Zwergkaninchen draußen entdeckt

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Zwergkaninchen draußen entdeckt

Beitrag von Schnubbels » Sa 19. Nov 2011, 16:03

Huhu,
Heute habe ich beim Pflücken ein kleines schwarz weißes Kaninchen entdeckt. Es war im Gebüsch und ist als es mich gehört hat direkt abgehauen.
Was mich nun beschäftigt: Hat das Kleine überhaupt eine Chance durch den Winter zu kommen? Ich vermute es ist irgendwo abgehauen. Es sah aber gesund und agil aus.
Macht es Sinn Futter in das Gebüsch zu stellen? Ich meine jetzt vor dem Winter müsste es sich ja was anfressen. Und überhaupt: Können Haustiere in der Natur überleben? Allein die Farbe macht es ja sehr auffällig für Fressfeinde.
Zudem war das Tier augenscheinlich alleine. Ist es überhaupt möglich, dass ein Haustier draußen iwann Anschluss an andere Kaninchen findet? Tut mir voll leid das Kleine.

Freu mich über eure Antworten!


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Re: Zwergkaninchen draußen entdeckt

Beitrag von Mrs Rabbit » Sa 19. Nov 2011, 16:11

Es kann abgehauen sein, kann aber auch ausgesetzt worden sein. :hm:

Ich würde vielleicht ein paar Möhren oder ähnliches ins Gebrüsch tun und in der Gegend rumfragen ob ein Kaninchen vermisst wird.
Ich denke schon das es überleben "kann" und vielleicht auch den Anschluss findet. Aber wissen? Keine ahnung. :hm:


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Re: Zwergkaninchen draußen entdeckt

Beitrag von freigänger » Sa 19. Nov 2011, 16:13

in welcher gegend war das? feld? wald? park? wohnanlage?


leider kam bei uns vorhin im radio auch, daß eine frau 2 kaninchen gefunden hat. ob ausgesetzt oder ausgebüxt? :hm: sie hofft über den aufruf die besitzer zu finden.


liebe grüße freigänger

vom 18.6.00 bis 14.4.12 begleitete mich cano treu und in liebe, wie nur ein hund kann. danke cano. Wer wagt, kann verlieren. Wer nicht wagt, hat schon verloren. (b.brecht)

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Re: Zwergkaninchen draußen entdeckt

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 19. Nov 2011, 16:43

Zwergkaninchen haben eine deutlich höhere Chance, zu überleben, wie die echten Wildkaninche aus Spanien ... als Haustiere sind sie deutlich genügsamer, was Nahrung angeht und deutlich anpassungsfähiger wie die Wildform. Daher hat sich ja auch erst das Hauskaninchen als "Wildkaninchen" weltweit verbreiten können und noch nicht die nicht züchterisch bearbeitete Wildform, die es nur noch in Spanien, Portugal, Nordafrika und vermutlich auch Südfrankreich gibt.

Da es nur eine einzige schwangere Häsin bzw ein einziges fertiles Paar braucht, um eine stabile Kaninchenpopulation zu bilden, findet sich insbesondere in den Städten, aber auch in einigen ländlichen Gebieten, Kolonien, welche alle möglichen in Gefangenschaft auftretende Farben und Zeichnungen aufweisen, einschließlich blauäugig weiß, japanerfarbig und Holländerschecke. Diese Kaninchen leben oft schon seit Generationen frei ...
Wie anpassungsfähig unsere Hauskaninchen sind, sieht man übrigens auch an der Ausbildung der Wildmerkmale bei Populationen, welche unbeeinflußt von Zuchtversuchen und Aussetzungsexperimenten des Menschen bleiben ... es braucht zwischen 100 und 200 Generationen, bis endlich 80% der wildlebenden Kaninchen agutifarben ist. Selbst nach 300 Generationen finden sich noch eisengraue, fast schwarze und ganz schwarze Kaninchen, bisweilen fallen immer wieder Schecken oder Kaninchen mit weißen Blessen, Flecken etc. Auch zur Erreichung der für das Freileben optimale Größe zwischen 2 und 2,5kg brauchen Kaninchen etliche Generationen. Bei Ratten braucht nur ein einziges mal ne wildfarbene Ratte zu fallen und innerhalb von zwei Generationen wird man fast nur noch wildfarbene Ratten in der beobachteten Population finden. Nach spätestens 10 Generationen wildleben sehen die Nachfahren entlaufener Ratten wie Wildwanderratten aus und benehmen sich mehr oder weniger auch so.

Treffen aus Gefangenschaft entkommene Hauskaninchen auf seit Generationen wildlebende Kaninchen, einschließlich der mitteleuropäischen "Wildkaninchen", vermischen die sich ... Probleme haben entkommene Hauskaninchen nur in Populationen der echten Wildkaninchen in Spanien und Portugal bzw Nordafrika, aber selbst da kommen Vermischungen vor.

Ach ja ... hab ich schonmal erwähnt, daß die mitteleuropäischen Wildkaninchen keine Wildkaninchen sind, sondern die Nachfahren entlaufener Hauskaninchen, die teils seit dem 17. Jhr fast ohne weiteres züchterisches Einwirken des Menschen in Europa leben?
Wir kennen solche Populationen auch von Katzen, Hunden, Pferden (z. B. Brumbies, Mustangs), Wanderratten, Schweinen, Ziegen, Eseln, Schafen, Yaks, kleine und große Alexandersittiche ... ich glaub, wird langsam einfacher, die Haustierarten aufzuzählen, die es bislang nicht geschafft haben, verwilderte Populationen aufzubauen.



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Re: Zwergkaninchen draußen entdeckt

Beitrag von Schnubbels » Sa 19. Nov 2011, 16:58

Murx, dann sind bunte Zwergkaninchen draußen relativ normal? :hm: Hab ich zuvor nie gesehen.

Es war direkt an den Bahngleisen (die jedoch kaum befahren werden) in einem Industriegebiet beim Supermarkt real. Also nicht wirklich ländlich.

Ich war gerade nochmal da. Die Chins waren so gnädig was von ihrem Futter abzugeben und ich habe eine Schüssel mit Kräutern, Löwenzahnwurzeln, Samen, Gemüse und Nüssen hingestellt. Dazu Chikoree und Apfel. Wenn's das Kaninchen nicht braucht freuen sich die Eichhörnchen oder wer auch immer :D
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Zuletzt geändert von Schnubbels am Sa 19. Nov 2011, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Zwergkaninchen draußen entdeckt

Beitrag von Entensusi » Sa 19. Nov 2011, 17:04

von diesen wilden Kolonien kenne ich auch welche.. im Stadtgraben von Ingolstadt z.B....

ich würde auch ein wenig futter ablegen, und eventuell bei den Tierärzten/Tierheimen in der Umgebung nachfragen, ob jemand ein Kaninchen als vermisst gemeldet hat. Ob sich in der Umgebung ein "Finderplakat" lohnt, keine Ahnung... :hm:
Freunden von uns ist vor ein paar Jahren ein Kaninchen abhanden gekommen, sie haben monatelang verzweifelt gesucht - aber genauso wahrscheinlich ist es, dass es ausgesetzt wurde.
Wenn es Glück hat, hat es noch Zeit, sich vor dem Winter einen anständigen Bau zu buddeln!


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Zwergkaninchen draußen entdeckt

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 19. Nov 2011, 17:48

Solange der Tierschutz sich nicht einschaltet, sind farbige Zwergkaninchen gerade in Städten die absolute Normalität ... die gibts öfter, wie die "Wild"kaninmischlinge. Allerdings hat zumindest in Berlin mit der Jahrtausendwende die Jagd auf die Bunten von Seiten des Tierschutzes enorm zugenommen, damit findet indirekt ne Selektion auf wildfarbene Kaninchen mittlerer Größe statt. In einigen Gebieten in Berlin soll es nur noch wildfarbene Kaninchen mit normallangen Ohren geben - teils sogar in Gebieten, wo ich damals noch reine schwarz- und blau-Kolonien beobachtet hatte. Ich war allerdings schon sehr lange nicht mehr in Berlin und kann das nicht nachprüfen.

Je auffälliger Kaninchen aussehen, desto schneller werden sie scheu ... wenn ihr weiße wildlebende Kaninchen oder Schecken sehen wollt, müßt ihr sehr früh gegen vier Uhr auf den Beinen sein, bei Sonnenlicht sieht man fast nur die wildfarbenen, eisengrauen und schwarzen ... andere lernen sehr, sehr schnell, daß Fuchs und Co sie besonders gut sehen können.

Bei TÄ und Tierheimen das Kaninchen zu melden find ich keine schlechte Idee ... es sind ja doch die ersten Stellen, wo jemand hingehen wird, wenn sein Tier vermißt wird. Wenn sich keiner meldet, kommt das Kanin selbst ohne Fütterung mit hoher Wahrscheinlichkeit durch, ein gewisses Glück gehört allerdings auch mit dazu, Fuchs und Co gibts auch in der Nähe von Discountern und Bahngeleisen. Beutegreifer dürften eh das größte Problem sein, weniger das fehlende Futter, das gibts an Bahngleisen für Kaninchen mehr wie genug in einer Qualität, wie es in Form von Gemüse und Co nicht erreicht werden kann.
(Im Winter sammel ich in schneefreien Zeiten für die Kanin viel an Bahngleisen ... einfach, weil ich da eben noch energiereiche Wildfpflanzen finde. Meine Kaninchen fressen in dieser Zeit die Bahngleiskräuter deutlich lieber, wie das Gemüse oder getrocknete Brennesseln und Laub.)



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Re: Zwergkaninchen draußen entdeckt

Beitrag von schweinsnase77 » So 20. Nov 2011, 06:44

Hier gibt es 5 "Friläufer" laut Aussagen anderer Spaziergänger leben sie schon 1,5 Jahre draussen. Ob sie die Myxowelle überlebt aben weiß ich allerdings nicht :(


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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