Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Entensusi » Mi 25. Sep 2013, 22:03

Danke, das tröstet mich irgendwie, dass nicht nur ich mit dem Teil kämpfe! :lol:


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 25. Sep 2013, 22:27

Na, ihr macht mir aber Mut!
Longierpeitschenhandling scheint also bei Nacktaffen angeboren zu sein ... nun, ich gehöre offenbar zu den Nacktaffen, denen das Peitschenhandling NICHT angeboren ist ... ich glaub, ich bleib bei meiner Dressurgerte, die verheddert sich wenigstens nicht noch zusätzlich um meine Beine!



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Melli » Mi 25. Sep 2013, 22:32

:mrgreen: ich nehm nur noch so Fahrpeitschen / Bogenpeitschen mit kurzem Schlag fürs Longieren :) verheddert man sich nicht dran und kann mit dem kurzen Schlag präzise die Schulter antippen. Den langen Schlag kann ich eh nicht so gut kontrollieren, als dass ich da irgendein Körperteil gut antippen könnte :hehe:


Wer sagt, dass zuverlässiges Verhalten bei diesem oder jenem Hund nicht ohne Strafe erreichbar ist, sagt nichts über den Hund aus, sondern beschreibt erst einmal seine eigenen Fähigkeiten. (Dr. Ute Blaschke-Berthold)

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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Bigfoot63 » Do 26. Sep 2013, 09:30

Melli hat geschrieben::mrgreen: ich nehm nur noch so Fahrpeitschen / Bogenpeitschen mit kurzem Schlag fürs Longieren :) verheddert man sich nicht dran und kann mit dem kurzen Schlag präzise die Schulter antippen. Den langen Schlag kann ich eh nicht so gut kontrollieren, als dass ich da irgendein Körperteil gut antippen könnte :hehe:
Doch das geht prima , den eigenen Hals, den Arm und mit eine wenig Übung geht auch der große Oberkörper-Einwickler.... :tanz:
ich weiß es genau :schäm:


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Melli » Do 26. Sep 2013, 09:38

:jaja: mich selbst zu schlagen hab ich aber auch mit dem Horseman Stick immer sehr gut hinbekommen :lol:


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 30. Sep 2013, 23:19

Man soll aus Fehlern lernen ... und genau das hab ich das WE über versucht, hier meine Gedanken dazu ...

Am Do war ich mit Paddy spazieren - großer Spaziergang ... und wie es denn so wollte, kurz vorm Hof knickte ich um, fiel hin, ließ den Führstrick dabei los und Paddy war wohl offenbar der Meinung, naja, wenn die Olle mich losläßt, dann lauf ich schon mal vor zum Hof ...

Wäre ja nicht schlimm gewesen, nur, da ist ne ziemlich befahrene Bundesstraße zwischen unserem Weg und dem Hof!
Was noch schlimmer war, nur eine Woche vorher wurde wohl der Weidezaun einer Weide von uns, die weiter weg war, beschädigt und die Pferde brachen nachts aus - ein Pferd wurde überfahren, Pferd tot, Auto totalschrott ...

Zum Glück hielt just in dem Augenblick, wo Paddy so friedlich Richtung Hof lief, ein Autofahrer, der offenbar Pferdeverstand hatte. Er fing Paddy ohne Probleme ein (naja, viel zu fangen war nicht, Paddy hat sich einfach greifen lassen) und marschierte mit Paddy zum Hof, ich hinterher.
Der gutgemeinte Ratschlag des Herrn - führen sie das Pferd mit Knotenhalfter ... ob mir das wohl was geholfen hätte, wenn ich einfach so ohne Mithilfe von Paddy stolper und Paddy dabei loslaß? :hm:

Erste Aktion auf dem Hof war, daß ich beichtete - gut gemeinter Tip: Nimm nächstens Trense mit ...
Wirken Trensen etwa auf Entfernung? :hm:

Wie auch immer, ich hab mehr Glück wie Verstand gehabt und kann froh sein, daß meine jahrzehntelange Pechsträhne offenbar vorbei ist. Nun ist also Überlegung angesagt, weshalb Paddy zwar unter den für ihn stressigsten Situationen stehenbleibt, nicht jedoch in diesem Fall ... da hat er sich nicht mal rufen lassen!

Die Lösung hab ich prompt bei Barbette Teschen gefunden ...
Wenn ich ein Pferd reite, welches mit verkrampften Kopf-Armmuskel den Unterhals herausdrückt und sich dadurch im Hohlkreuz bewegt, biege ich den Hals des Pferdes vermehrt. Die Anatomie des Pferdes macht es unmöglich, dass eine deutliche Halsbiegung weder mit einem Herausdrücken des Halses noch mit dem Einrollen (Verkriechen hinter dem Zügel) vereinbar ist.
Quelle: [url=http://www.wege-zum-pferd.de/2009/03/17/halsbiegung-wie-viel-ist-korrekt/#comments]Babette Teschen: Wege zum Pferd: Halsbiegung - wieviel ist korrekt?[/url]

Jetzt muß man ein Weiteres wissen ... Pferde, welche unter Streß losgallopieren, also durchgehen, blähen kurz vorher die Nüstern, reißen ihren Kopf hoch, machen ein Hohlkreuz und springen in die Richtung, in der sie fliehen wollen.

Paddy ist unbeeinflußt von Menschen aufgewachsen, er ist also nicht verspannt und hat einen sehr beweglichen Hals ohne auch nur einen einzigen verspannten Muskel. Wenn also da der Kopf hochgeht, weil er fliehen will, ist es tatsächlich möglich, ihn nur mit einem sehr geringen Druck den Kopf herumzudrehen, so daß er eben mit stark gestelltem Hals sich wiederfindet - dadurch kommt er jedoch in eine sehr unbequeme Lage ... er muß, wenn er sich nicht total verkrampfen will, den Kopf runternehmen und sein Hohlkreuz in Folge davon aufgeben - ein Einspringen in die Flucht ist also demzufolge gar nicht mehr möglich! Paddy bleibt stehen!

Ganz anders die Pferde, die ich bislang näher kennengelernt hab - fast alles waren Pferde, die viel in der Box gestanden haben, steif, verkrampft, teilweise falsch zugeritten, falsch longiert ... kein einziges dieser Pferde hatte einen derartig beweglichen Hals wie Paddy, im Gegenteil, der Hals war steif und mehr oder weniger schief nach vorne gerichtet. Die Muskeln am Hals waren hart, weil sie chronisch verkrampft waren, diese Pferde hatten mit Sicherheit chronische Kopfschmerzen!
Will man nun ein derartig verspanntes Pferd mit eh schon chronischen, starken Kopfschmerzen in dem Augenblick, wo es in die Flucht springen will, den Kopf herumziehen, kann man in einem noch so günstigen Winkel zum Pferd stehen, das geht schlichtweg nicht - das Pferd ist gar nicht in der Lage, dem Halfter zu folgen! Und es wird auch nicht unbequemer durch den Zug, wie es eh schon die ganze Zeit war und ist ... man zieht also bestenfalls noch das gesamte Pferd rum - und 400kg Lebendgewicht rumziehen zu wollen ist deutlich schwerer wie einen vielleicht 20kg schweren Kopf herumziehen zu wollen ... es war also nicht möglich, diese Pferde auf die gleiche Art zum Stoppen zu bewegen!
(Man stelle sich vor, man hätte Migräne ... und irgendwer wollte uns an der Nase durch die Gegend ziehen - würde aller Vorraussicht auch nicht gehen, weil der Migränekopfschmerz den Schmerz in der Nase schlichtweg ausschaltet.)

Paddy wurde vor mir eingefangen von den Leuten am Hof ... und die gehen nicht so weit weg von der Seite des Pferdes wie ich, wenn sie die Pferde greifen oder festhalten, sondern bleiben, wie bei der FN gelernt, an der linken Seite des Pferdes sehr dicht am Pferdekörper - dadurch ist jedoch keine Hebelwirkung auf den Kopf möglich, der Kopf bleibt grade, selbst dann, wenn am Halfter gezogen wird ... man braucht mind. einen 45°C Winkel vom Führstrick zum Pferdekörper, besser größer, damit eine effektive Hebelwirkung so auf das Halfter einwirkt, daß der Kopf herumgezogen werden kann - flexibler Hals hin, flexibler Hals her ...

Ich hab also sowohl bei den an uns vorbeigallopierenden Pferden, als auch bei den muhenden Kühen Paddy nur physikalisch festgehalten, da war keine Reaktion auf Hooo oder Steh oder Ruhig oder was auch immer ... Paddy ist einfach nur dadurch, daß er noch unverkrampft ist, über physikalischen Druck in die mißliche Lage gebracht worden, nicht mehr kopflos fliehen zu können ... tja, und wenn er steht und nicht mehr weiter weiß, dann steht er halt, das hat er schon ohne alle Hilfsmittel auf der Weide gemacht ...

Damit hab ich auch die Erklärung für dieses Phänomeen:
Dabei fiel dann noch ne Eigenheit auf ... Paddy blieb genau solange im Schritt, wie er Blickkontakt mit mir hatte. Sobald ich jedoch in seinen toten Winkel gerieht, weil er eben so flotten Schrittes vorauslief, wollte er losgallopieren! Ich bin dann halt seitwärts gesprungen, daß er mich sehen konnte und hatte ihn mit Steh und Hooo zum Stehen gebracht, aber bis ich endlich kapierte, was der tatsächliche Auslöser für sein Ansinnen war, dauerte noch zwei, drei Versuche ... danach hatte ich ihn erst gar nicht mehr so weit vorgelassen, sondern da war mir dann lieber, wenn er noch dreimal um mich drumrumtänzelte ...
Richtige Beobachtung, falsche Interpretation ...
Denn was tatsächlich passierte, war vielmehr, daß Paddy ans Ende des Führstrickes kam, ich jedoch immer noch sehr dicht am Pferd stand, also keine seitliche Hebelwirkung auf seinen Kopf ausüben konnte ... damit aber habe ich ihm erst ermöglicht, in die Flucht einzuspringen - mit hochgerissenem Kopf, geblähten Nüstern und Hohlkreuz ...
Durch das Seitwärtsspringen, was eigentlich eher ein seitwärtsvorspringen war, hatte ich mich jedoch wieder in diese mind. 45° Winkelposition zum Kopf und Körper gebracht - und hatte den Kopf wiederum sehr leicht in Stellung bringen können - und Paddy damit aus dem Fluchtkonzept gerissen ... arm klein Paddy mußte stehenbleiben, wenn er sich nicht weiter in eine immer unbequemer werdende Position bringen wollte ... ohne Strick und Halfter hätte ich also in diesem Augenblick Null Chance gehabt, er wäre wie vom Teufel verfolgt nach Hause gerannt! Ebenso Null Chance hätte ich mit nem Halsband gehabt, denn das Geheimnis ist offenbar die starke Stellung des Kopfes nach seitwärts hinten ...

Und genau hier liegt dann auch das Geheimnis des langen Führstrickes - je länger der Hebel, desto geringer kann die Krafteinwirkung sein und es ist tatsächlich möglich, ein Pferd, was gerade durchgehen will, mit Daumen und Zeigefinger zu halten.
Nix mit irischem Freiheitsdrang!

Also nix Vertrauen, nix Gehorsam, nix bei der Mensch-Pferd-Herde bleiben ... einfach nur fehlinterpretiert ...
Immerhin weiß ich nun, daß ich in Zukunft, wenn er sich erschreckt, grundsätzlich zusehen muß, möglichst weit zur Seite weg vom Pferd zu kommen und eben in einen günstigen Winkel zu kommen, um seinen Kopf herumziehen zu können.
Mit Leinenruck, wie ich es bei Hunden gelernt hätt, würde das übrigens vermutlich nicht funktionieren, da dann Paddy im Genick den Ruck zu spüren bekommen würde - was sehr schmerzhaft wäre. Schmerz jedoch verursacht ein Verkrampfen der Halsmuskeln, das Verstärken des Hohlkreuzes und Paddy würde steigen ... witzigerweise hab ich das hier auf dem Hof oft genug beobachten können, daß das tatsächlich so ist, denn hier wird mit Leinenruck gearbeitet - und gerade die sensiblen Araber neigen als Jungpferde dazu, zu steigen!
Klar, wenn sie zusätzlich zum Schreck noch nen heftigen Schmerz im Genick verpaßt bekommen und fast nen Schütteltrauma davon bekommen, dann versuchen sie sich dem Schmerz durch noch Höherreißen des Kopfes zu entziehen ... und noch höher geht nunmal nur, wenn das Pferd die Beine und den Vorderkörper anhebt und demzufolge nur noch auf den Hinterbeinen steht ...

Übrigens passiert das Gleiche auch oft genug bei Zahn- und Kieferschmerzen, wird da zusätzlich mit dem Gebiß gegen den Kiefer eingewirkt oder gar ein Zahn berührt, verursacht das einen stechenden, heftigen Schmerz - und das Pferd steigt in die Senkrechte! Daher auch die Rollkur, weil, wenn ein Pferd sein Kopf mit roher Gewalt auf die Brust gezogen bekommt, ist es physikalisch schon nicht mehr möglich, den Kopf bis in den Himmel zu heben und die Vorderhufe bleiben auf der Erde, trotz Kieferschmerz ... im Worst Case ist die Folge gebrochener Unterkiefer des Pferdes!

Am WE hab ich nix mit Paddy gemacht, am Fr hatte ich starke Migräne und hab nicht mal meinen Reitunterricht wahrnehmen können, Sa war mir speiübel, am So gings zur Erhohlung in die Sauna ... tja, und heute hab ich Paddy wieder von der Weide geholt.
Alles, was er zum Thema Steh und Bleib gelernt hat, hat er vergessen ... ihm ist inzwischen egal, was die Gerte sagt, die Gerte ist nicht mehr angsteinflößend - nicht mal, wenn sie kurz an seinen Augen vorbeipfeifft ...
Ich muß also nun mehr und konsequenter mit ganzem Körper versuchen, dem Paddy klarzumachen, was ich will - ist nicht ganz einfach, aber wir haben es hinbekommen, ich konnte einmal mit erhobener Gerte links um ihn herumgehen, einmal rechts herum und er blieb schön brav stehen (mit leichtem Wink mit dem Zaunpfahl, oder besser gesagt, einem unterstützendem "Steeeeeh"). Ansonsten folgte er mir schön brav Nasenspitze zwei Zentimeter hinter meinem Rücken - hab ich mich neben ihn gemogelt, stand er ...
In dem Falle ists wirklich gehorsam, ich übe mit abgeleintem Pferd ... :D
(Aber ist langweilig, Reitplatz ist umzäunt und da gibts nur Sand und ab und an ein paar Grashälmchen, da bin ich dann offenbar doch interessanter)

Dann haben wir noch ein wenig stehen bleiben, während ich Stühle klappernd durch die Gegend schepper geübt und - gaaaanz schwer, stehenbleiben, wenn ich nen Stuhl seitlich neben Paddy stelle und mich draufstelle ...
Hat aber nach ner Weile auch geklappt - also, erfolgreiche Lektion, Krauleinheit, Abbruch, ab auf die Weide ...

Ach ja ... was inzwischen auch unter Ablenkung klappt, das ist das Ruhig stehen beim Putzen!
Ich hab arg gestaunt!
Selbst das Hufe auskratzen klappt langsam, allerdings besteht Paddy drauf, daß er die Hufe nur locker macht und ich sie dann heben soll - soll mir auch recht sein. Hauptsache, er steht still, wenn ich hufkratze.

Mit dem Rumdirigieren, daß er sich zur anderen Seite dreht allerdings, das klappt nach wie vor nur auf die dritte, vierte, fünfte Aufforderung ... also so der gewohnte, zackige Schäferhundkadavergehorsam ist (noch?) ein einziger Traum, die Schutzhundeprüfung schaffen wir in den nächsten Tagen noch nicht ... :D



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Di 1. Okt 2013, 21:21

Kurzer Rapport:
Wir haben den Durchbruch aller Zeiten geschafft, Paddy ist um mich drumrumgetrabt, während ich mehr oder weniger in der Mitte des Longierzirkels stand! Gut ... war nach rechts nur eine Runde, dann stand er wieder mit mir zusammen im Zirkel und wollte, daß ich wieder vorrausgehe, nach links war es sogar nur ne halbe Runde - aber immerhin!
Ich stand IM Zirkel und Paddy ist um mich drumrumgetrabt :D
Was leider nicht geklappt hat, die gleiche Übung im Schritt - wenn Paddy um mich rumläuft, dann im Trab ... und nur im Trab.

Nach allem, was ich bei Babette Teschen gelesen habe, tritt er von sich aus unter, nimmt den Kopf nach den ersten drei Trabschritten mit schön gebogenem Hals nach unten, der Widerrist ist höher wie die Kruppe und der Rücken schön aufgewölbt ... und das in beide Richtungen! Allerdings schafft er es irgendwie, mitten im Trab seinen Kopf zu mir zu drehen, so daß der Kopf zu mir zeigt und er den Zirkel läuft ... daß der überhaupt noch sieht, wo er hintritt, ist dabei für mich ein einziges Rätsel.
Ich muß mal die Kamera mitnehmen, falls er das nochmal macht ...

Außerdem seh ich bei ihm partout weder eine händische, noch eine hohlige Seite, er geht sowohl im Schritt, als auch im Trab in beide Richtungen gleichmäßig schön (wobei die ersten zwei bis drei Trabschritte sehr gesprungen mit hochgerissenem Hals und Nase im Himmel aussehen ... erst danach trabt er normal). Wenn ich ihn von oben begucke und er nicht gerade irgendwelchen vorbeischreitenden Pferden oder Menschen hinterherschaut, ist er absolut gerade, ich seh da weder eine Biegung nach links, noch eine nach rechts ...
Gibts Beidhänder bei Pferden?
Oder ist die Händigkeit einfach nur Folge der Boxenhaltung?
Gibt ja schließlich kaum noch Pferde, die in der Herde auf der Weide aufgezogen werden ... ich muß mir mal hier die Pferde anschauen, die auf dem Hof aufgewachsen sind, die sind ja alle in der Herde auf der Weide aufgewachsen.



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Melli » Di 1. Okt 2013, 21:36

Zu dem Beitrag davor: ich finds beeindruckend, wie tief du dir über alles Gedanken machst! Ich bin da glaub weniger der über-alles-Nachdenker wie mehr der "Macher", aber ich lese es interessiert mit :)

Zur Händigkeit: das kann sich auch erst zeigen, wenn du so richtig an Stellung und Biegung gehst :)
Aber es gibt auch einfach Pferde, bei denen es nicht so eindeutig ist - bei Ásta hab ich da auch immer noch Fragezeichen im Kopf, weil sich die Händigkeit in verschiedenen Gangarten auch unterschiedlich verhält. Also mach ich das, was auch Babette vorschlägt: ich stell mich jedes Mal von Neuem darauf ein :)


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Di 1. Okt 2013, 21:54

Es ist halt meine große Stärke, zu beobachten und dann querzudenken ... dabei werden auch Dinge miteinander verknüpft, die erstmal gar nix miteinander zu tun zu haben scheinen - meist bringt es mich zu einem Ergebnis, was erstaunlich nah der Wirklichkeit ist.
Natürlich kann dieses querverknüpfen auch mal nach hinten losgehen und ich verknüpfe Dinge miteinander, die nun wirklich gar nix miteinander zu tun haben ... und komme zu sehr verrückten Ergebnissen :D

Was ich dafür nicht so gut kann, ist meine Theorien, oder das, was ich gelesen und gelernt habe, in die Praxis umzusetzen ... das scheitert dann oft einfach an der fehlenden Feinmotorik ... beispielsweise weiß ich inzwischen, wie ich meine Hände beim Reiten halten muß - nur, irgendwie machen die Hände beim Reiten trotzdem, was sie wollen - zum Leidwesen des Pferdes unter mir ... ich kann die Hände einfach nicht ruhig halten.



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Bigfoot63 » Mi 2. Okt 2013, 08:12

Murx Pickwick hat geschrieben: Was ich dafür nicht so gut kann, ist meine Theorien, oder das, was ich gelesen und gelernt habe, in die Praxis umzusetzen ... das scheitert dann oft einfach an der fehlenden Feinmotorik ... beispielsweise weiß ich inzwischen, wie ich meine Hände beim Reiten halten muß - nur, irgendwie machen die Hände beim Reiten trotzdem, was sie wollen - zum Leidwesen des Pferdes unter mir ... ich kann die Hände einfach nicht ruhig halten.
Ich glaube das geht den meisten Menschen so, eine so genannte vom Sitz unabhängige Hand braucht schon sehr viel Übung. Manchmal können gute Sitzschulungen helfen.

Ich hatte in den späten 1970er Jahren einen Kavelleriereitmeister der das noch gut vermitteln konnte mit Worten.
Einfach mal ganz loslassen den Körper mit minimaler Spannung, also die Spannung die man gerade noch zum aufrecht sitzen braucht. ( Feldenkrais Ansatz )
Wenn man das Gefühl hat ganz "tief" in der Bewegungs zu sitzen, dann nochmal aus dem Bauch ausatmen, in diesem Moment ist die Hand immer ruhig...den Zustand dann merken und halten :) das dauert aber wirklich lange, aber die kurzen Momente in denen das klappt die reihen sich dann langsam aber sicher zu immer längeren Momenten zusammen.
Ich hoffe ich konnte das ein wenig erklären was ich meine....deswegen nutze ich den Trainerschein nie, ich kanns schlecht erklären...

Hohle Seite oder nicht hohle Seite sehe ich auch ähnlich wie Melli, die kann je nach Gangart und Übung sich schnell mal auf die andere Seite verlagern.


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von darie » Mi 2. Okt 2013, 09:49

Was mir beim tiefen Sitzen hilft ist die progressive Muskelentspannung - das kann man an jedem Ort und zu jeder Zeit trainierein.
Einfach ganz feste und bewusst die Gesäßmuskeln anspannen....die Anspannung halten und dann wieder lösen. Dadurch bekommt man ein stärkeres Bewusstsein, wann die Muskeln angespannt sind und wann nicht.

Zu den Händen: Ich hab noch ab und zu das Problem, dass ich mit verdeckten Fäusten reite - da hat mir meine RL einfach mal die Gerte zwischen Daumen und Zeigefinger bei beiden Händen gesteckt, da muss man sie ganz automatisch aufrecht halten :mrgreen:

Man muss sich grad beim Leichtraben bewusst sein, dass die Hände beim Aufstehen nicht mit hoch gehen, es ändert sich nur der Winkel zwischen Ober- und Unterarm.

Wie Bigfoot schon schrieb, wenn man nicht tief und sicher sitzt, kann man keine ruhigen Hände haben also würde ich erstmal daran arbeiten.

Wie sehen denn deine Reitkenntnisse generell aus? Hattest oder hast Du Unterricht? Mir helfen immer noch die Longenstunden sehr weiter, weil ich mich da nur auf mich konzentrieren kann (wobei das ja immer nur 20 min sind, dem Pferd zuliebe) Ich mach auch viele Lockerungsübungen auf dem Pferd an der Longe, dann halt ohne Zügel in der Hand oder Traben ohne Steigbügel....da muss man tief sitzen :mrgreen:



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 2. Okt 2013, 13:09

Zwiegespräche zwischen Paddy und mir ...
Das gesprochene Wort ist farblich unerlegt, Aktionen schräg gestellt.

Murx geht mit Halfter und Strick auf die Weide
Murx: Huhu, Paddy ... bist ja mal ausnahmsweise nicht kilometerweit weg
Paddy: Ich grase noch ...
Murx: Na Paddy, komm, ein bischen Reaktion könntest du auch mal zeigen ...
Paddy: Nagut, dann schau ich mal auf ... hast du was für mich mitgebracht?
Murx: Ja, Halfter und Strick
Paddy: Na, das ist ja mal wieder typisch, glaubst du wirklich, daß du damit ein Pferd von der Weide locken könntest?
Murx: Wie wärs, wenn du mir mal zur Abwechslung wieder ein Stück entgegenkommen würdest?
Paddy: Nagut - aber nur weil du es bist!
Murx krault erstmal ausgiebig Paddy, legt dann das Halfter an, verhaspelt sich mal wieder im Strick
Paddy: Soll ich dir mit dem Strick helfen?
Murx: Nein! laß den Strick los!
Paddy: Dann eben nicht ...
Nach endlich erfolgreichem Befestigen des Strickes
Murx: Paddy, komm
Paddy: Aber erstmal nur zum Trinken!
Murx: ok ... *seufz*
Paddy: Ich kann da nicht trinken, da steht Cuka und zickt mal wieder rum!
Murx: ok ... *doppelseufz* ... Cuka, hau ab!
Paddy: sooo ist braaaav ...
Murx: Manchmal hab ich das Gefühl, von einem Pferd zum Bodyguard ausgebildet zu werden ... ???

Murx: Du hast genug gesoffen, komm ...
Paddy: Ja, ich komme ja schon.
Murx: Schneller!
Paddy: Bin doch kein D-Zug! Außerdem ist hier furchtbar steil - siehst du, bin schon wieder gestolpert! Nur wegen DEINER Ungeduld!
Murx: *seufz*

Murx: Der Zaun ist offen, du kannst durchgehen ...
Paddy: DU bist doch diejenige, die mich immer rumstehen haben will - nun stehe ich mal und ist dir auch nicht recht! Was willst du überhaupt von mir?
Murx: Komm! Abmarsch! Wie soll ich denn den Zaun schließen, wenn du genau dort stehst, wo der Draht hingehört?
Paddy: Mal sehen, wie lange ich heute mal genau im Weg stehen kann ... muahahaha
Murx: PADDY! LOS!!!
Paddy: *dummdidumm*
Murx geht um Paddy mit Draht drumrum, schiebt Paddy von der Weide, verheddert sich zwischen Weidezaunlietzen und Führstrick, entknotet sich wieder und schließt endlich den Weidezaun.
Murx: Paddy, du bist ein Arsch!
Paddy: Das Runtergehen und Raufgehen auf die Weide ist doch immer noch der größte Spaßfaktor des ganzen Tages ... hihihihi
Murx: Paddy, komm!
Paddy: Ich hab Angst vorm Weidezaun! Ich muß die abbauen!
Murx: *seufz* NEIN!
Murx: irgendwann, irgendwann werd ich den Strom angeschaltet lassen - mal sehen, ob du dann noch den Weidezaun beschnuppern willst, wenn du ordentlich eine gesetzt bekommst!
Paddy: Warum darf ich den Weidezaun nicht beschnuppern? Ich hab verdammt noch mal Angst davor! Ich muß die Angst davor abbauen!
Murx: Du sollst Angst vorm Weidezaun haben!
Paddy: Pfffff ... hab aber keine Angst davor ...
Murx: Paddy, komm!
Paddy: NÖ!
Murx: PADDY! KOMM!
Paddy: Schrei doch nicht so ... ich komm doch schon ...

So oder ähnlich gehts nun jeden Tag, wenn ich Paddy von der Weide hole ... :arg:
Irgendwie hab ich manchmal so das Gefühl, als wenn da was gründlich schief läuft ... :hm:

Wenn man mal von unseren Weidediskussionen absieht und mit dem Fakt, daß ich Paddy äußerst brutal mit dem Hufkratzer zusammengeschlagen habe, weil Paddy auf die x.te Aufforderung, seinen dicken, fetten Arsch rumzubewegen, so daß ich auch an die andere Seite rankomme, nicht gefolgt ist (nach meinem Empfinden war es nur ein ganz vorsichtiges Berühren mit dem Hufkratzer - aber egal, Paddy und ich haben halt zwei verschiedene Wahrnehmungen), hatten wir dennoch einige schöne Erfolgserlebnisse.

Ich habe mich durchgesetzt, daß Paddy auf Befehl ALLEINE auf dem Zirkel läuft und ich in der Mitte stehe oder laufe und daß Paddy nicht mehr hilfesuchend am Ausgang des Longierplatzes stehen bleibt.
Paddy setzte dafür durch, daß nach der absolut unnötigen und brutalen Tierquälerei auf dem Longierplatz eine ruhige Bodenarbeit auf dem Reitplatz folgt ... mit Hinterherlaufen und Nachmachen! Wie es sich gehört! Und außerdem schön abwechslungsreich gestaltet mit Slalom laufen, über Hindernisse laufen und durch enggestellte Stangen in engen Volten und Achten laufen.
Ich hab durchgesetzt, daß ich nen Stuhl auch neben Paddy stellen kann, mich draufstellen kann, ihn den Rücken streicheln kann und er dennoch ruhig stehenbleibt (ihr glaubt gar nicht, was das für eine Versuchung war, als der Paddy so schön ruhig stehenblieb und ich in der richtigen Höhe zum Aufsteigen stand ... *seufz*)
Paddy hat durchgesetzt, daß wir am Ende der Bodenerabeit nocheinmal um den Longierzirkel drumrumgehen und schauen, was da denn so wieder ist ...

Und das Schönste ... als "Dank" hatte Paddy nach einmaliger Aufforderung zwei seiner Hufe mir in die Hand gegeben und nicht, wie sonst, darauf gewartet, daß ich sie aufnehme! :freu:
Ich hätt ihn totknuddeln können! :love:



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 2. Okt 2013, 13:45

Wie sehen denn deine Reitkenntnisse generell aus? Hattest oder hast Du Unterricht?
Ich war als Kind in den Ferien auf dem Reiterhof ... das war da ziemlich Learning by Doing und Abgucken, was die Anderen machen. Wir haben die Pferde an den Mähnen hinter uns hergezogen, hatten sie mit Stöcken traktiert (Gerten wurden keine mehr ausgegeben, weil damit nur Unfug angestellt wurde) und die Ponies hatten sich dafür revanchiert, daß sie gebuckelt, gebissen und getreten hatten.
Geritten wurde meist ohne Sattel, weil die immer so schwer waren ... vor allem für uns kleinen Kiddies ...
Nun ja ... es war nunmal ein Reiterhof der eher nicht empfehlenswerten Sorte, wo die Kiddies ohne Aufsicht die Pferde malträtieren durften.

Als Jugendliche hatte ich mir immer wieder Reitunterricht vom Taschengeld angespart ... für regelmäßigen Reitunterricht reichte das Geld jedoch nicht. Außerdem hatte ich eigentlich jede Gelegenheit wahrgenommen, an Pferde ranzukommen - hatte aber noch so ganz nebenbei die Hunde, und die kamen zeitlich vor. Also ruhte irgendwann das mit dem Reiten jahrelang

Während des Studiums hatte ich mir Reitunterricht sauer vom selbstverdienten Geld abgespart - das ging natürlich nur, wenn ich nicht gerade meine üblichen drei bis vier Jobs am Hacken hatte bzw wenn ich mich nicht gerade mit Kursen bis über beide Ohren vollgehauen hatte. Also regelmäßig war das auch nicht ...

Wobei ich dazusagen muß ... auch als Jugendliche konnte ich mich zwar im Gelände und in jeder Situation dem Pferd gegenüber durchsetzen und blieb oben, egal ob und wieviel das Pferd buckelte oder stieg, bzw hatte höchstens nen kontrollierten Abgang gemacht, aber von reiten in dem Sinne, wie Dressurreiten oder so, war bei mir nix zu sehen ... trotz Reitunterricht. Ich bin dem Pferd im Trab ins Kreuz gefallen, ich hatte schon immer ne unruhige Hand und ich saß meist schief im Sattel und hatte zusätzlich das Problem der Steigbügel, die irgendwie nie an meinen Füßen bleiben wollten ... da hat auch der Reitunterricht nicht viel verbessern können.

Momentan nehm ich wieder Reitunterricht, schließlich hab ich immer noch vor, Paddy einzureiten - und das macht sich einfach nicht so gut, wenn man letztendlich nicht mal nen ausgebildetes Pferd vom Rücken aus führen kann ... :hm:

Und dann darf man halt nicht vergessen, bevor ich hier auf den Hof kam, bin ich gut 20 Jahre gar nicht mehr geritten ... da ist einfach vieles nicht mehr da und kommt nur ganz langsam wieder. Eigentlich bräuchte ich Longierstunden - kann ich mir nur leider nicht leisten.



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Bigfoot63 » Mi 2. Okt 2013, 13:59

Was ich mir gut vorstellen kann ist ein Bildband mit dem Titel "Zwiegespräche mit Paddy",
ich kauf es sofort - genial geschrieben.... :lol: :klatsch:

Gibt es denn niemanden der dir kostenlos hilft mit ner Sitzschulung an der Longe, so als Gegenleistung für deine Paddy Betreuung.
Da reicht meistens doch eine kuze Einheit.
Was wirklich auch hilft ist auf ein abgeklärtes Pferd ohne Sattel einfach nur Schritt reiten, Augen schließen und versuchen zu fühlen welcher Fuß des Pferdes auffußt. Damit bekommt man schon einmal ein gutes Sitzgefühl hin. Wichtig immer die Beine lang lassen und locker lassen. Dafür aber auf keinen Fall einen ungerittenen Jungspund verwenden :nein:


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von darie » Mi 2. Okt 2013, 14:06

Ich hatte nie richtig Reitunterricht....als Jugendliche zwar ein Pflegepferd bei einem Ehepaar, das ich dann auch mal reiten durfte, aber ich habs mir quasi aus Büchern angelesen und ab und zu von den Besitzern einen Tip bekommen.

Ich merke jetzt den Riesenunterschied.....wenn ich Pagaluna richtig schön am Zügel habe, sie den Rücken aufwölbt, dann ist z.B Leichttraben wie ein Schweben, ganz leicht und weich :)

Oder wenn ich Bahnfiguren nur mit Hilfe von Gewichtsverlagerung reite.

Beim Anhalten....eben nicht mal am Zügel ziehen, sondern sie gegen den Zügel reiten, dann ist das Anhalten ganz fließend, wenn sie mit der Hinterhand untertritt.

Das alles und noch viel mehr erfahre ich jetzt erst im Unterricht, ein Aha-Erlebnis nach dem anderen :)

Zum Sitz hat mir dieser Artikel auch sehr gut weitergeholfen
https://www.sabinehartwich.de/unterricht/der-sitz-des-reiter/" onclick="window.open(this.href);return false;

....und das Buch von Horst Stern "Die Sporen muss man sich verdienen" einfach herrlich :)
Naja, und der Müseler halt... :)

Vielleicht kannst Du ja doch mal jemanden fragen, gegen Gegenleistung Dir einige Longenstunden zu geben?



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 2. Okt 2013, 14:40

Ich denke, ich werd erstmal die Herbstferien abwarten ...

Momentan ist es einfach so, wer arbeitet und dafür sorgt, daß Geld auf den Hof kommt, kann bleiben, der Rest ... da ist einfach keine Zeit für unbezahlte Longenstunden. Liegt halt einfach an der Situation, in welcher der Hof momentan ist, wenn wir jetzt nicht über die momentane Hungerzeit drüberkommen, muß der Hof verkauft werden.
Spätestens im Winter allerdings ist es ruhig, da ruht der Reitbetrieb mehr oder weniger.
Mal schaun ...
Vor allem, da es vermutlich bei mir eben nicht mit ner einfachen Longenstunde getan ist - das jahrelange Training eines vollkommen falschen Sitzes wird man nicht innerhalb kurzer Zeit korrigieren können. Ich habs ja in der Reitstunde auf Bandit gemerkt, wieviel mir fehlt ...
Bandit ist ein sehr junges Pferd, letztes Jahr erst eingeritten - aber unheimlich willig, er reagiert auf die kleinste Schenkel- und Gewichtshilfe. Im Grunde genommen kann man auf Bandit die Zügel wegschmeißen, die braucht man eh nicht ... dazu kommt, daß er sehr willig auf Schenkelhilfe angallopiert - ok, die Reitlehrerin meinte, sein Gallopp sei schwer zu sitzen, kann ich aber nicht beurteilen, weil ich habe es fertiggebracht, den armen Bandit derartig aus dem Konzept zu bringen, daß er zwar in den Gallop gesprungen ist, aber nach nem dreiviertel Galloppsprung dann lieber wieder schnell getrabt ist ... da fehlts einfach bei mir an allen Ecken und Enden, an Bandit lag es nicht ...

Die Bücher von Horst Stern haben mich übrigens sehr zum Umdenken gebracht, was Pferde anging ... irgendwo müßte ich sogar noch "Die Sporen muß man sich verdienen" rumliegen haben, werd ich demnächst wieder vorkramen ... schadet nicht, es einfach nochmal zu lesen :D
Was wirklich auch hilft ist auf ein abgeklärtes Pferd ohne Sattel einfach nur Schritt reiten, Augen schließen und versuchen zu fühlen welcher Fuß des Pferdes auffußt.
Das hab ich beim Holen von der Weide mit Bandit gemacht ... gut, ist ein gerade erst eingerittener Jungspund, aber ein lieber, zu dem ich vollstes Vertrauen hab. Wir holen die Pferde regelmäßig ohne Sattel. :D

Ich bin durch das, was Babette Teschen geschrieben hat, sehr sensibilisiert worden - und habe das erste Mal bewußt die Rückenmuskeln arbeiten gespührt! Das war für mich ein unglaubliches AHA-Erlebnis für mich! Außerdem war es schön, einfach nur ohne Treiben den Bewegungen des Pferdes zu folgen - naja, bis mich dann Bandit wieder in die Realität zurückgerissen hat, weil er die Gunst der Stunde nutzte für nen Happen am Rand ... ein heftiger Ruck in Handgelenken und Armen und die Träumerei war wieder vorbei :shock:
Leider hat mir das in der Reitstunde gefehlt, der Sattel filtert da einfach viel zu viel weg ... irgendwie steh ich eh mit Sätteln genauso auf Kriegsfuß, wie mit Gerten, Longierpeitschen und Führstricken.



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von darie » Mi 2. Okt 2013, 19:42

Murx Pickwick hat geschrieben: dazu kommt, daß er sehr willig auf Schenkelhilfe angallopiert - ok, die Reitlehrerin meinte, sein Gallopp sei schwer zu sitzen, kann ich aber nicht beurteilen, weil ich habe es fertiggebracht, den armen Bandit derartig aus dem Konzept zu bringen, daß er zwar in den Gallop gesprungen ist, aber nach nem dreiviertel Galloppsprung dann lieber wieder schnell getrabt ist ... da fehlts einfach bei mir an allen Ecken und Enden, an Bandit lag es nicht ...
Pagaluna bekomm ich auch aus dem Schritt sauber in den Galopp aber sobald ich wieder parallel sitze fällt sie in den Trab....kanns sein, dass Du dann, sobald Bandit galoppiert, Du Deinen Gesäßknochen wieder zurück nimmst? Das passiert mir nämlich noch häufig :hehe:

Versuch einfach mal, die Rückenmuskulatur einseitig angespannt zu lassen, damit schiebst Du Deinen Popoknochen halt nach vorne und dann sollte Bandit eigentlich auch im Galopp bleiben.....und wenns dann noch hoppelig ist, ist er auf der falschen Hand angesprungen - manche Pferde springen da sogar um, weils für sie unbequem ist



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 2. Okt 2013, 20:35

Ich möchte an dieser Stelle mal was loswerden ...
In den ganzen Jahren Reitunterricht hab ich nicht annähernd so viel gelernt und so viel zum Querlesen und Nachdenken bekommen, wie hier in diesem Thread!

Der Artikel von Sabine Hartwich hat mir zudem stark zu denken gegeben ... ich wurde tatsächlich nur über das Aussehen des Sitzes korrigiert (ihr kennt das bestimmt: Hacken tief! Füße ran! Fußspitzen nach vorne! Rücken gerade!), es gab nur einen einzigen Reitlehrer, der offenbar nur nach den Reaktionen seiner Reitschulpferde ging und mir damals den Tip gab, es mit dem Treiben so zu versuchen, wie mit dem Volkssport Nr 1 ... die Beckenbewegung sei dieselbe ...
war ein guter Tip und ich konnte es entgegen meiner sonstigen Angewohnheit seeehr gut in die Praxis umsetzen! :lol:

Ich hab auf dem Stuhl ein wenig rumprobiert ... und dabei festgestellt, wenn ich versuche, das, was ich da lese, umzusetzen, hab ich Probleme mit meiner Beweglichkeit im Lendenwirbelbereich - da scheint sich nun doch etwas auszuwirken, wo ich immer glaubte, sei Quatsch, es wurde nämlich bei mir mit 16 Jahren nen Scheuermann Typ II diagnostiziert ...
Ich hatte nach dem Reiten früher oft Rückenschmerzen, manchmal war der Rücken nur noch verkrampft und verspannt ... könnte also tatsächlich damit zusammenhängen (dabei ist Reiten eigentlich beim Scheuermann sehr gut, weil es eben die Rückenmuskulatur trainiert, das tuts aber nicht, wenn eben nur auf das Aussehen und nicht die in dem Artikel angesprochene Losgelassenheit geachtet wird.)
Dann wiederum wurde versucht, mir beizubringen, daß die Fußspitzen nach vorne gehören - und es hat sich bei dem Versuch wirklich alles verspannt, von den Wadenmuskeln, über die Oberschenkelmuskulatur bis zur Rückenmuskulatur! Wenn ich jedoch die Fußspitzen ein wenig nach außen stelle, sitze ich locker ... und was lese ich in dem Artikel?
Die Füße des Reiters werden parallel zum Pferdebauch getragen, wobei die Fußspitze leicht nach außen gedreht sein darf.

Ein zu starkes eindrehen der Fußspitzen ist als fehlerhaft zu bezeichnen, da dadurch die Wade aus dem Knie heraus vom Pferdebauch weggestreckt wird. Oft wird bei diesem Fehler auch zusätzlich das Knie vermehrt nach innen gedreht und zu stark an den Sattel gepresst.
Wenn ich mich mal beobachte, dann muß ich meine Fußspitzen im Vergleich zu anderen Menschen relativ weit nach außen stellen, damit mein Knie eben nicht nach innen gedreht wird und die Wade tatsächlich am Pferdebauch anliegt! Versuche ich, meine Fußspitzen nach vorne zu richten, verkrampft sich bei mir die gesamte Wadenmuskulatur UND es ist mir anatomisch nicht möglich, die Wade am Pferdebauch zu halten! Die Knie krampfen sich dann irgendwie in den Sattel rein - ich hab da vom Reiten teilweise richtig böse blaue Flecken im vorderen Bereich vom Knie gehabt an Stellen, wo das Knie eigentlich nicht den Sattel berühren sollte!

Ich KONNTE also keinen guten Sitz haben, weil die geforderte Fußspitzen geradeaus bei mir schonmal anatomisch gar nicht ging!
Deswegen saß ich wahrscheinlich auch immer schief im Sattel - meine Beine sind nämlich nicht gleichmäßig krumm, sondern irgendwie ungleichmäßig krumm ... was die Aktion mit den Fußspitzen geradeaus noch weiter erschwert.

Außerdem erklärt es ganz nebenbei, weshalb ich auch noch auf buckelnden und steigenden Pferden oben blieb und sie wieder beruhigen konnte - ich hab da nämlich nicht mehr auf meinen Sitz geachtet, sondern da kam vermutlich wieder die alte Balance und Losgelassenheit von der Ponyhoferfahrung wieder - ausgedrehte Fußspitzen und dadurch tiefer Sitz mit anliegenden Waden!
Pagaluna bekomm ich auch aus dem Schritt sauber in den Galopp aber sobald ich wieder parallel sitze fällt sie in den Trab....kanns sein, dass Du dann, sobald Bandit galoppiert, Du Deinen Gesäßknochen wieder zurück nimmst? Das passiert mir nämlich noch häufig
Das kann schon sein ... ich werde da einfach mal drauf achten ...
(Irgendwas in der Art hatte auch die Reitlehrerin erzählt - nur irgendwie reichte die Konzentration nicht für Pferd UND Reitlehrerin aus.)



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von darie » Do 3. Okt 2013, 09:09

Mich hab in dem Artikel ein Satz quasi inspiriert, nämlich

"Der Reiter soll reiten und nicht sitzen lernen"

Meine RL sagt immer, wenn ich auf dem Pferd sitze und sie würde mir quasi das Pferd unterm Hintern wegzaubern....genau in dieser Haltung müsste ich auf dem Boden stehen können und das kannst Du nicht, wenn die Fußspitzen so nach innen eingedreht sind, dass sie zum Pferdemaul zeigen :D

Es ist schon toll, seinen Körper beim Reiten so zu spüren...die ganzen Zusammenhänge der Muskulatur.

Hält man z.B. die Hände zu verdeckt, kann die Schulter schon nicht mehr locker sein 8-)

Ich habe einen Artikel von Dr. Britta Schöffmann von meiner RL bekommen...."Sie haben es in der Hand"
Ich hab ihn leider nicht als Datei, kann ihn Dir aber nächste Woche im Büro mal einscannen als pdf und schicken.....ist echt hilfreich, dort steht, wie die Fehler, die man mit der Hand macht, sich aufs Pferd bzw Pferdemaul auswirken :)



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Do 3. Okt 2013, 17:45

Das wär genial - wieder ein Baustein mehr im Verständnis dazu, aus welchem Grunde genau so und nicht anders geritten wird.

Heute war wieder Zirkeltraining und Gertenbefehle angesagt ... naja, was soll ich sagen?
In den Zirkel gegangen ist Paddy ... er bewegte sich auch im Kreis - aber schön sah das diesmal gar nicht aus, sondern eher angstbelastet, viel zu schnell, da war nix mehr mit untertreten oder spurig laufen, das sah eher aus wie "HILFE! Ich will hier weg!". Wir haben inzwischen den Befehl "In die Mitte", was ich einsetze, wenn er mir zu schnell und zu wild wird ... er kam aber nicht mehr in die Mitte, bzw erst nachdem ich mich ihm regelrecht in den Weg gestellt hatte - dazu kam, er lief auch schon zum Longierzirkel nicht rund, mich hat da irgendwas gestört, es hörte sich nicht wie das übliche Tak tak tak tak an, sondern eher wie ein Tak terak tak tak tak terak tak tak, dabei war die Taktverschiebung nicht viel, ich kann da nicht mal meine Hand drauflegen.

Irgendetwas ist mit Paddy - und wenn er einfach nur beim Wechseln der Weide sich vertreten hat ...
Aber ich sehe einfach nicht, was es ist.

Dafür hebt er nun drei von vier Hufen freiwillig :D



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Bigfoot63 » Do 3. Okt 2013, 20:06

Die krankhafte Fußspitzenhaltung wird glücklicherweise auch kaum noch unterrichtet. Ich gaube ich habe dieser Haltung zwei Innenmeniskusschäden zu verdanken :) gut das heute die Kinder so nicht mehr lernen.

Vielleicht hat Paddy sich wirklich vertreten oder war verspannt, vielleicht beim toben auf der Weide mal was ab bekommen
Ich hatte das kürzlich bei Nr. 3 auch, aber dort zeigte sich nach ein paar Tagen auch der Grund für die leichte Taktunreinheit, es war ein Hufgeschwür.
Das sich über Geschwindigkeit entziehen ist dann normal wenn er sich nicht ganz fit fühlte, das würde ich behaupten machen die meisten Pferde.
Wenn also nichts sichtbar an den Beinen war, einfach mal einen Tag abwarten, das gibt sich meist.

Ich finde das Buch von Peter Kreinberg , Der Freizeitreiterkurs zum Anfang auch ganz interessant zu lesen.

Tja 3 Hufe von 4 ist doch klasse, es ist eben ein Übungssache und eine Frage der Ruhe und Beständigkeit.
Er scheint auch lernen zu wollen


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Entensusi » Do 3. Okt 2013, 20:26

Bigfoot63 hat geschrieben:Die krankhafte Fußspitzenhaltung wird glücklicherweise auch kaum noch unterrichtet. Ich gaube ich habe dieser Haltung zwei Innenmeniskusschäden zu verdanken :) gut das heute die Kinder so nicht mehr lernen.
das ist mir auch positiv aufgefallen! Zu Beginn, wenn ich meiner Tochter beim Reiten zugesehen habe, lag mir immer auf der Zunge "Fußspitzen nach INNEN!" - bis ich gemerkt habe, dass das keinen mehr interessiert und die Haltung viel natürlicher ist. Nicht, dass ich es jemals geschafft hätte, meine Fußspitzen nach innen zeigen zu lassen! :lol: Aber in der Theorie war ich prima :roll:

Ich freue mich so über die Berichte hier, Murx, Melli, Bigfoot, und alle, weil es so viel Gutes für Pferd und Reiter bringt! :lieb: danke.


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von darie » Do 10. Okt 2013, 07:11

Murx, ich hab den Artikel über die Hände beim Reiten eingescannt als pdf-Datei...nur kann ich das weder hier noch in einer PN anhängen :hm:

Magst Du mir Deine E-Mail Adresse geben? Dann schick ich ihn dorthin :lieb:



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Do 10. Okt 2013, 10:17

Mach ich ... :D

Mit Paddy gehts hier erstmal nicht mehr weiter, ich bin krank und nicht mal ich weiß, was wirklich los ist ... tja, nu brauch ich nen Termin, wo ich von innen beguckt werde und Paddy kommt solange auf die größte (und leider auch entfernteste) Weide, die wir haben ...

Das Ganze geht nur, weil ich versprochen habe, ich bekomme Paddy auch auf dieser Weide wieder ... auch nach zwei Wochen. Drückt mir die Daumen, daß ich hier meinen Mund nicht zu voll genommen hab ...



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Bigfoot63 » Do 10. Okt 2013, 20:07

Och mensch das tut mir leid :)
Ich drück dir die Daumen das du bald wieder gesund bist.


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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Do 10. Okt 2013, 20:54

Mir ist ja schon viel weitergeholfen, wenn ich weiß, was mom nicht in Ordnung ist ...



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von darie » Fr 11. Okt 2013, 13:36

Von mir auch gedrückte Daumen und alles Gute...auf dass es mit euch beiden bald weitergeht :daum:

Wir wollen doch weiterhin Paddy-Geschichten lesen :)



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Di 15. Okt 2013, 17:31

So, morgen ist Magenspiegelung, dann weiß ich hoffentlich endlich, was mit mir los ist ...

Und ansonsten, ich verdiene mit meinen Chinchillabilderbuch Geld!
ist nicht viel ... aber es reichte für Branderups Boden- und Longierkurs und sobald ich wieder hergestellt bin, kann ich mir Longenunterricht leisten! :D
Nur im jetzigen Zustand machts leider noch keinen Sinn ...

Die Weide, wo Paddy nun steht (naja ... Stehen ist gut, der muß da ziemlich durch die Gegend wandern, um sich satt zu bekommen :D) ist riesig! Und endlich mal ne vernünftige Pferdeweide, nicht so überdüngt und fett, wie die Weiden hier und nicht so verkrautet und mit Johannisgreiskraut überwuchert, wie die anderen Weiden, die zum Hof gehören.
Nun hat Paddy wieder ne gewisse Quasifreiheit ... bin echt gespannt, ob er mich noch kennt, wenn ich wieder hergestellt bin und wieder mit ihm arbeiten kann!

Jetzt, mit den Grundlagen von Teschen versteh ich den Branderup besser - dazu kommt, er ist eine sehr gute Ergänzung zu Teschen und umgekehrt. Und - ich weiß nun, wie ich ohne Kappzaum klarkomme!
Die wichtigste nächste Lektion nach dem Steh ist die hohle Hand als Target ... so ähnlich wie das Rückwärts an der Hand andocken, was Melli so toll vorgeführt hat ...
Wenn ich Paddy dazu bringe, seine Nase in meine hohle Hand zu legen, kann ich seinen Kopf ähnlich genau führen, wie mit einem Kappzaum - Richtung zeigen, wo er hinsoll, kennt er schon, damit haben wir zwei Zeichen, mit denen sich sehr, sehr viel anstellen läßt.
Die erste Übung von Teschen wird zwar wohl so noch nicht klappen (da seh ich Paddy nur mit der Hinterhand ausbrechen ohne Kappzaum), dafür aber das Zickzacklaufen mit Peitschenhilfe, was Branderup in seinem Vorgeschmack-Video gezeigt hat.

Hat er das erstmal verstanden (vor allem die Art des Weichens auf Peitschenhilfe), können wir mit Teschen Longierkurs anfangen und ich kann nebenbei noch ne ganze Menge Blödsinn mit Paddy anstellen - alles auf der Weide, ohne jegliche Begrenzung, einzig das Halfter an, damit Paddy weiß, er soll arbeiten.
Das Schöne ist daran, wir haben Zeit - viel Zeit!
Wir haben Ruhe - hoffentlich auch vor Bandit, denn der liebt mich heiß und innig ... und will am liebsten nur mit mir Schmusen - und er steht momentan leider auf derselben Weide wie Paddy.
Uns redet keiner zwischen.

Wir können dann, wenn die Grundübungen sitzen, gut gerüstet mit etlichen Grundübungen wieder zurückwandern und haben gleich was vorzuzeigen - hoffentlich bekomme ich dann endlich ne passende Trense und Sattel für Paddy! Eigentlich müßte nämlich die Gewöhnung an Trense und Sattel parallel laufen ... dann hat man es einfacher mit dem Reiten später (Grundweisheit aus der Westernausbildung - sieh zu, daß du das Pferd beizeiten an wirklich alles gewöhnst, dem es in Zukunft begegnen könnte und vor dem es sich erschrecken könnte. Deshalb sieht man Westernreiter mit Jungpferden immer mit irgendwelchen klappernden Blechdosen, Tüten an Stöcken, Plastikplanen und ähnliches Gedöns durch die Gegend rennen, wobei die Pferde meistens still stehenbleiben sollen, egal wieviel geklappert und geraschelt wird :D)



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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Melli » Di 15. Okt 2013, 21:37

Das klingt gut bei euch :) bis auf deine gesundheitlichen Probleme natürlich - gute Besserung!
Einfach ne klasse Situation, dass du so freie Hand hast bei Paddy. Da kannst du dich richtig ausprobieren :)
Branderup hab ich noch nicht gelesen, aber ich weiß, dass er in vielen Dingen sehr ähnlich ist. Ist eh gut, viel verschiedenes zu lesen und sich das beste von allem mitzunehmen :)
Ich hab mit Ásta auch schon manchmal nur mit Hand an der Nase gearbeitet (sie gibt ihre Nase in meine Hand, wenn ich sie entsprechend hinhalte) und mag das auch sehr :)


Wer sagt, dass zuverlässiges Verhalten bei diesem oder jenem Hund nicht ohne Strafe erreichbar ist, sagt nichts über den Hund aus, sondern beschreibt erst einmal seine eigenen Fähigkeiten. (Dr. Ute Blaschke-Berthold)

Liebe Grüße von Melli mit Hund Simba, den RB-Pferden Ásta und Hvatur und den Meerschweinchen Eumel, Kalahari, Paula, Ebby, Lilli und Lotta.

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Re: Wie bekomme ich ein Pferd von der Weide ...

Beitrag von Murx Pickwick » Di 15. Okt 2013, 22:06

Das klingt vielversprechend ... Paddy mag unheimlich gerne gekrault werden, über die Augen streichen, Stirn bekrabbeln, Widerrist massieren ... außerdem stand er immer häufiger "reeeein zufällig" mit der Nase an meiner Wange (Ich liiiiebe das, wenn Paddy seine weiche, warme Schnauze in meine Wange drückt)
Wenn ich ihn davon überzeugen kann, daß er es unheimlich toll findet, seine Nase in meine hohle Hand zu legen, werden die ersten Übungen ein Kinderspiel.

Am Do (was zu meinem Leidwesen nun doch nicht morgen ist ... :() weiß ich ja dann endlich, was mich quält, dann werd ich schon nen Weg finden, wieder gesund zu werden.



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