Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

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Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Nightmoon » So 2. Jan 2011, 21:42

Hunde-Tagesstätte als Alternative zum Hundesitter
Viele Hundebesitzer kennen das Dilemma: Wohin mit dem vierbeinigen Familienmitglied, wenn sein Frauerl oder Herrl in die Arbeit geht? Sitter und bezahlte "Gassigeher" kümmern sich meist nur um die Grundbedürfnisse und kommen auf ein, zwei Stunden täglich vorbei. Alternativ dazu bietet jetzt in Wien eine Hunde-Tagesstätte von früh bis spät Gesellschaft und Beschäftigung. Wie im "echten" Pendant für Menschen entstehen auch hier Freundschaften.
Quelle und zum kompletten Beitrag geht es hier: [url=http://www.krone.at/Haustiere/Hunde-Tagesstaette_als_Alternative_zum_Hundesitter-Auch_fuer_Spezialfaelle-Story-235536]Hunde-Tagesstätte[/url]

Was haltet Ihr von der Idee?
Ich glaube, dass meine Hündin dafür überhaupt nicht geeignet wäre, da sie ihren festen Tagesablauf schon seit Jahren hat.
Wie ich es mir vorstellen könnte..., wenn man einen Welpen hat und den daran von Anfang an daran gewöhnt, die Gruppenkonstellation (nicht zu groß) sich im Wesentlichen nicht verändert und der Tier-Sitter sehr gut mit den Tieren umgehen kann. Sprich, wenn mein Hund total fröhlich dort sein würde, dann könnte ich es mir vorstellen. Aber, wie groß dürfte eurer Meinung nach dann so eine Gruppe sein, was müsste man bei sowas beachten und ist das wirklich so toll für einen Hund, wenn er sich jeden Tag mit anderen Hunden arrangieren muss? :grübel:
Ich weiß nicht...
Wie soll sowas funktionieren, dass wirklich alle Hunde zufrieden und glücklich sind?


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von schweinsnase77 » So 2. Jan 2011, 22:04

Ich denke das kommt zum einen auf jeden Hund selber, aber auch auf die Betreuung vor Ort an.

Generell würde ich davon ausgehen das jeder Hund der sozial verträglich und an mehrer Bezugspersonen gewöhnt ist, in ner gut betreuten Gruppe egal welcher Größe und welchen Alters klarkommt. Besser als stundenlang alleine auf Frauchen zu warten dürfte es alle male sein. ;)


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Nightmoon » Mo 3. Jan 2011, 09:20

schweinsnase77 hat geschrieben:Besser als stundenlang alleine auf Frauchen zu warten dürfte es alle male sein. ;)
Hmmm.... ich weiß nicht. Wenn man nun keine Ahnung von seinem Hund hat, weil man noch Neuling auf dem Gebiet der Hundehaltung ist, woher soll man wissen, ob der Hund dazu geeignet ist?
Ich meine, sind wir mal ehrlich.... bei unseren ersten Tieren haben wir mit Sicherheit auch noch einige Fehler gemacht. Man wächst ja mit seinen Tieren... Aber könnte ein Hund das verkraften, wenn er sowas eigentlich gar nicht mag?
Sollte man sich da auf die Kenntnisse und Erfahrungen der Tiersitter verlassen können?
Oder muss man davon ausgehen, dass die nur scharf aufs Geldbekommen sind? Wenn ja, woran könnte man das, als Unerfahrener bemerken?
Ich weiß.... sind wieder ne Menge Fragen, aber ich versuche mich so ein bisschen in einen "Neuling" hinein zuversetzen, was ich in Punkto Tiersitter eigentlich auch bin.... Ich bringe aber wenigstens Tiererfahrung mit. :grübel:


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Isa » Mo 3. Jan 2011, 09:59

Ich finde so eine Hunde-Tagesstätte oder einen Tiersitter keine schlechte Sache, WENN:
- man die Pflegeperson gut kennt und Vertrauen hat,
- man sich während des Berufslebens etwas zwangsweise verändert (längere Arbeitszeiten z.B.),
- man sonst niemanden hat, der sich um den Hund kümmern kann,
- der Hund gut sozialisiert ist,
- nicht zu viele Hunde in der Gruppe sind und jeder einzelne seinen Bedürfnissen entsprechend versorgt wird.
...
Eigentlich könnte ich jetzt noch mehr Punkte aufzählen. :grübel:
Greift dann aber alles in einander über.

Allerdings würde ich mir nie einen Hund anschaffen mit der vorsätzlichen Planung, ihn in eine Tagesstätte zu bringen.
Für den Hund kann dieser ständige Wechsel von einem Ort (Zuhause beim Halter) zum anderen (Tagesstätte) allerdings schon sehr verwirrend sein. :?

Für mich wäre so eine Tagesstätte wohl eher keine Option, bzw. nur in "größter Not".


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von chien » Mo 3. Jan 2011, 11:10

Was soll man unter Tagesstätte verstehen, ein Ort wo man seinen Hund eben mal hinbringen kann in der Not ?

Aus kommerzieller Sicht sehe ich da keine wirklich gute Idee, die meisten Leute die einen Hund haben, haben auch ne Möglichkeit den Hund kurzfristig irgendwo unter zu bringen (Freunde, Verwandte etc.) und die wenigen Fälle wo es wirklich eine ausweglose Situation geben sollte, wird eine Tagesstätte nicht finanziell ausreichen.
Bei den längeren Aufenthalte sind ja eher die Pensionen gefragt und auch da stehen die Meisten an ihrem Existenzslimit. Da halte ich den Gassigehdienst für effektiver ;)



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Ziesel » Mo 3. Jan 2011, 11:13

Irgendwie find ich die Idee gar nicht so schlecht, weiss aber nicht wie das praktisch funktioniert wenn die Bezugsperson oder das Familienrudel eigentlich weniger Zeit mit Hund verbringt als die Leute und Artgenossen der Tagesstätte. Ich mein, man holt Wau abends ab, geht eventuell noch ´ne Runde, füttert und beschmust vielleicht ehe Nachtruhe dran ist und man morgens seinen Hund wieder abgibt.
Also verbringt Hund doch mehr Zeit ausserhalb seines "Revieres" und seines "Rudels". Kriegt so´n Tier dann geregelt wohin und zu wem er wirklich gehört?



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von BerlinPaws » Mo 3. Jan 2011, 11:27

Ich habe zwei HuTas kennen gelernt und ihr glaubt nicht, was für einen Zulauf die haben - der Wahnsinn!
Ich finde sie praktisch, besser als wenn der Hund viele Stunden am Stück alleine bleiben muss.

Nun ja... ich weiß z.B., dass mein Rüde dort absolut unglücklich wäre. Er würde früher oder später sicherlich in Stress verfallen (viele Hunde, kaum Ruhe), deshalb bleibt er, wenn er mal muss, lieber allein zu Hause.

Aber allgemein spricht überhaupt nichts dagegen, wenn:
Der Betreuden genug Fachwissen bzw. Konsequenz aufzeigt, um so viele Hunde gut händeln zu können.
Die Gruppen nicht einfach durcheinander gewürfelt werden, sondern bewusst ausgesucht
und der eigene Hund dort bestens untergebracht ist.

Ich habe eine Freundin, die in Berlin einen eigenen Gassidienst hat. Aber auch ihr würde ich Taxi nicht mitgeben. Nicht, weil sie das nicht gut macht, sondern weil es für viele Hunde (in meinen Augen) auch Stress werden kann.

LG
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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 3. Jan 2011, 11:35

Ein ganz ketzerischer Gedankengang ... läuft das nicht auch genauso mit unseren Kindern ab, wenn wir sie in Kindergarten und Schule stecken?
Die Hauptaktivitätszeit der Kinder verbringen sie außerhalb in unnatürlich großen gleichaltrigen Gruppen und nicht im Familienverband ...

Bei Hunden haben wir nun noch das Problem, daß die unterschiedlichen Rassen für sehr unterschiedliche Zwecke gezüchtet wurden, ein Beagle wird sich immer in einer großen Hundemeute wohler fühlen, wie einsam allein zuhause, während die meisten Malinois wiederum die Arbeit mit ihrem Menschen brauchen ... solche Arbeitshunde in einer Huta (Hundetagesstätte) abzugeben und sie dann zum kurz Beschmusen und kurz Abendgassigehen abzuholen dürfte einfach zuwenig sein.



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Ziesel » Mo 3. Jan 2011, 11:45

Joah Murx, der Gedanke kam mir auch aber für Kids besteht ja nun mal ´ne Schulpflicht ;) und im Gegensatz zu Hunden verbringen sie die erste Zeit im Normalfall mit/bei Mama und Familie und werden nicht weitervermittelt. Also bleibt der "Halter" und das zu Hause, was bei Hunden ja nicht immer gegeben ist.
Ich stells mir einfach schwieriger für den Hund vor, zu wissen wohin er gehört wenn Herrchen Nr. 5 ihn jetzt erst´ne Weile hat und dann in so´ne Tagesstätte gibt



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von chien » Mo 3. Jan 2011, 12:00

Überlegt doch mal ein bissl weiter, der Hund braucht auch einfach sein Familienrudel, eine gefestigte Umgebung und auch seine festen Bezugspersonen, das ist ein heiden durcheinander für so ein Tier und da kann nichts Gutes bei rumkommen. Wer keine Zeit für einen Hund hat, sollte einfach die Finger von der Hundehaltung lassen und fertig !



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 3. Jan 2011, 12:22

@Chien: Prinzipiell stimme ich dir zu aber Lebenswege ändern sich. ;) Und wenn jemand der vorher zeit hatte, plötzlich arbeiten gehen muss und der Hund nicht alleine bleiben kann, oder der Hund früher mit auf die arbeit konnte, dass durch Stellenwechsel aber nicht machbar ist, finde ichs ne gute Sache.

@Murx: na ja der Vergleich Kita-Huta hängt ein bischen (zumindets wenn beide ne hohe Qualität haben).

Meine Kinder gehen zum beispiel sehr gerne in die Kita, weil das Angebot und die Betreuung da wesentlich besser ist als zu Hause. Sämtliche Vorschulkinder dort können zum Beispiel besser Handarbeiten und Malen als ich :schäm: . Und solche Sachen wie einkaufen und Kinder muss da auch keiner unter einen Hut bringen. Stattdessen kann man dann halt mit den Kindern Shclittenfahren gehen. ;)


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Isa » Mo 3. Jan 2011, 13:05

schweinsnase77 hat geschrieben:@Chien: Prinzipiell stimme ich dir zu aber Lebenswege ändern sich. ;) Und wenn jemand der vorher zeit hatte, plötzlich arbeiten gehen muss und der Hund nicht alleine bleiben kann, oder der Hund früher mit auf die arbeit konnte, dass durch Stellenwechsel aber nicht machbar ist, finde ichs ne gute Sache.
Genau so sehe ich das auch. Es kann immer Lebensumstände geben -vor allem im Beruf-, die sich verändern.
Dann ist so eine Tagesstätte eventuell eine gute Möglichkeit.
Zumindest eine gute Möglichkeit für den MENSCHEN, dass er seinen Hund nicht aufgeben / vermitteln / ins TH bringen muss.
Ob's für den Hund eine gute Möglichkeit ist, müsste man dann individuell entscheiden.

Bevor es aber soweit kommen würde, würde ich alle anderen Möglichkeiten ausprobieren.


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von chien » Mo 3. Jan 2011, 13:09

@Chien: Prinzipiell stimme ich dir zu aber Lebenswege ändern sich. Und wenn jemand der vorher zeit hatte, plötzlich arbeiten gehen muss und der Hund nicht alleine bleiben kann, oder der Hund früher mit auf die arbeit konnte, dass durch Stellenwechsel aber nicht machbar ist, finde ichs ne gute Sache.
Das sind Varianten die man vor Anschaffung durchspielen muss meiner Meinung nach. Die Tagestädte ist auch nicht die Lösung des Problems, sie ebnet einen Weg für den Halter seiner Sache nach zu gehen, aber mehr auch nicht.
Der Hund muss dann ggf. eine neue und dauerhafte Umgebung finden, da muss der Halter denn von seinem Egotrip runter und eine entsprechende Lösung finden.

Mal abgesehen davon, plötzlich arbeiten gehen müssen klingt komisch :) Wenn ich arbeitslos bin und mir einen Hund anschaffe, muss ich schon damit rechnen irgendwann mal in Arbeit kommen zu müssen ;) Wenn ein Hund in einer Partnerschaft angeschafft wurde, betrifft es Beide gleichermaßen, denn muss man sich auch damit vernünftig auseinander setzen und gegen einen Hund ein PAAR Stunden alleine zu lassen spricht auch nichts.

Also, ich sehe die Tagesstätten Ding auch wirklich nur als kurzfristige Übergangssache, die im aller letzten Notfall in Anspruch genommen werden könnte ;)

Ich sehe auch da einfach die Gefahr, dass Hundehalter den Weg des geringeren Widerstandes gehen und so mit einer Hundeseele recht belanglos umgehen, es gibt ja Tagestätten ... ;)



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 3. Jan 2011, 13:58

chienloup hat geschrieben: Mal abgesehen davon, plötzlich arbeiten gehen müssen klingt komisch :) Wenn ich arbeitslos bin und mir einen Hund anschaffe, muss ich schon damit rechnen irgendwann mal in Arbeit kommen zu müssen ;) Wenn ein Hund in einer Partnerschaft angeschafft wurde, betrifft es Beide gleichermaßen, denn muss man sich auch damit vernünftig auseinander setzen und gegen einen Hund ein PAAR Stunden alleine zu lassen spricht auch nichts.
Verlust des Partners zum Beispiel. gibt da ja mehrere Varainten ;) Oder aufgrund nicht einkalkulierter Situationen reicht das Geld plötzlich nicht mehr.

Leben ist manchmal komisch und unberechenbar, und nicht jeder ist in der Lage sein liebgewordenes Tier wieder abzugeben. Zumal ich ja auch schrieb " Hunde die nicht alleine gelassen werden können". Manchmal hat man dann auch nicht mehr die Zeit sie daran zu gewöhnen.


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Yoshi » Mo 3. Jan 2011, 17:23

Murx Pickwick hat geschrieben:Ein ganz ketzerischer Gedankengang ... läuft das nicht auch genauso mit unseren Kindern ab, wenn wir sie in Kindergarten und Schule stecken?
Die Hauptaktivitätszeit der Kinder verbringen sie außerhalb in unnatürlich großen gleichaltrigen Gruppen und nicht im Familienverband ...
Kenne mich mit Hunden gar nicht aus, dafür damit um so besser, deswegen möchte ich gerne kontern:
Was ist denn unnatürlicher: 1-2 Kind-Familien, wo die größte Zeit des Tages mit Erwachsenen verbracht wird oder Gruppen von Kindern (am besten natürlich einigermaßen altersgemischt), wo Sozialverhalten mit Gleichaltrigen geübt wird?
Ich habe bei meinen Kindern den Eindruck, dass tagsüber in eine Gruppe mit Kindern das beste ist, was ihnen passieren kann. Nicht, dass sie die Gerien nicht genießen, aber sie freuen sich imemr genauso, wenns wieder weitergeht und sie mit ihren Freunden zusammen sind.

Bzgl. Hunden finde ich das allerdings eher seltsam, weil ich immer den Eindruck habe, dass die bzgl. Zugehörigkeit und Rudel nicht so flexibel sind. Das ist aber nur mein Eindruck als Laie.
(Und jetzt verzieh ich mich hier schnell wieder, wo ich doch keine Ahnung davon habe ;)

LG
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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 3. Jan 2011, 21:30

@Yoshi: Wieso ... dein Einwand ist gut :D
Manchmal sind es gerade die Einwände von Leuten, die "keine Ahnung haben", aber ihren gesunden Menschenverstand und ihren Ersteindruck einsetzen, welche zu guten Schlüssen kommen. Die meisten von uns, die Ahnung haben, sind derartig in der Materie drin, daß wir das naheliegendste nicht mehr sehen ...

Wir haben beispielsweise bei Hunden genauso viele Unterschiede wie bei Kindern ... dazu kommt, es sollen ja keine Welpen in die Hutas gesteckt werden, sondern ausgewachsene Hunde.
Hunde hängen oft sehr stark an IHREM Menschen, solche Bindungen sind nicht einfach so lösbar, wie beispielsweise bei Kaninchen. Manch ein Hund fängt an zu trauern, wenn er dauerhaft von seinem Menschen getrennt wird. Ist es dann auch noch ein Hund, der sein Leben lang nie allein war, dann sind diese Hutas unter Umständen genau das Richtige, einfach weil der Hund dann bei seinem Menschen bleiben kann und dennoch Beschäftigung erhält.

Dazu kommt, es werden die exotischsten Rassen gehalten, angefangen von französischen Laufhunden über Beagle bis hin zu Windhunden oder Pariah- und Shensihunden. Viele dieser Hunde bauen gar nicht diese enge Bindung zu ihren Menschen auf, die hier postuliert wird, sondern brauchen ihre Artgenossen.
Dazu kommt, daß so eine Huta genauso geführt werden kann, daß die Hunde eine gewisse Grundausbildung bekommen, wie es Kitas gibt, welche ihre Kiddies ausbilden - gut, malen und schneidern lernen nun Hunde vermutlich in keiner Huta, dafür aber den Benimm im Straßenverkehr, den Umgang mit Artgenossen etc.

Dann, was hier scheinbar auch angenommen wird, ist der Idealfall - die Familie, die sich die Anschaffung des Hundes gut geplant hat, in stabilen Verhältnissen lebt, gut ins soziale Umfeld eingegliedert ist etc und und pp und weitere Abk
Die rauhe Wirklichkeit sieht jedoch anders aus ... Menschen, die keine Ahnung von Hunden haben und eigentlich auch gar nicht bereit sind, sich mit der Materie zu beschäftigen, kommen zum Hund wie die Jungfrau zum Kind. Überlebt das gemeinsame ungleiche paar Lebewesen die ersten Monate, ohne daß dem Menschen auffällt, daß der Hund ja eigentlich viel Arbeit bedeutet und auch nicht stubenrein wird und so gar nix von dem tut, was so ein befelltes Tamagochi mit Roboterfunktion zu tun und zu lassen hat und deshalb dieses gemeingefährliche Drecksvieh ins nächste Tierheim abgeschoben wird, dann kommen irgendwann die Punkte, wo Mensch merkt, er schafft den Spagat zwischen Hund, Familie und Co nicht mehr - Überforderung tut ein übriges. In solchen (zugegebenermaßen hausgemachten) Situationen wäre eine Huta, vor allem eine gut geführte, ein wahrer Segen für den Hund, denn im TH geht es ihm mit Sicherheit noch schlechter, wie in Familie mit täglicher Huta-Unterbringung.

Ob eine Huta als Notnagel oder Dauerunterbringung wirklich was für den eigenen Hund ist oder nicht, das muß im Einzelfall entschieden werden.

Ansonsten:
Ich habe bei meinen Kindern den Eindruck, dass tagsüber in eine Gruppe mit Kindern das beste ist, was ihnen passieren kann. Nicht, dass sie die Gerien nicht genießen, aber sie freuen sich imemr genauso, wenns wieder weitergeht und sie mit ihren Freunden zusammen sind.
Gilt nämlich auch für viele Hunde ... sie fühlen sich einfach unter Artgenossen genauso wohl wie mit ihren Menschen, sie brauchen beides. Es gibt auch die Hunde, welche von Artgenossen gar nix halten und lieber nur mit Mensch zusammensein wollen, aber es gibt genauso die Hunde, welche eben genauso gerne mit hündischen Freunden zusammen sind und eben nicht den ganzen Tag allein in der Wohnung oder nur mit Mensch verbringen wollen, genauso wie es eben auch Kinder gibt, die wenn es nach ihnen ginge, lieber einsam im stillen Kämmerlein verbracht hätten, statt mit anderen Kindern zusammengestopft zu werden (ich meiner selbst hab gar grausliche Erinnerungen an meine Kindergartenzeit - selbst, wenn das keine Massenkinderhaltung gewesen wäre, sondern eine kleine und feine Kita, wäre mir mein gewohntes Zimmer lieber gewesen. Liegt einfach an meinem Wesen ... )

Was übrigens die Familiengeschichte angeht ... schaut man sich indigene Völker an, findet sich immer die Struktur, daß Kinder bis zum 4. oder 5. Lebensjahr abgeschirmt von den andern Kindern bei Mutter aufwachsen. Da sind nur das oder die engeren Geschwister und manchmal auch der Papa mit bei ... aber im Grunde genommen darf sich das Kind nicht weiter wie ein paar Meter von Mama wegbewegen.
Erst mit dem 4./5. Lebensjahr wird es in die Gesellschaft eingeführt - und hier wiederum sind die Lösungen sehr unterschiedlich. Da gibts das freie Aufwachsen in der Gemeinschaft mit mehreren Familien und mehreren Kindern unterschiedlichster Altersstruktur, es gibt die Geschlechtertrennung ab dem 5. Lebensjahr, wo die Mädels bei Mama und den anderen Frauen mit Kindern bleiben und die Jungs bei den Männern aufwachsen und es gibt regelrechte Schulen, wo Kinder unterschiedlichsten Alters von einem oder wenigen Lehrer/Innen* stundenweise unterrichtet werden. Auffällig ist, daß eine Einteilung in Altersklassen, wie es in modernen Schulen ab dem 5./6. Lebensjahr bei uns in Europa oder in Nordamerika nicht gibt ... genausowenig, wie es Kindergartengruppen gibt, wo Kiddies unter 4 Jahren gesammelt werden.
Scheint also schon irgendwie unnatürlich zu sein ...

*welch herrliche Wortschöpfung des Feminist/Innenbereichs, ich liebe sie aufgrund ihrer wunderschönen Vergewaltigung der deutschen Schriftsprache ... :lol:



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von chien » Mo 3. Jan 2011, 21:50

Ein bissl realitätsfremd ist deine Ausführung schon liebe Murx ;D
Wie stellst du dir so eine Tagesstätte denn vor ?
Ich glaube nicht, dass da soviel Potenzial ist, die Hund die dort jeweils verweilen so untereinander zu sozialisieren, dass man es mit einem Kinderhort vergleichen kann. Da gibt es Hunde die zu unterschiedlichen Zeiten, unterschiedlich lang, unterschiedlichen Charakters und Rassen geparkt werden.
Mehr als eine Kennelverwaltung wird es da nicht wirklich geben, ähnlich wie in einer Pension.

Die Vorstellung von glücklichen Hundegruppen die miteinander spielend den Tag verbringen ist doch völlig absurd ;)



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von BerlinPaws » Mo 3. Jan 2011, 22:42

chienloup hat geschrieben:Ein bissl realitätsfremd ist deine Ausführung schon liebe Murx ;D
Wie stellst du dir so eine Tagesstätte denn vor ?
Ich glaube nicht, dass da soviel Potenzial ist, die Hund die dort jeweils verweilen so untereinander zu sozialisieren, dass man es mit einem Kinderhort vergleichen kann. Da gibt es Hunde die zu unterschiedlichen Zeiten, unterschiedlich lang, unterschiedlichen Charakters und Rassen geparkt werden.
Mehr als eine Kennelverwaltung wird es da nicht wirklich geben, ähnlich wie in einer Pension.

Die Vorstellung von glücklichen Hundegruppen die miteinander spielend den Tag verbringen ist doch völlig absurd ;)
Muss ich dir widersprechen, ist sie nämlich nicht.
Die HuTas, die ich kenne, lassen alle Hunde in Gruppen frei laufen. ;) Man muss nur wissen, wer mit wem. :)
Da werden keine Hunde in Boxen, Zwinger gehalten...

Ich denke, dass wir uns manchmal auch zu viel n Kopf machen, was unseren Hund gut/schlecht tut.
Eigentlich fügt sich doch ein Hund relativ schnell in neue Umgebungen ein.
Wir denken nur zumeist, dass unsere Hunde trauern, wenn sie von uns wegsind usw... aber eigentlich tun sie das überhaupt nicht.

Irgendjemand schrieb, dass man sich keinen Hund anschaffen soll, wenn man arbeiten geht.
Ich finde das immre etwas befremdlich. Wie soll ich meinen Hund finanzieren, wenn ich nicht arbeite?
Finds bei Tierheimen immer so lustig: Am liebsten Arbeitslose mit viel Geld - völlig irreal.

Weiterhin: Wer kann sagen, was morgen ist? Niemand. Es kann jede Sekunde etwas unvorhergesehendes passieren und schon ist die Lebensplanung futsch und dann? Hund sofort abgeben?
Nee, dann würd ich lieber auf HuTa bzw. Gassiservice zurückgreifen.

LG



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von chien » Mo 3. Jan 2011, 22:59

Wozu denn einen Hund haben, wenn man ihn nicht in den Familienalltag komplett integrieren kann?
Es kann auch nicht angehen, dass man einen Hund 8 bis 10 Std am Tag abschiebt um einfach als Hundehalter dar zu stehen. Was bleibt den noch an Gemeinsamkeit?
Die HuTas, die ich kenne, lassen alle Hunde in Gruppen frei laufen.
klar tun sie das ;)
Wer kann sagen, was morgen ist? Niemand. Es kann jede Sekunde etwas unvorhergesehendes passieren und schon ist die Lebensplanung futsch und dann? Hund sofort abgeben?
Ganz einfach, wenn meine Lebensumstände es nicht zulassen einen Hund ordnungsgemäß zu halten, hat der Hund nichts mehr bei mir zu suchen.



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von BerlinPaws » Mo 3. Jan 2011, 23:52

Ach, das ist doch übertrieben.
Was ist, wenn ich zwei Mal die Woche ggf. 12 Stunden arbeiten gehe? Nur deswegen darf ich mir keinen Hund anschaffen? Wer entscheidet das?
Was ist ordnungsgemäß? ;)

Ich bin zu Schulzeiten auch 9 Stunden arbeiten gewesen nebenbei (6-15 Uhr) und hatte trotzdem genug Zeit, um mich mit meinem Hund zu beschäftigen und irre ist er deswegen auch nicht geworden...

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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Isa » Di 4. Jan 2011, 07:24

Also ich finde BerlinPaws Argumente gut!
BerlinPaws hat geschrieben:
Irgendjemand schrieb, dass man sich keinen Hund anschaffen soll, wenn man arbeiten geht.
Ich finde das immre etwas befremdlich. Wie soll ich meinen Hund finanzieren, wenn ich nicht arbeite?
Finds bei Tierheimen immer so lustig: Am liebsten Arbeitslose mit viel Geld - völlig irreal.
Ja, das widerspricht sich in sich selbst.
chienloup hat geschrieben:
Wer kann sagen, was morgen ist? Niemand. Es kann jede Sekunde etwas unvorhergesehendes passieren und schon ist die Lebensplanung futsch und dann? Hund sofort abgeben?
Ganz einfach, wenn meine Lebensumstände es nicht zulassen einen Hund ordnungsgemäß zu halten, hat der Hund nichts mehr bei mir zu suchen.
Da ist "ordnungsgemäß" eben auch wieder Definitionssache und muss am Individuum Hund probiert werden.
Wenn ich einen anderen Job mit bescheidenen Arbeitszeiten annehmen muss und mein Hund totunglücklich ist, weil er sich in einer HuTa nicht wohl fühlt, und auch sonst niemand da ist, der sich um den Hund kümmern kann, DANN sollte man darüber nachdenken, ob es der Hund in einem ganz neuen Zuhause nicht besser hätte.
Aber grundsätzlich zu sagen: Andere Lebensumstände = Hund muss weg, finde ich ich übertrieben. :hm:

Anders natürlich, wenn z.B. ein Single-Mensch, mit einem Managerjob, der viele Geschäftsreisen beinhaltet und den Hund nicht mitnehmen kann / darf, sich einen Hund anschaffen möchte... Dann würd ich auch sagen: Finger weg!!
Die Planung, einen Hund von vorn herein in eine HuTa zu geben, finde ich keine Option!


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Beitrag von chien » Di 4. Jan 2011, 08:17

Da ist "ordnungsgemäß" eben auch wieder Definitionssache und muss am Individuum Hund probiert werden.
Wenn ich einen anderen Job mit bescheidenen Arbeitszeiten annehmen muss und mein Hund totunglücklich ist, weil er sich in einer HuTa nicht wohl fühlt, und auch sonst niemand da ist, der sich um den Hund kümmern kann, DANN sollte man darüber nachdenken, ob es der Hund in einem ganz neuen Zuhause nicht besser hätte.
Aber grundsätzlich zu sagen: Andere Lebensumstände = Hund muss weg, finde ich ich übertrieben
hab ja auch geschrieben
wenn meine Lebensumstände es nicht zulassen einen Hund ordnungsgemäß zu halten, hat der Hund nichts mehr bei mir zu suchen.
Ich bin zu Schulzeiten auch 9 Stunden arbeiten gewesen nebenbei (6-15 Uhr) und hatte trotzdem genug Zeit, um mich mit meinem Hund zu beschäftigen und irre ist er deswegen auch nicht geworden...
Ich denke mal dein Hund war hoffentlich nicht 9 Std. alleine?
Wie soll ich meinen Hund finanzieren, wenn ich nicht arbeite?
Finds bei Tierheimen immer so lustig: Am liebsten Arbeitslose mit viel Geld - völlig irreal.
Ich denke so wird das i.d.R. nicht gehandhabt und wenn es so rüber gebracht wurde und sich auf eine einzelne Person bezog, denn wiederum ist es auch passend und daher wird der Hund auch dorthin wahrscheinlich nicht vermittelt!
Was ist, wenn ich zwei Mal die Woche ggf. 12 Stunden arbeiten gehe? Nur deswegen darf ich mir keinen Hund anschaffen? Wer entscheidet das?
12 Std. am Stück ist Quälerei für den Hund, ob einmal oder 2 mal, das spielt keine Rolle. Wer so lange weg muss, der muss auch dafür sorgen, dass der Hund seinen Bedürfnissen nachkommen kann in der Zeit und das am besten in seiner gewohnten Umgebung. Entscheiden tut das erstmal der gesunde Menschenverstand.



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 4. Jan 2011, 10:29

Murx Pickwick hat geschrieben: Was übrigens die Familiengeschichte angeht ... schaut man sich indigene Völker an, findet sich immer die Struktur, daß Kinder bis zum 4. oder 5. Lebensjahr abgeschirmt von den andern Kindern bei Mutter aufwachsen. Da sind nur das oder die engeren Geschwister und manchmal auch der Papa mit bei ... aber im Grunde genommen darf sich das Kind nicht weiter wie ein paar Meter von Mama wegbewegen.
Erst mit dem 4./5. Lebensjahr wird es in die Gesellschaft eingeführt - und hier wiederum sind die Lösungen sehr unterschiedlich. Da gibts das freie Aufwachsen in der Gemeinschaft mit mehreren Familien und mehreren Kindern unterschiedlichster Altersstruktur, es gibt die Geschlechtertrennung ab dem 5. Lebensjahr, wo die Mädels bei Mama und den anderen Frauen mit Kindern bleiben und die Jungs bei den Männern aufwachsen und es gibt regelrechte Schulen, wo Kinder unterschiedlichsten Alters von einem oder wenigen Lehrer/Innen* stundenweise unterrichtet werden. Auffällig ist, daß eine Einteilung in Altersklassen, wie es in modernen Schulen ab dem 5./6. Lebensjahr bei uns in Europa oder in Nordamerika nicht gibt ... genausowenig, wie es Kindergartengruppen gibt, wo Kiddies unter 4 Jahren gesammelt werden.
Scheint also schon irgendwie unnatürlich zu sein ...

*welch herrliche Wortschöpfung des Feminist/Innenbereichs, ich liebe sie aufgrund ihrer wunderschönen Vergewaltigung der deutschen Schriftsprache ... :lol:
Stimmt so nicht ganz. Gerade bei afrikanischen Völkern ist es Usus das alle Dorffrauen mit den Kindern zusammen sind. Allerdings ist da jeder Mutter für ihr Kind verantwortlich. Ich lasse wenn ich die Aufsucht habe, meine 4 jährige auch nicht mehr als nen paar Meter von mir weg, und alleine mit anderen Kindern ist sie auch nicht unterwegs....
Natürlich gibt es da keine Kidnergartengruppen, gab es heir bis in den 7oer Jahren ja so auch nicht. Da saßen halt morgens die mutter schon zusammen vor dem Haus mit den Kids, haben Teppiche geklopft etc. Soziale Kontakte zu gleichaltrigen gab es da also zu Hauf.

Zumal Kinder im Kindergarten deutlich schneller lernen als zu Hause mit Geschwistern. Ist nen paradoxon, aber Realität. Und wenn sich Kinder da wohlfühlen wo ist das Problem? Selbst Max bleibt ohne Weinen im Kiga udn das ich echt nen kleines Wunder. :lieb: Allerdings haben wir halt auch nen ungewöhnlichen Kiga. :D Da darf Max in der "Wuselzeit" wenn es ihm zu viel wird sogar ins Tragetuch. :hot:

Wobei ich aber zugeben muss dass ich keines meiner Kinder mehr in nen "normalen" Kiga gehen lassen würde. Da hasste nämlich meist Tierheim Qualität.


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Nightmoon » Di 4. Jan 2011, 10:47

chienloup hat geschrieben:Zitat:
Was ist, wenn ich zwei Mal die Woche ggf. 12 Stunden arbeiten gehe? Nur deswegen darf ich mir keinen Hund anschaffen? Wer entscheidet das?
12 Std. am Stück ist Quälerei für den Hund, ob einmal oder 2 mal, das spielt keine Rolle. Wer so lange weg muss, der muss auch dafür sorgen, dass der Hund seinen Bedürfnissen nachkommen kann in der Zeit und das am besten in seiner gewohnten Umgebung. Entscheiden tut das erstmal der gesunde Menschenverstand.
Sehe ich ganz genauso!

Mensch entscheidet, aber nicht immer zum Wohle seines Tieres. Sei es nun bewusst oder aus Unwissenheit oder Fehleinschätzung.
Ich habe schon Hunde erlebt, da hieß es, dass die ihr Leben lang Einzelgänger bleiben würden, wegen akuter Unverträglichkeiten. ...und siehe da, plötzlich war es für den Hund das Allerschönste, wenn er/sie in einer großen Hundeversammlung Spielen, Toben und Gassigehen konnten. Frauchen/Herrchen waren perplex, aber die Hunde freuten sich doch.
12 Stunden Alleinesein, das geht gar nicht, alleine schon wegen der Grundbedürfnisse! Da muss man jemanden haben, den der Hund mag und der sich während dessen gut um Hund bekümmert.
schweinsnase77 hat geschrieben:@Murx: na ja der Vergleich Kita-Huta hängt ein bischen (zumindets wenn beide ne hohe Qualität haben).

Meine Kinder gehen zum beispiel sehr gerne in die Kita, weil das Angebot und die Betreuung da wesentlich besser ist als zu Hause. Sämtliche Vorschulkinder dort können zum Beispiel besser Handarbeiten und Malen als ich :schäm:
Nee, so dolle hinkt der Vergleich gar nicht.
Mein Sohn z.B. konnte das gar nicht leiden, wenn er Morgens in den Frühhort musste und ca. 75 Kinder stürzten voller Freude auf ihn ein. Er war eher ruheliebend und die zahlreichen Kinder, die ihn komischer Weise alle abgöttisch, zu lieben scheinten, waren für ihn der nackte Horror.
Musste er nach dem Unterrricht in den Späthort, dann kam es auch vor, dass die Erzieher ihn zu Fünft hochtragen mussten. Leider erfuhr ich davon erst später. :arg:
Er mochte es partout nicht. Er hasste den Hort regelrecht!
Da er selber, aber zu Hause, nur beim Frühhort Theater machte, redete ich mir den Mund fusselig mit ihm.
Letztendlich durfte er bei Zeiten alleine zu Hause bleiben, weil der Hort für ihn eine echte Zumutung war.
Stattdessen stand ich noch früher auf, um Arbeiten zu gehen, dass ich bei Zeiten damit fertig war. Meine Tätigkeit erlaubte das glücklicher Weise. Zwischendurch ging ich Mittags kurz nach Hause, dass er Mittagessen bekam, er nicht zu lange Alleinesein musste und flitzte dann wieder zur Arbeit, um knapp 2 Stunden später,dann endgültig bei ihm sein zu können. Ab und an, wenn Sonderschichten geschoben werden mussten, dann verblieb ich nur so lange zu Hause, bis mein Mann Feierabend hatte und ging dann noch einmal zur Arbeit. Es war eine harte Zeit, aber für mein Kind tat ich Alles.
Zu seiner Gesellschaft, als er 10 Jahre alt war, schafften wir Tessa an, denn Wellies reichten ihm nicht. Er brauchte etwas zum Knuddeln und beschäftigen, obwohl er "nur" 2 Stunden definitiv alleine war.

Tessa ist glücklicher Weise ein Hund, die den gesamten Vormittag gerne verpennt. Von daher passte das perfekt und sie machte keine Probleme mit dem Alleinesein. Sie blieb bis zu max. 5 Stunden alleine, dann war immer einer von uns zu Hause. Sie hätte es aber nicht verkraftet, wenn ich sie z.B. in eine Hundetagesstätte gegeben hätte. Sie wollte alles unter Kontrolle haben und sehen, wenn wir wieder da sind. Dazu bezog sie immer ihren Platz gegenüber der Wohnungstür.


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Beitrag von chien » Di 4. Jan 2011, 11:04

Im übrigen wollte ich nur noch der Ordnung halber erwähnt haben, das wir beide Berufstätig sind und unsre Lucy im Höchstfall MAL max 1 Std. alleine war, ansonsten machen wir es immer passend, ist zwar nicht immer einfach aber geht ;)



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 4. Jan 2011, 12:04

Nightmoon hat geschrieben: Mein Sohn z.B. konnte das gar nicht leiden, wenn er Morgens in den Frühhort musste und ca. 75 Kinder stürzten voller Freude auf ihn ein. Er war eher ruheliebend und die zahlreichen Kinder, die ihn komischer Weise alle abgöttisch, zu lieben scheinten, waren für ihn der nackte Horror.
Musste er nach dem Unterrricht in den Späthort, dann kam es auch vor, dass die Erzieher ihn zu Fünft hochtragen mussten. Leider erfuhr ich davon erst später. :arg:
Wie lat war dein Sohn da? Für mich ist das eher das Beispiel von unflexiblen Erziehern. Das hört sich für mich nämlich nach unbeschäftigten und sich selbst überlassenen Kindern an. Und so soll es ja eben nicht sein. :lieb:


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Nightmoon » Di 4. Jan 2011, 13:26

Keine Sorge, seine Erzieher waren eigentlich sehr nett, beschäftigten sich viel mit den Kindern und er mochte sie auch. Er mochte nur keine Lautstärke und Riesengewusel um ihn herum.
Zu diesem Zeitpunkt hättest Du meinen Sohn auf eine einsame riesige Wiese setzen können, er hätte sich mit der Natur beschäftigt, ohne irgendwelche Spielsachen. Er war halt wie ich, ein Naturkind. So war ich als Kind auch.
Ich hab mir für meinen Sohn immer viel Zeit genommen und hab zwar auch ordentlich herumgetobt, ihn viel entdecken lassen, aber auch viel in Ruhe mit ihm gemacht. Er lernte von mir, wie man Tiere beobachtet, wie man ihre Bewegungen deutet und klar, dazu musste man oft sehr lange ruhig liegen, sonst hätte es die Tiere verscheucht. Wir fanden sowas Beide richtig schön.
Als er in den Hort kam, da war er 5 Jahre alt, in der Vorklasse und außer in seinem 2.Lebensjahr eine Kinterkrippe kannte er solche "Kinderaufbewahrungsanstalten" nicht. Aber keine Sorge, es wuchs mit vielen Kindern auf und war auch kein Außenseiter, denn in einer Großfamilie, mit mind. 18 Cousins und Cousinen war immer etwas los. :lieb:


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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 4. Jan 2011, 17:11

So war ich früher auch ... wobei man mir das Beobachten von Tieren nicht beibringen mußte, sondern eher versucht hatte, abzugewöhnen. Ist nämlich alles andere wie toll für die Eltern, wenn sie nen Spaziergang machen und Murxelinchen dann am nächsten Karpfenteich stocksteif stehenbleibt, um Fischlis zu beobachten ...

Schule mochte ich zwar - allerdings nur, weil ich die Chance hatte, mich von allen andern Kindern zurückzuziehen und für mich zu sein. Ich hatte das Wahnsinnsglück, das meine Klassenkameraden diesen Wunsch respektierten. Ansonsten wäre es mir genauso recht gewesen, zuhause zu bleiben, hauptsache, ich konnte mich in mein Zimmer zurückziehen und dort für mich sein. Ich hatte irgendwie als Kind nie das Bedürfnis nach anden Kindern oder generell nach andern Menschen.
Dafür hat man mich irgendwo in ne Ecke setzen können und ich blieb dort, bis ich abgeholt wurde - es gab für mich immer und überall was zu tun, Spinnen beobachten, Menschen durchs Fenster beobachten, Staubkrümel zählen, Fußbodenflächen studieren ... oder halt, als ich lesen konnte, lesen, lesen, lesen ... für mich waren das ausfüllende Beschäftigungen, für andere Kinder wär sowas öde und langweilig ...

Ist wie bei Hunden auch, gibt Hunde, die Hundegesellschaft mögen und brauchen und gibt Hunde, die gut und gerne auf ihre Artgenossen verzichten könnten und es gibt alles zwischen diesen beiden Extremen ...

Was das Alleinlassen von Hunden angeht ... was ist daran so verwerflich, wenn die Hunde die Möglichkeit haben, aufs Klo zu gehen und nen Hundekameraden als Gesellschaft haben oder eine rassegemäße Aufgabe erfüllen können?
Jahrtausendelang war das normal ... warum sollte das nun schädlich für den Hund sein?

Gedankensprung weiter zur Huta ... ich kenne bisher nur eine einzige Huta, die vermutlich inzwischen aufgrund des Alters der Betreiberin aufgegeben wurde. Die Hunde wurden dort über den Tag abgeliefert, sie wurden in kleinen Gruppen passend zusammengestellt, alleine nur, damit die Frau mit den Hunden auch gassigehen konnte, wurden sie ausgebildet ... den Hunden gings in der Huta zumeist besser wie zuhause und manch einer ihrer Kunden hatte seinen Hund zur Erholung dort abgegeben, weil die Hunde sich freuten, dort sein zu dürfen!
Was ist daran verwerflicher wie an der Abgabe des Kindes in der Kita oder im Hort?
Ist ein Hund glücklicher, wenn er den ganzen Tag bei Frauchen und Herrchen glucken muß und keine anderen Hunde je zu Gesicht bekommt? (Klar, gibt Hunde, die damit wirklich glücklicher sind, aber kann man das tatsächlich pauschalisieren?)

Weiterhin ... daß ich mal irgendwann in ner Bruchbude wohnen werde mit riesiger Schlucht voller Wildnis, die nicht zu bewirtschaften ist und mich mit monatelangem fließend Wasser überall, nur nicht in der Wohnung, rumärgern darf, hätt ich mir vor 10 Jahren nicht träumen lassen - genau genommen, hätt ich das mir nicht mal einen Tag vor Umzug träumen lassen!
Wie kann ich mit solch unvorhergesehenen Situationen rechnen?
Oder, ich kann jeden Tag sterben, darf ich da überhaupt auch nur ein einziges Tier halten?
sry, das Leben ist unvorhersehbar, wenn ich alle möglichen Situationen, auch die Unwahrscheinlichen, durchspielen sollte, dann käm ich nicht mehr zum Leben - außerdem müßten dann allen Menschen die Tierhaltung restlos verboten werden, da niemand auch nur für die nächsten drei Jahre garantieren kann, die Tiere artgemäß unterzubringen!

Noch ein Gedankengang ... wo ist der große Unterschied, ob ich meinen Hund in einer guten Huta abgebe oder beim Nachbarn?
Ok, in meinen Falle wäre der Unterschied sofort ersichtlich, beim Nachbarn würde der Hund nämlich nur 12 Stunden am Tag in der Wohnung rumliegen und Däumchen drehen ... in der Huta hat er da deutlich mehr Möglichkeiten.



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von Yoshi » Di 4. Jan 2011, 19:14

Murx Pickwick hat geschrieben: Gilt nämlich auch für viele Hunde ... sie fühlen sich einfach unter Artgenossen genauso wohl wie mit ihren Menschen, sie brauchen beides. Es gibt auch die Hunde, welche von Artgenossen gar nix halten und lieber nur mit Mensch zusammensein wollen, aber es gibt genauso die Hunde, welche eben genauso gerne mit hündischen Freunden zusammen sind und eben nicht den ganzen Tag allein in der Wohnung oder nur mit Mensch verbringen wollen, genauso wie es eben auch Kinder gibt, die wenn es nach ihnen ginge, lieber einsam im stillen Kämmerlein verbracht hätten, statt mit anderen Kindern zusammengestopft zu werden (ich meiner selbst hab gar grausliche Erinnerungen an meine Kindergartenzeit - selbst, wenn das keine Massenkinderhaltung gewesen wäre, sondern eine kleine und feine Kita, wäre mir mein gewohntes Zimmer lieber gewesen. Liegt einfach an meinem Wesen ... )
Ja, kenne ich, ich selbst tendiere in die Richtung und auch mein ältester Sohn hat was davon. Aber bei uns war seine Tante in dem Kindergarten tätig und er hat ganz viel aus der Zeit mitgenommen, was Umgang mit Gleichaltrigen angeht. Und er hat gesagt, er wäre gerne gegangen. Und ich glaueb ihm das, frühestens, als er lesen konnte (mit knapp 5), hätte er zu Hause genug Beschäftigung gehabt.
Murx Pickwick hat geschrieben: Was übrigens die Familiengeschichte angeht ... schaut man sich indigene Völker an, findet sich immer die Struktur, daß Kinder bis zum 4. oder 5. Lebensjahr abgeschirmt von den andern Kindern bei Mutter aufwachsen. Da sind nur das oder die engeren Geschwister und manchmal auch der Papa mit bei ... aber im Grunde genommen darf sich das Kind nicht weiter wie ein paar Meter von Mama wegbewegen.
Erst mit dem 4./5. Lebensjahr wird es in die Gesellschaft eingeführt - und hier wiederum sind die Lösungen sehr unterschiedlich. Da gibts das freie Aufwachsen in der Gemeinschaft mit mehreren Familien und mehreren Kindern unterschiedlichster Altersstruktur, es gibt die Geschlechtertrennung ab dem 5. Lebensjahr, wo die Mädels bei Mama und den anderen Frauen mit Kindern bleiben und die Jungs bei den Männern aufwachsen und es gibt regelrechte Schulen, wo Kinder unterschiedlichsten Alters von einem oder wenigen Lehrer/Innen* stundenweise unterrichtet werden. Auffällig ist, daß eine Einteilung in Altersklassen, wie es in modernen Schulen ab dem 5./6. Lebensjahr bei uns in Europa oder in Nordamerika nicht gibt ... genausowenig, wie es Kindergartengruppen gibt, wo Kiddies unter 4 Jahren gesammelt werden.
Scheint also schon irgendwie unnatürlich zu sein ...
Huch, wieder was dazu gelernt, sowohl was das Wort indigen angeht, als auch was die Altersstruktur angeht. Ich dachte eher an Kindererziehung nur einige 100 bis 1000 Jahre zurück. Und da waren großen familiäre Familienverbände an der Tagesordnung. Und ich denke, dass beim Menschen das natürliche Verhalten zeitlich noch weiter zurück liegt.

Aber, sorry, zum Thema zurück:
Was sagt uns das bzgl. Hund? :hm: Vielleicht am ehestens, dass tatsächlich jeder Hund anders sein wird und was für den einen Hund gut ist, kann für den anderen eine Katastrophe sein. Hängt ja evtl. auch damit zusammen, in welche Richtung die Rasse gezüchtet wurde.

LG
Yoshi



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Re: Hunde-Tagesstätte - tolle Idee oder geht gar nicht?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 4. Jan 2011, 19:57

Ich denke auch es kommt auf den Hund an und auf die Zeit die er dort verbringt.

Wenn ich z.B. nen Hund habe der in meiner Abwesenheit alles zerlegt oder nur jault, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen ihn, in ner Huta unterzubringen, wenn man ihn nicht mitnehmen kann.
Nichtt unbedingt den gnazen Tag, aber nen halben ist doch o.k. , Oder 1-2x wöchentlich nen ganzen.

Wenn ich nen Hund habe für den "Alleinsein" o.k. ist, der locker nen Vormittag auf dem Sofa, in seinem Kennel oder im Körbchen liegt, dann ist ne Huta mit Sicherheit überflüssig.

Und für Menschne die völlig an den Bedürfnissen ihres hundes vorbeileben ist es auch ne gute Sache.


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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