Heilkräuter für Ratten/Hamster/Mäuse und CO!

Moderatoren: Emmy, Heike, Miss Marple

Forumsregeln
Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
Antworten
Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1782 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Heilkräuter für Ratten/Hamster/Mäuse und CO!

Beitrag von lapin » So 16. Nov 2008, 21:12

Hab mal eine kleine Kräuterliste für unsere Liebsten zusammengestellt, um ihnen in kranken Zeiten, mit gesunden Sachen zur Steite stehen zu können !

Kräuter und deren Wirkungen

Alant
  • als Tee oder Salbe, gegen Wunden, Verletzungen und
    Hauterkrankungen
  • ins Futter gemengt hebt es die Fresslust (geringe Menge)
  • in zu großen Mengen verursacht es Durchfall
Ananas
  • geschält frisch oder getrocknet
  • Kann bei Verstopfung und Fellwechsel gegeben werden, schleimt
    die Darmwände aus und geleitet so alles besser raus
Anis
  • warmer Tee, krampstillend und blähungstreibend
  • Anisöl, kann gegen Milben und Läuse eingesetzt werden
  • Anis bei Lungenentzündung hilfreich
  • schleimlösend
Arnika
  • hebt als Pulver die Fresslust
  • als Tinktur zur Wundbehandlung und -reinigung
Baldrian
  • als Tee oder Pulver bei Krämpfen, Verdauungsstörungen,
    kolikartigen
  • Gasausstoßungen, als Magenstärkendes Mittel und zur Anregung
    der Fresslust
Basilikum
  • krampflösend, appetitanregend, beruhigend
Birkenblätter
  • frisch und getrocknet + Ast
  • harntreibend, entwässernd und entgiftend
  • regt den Stoffwechsel an
Borretsch (Gurkenkraut)
  • frisch und getrocknet
  • fiebersenkend
  • hilft bei Husten, Ekzemen und Hautausschlag
Breitwegerich
  • Saft des Breitwegerichs wirkt kühlend und wundheilend.
  • Als Tee gegen Husten und Halsschmerzen und kann auch
    Beschwerden der Verdauungsorgane lindern
Brennesseln
  • getrocknet oder als Tee hilft es gegen Aufblähungen
  • blutreinigend
Brombeerblätter
  • beruhigend, schleimlösend und blutreinigend
  • hilft auch bei leichtem Durchfall, soweit Krankheiten
    ausgeschlossen werden können
Brunnenkresse
  • appetitanregend, stoffwechselfördernd ,harntreibend
  • nur in geringen Mengen, reizt sonst die Atemwege
Dill
  • appetitanregend, krampflösend, verdauungsfördernd und
    nervenberuhigend
  • wirkt bei Verdauungsproblemen, Koliken und Blähungen und
    stärkt das Immunsystem
Ebereschenbeeren
  • getrocknet als Tee gegen Magenbeschwerden
Estragon
  • getrocknet
  • harntreibend, appetitanregend, entblähend und
    verdauungsfördernd
Farnkraut
  • Tee hilft bei Erkrankung der Atmungsorgane
  • Blätter sind gut für die Wundheilung
Fenchelsamen
  • als Tee gegen Krämpfe und Blähungen
Fenchel
  • erhöht die Fresslust


Fichtensprossen
  • entzündungshemmend, schleimlösend und keimtötend
Fingerkraut
  • hilft bei Darmbeschwerden
Flohsamen
  • verdauungsfördernd
  • für gepflegteres Fell
Flachs/Leinsamen
  • als Abführmittel und auch bei Magen- Darmerkrankungen
  • glanzvolles Fell
  • hält die Tiere im Magen gesund
Frauenmantel
  • frisch und getrocknet
  • beruhigend, entzündungshemmend, blutreinigend, blutstillend
    und wundheilend
Gänseblümchen
  • stoffwechselanregend, schmerzlösend, krampflösend,
    appetitfördernd und blutreinigend.
  • fördern die Wundheilung
  • unterstützend bei Lungenkrankheiten
Geisraute
  • Zur Verstärkung der Milchsekretion, blutzuckersenkend- Wirkung nicht gesichert, vorsichtig dosieren in Absprache mit dem Tierarzt, bei Überdosierung sind Vergiftungen möglich
Giersch
  • beruhigend, entwässernd, entzündungshemmend, harntreibend,
    verdauungsanregend
Ginkgo
  • Gefäßerweiternd, durchblutungssteigernd, wirkt positiv auf gefäßschäden bei Diabetikern, Durchblutung im gehirn wird verbessert, gegen Arteriosklerose
Hagebutte
  • bei Erkältungen, erhöhter Vitamin C-Bedarf, Stärkung des
    Immunsystems
  • leicht harntreibend
Haselnussblätter
  • frisch und getrocknet + Ast
  • leicht entwässernd, entschlacken und stoffwechselanregend
Hibiskus/rote Malve
  • nur getrocknet
  • leicht abführend, krampflösend, harntreibend, galletreibend,
    blutdrucksenkend, entzündungshemmend und antibakteriell
  • auch bei Ekzemen
Himbeerblätter
  • beruhigend, schleimlösend, blutreinigend und
    gebärmutterstärkend (während der Trächtigkeit).
Heidelbeeren
  • getrocknet gegen Durchfall
    Hinweis: frische Heidelbeeren können Durchfall verursachen
Hirtentäschelkraut
  • wehenfördernd (nicht an trächtige Tiere)
  • blutstillend
Holunderblätter
  • Beerensaft = Abführmittel
Hopfenblüten
  • beruhigend, appetitanregend
Huflattich
  • entzündungshemmend
  • selten geben, führt sonst zu Leberschäden
Johanniskraut
  • nur getrocknet
  • appetitanregend, kreislaufstabilisierend und hilft bei Unruhe und
    Nervosität
  • Öl wirkt desinfizierend, schmerzstillend, gewebebildend und
    wundheilend
Kamille
  • Krampfstillend, Blähungstreibend, Entzündungshemmend
  • als Tee, klisier oder äußerlich zur Wund- und
    Geschwürbehandlung
  • vorsicht bei den Augen, Kamille löst Hornhaut auf
Kerbel
  • frisch und getrocknet
  • blutreinigend, entwässernd und stärkt den Magen
Kornblumenblüten
  • frisch und getrocknet
  • harntreibend und gegen leichte Magen-/Darmprobleme
Koriander
  • frisch und getrocknet
  • entblähend, appetitfördernd, entkrampfend und gegen leichten
    Durchfall
Kresse
  • siehe Brunnenkresse
Kümmel
  • wirkt günstig auf den Verdauungstrakt
  • fördert die Fresslsut


Lavendel
  • frisch und getrocknet
  • beruhigend, blähungstreibend, harntreibend, krampflösend
Liebstöckl
  • frisch und getrocknet
  • verdauungsfördernd und wehenfördernd
  • nicht an schwangere Tiere verfüttern
Löwenzahn
  • blutreinigend, harntreibend, appetitanregend, milchbildend,
    entschlackend und regt den Stoffwechsel an.
Lungenkraut
  • getrocknet
  • lindernd auf Reizhusten und Entzündungen der oberen Luftwege
Luzerne
  • entwässernd und sollte wegen des hohen Kalziumgehalts nur in
    geringen Mengen verfüttert werden.
Majoran
  • frisch und getrocknet
  • entkrampfend und harntreibend
Malvenblätter
  • reizlindernd, einhüllend bei Husten oder Entzündungen in Mund- und Rachenraum
Malvenblüten
  • wie Malvenblätter
Mariendistel
  • frisch und getrocknet
  • leberreinigend, verdauungsregulierend und entgiftend
  • guter Rohfaserlieferant
Melisse
  • frisch und getrocknet
  • beruhigend, krampflösend, verdauungsfördernd,
    bakterienhemmend, pilzhemmend und schmerzstillend
Minze
  • appetitanregend, keimtötend, verdauungsfördernd,
    krampflösend, schmerzstillend, entzündungshemmend,
    schleimlösend, desinfizierend, abstillend und
    durchblutungsfördernd.
  • nicht an trächtige und säugende Häsinnen geben, Verringerung
    der Milch
Nussbaum/Wallnussbaum
  • die grünen Schalen kann man direkt zum Futter dazugeben
  • helfen gegen Durchfall, Würmer, Blähungen und andere
    Verdauungsstörungen
  • als Tee zur Wundheilung


Oregano
  • verdauungsfördernd und bei Erkrankungen der Atemwege
  • krampflösend und ein natürliches Antibiotikum
  • unterstützend gegen Kokzidien">Kokzidiose
Petersilie
  • harntreibend, appetitanregend, krampflösend und wehenfördernd
  • bei Nierenerkrankungen, Blasen- und Nierensteine,
    Verdauungsstörungen, Wassersucht
  • nicht an trächtige Tiere verfüttern
Pfefferminze
  • appetitanregend, keimtötend, verdauungsfördernd,
    krampflösend, schmerzstillend, entzündungshemmend,
    schleimlösend, desinfizierend, abstillend und
    durchblutungsfördernd
  • nicht an trächtige und säugende Häsinnen verfüttern,
    Verringerung der Milchbildung
Purpur Sonnenhut/ Echinacea
  • stärkt die Abwehrkräfte
Quecke
  • harntreibend, blutreinigend, nicht während Schwangerschaft
    verfüttern
Ringelblumenblüte
  • als Salbe zur Geschwürbehandlung, bei offenen Stellen, wunde
    Läufe z.B
  • entzündungshemmend, appetitanregend, blutreinigend und
    krampflösend
Rosenblätter/-Knospen
  • blutreinigend, durchfallhemmend und stärken das Herz-
    /Kreislaufsystem
Rosmarin
  • appetitfördernd, verdauungsfördernd und stärkt den Kreislauf
Rotklee
  • nach der Blütezeit nur füttern
  • entzündungshemmend bei Schleimhautentzündungen und
    aufgasend, deshalb nur in kleinen Mengen verfüttern
Salbei
  • entzündungshemmend, desinfizierend, durchfallhemmend,
    keimtötend, verdauungsfördernd und abstillend.
  • nicht an trächtige und säugende Häsinnen verfüttern,
    Verringerrung der Milch
Sauerampfer
  • verdauungsfördernd, fiebersenkend und blutbildend
  • wegen des hohen Oxalsäuregehalts nur selten verfüttern
Schafgarbe
  • hilft bei Verdauungsstörungen, appetitfördernd, entkrampfend,
    wehenfördernd, durchfallhemmend
  • eines der gesündesten Beifutter
Sellerie
  • appetitanregend, verdauungsfördernd, belebend, harntreibend
    Hinweis: Schwangere und Patienten mit Nierenleiden sollten auf größere Mengen Sellerie verzichten
Schlüsselblume
  • harntreibend und erleichtert das Abhusten bei
    Atemwegserkrankungen
Sonnenblumenblüten
  • fiebersenkend
Spitzwegerich
  • als Tee bei Erkrankung der Atemwege
  • appetitanregend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend,
    keimtötend, reizlindernd und schleimlösend, bei Husten
Taubnessel
  • entzündungshemmend, entkrampfend, fiebersenkend,
    blutreinigend und verdauungsfördernd
Thymian
  • bei Husten, Appetitlosigkeit, Hautprobleme durch Viren, Pilze
    oder Bakterien ausgezeichnetes Wundheilmittel
  • schleimlösend, hustenreizstillend, desinfizierend,
    entzündungshemmend, antibiotisch
  • unterstützend gegen Kokzidien">Kokzidiose
Topinambur
  • verdauungsfördernd, enthält viele Mineralien, Spurenelemente,
    Vitamine und hat prebiotische Eigenschaften (Nahrungsgrundlage
    für verschiedene Darmbakterien)
Vogelmiere
  • blutreinigend, stoffwechselfördernd, juckreizstillend, antiviral und
    stimulierend auf das Immunsystem.
Wegwarte
  • Appetitlosigkeit, Blähungen, Magen- und
    Verdauungsbeschwerden
Weide
  • entzündungshemmend, schmerzstillend, fiebersenkend
  • wegen des hohen Gerbsäureanteils nur in kleinen Mengen
    verfüttern
Weißdorn
  • durchblutungsfördernd und herzstärkend
Wermut
  • appetitanregend, entblähend, krampflösend, verdauungsfördernd
    und durchfallhemmend
Zitronenmelisse
  • siehe Melisse

Wo bekomm ich diese Kräuter her?
[url=http://www.Hasenhaus-im-Odenwald.de]Hasenhaus im Odenwald[/url] bietet eine große Auswahl an getrockneten Kräutern, ansonsten frisch im Garten oder im Blumetopf auf dem Balkon!
Zur Not gibt es das meiste getrocknet aus der Apotheke!
[url=http://www.Samenkiste.de]Willkommen in Ihrer Samenkiste[/url] hier findet ihr alles zum selber ziehen!

Ergänzungen sind erwünscht !

© tierpla.net


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Martin
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 7
Registriert: Di 20. Nov 2012, 16:40
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

Re: Heilkräuter für Ratten/Hamster/Mäuse und CO!

Beitrag von Martin » Mi 21. Nov 2012, 09:26

Deine Auflistung ist ja spitze! Dankeschön!
Ich würde gerne noch etwas ergänzen: Als mein Kaninchen eine Blasenentzündung hatte, habe ich Cranberries mitgefüttert, die helfen sehr gut dagegen. "Cranberrys verhindern die Ansiedlung von Bakterien in der Harnröhre und wirkt entzündungshemmend" (Quelle: [url]http://www.docjones.de[/url])
Auf der Seite sind übrigens viele gute Heilpflanzen aufgeführt, aber viele hast Du ja oben schon gesammelt! :smile:



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: Heilkräuter für Ratten/Hamster/Mäuse und CO!

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 21. Nov 2012, 11:59

Das sind alles ganz normale Futterpflanzen für Ratten, Mäuse und Co.

Alant
Alant kann zwar als Wundheilmittel angewendet werden, dann jedoch sollte man die Salben und Tinkturen selbst herstellen. Die Alant-Zubereitungen dagegen hemmen die Wundheilung.
Um Alant als Heilpflanze als Zubereitung nutzen zu können, ist ne Menge Vorwissen notwendig, da sollte man sich lieber den einfacheren Pflanzen zuwenden, beispielsweise bietet sich hier die Wurzel des Beinwell an - die ist als Salbe zubereitet deutlich wirksamer wie der Alant und man kann nicht so viel falsch machen.
Eine Appetitanregende Wirkung hat der Alant auf Nagetiere nicht, sondern nur auf Affen ...
Zumindest Ratten, Vielzitzenmäuse, Farbmäuse und Stachelmäuse haben bei mir den Alant in großen Mengen gefuttert, ohne daß es je zu Durchfall kam - wäre auch merkwürdig, der Alant und seine Verwandten gehören zum normalen Futter der Wildformen dazu. Also um hier zu große Mengen zu füttern, welche Durchfall ergeben, muß man sich schon enorm anstrengen, vielleicht wäre es mit Zwangsfütterung möglich ...

Ananas

Von Bioananas kann die Schale mitverfüttert werden, wobei zumindest Vielzitzenmäuse und Farbmäuse bei mir an die Schale nicht rangingen, sondern nur die Ratten.
Ananas kann zwar bei Verstopfung und Fellwechsel gegeben werden, bringt jedoch genauso viel oder wenig wie andere Früchte auch. Bei Verstopfung helfen Apfel und die typischen Verdauungskräuter (eigentlich fast alles, was das Gewürzregal hergibt), beim Fellwechsel hilft eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung mit hohem Wassergehalt. Damit das Fell schön wird und ohne Probleme nachwächst, kann man auch Leinsaat verfüttern, welche auch bei Verstopfung hilft. Bei anhaltender Verstopfung hilft nur noch Paraffinöl, was über den Anus in den Darm gegeben wird. Bei solch kleinen Tieren kann das nur noch ein versierter Arzt beim sedierten Tier, ist also eine lebensgefährliche Aktion.
Das Ananas die Darmwände ausschleimt, ist ein Myth, basierend darauf, daß Ananas Bromelain enthält. Bromelain ist ein Eiweiß, genauer gesagt ein Enzym, welches in der Lage ist, verschiedene Eiweiße zu zerlegen. Nun wurde postuliert, daß Bromelain ja auch in der Lage sein sollte, Haarballen und sowas alles zu zerlegen ... vielleicht tut es das sogar (wobei ich es mir nicht vorstellen kann, da Haare aus Keratin bestehen, während Bromelain nur Eiweiße dort kaputtmachen kann, wo Cystein im Protein sitzt), nur leider ist Bromelain sehr gut verdaulich, gelangt also erst gar nicht in den Darm, da es vorher verdaut wird.
Tja, nachdem der Bromelain-Myth aufgedeckt wurde, mußte eine andere Erklärung her, nun schleimt also neuerdings Ananas so vor sich hin - was sie allerdings tatsächlich weniger tut, wie die meisten heimischen Früchte!

Es gibt dennoch etwas, wo Bromelain aus der Ananas hilft, dazu muß man das Bromelain allerdings in magensaftresistente Kapseln verpacken, damit es überhaupt im Darm ankommt. Bromelain reizt die Darmwände und sorgt so für eine Erhöhung der Peristaltik. Allerdings gibt es hier wieder einen deutlich wirksameren und vor allem deutlich gesünderen Pflanzenwirkstoff: Thymol. Thymol reizt nicht die Darmwände, sondern hat spezielle Andockstellen im Darm. So kann ohne eine Reizung die Darmperistaltik erhöht werden.
Bromelain wirkt entzündungshemmend, auch im Darm ... allerdings äußerst schwach, wir haben da eine ganze Reihe an entzündungshemmenden Kräutern im Gewürz- und Teeregal zu stehen, welche deutlich effektiver sind, allen voran Salbei, Beifuß, schwarzer Tee und Kamille.
Es gibt noch einen Nachteil - das Bromelain muß bis in den Darm in den Kapseln verbleiben, sonst wirds einfach verdaut, tja - schonmal nen Hamster versucht davon zu überzeugen, eine Tablette unzerkaut zu schlucken? :D
Kurzum, Ananas ist ne nette Abwechslung und wird von speziell Ratten auch meist gern gefressen, nur als Heilkraut, was über die heilende Wirkung von Futter hinausgeht, taugt die Ananas nicht.

Anis

Die ganzen Nager reagieren nicht empfindlich genug auf die ätherischen Öle in aromatischen Sämereien, als daß ein Tee irgendeine Wirkung haben könnte ... dennoch können Tees als Unterstützung was bringen, wenn sie denn freiwillig getrunken werden. Wirkungsvoller jedoch ist es, die ganzen Samen oder die frischen Pflanzen zu verfüttern. Noch wirkungsvoller sind die Öle dieser Pflanzen.
Es gibt im Gewürzregal eine ganze Reihe von ähnlich wirkenden Samen, die alle täglich angeboten werden können und bei Bedarf gefressen werden, was Verdauungsbeschwerden vorbeugt: Anis, Kümmel, Schwarzkümmel, Kreuzkümmel, Ajowan, Dill, Sternanis, Fenchel und Basilikumsamen.
Die frischen und getrockneten Pflanzen wirken genausogut, wobei sich hier im Gewürzregal und an der Gemüsetheke noch mehr findet: Thymian, Basilikum, Majoran, Oregano, Dill, Fenchel, Kerbel, Wiesenkerbel ... alle diese Kräuter sind auch appetitanregend.
Wer täglich diese Kräuter und Sämereien anbietet, braucht sich keine Mühe mit Tee zu machen. Es kommt erst gar nicht zu Verdauungsproblemen, bei denen der Tee helfen könnte - wenn dann Verdauungsprobleme auftauchen, gibts ne andere Ursache, die nur gefunden und abgestellt werden braucht.
Wirkungsvoller wie Anisöl ist feingemahlene Kieselerde, es gibt da inzwischen eine Menge Präparate auf dem Markt, die man zum Baden anbieten kann oder das Tier mit einstäuben kann.
Bei Lungenentzündung ist eine Inhalation mit Pfefferminz deutlich wirksamer, wie mit Anis.
Anis ist nicht mehr schleimlösend, wie die meisten andern Kräuter auch ... stark schleimlösende Kräuter sind Wegeriche, Malven, Huflattich, Efeu (nur als Aufguß oder Tee, da die Pflanze selbst bei den meisten Mause- und Hamsterarten starken Durchfall auslöst), Isländisch Moos, Holunder (Anwendung und Verträglichkeit etwa wie beim Menschen), Wurzel der Wegwarte/Chicoreewurzel, Meerettich, Chili und Wasabi. Sie wirken als Futter schleimlösend.
Es gibt noch einige Kräuter, welche für einen guten Schleimabgang sorgen, allerdings durch Reizung der Atemwege, sie müssen also inhaliert werden, damit sie wirksam werden können: Pfefferminze, Eukalyptus, Kiefer, Fichte, Latschenkiefer und ähnliches.

Arnika

Arnika ist keine appetitanregende Pflanze ... aber als Tinktur oder als Salbe ist sie zur Wundbehandlung und Wundreinigung seit Jahrhunderten bewährt.

Baldrian

Baldrian wirkt wie Schlaftablette - führt allerdings zu einem gesunden Schlaf und nicht, wie die Schlaftablette zu einem wenig erholsamen Schlaf. Die scheinbare Wirkung auf die Verdauungsorgane läßt sich nur dadurch erklären, daß die Tiere trotz kolikartigen Darmbeschwerden ruhiger werden ... sie haben jedoch nach wie vor extreme Bauchschmerzen! Besser ist da das Gewürzregal mit Thymian und Co ...
Baldrian hemmt den Appetit - wer will auch schon fressen, wenn er müde ist?

Basilikum

Basilikum ist in allen seinen Teilen ein typisches Verdauungskraut, welche Blähungen vorbeugt oder lindert. Aber es hat keine beruhigende Wirkung!

Breitwegerich

Breitwegerichsaft wird auf ein Tuch oder auf eine Wundauflage aufgebracht und so an die Wunden gebracht ... Arnika wirkt besser, aber Wegerichsaft ist angenehmer.

Breitwegerich wirkt bei den Nagern nicht als Tee, sondern nur als ganze Futterpflanze.

Brennesseln

Gegen Aufblähungen sollte man lieber ins Gewürzregal greifen, die Wirkung von Brennesseln auf Blähungen ist viel zu schwach, darauf sollte man sich lieber nicht verlassen. Die blutreinigende Wirkung ist eigentlich eine stoffwechselanregende Wirkung, die man am besten bekommt, wenn Brennessel täglich bei den Trockenkräutern im Angebot ist.
Die Hauptwirkung von Brennessel ist eine ausschwemmende Wirkung, ist also in allen Formen phantastisch bei Nierenerkrankungen, Blasenerkrankungen und Erkältungserkrankugen. Die Brennessel ist DAS Wunderkraut überhaupt und sollte in keiner Trockenkräuterfuttermischung fehlen.

Brunnenkresse

Die Brunnenkresse ist genau wie die Kresse tatsächlich appetitanregend, stoffwechselfördernd und harntreibend, allerdings genau wie die Kresse ist sie nur frisch wirklich wirksam. Ansonsten sind andere Kräuter besser ...
Daß Brunnenkresse die Atemwege reizt, auf die Idee kann nur jemand kommen, der Brunnenkresse nicht kennt - wer mal dran gerochen hat, weiß, daß das nicht stimmen kann!
Brunnenkresse wird zwar von der Mauseverwandschaft nur in kleinen Mengen gefressen (genau wie Kresse auch, die nehmen sich nicht viel in ihrer Wirkung), aber selbst wenn sie größere Mengen verspeisen würden, wäre sie nur gesund. Wirksam ist sie, genau wie Gewürze, schon in winzigen Mengen.

Dill

Dill ist DAS Verdauungskraut schlechthin - nahezu nebenwirkungsfrei, mittelstarke Wirkung, einfach nur ein erstklassiges Kraut. Aber eine Eigenschaft hat Dill definitiv nicht: es ist nicht nervenberuhigend!
Nervenberuhigende Kräuter sind Baldrian, Johanniskraut, Zitronenmelisse, Kamille und Lavendel, wobei eigentlich nur Baldrian und Johanniskraut eine wirklich starke Wirkung haben. Es gibt noch ein paar Exoten, die man manchmal über den Handel bekommt, die auch nervenberuhigend wirken ...

Eine immunstärkende Wirkung hat der Dill nicht, aber er wirkt direkt auf die Darmwand - und wenn die Darmwand in Ordnung kommt, funktioniert auch das Immunsystem besser. Das gilt aber für alle verdauungsfördernden Kräuter.

Ebereschenbeeren

Haben als Tee zwar keine Wirkung bei Magenbeschwerden, sind jedoch frisch ein excellentes Herbstfuttermittel und eingefroren (und natürlich zur Verfütterung aufgetaut) oder getrocknet ein sehr gutes Winterfuttermittel, was die Lebensgeister erhält und prima der Frühjahrsmüdigkeit entgegenwirkt.

Estragon

Kann selbstverständlich auch frisch verfüttert werden ... es gehört zu den typischen Verdauungskräutern.

Farnkraut

Farnkraut sollte NIE NIEMALS NICHT verarbeitet angeboten werden!
Der Grund ist einfach, daß sich die Tiere dann leicht verschätzen, selbst ein Tee kann so sogar bei Farbratten zu Durchfall führen! Frisch ist Wurmfarn dagegen ein sehr gutes Entwurmungsmittel, welches schonender ist, wie die ganzen chemischen Mittelchen - aber, dazu müssen die Tiere den Farn als gesunde Tiere kennengelernt haben und sie müssen artgerecht vielseitig und abwechslungsreich ernährt werden, ansonsten ist der Wurmfarn als Abtreibungsmittel zu gefährlich!
Farnkraut wird schon lange nicht mehr zur Wundheilung verwendet, Arnika wirkt deutlich besser und hat deutlich weniger Nebenwirkungen.

Fenchelsamen und Fenchelknolle

Besser ist es, den Fenchel als Samen anzubieten - als Tee wirkt er nämlich nicht bzw höchstens unterstützend.
Fenchel ist eines der typischen Verdauungskräuter.

Fichtensprossen

Nicht nur die Fichtensprossen, sondern ganze Zweige von Fichte, Tanne und Kiefer können angeboten werden. Das beugt im Winter Erkältungskrankheiten vor.

Flachs/Leinsamen

Wer Leinsamen seinen Tieren als Abführmittel gibt, wird schwer enttäuscht sein, Leinsaat hat eine verdauungsregulierende Wirkung, keine abführende. Kurzum, der Kot wird nicht weicher durch Leinsaat, sondern Leinsaat kann sowohl eine Verstopfung lösen als auch bei Durchfall helfen. Wirksam sind hier verschiedene Schleimstoffe, welche im Darm aufquellen und für eine optimale Füllung verursachen und zusätzlich den Nahrungsbrei einschleimen und besser rutschbar machen. Die Öle tun ein Übriges, diese Wirkung zu unterstützen. Leinsaat sollte in der Saatenmischung nicht fehlen ...

Frauenmantel

Die Wirkung des Frauenmantels ist zu schwach, um sie nachzuweisen, aber sie ist ein phantastisches Kraut zum Verfüttern :D

Geisraute, vermutlich besser bekannt als Galega

Die Geißraute bei Ratte, Maus, Hamster und Co überdosieren zu wollen, ist nur dann möglich, wenn man sie nicht verfüttert, sondern als Tropfen und Co zwangsappliziert ... besser ist es, Geißraute einfach im Futter mit anzubieten, sie wird gefressen, wenn sie gebraucht wird und liegengelassen, wenn sie schadet - einfaches Prinzip, mit der Verarbeitung der Geißraute und Zwangsapplizierung gefährdet man seine Mäuschen.

Giersch

Giersch hat keine beruhigende Wirkung und die harntreibende Wirkung ist kaum meßbar ... aber Giersch ist sehr eiweißreich mit einem hohen Anteil limitierender Aminosäuren im Eiweiß und von daher einer der besten Futterpflanzen überhaupt, zumal der Giersch anders wie viele andere eiweißreiche Kräuter keine Matsche und keine Blähungen auslösen kann, egal wie kaputt der Magen-Darmtrakt ist.

Hibiskus/rote Malve

Warum Hibiskus und Malven nur getrocknet gefüttert werden sollen, ist mir schleierhaft - frisch sind sie viel gesünder! Die ganzen Malven unterstützen die Wirkung anderer Heilkräuter und sie können durch ihre Schleimstoffe bei Erkältungskrankheiten aller Art helfen. Zusammen mit Wegerich und Thymian sind sie unschlagbar bei Darmerkrankungen.
Bei Ekzemen wirken sie nur dann, wenn diese durch einen kaputten Darm oder durch eine Mangelernährung zustandekamen - in beiden Fällen wirkt Leinsaat und Sesam besser.

Himbeerblätter

Himbeerblätter wirken genauso wie Brombeerblätter, allerdings haben sie keine gebärmutterstärkende Wirkung, weder wurden sie traditionell so angewendet, noch ist wissenschaftlich eine solche Wirkung nachgewiesen.
Dennoch sind sie in vielen traditionellen Mischungen, welche die Gebärmutter stärken sollen, drin - allerdings um den Darm vor der Wirkung der anderen Kräuter zu schützen!

Heidelbeeren

Heidelbeeren wirken gegen Durchfall und das sowohl frisch, als auch getrocknet, Punkt.
Warum sollten sie frisch Durchfall verursachen?
Heidelbeeren gehören für die meisten Mause- und Hamsterarten zur ganz natürlichen Nahrung, welche bei Heidelbeerenreife auch in größeren Mengen gefressen werden.

Hirtentäschelkraut

Hirtentäschelkraut hat keine Wirkung auf die Wehen ...
Die blutstillende Wirkung ist zwar traditionell, allerdings müssen dafür spezielle Salben angerührt werden - hierfür sind umfassende Kenntnisse in der Herstellung solcher Salben notwendig, besser ist also auch hier wieder die stärker wirkende Beinwellwurzel, bei der man nicht viel falsch machen kann ...
Hirtentäschel ist jedoch in all seinen Teilen ein prima und unverzichtbares Futter für die rattige und hamstrige Verwandschaft.

Holunder

Ratten können größere Mengen Holunderbeeren futtern oder den Saft verschnabulieren, auf die wirkt er nicht abführend, bei den meisten Mausearten dagegen können sowohl die Beeren, als auch der Saft zu schweren Durchfällen führen. Spätestens bei den Zwergmäusen hört der Spaß auf, die sind nach so einer Zwangsverabreichung des Beerensaftes aufgrund des Wasserverlustes durch den entstehenden Durchfall recht schnell hops!
Freiwillig werden die Beeren (bzw der gesüßte Saft) nur von Ratten gefressen. Die ganzen Mäuse und Hamster gehen da nicht ran.
Die Holunderblüten wiederum sind getrocknet im Winter ein wunderbares Mittel gegen Erkältungen, da die Wirkung schwach genug auch für die Mäuse ist. Auch hier wieder - nie zwangsapplizieren, nur als getrocknetes Futter mit anbieten, es wird gefressen - oder auch nicht ...
Rinde und Blätter werden nur von Meerschweinchen, Kaninchen, Chinchillas und Degus selten angerührt ... meist brauchen diese Tiere dann die Rinde und Blätter für die Verdauung und um Erkältungskrankheiten im Keime zu ersticken.

Hopfenblüten

Hopfen ist tatsächlich nervenberuhigend. Die appetitanregende Wirkung scheinen Hopfenblüten nur auf Ratten und Affen auszuüben.

Huflattich

Die leberschädigende Wirkung des Huflattichs ist eine unsachgemäße Übertragung der Pharmaindustrie der Wirkung eines Einzelstoffes aus dem Huflattich, der im Versuch überdosiert den Versuchstieren eingetrichtert wurde. Um die leberschädigende Dosierung mit Huflattich zu erreichen, müßte eine 500g schwere Ratte immerhin 200g Huflattich futtern!
Huflattich ist DAS Kraut gegen Erkältungskrankheiten aller Art und wirkt auch sehr gut bei Ohrenentzündungen. Für viele Mäuse ist Huflattich eine gute Futterpflanze.

Johanniskraut

Johanniskraut wirkt in allen Teilen sowohl frisch, als auch getrocknet. Es gibt keinen Grund, Johanniskraut nur getrocknet anzubieten ... viel wichtiger für die Wirkung ist vielmehr der Zeitpunkt, wann das Johanniskraut geerntet wird. Johanniskraut ist nervenberuhigend und neben Baldrian, Hopfen und Hanf zudem auch noch eines der am stärksten wirkenden heimischen Nutzpflanzen. Eine appetitanregende Wirkung hat Johanniskraut nicht - wie denn auch, Johanniskraut macht müde und wenn man müde ist, frißt man nicht mehr so viel ...

Rotöl (und nur dieses Johanniskrautöl) ist fast so stark wundheilend wie Arnika.

Kornblumenblüten

Kornblumenblüten sind ein reines Futter, die Heilwirkung ist nicht vergleichbar mit dem der Verdauungskräuter. Selbst Apfel wirkt deutlich stärker auf den Darm.

Kümmel

Kümmel in all seinen Teilen ist das am Stärksten wirksame Kraut gegen Blähungen, es braucht nur gefressen werden, kleinste Mengen reichen aus (für ein Kaninchen reichen nur wenige Körner ... so ne Farbmaus braucht nur einen Kümmelsamen ein wenig anknabbern und hat die gleiche Wirkung.)
Die appetitanregende Wirkung kommt nur daher, daß die Bauchschmerzen durch Blähungen weggehen ...

Lavendel

Lavendel wirkt zwar nicht gegen Blähungen, aber dafür umso stärker entkrampfend auf die Muskeln. Außerdem sind die Blüten ein prima Mittel gegen Kopfschmerzen aller Art.
Lavendel wird nur wenig gefressen.

Liebstöckl

Liebstöckel hat keine wehenfördernden Eigenschaften! Liebstöckel kann genauso an Tiere verfüttert werden, wie es nun schon seit Jahrhunderten von uns Menschen selbst dann gegessen wird, wenn unsere Frauen schwanger sind. Liebstöckel ist ein typisches Verdauungskraut.

Löwenzahn

Löwenzahn hat keine milchbildende Eigenschaft, dafür ist es ein excellentes Leberschutzkraut, wobei insbesondere die Wurzel wirkungsvoll ist.

Lungenkraut

Lungenkraut kann selbstverständlich auch frisch verfüttert werden, es ist eine ganz normale Futterpflanze für die Mäuse- und Wühlerverwandschaft.

Luzerne

Luzerne ist eine typische Eiweißpflanze und gilt als die Königin der Futterpflanzen ... naja, ist ne recht schwierige Königin, Luzerne kann bei bestimmten Darmschäden Blähungen auslösen.
Ansonsten ist die Heilwirkung nicht sehr stark ...

Majoran

Majoran ist eine typische Verdauungspflanze und hat keine harntreibende Wirkung.

Mariendistel

Mariendistel hat nicht mehr Rohfaser, wie die anderen Pflanzen auch ...
Mariendistel hat die gleichen leberschützenden Eigenschaften, wie die Wurzel des Löwenzahns und alle anderen Disteln. Allerdings bietet Mariendistel sehr große Samen, wo sich die Ernte sogar mal lohnt.

Minze

Ich habe viel Minzen an meine Häsinnen verfüttert, eine wie auch immer geartete Wirkung auf die Milchproduktion konnte ich nicht feststellen. Die Häsinnen waren problemlos in der Lage, auch wenn sie viel Minze fraßen, 10 Junge aufzuziehen, hatten also deutlich mehr Milch, wie Häsinnen, die mit Pellets gefüttert werden.
Minzen sind typische Erkältungskräuter. Die schleimlösende Wirkung entwickeln sie allerdings erst, wenn sie inhaliert werden.

Petersilie

Petersilie enthält Apiol. Auf Apiol reagieren Pferde (und Menschen) recht empfindlich. Tatsächlich kann es bei Mensch und Pferd zu Aborten kommen, wenn zuviel Petersilie gefuttert wird.
Nagetiere sind durchgängig resistent gegen Apiol.
Petersilie enthält sehr viel Kalium, welches bei der Geburt gebraucht wird. Die Geburten werden leichter, wenn man viel Petersilie in der Schwangerschaft verfüttert. Ich selbst hab allen meinen Tieren, wenn sie trächtig waren, genau aus diesem Grund viel Petersilie verfüttert und hatte tatsächlich nur einmal bei einem Meerschweinchen Geburtsprobleme - dieses Meerschweinchen ist allerdings auch schon hochschwanger bei mir angekommen, da war nix mehr zu machen.
Übrigens - trotzdem wir Menschen tatsächlich relativ empfindlich auf Apiol reagieren, verbieten wir unseren Frauen, wenn sie trächtig sind, keinesfalls, Petersilie als Gewürz zu futtern!
Selbst bei Pferden passiert nix, wenn nur wirklich kleine Mengen als Gewürz verfüttert wird ... allerdings macht es beim Pferd keinen Sinn, weil erstens Petersilie nicht auf Pferdeweiden wächst und zweitens eine geziehlte Zufütterung von Petersilie bei Pferden keine Wirkung hat, die nicht besser mit der geziehlten Verfütterung anderer Pflanzen erreicht werden könnte. Und in den Winzmengen, wie es von tragenden Pferden noch vertragen wird, hat die Petersilie eh keine sichtbare Wirkung mehr.
Pfefferminze
Siehe Minze, ist nämlich ne Minze!

Quecke

Quecke ist eine gute Futterpflanze, die man natürlich auch trächtigen Tieren verfüttern kann. In freier Wildbahn werden Quecken schließlich auch von Maus und Co verspeist, wenn sie schwanger sind ... das tut ihrer Fruchtbarkeit keinen Abbruch!

Rosenblätter/-Knospen

Rosen haben eine derartig geringe Wirkung, das ist ne Futterpflanze, keine Heilpflanze.

Rosmarin

Rosmarin ist ein typisches Verdauungskraut, allerdings wirkt hier das Thujon, ähnlich wie bei Wermut. Und Thujon wirkt tatsächlich auf die Milchproduktion und wirkt leicht abtreibend!
Irgendwie schon merkwürdig, daß bei einer ganzen Reihe von Pflanzen, einschließlich der gerade für trächtige Nager so wichtige Petersilie irgendwelche Warnhinweise stehen, nur ja nicht an trächtige Tiere verfüttern, während bei einer Pflanze, welche tatsächlich zu Aborten führen kann, der Hinweis fehlt!
Rosmarin wird zum Glück nur in winzigen Mengen gefressen, so schadet er auch trächtigen Tieren nicht, die aufgenommene Menge an Thujon reicht weder für eine milchreduzierende Menge, noch für einen Abort aus.
Weitere Kräuter, die aufgrund von Thujon tatsächlich besser nicht an schwangere Tiere verfüttert werden sollten, sind Salbe und Wermut.

Rotklee

Rotklee ist für Kaninchen gefährlicher, wie für Mäuse ... und kann selbstverständlich auch vor der Blüte verfüttert werden. Ich hab noch bei keiner Ratten- oder Mauseart auch nur die geringsten Probleme mit Klee gehabt, dabei habe ich teilweise Ratten und Farbmäuse in einem wirklich erbarmungsmäßigen Zustand übernommen.

Sauerampfer

Sellerie

Den Hinweis kann man sich bei Nagetieren sparen, der gilt nur für Menschen!
Nagetiere haben sehr effektive Entgiftungsmechanismen und neutralisieren die in Frage kommenden Wirkstoffe, bevor diese die Nieren auch nur belasten. Aber selbst beim Menschen ist der Selleriewarnhinweis nur nötig, weil wir nunmal in einer Welt von Fastfood leben ... für Menschen, die sich artgerecht und abwechslungsreich ernähren, stellt der Sellerie nicht mal in der Schwangerschaft eine Gefahr da!

Sellerie ist tatsächlich appetitanregend und harntreibend.

Sonnenblumenblüten

Fiebersenkend ist die Linde, nicht die Sonnenblume.

Spitzwegerich

Auch hier wieder, Spitzwegerich sollte im Futter nicht fehlen, dann kann man sich auch den eh nicht sehr wirkungsvollen Tee sparen.

Weide

Weide kann selbstverständlich auch an Maus und Co so viel verfüttert werden, wie diese Tiere fressen. Die überfressen sich mit Weide nicht mal dann, wenn sie nix anderes wie Weide haben ... der Grund ist einfach, daß sie wissen, daß sie sich nicht mit Weide sattessen können, die Nährstoffe können nur schwer herausgelöst werden. Und als Magenfüller schadet Weide nicht.
Dafür hat sie eine leichte harntreibende Wirkung, ist schmerzstillend, fiebersenkend, entzündungshemmend und kleidet den Darmtrakt aus, so daß er besser abheilen kann!
Also ruhig in Massen anbieten, Weide schadet nicht, aber sie hilft viel!

Wermut

Wermut enthält viel Thujon und das so viel, daß es tatsächlich zu Aborten kommen kann. Außerdem ist es ein wirklich wirksames Mittel zum Abstillen - also hier ist der Warnhinweis, nicht an trächtige Tiere füttern, mehr wie angebracht!
Ansonsten ist Wermut eines der besten Magenkräuter überhaupt und kann die Nebenwirkungen von Pfefferminze und Pfeffer aufheben, so daß nur noch deren Heilwirkungen zum Tragen kommen. Ratten und Co wissen das auch und kombinieren von selbst den Wermut mit scharfstoffhaltigen Pflanzen.



Benutzeravatar
Mary
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 46
Registriert: Fr 16. Nov 2012, 11:40
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Heilkräuter für Ratten/Hamster/Mäuse und CO!

Beitrag von Mary » Fr 7. Dez 2012, 17:34

Hey hey!! Das es soooooo viel gibt hätte ich ja nicht gedacht........ Echt coool!! Danke!!
Woher weist du das alles??? :lol:


Speedy meine Süße- Ich werde dich nie vergessen!! 11.04.13

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: Heilkräuter für Ratten/Hamster/Mäuse und CO!

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 7. Dez 2012, 17:52

Es ist mein Hobby ... es wird inzwischen alles ausgewertet, was ich über Ernährung und Kräuter finde, egal ob wissenschaftliche Studie, mittelalterliche Texte, Erfahrungsberichte oder sonstiges ...

Diesen Sommer hab ich annähernd 100 verschiedene Pflanzenarten gesammelt und getrocknet für den Winter, so schnell kann uns jetzt nix mehr überraschen, wir haben nun für und gegen alles ein Kraut im Schrank :lol:



Antworten

Zurück zu „Meerschweinchen Ernährung“