Jäger erschießt Pferd

[Vollblutkaninchen]

Huhu ihr Lieben,

gestern Morgen stach mir folgende Anzeige wie ein Dorn ins Auge:

Er (Jäger) war in der Gemarkung von Guldental gerade auf dem Weg vom Ansitz zu seinem Wagen, als er in der Nähe ein Schnauben hörte. Da er sich sicher war, dass es sich nur um ein Wildschwein handeln konnte, schoss er auf das Tier und verletzte es tödlich. Bei der Nachschau musste er dann allerdings feststellen, dass er ein Pferd erschossen hatte, das mit anderen dort auf der Weide gestanden hatte. Der Schütze verständigte umgehend den Pferdehalter. Dieser wiederum informierte die Polizei in Bad Kreuznach. Das Umweltkommissariat der Kriminalpolizei Bad Kreuznach hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

Näheres hier: https://www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Jaeger-haelt-Pferd-fuer-Wildschwein-und-schiesst-_arid,271705.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Wie betrunken muss man sein, wenn man ein geschecktes (!!!) Pferd mit einem Wildschwein verwechselt?

Liebe Grüße
Laura

[lapin]

Anscheinend hat der Jäger nur ein Geräusch wahrgenommen, denn es steht ja da, dass er ein schnaufen wahrnahm...also nix mit optischer Täuschung !

Die Frage ist eben, inwiefern man sofort um sich knallen darf, weil man ein Tier hinter sich vermutet was nicht gerade ungefährlich ist?!

Auch ich wurde schon von einem Wildschein gejagt...ich war dankbar um den in der Nähe stehenden Forststand!

[Vollblutkaninchen]

Die Frage ist eben, inwiefern man sofort um sich knallen darf, weil man ein Tier hinter sich vermutet was nicht gerade ungefährlich ist?!

Wenn das Tier doch direkt hinter ihm gestanden hätte, müsst ihm doch der Elektrozaun aufgefallen sein, oder? Und wieso hat er nur das eine Tier erschossen, wenn doch 5 auf der Weide stand? Was, wenn irgentein Wanderer in seiner Nähe auf einen Ast tritt oder sich räuspert, verwechselt er denjenigen dann auch mit einem Wildschwein?

Ich weiß nicht, irgentwas scheint in meinen Augen an dieser Geschichte nicht ganz chlor zu sein....
Tragisch ist natürlich, dass das Pferd der Tochter gehörte, die mit dem Tier aufgewachsen ist...Wenn ich mir vorstelle irgentwer würde meine Tiere einfach abknallen....

Lg

[lapin]

Ja, das sind durchaus Fragen, die bei der Ermittlung nicht außer Acht gelassen werden sollten.

Das finde ich nämlich auch arg seltsam!

[schweinsnase77]

Normalerweise sollte man aber sein Revier kennen und wissen wo Wald aufhört und Weide anfängt.

[serafina]

Mir hat das gestern schon meine Kollegin erzählt. Die hat auch ein Pferd und das erschossene gehört so wie ich das mitbekommen habe Bekannten von ihr.
Sie war total fertig.

[schweinsnase77]

Die Reaktion des Jagdverbandes ist ja auch drollig:(siehe link von Vollblutkaninchen)

"Vor 25 Jahren hat sich bei uns der letzte Jagdunfall ereignet. Dabei wurde eine Kuh geschossen, die auch irrtümlicherweise für ein Wildschwein gehalten wurde. Das zeigt die Relation", sagt Nieding. Im Straßenverkehr würden deutlich mehr Unfälle geschehen.


Mein ich das nur oder sind im Straßenverkehr auch viel mehr beteiligte auf ner wesentlich kleineren Fläche unterwegs?

Man stelle sich jetzt bitte mal vor da, wäre jemand beim oder auf dem Pferd gewesen....

[lapin]

Ich muss sagen, dass ich es mittlerweile schon unverschämt finde, mit welcher Argumentation Jäger ein unüberlegtes durch die Gegend geballere rechtfertigen Oo...
Mal ehrlich jetzt, bloß weil ich ne Knarre, nen Gewehr whatever habe, kann ich doch nicht einfach auf das schnaufende ETWAS hinter mir knallen....es hätte genauso gut ein ausgepowerter Jogger gewesen sein können!

...so etwas ist unverzeihlich...dem gehört Waffenschein abgenommen, sowie auch die Jagderlaubnis...
wer so überzogen reagiert hat nicht nur den falschen Job...

[Rennmaus]

Boah krass, das kann ja wohl nicht wirklich wahr sein, oder?! Hammerhart...

[Lightning]

Ich muss sagen, auch mir kommt die Geschichte sehr komisch vor.
Das der Schuss gleich tödlich war, find ich auch komisch, denn wenn man sein Ziel näher anvisiert, hätte ihm auffallen müssen, dass es sich nicht um ein Wildschwein handelt!
...da stimmt schon was nicht, denn wenn er wirklich von einem Wildschwein ausgegangen ist/wäre, dann hätte er von einer ganz anderen Körpergröße ausgehen müssen und ganz anders schießen müssen.

Mir tun die anderen dort stehenden Pferde jetzt sehr leid, ohne Schock sind die sicherlich nicht davon gekommen....
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass der Fall komplett umgedreht und entschlüsselt wird und das dem Jäger die Schuld zugesprochen wird...sodass in nächster Zukunft etwas gegen so fahrlässiges Verhalten unternommen werden kann!
Den Pferden, wie auch den Besitzern wünsche ich ein schnelles Überstehen von Schock und der Trauer.

[freigänger]

wenn man sich die statur/körper vorstellt dann hätten 2 wildschweine aufeinander stehen müssen um ein pferd mit wildschwein zu verwechseln. und ohne sicht, nur auf vermutung, zu schießen grob fahrlässig, unverantwortlich, unerklärlich usw. usw.
dieser mensch sollte sein lebenlang keine waffe mehr in die hand nehmen dürfen!
der vorfall wirft wieder ein sehr schlechtes bild auf die zunft.

[Angel272]

Tut mir leid, um das Pferd und um die Besitzerin.

Hin und wieder ists ja schon vorgekommen, dass sich Jäger gegenseitig erschießen, weil sie dachten, dort wäre ein Wildschwein.
Ich muss gestehen, da scheint das "Vorurteil" doch nicht so falsch zusein...
....die meisten Jäger haben Spaß am töten und ballern auf alles, was sich bewegt.

Hm, gibts eigentlich solch riesigen Wildschweine, dass man sie mit Pferd und Kuh verwechseln kann??
Auch bei Hunden und Katzen wird ja gerne mal angelegt.

[schweinsnase77]

Langsam, Leute. Es war nachts, also hat der vermutlich gar nichts gesehen ( die wenigsten Jäger dürften nachtsichtgeräte am Gewehr haben), sondern einfahc bloß draufgehalten haben.

[Lightning]

Er hätte trotzdem von einer anderen Größe ausgehen müssen...und er kann nicht einfach auf etwas losschießen, was er nicht gesehen hat, es hätte wirklich sonst was sein können.
...ich glaube viele Jäger vergessen, dass sie eine Waffe in der Hand haben mit der man locker töten kann, aber auch eine große Verantwortung mit sich tragen!

[Angel272]

Sorry, Schweinsnase,
aber dann hätte er erst recht nicht schießen dürfen, wenn er nichts sieht!
Was wäre gewesen, wenn dort ein Mensch, warum auch immer, gestanden hätte??
Da hätte keiner gesagt...naja, war halt nachts und er hat nix gesehen!
Wenn ich nichts seh, kann ich auch nicht einfach in der Gegend rumballern, oder sind wir neuerdings auf dem Jahrmarkt an der Schießbude?

[steffi]

....die meisten Jäger haben Spaß am töten und ballern auf alles, was sich bewegt.

sorry, aber solche aussagen halte ich für fahrlässig und äußerst bedenklich!!!

[Ziesel]

Solche Verallgemeinerungen find ich auch nicht prickelnd ! Dieser Jäger hat aus Gründen geschossen, die ich bei der Geschichte nicht nachvollziehen kann und ob er nun übermüdet, betrunken, unaufmerksam, in Gedanken woanders, einfach doof, erschrocken oder sonst was war, entschuldigt sein Verhalten nicht und ja, er sollte keine Waffe mehr führen dürfen aber in jeder Berufsgruppe baut mal jemand Scheisse.
Der hier erwähnte Jäger stand ja immerhin zu seinem Fehler und meldete ihn sofort..

Meines Wissens ist Spaß am Töten weder die Idealvoraussetzung für´n Waffenschein noch um den Beruf des Jägers ausüben/erlernen zu können, das spräche nämlich gegen Beides ! Ich glaub nicht, dass die meisten Jäger auf alles ballern, was sich bewegt denn auch da gelten Regeln & Vorschriften deren ständige Missachtung sicher öfter publik gemacht würde so denn Angel recht hätte...

[Entensusi]

Furchtbar.
Und es beweist mir mal wieder, dass eine Waffe in der Hand eines Menschen einfach Blödsinn ist.
Andere Geschichte, die sich hier in der gegend zugetragen hat. Ehepaar geht spazieren, Schäferhund kommt angerannt und springt an der Frau hoch. Mann, Polizist, zieht seine Waffe aus der Tasche und erschießt den Hund.
Wer Waffen trägt, benutzt sie auch!
Hätte das Pferd einen waffenlosen Menschen angeschnaubt, wäre der auch erschrocken, hätte sich aber verdammt anders helfen müssen.
Ich weiß nicht, wie die das in Amerika machen...

[Isa]

Schreckliche Geschichte!

Meines Wissens ist Spaß am Töten weder die Idealvoraussetzung für´n Waffenschein noch um den Beruf des Jägers ausüben/erlernen zu können, das spräche nämlich gegen Beides ! Ich glaub nicht, dass die meisten Jäger auf alles ballern, was sich bewegt denn auch da gelten Regeln & Vorschriften deren ständige Missachtung sicher öfter publik gemacht würde so denn Angel recht hätte...

Sicherlich möchte nicht jeder der einen Waffenschein hat auf alles ballern was sich bewegt.

Allerdings frage ich mich doch, was die Beweggründe der Berufsgruppe Jäger sind wenn nicht das Töten an sich?

[Entensusi]

Hege?
Ein Jäger hat doch mehr zu tun, als Tiere abzuschießen. Und normalerweise sollte das "Abschießen" auch einem bestimmten Plan folgen.
Ein Jäger weiß normalerweise sehr viel über "seine" Tiere, er kümmert sich darum. Die Eindämmung der Tollwut gehört z.B. dazu.

Allerdings, und da stimme ich Dir zu, muss er töten können. Aber das muss ein Züchter auch, oder ein Landwirt, bzw. es in Kauf nehmen.
Ein verantwortungsbewusster Jäger ist doch kein schlechter Mensch!

Leider gibt es, wie überall, schwarze Schafe, und das sind die, welche die Schlagzeilen machen.
Und leider ist es so, dass diese schwarzen Schafe durch den Waffenbesitz viel Schaden anrichten können, der dann auch deutlich sichtbar ist!

[Isa]

Ja, Hege. Klar.
Hab ich mich etwas zu knapp ausgedrückt.
Ich wollte nur sagen, was du nun erklärt hast, Entensusi: Eben dass ein Jäger schon Töten können muss und sich dieses aktiven Tötens auch bewusst sein muss.
Grundsätzlich ist der Jäger sicherlich deshalb kein schlechter Mensch!!

[schweinsnase77]

Sorry, Schweinsnase,
aber dann hätte er erst recht nicht schießen dürfen, wenn er nichts sieht!
Was wäre gewesen, wenn dort ein Mensch, warum auch immer, gestanden hätte??
Da hätte keiner gesagt...naja, war halt nachts und er hat nix gesehen!
Wenn ich nichts seh, kann ich auch nicht einfach in der Gegend rumballern, oder sind wir neuerdings auf dem Jahrmarkt an der Schießbude?

Geb ich dir vollkommen recht. Mir ging es nur um die Aussage, er hätte den Unterschied sehen müssen.

[Angel272]

Angel272 hat geschrieben:
....die meisten Jäger haben Spaß am töten und ballern auf alles, was sich bewegt.

sorry, aber solche aussagen halte ich für fahrlässig und äußerst bedenklich!!!

Ich kann hier leider nur aus eigener Erfahrung sprechen.
2 unserer Katzen wurden vom Jäger erschossen. Wir wohnten damals direkt am Wald. Auch von Nachbarn verschwanden Katzen. Der Jäger des Revieres war dafür bekannt, gerne mal auf Tiere zuschießen, auch wenns nicht nötig wäre.

Vor ein paar Wochen bin ich mit meiner Freundin einen Feldweg entlang gelaufen, als uns plötzlich jemand
angeraunzt, wir sollen gefälligst verschwinden! Er will hier jagen!
Der Hochsitz befand sich ca. 50-100m vom letzten Wohnhaus entfernt und es spielten Kinder auf der Straße.
Sowas finde ich fahrlässig.
Bedenklich ist auch oft das Verhalten von Jägern.
Sicher nicht alle, aber wie es eben so ist, wird kein Unterschied gemacht.
Jäger sind doch auch stolz, auf die von ihnen getöteten Tiere und wenn ich auf was stolz bin, mach ich es gerne. Oder irre ich mich da?

[Venga]

2 unserer Katzen wurden vom Jäger erschossen. Wir wohnten damals direkt am Wald. Auch von Nachbarn verschwanden Katzen. Der Jäger des Revieres war dafür bekannt, gerne mal auf Tiere zuschießen, auch wenns nicht nötig wäre.

Katzen, die sich weiter als 200 Meter vom letzten Haus in Wald und Wiese aufhalten, dürfen erschossen werden.
Ebenso Hunde, die hinter einem Reh oder Hasen herlaufen oder Hunde, die freilaufend nicht auf den Ruf/Pfiff des Halters reagieren. "Der will doch nur spielen" gild nicht. Ein Hund muss jeder Zeit abrufbar sein oder an der Leine gehalten werden. Ansonsten ist in Wald und Feld jeder freilaufende Hund ein potenzieller Wilderer, egal ob er nur hinterherläuft (und das Wild vielleicht zu Tode hetzt) oder es im Ernstfall sogar reißt.

Der Hochsitz befand sich ca. 50-100m vom letzten Wohnhaus entfernt und es spielten Kinder auf der Straße.Sowas finde ich fahrlässig.

Die Jäger stellen oft ihre Hochsitze am Rand von Dörfen auf, allerdings dürfen sie nicht in Richtung der Häuser schießen und machen das idR auch nicht.

Jäger sind doch auch stolz, auf die von ihnen getöteten Tiere und wenn ich auf was stolz bin, mach ich es gerne. Oder irre ich mich da?

Natürlich sind sie stolz auf besonders schöne Exemplare oder ein schwer zu schießendes Tier. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie wild in der Gegend rumballern. Sie kennen idR ihr Revier und die darin lebenden Tiere sehr genau und wissen auch wo bestimmte Tiere ihren Hauptstand haben und welche Tiere geschossen werden müssen.
Sie bekommen zu Beginn der Jagdsaison ihre Abschußquote, das heißt nicht, die Tiere dürfen geschossen werden, sondern müssen geschossen werden um die Gesundheit des Bestandes nicht zu gefährden. Viele Jäger klagen über hohe Abschussquoten, weil sie die kaum bewätigen können. Sie setzen sich nicht einfach auf einen Hochstand und schießen das nächstbeste Tier ab. Sie dürfen nur bestimmte Tiere schießen. zB. einen Bock, der schlecht gewachsen ist und sich nicht vermehren soll oder eine kümmerliche Ricke, die wahrscheinlich keine gesunden Kitze bekommen würde. Dazu kommen alte und kranke Tiere. Manches Tier, das auf der Liste steht wird 3 jahre bejagt, bevor es zur Strecke gebracht wird.
Natürlich gibt es auch schwarze Schafe bei den Jägern, wie bei allen anderen Berufen und Hobbys auch.

[Ziesel]

Jäger sind doch auch stolz, auf die von ihnen getöteten Tiere und wenn ich auf was stolz bin, mach ich es gerne. Oder irre ich mich da?

Also ich war auch stolz auf ich mich, als ich die Mathe-Prüfung gut bestanden hab, obwohl Mathe weder mein Lieblingsfach war noch ich da geprüft werden wollte oder gern dafür gelernt hab aber so wie das Schiessen zum Beruf des Jägers gehört ist Mathe nun mal notwendig für´n guten Abschluss..


Boah Venga, wat du so alles weisst... das war ´n sehr informativer Beitrag

[Vollblutkaninchen]

Ich fasse es einfach nicht....haben die Jäger hier denn alle Tomaten auf den Augen!?

Jäger erschießt bei Vollmond Golden Retriever

Kempfeld - Ein Jagdgast aus Holland hat auf einem Wiesengelände bei Kempfeld, wie er sagt, einen Hund mit einem Fuchs verwechselt und erschossen. Der Vorfall hat sich bereits am 15. Juni ereignet.

Hundebesitzer Christian Breinbauer berichtet, dass er an jenem Tag gegen 22.30 Uhr - wie eigentlich jeden Abend - mit seinem weißen Golden Retriever noch eine Runde gedreht habe. Der Hund sei ausgelassen durch die Gegend gelaufen, als Breinbauer plötzlich - es war kurz nach 23 Uhr - einen Schuss hörte. "Ich stand am Feldweg, schaute auf die vom Vollmond hell erleuchtete, gemähte Wiese. Natürlich dachte ich nicht daran, dass unser treues Familienmitglied möglicherweise nicht mehr zurückkommt", erzählt der Hundefreund.

Doch dann sei es zur Gewissheit geworden: Der Hund war tot. Ein holländischer Jagdgast, der auf einem Ansitz saß - drei, vier Meter im Wald postiert -, hatte das Tier mit einem Schuss niedergestreckt. Der Jäger war laut Aussage Breinbauers wohl im Begriff, das getroffene Tier mit einer Taschenlampe nachzusuchen. "Als er mich bemerkt hat, wollte er abhauen", versichert Breinbauer. Später habe der Jäger behauptet, dass er den Hund mit einem Fuchs verwechselt habe.

Näheres hier:
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Lg