Hund und Katze - wie führe ich sie zusammen?

[Mandala]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier (auf Empfehlung) und bräuchte da mal dringend Rat. Ich habe einen 5 jährigen Kater (Freigänger, der auch das Sofa liebte...) bis der Hund kam. Eigentlich dachte ich es wäre nicht so problematisch, da wir bereits einmal für 3 Wochen einen Hund zur Pflege hatten, dem allerdings waren Katzen egal. Nicht diesem, er freut sich, wenn er den Kater verschrecken kann. Ich glaube nicht, dass er dem Kater was tun würde, aber der Kater haut natürlich immer ab und lebt jetzt sozusagen im Waschkeller (sicher). Wie kann ich die beiden aneinander gewöhnen?

Liebe Grüße
Sandra

[Nightmoon]

Hallo Mandala,
herzlich Willkommen.

Das ist ganz schön schwierig und kommt ganz auf den Hund und den Kater an. Verbietet man dem Hund jeglichen Kontakt zum Kater, so könnte er irgendwann meinen, dass er den Kater bekriegen muss. Lässt Du ihn gewähren, macht sich Hund vielleicht einen Sport draus und will Katerchen immer jagen. ...und nimmst Du den Kater bei Seite, dann könnte Hund irgendwann denken, dass der Kater unerwünscht ist und will ihn vielleicht dann auch verscheuchen.

Ich hab das immer so versucht, wenn sich Katze/Kater gewehrt hat, dann hab ich sie alleine sich zusammenraufen lassen. Wenn sich aber einer von beiden oder beide Parteien "bekriegt" hat/haben, dann habe ich beide in einen Raum genommen, wo keiner von Beiden weg konnte. Je nachdem wer dann Stunk machen wollte, zu dem hab ich dann "Nein" gesagt und mich zwischen die Parteien gestellt. Später hab ich es dann auch draußen gemacht, wenn ich sah, dass einer dem anderen "hinterher gefetzt" ist.

Ich nehme an, dass Dein Hund noch sehr jung ist?

Normal gibt sich dieses aufdringliche Verhalten dem Kater gegenüber nach einer Weile.
Da Euer Kater als Erster bei Euch war, sollte er auch die absolute Nr. 1 sein und bleiben, bis sich Beide aneinander gewöhnt haben. Funkt Hundi dazwischen, musst Du Hunde ablegen (Paltz machen lassen in einem gewissen Abstand oder auf seinem Liegeplatz), aber so, dass er immernoch zugucken kann und sich nicht total ausgegrenzt fühlt. Wenn junge Hunde komplett ausgegrenzt werden, dann bedeutet das für sie der sichere Tod. Deshalb würde das ein junger Hund nicht verstehen, wenn man ihn komplett aus dem Sichtfeld ablegt.
Es soll ja nicht in Aggressionen oder Panikattacken übergehen.

[bulletfan]

Mich würde interessieren was der Hund für eine Rasse ist und wie alt er ist.
Ich selber habe 2 Terrier Mix Hündinnen und 2 Katzen,wobei die zweite auch erst vor ein paar monaten bei uns eingezogen ist und es am Anfang mit meiner Amy richtig schwierig war.Sie wollte unsere Kleine einfach nicht akzeptieren,was sie auch durch beißen zeigte. Aber seit ein paar monaten klappt es.
Ich hab sie das dann untereinander regeln lassen,aber bin dabei geblieben um im Notfall eingreifen zu können.
Ich denke es kommt auch etwas auf die Rasse des Hundes und auch auf das Temperament an.
Und was ich auch wichtig finde ist das dein Kater ein Freigänger ist wo man nicht sagen kann was er schon für Erfahrungen mit Hunden gemacht hat.

[Curly]

Hi!

Es ist ein Australien Shephard und 1,5 Jahre alt.

Curly

[bulletfan]

Also ein Hütehund,richtig? weißt du ob er schon mal irgendwelche Erfahrungen mit Katzen gemacht hat? Wenn ja welche?
Ich habe meine Amy an die Leine gemacht (bei ihr mußte leider auch der Maulkorb drauf) und Meine kleine Katze dann einfach laufen lassen. Amy ist das hin und als es Pebbles zu wild wurde hat sie ihr eins übergebraten. Amy war total überrascht und ich war seit der Sache interessanter wie Pebbles.
Was ich noch wichtig finde ist das man das Tier was schon länger da ist auch mehr beachten sollte,also das sich nicht alles nur noch um den Neuankömmling dreht.Und wenn der Kater gern auf dem Sofa liegt würde ich es auch gleich so regeln,das es auch der Platz vom Kater bleibt und nicht das der Hund ihn sich erobert.

[Mandala]

Hallo zusammen!

Also eigentlich soll er mit allen Tieren keinerlei Probleme haben, was ich auch bestätigen kann sofern es Pferde, andere Hunde usw. betrifft. Beim Spazierengehen findet er es toll z. B. Hasen zu erschrecken und hinterher zu jagen, das ist bei Katzen auf der Straße auch so, aber nur kurz. Ich denke, es reizt ihn, dass sie weglaufen, eine gewischt gekriegt von der Katze denke ich hat er noch nie.Möchte es auch nicht darauf ankommen lassen, habe Angst, dass der Kater dann ganz weg ist. Aufs Sofa traut er sich nicht mehr, auch nicht wenn wir ihn mitnehmen. Haben auch schon die Katzenklappe dichtgemacht, aber das war auch nicht gut....

Morgens ist der Kater offensichtlich mutiger und kommt schon mal wieder bis in die Küche...

LG Sandra

[bulletfan]

Ich muß noch mal ganz dumm nachfragen wer traut sich nicht mehr aufs sofa und hast du die Klappe zugemacht damit der Kater nicht mehr rein darf oder soll er draußen bleiben.
Zum Thema das der hund vom Kater eine gewischt bekommt,das will sicherlich keiner,aber ich denke das wird sich kaum verhindern lassen,denn die zwei müssen sich auch irgendwann untereinander einig werden und Katerchen wird schnell lernen das er sich so einen allzu aufdringlichen Hund auch fernhalten kann(meine Dame droht nur noch nen Hieb an und die Hunde halten Abstand)
Auch wenn ein Hund spass hat am erschrecken und hinterher jagen wenn er draußen ist,so lernt er aber auch schnell das die Tiere die Zuhause sind nicht gejagt werden dürfen. Es macht zwar Arbeit,aber es lohnt sich wirklich und ein Australien Shephard ist ein sehr schlauer Hund mit einer hohen Auffassungsgabe.
Wenn dein Katerchen morgens rein kommt,dann nutze doch die Zeit und verwöhn ihn (kraulen,Leckerlie usw.)
er wird bestimmt mit der Zeit nicht mehr ganz so verstimmt sein.
Bei mir hab ich ein Türchen(was man auch für kleine Kinder nutzt)in der Küche angebracht als ich Meine kleine Katze an die Hunde gewöhnt habe,so konnten sie sich gegenseitig beobachten,aber konnten nicht direkt aufeinander losgehen,sich aber doch auch mal beschnuppern und so wurde keiner ausgeschlossen. Jeder hatte seinen Bereich.

[Mandala]

Der Kater traut sich nicht mehr bis aufs Sofa. Wir haben die Katzenklappe nach draußen mal zugemacht, damit er sich mit dem Hund auseinander setzen muss. Saß allerdings nur unterm Bett und das fand ich auch nicht so prickelnd. Ich will ihm lieber mehr Zeit lassen. Werde mal das mit dem Maulkorb versuchen.

LG Sandra

[chien]

Im Grunde kannst du da nicht wirklich zu beitragen.

Die Katze war vorher da und der Hund ist dazu gekommen, der Hund wird sich im Moment auch orientieren und versuchen seinen Platz bei euch zu finden. Wenn man die Katze jetzt aus dem "Weg räumt" und dadurch die Begegnung versucht zu ersparen, wird die Position der Katze geschwächt und man erzielt dadurch genau das Gegenteil von dem was man will. Der Aussi macht zwischen dem 16 ten Monat und dem 24 Monat auch eine Entwicklungsphase durch die stark auf das Territorialverhalten bezogen ist und somit ist es umso wichtiger, dass er weiss wo der Hammer hängt;)
Ich würde den Dingen den Lauf lassen und keine Angst vor Begegnungen haben, so eine Katze ist für einen Hund auch kein Zuckerschlecken, wenn die mal die Krallen ausfährt und ihm eine verpasst, ist er sicherlich vorsichtiger und man wird sich arrangieren denke ich....

[bulletfan]

Ich würd auch den Maulkorb erst mal weglassen(hab ich bei meiner nur gemacht,weil sie ernsthaft nach der Katze gebissen hat.),wenn der Hund noch nicht probiert hat nach dem Kater zu schnappen.Das ist sicherlich auch ein riesen Stress für den Hund,wenn er so ein Ding auf der Nase hat.
Wenn der Kater genervt ist und sich verteidigt,lernt der Hund schnell lieber nen Bogen um ihn zu machen.
Es braucht halt alles seine Zeit.

[Curly]

Hallo!

Wie wird der Hund denn ansonsten beschäftigt?
Möglicherweise lebt er auch nur seinen Trieb an der Katze aus
und versucht "sein Rudel" zusammen zu halten.

Wie lange ist der Hund denn jetzt schon bei euch?

Curly

[Mandala]

Hallo Curly!

Der Hund hat jeden Tag mind. 3 Stunden Auslauf, und das nicht nur an der Leine und auch im Spiel mit anderen Hunden. Er ist seit 3 Wochen bei uns und wir suchen noch eine Agility Gruppe (vielleicht weiß jemand eine gute Adresse Nähe Bremen Nord???), ab Dienstag besuchen wir eine Hundeschule.

Er sieht die Katze kaum, ich glaube nicht, dass das was damit zu tun hat.

LG Sandra

[Curly]

Hi Sandra,

vielleicht hat es doch was damit zu tun,
nur anders herum.

Wenn er die Katze kaum sieht, sie quasi noch nicht kennt,
ist sie eventuell noch kein Rudelmitglied für ihn und wird
deshalb wie ein Kaninchen draußen behandelt.

Ich schicke dir gleich mal ne PN mit einer Hundeschule.

Gruß,
Curly

[chien]

Hallo Sandra,
ich hab oben auch schon geschrieben, dass es nicht wirklich der Sache dienlich ist, wenn du die Katze vom Hund abschottest. Auch wenn es dir wiederstrebt, du schützt weder die Katze noch trägst dazu bei, dass der Hund sich an die Katze gewöhnt.
Du solltest überlegen, was du tun kannst, damit sie sich ständig über den Weg laufen und möglichst viel Kontakt zueinander bekommen.

[Mandala]

Ja, das mit der Trennung sehe ich ein, das geht auf Dauer nicht, der Kater hat sich ja schon förmlich eingerichtet. Die Idee mit dem Maulkorb finde ich nicht schlecht, vielleicht kann ich mir irgendwo einen leihen, ich brauch ihn ja hoffentlich nur kurze Zeit. Dann brauche ich einen geeigneten Raum ohne großartige Versteckmöglichkeiten, denn dann sitzt der Kater nur wieder unterm Schrank.

LG Sandra

[bulletfan]

Wenn du ab Dienstag in die Hundeschule gehst dann frag doch da noch mal nach,vieleicht können die dir dann auch helfen den Hund an den Maulkorb zu gewöhnen. Für Hunde ist so ein Maulkorb eine lästige Sache und wenn er nicht gewöhnt ist ihn zu tragen,dann wirst du auch Probleme bekommen,wenn du den Hund mit dem Kater zusammen lässt. Dein Hund wird dann dauernd probieren den Maulkorb wieder los zu werden.
Lass dich doch mal in der Hundeschule dementsprechend beraten.

[chien]

Ja, das mit der Trennung sehe ich ein, das geht auf Dauer nicht, der Kater hat sich ja schon förmlich eingerichtet. Die Idee mit dem Maulkorb finde ich nicht schlecht, vielleicht kann ich mir irgendwo einen leihen, ich brauch ihn ja hoffentlich nur kurze Zeit. Dann brauche ich einen geeigneten Raum ohne großartige Versteckmöglichkeiten, denn dann sitzt der Kater nur wieder unterm Schrank.

LG Sandra

Er gewöhnt sich schnell an den Maulkorb, wobei man durch den Maulkorb der Katze nicht die Angst nimmt, man verhindert eigentlich nur das die Katze gebissen werden würde, was ich eigentlich nicht glaube. Erstens muss der Hund die Katze erwischen und zweitens muss die Katze das auch einfach hinnehmen. Es ist äusserst selten, dass ein Hund eine Katze erwischt und sie auch tot beisst. Mal abgesehen davon, ist der Aussie kein Jagdhund und hat einen Hüteinstinkt aber kaum bzw. keinen Jagdtrieb mit Tötungsabsicht.

[Curly]

Naja, nicht ganz.
Das Hüten ist im Grunde ne umgewandelte Form der Jagd.
Also meine Hand dafür ins Feuer legen, dass nen Aussie die Katze nicht beißt, würde ich nicht.
Ich weiß nicht, wie es heute ist. Früher wurde den Hütehunden sogar antrainiert, widerspenstigem
Vieh in die Füße zu beißen.

Curly

[Mandala]

Guten Morgen zusammen!

Also heute morgen habe ich gedacht ich versuche es mal und habe den Kater aus seinem Raum mitgebracht und mich in er Küche mit ihm hingesetzt. Zwischenzeitlich sah es so aus, als wenn der Hund es freundlich aufnahm und ich lobte ihn, habe aber wohl zuviel erwartet für den Anfang. Der Hund wollte den Kater beschnüffeln und zwar auch von hinten wie einen Hund und das hat der Kater dann natürlich nicht gut gefunden und es gab eine heftige Auseinandersetzung mit diversen Kratzwunden und einem entflohenen Kater.

Ich würde meine Hand auch nicht aufs Spiel setzen (dafür ins Feuer legen), dass der Hund sich nicht verteidigt und zubeisst.


Na, ja auf ein nächstes Mal!

LG Sandra

[chien]

Guten Morgen zusammen!

Also heute morgen habe ich gedacht ich versuche es mal und habe den Kater aus seinem Raum mitgebracht und mich in er Küche mit ihm hingesetzt. Zwischenzeitlich sah es so aus, als wenn der Hund es freundlich aufnahm und ich lobte ihn, habe aber wohl zuviel erwartet für den Anfang. Der Hund wollte den Kater beschnüffeln und zwar auch von hinten wie einen Hund und das hat der Kater dann natürlich nicht gut gefunden und es gab eine heftige Auseinandersetzung mit diversen Kratzwunden und einem entflohenen Kater.

Ich würde meine Hand auch nicht aufs Spiel setzen (dafür ins Feuer legen), dass der Hund sich nicht verteidigt und zubeisst.


Na, ja auf ein nächstes Mal!

LG Sandra

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, aber der Weg ist genau der Richtige. Beide müssen sich aneinander gewöhnen und das der Hund schnuppert ist normal, es ist eigentlich auch ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass eine Akzeptanz da ist und auch Interesse.
Katzen sind leider da etwas anders gestrickt und kratzen einfach auch aus angst ohne jegliche Begründung.
Du wirst dieses Procedere wohl noch ein paar mal durch machen müssen. Du wirst vielleicht nicht erreichen, dass beide sich mögen, aber du wirst erreichen, dass beide erkennen das es keine Auseinandersetzung erfordert um im gleichen Revier nebeneinander zu existieren!