Gruppe habe. Deshalb wohne ich momentan auch zusammen mit allen Frettchen im Wohnzimmer, weil sie hier mehr Platz haben, um sich aus dem Weg zu gehen und ich sie dabei schön im Auge habe falls ich dazwischen gehen muss. Es gibt gute wie auch schlechte Tage bei der Vergesellschaftung. Heute ist kein besonders guter Tag.


Durch die Kastration (nicht Sterilisation!) beider Geschlechter, die sowieso grundsätzlich zu empfehlen ist (Rüden riechen ansonsten für die Wohnungshaltung zu stark und bedrängen andere Frettchen -Rüden wie auch Fähen- mit ihren ständigem Paarungsverhalten zu sehr. Stichwort "Vergewaltigung". Fähen können ohne Kastration in die Dauerranz [Östrogenvergiftung] fallen), wird das Sozialverhalten auch positiv beeinflusst.
Gerne würde ich über andere Gruppen und deren Verhalten lesen. Wie läuft es bei anderen Frettchenhalter?