Morgens Rohfaser?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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Morgens Rohfaser?

Beitrag von Isa » Do 1. Mär 2012, 08:57

So jetzt kann ich kurz richtig schreiben:

Danke Marpelchen für den Tipp mit dem Schwarzkümmel. Den muss ich mir dringend besorgen!!

Mimm scheint es täglich besser zu gehen. Sie hat nicht weiter abgenommen, sondern sogar ein paar Gramm zugenommen. :)
Nachdem sie ja anfangs Durchfall hatte und danach nix mehr fraß, hatte sie dann gar keinen Kot mehr. Zumindest hab ich sie nie kötteln sehen und auch in der Einstreu lagen von ihr keine Köttel rum. :?
Mittlerweile kommt die Verdauung wieder in Schwung. Kleine Köttel, die meist aneinander hängen, aber von der Form und Konsistenz schon recht passabel aussehen. Leider hat sie ab und zu einen leichten Blähbauch. Mit Imogas haben wir das aber gut im Griff!
Brei nimmt sie sehr gerne und sehr viel. Aber das selbständige Fressen.... :hm: das klappt noch nicht so wie ich das gerne hätte. :(
Sie frisst ab und zu Heu. Gemüse ist nach wie vor nicht ihres. Ab und zu mal etwas Petersilie und Kerbel. Alles andere scheint sie nicht zu interessieren. Nur ein großes Romanasalatblatt fand sie heute Morgen sehr lecker und fraß es zur Hälfte gierig.
Zu 90% sitzt sie an ihrer Lieblingsstelle im EB und schläft, mümmelt Heu oder schaut sich neugierig das Treiben der anderen um sie herum an.
Der Blutzucker ist schön zw. 120-140 mg/dl.

Sie ist noch nicht die alte... aber es wird täglich besser. Aber leider quääääälend langsam für mich. :(


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Re: Diabetes

Beitrag von Löwenzahn » Do 1. Mär 2012, 10:15

Isa hat geschrieben:Nur ein großes Romanasalatblatt fand sie heute Morgen sehr lecker und fraß es zur Hälfte gierig.
Liebe Isa

Ich hatte erst ein, dann zwei Tiere mit den Symptomen, welche Du hier beschreibst. Blähungen – Inappetenz – Durchfall – Unwohlsein – dann wurde wieder mal gefressen – dann ging es wieder von vorne los mit Blähungen etc. Kneteratmung ebenfalls in beiden Fällen, die Logik erschloss sich mir erst viel später: Blähungen können bis zum Herzversagen führen und drücken auf's Zwerchfell.

Das war zu meiner ad lib Zeit. Und zwar auffällig im Winter, wenn es zum Frühstück statt Gras schon Salat, Gurke etc gab.

Die Sache hat mir in ihrer scheinbaren Unlösbarkeit wochenlang Kopfzerbrechen bereitet. Dann habe ich mal wieder zu meiner bewährtesten „Bibel“ gegriffen, dem Buch von Ruth Morgenegg und ihren expliziten Warnungen zum Thema „Grünfütterung am Morgen“. Der Darm muss am Morgen erst mal mit Rohfaser in Schwung gebracht werden, Heu, Gras, Grünhafer und nicht mit „Matschkram“ auf den sich gestürzt wird und der – bei empfindlichen Tieren – mal gleich zu gefährlichen Fehlgärungen führt.

Wegen meiner ganztägigen Abwesenheit wollte ich aber doch nicht so ganz auf die Gabe von was Frischem verzichten und hatte mich entschieden, am Morgen nur noch „Diätkram“ wie Karotte, Fenchel, Apfel, Zucchini und Sellerie zu reichen. Des Winters dazu mit einer grossen Portion Grünhafer, im Sommer mit Gras. Auf den Grünhafer stürzen sie sich genauso begeistert wie einst auf den Salat.

„Matschkram“ wie Tomate, Gurke und die vielen Salatsorten, Bio-Paprika und und und gibt es nach wie vor, aber erst am Abend, wenn der Darm richtig in Schwung ist. Auch frische Kräuter gibt es erst Abends, klitschnass.

Gras werde ich auch diesen Sommer schon wieder in der Früh reichen, das gab nie Probleme, da ordentlich fasrig.

Du kannst mir glauben, dieses „back to the roots“ hat mich einiges an Ueberwindung gekostet, die vielen „aber aber aber“. Nein, nichts mehr mit Aber. Die gute Frau Morgenegg hat eben schon recht. Finde ich jedenfalls. Möge mir das bitte niemand übel nehmen, es sind bloss meine Erfahrungen, die ich hier niederschreibe.

Deiner Mimm wünsche ich von ganzem Herzen gute Besserung!


Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Diabetes

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 11:02

Man darf aber auch nicht vergessen, dass Ruth Morgenegg abends immer Körnerfutter (TroFu) füttert. Da stimmt es dann natürlich. Aber es schadet den Tieren bestimmt auch nicht, wenn sie morgens erstmal mit sehr faserreichem Fressen starten ;)

Bei Blähungen hilft auch Thymian sehr gut! :top:



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Re: Diabetes

Beitrag von Miss Marple » Do 1. Mär 2012, 11:10

Klingt schon nach Darmfloraproblemen.
Isa, wie holst Du denn das Imogas aus den Kapseln raus? Ich hab da immer ziemliche Verluste zu beklagen. :hehe:


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Re: Diabetes

Beitrag von Löwenzahn » Do 1. Mär 2012, 11:26

WELLEN hat geschrieben:immer Körnerfutter
Nein, das empfiehlt sie nicht. Ich schau heute Abend mal die Seite nach, in welcher sie explizit die Trockenfütterung nach Bedarf (tragende Tiere, Aussenhaltung...) empfiehlt.

Aber egal... sie gab mir einfach den Ausschlag für ein Umdenken. Und zudem fragte ich mich auch noch, ob ich einem Pferd (vergleichbare Verdauung) Salat, Tomate und Gurke verfüttern würde. :o Nein, sicher nicht. Würde ich dem Pferd aber Apfel, Karotte, Fenchel verfüttern? Ja! Klar!

Die "Wahrheit" lag für mich und meine Darmpatienten irgendwo in der Mitte.

Inspiriert hat mich meine Smilla. Die einzige (!) mit jederzeit absolut stabiler Verdauung, egal zu welcher Saison. Und eigenartigerweise habe ich Smilla noch nie weder Salat noch Gurke noch Tomate verzehren sehen. Fand ich immer seltsam, wie sich die Süsse auf Fenchel und anderen "Pferdekram" gestürzt hat... Kluges Tier! 8-)


Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Diabetes

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 11:35

Löwenzahn hat geschrieben:Die "Wahrheit" lag für mich und meine Darmpatienten irgendwo in der Mitte.
Das denke ich auch. :top:

Tendenziell hast du recht, dass man bei hoher Saftfütterung auch eher einen weichen Kot bekommt, der dann auch mal "Matsche" werden kann.

Auch bei mir fressen die Tiere mit den besten Kötteln viel Heu und nicht so viel Saftfutter. Aber Gurke und Salat sehe ich kein Problem drin. Das wird von Nora, die wirklich tolle Köttel hat :jaja: am liebsten gefressen.
Löwenzahn hat geschrieben:Nein, das empfiehlt sie nicht. Ich schau heute Abend mal die Seite nach, in welcher sie explizit die Trockenfütterung nach Bedarf (tragende Tiere, Aussenhaltung...) empfiehlt.
Ich hatte das so im Kopf, dass sie abends immer TroFu gibt. Sie schreibt in ihrem Buch, dass man kein Getreide und Mais füttern soll, aber dass man kein TroFu geben soll, davon schreibt sie nix. :grübel:
Ich erinnere mich daran, dass sie 3 mal am Tag füttert. Morgens Heu, mittags Frisches und abends TroFu bzw. Körnerfutter.



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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Do 1. Mär 2012, 12:09

Oh Mann, das ist alles sehr zum Nachdenken!! Einerseits gut und wichtig, andererseits sooo verwirrend. :?
Für mich klingt das sehr logisch, was du da sagst, Arletta!!
Aber hier ist es eher nicht so, dass meine Meerschweinchen sich morgens auf salat, Gurke und Co. stürzen.
Einerseits weil es das ja rund um die Uhr im Angebot hat, andererseits weil sie nachts nicht nur schlafen.
Im Gegenteil. Sie sind nachts auch sehr aktiv und fressen!

(Wobei ich sagen muss, dass ich morgens immer FriFu auffülle; was nicht mehr schön ist raus und ersetzen, was wenig ist wird nachgelegt.
Und da freuen sie sich schon sehr auf das "frische FriFu" und hauen erstmal rein. :grübel: Vielleicht besser Abends in Zukunft auffüllen??)

Irgendwie hab ich auch Angst, Futterkomponenten (Salat, Gurke,...) weg zu lassen, bzw. nur noch stark reduziert anzubieten.
Ich denke einfach, dass Mimm so viele Komponenten -auch "wässrige"- wie möglich für ihre Diabetes braucht. :?
Miss Marple hat geschrieben:Klingt schon nach Darmfloraproblemen.
Und wie kann ich ihr da dauerhaft helfen? :(
Miss Marple hat geschrieben: Isa, wie holst Du denn das Imogas aus den Kapseln raus? Ich hab da immer ziemliche Verluste zu beklagen. :hehe:
Daran bin ich bis vor kurzem auch fast verzweifelt. :hehe:
Ich mach das nun so:
Kapsel mit einer spitzen Nagelschere (Nadel geht auch) anstechen.
Eine 1ml-Spritze auf machen; also Stöpsel raus.
Dann die Kapsel von oben in die Spritze rein drücken.
Stöpsel wieder vorsichtig drauf und das Imogas wird schön nach vorne zur Spritzenöffnung geschoben und kann ab ins Mäulchen. ;)


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Re: Diabetes

Beitrag von Miss Marple » Do 1. Mär 2012, 12:18

Zur Zeit blubbert hier keiner, aber ich werde das mit dem Imogas nächstes Mal so versuchen. Mit der Spritzennadel, größte Größe, kriege ich es nämlich nicht raus. Auf Nagelschere bin ich noch nicht gekommen.
Isa hat geschrieben:Und wie kann ich ihr da dauerhaft helfen? :(
Ich schätze, bei einem chronisch kranken Tier ist das sehr schwierig. Das Immunsystem hat seine Haupt - Baustelle, Darm- und Hautparasitenprobleme gibt es da einfach öfter. :hm:
Ich denke bei Rahel habe ich einfach Glück, weil sie vom Charakter her sehr ruhig und ausgeglichen ist. Rahels Welt ist in Ordnung, wenn alles gleichförmig läuft. Ohne große Schwankungen, mit viel Routine, funzt ihr Immunsystem wie ein Rädchen im gut eingestelltem Zahnkranz. :hm:


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Re: Diabetes

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 12:22

Isa hat geschrieben:Aber hier ist es eher nicht so, dass meine Meerschweinchen sich morgens auf salat, Gurke und Co. stürzen.
Einerseits weil es das ja rund um die Uhr im Angebot hat, andererseits weil sie nachts nicht nur schlafen.
Im Gegenteil. Sie sind nachts auch sehr aktiv und fressen!
Bei mir, muss ich sagen, sind sie nachts wirklich weniger aktiv. Für mich macht es daher mehr Sinn das Essen vorwiegend morgens aufzufüllen. Das was ich abends noch auffülle, bleibt dann meist noch bis in die Früh liegen. :hm: Meine Fressen nachts aber sehr gern noch am Heu.
Ich denke, dass das bei jedem auch unterschiedlich sein kann und jeder da für sich was finden muss was Sinn macht.
Löwenzahn hat geschrieben:Und zudem fragte ich mich auch noch, ob ich einem Pferd (vergleichbare Verdauung) Salat, Tomate und Gurke verfüttern würde. :o Nein, sicher nicht. Würde ich dem Pferd aber Apfel, Karotte, Fenchel verfüttern? Ja! Klar!
Pferd und Meeri unterschieden sich ja aber auch. ;) Ein Pferd braucht nicht so viel VitC-haltiges wie die Meeris. Wobei natürlich auch hier das meiste VitC gar nicht mit Kulturgemüse, sondern mit Wiesenkräutern zu erreichen ist. ;) Aber im Winter muss man dann eben doch auf Gemüse ausweichen, da ja keine Wiese, nicht? :)



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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Do 1. Mär 2012, 12:35

Miss Marple hat geschrieben:Ich schätze, bei einem chronisch kranken Tier ist das sehr schwierig. Das Immunsystem hat seine Haupt - Baustelle, Darm- und Hautparasitenprobleme gibt es da einfach öfter. :hm:
Ich denke bei Rahel habe ich einfach Glück, weil sie vom Charakter her sehr ruhig und ausgeglichen ist. Rahels Welt ist in Ordnung, wenn alles gleichförmig läuft. Ohne große Schwankungen, mit viel Routine, funzt ihr Immunsystem wie ein Rädchen im gut eingestelltem Zahnkranz. :hm:
Da ist Mimm leider charakterlich etwas anders veranlagt als Rahel.
Sie liebt eigentlich Action und Abwechslung. Zumindest hat sie bisher selber oft für Abwechslung gesorgt. Ob ihr das nun zum "Verhängnis" wird? Keine Ahnung. :grübel:
WELLEN hat geschrieben:
Isa hat geschrieben:Aber hier ist es eher nicht so, dass meine Meerschweinchen sich morgens auf salat, Gurke und Co. stürzen.
Einerseits weil es das ja rund um die Uhr im Angebot hat, andererseits weil sie nachts nicht nur schlafen.
Im Gegenteil. Sie sind nachts auch sehr aktiv und fressen!
Bei mir, muss ich sagen, sind sie nachts wirklich weniger aktiv. Für mich macht es daher mehr Sinn das Essen vorwiegend morgens aufzufüllen. Das was ich abends noch auffülle, bleibt dann meist noch bis in die Früh liegen. :hm: Meine Fressen nachts aber sehr gern noch am Heu.
Ich denke, dass das bei jedem auch unterschiedlich sein kann und jeder da für sich was finden muss was Sinn macht.
Nun vielleicht sollte ich einfach mal umswitchen und in Zukunft Abends das FriFu auffüllen. :grübel: Probieren könnt ich es ja mal. Denn wenn ich unter der Woche von der Arbeit heim komme, bin ich ja dann noch mindestens 4 Stunden wach. Und in dieser Zeit sind die Schweinchen ja auch sehr aktiv.


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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Miss Marple » Do 1. Mär 2012, 13:18

Off Topic
Ich habe die Beitrage zum Thema Rohfaser aus dem Diabetes - Thread der Übersicht in der Diskussion halber dupliziert.
Seit ein paar Jahren ist Rohfaser ja nicht mehr nur einfach Rohfaser, sondern sie wurde in vier Komponenten zerlegt. Gute Erklärung dazu:
https://www.klausing.com/futterdoc/Kaninchen/Kaninchen6_Fachartikel/kaninchen6_fachartikel.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

Es muss also mehr beachtet werden, als der reine Rohfasergehalt im Futter. Fazit ist auch, ein Zuwenig als auch ein Zuviel an Rohfaser kann krank machen.
Frau Meier empfiehlt:
Vom Rohfaseranteil in einer Diät sollten 65% -70% unverdaulich sein, um die ausreichende Passage anderer Nährstoffe sicherzustellen. Nahrung die wenig Rohfaser enthält kann zu ernsthaften Verdauungsproblemen führen. Rohfaser sollte in einer Menge von 80% - 90% des Rohprotein- Wertes in der Diät vorhanden sein. Rohfaserreiche Futtermittel sind Heu (30%) und trockenes Gras (21%). Stroh enthält noch höhere Werte an Faser, besitzt jedoch so gut wie keinen Nährwert.

Pflanzliche, faserreiche Futtermittel werden vom Meerschweinchen keineswegs so hoch verdaut wie vom Wiederkäuer. Die Verdaulichkeit der organischen Futtersubstanz ebenso wie des Rohproteins wird vor allem von Gehalt und Qualität der Rohfaser bestimmt. Futterrationen mit > 30 % Rohfaser sind für Meerschweinchen nicht geeignet, da es unter diesen Bedingungen zu einer erheblich verminderten Ausnutzung der Nahrungsbestandteile kommt.

Grünfutter oder Heu sollten Rohfasergehalte um 25, maximal 30 % aufweisen. Dies entspricht auch der natürlichen Nahrung der Meerschweinchen.
https://fraumeier.org/fuetterung.htm" onclick="window.open(this.href);return false; (Hervorhebung im Zitat von mir.)

Interessant ist dazu auch der Rohfaserlink auf https://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/" onclick="window.open(this.href);return false;

Bei mir wird die Nacht über übrigens auch gut reingehauen. :mrgreen:


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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Löwenzahn » Do 1. Mär 2012, 13:37

Es geht üüüüüberhaupt nicht darum, kein Gemüse zu verfüttern :nein: Es geht NUR darum, es zum RICHTIGEN ZEITPUNKT zu verfüttern. In meinem Fall hiess das: sehr wasserhaltiges Gemüse nur noch am Abend, alles was "Biss" hat am Morgen.

Der Körper wird durch Matsche/Durchfall gefährlich entwässert, sowas ist viel bedrohlicher als wenn nur noch 2cm Gurke verabreicht werden täglich, so als Beispiel.

@Wellen... hast Du das Buch von Morgenegg wirklich gelesen? Ganz? :lieb:

Stimmt, Pferde können Vitamin C selber bilden. Aber ansonsten... die Gemeinsamkeiten zwischen Pferd und Meeri können zurückverfolgt werden bis ins Paläozän und bis hin zur selben örtlichen Herkunft und beides sind nun mal Herbivoren und keine Frugivoren; Stark Wasserhaltiges gilt es da, mit Vorsicht zu verfüttern, weil es im Prinzip nichts ins System gehört.

Jedes Tier ist anders. Ich berichte hier nur von meinen Erfahrungen, die mich im November letzten Jahres wirklich an den Rand gebracht haben. Nicht nur Norah mit Perma-Matsche sondern neu auch noch Fenya! Ich konnte nicht mehr! Bis zu dem Tag, an dem ich beschloss: SO, JETZT KRIEGT IHR NUR NOCH "PFERD". Und erst nach und nach gab es wieder "Matschkram", nur noch Abends.

Meine sind nachts nicht so aktiv wie am Tag. Ich hatte bei meinen schon dieses Gefühl, dass sie ihre Gedärme morgens erstmal in Schwung bringen sollten. Aber jedes Tier ist anders. Gibt auch solche, die "Matschkram" am frühen Morgen prima vertragen. Gibt aber auch andere, die darob aufgasen, Schmerzen leiden und Durchfall produzieren .

Wiese, die ist unschlagbar, die erfüllt alle Voraussetzungen. Deshalb wundert es kaum, dass so viele Verdauungsprobleme in den Wintermonaten auftreten. Die ersten Gräschen spriessen hier schon. Noch ein paar Tage und es kann losgehen :freu:

Wenn ich wieder ordentlich Wiese reichen kann, werde ich auf Salate und anderen Matschkram eh verzichten. Ergänzend zur Wiese werde ich diese „pferdigen“ Gemüse reichen. Grünhafer dünkt mich auch eine sinnvolle Ergänzung, beliebt und offensichtlich auch gesund und wohltuend. Warum den nicht rund um’s Jahr reichen?


Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 13:43

Löwenzahn hat geschrieben:@Wellen... hast Du das Buch von Morgenegg wirklich gelesen? Ganz?
Jep, das war mein erstes Meeribuch und ich hab am Anfang auch so gefüttert :D *
Löwenzahn hat geschrieben:Wiese, die ist unschlagbar, die erfüllt alle Voraussetzungen. Deshalb wundert es kaum, dass so viele Verdauungsprobleme in den Wintermonaten auftreten. Die ersten Gräschen spriessen hier schon. Noch ein paar Tage und es kann losgehen
Das stimmt wohl, wenn man noch die erste Gewöhnungsphase an die Wiese weglässt, dürften die meisten Problemchen wohl im Winter sein.
Ich freu mich auch schon, wenn es denn endlich wieder Gras zum sammeln gibt! :freu:

*edit: Da ich auf Arbeit bin, kann ich nicht im Buch nachsehen, aber hier scheint es doch auch so zu stehen:
https://www.unsere-rasselbande.de/Meerschweinchen/Unser_Speiseplan/unser_speiseplan.html" onclick="window.open(this.href);return false;

:hm:



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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Miss Marple » Do 1. Mär 2012, 14:07

Löwenzahn hat geschrieben:Der Körper wird durch Matsche/Durchfall gefährlich entwässert, sowas ist viel bedrohlicher als wenn nur noch 2cm Gurke verabreicht werden täglich, so als Beispiel.
Hier wird in erster Linie viel gepullert, wenn viel Wasserhaltiges gegessen und gefressen wird. Wiese ist ja auch sehr wasserhaltig. In den Wiesenmonaten habe ich deutlich mehr vollgepullerte Einstreu wie in den Wintermonaten, jedoch keinen Matschkot. Das wäre dann die Kombination Rohfaser + viel Wasser.
Bisher war es bei mir auch immer so, dass neue Tiere viel Gurke und Salate gefressen haben. Die haben sich immer erst mal komplett saniert, was man auch gut an den Zähnen beobachten konnte. Das Kraftwerk Körper wird nun mal durch den Lebensstoff Wasser betrieben. Zudem wurde Wasserhaltiges bei Darmproblemen gefressen, um Parasiten auszuschwemmen. Der Darm hat dem Organismus extra Wasser entzogen, um die Parasiten loszuwerden. Es wurde dann auch weniger gepullert. Den Flüssigkeitshaushalt haben sie durch das Fressen wasserhaltiger Sachen reguliert. Dehydriert war hier noch keiner. Und gerade Lea hat SDÜ oder was immer - bedingt seit Jahren Matsche.
Als Bonus kann ich sagen, Blasenprobleme gab es auch noch keine. Nicht mal bei Diabetes - Rahel mit ihrem zuckersüßen Urin, der die Harnwege reizt. Und ihre Nierenwerte sind nach 4 Jahren Diabetes top, trotzdem die Nieren durch die viele Flüssigkeit, die sie aufnimmt, um den süßen Urin zu verdünnen, ständig am Rödeln sind.


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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Löwenzahn » Do 1. Mär 2012, 14:37

Parasiten sind ein anderes Thema; reden wir mal von einem gesunden Darm, der einfach immer wieder aus dem Gleichgewicht gerät, ohne Krankheitsbild. Diese unerklärlichen Fälle.

Füttert man Rohfaser als erstes, so werden Verdauungsenzyme bereitgestellt, welche auch für alles Kommende (Tomaten etc) verantwortlich sind. Stehen diese bereit, dann kann nichts passieren.

Wenn nicht, beispielsweise durch eine Tomatenfütterung als erstes am Morgen, dann übernehmen Mikroorganismen den Prozess der Verdauung dieses sauren Futterbreis. Die erhöhte mikrobielle Aktivität führt zu Fehlgärungen. Also zu Gasbildung und zu einem Abfallen des pH-Wertes im Darm, welcher wiederum zu einem Absterben weiterer Mikroorganismen im Darm führt und so weiter...

Kurz: stehen Verdauungsenzyme bereit, ist alles gut. Stehen sie nicht bereit, ist nichts mehr gut.

Will man sicher gehen, dann reicht man am Morgen mal nur Heu.

Eine Karotte besteht übrigens zu 90 % aus Wasser, die Tomate zu 99.5 %. Irgendwo im Übergang von „Matsch“ zu „Festem“ liegt das individuelle Risiko.


Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 14:51

Löwenzahn hat geschrieben:Eine Karotte besteht übrigens zu 90 % aus Wasser, die Tomate zu 99.5 %. Irgendwo im Übergang von „Matsch“ zu „Festem“ liegt das individuelle Risiko.
Naja, wenn man das so liest machen es die 9% aber auch nicht fett :hm: ;)

Ich denke es liegt wohl daran, dass die Karotte noch verdauungsfördernde ätherische Öle enthält und die Tomate mit ihren Fruchtsäuren eher für nen Dünnpfiff sorgt.

Was steht jetzt bei Ruth Morgenegg? :lieb:



Una
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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Una » Do 1. Mär 2012, 15:42

WELLEN hat geschrieben:Was steht jetzt bei Ruth Morgenegg? :lieb:
Ich habe das für Kaninchen, aber soweit ich da informiert bin, ist es ziemlich identisch bezüglich Thema Fütterung mit dem Buch über Meerschweinchen.

Bei mir steht:

morgens: Heu, um den Darm in Schwung zu bringen (ist ja logisch, wenn es abends Körner gibt)

mittags: Frischfutter

abends: Körner


Liebe Grüße

schweinsnase77
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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von schweinsnase77 » Do 1. Mär 2012, 15:58

Was mich an der ganzen Diskussion irretiert: ist das Wort " morgens als erstes". Zumindest meine Schweine sind Dauerfresser, bzw. sie haben annähernd tagüber dengleichen Rhytmus wie nachts. Zumal sie ja 24h am Tag sowieso Heu haben.......also auch nichts mit " als erstes"......wobei ich eh erst immer gegen abend, bzw. im Sommer vormittags- und Nachmittags nachfülle. :hm:


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Una » Do 1. Mär 2012, 16:04

schweinsnase77 hat geschrieben:Was mich an der ganzen Diskussion irretiert: ist das Wort " morgens als erstes". Zumindest meine Schweine sind Dauerfresser, bzw. sie haben annähernd tagüber dengleichen Rhytmus wie nachts. Zumal sie ja 24h am Tag sowieso Heu haben.......also auch nichts mit " als erstes"......wobei ich eh erst immer gegen abend, bzw. im Sommer vormittags- und Nachmittags nachfülle. :hm:
Ich denke Morgenegg meint das so:

Da abends Körner gegeben werden, fressen die Tiere natürlich nachts nicht so viel Heu, weil sie gesättigt sind und die Verdauung arbeitet langsam bis gar nicht, je nachdem wieviele Körner es gab.
Wenn man dann morgens zuerst frisches Heu anbietet, das ja bekanntlich immer besser schmeckt als das Heu, das schon stundenlang da war, dann kommt der Darm langsam in Schwung, weil das Heu nicht runtergeschlungen wird.
Wenn man morgens zuerst wässeriges Frischfutter gibt und die Verdauung die ganze Nacht fast nicht tätig war, wird das Frifu hinuntergeschlungen und kann somit leicht Verdauungsproblemen führen.
So erkläre ich mir das, genau weiß ich es aber nicht.


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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Löwenzahn » Do 1. Mär 2012, 16:18

schweinsnase77 hat geschrieben:Zumindest meine Schweine sind Dauerfresser
Diese Beobachtung kann ich nicht bestätigen. Meine sind nachts eindeutig weniger aktiv und fressen viel weniger als am Tag. Sie haben sich so ziemlich unserem Rhythmus angepasst. Natürlich wird nachts auch mal was geknuspert, aber niemals so viel wie am Tag. Ich füttere ja schon lange kein Trockenfutter mehr und Heu haben meine selbstverständlich auch ad lib zur Verfügung; trotzdem scheint das am Morgen gereichte Heu besonders lecker zu sein.


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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 16:19

Una hat geschrieben:
schweinsnase77 hat geschrieben:Was mich an der ganzen Diskussion irretiert: ist das Wort " morgens als erstes". Zumindest meine Schweine sind Dauerfresser, bzw. sie haben annähernd tagüber dengleichen Rhytmus wie nachts. Zumal sie ja 24h am Tag sowieso Heu haben.......also auch nichts mit " als erstes"......wobei ich eh erst immer gegen abend, bzw. im Sommer vormittags- und Nachmittags nachfülle. :hm:
Ich denke Morgenegg meint das so:

Da abends Körner gegeben werden, fressen die Tiere natürlich nachts nicht so viel Heu, weil sie gesättigt sind und die Verdauung arbeitet langsam bis gar nicht, je nachdem wieviele Körner es gab.
Wenn man dann morgens zuerst frisches Heu anbietet, das ja bekanntlich immer besser schmeckt als das Heu, das schon stundenlang da war, dann kommt der Darm langsam in Schwung, weil das Heu nicht runtergeschlungen wird.
Wenn man morgens zuerst wässeriges Frischfutter gibt und die Verdauung die ganze Nacht fast nicht tätig war, wird das Frifu hinuntergeschlungen und kann somit leicht Verdauungsproblemen führen.
So erkläre ich mir das, genau weiß ich es aber nicht.
Ja, so hab ich das auch in Erinnerung.
Wenn die Schweine aber 24 h von allem Futter was da haben, erübrigt sich das auch.

Neues Futter, sei es Heu, FriFu oder Sämereien kommen natürlich immer besser an, daher wird beim Nachfüllen immer besonders gern gefuttert. Aber es heißt ja nicht, dass sie nicht auch an "altes" Futter rangehen ;)



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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 18:32

So, jetzt hab ich mal nachgeschaut was in meinem Meeri-Morgenegg-Büchli steht :mrgreen:

Sie schreibt auf Seite 116 eingekastlt das:
Am Morgen Heu, am Mittag Grünzeug, am Abend (wenig) Körnerfutter: So bleiben ihre Meerschweinchen gesund.
Für Leute, die nur 2 mal am Tag füttern können, soll Grünzeug und Körner zusammen gereicht werden.
Aber nie nie nie Heu und Frisches zusammen ;)

Auf Seite 125 schreibt sie dann:
Das Körnerfutter ist ein eigentliches Energie- oder Kraftfutter, das sehr individuell zu verabreichen ist. Ausgewachsene, normal gewichtige Meerschweinchen, die in der Wohnung leben, brauchen bei ausreichender Heu- und Grünfütterung nur sehr wenig bis gar kein Körnerfutter. Anders verhält es sich jedoch bei Tieren mit grossem Energieverbrauch [...]
Bei der Qualität schreibt sie, dass nicht zu viele Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Mais, etc. drin sein sollen. Also keine "Dickmacher". Sie empfiehlt auch ein Kraftfutter, dem Vitamin C beigesetzt ist.

Bei Wohnungstieren, die keine Körner bekommen, kann ja dann schonmal der Grund ausgeschlossen werden, dass diese zu satt sind und daher nachts nix fressen. :grübel:
Da sie aber nur 1 mal am Tag Grünzeug empfiehlt, kann es bei diesen Tieren auch daher zu einer Fehlgärung und Magenüberladung kommen. Denn so stürzen sie sich ja auf das Grünzeug und fressen zu viel und schlucken Luft, etc.



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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Isa » Do 1. Mär 2012, 18:59

Mal abgesehen von dem "industriellen Körnerfutter", auf welches ich jetzt nicht näher eingehe und die von ihr beschriebene rationierte Fütterung auf FriFu rund um die Uhr "übertrage", kann ich für mich daraus ziehen, dass ich in Zukunft Gemüse evtl. nicht mehr morgens, sondern abends auffülle.
Meine Schweinchen sind zwar in der Tat auch nachtaktiv, fressen tagsüber aber sicherlich mehr.
Und dann hauen sie natürlich besonders rein, wenn ich frisches Gemüse auffülle.


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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 19:46

Das ist bei mir auch so, aber ich fänd es dann schade, wenn das Gemüse nur so "rumliegt" und der Vitamingehalt schwindet. Gut, ich schnibbel halt auch ganz gern. Wenn man im Ganzen füttert ist es nicht so schlimm. Am idealsten ist wohl 2-3 mal aufzufüllen. Oder den ganzen Tag daneben stehen und auffüllen. :lol:

Ich werde weiter so füttern wie bisher, da ich mit seltenen Ausnahmen keine Probleme hab so wie es jetzt ist.
Löwenzahn füttert dann eben anlehnend an Morgenegg, da sie merkt das ist besser bei ihren Schweinchen.
Ich bin gespannt was du berichtest was sich ändert, wenn du abends auffüllst! :)



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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Löwenzahn » Do 1. Mär 2012, 20:38

WELLEN hat geschrieben: Löwenzahn füttert dann eben anlehnend an Morgenegg, da sie merkt das ist besser bei ihren Schweinchen.
Nicht ganz, da ich am Morgen ja auch Frisches fütter, aber eben "nur" diese "Diätgemüse" wie eben Karotte, Fenchel und so.

Frau Morgenegg zitiert in ihrem Buch ja auch noch Fälle von schweren Aufgasungen, die durch Fütterungsfehler entstanden sind und an einigen Stellen im Buch warnt sie vor dem Risiko von Fehlgärungen, ich such das dann noch raus für Euch.

@Isa... Versuch macht klug, ich würd mal die "matschigen" Futterkomponente auf den Abend übertragen und schauen. Innert drei Tagen mutierte hier die Sache (sprich: die Böhnchenqualität) von katastrophal zu ideal.

@Wellen... wenn Deine Tiere das so problemlos vertragen, dann würde ich es auf jeden Fall auch so belassen.


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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 21:18

Löwenzahn hat geschrieben:@Wellen... wenn Deine Tiere das so problemlos vertragen, dann würde ich es auf jeden Fall auch so belassen.
Im Großen und Ganzen würd ich sagen ja. Aber die Köttel sind bei einigen schon eher weicher. Das kann dann schon auch mal zerdrückt im Gehege liegen.
Ich würd sagen so wie ich fütter wird problemlos vertragen von Lolita, Nora, Wilma und Luna. Emma und Elvis haben öfters mal in Richtung weich bis matschig. Bei Elvis sind es seine Zähnchen, die da öfters mal Schuld sind. Bei Emma weiß ich es nicht. Aber heute dachte ich mir wo ich Leas Thread gelesen habe, vielleicht auch ne Art Arthrose die der Grund ist?!

Hab noch etwas im Buh geschmökert.
Ich glaub ich werd jetzt mal täglich mehr Heu am Morgen so ne halbe Stunde vor dem FriFu-Auffüllen auswechseln. Ich mach das meist abends und auch so nach Bedarf. Aber es macht bestimmt Sinn das öfters komplett auszutauschen. Das was nicht gefressen wurde, hau ich dann immer in den 1.Stock ins Haus aufn Boden zum kuscheln.

Den Sinn Heu und Frisch zu trennen versteh ich aber trotzdem nicht so ganz. Denn meine LIEBEN es nach dem Frischen ans Heu zu gehen und dann dort noch was zu fressen. Ich bild mir immer ein das ergibt dann im Magen nen super idealen Wasser-Faser-Mix :D



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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Löwenzahn » Do 1. Mär 2012, 21:41

WELLEN hat geschrieben: Den Sinn Heu und Frisch zu trennen versteh ich aber trotzdem nicht so ganz. Denn meine LIEBEN es nach dem Frischen ans Heu zu gehen und dann dort noch was zu fressen. Ich bild mir immer ein das ergibt dann im Magen nen super idealen Wasser-Faser-Mix :D
Aber Wellen, wer redet denn von trennen? Wichtig ist lediglich, dass am Morgen erstmal nur Heu ins System kommt, frisch gereichtes, damit die Tiere sich nicht auf Nahrungsmittel stürzen, welche ihren Darm überfordern.

Wie genau das funktioniert hab ich ja oben schon beschrieben, Beitrag von 15 Uhr 37 :D Ein Pflanzenfresser hat im Verdauungssystem Enyzme, welche auf Pflanzen ausgerichtet sind, herbivore Enzyme und keine frugivoren Enzyme. Sind diese Enzyme noch nicht bereitgestellt (frühmorgens) und es kommt frugivore Nahrung (sagen wir mal: eine Tomate) ins System rein, dann macht das Verdauungssystem gleich schlapp. Ist hingegen schon "Basis" im System, die Enyzme voll in action durch die ausreichende Verdauung von Pflanzenteilen (Gräsern, Heu, Grünhafer) dann kommen die auch mit einer Tomate klar. Beim Pferd ist das erforscht. Bei den Schweinzerln vermutlich nicht. Aber Herbivore ist Herbivore, egal welche Körpergrösse :D


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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von WELLEN » Do 1. Mär 2012, 22:05

Löwenzahn hat geschrieben:Aber Wellen, wer redet denn von trennen?
Ja aber die gute Ruth redet doch davon?!

Zitat Seite 116:
Aber Achtung: NIE am Morgen Heu und gleichzeitig Grünzeug!
Zitat Seite 118
Ernährungsfehler:
[...] Heu und Grünzeug gleichzeitig gereicht [...]
Sie schreibt ja, dass in der Landwirtschaft immer als erstes Heu gegeben wird am Morgen.
Ich frag mich aber was man in der traditionellen Landwirtschaft denn sonst noch so gibt außer Heu? :grübel:

Das mit den Enzymen ist mir auch nicht so ganz schlüssig. Denn wenn ich was esse, werden vom Körper die für DIESES Essen benötigten Enzyme synthetisiert. Was bringen mir denn Enzyme für anderes Essen? :grübel:

Ich glaub viel eher das hat was mit der Peristaltik zu tun, denn Heu "schiebt besser nach".
Was aber wohl stimmt ist, dass bei Heu besser gekaut werden muss und so mehr Speichel entsteht.



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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von WELLEN » Fr 2. Mär 2012, 10:51

So, ich hab heute das FriFu mal erst morgens aus dem Kühlschrank getan und während dem aufwärmen nur frisches Heu aufgefüllt. :D
Die Meeris haben es erst gern gefressen, aber schon nach 10 min ging dann das Gepiepse los nach dem Motto: wie jetzt, du füllst doch eigenltich jetzt immer FriFu auf??? :ey:
Den Kaninchen war es egal. Edda mag Heu sehr gern egal ob frisch oder schon "älter". Joschi hat weiter gepooft. Aber der frisst eh so wenig. Ein Wunder, dass der son Moppi ist.



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Re: Morgens Rohfaser?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 2. Mär 2012, 15:34

Ein paar Murxsche Überlegungen ...

Was die Verdauungsenzyme angeht, ist nicht schlüssig ... und beim Pferd nicht viel anders wie bei uns.
Im Speichel befinden sich Enzyme zum Stärkeabbau - einige Beutegreifer sind da ausnahmen, in deren Speichel existieren die stärkeabbauenden Enzyme nicht. Im Magen werden Enzyme zur Spaltung von Fetten und Eiweißen abgegeben, weiterhin wird das Ganze auf nen pH-Wert von unter 2 gebracht, damit Eiweiße schön denaturiert werden und so besser von im sauren Milleu arbeitenden eiweißabbauenden Enzymen zerlegt werden können (die dabei übrigens gleich mitverdaut werden, sie halten zwar das saure Milleu deutlich länger aus, wie andere Eiweiße, teilweise stundenlang, aber irgendwann sind auch sie durch die Säure denaturiert, inaktiviert und tot, bereit zum Zerlegen).

Der Unterschied zwischen Früchten und Gras ist nicht sehr groß, man findet in Beiden die gleichen Zucker, wobei Gras auch noch mit besonderen Zuckern aufwarten kann, den Fructanen vom Phleumtyp, welche nur in Gräsern vorkommen. In Früchten kommen Fructane gar nicht vor (zumindest wollen mir mom partout keine Früchte mit Fructanen einfallen). In Wurzeln kommen immerhin Fructane vom Inulintyp vor ... die haben eine andere Bindung und sind leichter zerlegbar, aber dennoch unangreifbar für die stärke- und zuckerabbauenden Enzyme der Säugetiere. Auch, was die Art der Eiweiße und die Fette angeht, gibt es keine größeren Unterschiede. Größter Unterschied dürfte sein, daß in Früchten Fructose überwiegt, in Wurzeln und Knollen überwiegt Stärke und Fructane, in Blättern (auch in Blättern von Gräsern) sind Fructose und Glucose meist ausgewogen.

Nimmt man die Trockenmasse, enthalten viele Früchte den gleichen Ballaststoffgehalt wie junge Gräser ... also irgendwas zwischen 10% und 20%. Auch das kann es also nicht sein. Aber der Aufbau der Zellstrukturen ist anders, während generell Sproß und Blätter auf Festigkeit hin ausgelegt sind, insbesondere auf Zerreiß- und Zugfestigkeit, sind die Zellstrukturen der Früchte wiederum auf leichte Zerreibbarkeit ausgelegt - und das macht einen enormen Unterschied im Blinddarm!
Während Gräser selbst für die Blinddarmpopulation eines Meerschweinchens kaum zu zerlegen sind, auch nicht, nachdem sie gut durchgekaut wurden, der Zellinhalt verdaut wurde und nun eigentlich nur noch die Fasern über sind, die zudem auch noch teilweise auseinandergerissen und stellenweise gebrochen sind, lassen sich die Fasern der Früchte allesamt leicht durch die Blinddarmgesellschaft zerlegen. Die Cellulose ist in Früchten viel einfacher aufgebaut, enthält deutlich weniger Verzweigungen und Lignine liegen eher wie beim Apfel beispielsweise in Körner vor und nicht in Strukturen, die stark mit den verzweigten Cellulosen verwurschtelt sind. Anstelle von Stärke und Fructanen enthalten Früchte für die Bakteriengesellschaft leicht zerlegbare Pektine.
Die Fasern von Früchten kann man sich vorstellen als auf eine Holzspindel ordentlich aufgerolltes Wollknäuel mit ein paar Sandkörnern zwischen, die Fasern der Gräser dagegen sind wie verfilzte, unordentlich durch den Dreck gezogene Wolle mit Holzstückchen, Stroh und anderem Dreck drin. Aus der aufgewickelten Wolle kann man prima Pullover stricken, die verfilzte, mit Holzstücken und Stroh angereicherte Wolle dagegen eignet sich zum Stricken nicht ... und so ist das auch mit den Pflanzenfasern, die Fruchtfasern lassen sich, weil sie eben schön ordentlich und kaum verzweigt sind, mit ordentlich und sauber abgekapselten Ligninkrümeln drin, leicht verdauen, die Pflanzenfasern aus den Gräsern dagegen sind Kraut und Rüben, da wissen die armen Bakterien schon gar nicht mehr, wo sie überhaupt anfangen sollen mit Abbeißen :D

Wird nun ein Tier mit Gärkammer dazu gezwungen, nach dem Aufwachen erstmal diese unordentlichen festen Fasern zu fressen, wie sie in Gräsern drin sind, dann sind die Bakterien und anderen Mikroorganismen im Blinddarm ordentlich beschäftigt und beißen sich ihre nicht vorhandenen Zähnchen aus ... kommt nun so ne leicht verdauliche Fruchtfaser hinterher, freut sich jeder und stürzt sich sofort auf die Fruchtfasern. Die ollen, kaum verdaulichen Grasfasern werden dann erstmal rausgeschoben in den Darm und schieben den Dickdarm frei, denn im Dickdarm sind die Celluloseabbauer viel zu wenig, als daß die noch was mit einem derartig verfilzten Grasfasergewurschtel anfangen könnten.
Andersherum sieht es so aus, daß die für Bakterien leicht verdaulichen Fruchtfasern zuerst im Blinddarm ankommen, alles stürzt sich nun auf das leichtverdauliche Zeug und freut sich und die schwererverdaulichen Reste, die nicht ganz so leicht zerlegt werden können, werden kurzerhand in den Dickdarm geschoben - sind aber immer noch so leicht zerlegbar, daß damit einige weniger spezialisierte Dickdarmbewohner was anfangen können - und die freuen sich nun auch und verstoffwechseln an einer Stelle, die für Gärungen nur bedingt geeignet ist ... das kann zu Blähungen und Matschkot führen, wie die Praxis manchmal zeigt.
Bei mir fraßen die Meerschweinchen (fast) unbeeinflußt von mir, da sie auf der Weide waren und eigentlich immer genügend Futter einschließlich Gras um sich drumrumhatten (najagut, bis auf im Winter), wenn ich da morgens mit meinen Äpfeln oder Pfirsichen ankam, waren sie schon so voll Gras, daß da genügend Grasfasern im Blind- und Dickdarm waren. Ich brauchte deshalb nie auf sowas zu achten.
Nun achtet mal auf eure Schweinchen, wann stehen sie auf?
Und wo und wann gibt es tatsächlich Matschekot bisweilen?

Bei Pferden gehts übrigens noch direkter, deren Gärkammer ist der gesamte Dickdarm und Blinddarm. Die sind so gar nicht dafür ausgelegt, daß da was im Dickdarm und Blinddarm ankommen könnte, was so leicht zerlegbar ist, wie ausgerechnet Fruchtfasern ... das sind normalerweise sehr kernige, besonders robuste Celluloseabbauer, die selbst mit dem verzweigtesten Grasfasergewurschtel noch was anfangen können - und die freuen sich natürlich auch über die leicht abbaubaren Fruchtfasern und setzen die derartig schnell um, daß so viel Gase freigesetzt werden, daß sie nicht mehr genügend schnell aus dem Darm und den Blinddarm transportiert werden können - es entstehen Blähungen, auch Koliken genannt.
Ähnlich die Passage im Schlund ... sie ist so schnell und die Magenpassage so kurz, daß die armen stärke- und zuckerabbauenden Enzyme gar keine Zeit haben, sowas wie Hafer vollständig zu zerlegen - es kommt also sogar Stärke im Blind- und Dickdarm an und das futtern auch die Celluloseabbauer viel, viel lieber wie verfilzte und verknotete Grasfaser. Leider kann Stärke und Zucker besonders schnell abgebaut werden und mit dem Abbau werden Gase freigesetzt - wird also zuviel Getreide gefüttert, gibts massive Koliken.
Die Problematik haben Meerschweinchen jedoch nicht, sie haben einen immer gefüllten Magen, bei dem das Futter noch länger drin bleibt, wie bei uns Menschen, die stärke- und zuckerabbauenden Enzyme haben da alle Zeit der Welt, Stärke und Zucker zu zerlegen. Das ist kein Durchgangsmagen, wie beim Pferd. Stärke und Zucker sind deshalb lange nicht so ein großes Problem, wie bei Pferden. Ihnen machen da eher die unverdaulichen Anteile der Stärke Probleme, die Amylopektine ... die können nämlich vom Säuger nicht zerlegt werden und gelangen in Blinddarm und Dickdarm - und da gibts die Spezialisten, die diese Amylopektine viel zu schnell abbauen, so daß ähnlich wie beim Pferd bei zuviel Amylopektin zuviele Gase freigesetzt werden. Ähnlichen Effekt haben jedoch auch Inuline aus Wurzeln oder Fructane aus Gräsern.

Die traditionelle Fütterung vom lieben Vieh bestand aus Laubheu und Wiesenheu - oder etwas moderner, irgendwann nur noch Wiesenheu. Da ist kein Wunder, wenn da Heu als erstes gegeben wurde, was anderes wurde ja gar nicht gefüttert ...
Beim Milchvieh in Norddeutschland, Friesland und Dänemark wurde schon im 17. Jhr angefangen, auch Hackfrüchte zuzufüttern, das gab mehr Milch. Mit der Industrialisierung wurden Pferde zunehmend mit Hafer, Gerste und Co zugefüttert, damit sie mehr Arbeitskraft leisten konnten ... und ab da war es einfach von den Arbeitsabläufen abhängig, ob zuerst Hackfrüchte in den Trog kamen, die Pferde zuerst ihren Scheffel Hafer bekamen oder ob zuerst das Heu gegeben wurde ... je nachdem, wie es arbeitstechnisch günstiger war, wurde es praktiziert.
Auch wurde im Frühjahr, vor allem bei den Ziegen und Schafen, aber auch teilweise bei den Pferden, Heu und Wiese gemischt, um die Tiere wieder an das eiweißreiche, junge Gras zu gewöhnen, ohne daß es Koliken gab - also das genaue Gegenteil von dem, was Morgenegg für Meerschweinchen und Kaninchen schreibt.



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