hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Moderatoren: Venga, Mrs Rabbit

Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mo 13. Dez 2010, 17:44

Murx Pickwick hat geschrieben: Die Workaholics unter den Treibehunden findet man bei den altdeutschen Hütehunden und Kuhhunden.
Dadurch, daß diese Hunde für sehr unterschiedliche Zwecke gezüchtet wurden, sind sie auch vom Wesen her sehr unterschiedlich - aber eines haben sie gemeinsam, sie müssen gearbeitet werden, bevorzugt in ihrem Bereich, für den sie gezüchtet wurden.
Nun sind ja Altdeutsche Hütehunde nicht anerkannt (ich glaub einen organisierten Verein gibt es außerhalb vom VDH) und manche mixen da immer noch andere Hütehunde (wie Border Collies etc. rein). Ich finde es da schwierig eine allgemeine Aussage zu treffen.
Murx Pickwick hat geschrieben: Bisher hab ich noch keinen echten Workaholic unter den Border Collies kennengelernt - dafür jede Menge verrückt gemachte Balljunkies ... nunja, DAS versteh ich nicht unter nem Workaholic ...
Ich hatte ja nen Weimaraner ausgebildet ... das Einzige, was ihn wirklich geschafft hatte, war Trümmersuche auf dem Rettungshundeplatz. Ansonsten war ich im Grunde genommen ständig gefordert von diesem Hund, er forderte von mir regelrecht tägliche Arbeit mit ihm ein. Wenn ich mal ne Woche lang mit ihm nur Spazierengegangen bin oder nur Fahrradgefahren bin, war der unausstehlich!
Inwiefern? Mit einem meiner Hunde müsste ich auch täglich arbeiten und die wäre auch noch Nachts zu 180 % dabei. Sie will arbeiten und das am liebsten viel und lange.
Murx Pickwick hat geschrieben: Meine Schäferhündin Cyra war schon sehr arbeitsfreudig - halt so, wie nen Border etwa von der Arbeitsfreude, aber es war bei ihr nicht weiter tragisch, wenn sie mal nur für ein paar Wochen ins Hundeauslaufgebiet kam. Sie hat sich gefreut, wenn ich mit ihr gearbeitet hatte, keine Frage, aber es war keinesfalls so, daß ich nun täglich irgendwelche Fährten legen mußte oder verlorene Gegenstände suchen lassen mußte oder so ...
Das würde mit meinen nicht gehen. Die würden sich selbst Beschäftigung suchen , obs schön ist, ist ne andere Sache.. Aber beim Sheltie gibts halt verschiedene Caraktere und die wenigsten sind so wie meine.
Murx Pickwick hat geschrieben: Weimaraner wurden leider nur allzuoft als Modehündchen gehalten, bis irgendwann der Jagdhundeverband dem ein Riegel vorschob, anerkannte Weimaraner aus seriöser Zucht werden nun zum Glück nur noch an Leute mit Jagdschein abgegeben. Diese Hunde wurden oft genug aggressiv, weil sie einfach total unterfordert waren mit nem biseken Spazierengehen und hübsch in der Wohnung rumliegen ... dazu sind die nicht gezüchtet worden!
Das ist beim Deutschen Jagdterrier im VDH nicht anders. ABER was ist mit den Zuchten außerhalb vom VDH? Ich denke da gibts noch genug Weimeraner auch von VDH zuchten drin. Und die werden an jedem halter abgegeben. Abgesehen davon, wer garantiert denn, dass ein Jäger mehr mit dem Hund macht?
Also ich kenne nun eine Züchterin mit Jagdschein, die PRT züchtet. Die Hunde sind die meiste Zeit im Zwinger und hin und wieder werden die rausgeholt, damit mal nen bisschen trainiert wird. Unter dem Motto: "das Ego eines Hundes muss so klein sein, dass es unter einem teppich noch Fallschirmspringen kann." Ich weiß nicht, ob das viel besser ist. Am besten finde ich immer noch den Jäger aus unserem Haus. Sein Jagdterrier läuft hier durch die Straßen (wie geschrieben, aufs Feld geht der net mehr, haut ja immer ab..^^) einmal im Monat gehts auf den Hochsitz in den Wald. Gut villeicht auch einmal die Woche, kommt auf die Zeit drauf an. Ansonsten ist der Hunde die meiste Zeit alleine. Trieb und Arbeitsfreude hat der Hund ohne Ende, aber es wird nicht genutzt. Und wenn man so hört, gehts den Hunden von seinen "Jagdkollegen" net anders. :hm: Man liest ja auch immer wieder, das manche Leute hüten gehen und das UNBEDINGT sein muss bei gewissen Hunderassen. Hakt man genauer nach, kommt einmal im Monat oder so raus..
Dann gibts wieder die Leute, die jeden Tag 5-6 Stunden mit dem Hund was machen und sich wundern, warum der Hund jeden Tag durchgeknallter ist und immer mehr will. Ich denke die richtige Dosierung kommt einfach auf den Hund an. :hm:
Murx Pickwick hat geschrieben: Jagdhundeprüfung bestanden heißt übrigens nicht, daß der Hund ausgebildet ist - im Gegenteil, man will hier am liebsten rohe Hunde prüfen, einfach, weil man mit Ausbildung ne Menge Jagdanlagen vortäuschen kann, die gar nicht im Hund stecken. Im Grunde genommen hätte ich problemlos meine Schäferhündin durch die Jagdprüfung bekommen - einfach weil das, was ihr an angeborenen Verhalten fehlte, ich ihr hätte problemlos beibringen können.
Ich weiß nicht, was da gemacht wird. Ich war noch nie bei einer dabei. Allerdings müssen die Hunde ja dafür Fußlaufen können, soweit ich weiß.
Die Begleithundeprüfung ist in meinen Augen auch nichts wert. Da kommt fast jeder durch, der durchkommen will.
BerlinPaws hat geschrieben:Achso. Meine Freundin mit dem Auslaufrudel (oben genannt) hat n Weimaraner im Rudel. Der weiß übrigens auch nicht, dass er schwer auszubilden ist. Jagen geht der schon lange nicht mehr.
Ich glaube,selbst wenn er schwer auszubilden wäre, würde er bei ihr keine Probleme machen. Man muss halt nur wissen wie.
Berlinpaws hat geschrieben:Wenn ich den Sheltiebesitzern sagen würde, dass ihre Hunde doch eigentlich völlig leicht zu erziehen sind und ihr Problem nach einem Mal gegessen ist, würden sie sich freuen.
Die Realität ist da völlig anders.
Leider Gottes. Der Sheltie meiner Freundin ist bei Ihr einfach völlig durchgedreht. Der jagd Autos, Fahrräder, Jogger, ach einfach alles was sich bewegt. Am Anfang des Trainings, wäre der auch 100 m und mehr irgendwelchen Objekten hinterhergerannt. Bellte wie verückt etc. Sie war in einer Hundeschule (wurde ihr j ain Foren geraten^^) und hat schön viel geld dagelassen, nur um dann zu mir zu kommen, weil das Verhalten noch schlimmer wurde. Der Hund hat beim bürsten schon nach Frauchen geschnappt!
Nach nun fast einem Jahr, kann sie auch vernünftig an einer Straße langlaufen. Wobei der Hund nicht das Problem war, sondern das Frauchen. Der Hunde wurde einfach zu vermenschlicht. Und ich denke, wenn das so der Fall ist, ist es total egal, welche Hunderasse das ist. Durchdrehen und unerzogen sein kann jeder Hund. Und jeder Hund kann gefährlich werden.
Isa hat geschrieben:Ich würde mir sehr wünschen, dass die Diskussion und der Meinungsaustausch hier weiterhin friedlich abläuft, danke!
Kein Problem.



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 13. Dez 2010, 19:07

Ich finde es erstaunlich, daß du so viele altdeutsche Hütehunde kennst, denn diese alten Hundeschläge sind gerade dabei, mit ihrer Arbeit auszusterben ... altdeutsche Hütehunde sind von den Wanderschäfern gezüchtet worden, also Schafhirten, die früher tag und nacht bei ihren Schafherden blieben und die für ein geringes Entgeld ihre Herden zum Nachweiden von Feldern benutzten, die Wiesen abweiden ließen etc. Da Schafe nunmal jeden Tag, sogar Samstags und Sonntags, bei jedem Wetter, was zu futtern brauchten und so ne 300 - 800köpfige Schafherde ordentlich was wegfuttert am Tag, hieß das, daß tatsächlich diese Hunde rund um die Uhr im Einsatz waren - nachts paßten sie auf die Herden auf, denn für einen zusätzlichen Herdenschutzhund hatten die wenigsten Wanderschäfer auf deutschem Gebiet das Geld, tagsüber sorgen die Hunde dafür, daß die Schafe nicht stiften gehen und keine noch nicht abgeernteten Felder abernteten. Außerdem sorgten sie dafür, daß diese großen Herden überhaupt ohne Verluste von Wiese zu Wiese und von Feld zu Feld getrieben werden konnten ...

Inzwischen hat sich das Bild des Wanderschäfers stark gewandelt, die meisten Wanderschäfer koppeln ihre Schafe nachts und die Hunde kommen in Zwinger. Morgens jedoch werden die Hunde geholt, der Koppelzaun abgebaut und an die nächste Übernachtungsmöglichkeit transportiert und der Wanderschäfer wandert langsam mit seiner Herde zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit. Die Hunde müssen während des Aus- und Einkoppelns selbstständig dafür sorgen, daß die Herde dort bleibt, wo sie hingehört.
Ich hab selbst fast zwei Jahre einem Wanderschäfer geholfen, er hatte einen sehr alten Strobel, den er allerdings nur noch mitnahm, wenn die Schafe nur eine sehr kleine Strecke zu wandern hatten, eine Gelbbacke und eine sehr junge westerwälder Kuhhündin ... sicher, sieht sehr ruhig und idyllisch aus, wenn da so der Schäfer irgendwo im Gelände rumsteht und scheinbar nix tut und seine Hunde irgendwo sich nen kleines Päuschen gönnen - nur sind Schäfer und Hunde jederzeit auf den Sprung, man sollte die Anstrengungen eines solchen Bereitschaftsdienstes nicht unterschätzen.
Es gibt so gut wie keine Wanderschäfer, welche deutsche Schäferhunde für ihre Herden benutzen - die taugen nämlich nix, die würden glatt wegen mangelnder Ausdauer und Aufmerksamkeit die Schafe ins nächste Rapsfeld laufen lassen - wäre nen Riesenverlust für nen Wanderschäfer, da die Schafe gewöhnlicherweise an magere Wiesen und nicht an fette Rapspflanzen gewöhnt sind ... sie würden an Blähungen eingehen.

Alle drei Hunde waren übrigens supersozial. Auch die Hütehunde aller anderen Wanderschäfer, die ich bisher kennenlernen durfte, waren hochsozial - wenn also die altdeutschen Hütehunde, die du kennengelernt hast, unsozial waren, so ist das nur ein Ausdruck dessen, daß diesen Hunden ihre Arbeit fehlte!
Man kann nunmal nicht nen Workaholic arbeitslos lassen, ohne daß man die Quittung serviert bekommt!

Shelties sind ebenso wie deutsche Schäferhunde absolut ungeeignet für die Wanderschäferei, sie haben weder den Arbeitswillen, noch die Ausdauer, noch die durchgängige Aufmerksamkeit, die vonnöten ist. Border Collies können zwar theoretisch in der Wanderschäferei eingesetzt werden, sind jedoch rein praktisch eher fürs weite Gehüt, also für Neuseelands riesige Wiesen oder den Verhältnissen, wie sie auch heute noch in Schottland, Wales und Nordengland vorliegen, geeignet. In Deutschland müssen die Hunde sehr nah am Schaf arbeiten, hier ist einfach nicht so viel Platz - und genau bei dieser Arbeit, dem engen Gehüt, haben Border Collies mit ihrer Art, die Schafe mit ihrem Blick zu kontrollieren, echte Schwierigkeiten. Die altdeutschen Hütehunde dagegen packen die Schafe durchaus ziemlich grob an Stellen, wo die Schafe wenig verletzlich sind und verschaffen sich so genügend Respekt, um eben auf sehr engem Gehüt die Schafe noch kontrollieren zu können. Von den ausländischen Rassen kommt von der Arbeitsweise her bestenfalls noch der Kelpie an diese Arbeitsweise heran ... wobei der Kelpie von seiner Arbeitsweise her ziemlich der Arbeitsweise unserer Kuhhunde entspricht.

Die Wanderschäferei stirbt so langsam aus, wer will schon den ganzen Tag bei Regen, Wetter und in der Kälte rumstehen und Schäfchen zählen? Wer will sein Leben lang auf Urlaub verzichten?
Und mit der Wanderschäferei nehmen auch die dafür spezialisierten Hundeschläge ab ... es ist absehbar, ab wann es die altdeutschen Hütehunde nicht mehr geben wird ... deshalb wundert es mich schon, daß du so viele von diesen Hunden kennengelernt hast.
Erhalten lassen sich all diese Hundeschläge nur dann, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen können - wenn sie das nicht tun dürfen, passiert das Gleiche mit ihnen, wie den Shelties - sie verlieren nach und nach all die Eigenschaften, welche sie zu guten Hütehunden werden läßt. Man hat dann nur noch die Hülle dieser Hunde, aber nicht mehr das Typische, die Arbeitsweise!
Ich komme gern vorbei und schaue mir mal an wie du einen völlig hochgedrehten Malinois dazu bringst eine Sache nur ein Mal zu tun.
Also ehrlich gesagt, wird schwierig ... weil, wenn der Mali eine Sache nur einmal tun darf, haben wir innerhalb kürzester Zeit sämtliche möglichen Bewegungsformen, zu der ein Hund in der Lage ist, durch ...
Ich bezog mich in diesem Falle auf das Weglaufen ... nur dieses, das Weglaufen allein, wird der Mali nur einmal machen, Hinsetzen auf Befehl dagegen wird er jederzeit ausführen, wenn ich das will ...
Ansonsten, schreib mich per PM an, wir machen nen Treffpunkt aus, wo ich den Mali in Empfang nehmen und mit ihm arbeiten kann, dann bringst du mir nen überdrehten Mali vorbei - ich würd gern wieder mit nem Hund arbeiten.
Übrigens verlange ich von JEDEM Hund absolute Aufmerksamkeit, scheiß egal welche Rasse er hat. Wo kommen wir denn hin, wenn ich meinem Dackel völlige Narrenfreiheit gewähre, während mein Mali nur neben mir laufen muss.
Wo genau liest du raus, daß ich einem Dackel völlige Narrenfreiheit gewähre?
Ich versteh an dieser Stelle deine Aussage im Kontext zu meinem Pamphlet nicht so ganz ...

Wenn du tatsächlich im Monat 50 - 100 Hunde ausbildest, ist es kein Wunder, wenn du selbst mit nem Dackel nicht mehr klarkommst ... beschränk dich lieber auf wenige Hunde, dann wirst du sehen wie wenig Schwierigkeiten du in der Hundeausbildung haben wirst ;)
Ich selbst hab zwar auch schon 30 Hunde auf einmal gleichzeitig ausgebildet - aber muß ganz ehrlich dazusagen, das war heftig! Man übersieht einfach viel zu viel, wenn man so viele Hunde miteinmal ausbildet ... besser ist es, einen Hund nach dem Andern auszubilden und dann die Menschen dazu auszubilden.
Nach meiner Erfahrung ists nämlich so daß ich nen Dackel innerhalb von zwei Woche zur Zufriedenheit ihrer Besitzer ausgebildet hab, aber zwei Monate brauche, um denen wiederum den Umgang mit ihrem eigenen und nun wohlausgebildeten Hund beizubringen!
Hier liegt dann auch das eigentliche Problem, wenn Halter mit ihren Shelties, Goldies oder was auch immer nicht klarkommen ... der Hund ist zwar in der Lage, den Menschen zu verstehen, aber der Mensch ist nicht in der Lage, sich auf seinen Hund zu konzentrieren! Statt den Hund zu lesen und auf das zu reagieren, was der Hund sagt, wird dann lieber irgendwo in der Weltgeschichte rumgeschaut - klar, so führe ich keinen Hund! So hab ich dann sogar mit nem Sheltie oder Pudel Schwierigkeiten, wenn diese Hunde was anderes im Sinn haben, wie ausgerechnet mir hinterherzudackeln ...

Nen angeborenen Todesbiß gibts weder beim Wolf, noch beim Hund, genau genommen gibts den bei keinem einzigen Caniden. Das Töten wird erlernt - und nicht immer wird totgebissen, oft genug wird totgeschüttelt oder gleich das niedergerissene, noch lebende Wild aufgebrochen.

Einem Afghanen wirst du übrigens kaum mit nem Anschiß von der Jagd abhalten können ... sowas ist nur mit den Hunden möglich, denen die Hetzjagd nicht angeboren ist ...
Australian Shepherds sind im Grunde genommen genauso leichtführig, wie die meisten anderen Arbeitshunde auch - klar, wenn man sie nicht fordert, kann das Ganze durchaus nach hinten losgehen und diese Hunde fangen tatsächlich an zu jagen ... aber nicht, weil sie schwerführig sind, sondern schlichtweg, weil nicht beachtet wurde, daß diese Hunde als ehemalige Arbeitshunde auch eine Arbeit brauchen!
Das sind keine Spaziergehhunde!
(Dackel übrigens auch nicht ... )
Dazu kommt einfach noch, daß der Australian Shepherd eine in Nordamerika entstandene Treibehundrasse ist - wie alle in Nordamerika entstandenen Treibhundrassen ist auch der Australian Shepherd recht hart für eine Schaftreiberasse. Die packen noch doller zu, wie die altdeutschen Hütehunde. Dafür sind sie lange nicht so ausdauernd in der Arbeit und deutlich weniger lange aufmerksam. Klar ... wenn man die jagen läßt, passiert das Gleiche, wie mit Kuhhunden, wenn die aus Langeweile anfangen zu jagen - sie lernen relativ schnell, so doll zuzupacken, daß es das Wild nicht überlebt! ... übrigens eine Sache, mit welcher der Schäfer auch mit seinem Westerwälder zu kämpfen hatte, man mußte bei der jungen Hünden ziemlich aufpassen, daß sie die Schafe nicht anfing zu hetzen oder gar im Genick zu greifen ... etwas, was weder der Strobel gemacht hatte, als er ausgebildet wurde, noch was die Gelbbacke gemacht hatte.
Inwiefern? Mit einem meiner Hunde müsste ich auch täglich arbeiten und die wäre auch noch Nachts zu 180 % dabei. Sie will arbeiten und das am liebsten viel und lange.
Es muß die Workaholics unter den Bordern geben - sie werden in Neuseeland beispielsweise eingesetzt und die Arbeit ist echt beeindruckend! Nur - ich persönlich habe noch keinen kennengelernt ...
Die Bordercollies, die ich bisher kennengelernt habe, sind die verrückt gemachten Balljunkies für Agility ... da gibts arg überdrehte Hunde zwischen.

Bei Jägern hat sich der Weimaraner als "spätreif" und "schwer zu führen" rumgesprochen, die meisten Jäger holen sich lieber nen Deutsch Kurzhaar, Jagdterrier oder Dackel. Die sind einfacher ... klar, die kann man übers Knie brechen und die nehmen einem auch nicht gleich den Zwinger auseinander, nur weil man mal wochenlang keine Lust hat, ins Revier zu gehen ...
Die meisten, die sich für einen Weimaraner entscheiden, brauchen den auch ... und sind tatsächlich mit dem Hund täglich im Revier. Dafür haben sie mit dem Weimaraner sehr zuverlässige Hunde, was das Fährten angeht. Weimaraner sind da besser, wie Vorstehhunde.
Aber - bei den übrigen Jägern gelten sie als schwierig ... warum wohl, wenn man nur am So ins Revier geht?



Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mo 13. Dez 2010, 19:40

Also Altdeuschte Hütehunde habe ich auch schon verschiende auf Hp´s gesehen, die Agility machen.
Mein Hobby, Hps durchstöbern^^ Ich denke, da Jule wirklich durch quer Deutschland unterwegs ist, wird sie schon einige sehen. Man muss nur ins Forum für altdeutsche schauen , da machen doch schon einige Agility. :hm: Gerade alte Hütehunderassen werden aus der versenkung geholt, wenns um Agility geht. Wobei ich auch persönlich schon Harzer Füchse (gehören die überhaupt zu den Altdeutschen?? Ich hab null Ahnung) kennen gelernt. Problem ist halt wieder, das keiner nachweisen kann, ob die reinrassig noch sonstwas sind. Könnten genauso gut Mischlinge sein, die so aussehen. :hm:
Ich denke nicht, das Shelties sich überhaupt noch groß eignen zum Schafehüten. Man kanns ihn beibringen, aber warum? :hm: Wer hat heute noch Schafe? Wer brauch einen wirklichen Hütehunde noch? Die wenigsten wohl. Ich kenne zwar welche, die das aus Spaß machen, aber die haben auch keine Wettkampfambitionen oder brauchen wirklich einen Arbeitsgefährten.
Ehrlich gesagt, beim Treffen für Terrier würde kein einziger mehr ein Deutscher Jagdterrier holen. Viele holen sich lieber Westfalenterrier (Mischung aus lakeland, Foxterrier und Jagdterrier) zum jagen. Problem ist einfach, dass diese jagdterrier anscheind völlig schmerzunempfinglich, scharf und hart sind. Nicht umsonst gelten sie als unführig und treulos. Wenn ich dran denk, dass mein Gassihund immer wieder gegen nen Elektrozaun gelaufen ist und sich eifnach nicht davon beeindrucken lassen hat.. Wobei man die beiden Rassen (Weimaraner vs. Jagdterrier) wohl nicht vergleichen kann. Soweit ich weiß, sind Weimaraner ja Vorstehhunde und Jagdterrier eher für die Baujagd. Ist wie Aussie und Border.. beides Hütehunde und doch so unterschiedlich und jeder auf seine Weise kompliziert.



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 13. Dez 2010, 20:12

Auch die Harzer Füchse sind ein Schlag der altdeutschen Hütehunde ... wir haben es hier halt nicht mit ner Rasse zu tun, sondern mit reinen Arbeitshunden in vielen lokalen Schlägen.
Die Harzer Füchse und die Westerwälder Kuhhunde werden momentan mehr oder weniger rein weitergezüchtet, sie lassen sich auch problemlos heute noch einsetzen, sind halt eigentlich keine Schaftreiber, sondern eben typische Rindertreiber ... die ganzen Schaftreiber sind da einfach deutlich spezialisierter, gut für die Wanderschäfer, aber eigentlich untauglich für den Alltagsgebrauch.

Die Mischungen aus den Altdeutschen und sonstigen Hunderassen scheinen langsam ein echtes Problem zu werden. Speziell Schafpudelmixe findet man langsam und sicher an jeder Ecke, einschließlich von Hunden, welche aussehen wie Schafpudel, aber nicht das Wesen haben (Mischungen? Oder einfach nur Mischlinge?)
Schon der Schafpudel an sich ist ein Problem für sich, wenn er als reiner Familienhund gehalten wird - die Wenigsten bieten diesen Hunden genügend Ersatzbeschäftigung zum Schafehüten - und wer hat schon seine eigene Schafherde im Hinterhof zu stehen?
Ein oder zweimal im Monat mal hüten gehen ist einfach nix für diese Hunde ... und für Agility gibts doch nun wirklich geeignetere Rassen, oder nicht?

Was Jagdterrier und Weimaraner angeht, hast du Recht, die sind einfach absolut unterschiedlich vom Wesen her - das eine ein typischer Terrier, kernig, mit Raubzeugschärfe, selbstständig, der Weimaraner wiederum leichtführig, kaum Raubzeugschärfe, dafür aber umso bessere Nase und teilweise echte Schutzhundeeigenschaften (wobei die Weimaraner, die für den Schutzhundesport geeignet sind, eine deutlich schlechtere Nase haben und weniger gute Fährtenhunde abgeben).
Allerdings haben sie eines gemeinsam ... zumindest gilt das für viele Kurzhaarweimaraner, das ist die "Unempfindlichkeit". Es sind halt vergleichsweise harte Hunde, hart im Nehmen und lassen sich von Schmerzen nicht beeindrucken.



Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mo 13. Dez 2010, 20:39

Murx Pickwick hat geschrieben: Die Mischungen aus den Altdeutschen und sonstigen Hunderassen scheinen langsam ein echtes Problem zu werden. Speziell Schafpudelmixe findet man langsam und sicher an jeder Ecke, einschließlich von Hunden, welche aussehen wie Schafpudel, aber nicht das Wesen haben (Mischungen? Oder einfach nur Mischlinge?)
Schon der Schafpudel an sich ist ein Problem für sich, wenn er als reiner Familienhund gehalten wird - die Wenigsten bieten diesen Hunden genügend Ersatzbeschäftigung zum Schafehüten - und wer hat schon seine eigene Schafherde im Hinterhof zu stehen?
Ein oder zweimal im Monat mal hüten gehen ist einfach nix für diese Hunde ... und für Agility gibts doch nun wirklich geeignetere Rassen, oder nicht?
Also Schafpudel gibts ne "Züchterin" in Bernau bei Berlin. Ansonsten hatte ich selbst schon welche auf nem Agility seminar in Berlin gesehen.
Tja geeignetere Rassen gibt es sicherlich, aber es muss doch immer schneller und besser beim Agility gehen. :hm: Und dann holen sich manche vierbeinige Spezialisten und wundern sich, warum sie net damit klar kommen. Und dann kommt der Spruch " Hör bitte auf, ich möchte das nicht! " ( Sagte eine Bekannte zu ihrem Parson Russel, der andere Hunde anknurrte^^). Und da wären wir wieder am anfang des Threads, das manche Leute nicht mit ihren Hunden klar kommen und diese dann stiften gehen..



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 13. Dez 2010, 20:57

Ich hab mal spaßeshalber nach gegoogled - und fasse es nicht!
Wurfankündigung Schafpudel Welpen jetzt reservieren u 100,- EUR sparen
So und ähnlich kündigt dieser "Züchter" seine Würfe an!
Leute - absolutes Sonderangebot bei Vorbestellung, kommen Sie, schauen Sie!
Sind wir hier auf dem Jahrmarkt, oder wie oder was?

Kein Wort davon, was das überhaupt für Hunde sind, welche Aufgabe die normalerweise haben und erst recht kein Wort davon, daß man die Eltern bei der Arbeit begutachten kann! Dafür aber das Allerwichtigste an diesen Hunden - Farbe und sie sehen aus ähnlich wie Briard *kopfgegendiewandhau*
Hat dieser "Züchter" überhaupt Schafe?

Ich glaub, ich sollte ins Bett gehen, ich reg mich hier nur gerade unnötig auf ... kein Wunder, wenn man jetzt plötzlich überall Schafpudel herbekommt, wo die Schafpudel noch vor ein paar Jahren kurz vor dem endgültigen Aus standen!



BerlinPaws
Gast
Gast
Beiträge: 65
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 14:28
Land: Deutschland
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von BerlinPaws » Mo 13. Dez 2010, 22:59

Hallo.
Ich schrieb nirgends, dass ich 50-100 Hunde ausbilde, sondern dass ich mit ihnen zusammen arbeite.
Ich bilde Hundeführer + Hund im Agility aus und nicht im Gehorsam.

Stimmt, altdeutsche Hütehunde sind nicht mehr so genutzt. Aber Tiger & Harzer Fuchs gibt es auch außerhalb des Hütens noch ziemlich oft.
Eine Tiger-Besitzerin holt sich nun einen Australian Shepherd aus dem gleichen Wurf wie ich. Dieser Hund ist nicht wirklich DER Workaholic.
Die altdt. Hütehunde, die ich kenne (und die mit Sicherheit Auslastung hatten) waren dennoch unsozial.

Nun, der Dackel stirbt ja mittlerweile auch aus. Unter anderem dadurch, weil Jäger sich heutzutage kaum noch einen Dackel anschaffen. Die Jäger, von denen ich lese, die gehen eher Richtung Wachtelhund, Deutsch Kurzhaar usw.

Ich bin der Meinung, dass es immer nur am Menschen liegt. Nämlich darin, wie er dem Hund Gehorsam beibringt und ihm zeigt dass es sich lohnt zu arbeiten.

Ach so und das mit dem leichtführig? Woher nimmst du diese Tatsache?
Ich kenne nur verdammt wenige leichtführige Australian Shepherds.
Leider ist es genau der Grund warum die meisten Aussies schnell wieder abgegeben werden. Weil Unwissende sie als leicht zu erziehen und leicht führigen Hund beschreiben, der er definitiv NICHT ist.
Kati kann das sicherlich bestätigen. Sie kennt mittlerweile auch viele Aussies.
Meiner gehört übrigens zu den Aussies, der das leicht zu führen zu langweilig fand. Er ist ein Hund, der jede Schwachstelle sofort zu nutzen weiß.

Außerdem vergisst du in deinen Ausführungen genau einen Aspekt: Die Intelligenz eines Hundes.
Dass Hütehunde mit zu den intelligentesten Hunderassen der Welt gehören, ist ja lange kein Geheimnis mehr.
Ein Hund, der dieses Ausmaß an Intelligenz hat, genau DEN finde ich schwierig. Einfach weil er dich als Mensch sofort zu seinem Nutzen einzuschätzen weiß.

Durch Agility bedingt kenne ich wahnsinnig viele Border Collies, weil sie ja genau dort häufig vertreten sind.
Balljunkies habe ich da kaum einen kennen gelernt. Balljunkies werden die Border, die in Familien kommen, weil jemand ihnen erzählt hat, wie einfach sie doch sind.

LG
Jule



Benutzeravatar
Odinchen
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 514
Registriert: Di 13. Jul 2010, 13:08
Land: Deutschland
Wohnort: Remshalden
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 98 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Odinchen » Di 14. Dez 2010, 02:08

Sehr interessantes Thema....

Ich kann im Bezug auf die schönen Altdeutschen etwas mitreden, da ich selber einen Mix aus diesem Schlag habe. Meine Chefin selber hat auch 2 Strobel und ist mit ihnen 2 mal pro Woche an den Schafen zum hüten.
Dieser Mann bei dem sie hüten darf ist noch völlig vom "alten Schlag" und reist mit seiner Schafherde. Gut die alte fahrbare Hütte ist inzwischen einem moderneren Wohnwagen gewichen aber er ist Tag und Nacht bei seinen Schafen ebenso seine Hunde. Genauso wie es Murx weiter oben beschrieben hat....
Ich habe bevor ich meinen eigenen Hund hatte viele Hunderassen betreut vom Pudel bis zum Schäferhund. Meine Begeisterung schlägt nun für die Altdeutschen ich möchte keinen anderen Hund mehr haben. Natürlich stellt diese Rasse eine Herausforderung dar aber ich komme damit gut klar. Mein Hund hört perfekt und kommt mit jedem anderen Hund klar. Ich denke oft es liegt auch wirklich oft daran das viele Leute einfach nicht die Zeit aufbringen können oder wollen mit ihren Hunden gescheit zu arbeiten und das täglich. Ich sehe durch meinen Beruf viele Hundebesitzer und werden täglich mit ihren Problemen konfrontiert. Bei ausführlichen Gesprächen findet man schnell das Problem und kann Ratschläge mit auf den Weg geben, doch meistens ist es den Leuten "zuviel arbeit" und sie leben lieber damit das ihr Hund die Oberhand behält.
Ich bin was meinen Hund angeht sehr extrem, ich habe ihm als er mir die Frage gestellt hat ob wir zusammengehören klar mit Ja beantwortet und war mit bewußt das es heißt jeden Tag für den Hund da zu sein und Ihn zu fördern und mit ihm eine Basis zu finden um ein perfektes Rudel zu sein. Und ja ich hab mein Leben für den Hund eingerichtet, er ist jeden Tag mit mir zusammen, begleitet mich zur arbeit und ist quasi 24 Std. um mich. Wir haben beide gelernt unsere Mimik aufeinander abzustimmen und er braucht weder angschrien werden, geschweige denn muss ich mit engelszungen auf ihn einreden. Er weiß genau durch Mimik und handzeichen was ich von ihm möchte. Natürlich ist gerade der Hütehund auch gerne ein Hund der nachfrägt und auch seine Grenzen testet. Kann er ja ruhig aber meiner hat recht schnell begriffen das er ohne mich aufgeschmissen ist. Er ist in seinem kurzen Leben (er ist ja erst 2 ) einmal wegggelaufen. Ich war mit jemandem unterwegs dessen Hund gerne mal jagen geht (leider arbeitet er an diesem Problem gar nicht) und wie es so ist haben wir uns unterhalten und ich habe einen moment nicht darauf geachtet das mein Hund aus symphatie auch mal mit rennt. Zu rufen hätte nichts gebracht und da wir zum Glück in weitem Feld unterwegs waren hab ich das weite gesucht. Sein Problem wenn er meint jagen wäre interessanter. Keine 10min später hetzte er mir wie verrückt hinterher. Es war die größte Strafe für ihn das ich ich nicht heran kommen lassen habe. Seither hat er nie wieder einen Versuch gestartet. Aber natürlich stimmt es das sowas immer vom Charakter abhängt. Dadurch das wir ein eingespieltes Team sind ist für ihn eine Trennung von mir sehr schlimm.

Ich hab noch keinen Altdeutschen kennengelernt der nicht gut sozialisiert gegenüber anderen Hunden war und da meine Chefin sich für in Not geratene Hütehunde einsetzt hatten wir die letzten 2-3 Jahre mindestens 10 Hunde denen wir ein neues Zuhause gesucht haben. Ich setzte mich auch für Hüter in Not ein und hatte bisher 3 Pflegehunde (eine Strobel Hündin, eine Gelbbacke und einen Mix aus Strobel/Schafpude alle aus dem Hütedienst). Alle waren super Hunde und ich bin heute noch mit den Besitzern in Kontakt. Es klappt alles reibungslos obwohl alle 3 Hunde an den Schafen waren. Ich finde es sehr schade das dieser alte Schlag auszusterben droht. Ich bin mal beim stöbern auf dieser Seite hier gelandet, auch ein Hund der nicht mehr weit verbreitet ist: https://www.alpenhuetehunde.de/index.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Die Erziehung vieler Hunde beläuft sich oft auf das nötigste, Grundausbildung in der Hundeschule und dann meint jeder er hat den perfekten Hund. Grausam sowas....
2 mal am Tag geht man Gassi ansonsten soll der Hund möglichst unauffällig auf seinem Platz in der Wohnung liegen. Da frage ich mich aus welchen Beweggründen halten diese Leute überhaupt einen Hund.

Zum Thema Aussie, ich betreue derzeit auch eine Hündin von 4 Jahren die total unterfordert war. Seit gut 2 Monaten nehme ich sie am WE mit meinem mit und arbeite auch mit ihr. Ich finde sie sehr leichtführig, mag aber daran liegen das ich inzwischen auf etwas "schwieriger" Hunde mich eingeschossen habe und mein Hund mir sehr hilft sie zu lenken. Sie lernt sehr schnell und passt sich super an. Inzwischen kann sie komplett ohne Leine laufen und jagt keine Autos mehr. Die Besitzerin führe ich nun langsam daran wie sie mit ihrem Hund arbeiten muss, zumindest hat sie den festen Willen dazu. Denn sonst würde Thundra wohl bald im Tierheim landen.


LG Nicki und die Schweinchen
Aidan, Barclay, Finola, Mairi, Tara, Elih, Brinola

nicht zu vergessen mein Hund Mylord

Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Di 14. Dez 2010, 10:26

Odinchen hat geschrieben: Ich bin mal beim stöbern auf dieser Seite hier gelandet, auch ein Hund der nicht mehr weit verbreitet ist: https://www.alpenhuetehunde.de/index.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Also ich kenne die Seite.. ich finde sie ziemlich eigenartig.. Da werden Sheltiemixe gezogen und die F 1 Deneration werden schon dann als reinrassige Alpenhütehunde verkaut. Wenn man mit nem Sheltie die Rasse neu aufzieht, wie kann man da von Blutauffrischung sprechen? Und ich finde sogar, das noch viele Alpenhütehunde nach Sheltie aussehen. Zumal das wieder ein blue-merle damit in die Zucht geholt wurde.
Und wenn ich mir die Rassebeschreibung durchlese, kenne ich ein paar reinrassige Shelties die locker als Alpenhütehund durchgehen würden. :mrgreen:



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 14. Dez 2010, 11:07

Dazu kommt noch eine merkwürdige Geschichte ... wenn ich eine alte Arbeitsrasse erhalten will, kann ich das nur, wenn die Hunde in ihrem alten Arbeitsgebiet ihren Hund stehen müssen ... die Frau scheint gar kein Vieh zu haben, also was hüten denn dann ihre Alpenhütehunde?

Ein wenig Googlen brachte dann das Ergebnis, es handelt sich nicht um den Erhalt einer alten Rasse, sondern um die Schaffung einer sehr modernen, neuen Rasse:
So wurde u.a. auch ein Zuchtprogramm entwickelt , welches den Alpenhütehund für seine Zukunft als normaler Familienhund fit macht und trotzdem sein unverwechselbares Wesen bewahrt.

Mit in dieses Zuchtprogramm gehört auch der Einsatz eines sorgfältig ausgesuchten Sheltie-Rüden : “Cascaya`s Basti” (genannt Merlin), Besitzerin Frau Margit Paulmann. Dieser Shetland-Sheepdog ist blue-merle, 43 cm hoch , hat halbhohe Kippohren und eine Säbelrute. Er zeichnet sich durch ein hervorragendes Wesen, große Vitalität und hohe Intelligenz aus.
Quelle: [url=http://www.acd-ev.de/historie___2.HTM]Alpenhütehundeclub Deutschland e. V. - Historie Teil 2[/url]

Warum man sich für diese Information durch eine Seite über Mutmaßungen phönizischer Hunde quälen muß, ist mir schleierhaft ... und ebenso schleierhaft bleibt, wo der Nichtsheltieanteil dieser Hunde eingesetzt wurde, wie diese ausgewählt wurden etc, gibt da keine Bilder und nix.



Benutzeravatar
Odinchen
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 514
Registriert: Di 13. Jul 2010, 13:08
Land: Deutschland
Wohnort: Remshalden
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 98 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Odinchen » Di 14. Dez 2010, 12:45

Ja das habe ich damals auch gefunden nach langem stöbern, das es inzwischen wild verpaart wird mit Shelties und eine Seite hatte ich da wurden auch Border mit reingekreuzt.
Im Grunde werden viele frühere Arbeitshunde ja so getrimmt und gezüchtet das sie sich uns Menschen anpassen. Nur kann ich aus solchen Arbeitstieren beim besten Willen keine Couchpotatos machen.

Ich träum ja immer noch davon einen kleines Häuschen zu haben mit riesen Garten und meilenweit keinen einizgen Nachbarn um mich rum. Nur mit meinen Tieren.....


LG Nicki und die Schweinchen
Aidan, Barclay, Finola, Mairi, Tara, Elih, Brinola

nicht zu vergessen mein Hund Mylord

Benutzeravatar
Dogmaniac
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 960
Registriert: Mo 1. Dez 2008, 12:48
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Dogmaniac » Di 14. Dez 2010, 14:38

Ein Arbeitshund muss nicht problematisch sein, man muss ihn nur den richtigen Leuten geben, aber die Mode macht es das unbedarfte Menschen sich die falschen Hund anschaffen wollen und profitgeile "Züchter" sie ihnen auch noch verkaufen.

Jeder Hund kann zuhause entspannt sein, egal ob Arbeitshund oder nicht, das ist einfach nur eine Auslegung der Erziehung und worauf man seinen Schwerpunkt legt.

Mein Freund und ich haben beide Malis die in ihrer Linie sogar miteinander verwandt sind, trotzdem könnten sie verschiedener nicht sein. Das liegt einfach daran das er will das seine Hunde mit extrem wenig Reizen höchste Leistung bringen. Mein Schwerpunkt liegt eher darauf den Hund sowohl im Alltag als auch im Sport führen zu können, deshalb gehe ich den Kompromiss ein das mein Hund nicht auf jedes Zucken reagiert und sofort ausrastet und alles gibt. Ich annimiere sie lieber etwas meh, habe dafür einen ausgeglichenen Hund der unterm Schnitt die gleiche Leistung wie die Hündin meines Freundes bringt.
Am Ende könnte man nicht sagen welche die Bessere oder Schlechtere ist, auch wenn die Qualitäten der Hunde sich enorm unterscheidet.
Die Ausbildung macht es eben aus und wie man seinen Hund formt. Sieht man Amy arbeiten würde keiner erwarten das sie zuhause die ausgeglichenere von beiden ist, aber das liegt einfach daran das sie es so gelernt hat.

Ich durfte mir nun schon sehr oft das Lob anhören das sie so einen Hund wie Amy noch nie gesehen haben, der von jetzt auf gleich, von null auf hundert ist und umgekehrt. Ich denke nicht das sie eine Ausnahme ist, sondern das ich einfach viel Wert darauf gelgt habe das sie Alltagstauglich ist und das wird bei mir bei jedem Hund der Fall sein. Sicher gibt es triebstärkere Hunde die bereits eine aggressivere Veranlagung haben, aber wenn man den Hund im richtigen Alter "unverdorben" bekommt spielt das überhaupt keine Rolle. Das ist zumindest meine Meinung, und da kann man noch so einen großen Workoholic haben.


www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

Benutzeravatar
serafina
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2266
Registriert: Fr 21. Nov 2008, 20:04
Land: Deutschland
Wohnort: Niedermoschel
Danksagung erhalten: 11 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von serafina » Mi 15. Dez 2010, 08:30

[quote="Kati+Rusty]


Leider Gottes. Der Sheltie meiner Freundin ist bei Ihr einfach völlig durchgedreht. Der jagd Autos, Fahrräder, Jogger, ach einfach alles was sich bewegt. Am Anfang des Trainings, wäre der auch 100 m und mehr irgendwelchen Objekten hinterhergerannt. Bellte wie verückt etc. Sie war in einer Hundeschule (wurde ihr j ain Foren geraten^^) und hat schön viel geld dagelassen, nur um dann zu mir zu kommen, weil das Verhalten noch schlimmer wurde. Der Hund hat beim bürsten schon nach Frauchen geschnappt!
Nach nun fast einem Jahr, kann sie auch vernünftig an einer Straße langlaufen. Wobei der Hund nicht das Problem war, sondern das Frauchen. Der Hunde wurde einfach zu vermenschlicht. Und ich denke, wenn das so der Fall ist, ist es total egal, welche Hunderasse das ist. Durchdrehen und unerzogen sein kann jeder Hund. Und jeder Hund kann gefährlich werden.

[/quote]


Ich bin mir sicher das das nicht an der Hundeschule lag.
Leider nehmen nicht alle Leute das an was man ihnen zeigt.Bzw. setzen es nicht um.
Ich hatte mit allen meinen Hunden die Begleithundprüfung abgelegt und weiß nicht was dagegen spricht.
Auch ich habe seit meiner Kindheit Hunde und kenne mich gut genug aus. Du stellst dich hier auf ein ziemlich hohes Treppchen.
Ich habe hier 2 Hunde ( Berner Sennen) einen aus einer Tötungsstation 2 Jahre alt,unsicher und ängstlich.Einige Wochen hatte es gedauert ihn überhaupt ins Haus zu führen,ohne das er sich duckte.
Der zweite meiner Hunde ist ein 1 und halb jähriger Berner.Total aufgedreht,versucht sich überall in den Vordergrund zu stellen.Er muß ganz besonders gefordert werden,da er sonst das Haus auf links macht.
Meine 30 jährige Erfahrung mit Hunden wird auch hier sehr hart auf die Probe gestellt. Zwei Hunde fast im gleichen Alter und so verschieden,wie sie nur sein könnten. Hast du dich mit sowas mal befasst?
Da wirst auch du sehr schnell erkennen,das Agility nicht alles ist. Einem Misshandelten Hund dazu zu bringen dir blind zu vertrauen ist eine echte Aufgabe.Einem Hund der nie was gelernt hat,der 1 Jahr jeden Tag 13 Stunden sich selbst überlassen war,klare Regeln beizubringen ist wahrhaftig nicht einfach.
Ich hatte mir früher nur Welpen geholt.Mit Erfahrung ist das keine große Aufgabe sie ordentlich zu erziehen. Aber Hunde die andere aufgegeben haben noch eine Chance zu geben,ist eine Lebensaufgabe.


Bild

Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mi 15. Dez 2010, 12:19

serafina hat geschrieben:
Kati+Rusty hat geschrieben:

Leider Gottes. Der Sheltie meiner Freundin ist bei Ihr einfach völlig durchgedreht. Der jagd Autos, Fahrräder, Jogger, ach einfach alles was sich bewegt. Am Anfang des Trainings, wäre der auch 100 m und mehr irgendwelchen Objekten hinterhergerannt. Bellte wie verückt etc. Sie war in einer Hundeschule (wurde ihr j ain Foren geraten^^) und hat schön viel geld dagelassen, nur um dann zu mir zu kommen, weil das Verhalten noch schlimmer wurde. Der Hund hat beim bürsten schon nach Frauchen geschnappt!
Nach nun fast einem Jahr, kann sie auch vernünftig an einer Straße langlaufen. Wobei der Hund nicht das Problem war, sondern das Frauchen. Der Hunde wurde einfach zu vermenschlicht. Und ich denke, wenn das so der Fall ist, ist es total egal, welche Hunderasse das ist. Durchdrehen und unerzogen sein kann jeder Hund. Und jeder Hund kann gefährlich werden.

Ich bin mir sicher das das nicht an der Hundeschule lag.
Leider nehmen nicht alle Leute das an was man ihnen zeigt.Bzw. setzen es nicht um.
Ich hatte mit allen meinen Hunden die Begleithundprüfung abgelegt und weiß nicht was dagegen spricht.
Auch ich habe seit meiner Kindheit Hunde und kenne mich gut genug aus. Du stellst dich hier auf ein ziemlich hohes Treppchen. [...]
Ich stelle mich nicht höher als andere. Ich sehe bloß manches anders und handle dementsprechen auch anders.
Ich kenne die Hundeschule (war schon dort) und sorry , wenn die Trainerin sagt " Hach das Hündchen hat wohl heute keine Lust und lass ihn lieber spielen" finde ich das alles andere als ok. :hm: Eventuell gehe ich eher in die Richtung der alten Schule, kann sein. Meine Freundin sollte, wenn ihr Sheltie anfängt Autos zu jagen, sofort clickern, wenn der aufhört damit an der Straße. Ich wünsche viel Spaß dabei... Ich bin nicht gegen das clickertraining , übe selber gerne tricks damit ein. Das selbe , wenn sie mit der Bürste kommt und der Hund nach ihr beißt ( dabei hat sie noch nicht gebürstet!). Immer schön ruhig bleiben und sanft auf den Hund einreden. Oder aber das beste, wenn das mit dem clicker nicht klappt beim Bürsten, dem nen T shirt überziehen, damit er sich sicherer fühlt. Nur wird das mit dem bürsten dann etwas schlecht... Und was villeicht noch zu erwähnen ist, den Hund hat sie von Welpenalter an. Wobei der Sheltie wirklich klasse ist, hat schon viel power. Sie dachte auch am Anfang, dass mit der Erziehung wird nen Kinderspiel. Der Hund wäre die dritte Generation Sheltie bei ihr, aber dass man von einem Hund nicht zwingend auf den andern schließen sollte, zeigte sich relativ schnell.
Begleithundeprüfung hab ich auch mit zwei Hunden bisher abgelegt. Einmal mit meinem Rusty (2 Jahre) und einmal mit der Aussiehündin (15 Monate) meiner Freundin. Ich finde sie einfach dumm, sorry. :hm: Da kommen Hunde durch, die draußen totales Theater machen, Menschen und Hunde angreifen. Und ich rede nicht von einem ausgedachten Fall. In meiner Abteilung damals, kam ein Hund durch, der wollte den Richter beissen... Ich finde einfach diese Prüfung sagt nichts über den Erziehungsstand eines Hundes aus. Anstatt auf dem Platz irgendwelche Schritte zu zählen, wäre es villeicht sinnvoller draußen wirklich zu schauen, wie kommt der Hundeführer mit seinem Hund klar. Manche Hunde sind ja auch dem Hundeplatz top und draußen naja..
Problem an den ganzen Hundeschulen finde ich einfach, dass jeder sich Hundetrainer nennen kann. Und wenn der Trainer noch so viel sagt, er hat Erfahrung.. da fällt mir ein Zitat zu ein: „Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“ (Kurt Tucholsky) Wobei das sicherlich nicht auf alle zutrifft, das geb ich zu. Mir hat man in einer Hundeschule gesagt, mein Hund habe Schizophrenie. Gut würde einiges erklären... :mrgreen:
Meine 30 jährige Erfahrung mit Hunden wird auch hier sehr hart auf die Probe gestellt. Zwei Hunde fast im gleichen Alter und so verschieden,wie sie nur sein könnten. Hast du dich mit sowas mal befasst?
Nein, warum soll ich mich damit befassen? Sind ja net meine Hunde und mich hat keiner gefragt. ;) :hm: Wobei meine Hündin auch wahnsinnig ängstlich war, als sie hier ankam. Aber sie ist vom Wesen her selber schon aufgeschlossen und hat alles versäumte aufgeholt. Nur die Angst vor Sylvester ist geblieben.. Und was gar nicht so einfach ist, wenn die Deppen immer diese Böller aus dem Balkon oder Fenster schmeißen.. am besten noch auf einem *grr* Ich denke in einem Forum Erziehungshinweise bzw. Tipps zu geben, ist eh schwierig, weil keiner den Hund besser kennt als der Besitzer. Man kann nur Anregungen geben.
Da wirst auch du sehr schnell erkennen,das Agility nicht alles ist.
Ist es auch nicht, ich mache ja nur Agility , wie Obedience, nebenbei. Ich finde aber, es ist eine der schönsten Nebenbeschäftigungen, die es gibt *gg* BerlinPaws bildet im Agility aus. ;) Ich helfe nur Freunden und Bekannten, wenn sie mich ansprechen.

lg Katrin



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 15. Dez 2010, 13:35

Verständnisfrage, weil ich inzwischen seit fast 20 Jahren raus bin aus dem Hundesport ...
Wird in der Begleithundeprüfung nicht mehr auf den Teil außerhalb des Platzes bestanden?
Da flogen dann doch die Hunde auf, die nur perfekt auf dem Platz waren, aber es nicht mal verknusen konnten, wenn zwei Meter weiter ne Autotür zugeschlagen wurde ...

Ich mein, da wurde damals schon teilweise ziemlich Schindluder mit getrieben, kann mich an eine Prüfung erinnern, wo die Hunde im Teil Anbinden in der Öffentlichkeit kurzerhand alle miteinand hintereinander an einen Zaun in der Nähe vom Hundeplatz angebunden wurden und dann jeder vom Platz (den die Hunde natürlich kannten!) mal dran vorbeiflanieren durften und ein wenig klatschen durfen ...
Überrascht hatte uns dabei übrigens die Reaktion des Richters - wir waren größtenteils auch auf dem Rettungshundeplatz aktiv, da ist es wichtig, die Hunde ständig und immer auf alles und jeden vorzubereiten, so gut es halt möglich ist - also haben wir auch in der Begleithundeprüfung Besoffene, Epileptiker, komische Leute und Fußballfans nachgespielt - und wurden vom Richter dafür gerügt! Der Sinn der Rüge hat sich irgendwie keinem von uns so wirklich erschlossen ... schließlich ist doch diese Prüfung dafür da, nachzuweisen, daß der Hund einen gewissen Grundgehorsam hat und zuverlässig im Straßenverkehr und Umwelt ist, oder nicht?

Wenn nun jedoch selbst dieser Teil eingestellt wurde und nur noch dieser doch sehr lasch beurteilte Gehorsamstest auf dem Platz über ist, wozu ist dann überhaupt diese Prüfung gut?
Da schleuß ich auch heute noch fast jedes Kaliber an Hund innerhalb von zwei Wochen Training durch! Im Grunde genommen könnt ich da sogar Kaninchen und Chinchillas durchschleifen, wenn es drauf ankommt!



Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mi 15. Dez 2010, 13:45

Also ich kann nur von den Hundeschulen reden, wo ich zugeschaut habe bzw. die wo ich teilgenommen habe (zwei verschiedene Richter, wo ich teilgenommen habe). Es gibt nach wie vor ein Straßenteil. Allerdings bei meinem Rüden sind wir bis vor die Tür gekommen, haben die Hunde angebunden ( Besitzer haben sich versteckt) und eine Person ist mit dem Hund vorbei gegangen. Da wir damals eh meist alle zusammen geübt haben, war das natürlich nen Witz. Zum schluss des Straßenteil musste jeder vor den Richter treten und den die Hand geben. Da hat der vor jeden Hund sein Klemmbret fallen lassen und der eine Hund wollte ihn halt beissen und kam trotzdem durch. :hm:
Beim zweiten mal Begleithundeprüfung bei mir, sind wir 100m weiter weggekommen vom Platz und mussten da einmal die Straße überqueren und die Hunde am Gartenzaun festmachen und außer Sichtweite gehen. Also das im großen und ganzen. Und wo ich zugeschaut habe, wars fast ähnlich. Allerdings weiß ich nicht, wie es bei den SV Plätzen aussieht.



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 15. Dez 2010, 14:18

Das heißt also, der Schindluder, der schon zu meinen Zeiten verbockt wurde, wurde weiter ausgebaut ... :(
SO war die Begleithundeprüfung nicht gedacht ... die Leute, die sie entwickelt hatten, hatten sich was bei gedacht, als sie in die Begleithundeverordnung sowas wie S-Bahnbrücken und Fußgängerzonen erwähnten ...

Damals schon war unsere Kritik an der Begleithundeprüfung vernichtend - sicher, so kam jeder Hund durch und damals war die BH ja noch keine vom Gesetzgeber geforderte Prüfung, außerdem war es ein guter Einstieg, um Anfänger in der Hundeausbildung mit einem kleinen Erfolgserlebnis nach kurzer Zeit bei der Stange zu halten ... aber nun hängt doch an der BH der Nachweis der Verkehrstauglichkeit des Hundes dran!
Da hätte man doch wirklich die BH im ursprünglichen Sinne nachbessern müssen und verschärfen müssen und nicht systematisch entschärfen - oder seh ich das hier falsch?

Es gab in einer kleineren Stadt, ich glaub Essen, einen Hundeverein, welche das Problem hatten, keinen Hundeplatz gehabt zu haben ... sie hatten aus der Not ne Tugend gemacht und ihre Hunde auf der Straße ausgebildet. Von ihnen kam das meiner Meinung nach beste Konzept, was man hätte für einen Nachweis der Verkehrsfähigkeit eines Menschen-Hunde-Gespannes nehmen können.
Das Hundeverhalten selbst wurde dort übrigens kaum bewertet, sondern nur, wie drauf reagiert wurde ... der Hund konnte perfekt gehorchen, wie er wollte, wenn der Hundeführer diesen Hund nicht von selbst rangerufen und angeleint hatte, wenn eine offensichtlich ängstliche Person entgegenkam. Dennoch kamen Hunde durch, welche anfingen loszugehen, wenn der Hundeführer dieses in angepaßter Form und vor allem wirkungsvoll unterband.
Es wurden solche Sachen abgeprüft wie unter Brücken mit donnernden Zügen drauf zu durchgehen, wie das Hundegespann auf Besoffene oder komische Leute reagierte, wie der Hundeführer auf ungerechtfertigte Beschuldigungen, seinen Hund betreffend reagierte und vor allem, es wurde noch mal nach der Prüfung mit dem Hund ein für das Prüfungsergebnis wichtiges Nachgespräch gehalten, wo einfach die einzelnen Reaktionen des Hundeführers angezweifelt wurden und dieser genau darlegen mußte, warum genau so und nicht anders ...
Sowas in der Art hätte man als gesetzlichen Nachweis für den Hundeführerschein einführen sollen!
Da hätt man nicht nur manchen Hundeführer raussortieren können, der allein schon aufgrund seiner Ansichten nicht als Hundeführer taugte, da hätt man dann auch gleich mit abprüfen können, ob ein Hund, der eben kein süßes kleines Lämmchen ist, sondern eben schnell losgeht, auch wirklich vom Hundeführer adäquat und ohne Belästigung und Gefährdung anderer geführt werden konnte!

Wenn es um das Abprüfen der Wesenfestigkeit wiederum gehen würde, da wären die Tests, die Dorit Feddersen-Petersen ursprünglich vorgeschlagen wurden, geeignet gewesen ... aber selbst das mußte ja zerredet und vereinfacht werden in allen Punkten!
Wird dieser Test überhaupt noch irgendwo gemacht?
Immerhin spielten selbst in der Endfassung wenigstens noch plötzlich aufgespannte Regenschirme eine Rolle :D



Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mi 15. Dez 2010, 16:18

Hört sich gut an , das Konzept auf der Straße. Also hier wirds ja meistens nur gemacht, um Turniere laufen zu können. Da kanns auch schonmal sein, dass jemand mit einem ausgebildeten Hund die BH läuft und der Trainer mit dem Hund, der die BH zur startberechtigung läuft. Ich kenne zwar persönlich keinen, der das gemacht hat, aber meine damalige Trainerin hatte das wohl öfters erlebt..



Benutzeravatar
serafina
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2266
Registriert: Fr 21. Nov 2008, 20:04
Land: Deutschland
Wohnort: Niedermoschel
Danksagung erhalten: 11 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von serafina » Do 16. Dez 2010, 09:02

Irgendwie muß das bei euch ganz anders laufen.
Also,das erste ist,das der Hund mindestens 15 Monate alt sein.
Bei uns werden die Hunde als erstes auf ihr Verhalten geprüft.Ein Hund der schnappt und das auch wenn er etwas gereizt wird,fliegt raus.
Bei uns wird das meiste ausserhalb des Platzes gemacht. Verhalten gegenüber Jogger,anderer Hunde,Radfahrer die auch mal rum schreien,schreiende Babys im Kinderwagen wird ganz genau beurteilt. Außerdem in der Innenstadt und am Bahnhof.Das selbe dann auch ohne Leine und in einer Entfernung von glaube ich 20 oder 30 Meter.
Da kann ich kati & Rustys ablehnung verstehen. Das was du beschreibst,ist ehrlich nicht normal. Das kann man sich schenken.

Hier ist mal der Link unserer Hundeschule
https://www.hs-tava.de" onclick="window.open(this.href);return false;


Bild

Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Do 16. Dez 2010, 10:52

Dumme Frage, aber zu welchen Dachverband gehört euer Verein? Entweder ich habs überlesen oder es ist gut versteckt.
Also wie gesagt ,die Vereine , wo ich war, waren beim SGSV e.V. bzw. DVG angeschlossen. Wies beim SV aussieht, weiß ich halt nicht. :hm: Man sagt dem ja nach, das die strenger sein. :hm:



Benutzeravatar
serafina
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2266
Registriert: Fr 21. Nov 2008, 20:04
Land: Deutschland
Wohnort: Niedermoschel
Danksagung erhalten: 11 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von serafina » Do 16. Dez 2010, 10:56

Das steht irgendwo,aber frag mich nicht wo.

Dem VDH.


Bild

Benutzeravatar
Kati+Rusty
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 91
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 10:48
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Do 16. Dez 2010, 11:06

serafina hat geschrieben: Also,das erste ist,das der Hund mindestens 15 Monate alt sein.
Bei uns werden die Hunde als erstes auf ihr Verhalten geprüft.Ein Hund der schnappt und das auch wenn er etwas gereizt wird,fliegt raus.
Bei uns wird das meiste ausserhalb des Platzes gemacht. Verhalten gegenüber Jogger,anderer Hunde,Radfahrer die auch mal rum schreien,schreiende Babys im Kinderwagen wird ganz genau beurteilt. Außerdem in der Innenstadt und am Bahnhof.Das selbe dann auch ohne Leine und in einer Entfernung von glaube ich 20 oder 30 Meter.
Naja die Aussiehündin, mit der ich gestartet bin, war gerade 15 Monate da alt. Wobei die tolles geleistet hat. Ihr Frauchen lief mit ihrem zweiten Hund genau in der Zeit, wo sie abgelegen hat. Dabei haben wir kaum miteinander geübt Hört sich doch gut an die Prüfung.. Ist natürlich für die wieder doof, die nie mit der Bahn etc. fahren, aber das kann man ja üben.



Benutzeravatar
serafina
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2266
Registriert: Fr 21. Nov 2008, 20:04
Land: Deutschland
Wohnort: Niedermoschel
Danksagung erhalten: 11 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von serafina » Do 16. Dez 2010, 11:14

Wenn ich lese,was dort bei euch in der Hundeschule gemacht wird, verstehe ich deine Ablehnung gegen die Begleithundeprüfung. Ich kenne das echt nur mit diesen harten Regeln. Die Prüfung wird auch nie in der Hundeschule gemacht.Sie wird auf einem unbekannten Gelände abgelegt.Erst kurz vor der Prüfung erfährst du wo.


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 16. Dez 2010, 11:34

Die BH-Prüfung damals, bei der ich mitmachte, wurde von einem SV-Richter abgehalten ... nope, die sind definitiv nicht strenger, zumindest nicht in Berlin!

Auch was die Hundeplätze angeht, ist die Güte der Ausbildung sehr unterschiedlich ... in Berlin gab es zu meiner Zeit Vereine, die aus blutigen Anfängern Gruppen von über 30 Leuten zusammengestellt hatten und dann diesen Leuten beibringen wollten, wie diese ihre Hunde auszubilden haben!
Natürlich gabs nur einen einzigen Ausbildungsleiter für diese Riesengruppen ...
Ganz ehrlich, kann mir jemand sagen, wie so ein Kunststück möglich sein soll?

Ich habe damals im Schäferhundverein Hundeausbildung gelernt - nach den alten Brachialmethoden a la Chema F ... das Einzige, was ich damit erreicht hatte, war, daß meine Hündin nach über einem Jahr Ausbildung ausbildungsresistent wurde - trotz extremer Leichtführigkeit, hoher Intelligenz ... naja, ok, Jagdtrieb war fürn deutschen Schäferhund bei ihr zu stark ausgebildet - aber dennoch, Cyra hätte eigentlich ein Traumhund werden sollen, aber die Ausbildungsfehler, die meine Mutter und ich unter Anleitung an ihr verbockt hatten, hatten sie einfach fürs Leben versaut. Viele Probleme, die ich später nicht mehr in den Griff bekommen hatte, lassen sich direkt darauf zurückführen, daß wir unter Anleitung unsere Hündin nach und nach seelisch zerbrochen hatten!
Zu unserer Schande muß ich gestehen, uns ist zu spät aufgefallen, daß das nicht korrekt sein kann ... man muß sich mal vorstellen, wir haben den Mist so lange mitgemacht, bis Cyra sich verzweifelt nur noch auf den Boden geschmissen hatte und gar nix mehr gemacht hatte! Uns wurde geraten, das Stachelhalsband, was wir ja eh schon auf Anraten benutzten, einfach anzuspitzen und da mal ordentlich durchzugreifen!
Bei einem Hund, der zunehmend durch diese Ausbildung in sich immer unsicherer und verrückter wurde!

Mit Erschrecken mußte ich nun mehrfach in den letzten Jahren feststellen, daß es auch heute noch noch mehr solcherart Plätze gibt, wo genauso auch heute noch ohne Rücksicht auf den Hund nach Chema F mit Brachialmethoden gearbeitet wird ... und fast alle gehören zum Schäferhundeverband!

Damals war es üblich, daß man für kostenlos auf diesen Hundeplätzen mitmachen konnte - einige wollten, daß man halt irgendwann in den Verein eintrat, einige dagegen duldeten, daß man einfach mitmachte, ohne in den Verband einzutreten, teilweise waren sogar Prüfungen ohne Verbandszugehörigkeit möglich. Wir hatten also damals die Situation, wie wir momentan im Forum haben - die Leute, die anderen Hundeausbildung beibrachten, waren Laien, welche eben ihr Wissen, soweit vorhanden, einfach aus Spaß an der Freud weitergaben ...

... inzwischen scheint sich in der Kompetenz der Ausbilder zum damaligen Laienstatus nicht viel geändert zu haben - dafür nehmen einige Ausbilder ein wirklich saftiges Entgeld dafür, daß sie ihr fehlendes Wissen dazu benutzen, selbst die leichtesten Hunde zu unführbaren Monstern auszubilden!
sry, kein Verständnis auf meiner Seite für solcherart Leute!
Sowas ist verantwortungslos!
Auf manch einem Platz, wo man immer noch kostenlos mitmachen kann, wird bessere Arbeit abgeliefert ... ich kann nur empfehlen, niemals blind Geld in die Hundeausbildung zu stecken. Andererseits ist es eben eine große Hilfe, wenn man auf einem Platz mit guten Ausbildern sich korrigieren läßt - ich hab unheimlich viel über Kritik und Korrektur meiner Arbeitsweise gelernt. Wenn ich das alles hätt allein rausfinden müssen oder mir über Bücher hätt erarbeiten müssen, würd ich vielleicht die Hälfte über Hundeausbildung wissen ...



BerlinPaws
Gast
Gast
Beiträge: 65
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 14:28
Land: Deutschland
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von BerlinPaws » Do 16. Dez 2010, 13:46

Ich würde es aber nicht allgemein auf SV-Plätze beziehen.
Auch bei den SVlern bzw. Schutzdienstlern hat ein großes Umdenken statt gefunden in den letzten Jahren.
Nicht alle sind noch von gestern. :)
Ich mag das Verallgemeinern nicht.



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 16. Dez 2010, 14:16

Mit Erschrecken mußte ich nun mehrfach in den letzten Jahren feststellen, daß es auch heute noch noch mehr solcherart Plätze gibt, wo genauso auch heute noch ohne Rücksicht auf den Hund nach Chema F mit Brachialmethoden gearbeitet wird ... und fast alle gehören zum Schäferhundeverband!
Ich habe damit mit keinem Wort gesagt, daß alle SV-Plätze so arbeiten, sondern daß mir mehrere Plätze mit dieser Arbeitsweise aufgefallen sind und diese zufälligerweise oder auch weniger zufälligerweise, da will ich mich nicht drauf festlegen (lassen), fast alle (genau genommen bis auf einem) zum SV gehören!

Dies sagt weder aus, daß ich alle Plätze des SVs gesehen habe, noch daß alle SV-Plätze, die ich gesehen habe, so arbeiten, noch sonst irgendeine Pauschalisierung, sondern nur die Beschreibung dessen, daß es noch Plätze mit dieser Arbeitsweise gibt und sie leider noch nicht alle eliminiert und umgestiegen sind auf eine hundgerechtere Ausbildung und das ich das erschreckend finde, zumal fast alle (also alle bis auf einem Platz mit dieser Arbeitsweise) zum SV gehören und somit eigentlich laut Vereinsstatuten regelmäßig auf Qualität geprüft werden.

Nun verstanden?



BerlinPaws
Gast
Gast
Beiträge: 65
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 14:28
Land: Deutschland
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von BerlinPaws » Fr 17. Dez 2010, 13:02

Ja, verstanden habe ich es vorher schon.
Aber es bezog sich eben wieder alles auf den SV und das finde ich einfach ungerecht.
Ich kenne ein paar wirklich gute Schutzhundesportler.

Weiterhin stellt sich daraus die Frage: Was ist hundgerechte Erziehung/Ausbildung?
Den Hund zu einem Clickergerät zu machen, der den ganzen Tag nur darauf wartet einen Click zu bekommen?
Einen Hund mit Leckerlies vollzustopfen und den Hund mit Wattebäuschen bewerfen, damit man ja positiv bleibt?
Oder das andere Extrem: Alles negativ verknüpfen?

Aber das gehört nicht in das Thema und einig wird man sich da sowieso nicht. :)

LG



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 17. Dez 2010, 14:49

Ich denke, wir kommen sehr schnell auf einen Nenner, was hundgerechte Erziehung/Ausbildung ist ... wetten das?

Hundgerechte Ausbildung ist eine Ausbildung, die individuell abgestimmt auf Hund, Hundeführer und Umfeld die besonderen Talente eines Hundes fördert und die unerwünschten Verhaltensweisen unterdrückt werden. Die Ausbildungsweise hat sich dabei an Hund, Hundeführer und Umfeld individuell anzupassen ... und damit ist jegliche Ausbildungsart- und weise, welche nur nach Chema F durchgezogen wird, abzulehnen, egal ob es sich um Wattebäuschchen, Clickerstackato, Starkzwang oder gar leinenloses und berührungsloses Arbeiten ist ... jegliches Ausbildungsmittel ist erlaubt, wenn es an Umwelt, Hundeführer und Hund individuell angepaßt und angemessen ist, jegliche Ausbildungsweise ist erlaubt, wenn es an Umwelt, Hundeführer und Hund individuell angepaßt ist.
Jegliche Ausbildungsweise und jegliches Ausbildungsmittel, welches Hund und Hundeführer dem Ausbildungsziel nicht näher bringt oder sogar noch vom Ausbildungsziel entfernt, ist nicht hundgerecht, auch wenn es sich um eine Ausbildungsweise handelt, die für ein anderes Mensch-Hund-Gespann das Optimale ist!

Ich wette mit dir, das unterschreibst du, das unterschreibt Dogmaniac, das unterschreibt Kati+Rusty und überhaupt jeder, der das liest und von Hunden ein wenig Ahnung hat ...

Ein Hundeplatz, der nur eine einzige Hundeausbildungsmethode anbietet und nix anderes zuläßt, ist ein schlechter Hundeplatz mit nicht hundgerechter Ausbildung.
Überspitzt gesagt, ich kann weder den K9-Hund mit Wattebäuschchen zum Ringtraining bringen, noch einen vollkommen verängstigten Zwingerhund mit nem Stachelhalsband zum selbstsicheren Straßenbegleithund machen noch einem langjährigen Selbstversorger mit starkem Jagdtrieb aus Südländern mit nem Clicker das Jagen abgewöhnen oder gar einem zukünftigen Rettungshund mit Schleppleine zur Trümmersuche ausbilden ... dennoch haben alle Ausbildungsmethoden durchaus ihre Daseinsberechtigung - aber nur dort, wo sie auch zum Ziel führen, ohne daß der Hund dabei auf der Strecke bleibt.
Zur Hundeausbildung braucht man Fingerspitzengefühl, Beobachtungsgabe, Phantasie, Ideenreichtum, Geduld, Ahnung vom Hunde- und Rassenverhalten und eine Vorstellung, was überhaupt mit dem Hund, den man vor sich hat, möglich ist ... nur ein Hundetrainer, der solches mitbringt, ist ein guter Hundetrainer.
Kommt schließlich nicht von ungefähr, daß Chihuahuas und Barsois nicht zum Ringtraining ausgebildet werden, Pekinesen nicht auf der Rennbahn laufen und auf Rettungshundeplätzen so gut wie keine Bernhardiner zu finden sind.



BerlinPaws
Gast
Gast
Beiträge: 65
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 14:28
Land: Deutschland
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von BerlinPaws » Fr 17. Dez 2010, 15:27

Stimmt, wenn man es so auslegt, dann kommen wir auf einen Nenner. :)
Aber ich meinte jetzt z.B. Einsatz von Stachelhalsband und so weiter. Ich habe da schon endlose Diskussionen geführt, welche Ausbildung nun DIE Richtige ist.
Aber gut, dass du es auch so siehst, dass es nicht DIE Ausbildungsmethode gibt. :)

LG



schweinsnase77
Meerschweinchen Supporter
Meerschweinchen Supporter
Beiträge: 4427
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 21:32
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal
Kontaktdaten:

Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von schweinsnase77 » Fr 17. Dez 2010, 17:08

Wobei das mit dem Bernhadiner und Rettungshund aber nicht an der Ausbildung liegt.

Da hapert es in den allermeisten Fällen an den körperlichen Vorraussetzungen der Hundeführer. 8-)


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

Antworten

Zurück zu „Hunde Haltung“