Welche Untersuchungen sinnvoll?

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Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

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Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Mi 15. Okt 2014, 12:25

Hi Forengemeinde,

zunächst mal möchte ich mich kurz entschuldigen, ich hatte schonmal einen Thread und mich dann nicht mehr gemeldet. Das ist nicht meine Art - vor allem dann nicht, wenn User sich die Mühe machen, mir zu helfen. Bei mir kam zu dieser Zeit einiges zusammen (selbst erkrankt) so dass ich nicht mehr die Kraft hatte, mich nochmal zu melden.

An dieser Stelle: Lilli geht es wieder gut, sie ist so fidel wie lange nicht mehr und die Hefen sind Geschichte.

Dafür haben wir seit kurzem Problem mit Lotti (Dame Nummer 2 im Harem).

Sie ist jetzt ca. 1,5 Jahre alt und lebt zusammen mit Lilli und Franzl (Kastrat) in einem 2m² Eigenbau. Los ging es bei ihr wie bei Lilli. Aufgasung.

Untersucht wurde dann zunächst der Kot - keine Hefen, keine Kokis, keine Würmer - kein gar nix! Die erste Aufgasung war schlimm, bekamen wir aber mit Imogas schnell in den Griff. 2 Wochen später die nächste Aufgasung - Ursache wieder unklar, schwerer wegzukriegen, wir brauchten Novalgin, Colosan und Imogas. Diese Aufgasung ist auch weg.

Kommen wir zum eigentlichen Problem: Sie nimmt stetig ab. Ende September waren wir bei 1270g (wobei hier das Gewicht innerhalb von 2 Wochen sprunghaft von 1220 auf 1270 angestiegen ist) - aktuell sind es gerade noch 1200 g - Tendenz sinkend. Das kommt mir sehr spanisch vor, da sie das Gewicht vorher immer! gehalten hat und sich die Änderung auch irgendwie nicht stoppen lässt. Ist das noch im Rahmen? Man sagt ja sonst immer max. 50g

Nach den Aufgasungen haben wir angefangen, alle Futtersorten wieder langsam anzufüttern. Aktuell füttern wir:

Tomate, Paprika, Möhre, Fenchel, Gurke, Dill, Petersilie und Basilikum. Sowie Heu in rauen Mengen aber keine frischen Gräser mehr.

Die Zähne wurden angesehen (ohne Narkose, ohne Röntgenbild) - ohne Befund
Röntgenbild (2 mal innerhalb von 2 Wochen) und Ultraschall von der Blase (da Verdacht auf Blasenstein) - ohne Befund, aber minimal Harngries sowie ein leichter Schatten, den die TÄ aber auf die zu der Zeit vorhandene Aufgasung geschoben hat

Ansonsten macht sie eigentlich einen vitalen Eindruck. Sie ist munter, sie kommt angelaufen.

Meine nächsten Schritte wären nun:

- Blutuntersuchung
- Röntgenbild (schadet das nicht, wenn jetzt schon wieder geröngt wird?)

Irgendwie weiß ich nicht mehr, wo ich ansetzen soll. Ich kann ja nicht alles auf einmal untersuchen lassen, das stresst sie enorm und ich möchte nicht, dass ihr das dann noch mehr zusetzt.

Was denkt ihr?



schweinsnase77
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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 15. Okt 2014, 12:49

Wenn sie weiter abnimmt wurde ich eine Blutuntersuchung mit T4 und TSH und einen Blutzuckertest machen lassen. Aber wegen 70g würde ich mir JETZT noch keien Sorgen machen.....das kann auch mal an der Waage liegen....oder mehr Futter im Bauch, bzw. gerade gepiselt, etc....


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Mi 15. Okt 2014, 13:24

Nach den Aufgasungen haben wir angefangen, alle Futtersorten wieder langsam anzufüttern.
Heisst es gab eine Heudiät?
Aktuell füttern wir:
Tomate, Paprika, Möhre, Fenchel, Gurke, Dill, Petersilie und Basilikum. Sowie Heu in rauen Mengen aber keine frischen Gräser mehr.
Gibt es einen speziallen Grund warum es keine frischen Gräser mehr gibt?

Ich finde, vorallem bei dem Ausgangsgewicht, auch das 70g nun nicht fürchterlich bedenklich sind und würde wohl erstmal keine weitere Diagnostik machen lassen sondern schauen was man an der Fütterung noch optimieren kann und woher die Neigung zur Aufgasung kommt.
Ich lese bei dem was du so aufzählst viel zu wenig strukturiertes Grünfutter, das ist aber das wichtigste, gerade wenn die Verdaaung nicht in Ordnung ist.

Schau mal hier rein https://www.tierpla.net/meerschweinchen-ernahrung/und-karotte-fur-darmsarnierung-beim-meerschweinchen-t19144.html" onclick="window.open(this.href);return false; und lies die Beiträge von Murx, besser kann man in Sachen Darmgesundheit und Ernährung nicht beraten werden.


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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Mi 15. Okt 2014, 13:57

Hi,

vielen Dank für eure Antworten. Also Termin am Freitag erst mal absagen und abwarten? Wir waren ja Montag erst und ich mag sie nicht unnötig stressen.

Ja, aktuell gibt es keine Wiese mehr. Das liegt daran, dass Lilli und Lotti mit Aufgasungen reagiert haben. Wir haben hier mit einer kleinen Hand voll für alle 3 angefangen. War das zu viel? Wie gesagt, von der Menge her war das eig. relativ wenig. Und aus Unsicherheit woher genau die Aufgasungen kamen, haben wir dann mit der reinen Heudiät angefangen und dann langsam wieder angefüttert (so war die Empfehlung des TA und auf diversen im Internet). Ach Mensch - ich scheine echt alles verkehrt zu machen.

Äste etc. kriegen sie übrigens auch noch. Aktuell allerdings nur Apfel und Haselnuss, weil wir die im Garten haben und jederzeit frisch schneiden können.

Den Thread den du verlinkt hast, habe ich mir durchgelesen. Nur - wie kriege ich da jetzt die Kurve, ohne dass sie wieder massiv aufgasen? Ich habe mittlerweile panische Angst davor was am Futter umzustellen, weil wir die beiden Mädels ja beinahe dran verloren hätten und einem jeder Tierarzt zu was anderem rät.



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Mi 15. Okt 2014, 14:21

Ich kann deine Angst schon verstehen aber wenn sie nichmal mehr Gras vertragen muss wirklich viel im Argen liegen.
Woher hast du dein Wiesenfutter bezogen? Hast du die Gräser bestimmt? Ich kann mir gut vorstellen das es auf einen zu hohen Anteil an Weidelgräsern zurückzuführen ist das sie so auf das Wiesenfutter reagiert haben.
Die Heudiät und das bisschen Frucht- und Wurzelgemüse belasten den Darm natürlich auch total.

Ich würde wohl versuchen den Einstieg über Bambus zu finden und dann eben nach der Murxschen Empfehlung aus dem anderen Thread gesund füttern. Über das Angebot von aromatischen Ölsaaten kannst du die Umstellung unterstützen, dann können sie selber drangehen und es muss nicht erst zur Aufgasung kommen die du dann mit Colosan und Co. beheben musst.

Ich denke der Darm deiner Tiere ist durch die vorsichtige Fütterung sehr gestört und das braucht sehr lange um wieder vollständig zu genesen aber wenn man nie anfängt wirds auch nur immer weniger was sie noch vertragen werden. Fütterst du Trockenfutter?


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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Mi 15. Okt 2014, 14:39

Hi,

ich war zusammen mit einer Kollegin unterwegs. Diese hat selbst seit Jahren Schweinchen und kennt sich mit den Gräsern aus. Allein nur mit Buch wär mir das zu heikel gewesen, da es ja Pflanzen gibt, die sich sehr ähnlich sind aber teilweise giftig. Sie hat mir dazu geraten am Anfang "leicht verdauliches" zu geben, also mehr oder weniger "Standardwiese" (wird wohl das sein, was du jetzt meinst und dann erst recht Schuld war) und dann nach und nach spezielle Gräser etc. zu geben. Da wir direkt am Anfang gescheitert sind, kam es natürlich nicht so weit.

Trockenfutter gibt es bei uns gar keines. Was wir als Leckerli geben sind getrocknete Kräuter (Melisse, Brennessel, Pfefferminze usw.) und hin und wieder mal ne Erbsenflocke oder Sonnenblumenkerne.

Mein Problem ist eben - wie oben beschrieben - das ich als "Stadtkind" ein absoluter Depp bin, was Pflanzen anbelangt. Wie gesagt - ich hab ein Buch aber teilweise kenn ich mich einfach nicht aus (ich gebs zu).

Macht es denn Sinn, dieses Jahr noch mit Gras zu starten? Das ist bei uns aktuell morgens schon relativ feucht, bald kommt sicherlich auch der erste Frost.

Mit Bambus ist sicherlich nicht dieses Zierzeug gemeint, das man kriegt oder?



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 15. Okt 2014, 16:20

Eine Handvoll Gräser war zuwenig, nicht zuviel!
Ich beobachte das immer wieder - wird von der artgerechten Kost zuwenig in der Umstellung gegeben, gibts Matsche oder die Tiere gasen auf. Bislang hab ich noch keine logische Erklärung hierfür ... außer, daß sie vor lauter Gier viel zu schnell fressen und Luft mitschlucken.

Das Wichtigste in deinem Fall ist, daß du zur Umstellung Gehölz und aromatische Sämereien bereitstellst - das sollte die nächsten Wochen nicht mehr ausgehen. Es ist ja schon recht spät im Jahr, Laubgehölz ist nicht mehr in bester Qualität. Deswegen wäre es sinnvoll, nun auch Fichte, Tanne und Kiefer mit ins Angebot zu nehmen - je nachdem, wie du drankommst. Der Vorteil des Nadelgehölzes ist, du kannst es problemlos ne Woche im Stall liegenlassen, es wird als Deckung, als Spielzeug, als Knabberkrempel - und eben auch als medizinische Kost für den Darm verwendet. Nadeln müssen dran bleiben und Kienäppel können dran bleiben (werden manchmal wegen des Lignins gefressen).

Parallel dazu muß das Gemüse auf eine meerschweinchenverträgliche Auswahl umgestellt werden.
Meerschweinchen sind Grasfresser, keine Früchte- und Speicherwurzelfresser ...
Ich teile einfach mal deine Gemüseauswahl ein, um es deutlicher zu machen:
Früchte (sie sind bei einer ausgewogenen Gras-Kräuter-Blattgemüse-Ernährung gutes und wichtiges Beifutter, fehlt die ausgeglichene Ernährung, führen sie zu Blähungen und Matsche):
- Tomate
- Paprika
- Gurke

Speicherwurzeln (wie Früchte):
- Möhre

Sproß und Blätter als Futterpflanzen (Hauptfutter):
- Basilikum

Sproß und Blätter von aromatischen Kräutern und Gemüsen (gesundes Beifutter, welches übergangsweise als Hauptfutter gefuttert werden kann, jedoch eher nach Bedarf gefressen wird):
- Fenchel
- Dill
- Petersilie

Heu macht nur dann Sinn, wenn alles, was in Gräsern steckt, aber in Heu nicht mehr enthalten ist, über das Hauptfutter gedeckt wird. Im Heu fehlt das Wasser, die Oxalsäure, Silikate, Mineralstoffe, Vitamine, Eiweiß, Gerbstoffe, Lignine und vieles mehr ... kurzum, du verfütterst da ein sehr nährstoffarmes, kaum verdauliches Ersatzfuttermittel als Hauptkost!
Wenn Meerschweinchen ständig unter latentem Nährstoffmangel leiden, wie sollen sie da gesund werden?

Gerade jetzt im Herbst findest du gute Gräser im Wald, auf verlassenen Grundstücken, in Hinterhöfen etc ... schau nach sog. Sauergräsern, deren Samenstände sind nicht an der Spitze des Grases zu finden, sondern wachsen irgendwo aus dem "Stamm" des Grases. Geeignet sind Binsen, Seggen, Simsen, Schnabelriede, Rasenbinsen und vieles mehr ... manchmal findest du sogar verwilderte Wollgräser - die erkennst du an den weißen Puscheln, die sie nun im Herbst ausbilden - sieht aus wie Baumwolle auf Grashalm :D
Frag mal rum, woher du Bambus bekommen könntest ... gibt nix Besseres und Verträglichers wie Bambus für Meerschweinchen! Wenn du jemanden an der Hand hast, der sich mit Gräsern auskennt, kannst du auch geziehlt nach Wiesen schauen, wo Borstgras steht - diese Wiesen sind auf jeden Fall geeignet für deine Meerschweinchen.

Um das Schlingen zu vermeiden, denn gerade bei Gräsern mußt du im Grunde genommen den Mut aufbringen, möglichst viel von Anfang an zu verfüttern, misch das Gras einfach mit gutem Heu ... das ist ein alter Trick von Schäfern, um nach der längeren Stallzeit der Schafe sie wieder an Wiese zu gewöhnen. Die Tiere sind nun gezwungen, Grashalm für Grashalm aus dem Heu rauszupuhlen - und können demzufolge nicht mehr schlingen. Sie müssen langsam fressen - oder sie fressen viel zu viel Heu und sind dann satt, bevor sie genügend Gras gefuttert haben. Sie lernen also sehr schnell und ganz von allein, daß sie nicht schlingen dürfen.
Wenn das Gras aus dem Heu rausgefressen wurde, kannst du wieder Gras untermischen ... so vermeidest du unnötige Aufgasungen.
Noch ein sehr, sehr gutes Gras, was du momentan in größeren Mengen bekommen kannst, wenn du aufs Land fährst, das sind Maispflanzen ... da die Meerschweinchen jedoch noch mit Aufgasungen zu kämpfen haben, brichst du besser die Kolben selbst raus und ißt die Maiskörner selbst - die Blätter und viel wichtiger, diese langen Fäden, die da aus den Kolben rausschauen, sind wieder bestes Meerschweinchenfutter, was sie schon seit Jahrtausenden bekommen.
Maispflanzen vom Biobauern sind natürlich besser, wie Maispflanzen vom konventionellen Bauern - aber wenn du keinen maisanbauenden Biobauern kennst, geht auch der konventionelle Mais.
Es lohnt sich also, bei wildfremden Bauern zu klingeln und höflich zu fragen, ob du ein paar Maispflanzen haben darfst ...

Da Meerschweinchen in der Zeit der Haustierwerdung nicht nur frisch geschnittene Gräser bekommen haben, sondern auch Gemüseabfälle, sind sie an einen für Meerschweinchen sehr hohen Anteil an Kraut und Blättern angepaßt. Sie vertragen sogar Tomatengrün und Kartoffelgrün ... einfach nur, weil sie das über die Jahrtausende bekamen, wer es nicht vertrug, mußte es liegenlassen, wer es vertrug, wurde satt ... und konnte mehr Kinder machen ...
Der Ersatz aus der Gemüsetheke wäre nun alles Blättrige (außer Gartensalate, die meisten Kohlsorten und Spinat, speziell Spinat und Kohl ist zwar sehr gesund für Meerschweinchen, muß aber langsam angefüttert werden, sonst gibts Aufgasungen).
Die Hauptkost im Winter besteht also neben allem, was Gras heißt und was man noch so auftreiben kann, aus Lauch, Winterpostelein, Chicoree, Endiviensalat, Radicchio, Mangold, Rucola, Ampfer (ist sehr gut verträglich und kann nun in großen Mengen gesammelt werden - die Oxalsäure ist extrem wichtig für Meerschweinchen, da sie an oxalsäurehaltiges Gras angepaßt sind), Löwenzahn, Kohlrabiblätter (erstmal mit einem Blatt ausprobieren, wie es vertragen wird), Chinakohl (erstmal die Verträglichkeit mit nem halben Blatt testen), Pak Choi (auch erstmal Verträglichkeit ausprobieren), Möhrengrün, Pastinakengrün, Zwiebelgrün (jedoch nicht die Zwiebel selbst, die bläht), Knoblauchgrün ... theoretisch auch Basilikum, aber soviel, wie Meerschweinchen futtern, wirst du wohl kaum an Basilikum auftreiben können - das wären ja mind. 50 Töpfe voll! Also mind. 50 Euro am Tag!
Das kann sich ja keiner leisten ... )
Das Meiste wirst du bei Aldi nicht bekommen ... aber in Naturkostläden gibts oft ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen geeigneten Blattgemüsen. Heimisches Gemüse bevorzugen - das tut dem Geldbeutel gut und du hast im Schnitt weniger belastetes Gemüse.

Momentan werden in den Gärten die Dahlien und Astern zurückgeschnitten - wenn die nicht gepritzt sind, ist das bestes Umstellungsfutter!

In Asialäden gibts noch ein paar sehr interessante Pflanzen für Meerschweinchen: frische Juteblätter und frische Jambublätter. Beide sind extrem verträglich und können gleich in rauhen Mengen verfüttert werden ... leider sind sie nicht immer verfügbar. Weiterhin gibts dort auch getrocknete Okra - die kann in kleinen Mengen wie Gurkentaler als Leckerchen verfüttert werden und ist deutlich gesünder, wie Erbsenflocken.

Gras kannst du dir auch auf der Fensterbank ziehen - das Billigste ist, du besorgst dir Getreidekörner und packst die in Erde - Wasser drüber, nicht austrocknen lassen, das dauert nicht lange und du kannst die erste Handvoll ernten, das Gras wächst dann noch ein paarmal nach ...
Weiterhin ist Katzengras geeignet, insbesondere das als Katzengras verkaufte Cypergras.

An Ziergräsern ist übrigens alles geeignet, was tatsächlich auch ein Gras ist ... die meisten Gräser werden auch nicht mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt, weil die nicht so von diversen Krabbelgedöns heimgesucht werden. Auch Bambus wirst du nur als Zierzeugs bekommen ... das ist hier nicht heimisch, sondern eingeschleppt.

Übrigens ... Meerschweinchen brauchen tatsächlich nicht leicht verdaulich, sondern schwer verdaulich ... lange Pflanzenfasern, die sie erst mühsam zerkleinern müssen und die mühsam im Blinddarm aufgeschlossen werden. Daher futtern Meerschweinchen auch so viel ... sie können, wenn sie nur Wiese und Heu bekommen, durchaus bis zu ihrem Eigengewicht am Tag futtern! An Gemüse ist es deutlich weniger ... ist halt nicht so pflanzenfaserig, die Fasern von Gemüse lassen sich leichter kleinkauen, damit ist Gemüse deutlich leichter verdaulich.
Nur darf man halt dabei nicht vergessen, daß man sich mit den Meerschweinchen ein ganzes Biotop ins Haus geholt hat - was für Meerschweinchen leicht verdaulich ist, ist auch für Bakterien leicht verdaulich - und die machen, wenn es ihnen gut geht, erst die Gase, welche zu Aufgasungen führen! Das ist auch der Grund, weshalb die besonders leicht verdaulichen Möhren so schnell zu Aufgasungen führen!
Merke: Meerschweinchen brauchen Schwerverdauliches!
Genauer gesagt, sie brauchen lange, stabile Pflanzenfasern mit Nährstoffen und Wirkstoffen dazwischen ...



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Fr 17. Okt 2014, 13:44

Hi,

vielen Dank für eure Antworten.

Ich war vorgestern nach der Arbeit solange es noch hell war, gleich mal draußen und habe Ausschau gehalten nach den genannten Pflanzen. Erfolg sieht anders aus ...

Tut mir Leid - ich bin der totale Depp. Ich habe wenig gefunden, bei dem ich mir sicher war, dass das auch wirklich die Pflanze ist, die im Internet unter Bildern abgebildet ist. Ich brauche da definitiv Hilfe. Muss mal schauen, ob mir da jemand im Bekanntenkreis helfen kann. Sonst dauert das noch ein Jahr, bis wir das füttern können.

Gibt es denn Pflanzen die absolut giftig sind? Denke das würde mir helfen das zu wissen.

Zwecks Chicoree und Endivie - gleich besorgt (da musste ich nicht lange suchen). Wir mische ich das am besten bei - erst mal nur ein Blatt pro Schwein? Es gibt Seiten die sagen, dass man z.B. diese Salate regelmäßig gar nicht füttern sollte wegen diversen Stoffen, die drin sind. Das gleiche übrigens bei Nadelgehölz (da sind wohl die Öle dran schuld). Das verunsichert mich schon ein wenig - hätte ich die Tipps schon seit Anfang der Haltung gehabt, wären wir das wohl anders angegangen.

Was meint ihr denn - ab welchem Gewicht wird es kritisch und ich sollte nochmal zum Arzt? Bin auch hier unsicher, da dieser ja erst zu der Heu-Diät geraten hatte, was ja auch nicht das gelbe vom Ei war.

Liebe Grüße



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 17. Okt 2014, 15:39

Es gibt nur eine Handvoll Pflanzen, die besser nicht verfüttert werden, da dir keiner sagen kann, was passiert, wenn deine Meerschweinchen sich verschätzen und zuviel von futtern. Im Worst Case können diese Pflanzen eben doch tödlich sein, man steckt halt nicht drin.

Ich bin diesmal ein wenig faul und zitiere mich selbst:
Die Top 10 der Giftigkeit (sollte also besser gar nicht bei den Tieren landen, auch wenn selbst bei diesen Pflanzen bei Meerschwein und Kanin normalerweise nix passiert - man steckt da halt einfach nicht drin und noch wissen wir zuwenig über Selektion.)

- Fingerhüte (Digitalis)
Fingerhüte enthalten größere Mengen herzwirksamer Glycoside ... dies kann den Kreislauf durcheinanderbringen, zu Herzrasen führen oder bei herzkranken Tieren sogar im Worst Case zum Tode führen.

- Eisenhüte (Aconitum), allen voran der blaue Eisenhut (Aconitum napellus)
Wildlebende Kaninchen fressen Aconitum-Arten zwar unbeschadet, dennoch gehören sie zu den giftigsten Pflanzen in unseren Breitengraden. Bislang gibt es niemanden, der die tatsächliche Gefahr für gefangene Kaninchen auch nur ansatzweise abschätzen kann - für alle anderen Heimtiere muß zumindest der blaue Eisenhut als tödlich giftig gelten, bis wir mehr wissen. Die Vergiftungssymptome sind Lähmungen, Herzrhytmusstörungen, Krämpfe, Kreislaufstörungen bis hin zu Kreislaufversagen.

- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Die Herbstzeitlose benutzt ein Giftprinzip, an welches sich kein Säugetier, nicht mal Kaninchen, anpassen kann. Das Glycosid Colchicin bewirkt schon in sehr geringen Mengen, daß die Aufteilung der Chromosomen bei Zellteilung nicht mehr funktioniert ... da jedoch Zellteilungen ständig im Körper stattfinden, um den Körper funktionstüchtig zu halten, hat dies fatale Auswirkungen. Herbstzeitlosen müssen also nach jetzigem Wissen selbst für Kaninchen als tödlich giftig gelten!
Der höchste Colchicin-Gehalt befindet sich übrigens in den Blüten der Herbstzeitlose ... also "Krokusse", die ihr im Herbst findet, auf jeden Fall stehenlassen, das sind keine ungefährlichen Krokusse, sondern höchstgiftige Herbstzeitlosen!

- schwarzer und bittersüßer Nachtschatten (Solanum nigrum und Solanum dulcamara)
Beide Nachtschatten können selbst bei Kaninchen Herzrasen auslösen, bei Herzkrankheiten können diese beiden Pflanzenarten im Worst Case zum Tode führen. Das gefährliche an diesen beiden Pflanzen ist, daß es unterschiedliche Lokalvarianten mit sehr unterschiedlicher Wirkung gibt - die einen sind so harmlos, wie Tomatengrün, die anderen dagegen können schon in sehr geringen Mengen bei Kaninchen Herzrasen auslösen. Was allerdings schon bei Kaninchen zu Herzrasen führt, dürfte für die anderen Arten, wie Meerschweinchen, Chinchilla und Degu, zu weitaus heftigeren Wirkungen führen.
Gefährlich sind diese beiden Arten, da sie leicht mit Winden verwechselt werden können ... hier heißts einfach, aufpassen.

- Gefleckter Schierling (Conium maculatum) und Wasserschierling (Cicuta verosa)
Zumindest der gefleckte Schierling wird schadlos von wildlebenden Kaninchen im Frühjahr gefuttert, um ihren Darm zu reinigen. Auch Meerschweinchen nutzen im Garten den gefleckten Schierling - dennoch läßt sich bei jetzigem Wissen nicht mal im Ansatz abschätzen, inwieweit diese beiden Pflanzen tatsächlich auch abgerupft von Kanin und Meerschwein genutzt werden können, ohne sie umzubringen ... die für die Wirkung verantwortlichen Substanzen sind Alkaloide, die auf das Nervensystem wirken - wenn also das Verfüttern von Schierling schief geht, sind die Symptome gleich Lähmungen und Krämpfe bis hin zu Atemlähmung und Herzstillstand!
Ich glaub nicht, daß es da jemanden gibt, der da freiwillig Versuche mit seinen Tieren machen möchte ...

- Eibe (Taxus baccata)
Die jungen Triebe der Eibe werden von Kaninchen sehr geziehlt als Frühjahrskur verwendet, Meerschweinchen vertragen zumindest kleine Mengen der Nadeln. Dennoch ist bei der Eibe nicht mal im Ansatz abschätzbar, ob unsere Heimtiere, insbesondere unsere Wohnungstiere, die Eibe immer richtig einschätzen können. Da die Eibe, wenn sie giftig wirkt, gleich den gesamten Magen-Darmtrakt ziemlich nachhaltig und irreversibel schädigt, ist das wieder eine der Pflanzen, die man besser nie in den Stall wirft. Eiben im Garten dagegen sind kein Problem (Eiben in Gartenvolieren dagegen schon).

Etwas weniger gefährlich, weil nicht tödlich, sind die folgenden Pflanzen (keine vollständige Liste):
- gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
Der gefleckte Aronstab wird nicht mal von wildlebenden Kaninchen gefressen, vermutlich aufgrund des ausgeklügelten Giftprinzips. Der Aronstab bildet aus Oxalaten (Salzen der Oxalsäure) spitze, hohle Nadeln, die wie die Nadeln von Spritzen wirken. Werden die Blätter verletzt, werden 1000sende dieser Nadeln frei, beim Abbeißen und Kauen bohren sie sich in die Schleimhäute und in den Gaumen. Durch diese Nadeln wird dann Oxalsäure direkt in die Blutbahn gespritzt ... Meerschweinchen mit ihren dicken Lippen werden davon vermutlich nix spüren, aber Kaninchen können schmerzhafte Schwellungen davontragen.
Zumindest in der Theorie ist es möglich, daß diese Schwellungen so stark werden, daß das betroffene Tier nicht mehr richtig atmen kann - ich hab jedoch noch nie von so einem Fall bei Kaninchen, Meerschweinchen und Co gehört, die Pflanzen mit dem gleichen Giftprinzip gefuttert hatten.
Dennoch - Aronstäbe werden nicht mal von wildlebenden Kaninchen gefressen, warum also sollten sie bei unseren Heimtieren landen? Draußen im Wald sehen sie viel schöner aus ...

- Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Maiglöckchen werden von wildlebenden Kaninchen teilweise sogar in größeren Mengen gefuttert, vermutlich sind sie für Kanin und Meerschwein nicht wirklich giftig - aber, zumindest Kaninchen fressen von abgepflückten Maiglöckchen deutlich mehr, als wenn sie die Maiglöckchen im Garten finden. Bislang kann noch niemand sagen, ob das zu Schäden führen kann, oder nicht - also auch Maiglöckchen besser stehen lassen, im Garten sind sie in Ordnung, im Käfig dagegen nicht ...

- Bilsenkraut (Hyoscyamus), und hier insbesondere das schwarze Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
Es ist zumindest sehr wahrscheinlich, daß all unsere Giftfresser von diesem Nachtschattengewächs nette Halluzinationen bekommen ... wenn die genauso ablaufen, wie bei uns Menschen, selbst wenn es sonst keine anderen Nebenwirkungen gäbe, kann dies zu sehr phantasievollen, selbstmörderischen Verhalten führen - also, man erfreue sich an diesen schönen Pflänzchen und lasse sie dort stehen, wo man sie findet!
Quelle: [url=http://www.tierpla.net/post306761.html?hilit=schierling#p306761]Tierpla.net: Mein Vorsatz für 2014[/url]
Absätze von mir eingefügt, um die Lesbarkeit zu erhöhen.

Es fehlen noch zwei für Meerschweinchen vermutlich sehr gefährliche Pflanzen (sowie weitere Pflanzen aus dieser Gattung, die jedoch bislang nur in Gärten vorkommen):
weißer und schwarzer Germer (Verartrum album und Verartrum nigrum)
Beide Pflanzen wirken ähnlich wie Eisenhüte, beim Meerschweinchen kommt es zu starkem Blutdruckabfall, Zittern, teilweise starken Krämpfen, die Füße, Ohren und Nase fühlen sich eiskalt an. Weitere Komplikationen können Atemnot, Lähmungen und Herzrhytmusstörungen sein. Nach bisherigen Wissen müssen beide Arten für Meerschweinchen als tödlich giftig gelten. Zum Glück kommt der weiße Germer fast nur im Alpenvorland und den Alpen vor, der schwarze Germer kommt eher südlich der Alpen vor.

Das sollten jetzt alle heimischen wirklich gefährlichen Pflanzen sein ... hoffe ich.
Wirklich aufpassen muß man beim Pflücken von Winden - der schwarze und der bittersüße Nachtschatten wachsen oft zwischen den Winden. Man erkennt sie an den anders aussehenden Blättern und den kleinen Blüten, bzw den runden Früchten. Die Winde hat immer große, trichterförmige Blüten (und die Winde ist eine sehr gute, eiweißreiche Futterpflanze für Meerschweinchen)

Der gefleckte Schierling findet sich an Wegrändern und auf Schuttplätzen, sehr selten auch auf Weiden und Wiesen ... beim Pflücken fällt ein abartiger, stark stinkender Geruch auf. Das Haupterkennungsmerkmal rote Flecken an der Stengelbasis kann in Hessen bei einigen Populationen fast vollständig fehlen! Ist man sich nicht sicher und die abgerupfte Pflanze stinkt - besser liegenlassen.
[url=http://blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Doldenbluetler/conium.htm]Blumen in Schwaben: gefleckter Schierling[/url]

Die Herbstzeitlose steht gerade in voller Blüte, man findet sich viel auf Weiden und Wiesen, alles, was im Herbst aussieht wie Krokus, auf jeden Fall stehenlassen! Das sind Herbstzeitlosen!



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 17. Okt 2014, 15:53

Um die eh schon so ellenlangen Posts von mir nicht noch mehr ausarten zu lassen, mach ich hier lieber nen Doppelpost ... hoffe, das ist so ok.
Zwecks Chicoree und Endivie - gleich besorgt (da musste ich nicht lange suchen). Wir mische ich das am besten bei - erst mal nur ein Blatt pro Schwein? Es gibt Seiten die sagen, dass man z.B. diese Salate regelmäßig gar nicht füttern sollte wegen diversen Stoffen, die drin sind. Das gleiche übrigens bei Nadelgehölz (da sind wohl die Öle dran schuld). Das verunsichert mich schon ein wenig - hätte ich die Tipps schon seit Anfang der Haltung gehabt, wären wir das wohl anders angegangen.
Chicoree und Endivie kannst du in Bioqualität gleich ohne Anfüttern geben, ist es Aldiware (auch wenns Bio ist) oder konventionelle Ware, biete am besten erst nen halben Chicoree oder halbe Endivie an und steiger das in den nächsten Tagen auf Maximum ... wenn du da noch mehr Frisches zulegst (beispielsweise Mangold, Fenchelgrün, Möhrengrün etc), und genügend Gehölz da ist, ists auch nicht zuwenig.
Der Grund bei konventioneller Ware ist einfach, daß du nicht weißt, was da alles für Pflanzenschutzmittelreste drin sind und ob die irgendeine nicht so gute Wirkung auf den Darm haben. Nach ein paar Tagen sollte sich der Darm soweit stabilisiert haben, daß dann auch konventionelle Ware vertragen wird (bio ist natürlich besser)

Beim Nadelgehölz kommen diese Leute, die steif und fest behaupten, nur wenig Nadelgehölz oder kein Nadelgehölz wegen der ätherischen Öle oder der Harze, auf die vermutete Giftigkeit, weil sie keine eigenen Erfahrungen mit diesen Gehölzen haben, aber mal irgendwo gelesen haben, das ätherische Öle auch Nebenwirkungen haben können bzw die Erfahrung gemacht haben, das Harz klebt ...
Tatsächlich sind deren Meerschweinchen fast immer darmkrank!
Warum wohl?
Ich selbst hab genau die gegenteilige Erfahrung gemacht, wie auf solchen Seiten steht, so supervorsichtig gefütterte Meerschweinchen einfach in Gehölz einschließlich Nadelgehölz gesetzt, gleich ordentlich Frischkost aller Arten dazu - die Darmprobleme waren innerhalb von zwei Wochen kaum mehr zu merken, nach zwei Jahren endgültig Geschichte. Die Meerschweinchen vertrugen alles, von Kohl über Klee bis Sonnenwend-Wolfsmilch (die natürlich nicht in der Umstellung verfüttert werden sollte! Könnte Matsche geben) ...

Beim Gewicht gibts ne Daumenregel:
10% des Körpergewichtes kann das Gewicht rauf und runtergehen, das hat nix zu sagen, das sind nur Wasserverluste oder Wasseraufnahme ... alles, was drüber ist, vor allem, wenn die Gewichtsentwicklung recht schnell verläuft, ist bedenklich.
Es gibt da allerdings noch ein Umstellungs-Phänomeen:
Wenn du deine Meerschweinchen von Kuntibunti oder Pellets auf naturnahe Ernährung umstellst, kann das Gewicht unmerklich immer mehr sinken, die Tiere bleiben dabei munter, haben klare Augen, es deutet nix auf eine Kranheit hin bis auf das stetig sinkende Gewicht ... nach einem halben Jahr können die Meerschweinchen die Hälfte ihres Ausgangsgewichtes verloren haben, dann steigt das Gewicht wieder genauso stetig, wie es gesunken ist, bis das Ausgangsgewicht wieder erreicht wird.
Das kommt dadurch zustande, daß Körperfette abgebaut werden, was ein relativ schneller Effekt ist, und schweres Muskelgewebe aufgebaut wird, was ein sehr, sehr langsamer Prozeß ist. Das überflüssige Fett ist schon nach nem halben Jahr vollständig weg, die Muskeln aber immer noch nicht da - die brauchen ca. ein Jahr.

Wenn also deine Meerschweinchen 1200g wiegen, dürfen sie durchaus 120g abnehmen ... das ist kein Problem.



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Di 21. Okt 2014, 09:19

Hi zusammen

Schreibe vom Handy, bitte seht mir Fehler nach. Ich füttere mittlerweile Chicorée, radiccio und endivie. Das Gewicht von Lotti sinkt und sinkt. Ich spüre jede einzelne Rippe und auch die Wirbelsäule. Das ist doch nicht mehr normal oder? Sonst wirkt sie fit, frisst und bewegt sich auch :-( nur leicht aufgegast ist sie mal wieder.

Auch bei meiner anderen Dame geht das Gewicht runter. Liegt das an der geänderten Fütterung?



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Di 21. Okt 2014, 09:38

Was wiegt sie denn jetzt?
Ich kann mir nicht so recht vorstellen das man bei einem Tier das gerade noch 1200g wog heute jede Rippe fühlt, das wäre natürlich nicht normal.

Unter der Fütterung kann das Gewicht sinken, Salate sind ja auch keine Gräser und damit auch nur ein Kompromiss.
Wenn du jetzt arg unruhig wirst kannst du ja eine Kotprobe einschicken. Wir sehen die Tiere nicht, das ist schwer einzuschätzen aber aufgrund der von dir beschriebenen Fütterung liegt es eben mehr als nahe das man dort ansetzen muss und bis sich die Tiere an die optimierte Fütterung anpassne dauert er auch wieder.
Schwierig, nicht jede Gewichtsreduktion ist schlecht, manchmal normalisiert es sich einfach.

Hast du Bilder von deinen Schweinchen? Es ist ja auch ein Unterschied ob z.B. ein reinrassiger Rexbock 1200g wiegt oder ein zartes Futtermeerschweinchen 1200g wiegt...verstehst du was ich meine?


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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Mi 22. Okt 2014, 17:33

Hi,

aktuell wiegt sie 1175. Das Bild muss ich mal schauen - bin nicht sicher, wie ich das hier hochlade.

Ich war daher gestern beim Tierarzt. Auf dem Ultraschall hat man gesehen, dass ihre Gebärmutter vergrößert ist. Sie ist in diesem Bereich auch sehr empfindlich und reagiert mit Schmerzzeichen. Es wurde daraufhin eine Blutprobe genommen. Netterweise hat sie auf den Tisch gepinkelt, so dass wir auch gleich eine Urinprobe hatten.

Im Urin wurde Blut und Eiter? (habs nicht mehr genau im Kopf) festgestellt. Eure Leukos sind sehr niedrig, was laut TA nicht auf eine akute, sondern auf eine chronische Entzündung schließen lässt. Laut TA kann es aus der Blase kommen, es kann aber auch sein, dass das Blut aus der Gebärmutter kommt, das liegt ja nah beieinander und kann mit ausgeschwemmt worden sein.

Sie hat mir jetzt Baytril mitgegeben. Sie meint, da wir nicht genau sagen können, wo die Entzündung herkommt, könnten wir nur so behandeln.

Schlägt das nicht an und die Entzündung besteht weiterhin und auch die Gewichtsabnahme, bliebe nur eine Total-OP (Entnahme Gebärmutter und Eierstöcke). Habt ihr Erfahrungen damit?

Auch die Zähne wurden zur Sicherheit nochmal angesehen - die sind definitiv in Ordnung, da vertraue ich der TA eigentlich auch. Sie ist eine der wenigen in meiner Stadt, die auch Erfahrung mit Nagetieren hat.

LG
Christina



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Do 30. Okt 2014, 18:47

Hi zusammen,

hat hier evtl. noch jemand Input für mich? Wir geben das Antibiotika jetzt seit letzter Woche. Gewicht konstant mittlerweile.

Sie reagiert aber sehr empfindlich auf Berührungen am Bauch an der Stelle wie auch schon beim TA. Montag ist der nächste Termin.

Muss hier zwingend eine Total-OP her? Oder habt ihr noch eine Idee, obs auch eine andere Ursache haben kann?

Liebe Grüße



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Do 30. Okt 2014, 19:27

Oh, irgendwie hatte ich deinen vorherigen Post total verpasst. Entschuldige.

Also bei einer Gebärmutterentzündung habe ich unter AB noch nie einen echten Erfolg erlebt. Hat sie denn Ausfluss? Läuft das Ganze also aus? Wenn nicht muss noch schneller operiert werden weil der Eiter/das Entzünungssekret sich weiter und weiter sammelt und dadurch die Gebärmutterwände brüchig werden...belässt man das so wird sie irgendwann reißen und das Tier stirbt an einer Sepsis...wir hatten solche eine brüchigen Uteri mehrfach im OP und glaub mir das ist kein Spaziergang. Bestenfalls drängt das AB die Infektion zurück (geht aber nur wenn es eine offene ist und der Siff raus kann) aber meist ist das nicht von langer Dauer und die Entzündung flammt im nächsten Zyklus wieder auf.

Lange Rede kurzer Sinn...ich würde zügig eine OP anstreben.


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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Do 30. Okt 2014, 20:11

Hi,

kein Problem - danke für deine Antwort.

Nein, Ausfluss hat sie keinen. Auch sonst waren eig. keinerlei Anzeichen da, so dass die TA auch nicht gedacht hätte, dass da was wäre.

Wie gesagt, im Ultraschall ist eben aufgefallen, dass eine Verdickung da ist. Zu tasten war nichts. Sie hat aber mit Schmerzen reagiert. Die Blase wurde ebenfalls angesehen - kein Gries und kein Stein. Deswegen auch die Blut- und Urinprobe. Hier waren die Leukos auffällig. Die TA ist sich nicht sicher, obs jetzt von der Blase oder von der Gebärmutter kommt :-(

Sie meint auf jeden Fall, dass eine chronische Entzündung da sein muss - keine akute. Da wären die Leukos wohl anders.

Reicht deiner Meinung nach der Termin am Montag? Eher war nichts zu kriegen, da am Samstag Feiertag ist und der Fall jetzt laut TA nicht als "Notfall" einzustufen ist. Das hört sich alles richtig, richtig schlimm an :-( und macht mir Angst.

Gut, dass ich drangeblieben bin. Vermutlich hätte sie schon reagieren sollen, als wir das erste mal da waren. Aber die Symptome waren einfach so unklar und verschwommen. Das hätte alles mögliche sein können.

Edit: In der Aufregung habe ich gerade übersehen, dass die Entzündung ohne Ausfluss noch schlimmer ist. Sorry.



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 31. Okt 2014, 12:21

Wenn ihr allgemeinbefinden ungestört ist und sie weiter ab bekommt reich montag meiner Meinung nach aus.

Alles gute der maus!

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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Mo 3. Nov 2014, 20:14

Hi zusammen

War also heute nochmal beim TA. Leider war meine TA nicht da :-(

Vom Tasten her war sie weniger auffällig als beim letzten Mal. Die junge TA war sichtlich überfordert und hat dann meine TA angerufen. Toll - Ferndiagnose!

Diese meinte, man solle noch abwarten. Wenn mir wohler wäre, können wir aber gleich nen OP- Termin ausmachen. Sie meint aber, wenn eine massive Eiteransammlung da wäre, hätte man das zum einen gespürt und zum anderen deutlicher auf dem Ultraschall gesehen. Jetzt meint sie, es könnte auch ne Wucherung im Darm sein.

Jetzt stehe ich da und weiß gar nicht mehr weiter :-(

Meint ihr ich soll ne zweite Meinung einholen?



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Mo 3. Nov 2014, 20:29

Öhm, ja definitiv eine zweite Meinung.

Eine gesunde Gebärmutter sieht man im Ultraschall nicht bzw. nur mit einem sehr sehr sehr guten Gerät, kann man sie sehen ist sie auch verändert bzw. gefüllt. Als kurzer Vergleich bei einer Hündin von ca. 20kg ist schon eine Verdickung der Gebärmutterschläuche auf 2cm Durchmesser besorgniserregend und geht oft auch mit eindeutigen Blutbefunden in Richtung Pyometra (Gebärmutterentzündung) einher.
Rechnet man das nun aufs Meerschweinchen runter ist alles was man im Schall darstellen kann besorgniserregend. So zumindest habe ich es von mehreren TAs mit Heimtierschwerpunkt gelernt.

Das mit dem Darm würde ich erstmal vergessen bzw. ganz hinten anstellen. Was ich schon an Darmtumordiagnosen gesehen habe wos am Ende doch "nur" die Gebärmutter war...ich trau da nur einer Hand voll TAs in ganz Deutschland übern weg.

Blut und Entzündungszellen im Harn, ohne Blasenbefund, sprechen für die Gebärmutter und nicht für den Darm. Wenn die Entzünung zurückgedrängt werden kann ist das ja auch gut. Vlt. reicht dann auch das AB...nur habe ich noch keinen Fall erlebt wo es nicht min. nach ein paar Wochen wieder da war.

Mach dich erstmal nicht verrückt, schau mal das du noch eine andere Meinung bekommst. Es lohnt sich bei solchen Sachen öfter Kliniken aufzusuchen, meist menschlich nicht so toll und auch kostenintensiver aber da ist die Chance am größten das wenigstens ein Arzt einen Fortbildungsschwerpunkt auf kleinen Heimtieren hat.

Alles Gute!


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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Di 4. Nov 2014, 09:40

Hi Saubergschweinchen,

vielen vielen Dank für deine Hilfe und Unterstützung.

Die Tierklinik in meiner Stadt ist leider absolut nicht auf Nagetiere ausgerichtet. Den nächsten Spezialisten gibt es wohl in Nürnberg oder München, soweit ich durch Recherche in Foren ausfindig machen konnte. Das ist von der Fahrtzeit (ca. 1,5 Std) definitiv zu lang :-(

Ich habe jetzt heute bei meiner anderen TA (sehr nagererfahren, allerdings wenig Sprechstundentermine) angerufen. Vor Montag war leider nichts zu kriegen. Während meiner Arbeitszeit kann ich dort leider nicht hin, ich kann auch nicht beliebig tauschen etc. - das ist so (so schlecht mein Gewissen auch ist) leider nicht möglich :-(

Ich gebe das AB jetzt aktuell nicht mehr. Lotti hat von gestern auf heute abgenommen (nicht viel), was ich aber auf den Stress von gestern zurückführe. Ich warte jetzt erst mal bis Mittwoch Nachmittag ab - bis dahin kann ich den OP-Termin noch canceln. Ich hoffe, sie hält bis Montag durch. Der TA bei der ich am Montag einen Termin habe, traue ich zu 100% - sie ist sehr erfahren mit Nagern. Ich wäre auch ursprünglich zu ihr gefahren, leider war sie zu der Zeit im Rahmen ihres Einsatzes für den Tierschutz in Griechenland unterwegs :-(

Meint ihr, ich soll das AB jetzt doch weiterhin geben? Oder wirklich abwarten? Die letzte Dosis hat sie am Sonntag bekommen.

Ich könnte mich über gestern immer noch ärgern ...

Zitat: "Ja, da weiß ich jetzt auch nicht so recht weiter. Wir könnten ja erstmal mit Metacam behandeln". Auf meinen Einwand, dass das ja nur die Schmerzen unterdrückt und am Problem nichts ändert, wusste sie leider auch so recht keinen Einwand. Sie argumentiert damit, dass das Metacam ja entzündungshemmend ist. Ich habe mittlerweile kein gutes Gefühl mehr dabei, sie in der Praxis operieren zu lassen. Mir wäre wohler, meine andere TA macht das.

Ihr müsst euch jetzt auch euren Teil über mich denken, oder? Ich fühle mich langsam wie der schlimmste Tierquäler :-( aber die ständig wechselnden Aussagen in der Praxis machen mich noch kirre.



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Di 4. Nov 2014, 10:27

Also ich finde nicht das du dich rechtfertigen musst, man hat auch noch ein Leben neben den Tieren und du bemühst dich doch wirklich. Manchmal kann man aber nichts an seinen Arbeitszeiten rütteln das kenne ich auch zu gut. Nicht jeder kann beliebig für sein Meeri frei nehmen, also ich halte dich nicht für einen Tierquäler zumal die Situation zwar ernst jedoch momentan nicht lebensbedrohlich zu sein scheint.

Wie lange hatte sie denn das AB bekommen? Du hast also einen OP-Termin für nächsten Montag? Ist denn die Tierärztin im Bilde? Weis sie was die andere gefunden hat und was vermutet wird?
Ich denke sie sollte einschätzen können ob du das Ab weiter geben sollst...da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Wenn nicht könntest du ja dennoch mit "Frauen"- und anderen Heilkräutern unterstützen. Himbeerblätter und Frauenmantel würden mir jetzt spontan einfallen.


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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Di 4. Nov 2014, 11:39

Hi,

danke für dein Verständnis - tut gut, das zu hören.

Den OP-Termin hätte ich Donnerstag. Diesen werde ich aber (wenn der Zustand stabil bleibt) canceln, da ich gerne die Meinung der anderen TA hätte.

Hier habe ich den Termin leider erst am Montag :-( Das ist dann aber noch nicht der OP-Termin, sie sieht sich das Schweinchen erst mal an. Ich habe aber telefonisch schon Bescheid gegeben, worum es geht, damit sie etwas mehr Zeit einplanen können. Nächste Woche konnte ich Urlaub kriegen, wäre dann also jederzeit bereits für alles :-)

Das AB hat sie insgesamt 10 Tage bekommen. Das mit den Himbeerblättern ist super - die habe ich getrocknet daheim. Frauenmantel nicht, aber das sollte zu kriegen sein.

Jetzt ist mir wieder etwas leichter ums Herz. Das gestern war einfach alles ein wenig viel. Wie gesagt, es war eine junge TA da, gerade mit dem Studium fertig. Was sie sonst noch für "Einfälle" hatte, erwähne ich jetzt lieber nicht (reine Heu-Wasser-Diät usw.) Habe es dann auf sich beruhen lassen. Die, bei der ich eig. bin in dieser Praxis ist kompetenter, war aber leider nicht da. Sonst wäre der Termin sicherlich anders verlaufen.

Meine Schnute und ich möchten uns nochmals in aller Form bedanken! Ich bin mir sicher, dass ich mich nochmal melden werde (spätestens wenn der OP-Termin feststeht). Ich war bereits in einem anderen Forum registriert vor einiger Zeit und wie man dort behandelt wurde, war teilweise wirklich traurig. Ich würde alles für meine Tiere tun - Geld spielt für mich dabei keine Rolle (alleine Lottis Untersuchungen liegen mittlerweile bei ca. 250€, TA berechnet den Höchstsatz). Aber auch ich habe irgendwo Grenzen (Arbeitszeit usw.). Sich dann anhören zu müssen, dass man seinem Tier schadet, tut wirklich weh.

Auch für eure Tipps bezüglich Ernährung etc. sind für mich sehr hilfreich. Da bin ich auch immer noch dran und meine Schnuten freuen sich über den Salat, den sie jetzt täglich weghauen dürfen :-)



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Di 4. Nov 2014, 11:55

Hm, ok, den OP Termin in der Praxis könnte ich denke ich auch nicht ohne Bauchschmerzen wahrnehmen...aber "nur" 10 Tage ABV sind bei einer Gebärmutterentzündung oft nicht ausreichend. Kannst du die TA zu der du am Montag gehen wirst nochmal anrufen und nachfragen was sie da für sinnvoll hält.

Du solltest sie einfach scharf beobachten, wenn ihr Zustand so bleibt und sie sich nicht verschlechtert kann es auch gut sein das die Entzündung gut zurückgedrängt wurde und nun genug Zeit für eine zweite Meinung bleibt. Wenn es ihr irgendwie schlechter geht oder sie wieder sehr schmerzhaft reagiert sollte sie meiner Meinung nach wieder Medis bekommen. Wenn alles so bleibt kann man ggf. auch noch abwarten ob es wieder aufflammt. Aber das bedeutet regelmäßige Ultraschallkontrollen und damit mehr Stress fürs Tier. Und es besteht dann die Gefahr das sie die Op, sollte sie nötig sein, nicht mehr so gut wegsteckt...ich hab gute Erfahrungen mit einer OP sobald die ersten Veränderungen auftreten. Ewige AB-Therapien und dauerhaft schlechte Blut-Entzündungswerte erhöhen die Komplikationen ungemein. Meerschweinchen sind keine einfachen Patienten gerade bei Bauch-OPs darum ist es schon wichtig das sie so fit als möglich in den OP gehen.

Entspann dich erstmal, beobachte sie gut und schau mal was die andere TA am Monatg sagt.


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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Emmy » Mi 12. Nov 2014, 19:42

Wie geht es deinem Schweinchen inzwischen?


Liebe Grüße von Kerstin

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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Fr 21. Nov 2014, 12:08

Hi zusammen,

also - nachdem der Ärzte-Marathon vorbei ist, möchte ich euch ein Update geben.

Lotti geht es derzeit wieder gut *vorsichtigfreu*. Blutwerte ok, Urinprobe ok, Gewicht stabil bzw. gestiegen.

Sie ist am Bauch noch empfindlich - allerdings hat sie derzeit wieder starken Blasenschlamm (-.-) den wir gerade versuchen, in den Griff zu kriegen. Ich werde jetzt auch das Heu umstellen, da dieses doch recht viele Kräuter etc. enthält.

Dafür habe ich seit gestern ein neues Sorgenschwein :-(

Lilli hat einen großen Heuhalm ins Auge bekommen und die Hornhaut ist verletzt. Habe dafür Gentamicyn bekommen, soll ich 2 mal täglich schmieren.

Womit wir bei der nächsten Frage wären: auf anderen Seiten liest man, dass viel öfter gecremed werden muss und dazu zusätzlich eine andere Salbe mit Vitamin-A. Meine TA hat davon aber nichts erwähnt.

Was sagt ihr dazu? Heute kann ich leider nicht öfter als 2 mal cremen - bin seit 06:00 Uhr in der Arbeit und komme erst gegen halb neun Abends heim. Kann das jetzt zur Folge haben, dass die Verletzung schlimmer wird?

Nochmal vielen Dank für euren Support und die nervliche Unterstützung.



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 21. Nov 2014, 14:08

Wenn die Hornhaut verletzt war, hatte ich Vitamin A haltige Augentropfen vom TA bekommen - zwei, dreimal reingetan, und sonst das Auge in Ruh gelassen und meist war nach zwei bis drei Tagen nix mehr zu sehen ...

Daß da viel gecremed und geschmiert werden müßte, bezweifel ich, das reizt doch die Hornhaut noch mehr und verzögert dadurch die Heilung!



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von NinniPut » Fr 21. Nov 2014, 15:15

Hi Murx,

danke dir :-)

Die TA meinte, das Gentamicin muss in jedem Fall sein. Ich glaub ihr da auch - das Auge sieht wirklich böse aus :(

Soll ich dann nochmal fragen wegen den Vitamin A-Tropfen? Ich habe gesehen, dass es hier wohl freie Tropfen in der Apotheke gibt - Vit A Pos z.B.

Soll ich das besorgen?



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 21. Nov 2014, 18:54

Gegen das Gentamicin hab ich ja nix, das ist ein AB und macht durchaus Sinn ... aber warum Salbe?
Es gibt auch Gentamicin Tropfen - die nennen sich sogar Augentropfen ...

Frag da am besten nochmal deine TÄ ... auch, ob es Tropfen gibt, was AB und Vitamin A kombiniert.



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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Da4nG3L » Fr 21. Nov 2014, 19:08

Mein Helge bekam damals nach einer Augen-OP auch Gentamicin-Augensalbe (Gent-Ophtal), leider weiß ich nicht mehr wie oft das gegeben werden musste, aber nicht das ich das schwer in Erinnerung habe das zeitlich hinzubekommen.
Vitamin gab es dazu nicht.
Es ist super verheilt!

Bei Bindehautentzündungen mit Gabe von Augentropfen hatte ich schon Anweisung 6-8 mal täglich zu tropfen.


Liebe Grüße,
Sabrina

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Re: Welche Untersuchungen sinnvoll?

Beitrag von Saubergschweinchen » Sa 22. Nov 2014, 16:04

Also ich verwende bei Verletzungen lieber salben die halten besser und man muss nicht so oft ran.
Das AB wird oft verordnet damit keine generalisierte Infektion entsteht die dann am sehnerv ins Gehirn aufsteigen könnte. Diese salben tun aber nix für die heilung sondern verhindern nur schlimmeres. Darum ist es sinnvoll eine regenerierende vit. A creme zu verwenden oder auch nur bepanthen um die heilung zu beschleunigen.
das mit dem oft schmieren kommt eben von der Kombi. ..wenn das AB 3x tgl. Rein muss und die andere min. 2x ist man eben schon bei 5x tgl.

Ich schaff das aber auch nicht. "Kleinere" heuverletzungen behandel ich nur mit bepanthen...geht es tiefer isses mir nach TA empfehlung lieber also gibts morgens AB und abends bepanthen. Mehr als zweimal schaff ich unter der woche leider nicht aber bisher sind alle Augen wieder gut geworden.

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