zuerst einmal bitte keinen Schreck bekommen. Es geht nicht um meine Tiere.
Eine befeundete TA ist derzeit mit einem Fall konfrontiert der nicht so ganz dem Lehrbuch entspricht und fragte mich ob ich "in der Szene" Informationen darüber bekomme.
Die Eckdaten:
- es geht um einen Liebhaberbestand von ca. 10 Tieren in Außenhaltung
- 1 Todesfall Anfang November 2013 nach kurz aber sehr heftig verlaufender Atemwegserkrankung
- 1
Beides waren junge Tiere (7-10 Monate), alle Tiere leben in der selben Gruppe (Alter der Gruppentiere bis 5 Jahre. Das zweite Tier wurde während der Behandlung nicht separiert.
Beim zweiten Tier wurde eine Sektion veranlasst das Ergebnis war eine hochgradiger Nachweis von Yersinia pseudotuberkulosis (Rodentiose). Das Tier war voller Mikroabszesse.
Nun sagen die Lehrbücher fast einstimmig das Selbe aus: Bestandssanierung (
Das wollte die Besitzerin auf keinen Fall und so wurde die gesammte Gruppe 4 Wochen lang mit einem AB (nach Restistogramm behandelt). Das haben alle problemlos überstanden.
In der Zeit wurde seitens meiner Freundin stark recherchiert und telefoniert, mit folgenden Meinungen:
- das Labor welches die Sektion vorgenommen hat - das wäre in der Regel eine Einzeltiererkrnakung?
- Uni Zürich - Keine Bestandssanierung, Abwarten, Behandeln,
- Dr. Erwringmann - Abwarten, Hygiene, lebenslange
- Gespräch mit einer Notstation die vor Jahren einen Ausbruch erlebt hat -
- Humanmediziner - Ansteckungsrisiko für den Menschen ist bei normaler Hygiene verschwindend gering
- Andere (deutsche) TAs - Eutha aller Tiere weil das in den Büchern steht
Der Momentane stand ist das alle Tiere noch leben, zwei ältere Weibchen zeigen nun aber eine leichte Augenentzündung und Atemwegssymptome (1 Tier auch leicht verdickte Lymphknoten). Diese Tiere sollen nun doch eingeschläfert werden wogegen sich meine Freundin innerlich sehr wehrt weil es ja auch einfach eine Erkältung durch das feuchte Wetter sein kann.
Ich meine gelesen zu haben das Murx schon mit Rodentiose beim Kaninchen zu tun hatte. Ich bitte um ein bisschen Licht im Dunkeln. Denn was in den Fachbüchern zu dieser Erkrankung steht stimmt hier weder mit Symptomen noch Verlauf überein. Denn theoretisch müssten sie ja schon alle Tod sein
EDIT: Hab noch was vergessen. Als Quelle für die Erkrankung kommen verschiedene Dinge in Frage.
Das letzte neue Tier war im August eingezogen (ist aber keines der verstorbenen). Neben dem Stall befindet sich eine Vogelfutterstation (wie man sie eben im Garten hat für die Wildvögel) dort verkehren auch Ringeltauben die ja in der Literatur häufig als Überträger genannt werden.
Eine THP (von der Besitzerin beauftragt) soll "getestet" haben das sie es sich über ein industrielles Futter eingeschlappt hat. Wie genau dieser Test abgelaufen ist kann ich nicht sagen, es erfolgte keine Laboruntersuchung.