Kätzchen allein überlebensfähig?

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Kätzchen allein überlebensfähig?

Beitrag von Curly » Do 14. Okt 2010, 09:18

Hallo ihr!

Lapin hat ja vor Kurzem 2 Kitten gefunden.
Noch recht jung, sagte sie.

Ich frage mich nun, was wäre wohl geschehen,
hätte sie die beiden nicht mitgenommen?
Können Kätzchen in dem Alter (7 Wochen) allein überleben?
Zu dieser Jahreszeit und bei diesen Temperaturen?
Wissen sie instinktiv, wie sie sich vor Kälte, Nässe etc. schützen können
und was mir noch einfällt... können sie schon Beute (Insekten vielleicht)
erfolgreich erlegen?
Wie wäre es, wenn nur ein Kätzchen draußen alleine herumirren würde?

Curly



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Re: Kätzchen allein überlebensfähig?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 14. Okt 2010, 10:11

Katzen können erst überleben, wenn sie Nager fangen können ... ich bezweifel, daß das eine sieben Wochen alte Katze schon kann, das ist ja auch etwas, was von ihrer Mutter ihnen beigebracht wird.
Die Temperaturen spielen da keine Rolle und die Jahreszeit wäre eigentlich ideal, weil es jetzt das Maximum an leicht erlegbaren Mäusen gibt. Aber wenn die Katzilis nicht wissen, WIE sie die Mäuse zur Strecke bringen können, werden sie keine Nahrung finden und schlichtweg verhungern. Zwar hätten sie vielleicht mit Insektenjagd sich noch über Wasser halten können - aber selbst dazu müßten sie wissen, wo sie wie Insekten erlegen können - und das dürften sie mit sieben Wochen einfach noch nicht gelernt haben.
Ein einzelnes Kätzchen dürfte die gleichen Chancen haben, wie zwei oder drei Kätzchen. Sehr viel mehr dagegen werden es nicht schaffen können, weil die Futterkonkurrenz untereinander zu groß werden würde ...

Ich meine, Katzenjungen werden normalerweise von ihrer Mutter zur Scheuheit erzogen, wenn sie in der Wildnis aufgezogen werden ... die beiden Kitten kamen doch relativ flott an, das eine Katzili kam sogar die Hosenbeine hochgekraxelt! Ein solches Verhalten gegenüber Fremden kenn ich eigentlich nur von Katzenjungen, die entsetzt erkennen müssen, daß Mama weg ist - sie suchen sich einfach nen Menschen, den sie dazu bringen können, sie durchzufüttern, bis sie selbstständig sind. Ein einzigartiges Verhalten, was ich so bisher nur bei Katzen kenne!



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Re: Kätzchen allein überlebensfähig?

Beitrag von Nightmoon » Do 14. Okt 2010, 15:59

Murx Pickwick hat geschrieben:Ich meine, Katzenjungen werden normalerweise von ihrer Mutter zur Scheuheit erzogen, wenn sie in der Wildnis aufgezogen werden ... die beiden Kitten kamen doch relativ flott an, das eine Katzili kam sogar die Hosenbeine hochgekraxelt! Ein solches Verhalten gegenüber Fremden kenn ich eigentlich nur von Katzenjungen, die entsetzt erkennen müssen, daß Mama weg ist - sie suchen sich einfach nen Menschen, den sie dazu bringen können, sie durchzufüttern, bis sie selbstständig sind.
Dazu müsste aber die Vorraussetzung gegeben sein, dass sie (vermutlich) ausgesetzt wurden und bei Menschen geboren wurden. Denn völlig wild aufgezogene Katzenbabys lassen sich dann auch nicht vor einem Menschen blicken und kraxeln dem schon gar nicht am Hosenbein hoch. Selbst halbwilde Katzenbabys machen das beinahe gar nicht. man kann diese zwar angucken, aber würde man ihnen zu nahe kommen, dann verstecken sie sich.

Diese Aufgabe wurde mir eine zeitlang immer auferlegt, dass ich die halb verwilderten Katzen- und Katzenbabys zähmen musste, weil Verwandter keine wilden Katzen haben wollte. Wenn sie schon zu ihm auf den Hof kamen, dann sollten sie sich wenigstens ab und an anfassen lassen, falls eine Katze von denen hätte mal ärztlich versorgt werden müssen, dass man sie nehmen kann. z.B....
Keine Ahnung warum, aber irgendwie hab ich einen echten Draht zu Katzen, obwohl ich allergische Problemchen mit Katzen habe. :hm:
Das bisschen Augenbrennen, Niesreiz und dicke Lymphdrüsen.. hält sich bei mir echt noch in Grenzen... von daher... ;)
:love: Ich mag die Schnurrematzis halt sehr. Vor allem muss man sich das Vertrauen bei erwachseneren Katzen hart erkämpfen. Das ist schon irgendwie eine Herausforderung, aber ich liebe das irgendwie. :lieb:


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Re: Kätzchen allein überlebensfähig?

Beitrag von Entensusi » Do 14. Okt 2010, 16:34

Nightmoon, das ist echt seltsam: Katzen "stehen" auf Katzenallergiker! Ich weiß nicht warum, vielleicht, weil die Allergie den Menschen behutsam im Umgang mit ihnen macht (abgesehen von denen, die dann behaupten Katzen "zu hassen" - aber selbst da gibt es Katzen, die denen auf den Schoß klettern...).

Denke auch, dass die beiden Zwerge ausgesetzt wurden. Und dass ein 7 Wochen altes Kätzchen draußen wenig Überlebenschancen hat. Nicht nur, weil die Futterbeschaffung schwer fällt, sondern weil das Gefahrenbewusstsein noch nicht richtig ausgeprägt ist - denke an Ronja, die den großen Hund angefaucht hat, oder an einen unserer Kater, der sich mitten auf der Straße vor einem Auto aufgebaut hat.


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Kätzchen allein überlebensfähig?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 14. Okt 2010, 16:35

Denn völlig wild aufgezogene Katzenbabys lassen sich dann auch nicht vor einem Menschen blicken und kraxeln dem schon gar nicht am Hosenbein hoch.
Ich hab dieses Verhalten nun schon beim zweiten Bauernkatzenwurf erlebt ... in beiden Fällen wurde die Mutter überfahren und es dauerte keine zwei Tage, dann waren die Kitten von selbst zahm, trotzdem die, als sie aus ihrem Versteck kurz nach Feststellung des Todes des jeweiligen Muttertieres herausgeholt werden sollten, sich angestellt hatten, als wenn sie gefressen werden sollten!
Es war in beiden Fällen nicht möglich, an die Jungen ranzukommen - wobei beim zweiten Fall ich wenigstens ein Junges am Schwanz rausziehen konnte ... aber wie gesagt, das Problem hatte sich nur zwei Tage später von selbst gegessen, die Kitten kamen nicht nur freiwillig raus, sondern ließen sich maunzend und schnurrend ohne Probleme auf den Arm nehmen! Das Verhalten war durch den Hunger total ausgetauscht ...

Ist irgendwie genauso wie mit er Wandlung der zahmen Schmusekatze im Haus zur wilden und scheuen Katze im Feld, die fast jeder Freigänger tagtäglich durchmacht.



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Re: Kätzchen allein überlebensfähig?

Beitrag von Nightmoon » Do 14. Okt 2010, 16:43

Murx Pickwick hat geschrieben: in beiden Fällen wurde die Mutter überfahren und es dauerte keine zwei Tage, dann waren die Kitten von selbst zahm, ....
Ist irgendwie genauso wie mit er Wandlung der zahmen Schmusekatze im Haus zur wilden und scheuen Katze im Feld, die fast jeder Freigänger tagtäglich durchmacht.
Jaaaaaaaaaaaaa, wenn die Mamkatze schon so lange nicht mehr da ist, dann schon.
Aber zwei Katzenbabys mit ca. 7 Wochen, auf einer Wiese, die wären mit Sicherheit innerhalb der 2 Tage Greifvogelfutter oder ein marder hätte sich die geschnappt. So lange waren die da bestimmt noch nicht.

...und stimmt, sind zahme "Kuschel-Wuschel-Hauskatzen" an Freigang erst einmal gewöhnt, dann sind die Draußen wirklich oftmals völlig anders, oft schon richtig scheu. Aber es sind ja nicht alle so. Es gibt auch da wieder Ausnahmen, die so oder so immer zahm und immer scheu sind. :lieb:


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Re: Kätzchen allein überlebensfähig?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 14. Okt 2010, 16:49

Es gibt auch da wieder Ausnahmen, die so oder so immer zahm und immer scheu sind.
Jaaaaa ... die Marke immer zahm kenn ich inzwischen auch zur Genüge ... die sitzt dann bevorzugt nachts im Dunkeln dekorativ mitten auf der Straße im Dorf!
Ich hab inzwischen das Gefühl, als wenn es bevorzugt die schwarzen Katzen wären, die sich zudem auch noch perfekt auf dem schwarzen Asphalt in schwarzer Nacht tarnen!

Gibt hier so Exemplare, da kannst du echt erstmal aussteigen und mehrere Katzilis auf den Bürgersteig tragen, damit du ohne Katzenbrei zu machen weiterfahren kannst! Und es sind keinesfalls junge Katzen, die machen das teils schon jahrelang so! *grmpf*



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