Ich hatte heute das Vergnügen meine Katze (naja sie lebt bei meinen Eltern also ist es wohl nicht mehr wirklich meine) beim Verzehr ihrer Beute zu beobachten.
Sie hat sich von mir absolut nicht stören lassen und lies sich auch gern fotografieren.
Ich weis garnicht ob ich sie schonmal hier vorgestellt habe

"Kasa" ist meine kleine Schnoddernase, eine totgeglaubte Handaufzucht mit allergischem Astma und chronischem Schnupfen. Ein zartes Geschöpf von mittlerweile und niemals erwarteten 7 Jahren, mit Gelenkbeschwerden (von den starken ABs als Baby) und Triefaugen.
Sie hat sehr gutes Personal und wurde lange gebarft...im letzten Winter fing sie an massiv zu mäkeln und frass kaum bis garnichts mehr. Mit Barf für meine Eltern ein echtes Problem...nachdem wir alles versucht und auch medizinische Ursachen ausgeschlossen hatten fanden wir uns damit ab das es wohl draußen irgendwo was besseres geben musste. Die Barferei wurde fast ganz aufgegeben weil es nur noch weggeworfen wurde...nur wenn meine Eltern im Urlaub sind und sie nicht so viel nach draußen kann bekommt sie es noch und frisst es dann auch.
Damit meine Mutter nicht das Gefühl hat das sie ihre Katze garnicht füttert steht nun ein Trockenfutternapf zur Deko herum...ab und zu fehlt mal ein Bröckchen aber Futter in dem Sinne ist das auch nicht.
Da sie super laute Atemgeräusche von sich gibt begrenzten sich ihre Jagderfolge soweit wir es mitbekommen auf Insekten, Eidechsen und Blindschleichen.
Nun hat sie in letzter Zeit desöfteren mal ein bisschen Mäusepelz in die Wohnung gekotzt und heute konnte ich zum ersten Mal beobachten das sie einen Vogel frass. Sie hat also Jagderfolge und ein bisschen stolz hat mich das als "Katzenmutti" schon gemacht, außerdem bin ich massiv erleichtert das sie sich nicht irgendwo mit Wiskas vollstopfen lässt sondern sich offenbar gut selber barft.
Achtung Fressszene
Unsere Singvögel sind rar und Rotkehlchen besonders, nur einen Steunwurf von meinem zu Hause entfernt wurde vor einigen Wochen ein illegaler Singvogelhändler hochgenommen. Er handelte mit Wildfängen von seltenen Vögeln. Auch mit Rotkehlchen...
Mein Großvater zählt ganzjährig die Artenvielfalt an unserer Futterstelle und er hasst Katzen...er macht sie zusammen mit allem anderen Raubzeug dafür verantwortlich das die Anzahl der Singvögel schrmupft und das es hier keine Bodenbrüter mehr gibt (früher hatten wir Fasane im Garten). Deutschland hat ein Katzenproblem, das wissen wir, ein Problem mit wilden Katzen die Vögel bejagen...zu diesen kommen die Freigänger mit Jagderfolg.
Liegt es nun also in der Verantwortung der Katzenhalter dies zu verhindern? Die "Katzenmutti" in mir freut sich unheimlich das meine Katze die Möglichkeit hat sich artgemäß zu beschäftigen, der Jagd nachzugehen und sich so auch artgerecht zu ernähren.
Aber der Naturfreund in mir möchte natürlich die Artenvielfalt der Singvögel unbedingt erhalten.
Wie seht ihr die Problematik? Muss ich mich schlecht fühlen weil meine Katze jagt?
Ergreift ihr Maßnahmen gegen den Jagderfolg eurer Katzen oder freut ihr euch über die gesunde Mahlzeit?
Was tun mit einer Katze die zu Hause das Frischfleisch verweigert und die Beute draußen vorzieht?
Ein Halsband kann sie nicht tragen weil sie damit völlig ausflippt...sie überschlägt sich und schreit bis sie es irgendwie runter hat...eines mit Glöckchen wäre da erst recht undenkbar.