"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")
So, war ziemlich gut und interessant.
Es wurden Themen zur Biologie des Eichhörnchens angerissen, ganz kurz die Aufzucht in Menschenhand und ziemlich ausführlich die Eichhorn-Grauhörnchen-Problematik.
Sehr gut hat mir dabei gefallen, dass das letzte Thema sehr kritisch betrachtet wurde.
Das Grauhörnchen sei halt im Vorteil, weile s zB ein breiteres Nahrungsspektrum hat, und zB auch Eicheln und Kastanien frisst (im Gegensatz zum Eichhörnchen, die die Gerbstoffe schlecht vertragen)
Interessanterweise kann das im Naturwald auch ein nachteil sein. In Europa hat das Grauhörnchen damit einen großen Nahrungskonkurrenten durch das Wildschwein. Das Eichhörnchen, dass sich auf Zapfen spezialiesiert hat nicht.
In England ist die Verdrängung der Eichhörnchen durch das Grauhörnchen ein großes Thema. das habe ich auch schon selbst erlebt. In der Nähe von Liverpool gibt es einen Red Squirrel Park, indem das Eichhörchen gezielt gefördert wird.. und es ist eine Touristenattraktion. In den städtischen bereichen sieht man dort eigentlich ausschließlich Grauhörnchen. Das Problem Grauhörnchen sei eben, dass sie größer und durchsetzungsfähiger wären, zudem einen Virus übertragen, der für Eichhörnchen tödlich ist. Es wird angerissen, dass die ausgeprägte Vogelfütterleidenschaft der Menschen in Großbritanien wohl die Übertragung an der Futterstelle begünstigt... also teils menschgemacht. Es wird überlegt, die roten zu impfen, man ist sich über die Effektivität aber nicht ganz einig.
Zudem würden die ganzährige Fütterung die Grauhörnchen bevorteilen und sei der wahre Grund für den Vormarsch dieser Tierart.
Da sie auch Baumrinde gerne fressen, sind sie als Wirtschaftsschädlinge verschrien... interessanterweise wird das aus Italien nicht bestätigt. Dort kommt das Grauhörnchen bisher nicht in Monokulturen vor.
Prinz Charles würde wohl die European Squirrel Initiative unetrstützen, äger machen Betrieb gegen Grauhörnchen und schießen sie gezielt ab.
Die Kritiker dieser Vorgehensweise verurteilen dieses Vorgehen, sehen Profitgier (Impfstoffe, eichhörnchensichere Vogelfutterstellen, Fruchbarkeitskontrolle über eine Art Pille usw) und überzogenen Jagteifer als vordergründiges Motiv für die Stimmungsmache gegen Grauhörnchen.
Mit gezielten Simulationen wird die Zukunft für das europäische Festland seit Jahren sehr schwarz gezeichent, bisher seien aber keine der Vorhersagen eingetroffen. In Naturwäldern und den Fichtenwäldern der Alpen sei das Eichhörchen in der Lage sich zu behaupten.
Also ich fand den Beitrag ziemlich fundiert. Sehenswert
Noch ein paar Bilder aus meiner Zeit in der Wildtierstation
Ps. Ich liiiiiiiiebe Hörnchen!!
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schaust du auch die Nachfolgesendung? auch sehr schön
"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")