Kaninchenweibchen Uterus Duplex (doppelte Gebärmutter)

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Kaninchenweibchen Uterus Duplex (doppelte Gebärmutter)

Beitrag von lapin » Di 29. Mai 2012, 15:10

Eine weitere Einrichtung ist der Uterus duplex, mit dem die Tiere quasi über zwei voneinander unabhängige Fortpflanzungsorgane verfügen. Das heißt, es ist möglich, eine Häsin schon etwa eine Woche vor der Geburt eines Wurfes erneut zu decken.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hauskaninchen" onclick="window.open(this.href);return false;

Ein bereits gedecktes Kaninchenweibchen, kann also während der Schwangerschaft nochmal gedeckt werden und kurz vor dem ersten Wurf schon wieder tragen.

Somit liegt ein Trugschluss vor, wenn man denkt man kann einem bereits tragendem Kaninchenweibchen Gesellschaft von einem unkastrierten bzw. frischkastriertem aber schon geschlechtsreifen Tier ohne Gefahr der nochmaligen Trächtigkeit (6 wöchige Quarantäne) zumuten.

Hier eine bildliche Darstellung:
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/7472/1/Hofheinz_Anja.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Auch wenn diese doppelte Befruchtung sehr selten vorkommt, so ist es jedoch nicht auszuschließen.

Nun frag ich mich allerdings, was sich die Natur hierbei gedacht hat?!
Und wie viele Züchter können davon berichten?
Warum hört man bis heute so wenig darüber?


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Re: Kaninchenweibchen Uterus Duplex (doppelte Gebärmutter)

Beitrag von saloiv » Di 29. Mai 2012, 15:21

Die Wahrscheinlichkeit einer Superfötation ist relativ gering. Aber möglich ist sie natürlich.
Eine Doppelträchtigkeit oder Superfötation ist bei Kaninchen (zwei Gebärmutter"hörner") grundsätzlich möglich. Ich züchte jetzt seit 1980 Kaninchen, sehr oft habe ich in der Zuchtsaison zwischen 20 und 30 Häsinnen eingesetzt, die bis zu 250 Junge brachten, eine Doppelträchtigkeit war nicht dabei. Ich halte das für ein eher seltenes Ereignis, aber es kann vorkommen.
https://www.kaninchenwissen.de/viewtopic.php?f=5&t=995" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Kaninchenweibchen Uterus Duplex (doppelte Gebärmutter)

Beitrag von lapin » Di 29. Mai 2012, 15:24

Ist es nicht so, dass dann ein allgemein höheres Risiko des Gebärmutterhalskrebses besteht, warum wird man vom TA als Halter nicht darauf aufmerksam gemacht?

Jivana wurde ja geschallt, weil bei ihr durch Tasten der Verdacht bestand...
mir wurde beim Ultraschall nur der Uterus gezeigt, aber nicht 2 Gebärmutterhälse und wurde auch nicht entsprechend darüber aufgeklärt...
ist es evtl auch deshalb so schwer, bildlich eine korrekte Diagnose zu bekommen?

Denn meist sieht man ja die Veränderungen erst, wenn die Kastra vollzogen ist?!


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Re: Kaninchenweibchen Uterus Duplex (doppelte Gebärmutter)

Beitrag von saloiv » Di 29. Mai 2012, 15:28

Ich züchte seid 25 Jahren Kaninchen.
Ich hab das auch schon 2/3mal erlebt.
Aber so das der erste wurf kam.und der zweite als Fehlgeburt mit abging.
in 15 Jahren Kaninchenzucht bei jährlich über 10 Würfen ist mir dieser Fall einmal untergekommen. In dem von Susa angesprochenen Thema bin ich darauf eingegangen. Da dieser Fall ganz am Anfang war, weiß ich nicht mehr so genau wie er ablief. Ich kann mich nur noch erinnern, daß die Häsin zwei Nester gebaut hatte und die Jungen im Abstand von 1-2 Wochen geworfen wurden. Ob damals nachgedeckt wurde oder nicht, kann ich nicht sagen. Unabhängig von diesem Fall decke ich heute so gut wie nie nach. Meist merke ich am Verhalten der Häsin, ob sie trächtig ist oder nicht.

Also häufig ist dieser Fall nicht. Ich habe auch von anderen Züchtern so gut wie nie etwas darüber berichtet bekommen.

Theoretisch ist dieser Fall möglich, weil die Kaninchen zwei Gebärmutterhörner haben. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich nur in einem Gebärmutter-Horn befruchtete Eizellen einnisten ist aber gering. Wenn nur ein einziges Ei sich in einem Horn eingenistet hat, so wird die weitere (spätere) Einnistung durch hormonelle Veränderung der Gebärmutterschleimhaut verhindert.
habe es tatsächlich erlebt, dass die Häsinnen im Abstand von ca. 2 Wochen geworfen haben ( meine kl. Schwester demonstrierte ihren Freundinnen immer ohne mein Wissen, wie es so geht mit dem decken).
3-4 Würfe starben die kleinen, 2 x überlebten auch diese, blieben allerdings zeitlebens etwas kleiner und krankheitsanfällig (fehlende Kolostralmilch ??).
Nachdecken deshalb nicht mehr, bei sehr unbefriedigendem Deckverhalten entweder direkte Prüfung ob überhaupt oder am nächsten Tag.
Bei den Hauskaninchen ist die Superfötation eher selten. Aber ich habe schon ein paar Kaninchen gesehen die nach 14 Tagen einen neuen Wurf (2-3 Tiere) brachten während sie den anderen noch aufzogen. Ich habe mich mal umgefragt zu diesem Thema und es kamen einige Leute auf mich zu deren Kaninchen eine Doppelträchtigkeit hatten.
Bei den Wildkaninchen soll die Superfötation eher vorkommen. Auch andere Tierarten sind dazu in der Lage. Bei den Kaninchen liegt es an den beiden Gebärmutterhörnern und deren "eigenen" Eierstöcken.
Quelle: https://kaninchenzucht.de/forum/read.php?2,16091" onclick="window.open(this.href);return false;


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