vorgestern Nacht entdeckte ich beim David einen Darmvorfall. Glücklicherweise war "nur" der Enddarm draußen. Er benahm sich völlig normal, so dass ich nicht ausschließen kann, dass der Darm nicht erst diese Nacht rauskam. Eigentlich untypisch, er hätte Symptome zeigen müssen...jedoch NICHTS! Gleich früh am Morgen fuhr ich zum TA, er wurde unter Injektionsnarkose gleich notoperiert und genäht (am After, so dass der darm drin bleibt), zog sich jedoch noch beim TA die Naht. Dennoch bliebt der Darm drin und fiel nicht wieder raus. Er bekam Schmerzmittel und Baytril gespitzt und ich muss den After mit einer AB-Salbe einschmieren. David verbrachte den ganzen Tag noch beim TA, spät nachmittags holte ich ihn dann ab, seine Freundin erkannte ihn daheim zum Glück sofort und die beiden tobten ubnd kuschelten als ob nichts wäre, er frass auch gleich gut. Erst spät nachts ließ das Schmerzmittel nach und David wurde ruhiger und hatte sichtlich Weh, er drückte seinen Unterleid auf den Boden, lag seitlich usw.
Heute früh waren wir zur Kontrolle beim TA und zum Spritzen, alles sieht gut aus, der After ist halt noch geschwollen, aber sonst merkt man dem tapferen Mann nichts an. Sandbaden darf er noch nicht und je nachdem wie ich die Situation einschätze, soll ich ihm noch 1-3 weitere Tage das AB oral verabreichen.
Nun muss man hoffen, dass der Darmvorfall ein Einzelfall war und nicht wieder kommt, was nicht untypisch, aber schlecht wäre.
Die Ursache konnte nicht gefunden werden, das Röntgenbild und das Anschauen von Innen ergab keine Gründe. Vorgestern lag eine leichte Gasbildung im Magen vor, was aber laut 2 TÄ keine Ursache sein kann und auch nicht behandelt werden musste. Eine Aufgasung müsste da schon stark und länger vorliegen.
So sah der Darmvorfall aus:

Generell ist ein Darmvorfall ein Notfall und sollte schnell behandelt werden v.a. wenn Fressunlust, Apathie und weitere Symptome vorliegen. Liegt ein Darmvorfall vor und wird zu spät behandelt, kann es zur Bildung von nekrotischem Gewebe kommen und dann wirds sehr problematisch.
Auch wird es kritisch, wenn viel Darm rausguckt, also nicht nur der Enddarm, sondern weitere Abschnitte. Beim Menschen wird nicht selten eine aufwendige OP notwendig, Öffnung des Bauches, was beim Kleintier nicht vorgenommen wird.
Es ist die Vermutung im Umlauf, dass manche Linien zum Darmverschluss neigen und man solche Tiere aus der Zucht vorsichtshalber raus nehmen sollte.