Er raubt mir mein Schlaf (und die Nerven...)

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Er raubt mir mein Schlaf (und die Nerven...)

Beitrag von Panda » Di 8. Nov 2016, 07:31

Hallo ihr Lieben,

ich hab ja ein Problemkind, Sandor. Eigentlich sollte er in Außenhaltung sitzen und tun und lassen können was er mag. Er ist aber das einzige Kurzhaarkaninchen das ich kenne dessen Fell verfilzt und der zu doof ist sich zu putzen (er kann es definitiv, er hat nur kein Bock) deshalb ist er drinnen.

Das ganze hat Angefangen dass ich feststellen musste dass er mich angreift. Er kratzt und er versucht zu beißen, hat aber keine Schneidezähne. Er ist nachdem er zu Felix in mein Zimmer gezogen ist immer in mein Bett gekommen nachts, hat mit ins Gesicht gekratzt, auf meinem Bett gebuddelt und reingepinkelt. Dann hab ich schweren Herzens das Bett abgesperrt, mein Felix kann dann leider auch nicht rein, aber das geht ja nicht. Diesess "Verhalten" von den Menschen kratzen hat er bei der Vorbesitzerin schon gezeigt wie ich später erfahren habe und wurde als "Spielen" gesehen und sogar gelobt und bestätigt. Er hat lange ohne Kaninchenkontakt gelebt, warum ich sein sein unsoziales Verhalten anderen Kaninchen gegenüber verstehen kann.

Seit einer Weile fängt er an in seine Buddelkiste zu machen, diese dafür weg zu schieben und auf dem Untergrund zu buddeln und zu scharren wie ein Gestörter, was abartig laut ist. Es beginnt mitten in er Nacht, was er davor nie gemacht hat. Die letzen 4-5 Tage hab ich im Schnitt 3-4 Stunden geschlafen, ich bin einfach nurnoch durch! Futter lenkt ihn nicht ab, zwei Kisten in denen er Buddeln könnte lenken ihn nicht ab (die hat er davor benutzt) und etwas dorthin stellen lenkt ihn auch nicht ab. Es ist ihm auch egal ob ich etwas sage, "psscht" mache etc pp, er reagiert kaum. Wenn ich wach bin hört er im Normalfall auf! Sobald er merkt dass ich wach bin und ich z.B. am Laptop tippe ist Ruhe. Egal welche Zeit. Ich hab schon um jede erdenkliche Zeit versucht zu schlafen, er macht es wenn ich schlafe.
Heute bzw gerade macht er es auch, wenn er aber merkt dass ich Frühstücken gehe oder zur Toilette ist er wieder leiser... :crazy:
Und es ist egal wann ich schlafen gehe, er macht es IMMER wenn ich so etwa 3 Stunden geschlafen habe und dann stundenlang. Tagsüber macht er das nie, wenn ich die ganze Nacht wach bin auch nicht, wenn ich weg bin auch nicht. Nur wenn ich schlafen will. Ich hab das Gefühl er hasst mich....
Aufmerksamkeit will er nicht, streicheln mag er nicht, Futter hat er immer, das ist kein Problem. Ich schmeiß auch Leckerli rein, interessiert ihn null.

Er ist kein Kaninchen für draußen... aber für drinnen auchnicht. Ich hab langsam das Gefühl er ist einfach garkein Kaninchen für mich. Er ist der in den ich am meisten Geld und Aufwand stecke und der so absolut Null dankbar ist und er ist der einzige von allen der mir das Leben so zur Hölle macht.

Hat jemand den ultimativen Tipp was ich tun kann? Ich bin mit meinem Latein gerade so am Ende. In ein anderes Zimmer packen geht nicht, ich hab nur eins. Raus zu der Jahreszeit geht auch nichtmehr, das ist zu kalt. Ablenkung klappt auch nicht. Sein Futterball interessiert ihn auch nicht wenn er in "Rage" ist. Ich hab noch nicht probiert wie er auf andere Menschen neben mir reagiert, ich kann nicht nachts zwischen 1-6 Uhr jemand zu mir bitten.


Liebe Grüße,
eine ganz aufgelöste Panda...



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Re: Er raubt mir mein Schlaf (und die Nerven...)

Beitrag von Bigfoot63 » Di 8. Nov 2016, 11:02

Huhu Panda,
das er sein Fell nicht so pflegt wie er müsste, liegt sicher an den fehlenden Zähnen. Meine beiden Senioren haben auch das Problem. Wir bürsten ihnen einfach ein paar mal die Woche das Fell.
Er scheint mir in Innenhaltung unglücklich zu sein, damit kommen auch nicht alle Nin's gut zurecht.
Ich würde Aussenhaltung anstreben und das Fell bürsten mit Klicker oder einer anderen Konditionierung ( wir rappeln mit weichen Cranberries in einer Dose) verbinden. Wir rappeln, die treten an, Fell wird gebürstet, danach Leckerlis und dann gehts wieder ab.
Das buddeln ist ja typisch und das weiter buddeln auf dem Boden zeigt ja nur das er sein Revier erweitern will.
Dankbarkeit bei Kaninchen habe ich auch noch nicht erlebt, aber warum auch.

Hoffe du findest eine Lösung. Was ich mir abgewöhnt habe ist anzunehmen das ich Kaninchenetwas abgewöhnen kann. Einfacher erscheint mir das Leben der Kaninchen weitestgehend naturnah zu gestalten. Je zufriedener wurden sie und je weniger Stress, Arztkosten etc hatte ich am Ende


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Re: Er raubt mir mein Schlaf (und die Nerven...)

Beitrag von Panda » Di 8. Nov 2016, 13:00

Das Problem in AH ist, dass seine Füße dann wieder nass bleiben und er sich wieder erkältet. AH geht gesundheitlich echt nur schwer. Bisher sagten alle Tierärzte er soll drinnen bleiben, aber das geht ja so nicht.

Clickern tun wir, er kommt auf zurufen, das ist kein Thema. Nur er verfilzt über der Blume innerhalb einer Woche komplett, ich muss das immer wegschneiden. Nur ist es in IH eben einfacher für mich so. Meine anderen Zahnis haben bisher auch ihr Fell gepflegt und er kann ja im Gegensatz zu anderen gut fressen.

Ich schlafe nun erstmal auswärts und hoffe eine Lösung zu finden, aber so schaff ich keine einzige Nacht mehr.



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Re: Er raubt mir mein Schlaf (und die Nerven...)

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Nov 2016, 16:14

Ich würd versuchen, herauszufinden, woran er erkennt, daß du schlafen willst ... weil, wenn du es so einrichten kannst, daß er davon ausgehen muß, daß du wach bist, ist er ja ruhig - und du kannst schlafen.
Wenn du es ihm also unmöglich machst, zu erkennen, ob du pennst oder ob du wach bist, sollte sich das Verhalten bessern - oder auch nicht, weil er dir auch in deinen Wachzuständen auf den Senkel geht ...

Das ist jedoch nur eine kurzfristige Lösung über den Winter, denn ansonsten seh ich es wie Bigfoot - der Kerl muß raus! Und wenn du ihm ein frostfreies, trockenes Schutzhaus anbietest, wo er sich vor der Witterung zurückziehen kann, aber er muß raus!
Er neigt zu Erkältungen schreibst du - das hat einen Grund und der Grund wird draußen eher gemildert, wie drinnen ... irgendwann wird er auch in Innenhaltung Erkältungen bekommen, es ist nur eine Frage der Zeit, denn drinnen fehlt Sonnenlicht, Abhärtung etc.

Du schreibst, das Fell verfilzt ... heißt also, viel Unterwolle, wenig Granne. Die Grannen sind es nämlich, die das Verfilzen der dichten Kaninchenwolle verhindern, weil sie die Unterwollhaare auseinanderhalten.
Wenn die Granne dazu nicht mehr ausreicht, mußt du zwangsweise einen Kunstgriff anwenden, der zwar für das Kaninchen nicht schön ist, aber immerhin seine Außentauglichkeit, was das Fell selbst angeht, widerherstellt.
Überall dort, wo das Haar viel verfilzt, muß das Haar eingeölt werden, damit die Wollhaare gegeneinander nicht mehr verfilzen können. Wenn das nur am Schwanz ist, ist das gut vertretbar - ist es am gesamten Körper, wirds schwierig.
Am besten hilft da Ballistol (früher gab es nur das Ballistol Waffenöl und das Ballistol Universalöl, was Beides etwa dasselbe in Grün war. Das hat sich seit inzwischen über 100 Jahren in dieser Zusammensetzung zur innerlichen und äußerlichen Anwendung von allem und jeden bewährt ... heutzutage gibts für jede Spezialanwendung ein eigenes Ballistol mit teilweiser unterschiedlicher Zusammensetzung.)
Ballistol hat jedoch einen für das Kaninchen nicht zu unterschätzenden Nachteil - es stinkt wie Iltis!
Heißt also, wenn du mit einem anderen Öl, wie beispielsweise Paraffinöl oder Olivenöl, auch klar kommst, ist dieses zu bevorzugen, trotzdem es lange nicht so gut seinen Zweck erfüllt.
Das Öl wird dort, wo das Fell viel filzt, möglichst gut in das Haar einmassiert. Idealerweise wird jedes einzelne Wollhaar mit diesem Öl ummantelt. Die Haut sollte nur bei Bedarf mitbeölt werden - also nur, wenn sie so trocken ist, daß sie rissig wird. Ansonsten stellt die Haut die Restproduktion von Talg ein, was die Sache eher verschlimmert, wie besser macht.

Meist sind solche Maßnahmen nur die ersten Monate der Außenhaltung nötig, dann reguliert sich das wieder von allein.

Mit der Ernährung kannst du ein wenig auf Außentauglichkeit hin füttern:
Viel Kohl, Nadelgehölz und Zwiebelgewächse zusätzlich zur täglichen Wiese, um das Immunsystem auf Trab zu bringen, weiterhin viel Leinsaat, soweit er das ohne Zähne fressen kann. Die Leinsaat ist für das Fell ... wenn es Verdauungsprobleme gibt, weil er die Leinsaat unzerkaut runterschluckt, kannst du auch schauen, ob du von irgendwoher Leinkuchen bekommst - keine ideale Lösung, bringt aber eine ähnliche Wirkung aufs Fell und ist von sich aus schon klein genug (wird meist in Form von Pellets angeboten)



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Re: Er raubt mir mein Schlaf (und die Nerven...)

Beitrag von Panda » Fr 11. Nov 2016, 20:59

Er war ja knapp 1,5 Jahre draußen, ich hatte auch das Gefühl seine dauer- Probleme sind draußen um Welten besser, aber jetzt ist es eben zu spät vom Wetter her ;)

Ich spare auchschon auf ein neues Gehege dass speziell auf seine Bedürfnisse extra wetterfest und extra trocken ist, ich würde für meine Stinker ja alles tun.

Woran er erkennt wann ich schlafen mag weiß ich leider nicht, irgendwie muss ich da besser drauf achten. Ich schätze er wartet einfach biss ich eine weile ganz still bin. Er kommt auch nur Nachts ins Bett wenn ich schon eine ganze Weile schlafe. Er ist so schlau dass er die Abtrennung ein bisschen wegschieben kann und dann durch die kleine Lücke springt. Da bin ich auch schon am was neues bauen...
Ich hätte nie gedacht dass so ein Zwerg so Terror machen kann.

Dann schau ich mal dass er den Winter über relativ zufrieden ist und mich vorallem schlafen lässt und dann kommt er im Frühjahr wieder zu den anderen raus. Nur muss ich dann wieder jemand neues für Felix suchen... Ach ist doch alles irgendwie wie verhext.

Ich danke euch



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