Arthrose bei Seniorenschweinchen

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Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Mo 5. Aug 2013, 09:37

Ich habe 2 Seniorenschweinchen. Sie sind Zwillingsbrüder, ein Herz und eine Seele. Sie sind jetzt über 7,5 Jahre alt, also wirklich nicht mehr gerade jung. In letzter Zeit sind sie kaum noch in die zweite Etage ihres Geheges gegangen, sondern blieben eigentlich nur unten in ihrem Gehege. Früher saßen sie total gerne oben und haben beobachtet, was so vor sich geht...

Weil mir das ein wenig spanisch vorkam, dass sie fast zeitgleich beide nicht mehr von alleine rauf wollten, waren wir beim Tierarzt: Sie haben Arthrose an den hinteren Kniegelenken. Besonders Fred hat es relativ heftig, da ist das Beinchen sogar etwas geschwollen und heiß. Bei George ist es nicht ganz so ausgeprägt, aber auch sichtbar.

Sie bekommen nun täglich pro Schwein 0,1 ml Metacam. Heute ist erst der dritte Tag der Behandlung und sie sind kaum wiederzuerkennen! Sie waren total faul geworden und lagen viel in der Gegend herum, was ich aber immer nur auf ihr Alter geschoben hatte. Sie haben auch vor der Behandlung immer gerne gefressen, kamen betteln, wenn einer ans Gehege kam, und fraßen genauso viel wie immer. Nur lagen sie halt dazwischen meist nur herum. Das hielt ich einfach für Alterserscheinungen.

Jetzt wuseln sie wie zwei Jungspunde durch ihr Gehege, brommseln sich an, unterhalten sich quiekend, und insgesamt nutzen sie auf einmal wieder viel mehr den Raum, der ihnen zur Verfügung steht. Echt Wahnsinn! Ein Unterschied wie Tag und Nacht!

Meine Frage ist nun: Metacam ist ja ein Schmerzmittel. Gibt's noch was, was man den Schweinen geben kann, was das Fortschreiten der Arthrose etwas verlangsamen könnte? Unsere TÄ (bisher waren wir SEHR zufrieden mit ihr, sie hat noch nie eine Fehlentscheidung in Bezug auf eines unserer Tiere getroffen) meinte, wir probieren erstmal, ob Metacam überhaupt etwas bessert. Dass es so einen durchschlagenden Erfolg haben würde, hätte ich nie erwartet! Sollte ich das nun dauerhaft geben? In dieser Dosierung oder kann man damit auch runtergehen, wenn ein Spiegel aufgebaut ist? Die TÄ meinte, evtl. kann man es sogar nach ein paar Wochen erstmal wieder ganz weglassen. Ist das realistisch? Sollten wir überhaupt einen Auslassversuch machen oder quälen wir die Schweine dann wieder mit Schmerzen?

Was hat Metacam denn (dauerhaft gegeben) für Nebenwirkungen? Bisher fressen sie genauso weiter wie bislang und sind wie gesagt VIEL munterer als noch am Donnerstag vor ihrer Diagnose...



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Heike » Mo 5. Aug 2013, 13:56

Herzlich Willkommen Ringelsöckchen :lieb:
Deine Schilderung kommt mir sehr bekannt vor. Mein Oskar hat Osteodystrophie (Satinkrankheit).
Er fing auf einmal zu humpeln an und meine Tierärztin dachte auch zuerst an Arthrose. Ein Röntgenbild bestätigte aber leider die OD Krankheit.Seit Mai bekommt er nun Metacam zur Schmerzlinderung und auch für die Entzündung zu hemmen. Wir begannen mit 0,2ml Metacam tgl. Sein Humpeln verschwand und sein Gang wurde runder. Ich dosierte nach einer Woche runter auf 0,15ml und gab ihm zusätzlich noch Zeel (Heel). Oskar ging es damit prima. Als ich die Metacamgabe auf 0,1ml verringerte fing er leider das Humpeln wieder an. Also bleibt es bei 0,15ml Metacam.
Oskar wird durch seine Krankheit nicht alt werden. Mir ist wichtig, dass er jeden Tag ohne Schmerzen geniessen darf. Soweit ich weiß, belastet Metacam die Nieren.
Du könntest vielleicht über eine Zeelgabe nachdenken. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Mo 5. Aug 2013, 14:19

Sollte ich selbst Zeel besorgen und geben? Zusätzlich zum Metacam? Oder statt dessen? Und wie dosiere ich das, wenn ich das wirklich eigenmächtig so mache?



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von saloiv » Mo 5. Aug 2013, 15:06

Ich würde die Etage und erhöhte Flächen entfernen, damit sie nicht so viel herunterspringen. Durch das Schmerzmittel haben sie keine Schmerzen mehr (das ist auch gut) aber dadurch belasten sie die Knochen stärker und gerade Sprünge sind nicht unbedingt nötig aber recht schädlich. Zeel oder Traumeel wäre mir jetzt auch eingefallen.


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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Mo 5. Aug 2013, 15:22

Gesprungen sind sie die Etage sowieso noch nie, auch nicht in ihren Jungspundjahren. Die ist rund 40cm hoch, das war ihnen immer zu hoch für Sprünge. Sie sind bislang über eine Rampe hochgegangen. Komplett entfernen geht nicht, sie ist Teil des Stalls, der in ihrem Gehege steht. Ich könnte nur die Rampe entfernen. Meinst Du, das ist notwendig?

Manchmal steigen sie auf das Dach ihres Häuschens und hüpfen da dann natürlich auch wieder runter - aber eben nur ganz ab und zu und seit sie so träge geworden sind, kam das auch nicht mehr vor. Die Häuschen würde ich ehrlich gesagt nun auch ungerne alle entfernen... Oder ist das echt notwendig?



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von saloiv » Mo 5. Aug 2013, 15:54

Wenn sie wirklich nur die Treppe nutzen, würde ich die Etage drinnen lassen. Wenn du neue Häuschen anschaffen solltest, kannst du welche mit Spitzdach verwenden. Bis dahin könntest du auch an die Häuschen einen Aufstieg bauen, z.B. mit einem großen Stein als Treppe. Sollten sie wirklich viel hoch und runter springen, würde ich sie jedoch ersetzen.


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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Mo 5. Aug 2013, 16:13

Okay, danke für die Hinweise! Ich werde drauf achten, wie sie ihre Häuschen nutzen (in letzter Zeit saß keines mehr obendrauf, mal sehen, wann ich mal wieder eines oben sehe - momentan schätze ich das aber als [erstmal] unkritisch ein).



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Heike » Mo 5. Aug 2013, 16:52

Wichtig bei Arthrose ist natürlich auch die Bewegung deiner Schweinchen- desto mehr sie sich bewegen können (nicht springen) - desto mehr wird der Knorpel geschmiert und somit ernährt.
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich meinem Oskar noch eine spezielle Mischung aus Schüssler Salzen gebe. Arletta hat sich die Mühe gemacht und mir ein Wochenplan für Oskar zusammengestellt.
Ich gebe Oskar Metacam am Morgen und Zeel (Ampulle) am Abend. Zeel kannst du entweder in Tablettenform oder als Ampulle in der Apotheke besorgen.
Mein Oskar wiegt 1300g und er bekommt 0,5ml Zeel.
Wenn du noch Fragen hast - gerne :lieb:



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von darie » Mo 5. Aug 2013, 18:06

Ich hab auch gehört, dass Teufelskralle bei Arthrose sehr gut sein soll......aber da müsstest Du Dich mal schlau machen
Harpagophytum procumbens Globuli D12



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Di 6. Aug 2013, 09:09

Vielen Dank für Eure Tipps! Zeel werden wir wohl ausprobieren. Bekommt man das ganz normal in jeder Apotheke?

Gehört habe ich, dass auch Brennessel gut sein soll. Weiß da jemand etwas drüber?

Bewegen tun sie sich jetzt wieder richtig viel. Gar kein Vergleich zu noch vor ein paar Tagen! Ich bekomme sie inzwischen kaum mehr eingefangen für die tägliche Metacam-Gabe am Morgen... Wenn man ihnen doch bloß sagen könnte, dass man ihnen damit doch nur helfen möchte! *hmpf*



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Miss Marple » Di 6. Aug 2013, 11:25

Ringelsöckchen hat geschrieben:Gehört habe ich, dass auch Brennessel gut sein soll. Weiß da jemand etwas drüber?
Kenne ich auch nur aus Erfahrungsberichten. Brennesselsaft (aus dem Bioladen), täglich 0,5 ml. Der Saft hemmt Zytokine, die für den Knorpelabbau zuständig sind.
Falls es nicht schmeckt, kannst du den Saft mit Gurkensaft o. ä. mischen.
Da der Saft schnell schlecht wird, würde ich Portionen im Eiswürfelbehälter einfrieren.


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geklaut


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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von ClaudiaL » Sa 10. Aug 2013, 15:41

Ich gebe meiner Rosi derzeit Osteoheel S, allerdings wegen einer Kiefergeschichte. Das wäre evtl. auch was, kann man auch in Kombi mit Zeel geben so viel ich weiß. Müsstes Du mal Deine TÄin fragen.

https://www.repertorium-online.de/komplexmittel/Osteoheel-S-HEEL-anwendung.html" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von ClaudiaL » Sa 10. Aug 2013, 21:01

noch ein kleiner Nachtrag, ich habe heute gesehen, dass Heel dem Produkt einen neuen Namen gegeben hat. Aus Osteoheel S wird jetzt Ost.heel. Die Inhaltsstoffe sind gleich :lieb:


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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Di 13. Aug 2013, 14:46

Wollte nur mal kurz eine kleine Zwischenmeldung geben. Aktuell sind wir noch bei Metacam, das werden wir auch erst nach unserem Urlaub in 2 Wochen ausschleichen. Da werden wir 10 Tage weg sein, in denen ich sie nicht beobachten kann - da mag ich nun nicht herumexperimentieren und die Tierchen müssen nachher drunter leiden, weil ich nicht schnell genug mitbekommen könnte, wenn sie doch wieder Schmerzen haben.

George ist wieder wie früher (nur etwas älter und gemütlicher ;) ). Er betritt auch wieder die zweite Ebene des Stalles, aber nicht so sehr gerne wie früher, weil Fred meistens doch lieber unten bleibt (obwohl er hoch KANN, er scheint eher nicht zu wollen). Also bleibt George lieber auch da, wo er Fred sehen kann. Aber er popcornt wieder im Gehege und scheint sich pudelwohl zu fühlen. Wenn ich ihn für's Metacam einfangen muss, regt er sich furchtbar auf und teilt das auch allen lautstark mit und quiekt, als wolle ich ihn abschlachten... Er nimmt aber seine Medizin dann doch meistens relativ gelassen und wenn ich ihn wieder absetze, flüchtet er auch nicht vor mir, sondern putzt sich erstmal und läuft nicht weg. Soooo schlimm wie sein Theater vermuten lässt, scheint es für ihn also doch nicht zu sein. :D

Dafür stellt sich Fred an - das ist unglaublich! Täglich brauche ich etwas länger, um ihn überhaupt zu erwischen, weil er sich natürlich die allerhintersten Winkel raussucht, an denen er sich vergräbt, sobald ich ankomme. Einmal erwischt windet er sich wie verrückt und dreht den Kopf weg und reißt das Köpfchen hoch, sobald sich die Spritze seinem Mäulchen nähert. Er beherrscht mittlerweile Rückwärtspurzelbäume und Seitwärtsrollen und es ist fast egal, wie man ihn hält, die Hälfte geht erstmal daneben, weil er im allerletzten Moment immer doch noch irgendwie den Kopf wegzudrehen schafft. Unfassbar, was der für Kraft entwickelt hat...

Er tut mir total Leid, weil ich merke, dass ich ihm wirklich Angst einjage - und er weiß ja nicht, dass ich ihm nur etwas Gutes tun möchte! *hmpf*



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Kara » Di 13. Aug 2013, 15:26

Mögen sie vielleicht irgendwelche Pellets o.ä. gerne? Ich habe so ein Problem mal lösen können, indem ich Pellets, die es immer mal als Leckerchen gab, zermösert , Medis und dann mit Wasser dazu gegeben habe, bis ein fester Brei entstanden ist - das ergab immer eine kleine Kugel. Die auf einem Löffel dem Schwein hingehalten und dann ein Haps - stressfrei für mich und für Schwein ein Vergnügen. Hat monatelang funktioniert.
Funktioniert aber leider nicht bei allen - im Moment habe ich drei Schweine, die Pellets nicht mal mit der Kehrseite anschauen (trocken nicht und angefeuchtet schon gar nicht!). Da muss ich auch einfangen, bis mir was besseres einfällt...



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Di 13. Aug 2013, 15:31

Sie fressen überhaupt keine Pellets. Gut, sie kennen es eigentlich auch so gut wie überhaupt nicht, aber wir haben vor einiger Zeit mal welche geschenkt bekommen und die haben sie gänzlich verschmäht (ich hatte den Eindruck, dass sie das, was sie da vorgesetzt bekamen, überhaupt nicht als "essbar" klassifiziert hatten). :(



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Mo 23. Dez 2013, 07:56

Nach einem halben Jahr wollte ich mal eine kurze Statusmeldung abgeben:

Wir haben versucht, Metacam auszuschleichen, was jedoch nicht auf Dauer keine Lösung ist. Die Schweinchen (beide) haben dann offensichtlich Schmerzen, bewegen sich möglichst überhaupt nicht mehr und haben gesträubtes Fell (ein sicheres Zeichen dafür, dass sie sich unwohl fühlen). Also haben wir den Versuch wieder aufgegeben und sie bekommen seit Anfang September nun durchgehend täglich Metacam.

Mit der Dosierung sind wir minimal runter gegangen und haben uns an die Untergrenze herangetastet, mit der sie sich offensichtlich noch wohl fühlen, die aber nicht unnötig höher ist, als es sein müsste.

Das Medi-Theater ist im Laufe der Zeit viel besser geworden. George muss man überhaupt nicht mehr einfangen für die Medis, der sieht die Spritze und kommt begeistert angewuselt und würde auch die doppelte oder dreifache Portion hinunterschlingen. Fred braucht etwas Überredung, nimmt meistens aber die Medis auch direkt aus der Spritze, ohne dass man ihn fangen müsste. Gibt mein Mann die Medis, klappt es sogar noch etwas besser als bei mir (ich hab ihn vermutlich einfach ein paarmal zu oft einfangen müssen - diesen unangenehmen Job überlässt mein Mann meistens mir... *g*).

Die Schweinchen sind definitiv alt und gemütlich, hoch geht mittlerweile keins mehr von beiden. Sie liegen viel herum und strecken Füßchen, aber ich glaube, dass das mehr das Alter ist als schmerzende Gelenke. Ansonsten haben sie wunderbar glattes und glänzendes Fell, betteln, fressen weiterhin wie die Scheunendrescher und fühlen sich offensichtlich rundum wohl. Bislang haben auch beide noch nix abgenommen. :)



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von ClaudiaL » Mo 23. Dez 2013, 08:49

Ringelsöckchen hat geschrieben:Ansonsten haben sie wunderbar glattes und glänzendes Fell, betteln, fressen weiterhin wie die Scheunendrescher und fühlen sich offensichtlich rundum wohl. Bislang haben auch beide noch nix abgenommen. :)
Das ist doch die Hauptsache :top: Schön, dass sie derzeit so gut klar kommen :lieb:


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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Heike » Mo 23. Dez 2013, 10:26

Ich habe bei Oskar auch schon des öfteren versucht Metacam auszuschleichen. Wegen seiner Osteodystrophie bekommt der Gute schon seit Mai täglich Metacam. Doch komme ich von der Gabe unter 0,1 ml fängt er an zu humpeln und es braucht einige Tage mit erhöhter Dosis, bis er wieder "rund"läuft.

Super, dass es deinen beiden Buben so gut geht. :top: So soll es auch noch lange bleiben :bet:



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Re: Arthrose bei Seniorenschweinchen

Beitrag von Ringelsöckchen » Mo 23. Dez 2013, 10:46

Ich hatte ja letztes Silvester befürchtet, dass wir 2013 einen Todesfall zu beklagen haben würden - stimmte auch, war allerdings das Oma-Kaninchen. Die anderen alle sind immer noch putzmunter. So kann es 2014 auch gerne bleiben! ;)

Unsere Erfahrung mit dem Metacam ist ja ganz ähnlich. Sie kommen mit großzügigen 0,05 ml pro Schweinchen aus (also eher so Richtung 0,07 ml), aber DAS brauchen sie definitiv und drunter können wir auch nicht gehen. Aber solange sie damit fit sind, ist ja alles prima! :)



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