Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

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Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von ElHappy » Mi 2. Mai 2012, 17:58

Habe gerade in einen Kaninchenforum ein Post gelesen . Der mich ehrlich gesagt ein wenig nachdenklich stimmt .

Im dem Post ging es um einen Neuhasenmami die zwei 7 Wo. alte Zwerge von einer Züchterin hat .
Das Mädel erzählte das die Züchterin sie ermahnt hat bloss bis zur 10 Wo kein Grünfutter zu füttern soll :autsch: sondern nur Pellets und Heu .

Manchmal glaub ich es nicht das manche Züchter so möchtergernzüchter sind und null Ahnung haben .

Gibt es eigetlich nur solche Züchter oder gibt es auch Züchter die bei sowas kompenter sind ??


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von Entensusi » Mi 2. Mai 2012, 18:18

Es gibt wie immer "solchene und solchene".
Natürlich gibt es noch viele Züchter vom alten Schlag, die gar nicht daran denken, von ihren alten Gewohnheiten der Haltung und Fütterung abzuweichen.
Aber ich denke, hoffe, dass es inzwischen schon viele gibt, die umgedacht haben. Oder die "ganz alten" Methoden wieder ausgraben! Wiesenfütterung war ja z.B. früher ganz normal, was hätte man den Kaninchen sonst geben sollen!
Allerdings heißt das alles nichts, wie "gut" der Züchter ist. Ob er versucht, Erbkrankheiten raus zu züchten, ob er schaut, wo seine Tiere hin kommen, ob sie für ihn nur Ware sind oder echte Liebhaberei.


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 2. Mai 2012, 19:14

Ist diese Züchterin vom ZDRK oder ist das ne Hobbyzüchterin, welche die üblichen Angorateddyfilzbartzwerge züchtet?

Bei zweiterem ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch für genau zwei Ansichten, was Fütterung angeht:
1. Heu, Heu, Heu und nochmals Heu und Frisches nur in homöopathischen Mengen, Sämereien und Pellets geht gar nicht, aber dafür sind Heucobs und Topinamburpellets vollkommen ok.
Diese Züchter sind durch den Kaninchenschutz inspiriert.
2. PHW, Frisches wird frühestens dann vertragen, wenn die Kleinen aus dem Gröbsten draußen sind.
Diese Züchter sind durch die allgemeine Stakkato-Werbung diverser Futtermittelfirmen gebrainwashed.

Bei ZDRK-Züchtern ist so eine Ansicht, Frisches erst nach der 10. Woche zu verfüttern, eher selten ... zumindest hab ich bislang keinen kennengelernt, der von Frischem unter der 10. Woche abriet.



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von Entensusi » Mi 2. Mai 2012, 20:04

Murx Pickwick hat geschrieben: Diese Züchter sind durch den Kaninchenschutz inspiriert.
:lol: :lol:


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von saloiv » Mi 2. Mai 2012, 20:24

Die größte Anzahl der Kaninchen-Halter hat keine Ahnung von Kaninchenhaltung und dementsprechend auch die Mehrheit der "Züchter". Hinzu kommt, dass es einfacher ist zwei Kaninchen artgerecht zu halten als eine ganze Zucht. Deshalb wollen viele Züchter auch gar nicht wissen welche Bedürfnisse Kaninchen haben. :X


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von Ziesel » Mi 2. Mai 2012, 22:59

Gibt man kleine Nins als "seriöser" Züchter schon mit 7 Wochen weg zw nimmt man die wenn die noch so jung sind schon ?



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von ElHappy » Mi 2. Mai 2012, 23:09

Ziesel verhält sich ähnlich wie wenn Katzen zu früh von Mama wegkommen . Nicht vernüftig sozialisiert sprich zuwenig Erziehung mitbekommen .

Ich muss sagen Speed(y) war sehr jung als er ausgesetzt wurde und ist "sehr schwirig und frech . Amy war gut 12 Wochen bei Mama und man merkt es schon sie benimmt sich anders vielleicht sogar besser Speed(y)
genau das gleich kann ich von KAtzen sagen .Momo ist viel zu früh von mama weg , wenn man mit ihr gespielt hat kannte sie die "Grenze" nicht ihr fehlte ein ganzes Stück "ERziehung" bei Narla die die volle Mamazeit auskosten konnte sind die Grenzen beim spielen und toben da. Sie hat beim spielerchen beissen z.B eine "Bisshemung und krallen bleiben drin das war bei Momo es komplette Gegenteil .


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von Ziesel » Mi 2. Mai 2012, 23:11

Bei Katzen weiss ichs - bei Kanins würd mich interessieren, was ihr für´n gutes Abgabealter haltet



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von saloiv » Mi 2. Mai 2012, 23:22

Idealerweise werden sie frühestens mit 12 Wochen abgegeben. Mit 10 Wochen wäre auch noch ganz ok, alles drunter halte ich für zu früh.


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von ElHappy » Mi 2. Mai 2012, 23:32

Genau zwischen 10-12 Lebenswoche ist das perfekte Abgabealter , also wie bei Katzen


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von Murx Pickwick » Do 3. Mai 2012, 00:17

Allerdings ist es anders wie bei Katzen ... ich hab bei meinen Würfen genauso viele Kaninchen bei gehabt, die ich als unsozialisiert und zu früh von der Mutter getrennt hätte abgeben können, wie auch die verträglichen Kanin, supersozial und absolut lieb. Alle Kaninchen sind sogar länger wie 12 Wochen bei den ausgewachsenen Tieren geblieben. Das Verhalten und die Art, wie sie mit Artgenossen und Menschen umspringen, ist angeboren.

Daß man idealerweise Kaninchen erst mit der 12. Woche abgeben sollte, liegt daran, daß der Darm dann soweit ausgereift ist, daß ein Transport, eine Umgebungsänderung, ohne große Probleme für das Jungkaninchen praktiziert werden kann, während es jünger das Problem hat, wenn da noch ne Ortsveränderung dazukommt, der Körper zu viel mit Immunsystem und Darm zu tun hat - und dadurch das Kaninchen deutlich darmempfindlicher ist, als wenn es erst mit 12 Wochen abgegeben wird.

ZDRK-Züchter wiederum gehen hier einen anderen Weg, sie züchten in Buchten. Da ist ein solch langes Belassen bei der Mutter gar nicht möglich, also wird zwischen der 4. und 8. Woche getrennt. Viele Züchter halten dann allerdings die Jungkaninchen in Jungkaninchengruppen.
Es gibt einen echten Nachteil dieser Praxis, denn der Darm ist noch nicht ausgereift, der Blinddarm noch nicht optimal befüllt. Können die Kaninchen nun keinen Blinddarmkot von ausgewachsenen, gesunden Kaninchen klauen, wird also das gesamte Magen-Darm-System nie die Stabilität erreichen, die es erreicht, wenn das Kaninchen bis zur 12. Woche bei einem ausgewachsenen Kaninchen bleibt. Das braucht nicht mal die Mutter zu sein, es kann auch ein vorjähriges Kaninchen sein oder der Rammler ...

Ranghohe wildlebende Kaninchen, die optimale Bedingungen vorfinden, bringen 4 - 5 Würfe im Jahr - das ist nur möglich, wenn sie mind. zwei Würfe im Abstand von vier bis sechs Wochen zur Welt bringen. Für die Jungen bedeutet es, daß die Mutter sie, sobald der neue Wurf da ist, nicht mehr trinken läßt - sie müssen eigenständig sehen, wo sie bleiben. Sie haben jedoch immer die Möglichkeit, von anderen Kaninchen im gleichen Revier den Blinddarmkot zu klauen und das tun sie dann auch. Mit der 12. - 16. Woche entscheidet sich dann, ob sie lieber abwandern oder lieber im oder am elterlichen Revier bleiben.
Daher das Problem mit dem Darm ... sie haben also von der 4. Woche bis zur 12. Woche Zeit, ihren Darm ausreifen zu lassen, den Blinddarm optimal zu befüllen, bevor sie sich ans Abenteuer wagen, abzuwandern ... und daher ist es ratsam, Kaninchenjunge erst mit 12 Wochen oder später abzugeben und eben nicht früher.



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahung ??

Beitrag von Ziesel » Do 3. Mai 2012, 00:56

das leuchtet mir ein...hat weniger mit Sozialisieren zu tun bei den Kanins aber das Darm & Immunsystem möglichst "ausgereift" sind ist ja auch´n mehr als guter Grund



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von Kampfteddy » Do 3. Mai 2012, 08:01

Morgen!
Also bei uns sind es hauptsächlich die Züchter vom RÖK die ihre Tiere so füttern. Der RÖK ist bei uns der österreichweite Kaninchenverband.

Man hält die Zwerge üblicherweise auf 60 x 60 cm und füttert Pellets, Heu, Rübenschnitzel und sogar wasser wird oft keines gegeben. Stattdessen werden die Rübenschnitzel drin eingeweicht :-/
Eine wirklich ausgegelichene Ernährung....

Aber 25 kg Pellets sind nunmal günstiger und man muss sich nicht die Mühe machen zu pflücken...

Bei uns sind es mehr die Hobbyzüchter die wert auf eine artg. ernährung legen. Wobei auch hier zum großteil nur mInimal Frischfutter gefüttert wird :-(

Die Leute sind immer ganz schockiert wenn sie zu uns kommen und nach Trockenfutter fragen welches wir nicht füttern. Aber es zahlt sich aus den wir leben die letzten 3 Jahre Durchfallfrei :D

lg



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von saloiv » Do 3. Mai 2012, 09:49

Ganz krank finde ich auch, dass es Kaninchenzüchter normal finden, dass etwa 30% der Jungkaninchen bei der Aufzucht sterben. Welcher Rassehundezüchter würde mit so einer Verlustrate zufrieden sein? :shock:
Das zeigt ja schon, wie wenig Kaninchen in unsere Gesellschaft wert sind und das sie Wegwerfware sind... Mit einer Optimierung der Haltungs- und Ernährungsbedingungen und einem längeren Verbleib bei der Mutter, kann man die Verlustrate deutlich reduzieren. Aber anscheinend hat kaum ein Züchter daran Interesse.

Bei vielen Tieren ist das so... Als ich noch Laufenten gezüchtet habe, hatte ich in all den Jahren genau 1 Küken verloren (vermutlich durch ein Raubtier), andere Züchter berichteten, dass ihnen die Hälfte einging oder ganze Massen jedes Jahr ertrinken würden (was natürlich komisch ist wenn sie eine Wanne satt einem Teich haben und aus der Wanne nur sehr schwer raus kommen), von Raubtierverlusten ganz zu schweigen...


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von Kampfteddy » Do 3. Mai 2012, 10:17

Bei Zwergkaninchen sind diese Verluste normal. Das hat nichts mit Haltung und Aufzucht zu tun.
Reinerbige Zwergkaninchen.
Es gibt sogenannte Typzwerge mit Gentyp Dwdw , diese haben ein geringes gewicht und kurze Ohren! Sehen so aus wie vom Rassestandard vorgegeben.
Verpaart man Dwdw x Dwdw erhält man Typzwerge die wieder Dwdw sind, DwDw Tiere - das sind normale Zwerge mit längeren Ohren entsprechen nicht dem Typ und auch 10-20 % dwdw Tiere.
Das sind nicht lebensfähige Zwerge sogenannte letale. Ihre Verdauung arbeitet nicht richtig und sie sterben innerhalb der ersten Lebenswoche.
Richtig wäre es einen Typzwerg mit einem normalen zu verpaaren aber das tut kaum jemand.
lg nadine



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von Murx Pickwick » Do 3. Mai 2012, 10:24

Gut, nur haben die Zwergkaninchenzüchter zusätzlich zu diesen Verlusten (die rein statistische 25% ausmachen) noch die 30% Kokzidioseverluste ...

Allerdings ist das mit den Kaninchen auch teilweise Glückssache ... nach Jahren mit fast 0% Verlusten hatte ich das Rodentiosejahr, bei denen fast alle Jungkaninchen starben, einfach, weil ich zu spät herausgefunden hatte, daß popliger Naturjoghurt ihnen das Leben retten kann.



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von Kampfteddy » Do 3. Mai 2012, 10:48

Also ein Zwergenzüchter der 50 % verluste hat ist ein Vollpfosten sry...



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von saloiv » Do 3. Mai 2012, 11:01

Kampfteddy hat geschrieben:Bei Zwergkaninchen sind diese Verluste normal. Das hat nichts mit Haltung und Aufzucht zu tun.
Reinerbige Zwergkaninchen.
Es gibt sogenannte Typzwerge mit Gentyp Dwdw , diese haben ein geringes gewicht und kurze Ohren! Sehen so aus wie vom Rassestandard vorgegeben.
Verpaart man Dwdw x Dwdw erhält man Typzwerge die wieder Dwdw sind, DwDw Tiere - das sind normale Zwerge mit längeren Ohren entsprechen nicht dem Typ und auch 10-20 % dwdw Tiere.
Das sind nicht lebensfähige Zwerge sogenannte letale. Ihre Verdauung arbeitet nicht richtig und sie sterben innerhalb der ersten Lebenswoche.
Richtig wäre es einen Typzwerg mit einem normalen zu verpaaren aber das tut kaum jemand.
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Allerdings ist das eine Straftat, da es gegen unser Tierschutzgesetz verstößt, siehe z.B. https://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Tier/Tierschutz/GutachtenLeitlinien/Züchten von Tieren unter Duldung /Förderung von Schmerzen/Verhaltensstörungen">Qualzucht.pdf?__blob=publicationFile" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von Kampfteddy » Do 3. Mai 2012, 11:16

Das ist genauso strafbar wie Obst beim Nachbarn klaun was hintern Zaun hängt ;-)
Wird von niemand geprüft und interessiert auch keinen.. ist nunmal so..



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von Kampfteddy » Do 3. Mai 2012, 11:54

Edit: Ich hab mir eure Gesetze nunmal durchgelesen. Da wird lediglich eine Empfehlung ausgesprochen auch hier ist kein Verbot ersichtlich. Oder sehe ich das falsch? Würde mich schon interessieren auch wenns uns hier nicht betrifft, denn es ist doch desöftern bestandteil einer Diskussion :-)



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von saloiv » Do 3. Mai 2012, 12:53

Ja, das Gesetz auf dem diese Empfehlung beruht ist das deutsche Tierschutzgesetz, und das ist verbindlich.

"§ 11b

(1) Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch bio- oder gentechnische Maßnahmen zu verändern, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei der Nachzucht, den bio- oder gentechnisch veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten.
(2) Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch bio- oder gentechnische Maßnahmen zu verändern, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei den Nachkommen
a)
mit Leiden verbundene erblich bedingte Verhaltensstörungen auftreten oder
b)
jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder
c)
deren Haltung nur unter Bedingungen möglich ist, die bei ihnen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führen.
(3) Die zuständige Behörde kann das Unfruchtbarmachen von Wirbeltieren anordnen, wenn damit gerechnet werden muss, dass deren Nachkommen Störungen oder Veränderungen im Sinne des Absatzes 1 oder 2 zeigen.
(4) Die Absätze 1, 2 und 3 gelten nicht für durch Züchtung oder bio- oder gentechnische Maßnahmen veränderte Wirbeltiere, die für wissenschaftliche Zwecke notwendig sind.
(5) Das Bundesministerium wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates
1.
die erblich bedingten Veränderungen und Verhaltensstörungen nach den Absätzen 1 und 2 näher zu bestimmen,
2.
das Züchten mit Wirbeltieren bestimmter Arten, Rassen und Linien zu verbieten oder zu beschränken, wenn dieses Züchten zu Verstößen gegen die Absätze 1 und 2 führen kann."

Vor Gericht werden Gutachten berücksichtigt um das Gesetz genauer zu definieren.


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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von Murx Pickwick » Do 3. Mai 2012, 14:57

Dieses Gesetz ist so ziemlich das Schwachsinnigste, was der Gesetzgeber sich da hat einfallen lassen können, denn in einer Zucht muß immer damit gerechnet werden, daß Tiere mit Schmerzen, vermeidbaren Leiden oder Schäden geboren werden - und wenn es einfach nur ne spontane Mutation ist, welche nicht verhindert werden kann.

Legt man also das Dingens streng aus, darf gar nicht mehr gezüchtet werden, sieht man es lax, dann ist es ja so, daß bei der Verpaarung Zwerg x Zwerg durchaus statistische 75% gesunde Kaninchen rauskommen, beobachtet man es und zählt es aus, sind es sogar 80% bzw 90% ...
Also noch im Rahmen, denn man muß ja nicht damit rechnen, daß da 100% Krüppelviecher bei rauskommen.

Aufgrund dieses Tierschutzgesetz ist mehr Rechtsunsicherheit geschaffen worden, wie daß es tatsächlich etwas in der Zucht regeln kann. Da ist dann auf der einen Seite verboten worden, mit weißen, blauäugigen Katzen zu züchten, weil, es könnte ja ne taube Katze geboren werden (getroffen hat es übrigens ne Züchterin, welche in 8 Würfen ihrer Katzen nicht eine einzige taube oder an den Augen mißgebildete Katze bei hatte), auf der anderen Seite jedoch ist es nach wie vor erlaubt, Hochleistungskühe mit einer jährlichen Milchleistung von über 20.000kg/Jahr zu züchten, trotzdem diese Kühe nicht sehr langlebig sind und zu diversen Knochenerkrankungen neigen.

Oder auch, es ist erlaubt, mit Hühnern zu züchten, die zu 100% die Eigenschaften Federpicken und mit drei Jahren durch Eierlegen wundgescheuerten Legeapparat haben (Lohmann-Hybriden), aber es sollte verboten werden, Hühner mit Haube zu züchten, trotzdem diese langlebig sind und noch mit 15 Jahren Eier legen, ohne daß sie dabei irgendwie Schwierigkeiten hätten.

Oder, um zum Kaninchen zurückzukommen, es gibt die Empfehlung, mit Punktschecken und Zwergkaninchen nur ein Typtier mit einem Tier ohne diese Mutation zu verpaaren, aber es gibt kein Verbot.
Es gibt da inzwischen genügend Urteile, die das unterstreichen, wer Punktschecke x Punktschecke oder aber Zwerg x Zwerg verpaart, verstößt eben nicht gegen das Gesetz, weil ja da durchaus in überwiegenden Fällen gesunde Tiere bei rauskommen. Vom ZDRK dagegen wird vorgreifend empfohlen, es nicht zu tun - ob sich da dann die Züchter dran halten oder nicht, ist jedoch wieder deren Sache, einige halten sich dran (vor allem bei den Zwergkaninchen), einige nicht (vor allem bei den Punktschecken)



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Re: Wieso haben viele Kaninchenzüchter null Ahnung ??

Beitrag von saloiv » Do 3. Mai 2012, 15:15

Wo gibt es diese Urteile zur reinerbigen Zucht von Zwerg mit Zwerg und Punktschecke mit Punktschecke? Zeig mal...

Natürlich kann es immer zu Mutationen kommen, deshalb sagt das Gesetz auch "wenn damit gerechnet werden kann", mit Mutationen muss man nicht fest rechnen.


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