Habe gerade einen Blick in den Bereich "Wikipet Terraristik" geworfen, um genau zu sein zu den Vogelspinnen und würde gerne noch ein paar sehr wichtige Dinge ergänzen:
Zum ersten post bezüglich der Art "B. auratum":
Hier wurde, wird es leider immer noch oft, bei der Ernährung ein Fehler gemacht. Es steht geschrieben, dass man auch nestjunge Säuger füttern soll/kann/darf. Das ist leider falsch wobei falsch auch gleichzeitig das falsche Wort ist

KEINER Vogelspinne oder anderen Spinne (bis auf ganz ganz weniger Ausnahmen die Nahrungsspezialisten darstellen) sollten Säuger gefüttert werden. Der Grund liegt einerseits klar auf der Hand und andererseits muss man es genauer erklären. Das Klare zuerst: Vogelspinnen befinden sich nicht im Besitz potenter Toxine, als Faustregel kann man sich merken - je größer eine Vs desto schwächer deren Gift. Auch hierfür ist der Grund leicht zu verstehen - große Vs "erdolchen" ihre Beute, sie nutzen als die pure Kraft ihrer mächtigen (bei zb. T. blondi bis zu 3 cm) Chelizeren und nicht das Gift. Füttert man also einer Vs eine zb. nestjunge Maus ist die Folge ein langsamer, äußerst qualvoller Tod der Maus weil das Gift der Vs NICHT ausreicht um die Maus genügend schnell zu töten - nicht sehr lustig.
Der andere Grund warum man diese Nahrungsquelle vermeiden sollte ist der, dass Säugern gewisse, für Vs aber wichtige, Nährstoffe fehlen. Säuger sind nicht die klassische Beute von Vs und werden nur im äußersten Notfall und dann auch nur wenn sie sie zufällig erwischen, erlegt. Der Grund hierfür ist wieder einfach: nestjunge Säuger liegen selten irgendwo irgendwie herum

Es ist mir persönlich auch ein Anliegen zu erklären warum man Vs keine Säuger füttern soll. Viele Menschen glauben das leider noch immer und einige andere füttern diese aus reiner Actiongeilheit. Es ist also tunlichst zu vermeiden.
Der nächste Punkt bezieht sich auf die Anzahl der Fütterungen. Es ist nicht möglich zu sagen, dass man erwachsene Tiere 1 bis 2 mal pro Woche füttern soll, im Gegenteil. Es geht hier weder um Zeit noch um die Anzahl der Futtertiere sondern rein um das Verhältnis von Abdomen zu Cephalothorax. Dieses Verhältnis sollte 1,5:1 sein. Das Abdomen also um eine Spur größer. Ist das nicht der Fall kann man, muss man aber nicht, füttern. Viele meiner erwachsenen Tiere füttere ich gar nurmehr 1 bis 2 mal in 2 bis 3 Monaten. Spinnen sind wahre Futterspezialisten bzw. können sie spitze mit ihrer Nahrung haushalten. Manche Arten haben einen schnelleren und manche einen langsameren Stoffwechsel aber 1 bis 2 mal die Woche ist definitiv zuviel.
Auch sollte darauf geachtet werden die Nahrung so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Also einmal 1 oder 2 Heuschrecken und dann mal ne Grille, dann ne fette Schabe, dann einen großen Zophoba usw.. Auc bei den Futtertieren sollte genau aufgepasst werden. Kauft man die Futtertiere im Laden und füttert sie gleich an die Spinne weiter, bekommt die Spinne rein garnichts wichtiges aus der Beute heraus weil die Futtertiere nicht hochwertig angefüttert werden, im shop. Man sollte seine Futtertiere zuerst 1 bis 2 Wochen selber gut anfüttern, mit Salat, Obst, Heu oder auch Lecknäpfchen die man zb. Geckos gibt, mit Kalzium und anderen Vitaminen. DANN kann man sie der Spinnen weiterfüttern und die Spinne bekommt alle wichtigen Inhaltsstoffe ab.
Nicht ganz korrekt ist auch die Aussage, dass man Futtertiere sofort wieder entfernen soll wenn sie nicht gefressen werden. Oft fressen Vs die ihnen angebotenen Futtertiere nicht sofort, kein Problem, da kann man das Tier ruhig einige Tage drinnen lassen (wenn man kein Problem damit hat, dass sie dann eventuell die Pflanzen anfressen

Auch die Fütterungszeit ist der Vs vollkommen egal


--> zum post über B. emilia:
Das diese Art sich oft aggressiv verhält ist eine schwierige Aussage und aggressiv ist ansich kein gutes Wort in der Tierwelt. Stattdessen sollte "selbstbewusst" verwendet werden. Aggressivität inkludiert leichtfertiges Angreifen oder auch einen Angriff ohne ersichtlichen Grund. Das ist schon für sich ein sehr schwieriges Thema in der Fauna aber bei Vs trifft das garnicht zu. Es gibt viele Arten die oft und leichter in Drohstellungen übergehen oder gar zubeißen aber JEDE Vs zieht die Flucht einem Angriff vor und JEDE angeblich noch so ruhige Art beißt zu wenn man sie würgt

Auch bei Vs kann das Verhalten extrem von Individuum zu Individuum variieren, ein Verhalten auf eine ganze Art umzulegen geht also nicht wirklich.
Falls Interesse zu Infos über diverse Baumbewohner, Röhrenbewohner oder "Strauchbewohner" besteht, könnt ihr sie hier gerne stellen.
MfG.