Unproblematische Pflanzen für Kaninchenneuling

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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Mrs Rabbit
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Unproblematische Pflanzen für Kaninchenneuling

Beitrag von Mrs Rabbit » Mo 7. Sep 2015, 10:20

Hallo zusammen,

Vor ca. 2 Wochen zog eine neue Dame ein. Sie kannte keine Wiesenfütterung, außer 1x am Tag 'ne Hand voll Gras als Beifutter.
Zur Zeit schleppe ich kiloweise Wiese an, da sie alles Inhalliert und nichts liegen lässt. Ich bemühe mich das immer rechtzeitig Nachschub kommt. Sie macht keine Probebisse, sie beißt in den Wiesehaufen und stopft alles in sich rein. :hm: Es ist echt Wahnsinn was die beiden verdrücken. :jaja:

Nun meine Frage. Da sie alles in sich rein schlingt, welche Pflanzen sind in der Anfangszeit unproblematisch?
Bisher gibts: Gräser, Löwenzahn, Spitz-/Breitwegerrich, Ampfer, Giersch, Taubnessel, Klee, Vogelmiere, Kamille, Schafgarbe, Johanniskraut, etwas Storchenschnabel und Rainfarn. Zweige: Birke, Hasel, Buche, Weide, Pappel, Linde, Brombeer, Himbeer, Apfel und Pflaume.
Zusätzlich stehen Saaten zur freien Verfügung. Die werden auch nur bei Bedarf gefressen. :top:
Gelegendlich gibt's noch Sachen aus der Küche, wie Möhren-Grün, Apfel & co.

Mir ist die Auswahl eigentlich noch zu wenig. :?

Habt ihr noch Ideen, Tipps?


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Re: Unproblematische Pflanzen für Kaninchenneuling

Beitrag von Wildkaninchen » Mo 7. Sep 2015, 12:54

Meine Holly hat am Anfang auch alles, was ich von der Wiese gebracht habe gefressen ohne zu Selektieren. Das kannte ich vorher überhaupt nicht und ich war schon leicht panisch, weil sie so extrem schlang. Aber das hat sich mit der Zeit gegeben und jetzt bleibt regelmäßig ein Häufchen Wiese übrig.

Zu deiner Frage: Bis auf Kreuzkraut sind die Korbblütler alle unproblematisch. Wiesenkerbel, Bärenklau und Wilde Möhre kannst du auch ruhigen Gewissens in großen Mengen anbieten.


Liebe Grüße von Marlene und den wilden Schwarzfüßen
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Re: Unproblematische Pflanzen für Kaninchenneuling

Beitrag von Mrs Rabbit » Mo 7. Sep 2015, 15:59

Danke für deine Antwort. :lieb:

Angst habe ich nicht, ich bin mir sicher das es sich einpendelt, jedoch etwas verunsichert was die Pflanzen angeht.
An Doldenblütler traue ich mich zur Zeit nicht ran. Hier sind nur junge Pflanzen und die sehen für mich alle gleich aus. :X :schäm:


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Nemka
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Re: Unproblematische Pflanzen für Kaninchenneuling

Beitrag von Nemka » Mo 7. Sep 2015, 17:41

Problematisch finde ich Johanneskraut und Rainfarn.



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Mrs Rabbit
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Re: Unproblematische Pflanzen für Kaninchenneuling

Beitrag von Mrs Rabbit » Mo 7. Sep 2015, 17:54

Nemka hat geschrieben:Problematisch finde ich Johanneskraut und Rainfarn.
Was soll daran problematisch sein?


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Re: Unproblematische Pflanzen für Kaninchenneuling

Beitrag von Murx Pickwick » Di 15. Sep 2015, 11:10

Rainfarn ist für Menschen und Ratten tatsächlich problematisch, da es viel Thujon enthält. Beim Menschen können größere Mengen Rainfarn zu Durchfall führen, stark angereicherte Extrakte aus Rainfarn können sogar zu Krämpfen führen.

Kaninchen dagegen setzen den Rainfarn als Mittel gegen Viruserkrankungen, Erkältungskrankheiten etc ein. Dazu kommt, daß gerade der Rainfarn eine sehr gute und unproblematische Pflanze ist, sie daran zu erinnern, daß es auch Pflanzen gibt, die nin besser nicht in sich hineinschlingen sollte. Kurzum, es ist auch eine gute Umstellungspflanze, wenn zu gierig gefressen wird.

Beim Johanniskraut ist problematisch, daß es phototoxische Substanzen enthält - kurzum, wenn da ne unbedarfte, nicht auf Johanniskraut angepaßte Raupe dran frißt, frißt sie auch diese Substanzen und bekommt dann leichter nen Sonnenbrand, wenn sie in die Sonne krabbelt. Bei einigen Insekten kann das durchaus zum Tod führen.
Beim Kaninchen kann das nicht passieren - erstens sind sie keine Insekten, sondern Säugetiere mit einem Magen, der mit starker Säure gefüllt ist, (im Magen werden diese phototoxischen Substanzen größtteils abgebaut), zweitens hat ein Kaninchen Fell, so daß Sonnenlicht gar nicht erst auf die Haut gelangen kann. Tatsächlich konnte bislang noch niemand eine sonnenempfindliche Haut oder sonnenempfindliche Augen bei Kaninchen durch Johanniskraut oder Johanniskrautextrakte auslösen - nicht mal dann, wenn das Zeug armen Laborkaninchen direkt in die Augen geträufelt wurde.

Selbst der Mensch verträgt große Mengen an Johanniskraut - schmeckt nur nicht sonderlich gut ... aber wirkt beruhigend und ist eines der wirkungsvollsten Mittel gegen leichte Depressionen.
Erst bei Johanniskrautextrakten und sog. Rotöl muß der Mensch vorsichtig sein, da er speziell mit Alkohol zusammen durchaus zuviel Wirkstoffe aufnehmen kann. Die Folge ist bei hellhäutigen Menschen, daß sie leichter nen Sonnenbrand bekommen, wenn sie sich nach Johanniskrauteinnahme unter die Sonnenbank legen. Einige Menschen reagieren zudem sehr empfindlich auf Johanniskraut, allergische Reaktionen auf Rotöl oder Johanniskrautextrakten sind keine Seltenheit.



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Re: Unproblematische Pflanzen für Kaninchenneuling

Beitrag von Panda » Di 15. Sep 2015, 15:31

Also dieses in sich reinschlingen legt sich irgendwann. Meine Baelish kannte kaum Futter und musste viel Hungern. Anfangs konnte sie garnicht fassen wieviel Futter es auf der Welt doch gibt- alles ihres. Sie war nurnoch am Fressen. Inzwischen wiegt die Gute auch etwa ein Kilo mehr als bei der Ankunft xD aber nungut. Sie hat etwa 4 Wochen wirklich intensiv gefuttert. Dann traten immer häufiger kleinere Päuschen ein und es blieb ab und an sogar etwas übrig. Mit der Zeit hat sich das reguliert und nun frisst sie zwar immernoch viel, aber für ein junges Kaninchen dieser Größe frisst sie absolut angemessene Mengen.

Es dauert einfach. Trotzdem würde ich nicht "zu lasch" füttern. Es ist okay wenn sie auch stärkere Pflanzen in kleinen Mengen bekommt. Wie Murx sagte, Rainfarn und Johanniskraut machen nicht wirklich was aus.

Was ich nicht anbieten würde, sind wirklich Starke Giftpflanzen die beim Überschätzen echt unschöne Folgen nach sich ziehen könnten. Ansonsten... ich hab immer gleich ordentlich was an Auswahl reingeworfen :pfeif: aber z.B. Thuja und Efeu werden bei mir immer schnell liegen gelassen, den Dreh haben sie zügig raus.

Was ich mir auch gut vorstellen könnte, das gerade reine Gemüse-Kaninchen eben auch Mängel haben. Unser Gemüse dass wir im Supermarkt kaufen können, sind etwa so Vitaminbomben wie ein Stück Pappe. Das Gemüse wird zu früh aus den Gewächshäusern geholt und hat teilweiße nichtmal Sonne gesehen. Auch Feldgemüse wird oft zu früh geerntet und ewig transportiert. Und die wenigsten Gemüse-Kaninchen werden mit eigenem Gemüse oder Bio-Gemüse vom nächsten Bauern ernährt.
Diese Tiere versuchen auch einfach wieder alles "aufzuholen" und sich mit genügend Vitamine und Mineralien zu versorgen. Wildkräuter& Wiese haben einfach mehr Vitamine, Mineralien und co. SO ein bisschen Salat ist eigentlich auch für uns Menschen zu wenig, wir sollten auch mehr Wildkräuter essen.



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