Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

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Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Anita » Mi 13. Mär 2013, 17:41

Hallo zusammen,

vielleicht hat der ein oder andere unseren Krankenthread verfolgt. Wir wollen/müssen ja zumindest auf Teilbarf umstellen...

Jetzt hab ich dazu mal ein paar Fragen:

Wir wissen noch nicht ob wir komplett barfen können, da unsere Älteste (Maya) bisher seit 12 Jahren alles an Frischfleisch verweigert. Derzeit wird ausschließlich Bozita als Alternative zum TroFu genommen. Aktuell haben wir für sie erstmal Rinderhack besorgt, davon hat sie minimini Mengen mitgefressen.

Die anderen 4 sind da schon etwas toleranter, bekommen aber momentan auch noch etwas Bozita dazu damit sie ihr nicht alles wegfressen.

Da fänd ich mal spannend ob mir jemand etwas helfen kann mit den Mengen... wir haben folgende Miezenkonstellation:

Maya, 12 Jahre, 5,2kg und übergewichtig
Myra, ca. 3 Jahre, ca. 4kg, etwas moppelig aber nicht dick (Winterspeck halt :-) )
Kurt, ca. 2 Jahre, 4,2kg, normalgewichtig, Struvitkristalle im Urin
Karl, ca. 2 Jahre, ca. 4,5kg, wie Myra, Kurts Bruder
Filou, ca. 1,5 Jahre, 8,2kg, schlank, Neigung zu Zahnfleischwucherungen (musste schon gekautert werden)

Das mal zu den vorhandenen Tigern. Jetzt mal zu meinen Fragen:

Kann man eine ungefähre Fleischmenge eingrenzen die die Herrschaften brauchen? Wie wichtig sind für eine gesunde, artnahe Fütterung mehrere Mahlzeiten? Zu TroFu & NaFu-Zeiten haben wir abends gefüttert, da das TroFu ja immer da war. Aber wenn ich davon ausgehe, dass in freier Wildbahn nu auch nicht pünktlich alle 12 Std. Mapf serviert wird, hoffe ich mal, es durchaus im Rahmen sein sollte bei einer Fütterung tgl. zu bleiben, oder?

Dann wäre noch die Frage nach dem "wie"? Ich würde gerne ohne große Berechnungen & Co Barfen oder Teilbarfen. Ich hab in nem Thread vor Kurzem hier schon gelesen, dass das geht, kann man irgendwie kurz zusammenfassen auf was dabei zu achten ist und wie geh ich dann mit den entsprechenden Bestandteilen um wenn ich nur teilbarfe und das Bozita gar nicht absetzen kann. Fütter ich dann genauso wie ohne das Bozita oder sollte ich auf was achten, da das Fertigfutter ja leider schon mit etlichem Mist angereichert ist?

Ich hoffe mal, dass es ok ist, dass ich mich nicht durchs ganze Forum gearbeitet hab um zu schauen wo welche Frage evtl. mal gestellt wurde, aber ich denke aufgrund der bunt gemischten Katzengruppe ist es eh ziemlich individuell. Ich denke z.B. schon, dass ein 8kg-Lou der sehr aktiv ist andere Bedürfnisse hat wie so mancher gebarfte Stubentiger im Forum. ;-)

Und dann fehlt mir noch das "wo"...

Wo bestellt ihr? Wo stimmen Preis und Leistung und idealerweise auch noch die Herkunft/Haltung des Futtertieres oder ist es am Ende sogar empfehlenswerter das FriFu einfach mit unserem Essen im Supermarkt zu kaufen? (Kaufen da bevorzugt von Landmärkten, Direktvermarkter u.ä., Qualität ist top, aber der Preis ganz schön happig).

Danke schonmal. :-)



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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Mär 2013, 18:35

Von der Menge her gibts die Daumenregel 4% vom Körpergewicht (ich hoffe, ich habs richtig in Erinnerung). Das wird sich jedoch mit der Zeit einpendeln, du wirst selbst sehen, wieviel welche Katz tatsächlich frißt, da gibts erhebliche Unterschiede.

Normalerweise sollte eine Fütterung einmal am Tag ausreichen - wobei zwei Mahlzeiten besser sind. Es gibt einige Fleischsorten, die bei Zimmertemperatur relativ lange stehen können und dennoch noch über Stunden für die Katz genießbar bleiben (d. h. wenn sie die überhaupt frißt), Rindergulasch beispielsweise. Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit, Fleisch durchzubraten und das ähnlich zu verfüttern, wie du vordem Trockenfutter verfüttert hast. Durchgebratenes Fleisch und Wurst ist für die meisten Katzen zwischen 14 und 20 Stunden lang genießbar.

Wenn du Bozita weiterfüttern willst, mußt du selbst über Beobachtung herausfinden, wieviel du füttern kannst, ohne daß die Stubentiger aus dem Leim gehen, das ist insbesondere für die zwölfjährige sehr wichtig, da sie eh schon übergewichtig ist. Gekochtes und Fertigfutter können oft nur rationiert angeboten werden, da gibts einfach die Katzen, die ansonsten zuviel futtern.

Traust du dir zu, Eintagsküken ab und an anzubieten?
Dann kannst du eigentlich relativ locker an die Sache rangehen, da in Eintagsküken im Großen und Ganzen alles drin ist, was Katz braucht, der Rest ist das abwechslungsreiche Futterangebot, wobei du gerade bei der Rohkost dich nach den Katzen richten solltest. Wenn die regelrecht ausflippen, wenn du ihnen Fisch anschleppst und Gehacktes stehenlassen, hat das irgendeinen Grund ... wenn du also den (sich ständig ändernden) Appetit deiner Katzen mit einberechnest, kommst du relativ gut zu einer ausgewogenen Kost.

Generell sollte der Muskelfleischanteil sehr hoch sein, wobei Herz ernährungsphysiologisch zu Muskelfleisch zählt. Für das Dickerchen wäre Lunge sehr geeignet - erfahrungsgemäß wird das jedoch keine Katz anrühren, Lunge fressen nicht mal hier die Hofkatzen (das heißt doch: Eine von vier!), trotzdem die sonst alles fressen, einschließlich gekochter Kartoffeln und ähnlich katzenuntypischer Kost.

Ich selbst hab meine Biobauern gehabt, bei denen ich Schlachtabfälle geholt hatte, zusätzlich gabs selbstgeschlachtetes Kanin, Kaninchenjunge, ab und an Mäuse und Ratten aus eigener Zucht (zumindest bis ich die Mause- und Rattenhaltung endgültig aufgab), Eintagsküken ([url=http://www.futter-fundgrube.de/shop_gx2/]Hungenberg Hund und Sport[/url]), Hühnerklein, Hühnerbrust, Fisch, Krabben (allerdings nur gekocht, weil Bero Krabben roh nicht mochte, der Gehalt an Thiaminase war vermutlich in Krabben zu hoch), rohes Eigelb oder gekochtes ganzes Ei, Gehacktes, Joghurt, Quark, Biopesto einer ganz bestimmten Marke oder Pesto selbstgemacht usw usf.
Ich hab allerdings die Macke gehabt, mind. Bioqualität zu verfüttern, ich hatte nur in absoluten Ausnahmefällen (bzw im Falle der Eintagsküken) konventionelles gefüttert.

Da ich viel Schlachtabfälle und Selbstgezüchtetes verfüttert hatte, war das Futter deutlich billiger wie Bozita, das ändert sich jedoch sehr schnell, wenn man keinen Landwirt hat, der beispielsweise Herz und Zunge für unter einem Euro das Kilo abgibt ... zumal nicht alle Schlachtabfälle verfüttert werden können, mit Lunge und Pansen brauchte ich bei Bero nicht zu kommen, das hat er gnadenlos abgelehnt. Dazu kommt die Forderung, daß ein Großteil Muskelfleisch sein soll ... und Muskelfleisch ist teuer!



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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Schnubbels » Do 14. Mär 2013, 10:13

Es gibt ein paar Sachen, die du beachten solltest. Ich selber mache nur Teilbarf und füttere dazu hochwertiges Nassfutter. Bozita find ich jetzt eher mittelwertig, die Deklaration ist sehr ungenau. Hochwertig: Catz finefood Grau, Macs, CatzFinefood, TerraFelis, Granatapet, OmNomNom, Feringa, Power of Nature, Petnatur
Ich find es auch immer besser, wenn man nicht nur eine Sorte Nassfutter gibt. Ich gebe zig verschiedene und man kann damit auch der sogenannten Neophobie vorbeugen (Katzen haben eine angeborenen Mechanismus Neues nicht zu fressen. Sind sie also an Trockenfutter gewöhnt, dann fressen sie das. Wenn man nur eine Sorte füttert, wollen sie nur DIE Sorte. Es gilt also Abwechslung und Vielfalt! Wenn man nur eine Sorte füttert, erzieht man sich Mäkelkatzen.)

Beim Barfen:
Unser Fleisch ist meist zu fettarm, d.h. du musst es anreichern mit tierischen Fetten. Fischölkapseln sin super wegen den Omega 3 Fettsäuren (diese muss man zuführen). Aber auch Butter, Gänselschmalz gehen. Pflanzliche Öle nur sehr sparsam anwenden. Sie belasten die Niere. Viele Barfer geben Weizenkeimöl, weil es die Katzen mit Vitamin E versorgt.

Muskelfleisch alleine reicht nicht, du brauchst einen Knochenanteil. Da kannst du entweder direkt Knochen geben oder aber Knochenmehl und Eierschalenpulver. Knochenmehl und Eierschalenpulver gebe ich beides. Es gibt in Barfshops aber auch gewolfte Hühnerbeine etc. Da hast du dann direkt einen Knochen- Knorpelanteil. Muss man auch schauen wie die Katzen es fressen. Meine Mimi geht a Knochen leider nicht dran.

Zur Vitamin-A-Versorgung eignet sich Leber. Diese aber nicht häufiger als 1mal die Woche, da das überdosiert werden kann. Auch Eigelb kann man 1mal die Woche geben. Eiweiß bitte nicht.

Täglich Taurin geben. Also entweder durch viel Herzanteil (Putenherzen haben übrigens mehr Taurin als Hähnchenherzen) oder durch fertiges Pulver. Meeresfrüchte enthalten auch sehr viel Taurin, die kann man wiederrum aber nicht so oft geben, weil sie Thiaminase enthalten. Aber so einmal die Woche kannst du Meeresfrüchte geben.

Fisch enthält oft Thimaniase. Thiaminasehaltigen Fisch nicht öfter als 1mal die Woche geben und idealerweise am nächsten Tag Bierhefetabletten geben. Bierhefe kann man sehr regelmäßig geben. Ich geb es jeden 2. Tag.
Es gibt aber auch thiaminasefreien Fisch, den man öfter geben kann.
Allgemein bei Fisch sollte man die fetten Fische bevorzugen.
1mal die Woche solltest du Lachs geben zur Vitamin D Versorgung.

Am besten wäre es wenn du dem Fleisch Blut hinzugibst zur Eisenversorgung. Das ruhig auch täglich. In Barfshops bekommt man tiefgefrorenes Blut. Unser Fleisch wird ja erst ausgeblutet und ist daher leider nicht so perfekt für die Mietzen.
Ansonsten 1mal die Woche eine Prise naturreines Salz, Blut ist aber besser.

Wenn es vertragen wird kannst du auch ab und an mal Milchprodukte wie Hüttenkäse verfüttern.
Als Ballaststoff kann du Flohsamen, geraspelte Möhren, Salate (sehr kleingeschnibbelt oder püriert). Ballaststoffe aber nur zu etwa 5%, aslo verschwindend gering.


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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Schnubbels » Do 14. Mär 2013, 10:17

Achso ganz vergessen: Du kannst auch ganze Futtertiere füttern, also z.B. Mäuse und Ratten. Das ist natürlich am besten.

Eintagsküken sind aber kein guter Ersatz, weil die enthalten den Dotter noch (ist auf Dauer zu viel Vitamin A). Man kann den wohl ausdrücken, aber da die Küken nur ein Tag alt werden bezweifle ich, das da wirklich alles an Nährstoffen was Katz braucht drin ist.

EDIT: Ich würd an deiner Stelle erstmal anfangen, dass Trofu zu streichen. Vor allem auch wegen der Katze mit den Struvitkristallen. Da gilt Flüssigkeit, Flüssigkeit und nochmal Flüssigkeit. Die Kristalle werden damit verdünnt und ausgeschieden. Ich kipp auch auf Nassfutter noch extra Wasser.
Dann solltest du mehrere Sorten hochwertiges Nassfutter und eine Barfmahlzeit einführen. Wenn das alles klappt, kannst du ja über Vollbarf nachdenken. :lieb:


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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Anita » Do 14. Mär 2013, 16:17

Hallo Schnubbels,

danke für deine Infos.

Zum Bozita: Woran genau machst du deine Meinung zu dem Futter fest? Die anderen genannten Sorten sind auf den Herstellerseiten zum Teil ebenso "ungenau" oder schwammiger deklariert. Und Alle enthalten "Nebenerzeugnisse". Die schwedischen Richtlinien für Tierfutter sind erheblich strenger als die Deutschen, daher denke ich nicht, dass es den anderen Sorten in sehr viel nachsteht. Allerdings stellt sich die Frage für mich nicht, da ich fast alle der von dir genannten Sorten schon probiert habe, aber Maya frisst sie einfach nicht. Und bei denen die ich von der Liste noch nicht getestet habe lag es an dem für mich absolut nicht stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich bin durchaus bereit viel Geld in das Futter meiner Miezen zu investieren, aber nur solange ich für mein Geld eine angemessene "Leistung" vom Futterhersteller erhalte. Und wenn ein Fertigfutter ebenso teuer oder teurer als Frischfleisch ist, ist das für mich nicht mehr gegeben.

Trockenfutter lassen wir bereits seit der Diagnose der Struvitkristalle weg.

Eiweiß war mein Kenntnisstand, analog zu dem was Murx schrieb, dass es gegart kein Problem wäre. Meintest du bei Eiweiß nur das Rohe? Wenn nicht, kannst du mir näher erklären warum auch nicht gekocht?

Generell rühren unsere Herrschaften keinerlei Gemüse an, egal in welcher Form. Milchprodukte auch so gut wie gar nicht. Im Sommer wird viel selbst gejagt und heimgebracht.

Woran machst du das mit den Eintagsküken fest? Gibts da konkrete Werte zu? Ich hätte jetzt vermutet es hat eher was mit der Ernährung der Henne zu tun, daraus resultiert dann ja die Versorgung im Ei und damit auch der Nährstoffgehalt im Küken. Der bildet sich ja eigentlich nicht erst nach dem Schlüpfen oder?

Barfst du denn mit einem Kalkulator? Klingt aktuell bei dir alles seeehr kompliziert... kannst du mal nen Wochen-Futterplan für Mimi einstellen? Ich glaub das würde es für mich etwas transparenter machen.

Immerhin muss es für uns sowohl finanzierbar als auch umsetzbar sein mit 5 Monstern, 2 Jobs und der Versorgung der Vereinstiere.

@Murx 4% des Kg... wow... das wäre gut 1kg pro Tag für alle zusammen... aktuell kommen wir auf rd. die Hälfte plus Bozita und gestern war das erste Mal, dass das Abendessen aufgegessen wurde *freu* es gab Putenbrustinnenfilet.

Selbst Futter züchten kommt für uns gar nicht in Frage... Füttern von Eintagsküken würde ich schon hinbekommen, aber wie ist das mit dem VitA-Anteil, wegen dem Eidotter, den Schnubbels angesprochen hat? Das mit den Schlachtabfällen klingt recht interessant, da schau ich mal was es da so gibt. Das mit dem Frostfutter ist für uns nämlich keine ideale Lösung. Zum einem fehlen die Lagermöglichkeiten zum anderen haben wir das schonmal versucht und generell vergessen das rechtzeitig aufzutauen.

Dank euch schonmal...

LG Anita



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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 14. Mär 2013, 17:35

Bero hat viel Eintagsküken bekommen, auf eine Überversorgung mit Vitamin A hat nix hingewiesen, selbst bei täglicher Fütterung nicht. Dazu kommt, daß es in den 70er Jahren Katzenzüchter gab, die ihre Katzen fast ausschließlich mit Eintagsküken fütterten - die Katzen waren selbst mit 15 Jahren deutlich gesünder, wie fertigfuttergefütterte Katzen. Der einzige Nachteil, den diese Züchter sahen, war, daß die Kitten beim neuen Besitzer alles Futter verweigerten - außer Eintagsküken, deshalb wurde den Kitten eben auch Rinderhack etc gefüttert, damit sie es kennenlernen.

Ich werd mit den 4% nochmal nachschauen - vorsichtshalber.
(Ich hab mich immer nach dem gerichtet, was Bero wollte ... und er hat definitiv weniger wie 4% seines Körpergewichtes bei mir gefressen. Allerdings hat er auch viel gejagt.)
Man muß allerdings dazusehen, dieser Wert ist eindeutig ein Richtwert, da braucht sich niemand sklavisch dran halten! Es gibt nunmal auch unter Katzen die besseren Futterverwerter und auch die schlechteren Futterverwerter.

Wenn die Katzen selbst jagen, werden sie früher oder später auch mit dem Erjagten ergänzen, du hast also mit der Ernährung gar keine Probleme ... dennoch ist Abwechslung einfach das A und O, egal, ob du Fertigfutter zufütterst oder irgendwann vollbarfst. Wie kompliziert du dir das machst, sei dir überlassen ...
Alte Katzen werden irgendwann bequem ... vermutlich wird die 12jährige in ein paar Jahren gar nicht mehr oder nicht mehr genügend jagen gehen, da heißts dann für dich, mehr Aufmerksamkeit auf die Ernährung zu legen (das heißt, wenn dieser Fertigfutterjunkie überhaupt jagen geht - wenn ich mir hier auf dem Hof Zora anschaue, die jagt auch nur hinter Dosen und Schachteln hinterher).



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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Anita » Do 14. Mär 2013, 18:24

Huhu Murx,

klar, dass das alles erstmal nur Faustformeln und Anhaltspunkte sind ist klar. Ich versuche auch wirklich nach meinen Miezen zu schauen und zu prüfen was sie mir so mitteilen. Bisher hatte ich auch den Eindruck, dass sie mit deutlich weniger als den 4% ganz gut zurecht kommen. Aber wir sind ja auch noch in der Findungsphase. :-) Die Pute gestern ging schon sehr viel besser als Rind & Lamm.

Maya jagt gar nicht, sie weiß glaub ich nichtmal wie das geht. Hab sie ja auch mit 2 Tagen aufgelesen und mit der Flasche ohne Wurfgeschwister und wesentlich weniger Hintergrundwissen als heute groß gezogen. Damals waren wir froh, dass sie überhaupt überlebt hat, dass wir uns heute mal damit rumärgern müssten, dass Madame kaum Futtersorten akzeptiert, war damals noch nicht in Planung. ^^

Die anderen jagen im Sommer sehr viel, aber aktuell haben wir Schönwetterkatzen... draussen ist es pfui, also bleiben die Herrschaften drin. :-)



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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Schnubbels » Do 14. Mär 2013, 19:42

Anita hat geschrieben:
Zum Bozita: Woran genau machst du deine Meinung zu dem Futter fest? Die anderen genannten Sorten sind auf den Herstellerseiten zum Teil ebenso "ungenau" oder schwammiger deklariert.
Also Catz Finefood z.B.
Zusammensetzung:
Geflügel 50% (bestehend aus Muskelfleisch, Herzen, Lungen und Lebern), Trinkwasser 24,45%, Garnelen 20%, Karotte 3%, Cranberries 2%, Seealge 0,2%, Macadamianussöl 0,2%, Taurin 0,15%.

* Zusammensetzung Geflügel:
- Herz & Muskelfleisch zusammen ca. 70%, davon ca. 2/3 Fleisch und 1/3 Herz
- Lebern und Lungen zusammen ca. 30%, davon ca. 1/2 Lebern und 1/2 Lungen
Zum Vergleich Bozita
Zusammensetzung:
Rentier: Hühnchen, Rentier (7,2% im Häppchen), Rind, Schwein, Calciumcarbonat, Hefe (ß -1,3/1,6-Glucane 0,01%).
Beim Catz Finefood weiß man sehr genau woraus sich der Fleischanteil zusammensetzt. Bozita schreibt einfach nur Hühnchen. Das das reines Muskelfleisch ist wage ich mal zu bezweifeln und wenn es so wäre würden sie es auch so deklarieren.
Ich hab das Bozita auch da und mich stören schon diese künstlich geformten viereckigen Fleischstücke.

Das Katzen ihren eigenen Geschmack haben ist klar. Aber ist tatsächlich so, dass man sie auch bissl erziehen kann, indem man verschiedene Sachen füttert.

Zu dem Eiweiß: Ja, ich meine rohes Eiweiß sollte man nicht geben wegen dem Avidin, was Biotin zerstört.

Anita hat geschrieben:Woran machst du das mit den Eintagsküken fest? Gibts da konkrete Werte zu? Ich hätte jetzt vermutet es hat eher was mit der Ernährung der Henne zu tun, daraus resultiert dann ja die Versorgung im Ei und damit auch der Nährstoffgehalt im Küken. Der bildet sich ja eigentlich nicht erst nach dem Schlüpfen oder?
Das Problem ist der Dottersack. Eigelb soll man nicht täglich geben, wegen dem Vitamin A. Das ist angelesenes Wissen aus dem Internet und diversen Büchern. Ich meine, auch Frau Dr. Ziegler schreibt in ihrem Buch was von 1mal die Woche Eigelb. Ansonsten googel das mach, da findest du viele Infos.

Eintagsküken an sich sind prima, nur eben nicht täglich. Zumindest ich würd das nicht machen, weil es mir auch logisch erscheint, weil Vitamin A nunmal überdosiert werden kann!
Frostmäuse kannste so oft geben, wie du lustig bist. Ich selber kann es gerad noch nicht mit mir vereinbaren, weil ich in Erninnerung habe, dass die Mäuse so schlimm gehalten und vor allem getötet werden. Aber eigentlich macht es wahrscheinlich keine Unterschied zu der Pute aus Massentierhaltung. Ich muss mich da noch bissl informieren, keine Ahnung :D . Prinzipiell würde ich gerne Mäuse füttern.
Anita hat geschrieben:Barfst du denn mit einem Kalkulator? Klingt aktuell bei dir alles seeehr kompliziert... kannst du mal nen Wochen-Futterplan für Mimi einstellen? Ich glaub das würde es für mich etwas transparenter machen.
Quaaark, so kompliziert wollte ich nicht klingen :hehe: Ich hab keinen Futterplan für Mimi. Ist doch gar nicht so viel woran ich mich halte: Ich mach immer bissl Fett dran, mach entweder Knochenmehl oder Eierschalenpulver (oder eben Fleisch direkt am Kochen) aufs Fleisch und mach ein paar Ballaststoffe dran. Täglich außerdem Taurinhaltiges wobei ich da tatsächlich überlege ob ich mir das fertige Pulver kaufe. Fertisch!
Zusätzlich geb ich 1mal die Woche Leber und Lachs.
Fisch gebe ich auch seltener wg der Thiamniase.

Und Blut muss ich mir auch noch kaufen. Momentan lebt ja nur Mimi hier und die ist total schwierig beim Frischfleisch und hatte ebenso weichen Kot, weshalb ich momentan etwas weniger frisch füttere.
Ich rechne nichts aus, aber ich denke dennoch das es nicht einfach mit purem Muskelfleisch alleine getan ist, wenn man vollbarfen will.

Ich persönlich weiß noch gar nicht ob ich irgendwann mal komplett barfen werde. Ich denk nicht, denn Mimi ist zu heiß auf Fertigfutter :sauer:

Bei Vollbarf rechnet man etwa 150-200g Fleisch pro Katze. Aber ist natürlich individuell.


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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 14. Mär 2013, 23:45

Eigelb enthält ca. 880 Mikrogramm Retinol/100g Eigelb.
Ein Eintagsküken besteht zu einem Zehntel aus Eigelb.
Vernachlässigen wir mal die Besonderheit, daß das Eigelb im Eintagsküken deutlich weniger Retinol enthält, da die Nährstoffe zum großen Teil schon aufgebraucht sind, dann können wir von ausgehen, daß auf das gesamte Eintagsküken ca. 88Mikrogramm Retinol/100g Eintagsküken kommt, rechnen wir noch den Gehalt an Retinol, den ein Suppenhuhn pro 100g aufzuweisen hat, mit drauf (sind ca. 40 Mikrogramm Retinol), kommen wir also bei gerade mal gerundeten 130Mikrogramm/100g Eintagsküken raus.

Leider habe ich auf die Schnelle nix Besseres gefunden, wie diese Seite, um Herauszufinden, wieviel Vitamin A eine Maus enthält:
[url=http://www.tatzenladen.de/Instincts%20TC/Vitamin_A.html]Tatzenladen - Vitamin A in Leber[/url]

Die gehen von 20.000 - 30.000 IE Vitamin A pro Kilo Maus aus ...
Heißt also, pro 100g haben wir 2000 - 3000 IE Vitamin A in der Maus und umgerechnet können wir demzufolge mit 600 Mikrogramm - 900 Mikrogramm pro 100g Maus rechnen ...

Eintagsküken liegt da auf jeden Fall drunter.
Im Grunde genommen liegt sogar noch die Retinolkonzentration von Eigelb innerhalb der Retinolkonzentration einer Maus ... allerdings gibts hier Erfahrungswerte, wer viel Eigelb verfüttert, wird innerhalb von Tagen Katzen mit Durchfall haben ...
Der Erfahrungswert für eine ungefährliche Menge Eigelb ist recht unterschiedlich und liegt zwischen einem Eigelb täglich und einem Eigelb alle zwei bis drei Tage. Mein eigener Erfahrungswert ist nicht existent, so oft hab ich nie Eigelb gefüttert.



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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Schnubbels » Sa 16. Mär 2013, 12:12

Naja, mal ganz ehrlich. Es wird schon einen Grund haben, warum auf etlichen Infoseiten und Literatur von 1-2mal Eigelb in der Woche die Rede ist.
Wieviel Retinol jetzt tatsächlich in einem Küken drin ist, dazu kann ich nichts sagen. In jedem Fall hat ein Küken diesen Dottersack in sich. Übrigens kann man den wohl ausdrücken, also wär vielleicht eine Möglichkeit.
Und wenn man die nicht ausdrückt, sollte man nicht noch extra Eigelb geben, versteht sich ja dann von selbst. :)

Wir sind uns ja in einem einig: Das die Ernährung abwechslungsreich sein sollte. Von daher reichen für mein Verständig Tag ein Tag aus Eintagsküken nicht aus. Aber Eintagsküken mit wechselnden Fleischsorten und einem Teil Innereien sind prima.

Murx Pickwick hat geschrieben: Dazu kommt, daß es in den 70er Jahren Katzenzüchter gab, die ihre Katzen fast ausschließlich mit Eintagsküken fütterten - die Katzen waren selbst mit 15 Jahren deutlich gesünder, wie fertigfuttergefütterte Katzen.
Woher hast du die Infos?


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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Schnubbels » Mi 24. Apr 2013, 10:11

Huhu Anita,
Und, hast Du einen Weg für dich und deine Katzen gefunden?

Hier ist gerad iwie Barfpause, weil die Katzen es total verweigern. Aber zumindest vorgestern haben beide gewolftes Hühnchen gefressen. Aber es gibt wieder vermehrt Dose :roll: Naja liegt vielleicht auch bissl an der Jahreszeit...


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Re: Fragen zum Katzenbarf... was/wann/wie/wo?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 24. Apr 2013, 16:18

Die Info mit den Katzenzüchtern hab ich von ehemaligen Katzenzüchtern.
Es soll jedoch auch alte Katzenbücher geben, wo das so mit den Eintagsküken drinsteht, ich bin noch auf der Suche.
Der Witz ist, in der Zeit von 1970 - 1990 immer mehr Katzenzüchter wohl um auf das "bessere" Fertigfutter umstellten - und hörten Jahre später auf, weil die Katzen ja so "verzüchtet" seien, weil die zunehmend ständig irgendwas hatten. Das kannten die alteingesessenen Züchter nicht.
Auf die Idee, daß es am Katzenfutter gelegen haben könnte, kam keiner ... das kam erst später nach den sensationellen Erfolgen mit gebarften Hunden (man kann das in den Archiven diverser Katzenforen noch ablesen, mit welch einer Vehemenz alles, was roh oder selbstgekocht war, abgelehnt wurde! Savannah-Cats hatte mit ihren Ansichten eingeschlagen wie Bombe!
Fertigfutter galt als das bessere Futter! Aus der Zeit stammt auch der Myth, daß Eigelb nur selten gegeben werden soll), aber nun fühlen sich viele dieser alten Katzenzüchter einfach zu alt, nochmal ne Zucht anzufangen. Irgendwie verständlich, die Jüngste, von der ich solche Infos habe, ist nun 64 Jahre alt!



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