Hund zum Hüten erziehen
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- Curly
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Hund zum Hüten erziehen
Hallo!
Kann man Hunden beibringen, dass z.B. Enten nur bis zu einer
bestimmten Grenze dürfen? Überschreiten sie diese, würden die
Hunde kommen und ggf. durch ihre bloße Anwesenheit die Enten
in ihr Reich zurück scheuchen.
Wie bringe ich dem Hund das bei und wie mache ich ihm klar,
dass er die Enten für seine Zurück-scheuch-Zwecke nicht beißen
oder zwicken darf?
Curly
Kann man Hunden beibringen, dass z.B. Enten nur bis zu einer
bestimmten Grenze dürfen? Überschreiten sie diese, würden die
Hunde kommen und ggf. durch ihre bloße Anwesenheit die Enten
in ihr Reich zurück scheuchen.
Wie bringe ich dem Hund das bei und wie mache ich ihm klar,
dass er die Enten für seine Zurück-scheuch-Zwecke nicht beißen
oder zwicken darf?
Curly
- serafina
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Re: Hund zum Hüten erziehen
Beibringen kann man ihnen das bestimmt. Ich wüßte nur auch nicht wie. Ich kann mich aber gerne mal in unserer Huschu schlau machen.

- Nightmoon
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Re: Hund zum Hüten erziehen
Du musst mit ihm alles zusammen "durchspielen", dabei immer und immer wieder die selben Kommandos benutzen. Irgendwann geht es dem Hund in Fleisch und Blut über und er weiß, was Du von ihm erwartest.
Wenn die anderen Tiere zum Beispiel das Grundstück verlassen haben und Du sagst "Hol rein", dann muss er wissen, dass er die anderen Tiere im Auge behalten muss und sie zurücktreiben. Das mit den Beißen oder Zwicken ist nicht so leicht, wenn er es bereits gemacht hat. Dann würde ich sagen, dass er dazu umgeeignet ist. Tat er es vorher noch nicht oder aus dem Spiel heraus, dann kann man das noch "retten". Ein Beißkorb davon abhalten und ein konsequentes Nein, wenn er es schon im Ansatz zeigt, dass er zuschnappen will.
Wenn Du mit ihm die Treibaktion zusammen durchführst und immer die selben Kommandos nimmst, dabei auch die einzelnen Ausbrecher kurz und abrupt, mit Richtungswechsel mit ihm durchziehst, dann kapiert er es auch schnell, was Du von ihm willst.
Wenn alle Tiere da sind, wo sie sein sollen, dann lobe ihn überschwenglich. Sollte es einen Ausbrecher geben, wiederhole dein Kommando und setz dich in Bewegung mit ihm, bis wieder alle da sind, wo sie sein sollen.
Als vorbereitende Maßnahme, für schnelle Richtungswechsel wäre sicherlich vorheriges intensives Üben. Der Hund muss sehr konzentriert dich beobachten, dass er sofort die Richtungswechsel im Ansatz erkennt und dir folgt.
Logisch, ob nun mit und ohne Hüten, er will für alles gelobt werden, was entweder mit einem Lieblingsspielzeug gut klappt, mit Durchknuddeln oder mit Leckerchen. Je nach dem, was er mag.
Wenn die anderen Tiere zum Beispiel das Grundstück verlassen haben und Du sagst "Hol rein", dann muss er wissen, dass er die anderen Tiere im Auge behalten muss und sie zurücktreiben. Das mit den Beißen oder Zwicken ist nicht so leicht, wenn er es bereits gemacht hat. Dann würde ich sagen, dass er dazu umgeeignet ist. Tat er es vorher noch nicht oder aus dem Spiel heraus, dann kann man das noch "retten". Ein Beißkorb davon abhalten und ein konsequentes Nein, wenn er es schon im Ansatz zeigt, dass er zuschnappen will.
Wenn Du mit ihm die Treibaktion zusammen durchführst und immer die selben Kommandos nimmst, dabei auch die einzelnen Ausbrecher kurz und abrupt, mit Richtungswechsel mit ihm durchziehst, dann kapiert er es auch schnell, was Du von ihm willst.
Wenn alle Tiere da sind, wo sie sein sollen, dann lobe ihn überschwenglich. Sollte es einen Ausbrecher geben, wiederhole dein Kommando und setz dich in Bewegung mit ihm, bis wieder alle da sind, wo sie sein sollen.
Als vorbereitende Maßnahme, für schnelle Richtungswechsel wäre sicherlich vorheriges intensives Üben. Der Hund muss sehr konzentriert dich beobachten, dass er sofort die Richtungswechsel im Ansatz erkennt und dir folgt.
Logisch, ob nun mit und ohne Hüten, er will für alles gelobt werden, was entweder mit einem Lieblingsspielzeug gut klappt, mit Durchknuddeln oder mit Leckerchen. Je nach dem, was er mag.

Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]
- Murx Pickwick
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Re: Hund zum Hüten erziehen
Was ist das für ein Hund, den du ausbilden willst?
Hier ist das Rasseverhalten wichtig, nen Border Collie wirst du anders ausbilden müssen wie einen Malinois und wenn du gar auf nen Altdeutschen Hütehund zurückgreifen mußt, ist die Ausbildung eigentlich nen Kinderspiel ...
Hier ist das Rasseverhalten wichtig, nen Border Collie wirst du anders ausbilden müssen wie einen Malinois und wenn du gar auf nen Altdeutschen Hütehund zurückgreifen mußt, ist die Ausbildung eigentlich nen Kinderspiel ...
- Venga
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Re: Hund zum Hüten erziehen
Hunde gucken sich unheimlich viel von ihren Herrchen ab.
Venga hat die Kater unterschiedlich dicht an das Außengehege der Ninis und Schweinis unserer Tochter gelassen. Sie ist ein Hütemix
Monki durfte daneben liegen, Miez bis einen Meter ´ran, Minke durfte gar nicht ran
Das hat ihr niemand beigebracht, das hatte sie sich von uns abgeguckt.
Früher hat sie sie sogar vom Tisch gescheucht.
Die Hündin einer Bekannten bringt die freilaufenden Hühner ins Gehege, wenn sich sich in den Zier und Gemüsegarten verirren. Sie ist immer mitgelaufen, wenn Frauchen die Hühner ins Gehege zurückbrachte.
Frauchen braucht nur sagen: Bring die Hühner nach Hause.
Venga hat die Kater unterschiedlich dicht an das Außengehege der Ninis und Schweinis unserer Tochter gelassen. Sie ist ein Hütemix
Monki durfte daneben liegen, Miez bis einen Meter ´ran, Minke durfte gar nicht ran
Das hat ihr niemand beigebracht, das hatte sie sich von uns abgeguckt.
Früher hat sie sie sogar vom Tisch gescheucht.
Die Hündin einer Bekannten bringt die freilaufenden Hühner ins Gehege, wenn sich sich in den Zier und Gemüsegarten verirren. Sie ist immer mitgelaufen, wenn Frauchen die Hühner ins Gehege zurückbrachte.
Frauchen braucht nur sagen: Bring die Hühner nach Hause.
LG
Venga
Venga
- Curly
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Re: Hund zum Hüten erziehen
Das war eine grundsätzliche und theoretische Frage.
Falls es irgendwann mal bei uns soweit sein sollte,
wird es aber keiner dieser typischen Arbeitshunde sein.
Am ehesten noch Golden Retriever, Labrador oder irgendein
Tierheim-Hund.
Falls es irgendwann mal bei uns soweit sein sollte,
wird es aber keiner dieser typischen Arbeitshunde sein.
Am ehesten noch Golden Retriever, Labrador oder irgendein
Tierheim-Hund.
- Murx Pickwick
- Planetarier
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Re: Hund zum Hüten erziehen
Willst du ne Abhandlung, die sonst ganze Bücher füllt? 
1. Es gibt nicht DEN Ausbildungsweg, sondern nur eine Ausbildung, die an Hund, Hundeführer, Ausbildungsziel und Umgebung abgestimmt werden muß.
2. Jeder Hund bringt eigene Eigenschaften mit und damit hast du das Problem, daß du erstmal die Eigenschaften des Hundes kennen mußt, bevor du ihn ausbilden kannst.
Beispiel:
Wenn du einen Labrador hast, dann hast du hier einen Apportierhund ... von Natur aus bringt er dir gerne alles, was so rumliegt, Hetztrieb ist so gut wie gar nicht vorhanden, Intelligenz ist mittelmäßig, der Hund ist extrem leichtführig, schließt sich also sehr leicht dem Menschen an, Labrador hat keine Rattlereigenschaften, er steht nicht vor.
Hier wirst du den größten Erfolg erziehlen, wenn du dem Hund erst beibringst, auf der Grenze zu laufen, ohne Enten. Kann er das auf Befehl und zuverlässig, dann kannst du die Enten als Verleitung rauslaussen und den Hund auf die Grenze schicken. Will der dabei den Enten hinterher, reicht meist schon eine scharfe stimmliche Ermahnung (kurzes, tiefes Pfui beispielsweise) und den Befehl für das Grenzlaufen aus, um dem Hund das Entenjagen zu verleiden und ihn dazu bringen, daß er auf der Grenze zu patroullieren hat und nirgendwo sonst.
Kann er das auch sehr zuverlässig, schickst du ihn nur noch auf die Grenze, wenn die Enten drohen, die Grenze zu überschreiten ... der Hund lernt schnell, er wird irgendwann ausprobieren, von selbst zu patroullieren, wenn sich Enten Richtung Grenze bewegen - nur noch loben, und schon hast du deinen Entenhütehund.
Wenn du nen Mix mit Rattlereigenschaften hast, kannst du ihn nicht ohne Leine arbeiten lassen, du brauchst die Leine als Korrektur, da für einen Rattler die Enten nix anderes sind, wie leckere Snacks.
Hast du einen Hund mit ausgeprägten Hüteeigenschaften, also einen Hund, der von allein deine Enten umkreisen würde, brauchst du nur mit ihm zusammen ein paar Mal die Grenze zu patroullieren, wenn die Enten dieser Grenze zu nahe kommen, danach machts der Hund von allein. Wenn du ihn erst beibringst, ohne Enten an der Grenze zu laufen, stellt dieser Hund unter Umständen die Verbindung Grenze + Ente nicht her, wartet also immer auf den Befehl ...

1. Es gibt nicht DEN Ausbildungsweg, sondern nur eine Ausbildung, die an Hund, Hundeführer, Ausbildungsziel und Umgebung abgestimmt werden muß.
2. Jeder Hund bringt eigene Eigenschaften mit und damit hast du das Problem, daß du erstmal die Eigenschaften des Hundes kennen mußt, bevor du ihn ausbilden kannst.
Beispiel:
Wenn du einen Labrador hast, dann hast du hier einen Apportierhund ... von Natur aus bringt er dir gerne alles, was so rumliegt, Hetztrieb ist so gut wie gar nicht vorhanden, Intelligenz ist mittelmäßig, der Hund ist extrem leichtführig, schließt sich also sehr leicht dem Menschen an, Labrador hat keine Rattlereigenschaften, er steht nicht vor.
Hier wirst du den größten Erfolg erziehlen, wenn du dem Hund erst beibringst, auf der Grenze zu laufen, ohne Enten. Kann er das auf Befehl und zuverlässig, dann kannst du die Enten als Verleitung rauslaussen und den Hund auf die Grenze schicken. Will der dabei den Enten hinterher, reicht meist schon eine scharfe stimmliche Ermahnung (kurzes, tiefes Pfui beispielsweise) und den Befehl für das Grenzlaufen aus, um dem Hund das Entenjagen zu verleiden und ihn dazu bringen, daß er auf der Grenze zu patroullieren hat und nirgendwo sonst.
Kann er das auch sehr zuverlässig, schickst du ihn nur noch auf die Grenze, wenn die Enten drohen, die Grenze zu überschreiten ... der Hund lernt schnell, er wird irgendwann ausprobieren, von selbst zu patroullieren, wenn sich Enten Richtung Grenze bewegen - nur noch loben, und schon hast du deinen Entenhütehund.
Wenn du nen Mix mit Rattlereigenschaften hast, kannst du ihn nicht ohne Leine arbeiten lassen, du brauchst die Leine als Korrektur, da für einen Rattler die Enten nix anderes sind, wie leckere Snacks.
Hast du einen Hund mit ausgeprägten Hüteeigenschaften, also einen Hund, der von allein deine Enten umkreisen würde, brauchst du nur mit ihm zusammen ein paar Mal die Grenze zu patroullieren, wenn die Enten dieser Grenze zu nahe kommen, danach machts der Hund von allein. Wenn du ihn erst beibringst, ohne Enten an der Grenze zu laufen, stellt dieser Hund unter Umständen die Verbindung Grenze + Ente nicht her, wartet also immer auf den Befehl ...
- Curly
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Re: Hund zum Hüten erziehen
Aaah schön.
Grundsätzlich wäre also jeder Hund dafür geeignet.
Nur die Methode zum Beibringen ändert sich.
Und dann schauen, obs ihm überhaupt gefällt.
Ich stell mir nen Chihuahua vor, der versucht nen Erpel in seine Grenzen zu verweisen.
Grundsätzlich wäre also jeder Hund dafür geeignet.
Nur die Methode zum Beibringen ändert sich.
Und dann schauen, obs ihm überhaupt gefällt.
Ich stell mir nen Chihuahua vor, der versucht nen Erpel in seine Grenzen zu verweisen.

- Murx Pickwick
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Re: Hund zum Hüten erziehen
Entsprechend ausgebildet würde das sogar ohne Probleme gehen ... man kann ja auch Bullen mithilfe von Treibehunden treiben, das Treiben eines Erpels von einem Chihuahua ist nicht viel anders vom Kräfteverhältnis wie das Treiben eines Bullen mithilfe eines Kelpies ...