Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den Hund?

Moderatoren: Venga, Mrs Rabbit

Antworten
Benutzeravatar
saloiv
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 12303
Registriert: Di 25. Nov 2008, 23:42
Land: Deutschland
Wohnort: Landsberg
Hat sich bedankt: 217 Mal
Danksagung erhalten: 309 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den Hund?

Beitrag von saloiv » Mi 17. Mär 2010, 23:07

Da ich nicht das andere Thema zuspamen wollte, mache ich ein neues auf.
Lieschen hat geschrieben:Unabhängig davon halte ich persönlich nichts davon, einen Zweithund zu nehmen um dem ersten Hund mehr "Spaß" zu bieten. Wenn man es schon nicht schafft, einen Hund auszulasten dann wird es mit zweien noch schwieriger. So ein "Rudel" entwickelt nämlich ganz schnell eine Eigendynamik und dann hat man das Problem einfach mal verdoppelt...
Quelle: https://www.tierpla.net/haltung-hunde/welche-konstellation-bei-hunden-davon-einer-weiblich-t5702.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Mich würden eure Meinungen dazu interessieren.

Ich hatte bisher immer irgendwie die Idee "wenn ein Hund, dann langfristig auf jeden Fall mindestens zwei". Ich finde es irgendwie befreiender, weil man nicht mehr ein ganz so schlechtes Gewissen hat wenn man sie alleine lassen muss, denn immerhin haben sie dann noch einen Spielkameraden.

Ich drehe momentan ab und zu eine Runde mit zwei Hunden. Ich finde nicht, dass es wirklich mehr Arbeit ist, sie sind aber auch top erzogen und hören auf´s Wort. :mrgreen:


Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1783 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von lapin » Mi 17. Mär 2010, 23:12

Ganz einfache und schlüssige Argumentation....ES SIND RUDELTIERE!!!
Warum haben diese Rudeltiere kein Recht auf ein soziales Leben mit Artgenossen? Weil sie augenscheinlich dem Menschen sehr, sehr nahe stehen und wir somit als guter Ersatz dienen...seh ich nicht so...

und ich würde meinem Hund ja kein "Haustier" zum bespaßen holen, sondern einen Kameraden ;)!

Und von der Arbeit her, seh ich es hier wie bei Kaninchen...2 Hunde beschäftigen sich alleine besser, als einer der ständig auf mich angewiesen ist...somit = ein Hund = mehr Arbeitsaufwand!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Ziesel
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 13989
Registriert: So 19. Apr 2009, 17:17
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 526 Mal
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Ziesel » Do 18. Mär 2010, 00:05

Ich frag mal ganz doof: Sind nicht die Halter nicht das "Ersatz"-Rudel des domestizierten Hundes?
Schaffen sich nicht die meisten Leute ( keine Züchter, Hundesportler ..) einen Hund an, um regelmäßig rauszukommen, als Wachhund und ähnl. Gründen ohne je daran zu denken ein Hunderudel halten zu wollen?

Ich denke es kommt auch immer auf die jeweiligen Hunde an, ob und wie sie sich verstehen. Was nützt ein Zweithund wenn sich beide zusammen langweilen/schalfen bis die menschl. Bespaßung erscheint oder der Erste mal allein bleibt aber der Zweite das nicht will?
Das mehr Hund auch mehr Arbeit macht glaub ich schon, ob nun erziehen, füttern oder pflegen..mal von den Kosten abgesehen



chien
Gast
Gast
Beiträge: 6088
Registriert: Do 13. Nov 2008, 18:19
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 80 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Geschlecht:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von chien » Do 18. Mär 2010, 06:24

Da müsste man die Argumente auf alle Tiere in Rudelhaltung implementieren. Sind die Tiere gelangweilt wenn wir uns da nicht einmischen? Hat jemand mal einen Hund beobachtet um festzustellen, wieviel Zeit so ein Hund mit rumhängen und Pennen verbringt? da wird jeder Mensch neidisch... :lach: Die brauchen keine PSP oder Wii, da ist ein Kumpel wahrscheinlich eher was, damit man zu Zweit rumhängen kann :jaja:

PS:nicht das demnächst einer auf den Gedanken kommt, in sein Gehege Satelitenfernsehen anzubieten ;)



Benutzeravatar
Isis
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 265
Registriert: So 29. Mär 2009, 12:58
Land: Deutschland
Wohnort: Bremen
Danksagung erhalten: 3 Mal
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Isis » Do 18. Mär 2010, 06:36

Das einzigste mehr Futter , mehr Bürsten ansonsten ist es mit 2 Hunden meist entspannter , allerdings wenn sie Blödsinn machen eben auch in doppelter ausführung :mrgreen:


Das Sichtbare ist vergangen. Es bleibt die Liebe und die
Erinnerung.

Benutzeravatar
Nightmoon
Supermoderator
Supermoderator
Beiträge: 12845
Registriert: Di 18. Nov 2008, 22:16
Land: Deutschland
Wohnort: R-P
Hat sich bedankt: 91 Mal
Danksagung erhalten: 36 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Nightmoon » Do 18. Mär 2010, 06:59

Ich glaube auch, dass es schon einen Unterschied macht, ob er sich nun um 2 Hunde oder einen Hund kümmert.
Zwei Hunde fixieren sich wahrscheinlich nicht so stark auf ihren Menschen, wie nur ein einzelner Hund. Er hat ja sonst Keinen, mit dem er sich beschäftigen kann, wenn Zweibeiner zu tun haben.
Aber ansonsten hat man natürlich mehr Haare zu beseitigen, vielleicht sogar öfter einen Tierarzt aufzusuchen, weil ja die Hunde nicht immer gleichzeitig etwas haben, außer vielleicht die Impfungen usw. und wie Isis es schon treffend beschrieben hat...
Isis hat geschrieben:Das einzigste mehr Futter , mehr Bürsten ansonsten ist es mit 2 Hunden meist entspannter , allerdings wenn sie Blödsinn machen eben auch in doppelter ausführung :mrgreen:
:jaja:


Es gibt nur wenige Hunde, die scheinbar absolute Einzelgänger sind und da möchte ich behaupten, dass es ihnen anerzogen wurde oder sie nie einen Partner, außer als Welpe kennen lernten.


Bild
Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

Benutzeravatar
Lieschen
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 43
Registriert: So 25. Okt 2009, 12:29
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Lieschen » Do 18. Mär 2010, 07:54

Nightmoon hat geschrieben:Ich glaube auch, dass es schon einen Unterschied macht, ob er sich nun um 2 Hunde oder einen Hund kümmert.
Zwei Hunde fixieren sich wahrscheinlich nicht so stark auf ihren Menschen, wie nur ein einzelner Hund. Er hat ja sonst Keinen, mit dem er sich beschäftigen kann, wenn Zweibeiner zu tun haben.
So ist es. Und um diese "Eigendynamik" im Griff zu haben bedarf es schon einem gewissen Maß an Erziehung und Bindung durch und an den Menschen. Nichts ist schlimmer, als wenn man so einer Truppe begegnet und Frauli/Herrli steht am anderen Ende des Feldes und brüllt sich die Seele aus dem Leibe und die Hunde scheren sich einen feuchten Kericht drum - sie haben ja sich und genug "Spaß" miteinander.

Um das vielleicht nochmal klarzustellen : Ich habe nichts gegen Mehrhundehaltung aber ich habe etwas dagegen, wenn man meint, so seinen Hund besser auszulasten oder ihm mehr "Spaß" zu bieten. Das funktioniert nämlich nicht!


Liebe Grüsse
Antje mit Emily

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1783 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von lapin » Do 18. Mär 2010, 08:03

Du scheinst ja echt nen Problem damit zu haben, wenn man sagt, ich kann meinen Hund selber nicht genug fördern, weil ich ihm nicht das bieten kann, was ihn ein anderer Hund bieten kann?

Natürlich ist man in der Lage 24h mit dem Hund etwas zu unternehmen, ihn zu fördern und zu beschäftigen, dennoch seh ich in dem Menschen nicht den Ersatz, den ein weiterer Hund bieten kann!

Ich will mich nicht von einem Tier was ich mir angeschafft habe entspannen, nicht missverstehen...ich möchte ihm das geben, was er in mir nicht ausreichend genug finden kann ;)!

Deswegen wird mein Hund immer auf mich hören (ob groß oder klein) und ich die Zeit die ich zur Verfügung habe auch voll nutzen, da ich die Tiere die ich mir anschaffe, alles für mich sind...und nicht ein lebendiges Kuscheltier, was ich, wenn ich kein Bock mehr drauf habe in die Ecke stelle oder einfach einen Zweithund dazu hole, nur um meine Ruhe zu haben.

Da liegst du zumindest bei meinem Gedankengang, warum ein Zweithund her soll...absolut Fehl ;)!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Dogmaniac
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 960
Registriert: Mo 1. Dez 2008, 12:48
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Dogmaniac » Do 18. Mär 2010, 08:34

Nightmoon hat geschrieben: Zwei Hunde fixieren sich wahrscheinlich nicht so stark auf ihren Menschen, wie nur ein einzelner Hund.
Absolut nicht! Das ist stark Rasseabhängig. Amy ist als ich sie angeschafft habe unser dritthund gewesen! Sie ist der absolut menschenbezogenste Hund der Welt! Mehr als unser Goldie, und noch mehr als Leo!
Es gibt einfach Typen die sich gerne abgrenzen und auch alleine glücklich sind, so z.B. Leo. Er braucht nicht unbedingt einen Hundekumpel, schon gar nicht beim spazieren gehen, der geht seinen eigenen Weg und immer schnurrstraks Voraus. Er bräuchte nicht mal mich beim Gassiegehen, trotzdem hört er Top und ist wahrscheinlich mit Abstand der besterzogenste Hund den ich habe (hat aber eher die Einstellung das ganze für Futter zu machen und nicht unbedingt mir zu Liebe)
Amy hingegen ist immer mit mindestens einem Auge und einem Ohr bei mir, egal Was ich Wann, Wo mache, sie ist einfach ein Hund mit der Aufgabe bei Frauchen/Herrchen zu sein und Acht zu geben, das bringt die Rasse schon mit sich. Unser Goldie ist der selbstständigste Hund den ich kenne. Er braucht niemanden, geniest aber trotzdem Leo an seiner Seite und volle Aufmerksamkeit. Liegt wahrscheinlich daran das er ein sehr ignoranter, relativ unerzogener Hund war, der 9 Jahre seine Lebens glücklich alleine Mittelpunkt einer Familie war und gerne im Rampenlicht steht, was aber nicht heißt das er mehr beschäftigt wurde als die Hunde die nach ihm kamen!

Wie stark ein Hund sich auf jemanden bezieht hängt in meinen Augen stark davon ab wie viel man den Hund abhängig von einem macht und das fängt nun mal schon im Welpenalter an, es heißt nicht umsonst Prägungsphase. Auch die Rasse spielt eine wichtige Rolle. Klar hat Amy Spieltrieb wie ne kleine Gewitterhexe, aber es gibt kein Spielzeug, Futter oder Leckerlie der Welt, das mit meiner Körperlichen Bestätigung mithalten könnte, ja nicht mal einen anderen Hund der mir die Show stehlen könnte. Ihr ist es Lob genug an meiner Seite sein zu dürfen und das obwohl sie ihr Leben lang von mindestens 2 weiteren Hunden umgeben war.

Dann gibt es aber eben auch Rassen die einfach sehr selbstständig sind, die sehr ignorant sind und einfach Entscheidungsfreudig sind.
Ein Herdenschutzhund würde niemals so eine Bindung zu einem Menschen aufbauen wie Amy. Selbst Leo wird niemals von meiner Anwesenheit so begeistert sein wie Amy.

Da wir unseren Goldie 9 Jahre alleine gehalten haben kann ich denke ich schon sagen das ich mich jederzeit für eine Mehrhundehaltung entscheiden würde. Alleine was er für eine Entwicklung er durchgemacht hat als Leo zu uns kam, aufeinmal hatten wir einen viel Kontaktfreudigeren Hund der sich auch mal um uns bemüht hat weil er gemerkt hat das er sich ein bischen mehr Mühe geben muss um die Aufmerksamkeit zu erlangen die er vorher hatte und die er jetzt teilen muss. Also man kann das auch von der anderen Seite sehen: ein Hund alleine ist nicht so sehr um die Aufmerksamheit seines Menschen bemüht wie zwei Hunde. Das ist doch ein bischen mit Futterneid zu vergleichen. Da gibt es kein "komm ich heut nicht, komm ich morgen".


www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

chien
Gast
Gast
Beiträge: 6088
Registriert: Do 13. Nov 2008, 18:19
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 80 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Geschlecht:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von chien » Do 18. Mär 2010, 08:52

Um das vielleicht nochmal klarzustellen : Ich habe nichts gegen Mehrhundehaltung aber ich habe etwas dagegen, wenn man meint, so seinen Hund besser auszulasten oder ihm mehr "Spaß" zu bieten. Das funktioniert nämlich nicht!
natürlich funktioniert das und mehr spaß hat er allemal unter seines Gleichen!
Ob 2 Hunde jetzt mehr Arbeit sind oder nicht, steht ja hier nicht zur Debatte, sondern hier steht der Hund als Individium zur Debatte!



Benutzeravatar
Kelly3
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 51
Registriert: So 1. Nov 2009, 18:22
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Kelly3 » Do 18. Mär 2010, 10:02

Ich finde es auch besser 2 Hunde zu
halten den ich habe auch 2.
Und ich finde es besser wenn der hund weiß
das noch jemand seines gleichen da ist ;)
mit dem er spielen,pennen und rumhängen kann... :D

oder lebt ihr gerne allein? :mrgreen: also ich auf jeden
fall nicht... :lieb:


Ich hab dich ganz doll Lieb...Du wirst immer mein kleines Baby bleiben...!
Meine kleine Kelly ->

Bild

Benutzeravatar
Dogmaniac
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 960
Registriert: Mo 1. Dez 2008, 12:48
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Dogmaniac » Do 18. Mär 2010, 10:15

Ich glaube mehr Arbeit hat man erst ab 3 Hunden, oder Hunde die ziemlich gleich Alt sind ;) ansonsten ist das alles nur ein mitläufer :D


www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Murx Pickwick » Do 18. Mär 2010, 11:12

Man muß hier sehr stark den Verhaltenstypus des Hundes berücksichtigen ... wenn ihr in die Pyrenäen fahrt, insbesondere in den Norden der Pyrenäen, werdet ihr beispielsweise auch heute noch Pyrenäenberghunde beobachten können.
Diese Hunde wachsen mit ihrer Herde auf, selbst, wenn sie als zwei oder mehr Hunde in der Herde aufwachsen, ihnen ist nur ihre Herde wichtig. Wenn sie keine Herde haben, liegen sie einzeln rum, man sieht sie nicht miteinander spielen, man sieht sie nicht gemeinsam Nager jagen, sie bleiben einfach einzeln.
Sie bleiben zwar in der Nähe des Menschen, lassen sich sogar streicheln, aber letztendlich zeigen sie auch deutlich, daß sie so viel Nähe Mensch gar nicht haben wollen ... sind sie in ihrer Herde, sieht man endlich Sozialverhalten: Putzen der Lämmer, aufpassen auf die Schafe, beschützen ...
Pyrenäenberghunde sind Herdengebrauchshunde, sie brauchen eine Herde als Sozialpartner, andere Hunde brauchen sie nur für den Funktionskreis Fortpflanzung.

Was wir hier viel in unsere Wohnungen holen, sind ursprünglich mal Hofhunde oder Treibehunde gewesen. Diese Hunde schließen sich dem Menschen von sich aus extrem eng an, sie können jedoch noch mehr oder weniger gut im Hunderudel leben - aber immer nur, wenn auch ein Mensch mit ins Rudel gehört. Treibehunde sehen ihre Herde als Beute an und benehmen sich denen gegenüber auch so, es ist einfach ein deutlich unterschiedliches Verhalten, ob ein Pyrenäenberghund oder Kangal ruhig wie ein Schaf mit der Herde wandert, oder ein aufgeregter Collie oder Hütehund mit aufmerksamer Fixierung der Herde die Herde umkreist. Die Herdengebrauchshunde benehmen sich wie ihre Herde, die Treibehunde dagegen jagen ihre Herde ... und brauchen das eigentlich auch. Hofhunde brauchen wiederum Objekte oder Orte, die sie bewachen dürfen.
Sowohl Hofhunde, als auch Treibehunde brauchen jedoch ihren oder ihre Menschen - ohne sie sind sie unglücklich, ihnen fehlt was. Pudel werden da sogar ohne Mensch, wenn sie im Hunde- oder Wolfsrudel aufwachsen müssen, regelrecht unsozial.

Dann haben wir die Terriersippschaft - auch Terrier, Pinscher und Schnauzer bilden keine Rudel mehr, das sind eher Einzelgänger - sind jedoch noch in der Lage, gemeinsam zu jagen. Sie brauchen ihren Menschen nicht unbedingt, sie kommen auch sehr gut allein klar. Läßt man sie unter sich aufwachsen unter seminatürlichen Bedingungen, sind sie zwar recht aggressive, rauflustige Gesellen, bilden jedoch kleine Trupps von 2 - 5 Hunden, jagen gemeinsam, wohnen gemeinsam ... und nehmen sich immer wieder mal ne Auszeit, wo sie einfach für sich jagen und für sich wohnen. Was Terrier dagegen eigentlich bräuchten, wäre die Kleinnagerjagd.
Pinscher und Schnauzer bilden dabei den Übergang zu den Hofhunden, speziell Schnauzer schließen sich recht eng dem Menschen an, nicht umsonst gehört Dobermann und Riesenschnauzer zu den anerkannten Gebrauchshunden.

Der Pariahtyp unter den Hunden wiederum ist ein Typ, welcher sich zwar freiwillig dem Menschen anschließt, jedoch ein sehr ausgeprägtes Rudelverhalten zeigt. Dabei ist sogar die Fähigkeit des Zusammenschließens mehrerer Rudel zu einem Großrudel noch erhalten geblieben, was man bei russischen Wölfen im Winter beobachten kann. Pariahunde können sehr gut ohne Menschen überleben, sie brauchen dagegen ihre Artgenossen. Wenn sie die Möglichkeit haben, sich dem Menschen anzuschließen, ist ihr Glück vollkommen.

Laufhunde brauchen den Menschen gar nicht ... im Gegenteil. Sie brauchen nur ihr Großrudel. Nur zwei oder weniger Laufhunde halten zu wollen ist im Grunde genommen diesen Hunden gegenüber unfair - sie sind über Jahrhunderte dafür gezüchtet, in riesigen Meuten jagen zu gehen - und genau das brauchen sie, nix weiter. Das ist ihre Lebensaufgabe, die Hatz in der großen Meute über weite Strecken ...
Entsprechend ausgeprägt ist auch das Meuteverhalten, sämtliche Beschwichtigungsgesten findet man bei diesen Hunden, sie sind untereinander extrem friedlich. Sie kommen selbst bei zuviel Hund auf zuwenig Platz prima miteinander aus.

Ein weiterer Hundetyp, der sehr unabhängig ist vom Menschen, sind die Schlittenhunde ... sie brauchen wiederum ihr Rudel mit festgefügten Strukturen. Das für mich faszinierendste an diesen Hunden ist es, daß man im Grunde genommen nur den Rudelführer ausbilden braucht und man hat das Rudel in der Hand!
Bei einem Pudelrudel muß ich wirklich jeden einzelnen Pudel ausbilden und führen ...

Was wir also haben, ist eine sehr komplexe Veränderung des Sozialverhaltens, bei einigen Hundetypen geht das soweit, daß sie ihre eigene Art kaum mehr als Artgenosse behandeln können. Dafür werden andere Lebewesen für ihr Sozialverhalten gebraucht. Man kann nicht mal beim Mensch-Hunde-Team von einem Rudel sprechen, das ist es nicht, das kann es nicht sein, viele Hunde sind zur Rudelbildung auch gar nicht mehr in der Lage. Dafür können sie etwas, was keine andere Tierart, außer vielleicht die Wanderratte, kann:
Sich beliebigen anderen Wirbeltierarten anschließen - nur noch die Größe muß da halbwegs hinhauen, der Rest ist Schnuppe ...
Durch die Zucht auf Ausstellungen sind viele typische Eigenschaften verloren gegangen oder aber, wie beim Collie, durch Einkreuzung verwässert worden. Die meisten Hunde, auch wenn es sich um Rassehunde handelt, dürften daher eher Mischtypen sein.

Wenn wir also vom Hund ausgehen, müssen wir immer schauen, was für ein Sozialtyp ist der Hund, den ich gerade vor mir hab - erst dann kann ich eine Vorhersage darüber machen, ob er Mensch braucht oder nicht, ob er Hund braucht oder nicht und ob er eine Herde braucht oder nicht ... für manch einen Hund ist die Einzelhaltung tatsächlich besser, für die ausgesprochenen Laufhunde dagegen ist die Einzelhaltung Tierquälerei.



Gast Luder
Gast
Gast
Beiträge: 743
Registriert: Di 7. Jul 2009, 21:28
Land: Deutschland

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Gast Luder » Do 18. Mär 2010, 11:44

Ich denke es ist auch viel Charakterabhängig wie stark ein Hund sich bindet oder nicht. Unsere Ersthündin hat sich nie stark an uns gebunden oder orientiert ;) Und sie hat 4,5 Jahre allein bei uns gelebt. Unser jetziger Zweithund dagegen hat sich vom ersten Tag an stark an uns orientiert und auch gebunden.

Wenn ein Hund als Einzelhund nicht alleinbleiben konnte dann wird er es auch mit einem Kumpel nicht zwingend können.

Und ich stelle grad fest das gemeinsames Zerstören beim alleinbleiben wohl noch mehr spaß macht :roll: Und unsere Ersthündin konnte super alleinbleiben, da war nie ein Problem. Aber jetzt wo Shorty das macht, da machen wir gern mit :shock:

Der Zweithund kam bei uns nicht als Partner für Sunny ins Haus sondern einzig weil wir noch einen Hund wollten.

Wie erwähnt, gemeinsam Blödsinn machen gibt doppeltes Chaos, das sollte man zumindest im Hinterkopf haben.

Wer sich ordentlich um seinen Hund kümmert der achtet doch eh auf genügend Kontakte mit anderen Hunden ausserhalb der Wohnung. Von daher muss nicht zwingend ein Zweithund angeschafft werden, meiner Meinung nach.

Und wenn man den Zweiten auch ordentlich erzogen haben will, muss man erstmal mehr Zeit einrechnen. Denn viele Dinge kann man besser üben wenn man mit dem Hund allein ist. D.h. es wird Tage geben wo man getrennt mit beiden laufen muss.


Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)

Ziesel
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 13989
Registriert: So 19. Apr 2009, 17:17
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 526 Mal
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Ziesel » Do 18. Mär 2010, 12:26

Bedeutet also, nicht jeder Hund will/brauch unbedingt einen Hundekumpel zu Hause aber Kontakt zu anderen Hunden sollte man durch Hundeschule, gemeinsames Gassi gehen mit anderen Hundehaltern ect schon sicherstellen?



Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1783 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von lapin » Do 18. Mär 2010, 12:30

Luder hat geschrieben:Der Zweithund kam bei uns nicht als Partner für Sunny ins Haus sondern einzig weil wir noch einen Hund wollten.
Natürlich ist das in UNSEREM Fall, auch EIN Grund...jedoch spielt der Gedanke Hund = Rudeltier eine genauso große Rolle!

Wenn ich überlege was für streß man den Leuten macht, weil sie ihr Kaninchen/Merrschweinchen whatever alleine halten...sie müssen MINDESTENS zu zweit sein,...damit sie jemanden zum kuscheln, spielen...quatschen haben...zieht man das bei einem Hund in Erwägung und informiert sich vorher...wird man an die Wand gestellt...höä?? :hm:!?
Und das, weil sie eine Eigendynamik entwickeln KÖNNTEN und evtl schlechter Erziehbar sind, genauso können 2 mehr Chaos anrichten...
ich weeß ooch nich...momentan bin ich echt verwirrt...hätte nie gedacht, dass dieser Gedanke tatsächlich zu unterschiedlichen Meinungen führen kann.

Und sollten 2 Hunde mehr Arbeit machen, dann ist das eben so...hauptsache 2 Knutschkugeln die unter Menschen nicht allein bleiben müssen ;)!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Gast Luder
Gast
Gast
Beiträge: 743
Registriert: Di 7. Jul 2009, 21:28
Land: Deutschland

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Gast Luder » Do 18. Mär 2010, 13:08

Lapin, zwei Hunde ist was völlig normales aber nicht vergleichbar mit z.B. Meerschweinchen die absolut einen Partner BRAUCHEN! Den braucht der Hund nicht zwingend.

Ich kenne soviele Leute mit zwei Hunden, die einfach nur nebeneinander herleben ;)

Und du hast anfangs halt geschrieben von wegen besser mit dem Alleinbleiben und ihr die Spielbedürfnisse nicht befriedigen könntet. Das wirkt halt so als wenn das der ausschlaggebende Grund wäre. Und da muss ich mich LIeschen anschließen. Wenn man das bei einem nicht schafft, dann bei zweien erst recht nicht.

Denn viele Hunde brauchen eine gewisse Forderung ihrer Halter und dadurch die Auslastung. Es wird nicht einfacher wenn man zwei Arbeitshunde hat und nicht mit ihnen arbeitet als wenn man einen hat und nichts tut. Weist was ich mein?

Dann könnte man sich einfach zwei Border holen und gut ist. Die haben ja sich zur Beschäftigung, da brauchen wir nichts mehr machen ;)

Für mich war desweiteren immer klar, WENN ein Zweithund einzieht dann ERST wenn der Ersthund fertig ist mit der Erziehung. Das ist auch oft ein Punkt der unterschätzt wird.


Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)

chien
Gast
Gast
Beiträge: 6088
Registriert: Do 13. Nov 2008, 18:19
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 80 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Geschlecht:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von chien » Do 18. Mär 2010, 13:25

Luder hat geschrieben:Lapin, zwei Hunde ist was völlig normales aber nicht vergleichbar mit z.B. Meerschweinchen die absolut einen Partner BRAUCHEN! Den braucht der Hund nicht zwingend.
brauchen Meerschweinchen auch nicht zwingend!
Ich kenne soviele Leute mit zwei Hunden, die einfach nur nebeneinander herleben ;)
gibt es auch bei anderen Tierarten, eine Gruppe bedeutet nicht zwangsläufig, dass die alles zusammen machen, sehen wir bei den Kaninchen dauerhaft. Da bilden sich gewisse Konstellationen, aber das wars auch und diese müssen auch nicht für Ewig sein.
Und du hast anfangs halt geschrieben von wegen besser mit dem Alleinbleiben und ihr die Spielbedürfnisse nicht befriedigen könntet. Das wirkt halt so als wenn das der ausschlaggebende Grund wäre. Und da muss ich mich LIeschen anschließen. Wenn man das bei einem nicht schafft, dann bei zweien erst recht nicht.
das hat mit schaffen auch nichts zu tun, das hat eher was mit der Abrundung der Haltungsbedingungen was zu tun. Auch wenn eine "Lucy" dem Anschein nach genügend gefordert ist, bedeutet das aber noch lange nicht, dass sie nicht doch lieber mit einem Artgenossen zusätzlich besser dran wäre und wer sagt, dass man dem Spieltrieb überhaupt gerecht werden kann. Die einzige Indikation die wir Menschen haben, okay die ist jetzt kaputt, genug gespielt.... Das ist se auch wenn ich se neben dem Fahrad herschleife ;)
Denn viele Hunde brauchen eine gewisse Forderung ihrer Halter und dadurch die Auslastung. Es wird nicht einfacher wenn man zwei Arbeitshunde hat und nicht mit ihnen arbeitet als wenn man einen hat und nichts tut. Weist was ich mein?
Ist auch gar nicht die Rede von.
Dann könnte man sich einfach zwei Border holen und gut ist. Die haben ja sich zur Beschäftigung, da brauchen wir nichts mehr machen ;)
siehe oben.
Für mich war desweiteren immer klar, WENN ein Zweithund einzieht dann ERST wenn der Ersthund fertig ist mit der Erziehung. Das ist auch oft ein Punkt der unterschätzt wird.
darum gehts auch nicht, irgendwie hab ich das Gefühl, ihr wollt "per tut" auf den Punkt des armen nicht ausgelasteten Hund hinaus ;)

Damit jeder versteht worum es geht. Es geht um die vervollständigung und Ergänzung einer Einzellhaltung von einem Hund, die womöglich besser ist, weil der Hund 1. einen Artgenossen hat mit dem er spielen und toben kann, sofern die sich entsprechend vertragen, was wiederum ein Argument für die Vorwegprüfung wäre und 2. Dem Hund den sozialen Aspekt zu geben, sich nicht ganz auf das was der Mensch meint für tun zu müssen angewiesen ist bzw. zu erwarten hat und das unabhängig von der Tatsache, das wir oder der Halter seinen normalen Pflichten nachkommen muss.



Gast Luder
Gast
Gast
Beiträge: 743
Registriert: Di 7. Jul 2009, 21:28
Land: Deutschland

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Gast Luder » Do 18. Mär 2010, 14:03

chienloup hat geschrieben:brauchen Meerschweinchen auch nicht zwingend!
Das sehe ich anders
chienloup hat geschrieben:gibt es auch bei anderen Tierarten, eine Gruppe bedeutet nicht zwangsläufig, dass die alles zusammen machen, sehen wir bei den Kaninchen dauerhaft. Da bilden sich gewisse Konstellationen, aber das wars auch und diese müssen auch nicht für Ewig sein.
Dann fällt aber das Argument der gegenseitigen "Bespaßung" bei zwei Hunden flach
chienloup hat geschrieben:irgendwie hab ich das Gefühl, ihr wollt "per tut" auf den Punkt des armen nicht ausgelasteten Hund hinaus ;)
Nö überhaupt nicht. Eher darauf, das viele meinen wenn sie zwei Hunde haben genügen die sich selbst.
chienloup hat geschrieben:Damit jeder versteht worum es geht. Es geht um die vervollständigung und Ergänzung einer Einzellhaltung von einem Hund, die womöglich besser ist, weil der Hund 1. einen Artgenossen hat mit dem er spielen und toben kann, sofern die sich entsprechend vertragen, was wiederum ein Argument für die Vorwegprüfung wäre und 2. Dem Hund den sozialen Aspekt zu geben, sich nicht ganz auf das was der Mensch meint für tun zu müssen angewiesen ist bzw. zu erwarten hat und das unabhängig von der Tatsache, das wir oder der Halter seinen normalen Pflichten nachkommen muss.
Versteh ich zwar nicht so ganz aber ich denk das ist auch unwichtig.

Irgendwie hab ich den Eindruck das das Thema grad etwas verkompliziert wird. Wenn ihr der Meinung seid, das ein Hund einen Artgenossen im Haus braucht, dann würde ich mir einen holen.

ICH halte es nicht für zwingend notwendig. Es gibt zig Hunde die lieber für sich sind. Und der Grund ist nicht immer das sie keine Artgenossen kennen oder es nie kennengelernt haben.


Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)

chien
Gast
Gast
Beiträge: 6088
Registriert: Do 13. Nov 2008, 18:19
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 80 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Geschlecht:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von chien » Do 18. Mär 2010, 14:13

ICH halte es nicht für zwingend notwendig. Es gibt zig Hunde die lieber für sich sind. Und der Grund ist nicht immer das sie keine Artgenossen kennen oder es nie kennengelernt haben.
Sollche Hunde mag es geben, aber das ist nicht die Regel. Nicht ausreichend sozialisierte Hunde oder große Charakterunterschiede sowie verschieden Rassen mit unterschiedlichen Trieben, große Altersunterschiede etc. sind sicherlich nachvollziehbare Argumente. Ansonsten finde ich, ist diese These nicht wirklich haltbar!



Gast Luder
Gast
Gast
Beiträge: 743
Registriert: Di 7. Jul 2009, 21:28
Land: Deutschland

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Gast Luder » Do 18. Mär 2010, 14:20

Das ist auch keine These sondern lediglich meine Meinung ;)


Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)

chien
Gast
Gast
Beiträge: 6088
Registriert: Do 13. Nov 2008, 18:19
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 80 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Geschlecht:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von chien » Do 18. Mär 2010, 14:33

Das ist auch keine These sondern lediglich meine Meinung
:taetchel: die darf ja Gott sei dank jeder haben gelle ? :yo:



Benutzeravatar
saloiv
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 12303
Registriert: Di 25. Nov 2008, 23:42
Land: Deutschland
Wohnort: Landsberg
Hat sich bedankt: 217 Mal
Danksagung erhalten: 309 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von saloiv » Do 18. Mär 2010, 16:49

Das es zwei und nicht nur ein Hund werden sollte, stand bei lapin und chien ja schon fest, bevor der erste Hund einzog, bzw. weit davor sogar. Und auch damals aus einem Grund: Weil der Hund auf einer anderen Ebene beschäftigt wird. Deshalb glaube ich ehrlichgesagt nicht, dass sie einen Zweithund anschaffen weil sie Lucy nicht auslasten können. ;)


Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

Benutzeravatar
Kim
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 874
Registriert: So 3. Jan 2010, 18:07
Land: Deutschland
Wohnort: Goslar
Hat sich bedankt: 26 Mal
Danksagung erhalten: 74 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Kim » Do 18. Mär 2010, 17:21

Ich persönlich würde nie wieder einen einzelnen Hund halten. Für mich grenzt das mittlerweile ebenso an Tierquälerei, wie ein einzelnes Kaninchen oder Meerschweinchen, denn wo soll der Unterschied liegen? Ein einzelnes Kaninchen fixiert sich genauso auf den Menschen wie ein einzelner Hund. Unsere Drei sind absolut verschmust, aber man merkt, dass ihnen das mit den Hunden so einach besser passt. Wenn Fabi und Bo beispeilsweise spielen merke ich, wie sehr Fabi aufblüht. Mit uns könnte niemals ein Hund so spielen. Ein Mensch kann ich meinen Augen sind Menschen kein Ersatz für einen anderen Hund und ein Hund benötigt definitiv einen Partner.Auslasten kann ein Mensch einen Hund nicht so, wie ein anderen Hund dies kann.

Wenn Zeit für einen Hund nicht da ist, ist die für zwei Hunde auch nicht da. Stimmt! Dann sollte aber auch schon der erste Hund nicht angeschafft wurden sein. Aber wenn ein Hund ausgelastet wird, sofern ein Mensch dies kann, ist an sich gegen einen Zweithund nichts einzuwenden, da beide Hunde durch Menschenhand ein wenig ausgelastet werden würden und zudem sich auf hundisch weiter auslasten würden.

Also meine Meinung dazu: Ein Hund allein ist, auch wenn mir dafür von Lieschen nun der Kopf abgerissen wird, eine mindere Form der Tierquälerei. Ein Hund wird von seiner Umwelt geformt, da kann mir niemand sagen, das sich ein Hund partou nicht mit anderen Hunden versteht, wenn früher nicht etwas falsch gelaufen ist.



Gast Luder
Gast
Gast
Beiträge: 743
Registriert: Di 7. Jul 2009, 21:28
Land: Deutschland

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Gast Luder » Do 18. Mär 2010, 18:24

So langsam aber sicher nimmt das Formen an die ich für absolut überzogen halte! Und da halte ich mich jetzt auch lieber raus und zurück ;)


Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)

Benutzeravatar
Tiger
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 22
Registriert: Mo 7. Sep 2009, 21:01
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Tiger » Do 18. Mär 2010, 19:23

Meiner Meinung nach ist die Haltung von Tieren wie Meerschweinchen, Kaninchen o.ä. kein Vergleich zu der Haltung und den Zusammenleben mit Hunden.

Unterschiede gibt es schon bezüglich der Struktur der Sozialbeziehungen, ein Wolfsrudel lässt sich hierbei wohl kaum mit einer Kaninchenkolonie gleichsetzten. Dadurch ergibt sich auch eine andere Grundlage für eine Beziehung mit dem Menschen.

Ein weiterer Unterschied ist die Geschichte dieser Beziehung mit dem Menschen. Während sich die Beziehung von Hund und Mensch wohl doch als eine Art Miteinander bezeichnen lässt, wurden Kaninchen, Meerschweinchen o.ä. wohl in erster Linie für den Menschen genutzt und domestiziert. Dadurch ergibt sich eine ganz andere Ausgangsituation, nämlich der Mensch als Partner des Hundes.

Bezüglich der Kommunikation und damit auch des Sozialverhaltens, so wage ich zu behaupten, ist der Hund zudem weitaus besser in der Lage mit dem Menschen zu interagieren als es Kaninchen oder Meerschweinchen sind. Hängt natürlich auch mit oben genannten Punkten zusammen.
Die Fähigkeit des Hundes mit dem Menschen zu kommunizieren ist zudem wissenschaftlich untersucht und genetische Hintergründe vermutet.

Auch der Vergleich zwischen Hund und Wolf zeigen, dass der Sozialpartner Mensch für den Hund vor großer Bedeutung ist. Irgendwo gab es dazu Versuche mit Wolf- und Hundewelpen, leider funktioniert der Link nicht mehr, den ich mir dazu gespeichert hatte. (Vielleicht hat jemand anders was dazu).

Auch meine eigenen Erfahrungen bestätigen das. Bei uns im Haushalt lebten bis vor kurzem fünf, inzwischen leider nur noch vier Hunde (Drei Rüden, eine Hündin). Fast alle (bei einem weiß ich es nicht, da unbekannte Vergangenheit) sind mit anderen Hunden aufgewachsen und haben immer in der Gruppe, nie als dauerhafter Einzelhund gelebt.
Trotzdem bevorzugen alle Hunde die Gesellschaft des Menschen vor der der anderen Hunden. Auch die Bindung zum Menschen ist nicht beeinträchtigt, obwohl einer der Rüden sehr stark an der Hündin hängt und er anfangs, als er zu uns kam, große Schwierigkeiten mit Menschen hatte. Inwieweit ein Hund auf seinen Menschen fixiert ist, hängt daher meines Erachtens nicht davon ab, mit wievielen und ob er dauerhaft mit anderen Hunden zusammenlebt.

Zwei Hunde machen meiner Erfahrung nach (und das gilt sowohl für die jetzigen, als auch ihre Vorgänger) mehr Arbeit als ein einzelner Hund. Jeder will ausreichend beschäftig, gefördert und gefordert werden. Ein Zweithund ist kein Ersatz, gemeinsame Aktivitäten zwischen den Hunden finden zumindest bei uns hauptsächlich sowie mit dem Menschen statt. Ein zweiter Hund ist daher höchstens eine Ergänzung.
Auch einzelne Spaziergänge können immer mal wieder nötig werden. Zudem sollte die Gruppendynamik nie unterschätzt werden, weshalb wie erwähnt empfehlenswert ist, dass der Ersthund immer sehr gut erzogen ist, bevor ein zweiter Hund dazukommt.
Auch die Kosten dürfen nicht unterschätzt werden. Zwischen einem und zwei Hunden ist da doch auch ein nicht zu verachtender Unterschied.

Ich würde nach Möglichkeit immer zur Mehrhundehaltung tendieren. Insbesondere deshalb, weil ich es so angenehmer finde. Ein grundsätzliche Muss ist die Mehrhundehaltung meiner Meinung nach nicht. Letztendlich ist die Entscheidung natürlich auch stark vom Hund abhängig.
Gegeben sein sollte allerdings regelmäßiger Kontakt mit Artgenossen. Das ist bei den meisten Hunden ja durchaus auch dann machbar, wenn der Halter selbst nur im Besitz eines Hundes ist.

Gruß
Tiger



Benutzeravatar
SentryDog
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 40
Registriert: Sa 26. Sep 2009, 23:25
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von SentryDog » Do 18. Mär 2010, 20:45

:grübel:

Was macht ihr bloß mit euren Hunden?

Streng genommen könnte man jetzt sagen, wer nicht dazu in der Lage ist, einem Hund als vollwertiger Sozialpartner innerhalb eines festen Verbundes beizustehen, ist kein geeigneter Hundehalter!


Nur mal so:
Ich hab momentan vier Hunde, Ausbildungshunde nicht mit eingeschlossen. Anfangen von den Hardcore-unhabhängigen Nordischen, die Menschen nur als Futterlieferanten, Revier-Bereitsteller und Leinenendenhalter betrachten bis hin zu hochsozialen Gebrauchshunden - und muss sagen, dass keiner meiner Hunde auf einen vierbeinigen Mitbewohner angewiesen ist.
Im Gegenteil: Sie tolerieren sich, sie nutzen die gemeinsame Interaktion aus, aber ihr Lebensmittelpunkt bin letztendlich ich. Und jeder verzichtet für eine Interaktion mit mir auf jegliche Gesellschaft eines anderen Hundes.
Ich habe auch mit jedem von ihnen eine nicht unerhebliche Zeit allein verbracht und ihr Verhalten verändert sich lediglich insofern, als dass ihr Sozialverbund einfach kleiner wird, weniger Randkommunikation stattfindet und sie sich mehr auf mich konzentrieren können. Sie werden auch entspannter dadurch.


Die nordische Dame hat noch nie Gesellschaft gewollt. Ihr liegt schlichtweg nichts daran und wenn man ihr hündische Gesellschaft bietet, dominiert sie diese auf eine sehr souveräne, beinahe herablassende Art und regelt, was sie persönlich stört. Ansonsten will sie keinen Kontakt und weist ab.
Dennoch ein genialer Meuteführer, der locker zwanzig, dreißig verschiedene Hunde unter einer Fuchtel hält und für "Ruhe und Ordnung" im Verbund sorgt.
Sie schließt sich dafür einem einzigen Menschen sehr eng an, orientiert sich an diesem und ignoriert einfach die ganze restliche Welt. Eingespannt und als Leithund eines Schlittenteams macht sie ihren Job - und zwar in Koordination mit mir. Der Rest hat, grob gesagt, zu horchen. Da diszipliniert sie auch schon mal oder macht Druck, wenn das Team nicht das selbe will, wie ich ihr vermittle.

Die Belgierin ist scheinbar immer als Einzelhund gehalten worden und sie mag durchaus hündische Gesellschaft, ist aber nicht besonders sozialkompetent. Im Gegenteil. Sie ordnet sich unter, ist aber immer auf Kontaktsuche mit dem Menschen und es ist ganz offensichtlich ihre "wichtigste" Ressource.
Sie liebt Menschen aller Art, bis auf manche wenige Individuen.
Sie spielt und tobt für ihr Leben gerne und genießt es, auf eine äußerst selbstdarstellerische Weise andere Hunde zu dominieren. Muss sie länger mit ihnen zusammenleben, verkrampft sie und wird schnell gestresst, zieht sich zurück.

Havoc dahingegen mag Menschen nicht. Er mag sie einfach nicht - sie stören ihn bestenfalls und im schlechtesten Fall nimmt er sie als Eindringling in seine Welt wahr.
Er ist komplett mit Familien- und Hundeanschluss und Sozialisation im Verbund aufgewachsen und wurde eigentlich auch gegenüber Menschen sozialisiert. Pustekuchen. War als Junghund in Ordnung (er wollte halt nie etwas mit Menschen zu tun haben, mit Hunden dagegen schon), als Erwachsener zeigt er sehr deutlich, dass diese Tendenzen eher stärker werden als zu verschwinden.
Mit Hunden ist das so eine Sache.
Er ist unwahrscheinlich sozial, kümmert sich vorbildlich um Welpen und versucht, jegliche Streiterei im Verbund zu schlichten. Gleichzeitig sind ihm Hunde mittlerweile völlig unwichtig. Sie sind da, er spielt gerne mit ihnen, dominiert sie - aber im Zweifelsfall entscheidet er sich immer und ausschließlich dafür, an meiner Seite zu bleiben. Ihm ist auch die jeweilige Aufgabe, sei es die Arbeit im Zuggespann, Wachdienst oder der Meutechef als solches wichtiger als ein bloßer Sozialkontakt, obwohl ich ihn persönlich eigentlich als sehr anschmiegsamen Hund wahrnehme.

Der Streifi ist ja bekanntlich ein Wesenskrüppel.
Ich habe ihn als Hund kennengelernt, der schlimme Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und in seinem Grundvertrauen hochgradig gestört wurde - eine Störung, die sich auch nach jahrelanger Arbeit nicht gänzlich gelegt hat und ihn situativ enorm gefährlich macht.
Er ist ein sehr auf eigene Sicherheit und problemlosen Umgang mit anderen Hunden bedachter Hund und gewinnt viel an innerer Sicherheit durch die dauerhafte Anwesenheit eines ihm überlegenen, seinen Verband beschützenden Alphatieres. Mit einem unterlegenen Hund allein würde ich ihn nicht zusammen halten können. Die Zeit mit der Belgierin zusammen zeichnete sich dadurch aus, dass er sich ihr zwar eng anschloss, gleichzeitig aber einen beinahe neurotischen Schutzwahn aufbaute - Menschen, andere Hunde, nichts durfte sich annähern (weder ihm, noch ihr, noch seinem Revier, noch seinen Ressourcen oder sonst was) und die Aussetzer, die zu schweren Attacken auch gegenüber mir führten, traten da sehr gehäuft auf.
Ihn ganz allein, nur mit menschlichem Kontakt zu halten, geht eigentlich schon - aber ist dann nicht mehr zu selbstständigem Handeln in der Lage und misst seine komplette Persönlichkeit nur noch an mir. Mit allen Konsequenzen. Lässt man ihn alleine, zieht er sich in einen Schutzraum zurück und verteidigt diesen blindlings, dreht teilweise regelrecht durch und entwickelt Verhaltensweisen, die eher an ein eingesperrtes, panisches Wildtier erinnern.
Mit einem dominanten Alphatier zusammen ordnet er sich unter, ist aber nicht dazu in der Lage, ein vernünftiges Sozialverhalten aufzubauen. Auseinandersetzungen enden immer mit schweren Verletzungen - aber er profitiert von dem gefühlten Schutz und wird in seinem Handeln selbstständiger, will aber sozial eigentlich nichts mit dem anderen Hund zu tun haben. Er orientiert sich dennoch nur an mir, ist jedoch im ganzen Verhalten entspannter.



Das sind vier Hunde von unzähligen Individuen.
Aus den Erfahrungen mit den vielen, vielen anderen, die mir im Laufe der Zeit so begegnet sind, kristallisierte sich folgender Sachverhalt heraus:

Es gibt Hunde, die einem eher ursprünglichen "Wildtypus" entsprechen.
Die lassen sich zwar durchaus auf menschlichen Sozialkontakt ein, behalten aber immer eine gewisse Art Distanz bei. Ihnen liegt definitiv mehr an der schieren Anwesenheit gleichartiger Sozialpartner und für solche Typen ist es tatsächlich nicht optimal, sie alleine zu halten.

Dann gibt es den modernen, voll domenstizierten Hund.
Tut mir Leid, aber - dieser Hund braucht eigentlich keine hündischen Kontakte zwingend zum Leben. Er profitiert durchaus davon, aber mit einem wirklich auf seine individuellen Wesensveranlagungen eingehenden Menschen zusammen wird er sich immer mehr am Menschen orientieren als an anderen Hunden.

Und letztendlich ist da noch der "Arbeitshund", dessen Leben nicht von Sozialkontakten, sondern der gemeinschaftlichen Aufgabe geprägt ist.
Das kann der zielorientierte Verband einer Hundemeute sein wie auch die Arbeit mit einem/seinem Menschen. Für diesen Hund ist sozialer Kontakt manchmal sogar anstrengend und nervend, weil er seine Befriedung rein aus der Arbeit zieht.


Die meisten Hunde sind Mischtypen. Aber generell tendiert der "Hund" als solches dazu, mehr an menschlicher Gesellschaft zu finden als an einer Meutehaltung!
Das ist ja auch logisch, denn dazu hat er sich mehr oder weniger selbst geschaffen.

Was wir Menschen machen, ist Hunde in einem "Sympathieverband" zu halten. Also wir zwingen zwei, drei, vier Hunde dazu, irgendwie miteinander auszukommen, um uns nahe zu sein. Da sie sehr anpassungsfähig sind, entwickelt sich dadraus meistens ein stabiler Sozialkonstrukt.
Das hat mit "Meute" oder gar "Rudel" NICHTS zu tun!

Ich hab lange mit sehr ursprünglichen Hundetypen gearbeitet, etwa Eskimohunden in einem natürlich gewachsenen Rudelverband, mit Wolfshybriden und von solcherlei Mischungen abstammender Hundearten - aber auch mit Arbeitshunden, die ihr Leben in zielorientierten Verbänden größeren Stiles verbringen und außerhalb des Arbeitseinsatzes in kleinen Gruppierungen zusammenleben, mit mehr oder weniger großer Distanz zu Menschen.
Diese Hunde, die wirklich extenziell hündischen Sozialkontakt brauchen, lassen sich in keiner Weise mit einem normalen Haushund vergleichen!



Mir wäre es eigentlich lieber, Hundehalter zu sehen, die sich mehr auf die indiviuellen Bedürfnisse ihrer Hunde einstellen als wie krampfhaft nach einer "Beschäftigungsmethode" via zweiten Hund zu suchen.
Ich kann mit meinen Hunden mehr, als Stöckchen zu werfen und zu sehen - ah, ok, der ist platt. Für mich ist gegenseitiges Spielen ein feines, sensibles Interaktionsfeuerwerk, über das sowohl Statusmissverständnisse wie auch soziale Spannungen gelöst werden können, Vertrauen aufgebaut und Unsicherheiten überwunden werden.
Mehr tun Hunde untereinander auch nicht. Im Gegenteil. Ich behaupte von mir, besser spielen zu können als der größte Teil "normal sozialisierter Hunde", weil ich viel mehr Erfahrung und soziale Kompetenz besitze.
Und ich hab schon einigen Hunden "hundisch" wieder so beibringen können, dass sie an einem normalen sozialen Leben teilzunehmen vermochten.
Warum?
Weil ich ein Mensch bin und deshalb Hunde mir auf einer ganz anderen Ebene bereit sind zu vertrauen, als einem anderen Hund. Man muss nur ein wenig dafür tun und vielleicht auch mal selbst bereit sein, das Wesen eines Hundes zu erkennen und zu akzeptieren lernen.

Gleichzeitig ist es MIR zu wenig, mit einem einzelnen Hund zusammen zu leben.
Deswegen habe ich aber auch eine Konstellation an Individuen gewählt, die optimal zueinander passen und ihre gegenseitigen Ecken und Kanten gegenseitig auffangen, ohne dass ich dauernd intervenieren muss.
Und trotzdem jeder auf seine Kosten kommt, was den Umgang mit mir betrifft. Denn ich bin letztendlich der Konsens unseres Zusammenlebens.


Just my 2 cents. Sicherlich eine Ansicht, die von sehr wenigen geteilt wird - aber letztendlich muss ich meinen Hunden "in die Augen sehen" können und nicht anderen Menschen, die ganz andere Sachen mit ihren Hunden veranstalten.


Grüße,
Sentry


"Jeder sieht gerne einen guten Kämpfer. Die wenigsten wollen sehen, wie er gemacht wird." (Shaolin Mönch)

Those who fear the darkness yet don't know the cruelty of light.

chien
Gast
Gast
Beiträge: 6088
Registriert: Do 13. Nov 2008, 18:19
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 80 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Geschlecht:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von chien » Do 18. Mär 2010, 21:06

Gleichzeitig ist es MIR zu wenig, mit einem einzelnen Hund zusammen zu leben.
Deswegen habe ich aber auch eine Konstellation an Individuen gewählt, die optimal zueinander passen und ihre gegenseitigen Ecken und Kanten gegenseitig auffangen, ohne dass ich dauernd intervenieren muss.
Und trotzdem jeder auf seine Kosten kommt, was den Umgang mit mir betrifft. Denn ich bin letztendlich der Konsens unseres Zusammenlebens.
aha und wer aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, das es um nichts anderes geht.



Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1783 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von lapin » Do 18. Mär 2010, 21:08

SentryDog hat geschrieben:Was macht ihr bloß mit euren Hunden?
Welche Äußerung ließ diese Frage in dir aufkommen? :grübel:
SentryDog hat geschrieben:Streng genommen könnte man jetzt sagen, wer nicht dazu in der Lage ist, einem Hund als vollwertiger Sozialpartner innerhalb eines festen Verbundes beizustehen, ist kein geeigneter Hundehalter
Wer hat gesagt das hier jemand nicht in der Lage ist seinem Hund ein Vollwertiger Sozialpartner zu sein?
Es wurde doch nur gefragt, ob ein oder Zwei Hunde und in meinem vorangegegangenen Thread speziell, welches Geschlecht....
War die Frage falsch?
SentryDog hat geschrieben:Was wir Menschen machen, ist Hunde in einem "Sympathieverband" zu halten. Also wir zwingen zwei, drei, vier Hunde dazu, irgendwie miteinander auszukommen, um uns nahe zu sein. Da sie sehr anpassungsfähig sind, entwickelt sich dadraus meistens ein stabiler Sozialkonstrukt.
Das hat mit "Meute" oder gar "Rudel" NICHTS zu tun!
Komisch, das tu ich mit meinen Kaninchen auch, aber aus irgendnem Grund soll das ja was gaaaanz anderes sein, hab ich heut gelernt :hm:!

Also ich möchte mich dann offiziell mal dafür entschuldigen, dass ich mich so ausdrückte als ob ich meinem Hund nicht gerecht werden kann...und mir eigentlich nur nen Hund dazu holen will, weil ich es mit EINEM nicht packe... tut mir leid, dass ich nach einem Jahr, die wir hier gemeinsam im Forum verbringen, nicht in der Lage war, allen auf irgendeine Art zu übermitteln, dass ich mir sehr viel Gedanken um das Wohl meiner Tiere mache und nicht einfach nur nach Lösungen suche, um meine Tiere iwie wieder loszuwerden, in dem ich ihnen einen Partner geben möchte...

oder es gibt einfach Leute unter uns, die bei solchen Themen gern wieder aus den Ecken gekrochen kommen und meinen immer den selben Leuten irgendnen Schuh hinzustellen, der evtl passen soll...
Wenns Spaß macht :hm:!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Nightmoon
Supermoderator
Supermoderator
Beiträge: 12845
Registriert: Di 18. Nov 2008, 22:16
Land: Deutschland
Wohnort: R-P
Hat sich bedankt: 91 Mal
Danksagung erhalten: 36 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Ein Hund oder zwei Hunde - mehr Arbeit, besser für den H

Beitrag von Nightmoon » Do 18. Mär 2010, 21:15

Lieschen hat geschrieben:
Nightmoon hat geschrieben:Ich glaube auch, dass es schon einen Unterschied macht, ob er sich nun um 2 Hunde oder einen Hund kümmert.
Zwei Hunde fixieren sich wahrscheinlich nicht so stark auf ihren Menschen, wie nur ein einzelner Hund. Er hat ja sonst Keinen, mit dem er sich beschäftigen kann, wenn Zweibeiner zu tun haben.
So ist es. Und um diese "Eigendynamik" im Griff zu haben bedarf es schon einem gewissen Maß an Erziehung und Bindung durch und an den Menschen. Nichts ist schlimmer, als wenn man so einer Truppe begegnet und Frauli/Herrli steht am anderen Ende des Feldes und brüllt sich die Seele aus dem Leibe und die Hunde scheren sich einen feuchten Kericht drum - sie haben ja sich und genug "Spaß" miteinander.

Um das vielleicht nochmal klarzustellen : Ich habe nichts gegen Mehrhundehaltung aber ich habe etwas dagegen, wenn man meint, so seinen Hund besser auszulasten oder ihm mehr "Spaß" zu bieten. Das funktioniert nämlich nicht!
Ähhhm, ich meine damit nicht, dass man sich mit Hunden nicht zu beschäftigen braucht, nur weil es 2 sind. Im Gegenteil, aber das ist ein anderer Part.
Rein vom sozialen Aspekt her, würde ich immer für mind. 2 Hunde plädieren. Dass die Hunde alles Übliche lernen müssen und auch jeder Zeit abrufbar sein sollten das ist klar.
Davon gehe ich einfach mal aus.
Wollte ich nur mal richtig stellen. Ich bin auch kein Hundebesitzer, der dem Hund alles selbst überlässt.... Bei mir muss Hund hören, egal wie groß oder klein oder wie viele Hunde es sind, trotzdem soll Hund auch seinen "Spaß" haben - also einfach Hund sein können.

War das jetzt eindeutiger? :grübel: :hm:


Bild
Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

Antworten

Zurück zu „Hunde Haltung“