Äste und Zweige verschiedener Arten, gut oder nicht?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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Äste und Zweige verschiedener Arten, gut oder nicht?

Beitrag von saloiv » Di 3. Mär 2009, 01:38

[url=http://orgprints.org/4761/01/114_Naturschutz_SH_272.pdf#page=37]Gehölzfutter - eine neue Quelle für die ökologische Tierernährung?[/url]

Etwas Interessantes...

Eibe
Die Gemeine Eibe, Taxus baccata, galt bereits bei den Kelten und Römern
aufgrund ihres düsteren Nadelkleides und ihrer Giftigkeit als ein Baum des
Todes. Alle Pflanzenteile, vom Holz bis hin zu den Nadeln und dem
Samenkern enthalten verschiedene, hochgiftige Substanzen, wie auch das
Taxin. Nur der fleischige, süßlich schmeckende Samenmantel (Arillus) ist
eßbar. Während Pferde bereits nach dem Genuß einer geringen Dosis
verenden, sind die Eibentriebe bei Rehen, Wildschweinen, Hasen und
Kaninchen ein beliebtes Winterfutter.
Quelle: https://www.umweltwerkstatt-wetterau.de/baeume.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Äste und Zweige verschiedener Arten, gut oder nicht?

Beitrag von Nightmoon » Di 3. Mär 2009, 16:48

Au wei Saloiv, da gehe ich aber nicht ganz mit.
So viel wie ich weiß, sind die Beeren so ziemlich das Einzigste, was an den Eiben für einige Vogelarten nicht wirklich giftig ist. Zumindest vertragen es viele Vogelarten. Bei Rehen oder besser allgemein bei Rotwild weiß ich auch, dass diese die Eiben vertragen.

Hier mal eine Gegenmeinung:
Minimale letale Dosis

Pferd: 0.2-0.4 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 100-200 g Nadeln/Tier p.o.
Rind: 2.0 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 500 g Nadeln/Tier p.o.
Schwein: 0.7 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 75 g Nadeln/Tier p.o.
Schaf: 2.5 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 100 g Nadeln/Tier p.o.
Ziege: 12.0 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 480 g Nadeln/Tier p.o.
Hund: 2.3 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 30 g Nadeln/Tier p.o.
Kaninchen: 0.7 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 1.75 g Nadeln/Tier p.o.
Huhn: 16.5 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 30 g Nadeln/Tier p.o.
Schafe fressen die Nadeln besonders häufig, am empfindlichsten sind aber Pferde, Schweine und Kaninchen; weiterhin Lamas, Chinchillas und Schildkröten. Vögel wie Hühner und Papagein sind wenig empfindlich...
Quelle und mehr dazu [url=http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?giftdb/pflanzen/0039_vet.htm?inhalt_c.htm]hier[/url]
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Re: Äste und Zweige verschiedener Arten, gut oder nicht?

Beitrag von saloiv » Di 3. Mär 2009, 17:07

Das war nicht als Fazit gedacht, sondern einfach um das Thema von einer anderen Seite zu betrachten und evtl. zu hinterfragen. Das macht dann jeany ;).

Leider werden allzuhäufig alle Tiere über einen Kamm geschoren. Man muss die Tiere nach Körpergewicht (Dosierung) und Verdauungsart unterscheiden.
Eibe ist z.B. für Widerkäuer anders als für andere Tiere.
Dagegen scheinen zumindest Rinder, Schafe und Ziegen eine Immunität gegen die toxischen Verbindungen der Europäischen Eibe zu entwickeln, wenn sie daran gewöhnt sind, regelmäßig kleinere Mengen davon zu fressen.[17] Unempfindlich gegenüber den Giften der Eiben sind dagegen Hasen und Kaninchen sowie Rotwild.
Quelle: Wikipedia

Hier aber wiederum eine Gegenmeinug: https://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm" onclick="window.open(this.href);return false; ... halt_c.htm

Die 2. Frage ist dann. Ist alles, was gefressen wird auch harmlose usw. usf.

Die Menge macht das Gift und Kaninchen haben eine gute Einschätzung gegenüber Giftpflanzen (außer es gibt nur Giftpflanzen zu futtern :D).

Es gibt einen großen Disput zu dem Thema in der Wissenschaft. Das sollte genau angeschaut werden ;).
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Re: Äste und Zweige verschiedener Arten, gut oder nicht?

Beitrag von saloiv » Di 3. Mär 2009, 22:38

Dies ist nicht nur bei Kaninchen der Fall. Voraussetzung, um eine Vergiftung durch bestimmte Kräuter die evtl. doch mal im Käfig oder Gehege landen, ist eben die besagte große Auswahl an verschiedenen Kräutern und das die Tiere schon über einen längeren Zeitraum mit natürlichen Futtermitteln gefüttert wurden. Habe ich ein Tier das nicht weiter kennt außer industriell hergestellte Futtermittel, Heu und Wasser und gebe inen dann ne Handvoll für uns scheinbar giftige Kräuter so ist es logisch das sie an ner Vergiftung sterben.

Ich muss schon sagen, ein sehr interessantes Thema. Schaue mir den Link mal genau an ;)
Ein Beispiel: Im Moment ist bei mir im Garten an grünen Pflanzen fast nur Grasreste (aber recht weggefressen), Fux, Tannen-Äste (als Winterschutz für Pflanzen) und Schneeglöckchen vorhanden.
An getrockneten Pflanzen gibt es Äste, Rinde, Heu, getrocknete Blätter, Kräuter usw.
Ich fütter über den Tag verteilt reichhaltig Gemüse dazu.

Die Kaninchen laufen frei im Garten. Der Bux ist immer grün und grüne Pflanzen sind in kargen Zeiten die Anlaufstelle Nr. 1. Er wurde einmal probiert und seit dem nicht mehr gefressen. Genauso die Schneeglöckchen. An einer Stelle wurden sie angenagt (als sie herauskamen) und dann nicht mehr gefressen (ich habe Massen an Schneeglöckchen!).
Kaninchen "kosten vor" und entscheiden danach, ob sie es wieder verzehren. Auch hoch giftige Pflanzen richten in den kleinen "Kost-Mengen" keinerlei Schaden an.
Aber allgemein sich Kaninchen recht widerstandsfähig gegenüber Giftpflanzen, sofern sie abwechslungsreich ernährt werden und ein Gespürr für Pflanzen haben.
Würde man Kaninchen in einem Käfig mit Schneeglöckchen oder Bux und Heu setzten, würden sie garantiert sterben!

Aber zurück zum Thema:
Tiere unterscheiden sich sehr, was Giftstoffe angeht. Auch ein Kritikpunkt an den Tierversuchen, denn viele Medikamente sind nie auf den Markt gekommen, weil sie bei einem anderen Tier Schäden verursacht haben. Oder auch die vielen Medikamente, die an Tierversuchen ohne Probleme getestet wurden und nachher beim Menschen tödliche Schäden hervorgerufen haben oder zu Behinderungen führten. Ein Kaninchen ist kein Mensch und ein Mensch weder eine Versuchsratte, noch ein Affe oder eine Maus. Was für eine Maus tödlich ist, kann von einem Mensch teilweiße ohne Probleme in großen Mengen verzehrt werden.
- Der für den Menschen tödliche Knollenblätterpilz mit seinen verschiedenen Toxinen wird vom Kaninchen, Hasen und verschiedenen Nagetieren gut vertragen. Auch Wiederkäuer sind gegen das Gift ziemlich resistent.

- Der aus unserem Speiseplan nicht wegzudenkende Saft der Zitrone mit seiner verdauungsfördernden Wirkung ist für Katzen höchst giftig.

- Die für den Menschen gut schmeckende und gutverträgliche Petersilie ist für Papageien tödlich, nicht aber für alle Arten.

- Die Blausäure (als Salz Cyankali genannt) ist für den Menschen so giftig, dass er schon beim Einatmen der Dämpfe dieser Substanz sterben kann. Schafe, Kröten, Stachelschweine und andere Tierarten vertragen große Mengen dieses Giftes ohne Problem.

- Auf Mensch und Hund wirkt Morphium beruhigend, schlaffördernd und schmerzstillend. In hohen Dosen ruft es dagegen bei der Katze unkontrollierbare Erregungserscheinungen hervor.

- Penicillin ist bekannterweise für den Menschen ein relativ gut verträgliches und bei Infektionen gut wirksames Mittel. Meerschweinchen und Hamster können daran sterben.

- Die Menge Opium, an der ein Menschen sterben würde, verträgt das Stachelschwein ohne jede Reaktion.

- Das sich in Konserven entwickelnde und für den Verbraucher hochgiftige Botulinus-Gift zeigt bei der Katze kaum toxische Wirkung. Für die Maus wiederum ist es eines der schnellstwirkenden tödlichen Gifte.

- Der Methylalkohol, an dem schon Tausende erblindeten, hat für die üblichen Labortiere keine schädlichen Folgen, auch keine Reaktion am Auge.

- Das hochgiftige Arsen wird vom Schaf und anderen Wiederkäuern ohne Schädigung in erheblichen Mengen vertragen.

- Der Mangel an Vitamin C in der Nahrung führt beim Menschen, bei den meisten Primaten und beim Meerschweinchen, zum Tod durch Skorbut. Hunde, Katzen, Hamster, Ratten, Mäuse und viele andere Tiere können das Vitamin im eigenen Körper produzieren und kommen so lebenslang ohne jegliche Vitamin-C-Zufuhr aus.

- Hundert Milligramm Scopolamin bleiben bei Hund und Katze ohne Wirkung; fünf (5!) Milligramm sind für den Menschen tödlich. Unter Berücksichtigung ihres Gewichtes vertragen diese Tiere somit ohne jede Reaktion das Vierhundertfache der für den Menschen tödlichen Dosis.

- Strychnin wird vom Meerschweinchen, Huhn und Affen in Dosierungen vertragen, mit der eine mehrköpfige Familie in schwerste Krämpfe fiele und wahrscheinlich getötet würde.

- Der durch den Tod des berühmten Sokrates bekannt gewordene Schierling wird von Pferden, Mäusen, Ziegen und Schafen problemlos gefressen.
....................
Quelle: [url=http://aerzte-gegen-tierversuche.de/infos/allgemein/100-bei-mensch-und-tier-das-ist-die-frage]Bei Mensch und Tier - das ist die Frage von Prof. Dr. med. Pietro Croce[/url]

Es gibt tausende von beispielen und deshalb würde ich sagen, ist es auf jeden Fall wert, genaue Daten zu einer Tierarzt herauszusuchen. ;)

Hier eine Liste, von im Tierversuch getesteten Medikamenten, die nachher zu erheblichen Schäden beim Menschen geführt haben: [url=http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/infos/humanmedizin/150-liste-von-risikomedikamenten]Contergan und seine Freunde[/url].
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Re: Äste und Zweige verschiedener Arten, gut oder nicht?

Beitrag von saloiv » Mi 4. Mär 2009, 19:12

Offtopic:
Möchtest du da gesammelte Werke draus machen? Also für jede Tierart oder allgemein für alle?
@ jeany: Ersteinmal gesammelt. Die Liste ist ja für "ähnliche Tierarten" gedacht. Chinchillas und Meerschweinchen und Kaninchen sind sich sehr ähnlich was die Verdauung und die Verträglichkeit von Giftstoffen betrifft. Sie verfügen über einen ähnlichen Verdauungsablauf und haben eine ähnliche Körpergröße. Deshalb ersteinmal allgemein und anschließend dann spezialisieren würde ich sagen (das wird aber nur bei wenigen Bäumen notwendig sein).
Die Infos von dir sind wahnsinnig spannend. Danke dafür. Ich werde gleich mal ein wenig stöbern gehen ;)!
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