[Erfahrungsbericht] Kastration Rüde

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Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
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Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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[Erfahrungsbericht] Kastration Rüde

Beitrag von lapin » Mi 2. Okt 2013, 21:35

Warum musste mein Snoopy kastriert werden?

Aus 2 verschiedenen Gründen.
1. Er lebt zusammen mit einem unkastrierten Weibchen, da ein trennen oder 24h aufpassen nicht machbar waren, bedingt durch Job und ähnliche alltäglichen Dinge, bestand die Gefahr der Vermehrung
2. Er unbeaufsichtigt im Garten unterwegs sein darf, mit einem Zaun, den er locker nehmen kann, wenn daran eine läufige Hündin vorbei läuft.

Am 17.10. hatten wir um 9:15 Termin, zusammen mit Lucy im Gepäck, fuhren wir nun hin.
Er bekam die erste Berhuhigungsspritze. Lucy hab ich ins Auto getan, damit Snoopy auch zur Ruhe kommen durfte.
Wir kamen alleine in einen separaten Raum, dort wurde mir gesagt er könne sich jetzt übergeben (er war nüchtern) und auch das krampfen anfangen.
Die Spritze fing an zu wirken, er übergab sich einmal (nur weißer Schaum) und sein Blick wurde müder und unverständlich, man hat ihm angesehen, dass sein Zustand ihn Angst machte...
der Körper stellte langsam alles ein, nur sein Kopf ließ es nicht zu, er wollte partout nicht einschlafen.
Langsam sackte er zusammen, ich nahm ihn und legte ihn auf die Decke, dort hielt ich dann sein Pfötchen...das Köpfchen hebte er immer wieder an.
Nach 15min kam die TÄ rein und gab die Narkose Spritze, auch mit der Info er könnte krampfen, sie habe jedoch schon was entkrampfendes mitgespritzt...nach 5min schlief er tief und fest ohne krampfen, er zeigt mir sein Züngelchen, die Äuglein waren geschlossen.
Die TÄ nahm ihn zum OP Tisch und wir verabschiedeten uns mit "ich ruf sie an, sobald er aufwacht!"

Um 11 durfte ich hin, eingewickelt in der Decke, lag er an der Heizung und wackelte ganz müde mit dem Schwänzchen, als er mich sah.
Er bekam während der OP eine Infusion, mit Schmerzmittel und ein Antibiotikumdepot was 2 Tage anhält.

Ich bekam Schmerztabletten (Rimadyl) und Antibiotikum.
Zu Hause angekommen:
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Verlief der Tag sehr ruhig, er fing nach ca. einer halben Stunde bis Stunde, wieder an zu laufen.
Mir wurde mit auf dem Weg gegeben, dass es sein kann, dass er etwas tröpfelt oder aber unkontrolliert uriniert. Nichts davon traf ein, er machte alles normal im Garten, hat auch direkt nen Haufen gelegt...er pullerte nur ein bißchen länger.
Trinken und Fressen sollte er laut TÄ erst gegen Abend, er zeigte mir aber, dass er Hunger hat...so gab ich ihn 2-3 kleine Brocken, um seine Verdauung nicht zu überlasten, aber dennoch sein Bedarf zu stillen, auch trinken durfte er direkt.
Ich wollte mich da ganz nach ihm richten...

Nun hieß es, ihn nicht aus den Augen zu lassen, damit er nicht an die Narbe geht.
Ich hatte zum Glück eine Woche Urlaub, somit hatte ich immer ein Auge auf ihn, außer wenn ich mal auf die Toilette musste...oder Nachts, wenn wir schlafen wollten.
Probiert haben wir es hiermit:
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Ich denke der Blick sagt alles? Er blieb damit stumpf stehen, er bewegte nicht mal mehr das Köpfchen...
also neue Idee, meine Leggings genommen und das gebastelt:
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Das ging über den Tag, Nachts hat er es sich allerdings ausgezogen.
Somit hab ich mir für die Nacht nun eingetrichtert bitte, bitte bei jedem Schmatzgeräusch wach zu werden...
hat funktioniert, dass war eine sehr unruhige Nacht :D!
Am nächsten Tag, machte ich ihn dann Betaisodona auf die Wunde, einfach um Keime über den Speichel zu vermeiden.
Bild

Er wachte auf und zitterte, weshalb ich ihm Schmerzmittel gab, nach einer halben Stunde ging es ihm besser und er nahm fast normal am Leben teil, ihm war dennoch bewusst, dass er etwas hat, was ihn nicht so machen lässt, wie er gern möchte...

Dieser Tag verlief dann relativ ruhig, mehr als Garten gab es nicht und das reichte ihm auch völlig.

Am nächsten Tag lief sein Säckchen rot an, weshalb ich mich entschied ihm doch weiter Antibiotikum zu geben, prinzipiell bin ich aber eher ein Gegner:
Bild

Wir waren dann auch zur Nachkontrolle, sie gab mir dann Arnika D30 mit (für 5 Tage), beste natürliche Schmerzmittel und super bei Hämatomen.
Sei Säckchen lief immer mehr an:
Bild
Er schonte sich selbst weiterhin.

Ein Tag später sah es dank Arnica schon viel besser aus...jedoch ist sein linker Lymphknoten in der Leiste angeschwollen, was darauf hinwies, dass es was zu kämpfen gab, somit zog ich die Gabe mit dem Antibiotikum durch:
Bild

Bild

Die Wunde heilt immer besser ab, das Säckchen wird immer kleiner.
Am 27.10. Freitag ging es dann zum Fäden ziehen, auch wenn sie selbstlösend waren, so sollte dennoch störendes weg, ist ja auch angenehmer für ihn...

So konnte man nun am Wochenende wunderbar beoabchten, wie toll alles wie immer aussieht...
Freitag:
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Samstag:
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Sonntag:
Bild

:top: ganz der Alte der Kleine, leckt jetzt zwar oft ins leere, wenn er die Eierchen säubern will, aber das wird schon (ich hab ja schon ein bissl schlechtes Gewissen).
4-6 Wochen dauert es, bis die Hormone nachlassen, Lucy müsste eigentlich in der Zeit läufig werden, mal sehen was hier passiert...werde weiter berichten.


Ich hoffe sonst mit meinen Erfahrungen ein wenig helfen zu können, bei denen die es bei ihrem Hund noch vor sich haben. :lieb:
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Re: [Erfahrungsbericht] Kastration Rüde

Beitrag von Venga » Mi 2. Okt 2013, 21:53

Vielen Dank, für deinen Erfahrungsbericht!
lapin hat geschrieben:...ihm doch weiter Antibiotikum zu geben...
Das hört sich an, als ob du das Antibiotikum absetzen wolltest.
Das ist nicht ganz ungefährlich.
Wenn du das zwischendurch absetzt und später doch weitergeben willst, kann es sein, dass die Bakterien inzwischen Resistenzen gebildet haben und das Antibiotikum nicht mehr wirkt.
Antibiotikum soll man immer zuende geben, damit die Bakterien auch sicher bekämpft werden.

Anders ist es bei pflanzlichem Antibiotikum, wie in Tymian, Oregano.... Dagegen gibt es keine Resistenzen.


LG
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Re: [Erfahrungsbericht] Kastration Rüde

Beitrag von lapin » Mi 2. Okt 2013, 21:58

Ja das stimmt, mindestens 3 Tage...da hast du Recht...
ich hätte es persönlich ausschließlich bei dem Depot gelassen und ihm die Tabletten nicht verabreicht, so bekam er nun doch 4 Tage die Tablettenform Antibiotikum.

Dazu sollten wir auch mal noch was separat auf machen, im Kleintierbereich ist man da auch auf nem anderen Weg, was AB betrifft.


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